Zum Inhalt springen
vilden92

langfristige AV für 22 öff.Dienst 35k brutto

Empfohlene Beiträge

ebdem
· bearbeitet von ebdem

Gemeinschaftsschädigendes Verhalten?

 

Ich hätte es präziser ausdrücken müssen: Versicherungsgemeinschaftsschädigendes Verhalten.

Punkt 1: Durch die bAV wird die Beitragsbasis der gesetzlichen Versicherungen geschwächt und die Leistungsfähigkeit ausgehölt. Das kann langfristig zu einer Delegetimation des ganzen Systems führen.

Punkt 2: Es kommt zu einer Kürzburg Renten durch die bAV. Dazu diese Zitate:

"Die Teilnehmer an Entgeltumwandlung verursachen durch die geringeren durchschnittlichen versicherungspflichtigen Entgelte einen externen Effekt auf die Nicht-Teilnehmer (auch Bestandsrentner). Da bei Letzteren aber keine geringere Beitragszahlung erfolgt ist, kommt es in diesen Fällen zu einer ungerechtfertigten „Kürzung“ der Renten." (Quelle: Studie auf S. 52)

"Wie bereits bei der Progno se des aktuellen Rentenwerts gesehen, bedeutet die Entgeltumwandlung eine generelle Ren tenkürzung – unabhängig von der individuel- len Teilnahme des einzelnen Versicherten –, in der Abbildung dargestellt durch die Renten im Standardfall sowie in Variante 1 jeweils mit 45 Entgeltpunkten . Dieses fiktive Experi- ment erlaubt es, die Effekte der allgemeinen und individuellen Rentenkürzung voneinan- der zu trennen." (Studie auf S. 33-34)

"Es sollte im Hinblick auf die hier vorgestellten Ergebnisse geprüft werden, ob eine andere Form der Förderung – etwa eine steuerliche Zulagenförderung analog zur Riesterrente – nicht der Sozialabgabenfreiheit vorzuziehen ist. Zwar lässt sich der Beitrags- satz dadurch mittelfristig nicht mehr weiter ve rringern, es sind aber höhere Rentenleis- tungen der GRV möglich und die ungerechtfer tigte Belastung der nicht an Entgeltum- wandlung beteiligten Versicherten kann gest oppt werden. Zudem entlastet eine derartige Regelung die anderen Zweige der Sozialversi cherung. Umverteilung über die Systeme der sozialen Sicherung ist grundsätzlich schon allein aufgrund der Deckelung der abgaben- pflichtigen Einkommen über die Beitragsbem essungsgrenzen problematisch. Daher sollte sie in jedem Fall über das progressive und alle Einkunftsarten umfassende Steuersystem und nicht innerhalb der Sozialversicherung vollzogen werden. " (Quelle: Studie auf S. 53)

 

Aber: Manche bAV-Produkte haben noch eine unschlagbar hohe Garantieverzinsung (bei meinem künftigen Arbeitgeber derzeit 3 %). Da kann sich bAV u.U. doch lohnen, insbesondere wenn man vorhat, in die PKV zu wechseln. Dann ist nicht die maximale Rendite das Ziel, sondern die maximale garantierte Rendite. Bei einer Altersvorsorge finde ich das durchaus OK.

 

Sicherlich kann die bAV auch durch die Verzinsung und Zusatzleistung sehr attraktiv sein. Individuell kann auch sehr viel für die bAV sprechen und einen Abschluss sinnvoll machen. Bei diesem Punkt ging es mir darum, auch die negativen sozialpolitischen Konsequenzen für das Solidarsystem zu beleuchten, die mich doch irritiert haben.

 

Bei der momentanen Gesetzeslage bleibt einem ja nichts anderes übrig als sich intensiv mit privater Vorsorge auseinanderzusetzen. Aber wenn ich überlege, wie viel Zeit und Frust ich schon wegen dieses Themas aufgebracht habe und zu welchen sozialen Ungleichheiten Riester und bAV führen können, bleibt nicht viel übrig von den Vorteilen der privaten Altersvorsorge. Ich weiß auch gar nicht wie viel besser die Rendite der privaten Altersvorsorge wäre, wenn man für mich mal dagegenrechnet, wie viele Stunden Lebenszeit für die Beschäftigung mit diesem Thema schon draufgingen. Bei all den Fallstricken, die da lauern und wahlweise der Versicherungswirtschaft oder dem Staat mein Geld in die Tasche spülen können, kann man eigentlich gleich Altersvorsorge(strategie) studieren, um noch mit einem Plus rauszukommen. Das ist als gesamtgesellschaftliche (Altersvorsorge-)Lösung leider irgendwie nicht befriedigend.

 

@ Sapine: Das ist auch noch ein wichtiger Punkt, den du erwähnst: Durch die verminderten Sozialversicherungsbeiträge bleibt auch weniger Raum für die Bezahlung der vielen Leistungen, die nicht beitragsbezogen berechnet werden, wie Reha etc.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Sehr schöner Beitrag :thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Sehe ich genauso!

 

Bei der momentanen Gesetzeslage bleibt einem ja nichts anderes übrig als sich intensiv mit privater Vorsorge auseinanderzusetzen. Aber wenn ich überlege, wie viel Zeit und Frust ich schon wegen dieses Themas aufgebracht habe und zu welchen sozialen Ungleichheiten Riester und bAV führen können, bleibt nicht viel übrig von den Vorteilen der privaten Altersvorsorge. Ich weiß auch gar nicht wie viel besser die Rendite der privaten Altersvorsorge wäre, wenn man für mich mal dagegenrechnet wie viele Stunden Lebenszeit für die Beschäftigung mit diesem Thema schon draufgingen. Bei all den Fallstricken, die da lauern und wahlweise der Versicherungswirtschaft oder dem Staat mein Geld in die Tasche spülen können, kann man eigentlich gleich Altersvorsorge(strategie) studieren, um noch mit einem Plus rauszukommen. Das ist irgendwie nicht befriedigend als eine Form der gesamtgesellschaftlichen Lösung.

 

Vielleicht nicht gleich ein ganzes Studium, aber schon ein paar Grundlagen in der Schule wären nicht schlecht. Ansonsten lässt man sich gleich von jedem dahergelaufenen Vertreter unpassendes Zeugs aufschwatzen (bei mir geschehen)...

Bei mir wurde sowas auf jeden Fall nicht in der Schule unterrichtet. An den Berufsschulen ist es aber heute so, dass bei den Metallern Riester-Grundlagen unterrichtet werden. Der Philologenverband hat sich auf jeden Fall dagegen gewehrt, dass man ein Fach namens "Verbraucherschutz" in den allgemeinbildenden Schulen einführt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ebdem
· bearbeitet von ebdem

Die Grundlagen aus der Schule hätte ich, wenn ich sie mir gemerkt hätte, wahrscheinlich eh schon teilweise vergessen. An ein paar Stellen wären sie sicherlich hilfreich gewesen, z.B. bei der sinnvollen Risikovorsorge. Ob man viele Dinge in der Schule überhaupt ausreichend diskutieren kann, ist extrem fraglich. Ich denke dabei an einen kritischen Umgang mit der Versicherungswirtschaft oder das ganze Thema Kosten.

 

Ein paar Seminare im Rahmen eines Studiums könnte man schon absolvieren, wenn man die Idee und das Ziel hat als gut informierter, mündiger Bürger oder gar als nutzenoptimierender homo oeconomicus an das Thema Altersvorsorge heran zu gehen. Hier mal ein paar Themenvorschläge für die Seminare:

  1. Die gesetzliche Rentenversicherung: Ihre historische Entwicklung, ihre Leistungen und ihre zukünftige Entwicklung
  2. Private Versicherungen: Anlagepraxis in verschiedenen Szenarien - mit Mr. Niedrigzins Mario Dragi
  3. Die Vermittlung von Verträgen: Formen und Praxen der Vermittlung von Verträgen zur Altersvorsorge - Oder: Wie finde ich den richtigen Vermittler? Ein Drama in mehr als drei Akten
  4. Vertiefung: Provisionstarife und Honorartarife im Vergleich - Oder: Liebling, der Versicherungsberater hat meine Altersvorsorge geschrumpft
  5. bAV: Grundlagen und Auswirkungen auf die Sozialversicherungen
  6. Übung: Rechenübung mit ganz, ganz vielen Variablen
  7. Riester. Formen, Fehlentscheidungen, Fallstricken: Die Qual der Wahl mit Walter - Oder: Wo ist der richtige Walter?
  8. Vertrags- und Verrentungsbedingungen von Versicherungen - eine Einführung ohne Fallstricke mit Prof. Dr. polydeikes
  9. Kostenoptimierung: Auf der Suche nach dem Kick-Back mit Jackie Chan

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Die Grundlagen aus der Schule hätte ich, wenn ich sie mir gemerkt hätte, wahrscheinlich eh schon teilweise vergessen. An ein paar Stellen wären sie sicherlich hilfreich gewesen, z.B. bei der sinnvollen Risikovorsorge. Ob man viele Dinge in der Schule überhaupt ausreichend diskutieren kann, ist extrem fraglich. Ich denke dabei an einen kritischen Umgang mit der Versicherungswirtschaft oder das ganze Thema Kosten.

 

Ein paar Seminare im Rahmen eines Studiums könnte man schon absolvieren, wenn man die Idee und das Ziel hat als gut informierter, mündiger Bürger oder gar als nutzenoptimierender homo oeconomicus an das Thema Altersvorsorge heran zu gehen. Hier mal ein paar Themenvorschläge für die Seminare:

  1. Die gesetzliche Rentenversicherung: Ihre historische Entwicklung, ihre Leistungen und ihre zukünftige Entwicklung
  2. Private Versicherungen: Anlagepraxis in verschiedenen Szenarien - mit Mr. Niedrigzins Mario Dragi
  3. Die Vermittlung von Verträgen: Formen und Praxen der Vermittlung von Verträgen zur Altersvorsorge - Oder: Wie finde ich den richtigen Vermittler? Ein Drama in mehr als drei Akten
  4. Vertiefung: Provisionstarife und Honorartarife im Vergleich - Oder: Liebling, der Versicherungsberater hat meine Altersvorsorge geschrumpft
  5. bAV: Grundlagen und Auswirkungen auf die Sozialversicherungen
  6. Übung: Rechenübung mit ganz, ganz vielen Variablen
  7. Riester. Formen, Fehlentscheidungen, Fallstricken: Die Qual der Wahl mit Walter - Oder: Wo ist der richtige Walter?
  8. Vertrags- und Verrentungsbedingungen von Versicherungen - eine Einführung ohne Fallstricke mit Prof. Dr. polydeikes
  9. Kostenoptimierung: Auf der Suche nach dem Kick-Back mit Jackie Chan

 

Damit würdest du maximal wenige Prozent der Bevölkerung erreichen, da den meisten Leuten diese Thematik viel zu komplex ist. Aber im Rahmen eines Studiums (überfachliche Qualifizierung o.ä.) sicherlich machbar. Die wenigsten würden sich aber dafür interessieren.

 

Viele Privatleute, die ich kenne, sagen momentan "Wozu soll ich sparen? Bei den Zinsen lohnt sich das doch nicht. Da geb' ich mein Geld lieber aus!" Oder: "Bevor die Griechen mein Geld bekommen, kaufe ich mir lieber eine neue Einrichtung." Früher sagten diese Leute: "Bevor der Euro kommt, muss das Geld weg. Schnell noch ein neues Auto kaufen."

Wenn ich das höre, dann weiß ich immer nicht, was ich dazu sagen soll. Meistens suche ich das Weite...Wir leben in einem Land der Finanz-Analphabeten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vilden92

Finde die Diskussion hier sehr interessant, werde mir mal Berechnungen für die BAV schicken lassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ich halte nicht viel von dem ganzen pseudophilosphischen Zeug, mMn verwirrt gerade dieses und lenkt den Fokus von den eigentlich relevanten Dingen ab.

 

---

 

So werden folgende 3 Dinge hier regelmäßig im alles ist "Schlecht" und "Abzocke" Geschwafel ebenfalls unter den Tisch gekehrt:

 

1) Ob ich überhaupt Sozialabgaben auf meine bAV Leistung zahlen muss, hängt von der Höhe der bAV Leistungen ab. Gerade bei Einkommen, wo die Riesterförderung für Singles prozentual relativ niedrig ausfällt, ist die Umwandlung von VWL absolut konkurrenzlos und gem. geltendem Gesetz unter Geringfügigkeitsgrenzen SOZIALVERSICHERUNGSFREI, auch mit einer Direktversicherung (welche ansonsten eher ungeeignet zur Optimierung von Abgabenlasten ist).

 

2) Ob ich bei bAV überhaupt Steuern gem. Grenzsteuersatz bezahlen muss (die hier gescholtene Steuerprogression), ist mehr als ungewiss. Die Kapitalabfindung der bAV unterliegt in wenigstens 2 Durchführungswegen immernoch der Fünftelregelung gem. §34 EStG. Die Steuerlast lässt sich mit einfachen Mitteln erheblich reduzieren (bspw. Abschreibungen, Beiträge zur GRV, Rürup). Inwiefern ich mit einem guten Steuerberater ggf. überhaupt Steuern zahlen muss, ist mehr als offen. Zuletzt im WPF von Kolle mit mir diskutiert.

 

3) "Die bAV" gibt es nicht, es gibt 5 Durchführungswege aus denen sich mind. 2 gänzlich unterschiedliche Konstellationen ergeben, sowohl in der Anspar- als auch in der Auszahlungsphase und dazu jeweils individuell in Abhängigkeit vom Einkommen.

 

---

 

Aber selbst theoretisch ist es völlig unerheblich, wenn ich auf zunächst mit exemplarisch 80 % geförderte Beiträge später 40 % Abgaben zu entrichten habe. Die Förderung wird zwar genullt - das gleiche wie wenn bei Riester für Singles der Steuersatz im Alter der Gleiche ist wie in der Ansparphase ... sobald der Zins aber über 0 liegt, ergibt sich zwangsweise ein Vorteil > 0 aus der Steuer- / Abgabenstundung.

 

Die reine Beitragsförderung im Falle der TO liegt bei Riester um die 45 %, bei bAV um die 100 % pro eingezahltem Euro (pro Euro entweder 1,45 oder 2 Euro Bruttosparaufwand). Selbst wenn der Steuersatz im Alter der gleiche wie im Erwerbsleben ist (resultiert aus den 35k Brutto und dem damit verbundenen Rentenanspruch, völlig unrealistisch), ist bAV trotz nachgelagerter Verbeitrag - so diese überhaupt Anwendung findet - ggü. Riester immernoch im Vorteil. Mit dem richtigen Durchführungsweg und der richtigen Optimierung sowieso, denn diese Möglichkeiten gibt es bei Riester so nicht.

 

Damit Riester konzeptionell die bAV schlagen kann, benötigt man gute 10 % mehr Beitragsförderung. Und das hieße, der TO müsste ab morgen mind. 10k Brutto mehr p.a. verdienen (45k statt 35k Brutto). Je weiter das Einkommen von diesen 45k nach unten abweicht, desto mehr ist tendentiell bAV konzeptionell im Vorteil ggü. Riester ... zumindest mal mit einer gescheiten praktischen Umsetzung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ebdem
· bearbeitet von ebdem

@ polydeikes: Ich schätze deine Fachkompetenz und deine Arbeit hier im Forum sehr, aber von den Posts hier ist nichts "Geschwafel" oder "pseudophilosophisches Zeug". Auch hat niemand von "Abzocke" geredet - bei der Textzelle, die du vielleicht meinst, habe ich mehr oder weniger einen Post von dir aufgegriffen. Von daher wäre es nett, wenn du dich auch uns gegenüber an die Netiquette halten würdest. Vielen herzlichen Dank.

 

Neben deinen wichtigen und richtigen Punkten auf der individuellen Ebene, macht es bei der bAV auch Sinn die anderen Versicherungen im Blick zu haben, wie es z.B. Finanztip macht. Auch halte ich es für sinnvoll darüber aufzuklären, was die Vorsorge mit der bAV für das Gesamtsystem gesetzliche Rente bedeutet und klar zu machen, dass der eingeschlagene Weg mit bAV und Riester nicht alternativlos ist. Zwar kann man am Ende mehr raus haben, aber wenn man den individuellen Aufwand, den man dafür treiben muss, betrachtet, ist das mehr vielleicht doch weniger wert. Mir persönlich wäre eine einfache, hochwertige Absicherung lieber als das momentane "Bürokratiemonster" aus bAV und Riester.

Das heißt nicht, dass ich prinzipiell gegen private Vorsorge bin. Private Vorsorge kann absolut Sinn machen, kann aber auch vielfach in die Hose gehen, wie auch schon mehrfach hier im Forum diskutiert.

 

Als entscheidende Person bleibt mir trotzdem nichts anderes übrig, als mich mit der bAV und Riester auseinander zu setzen und den besten Weg zu suchen. Das ist die Realität.

 

Zu deinen sehr guten Optimierungskniffen: Was nützen mir diese, wenn ich statt einer Kapitalauszahlung eine Rente kassieren will?

Und allgemein: Was haben Szenarien, wie längere Arbeitslosigkeit oder Krankheit für Auswirkungen auf das Gewinnverhältnis der bAV? Weniger Krankengeld und weniger Arbeitslosengeld sollte man auch bedenken. Bei nicht unrealistischen 4x 1 Jahr Arbeitslosigkeit in einer Erwerbsbiographie von mehr als 35 Jahren kann sich das schon bemerkbar machen.

Neben dem absolut richtigen Vergleich von bAV mit Riester, muss man auch die anderen "Leistungskürzungen" bedenken. In der Abwägung fällt der Vergleich dann nicht mehr so positiv für die bAV aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Erfahrungsgemäß werden die gesetzlichen Vorgaben bei der Besteuerung und/oder Abgabenpflicht von Vorsorgeprodukten regelmäßig verändert. Die Vergangenheit hat durchgängig Verschlechterungen gebracht. So hat z.B. vor 20 Jahren bei Abschluss einer Direktversicherung kein Mensch daran gedacht, dass er die spätere Auszahlung womöglich mit der Krankenkasse wird teilen müssen und ebenfalls hat keiner gedacht, dass sich die Pauschalbesteuerung im Lauf der Jahrzehnte schrittweise verschlechtert hat. Leider werde ich wohl nicht mehr lange genug leben, um eine entsprechende Wette einzugehen, aber mich würde nicht wundern, wenn eine Vielzahl der diskutierten Tricks in 35 Jahren nicht mehr funktionieren werden wegen geänderter Gesetzeslage. Während z.B. eine wirklich sehr kleine Zusatzrente meiner Mutter vor 5 Jahren noch steuer- und krankenversicherungsbefreit waren, tut man sich jetzt den bürokratischen Akt an, Minibeiträge für die KV und PV einzuziehen und auch das Finanzamt berücksichtigt sie nun komplett. Zwischen dem Zeitpunkt als sie Beiträge zu dieser Versicherung gezahlt und dem jetzigen Rentenbezug liegen mehr als 60 Jahre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Erfahrungsgemäß werden die gesetzlichen Vorgaben bei der Besteuerung und/oder Abgabenpflicht von Vorsorgeprodukten regelmäßig verändert. Die Vergangenheit hat durchgängig Verschlechterungen gebracht. So hat z.B. vor 20 Jahren bei Abschluss einer Direktversicherung kein Mensch daran gedacht, dass er die spätere Auszahlung womöglich mit der Krankenkasse wird teilen müssen und ebenfalls hat keiner gedacht, dass sich die Pauschalbesteuerung im Lauf der Jahrzehnte schrittweise verschlechtert hat. Leider werde ich wohl nicht mehr lange genug leben, um eine entsprechende Wette einzugehen, aber mich würde nicht wundern, wenn eine Vielzahl der diskutierten Tricks in 35 Jahren nicht mehr funktionieren werden wegen geänderter Gesetzeslage. Während z.B. eine wirklich sehr kleine Zusatzrente meiner Mutter vor 5 Jahren noch steuer- und krankenversicherungsbefreit waren, tut man sich jetzt den bürokratischen Akt an, Minibeiträge für die KV und PV einzuziehen und auch das Finanzamt berücksichtigt sie nun komplett. Zwischen dem Zeitpunkt als sie Beiträge zu dieser Versicherung gezahlt und dem jetzigen Rentenbezug liegen mehr als 60 Jahre.

 

Sehe ich auch so. Es könnte ja z.B. sein, dass in 40 Jahren der Beitragssatz für GKV (incl. Pflege) bei 25 % liegt. Wenn man heute Spitzenverdiener ist und im Alter ohne Betriebsrente unter der GKV-Beitragsbemessungsgrenze liegen würde, kann es sein, dass man durch die Betriebsrente mehr Sozialbeiträge abführt, als man gespart hat. Aber das ist ein Sonderfall.

Außerdem: Wer weiß, wie Kapitalerträge in 40 Jahren versteuert werden. Es wird ja jetzt schon diskutiert, ob man die Abgeltungsteuer nicht wieder abschaffen sollte. Dann hat jemand (durch ein fettes Aktiendepot) im Alter hohe Kapitalerträge, die den persönlichen Steuersatz nach oben treiben, falls später Kapitalerträge wieder mit dem Einkommensteuersatz versteuert werden. Was ich damit sagen will: Eine gewisse Unsicherheit bleibt, ob man im Alter wirklich einen deutlich niedrigeren Steuersatz haben wird als im Erwerbsleben. Gleiches gilt für die Sozialbeiträge.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vilden92

Erfahrungsgemäß werden die gesetzlichen Vorgaben bei der Besteuerung und/oder Abgabenpflicht von Vorsorgeprodukten regelmäßig verändert. Die Vergangenheit hat durchgängig Verschlechterungen gebracht. So hat z.B. vor 20 Jahren bei Abschluss einer Direktversicherung kein Mensch daran gedacht, dass er die spätere Auszahlung womöglich mit der Krankenkasse wird teilen müssen und ebenfalls hat keiner gedacht, dass sich die Pauschalbesteuerung im Lauf der Jahrzehnte schrittweise verschlechtert hat. Leider werde ich wohl nicht mehr lange genug leben, um eine entsprechende Wette einzugehen, aber mich würde nicht wundern, wenn eine Vielzahl der diskutierten Tricks in 35 Jahren nicht mehr funktionieren werden wegen geänderter Gesetzeslage. Während z.B. eine wirklich sehr kleine Zusatzrente meiner Mutter vor 5 Jahren noch steuer- und krankenversicherungsbefreit waren, tut man sich jetzt den bürokratischen Akt an, Minibeiträge für die KV und PV einzuziehen und auch das Finanzamt berücksichtigt sie nun komplett. Zwischen dem Zeitpunkt als sie Beiträge zu dieser Versicherung gezahlt und dem jetzigen Rentenbezug liegen mehr als 60 Jahre.

 

Sehe ich auch so. Es könnte ja z.B. sein, dass in 40 Jahren der Beitragssatz für GKV (incl. Pflege) bei 25 % liegt. Wenn man heute Spitzenverdiener ist und im Alter ohne Betriebsrente unter der GKV-Beitragsbemessungsgrenze liegen würde, kann es sein, dass man durch die Betriebsrente mehr Sozialbeiträge abführt, als man gespart hat. Aber das ist ein Sonderfall.

Außerdem: Wer weiß, wie Kapitalerträge in 40 Jahren versteuert werden. Es wird ja jetzt schon diskutiert, ob man die Abgeltungsteuer nicht wieder abschaffen sollte. Dann hat jemand (durch ein fettes Aktiendepot) im Alter hohe Kapitalerträge, die den persönlichen Steuersatz nach oben treiben, falls später Kapitalerträge wieder mit dem Einkommensteuersatz versteuert werden. Was ich damit sagen will: Eine gewisse Unsicherheit bleibt, ob man im Alter wirklich einen deutlich niedrigeren Steuersatz haben wird als im Erwerbsleben. Gleiches gilt für die Sozialbeiträge.

 

Sehe das ganze ziemlich ähnlich, wie sich unser Steuersystem oder die Politik verändert kann niemand vorhersagen.

Es geht mir nur darum in meiner jetzigen Situation eine sinnvolle Entscheidung auf aktuellen Fakten zu treffen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Beim besten Willen. Mit diesem ganzen hätte und könnte ist das Geld unter dem Kopfkissen am besten aufgehoben. Und bei aller Liebe: Arbeitslosigkeit etc. betreffen jede andere AV Form auch. Ist kein Geld da, kann ich nichts sparen. Mir ist auch nicht bekannt, dass ich jemals in meinem Leben noch in diesem Forum je dazu geraten hätte alles auf eine Karte zu setzen.

 

In diesem Forum ist das hingegen Standard. Risiken einer Zinsabschlagssteuer, Vermögensbesteuerung, Pfändung und und und gibt es bei ETF Sparplänen natürlich generell nicht, sowas gibt es nur bei bspw. bAV und Riester. ETFs sind auch die einfachsten Produkte der Welt, man kauft ja auch immer genau das, was drauf steht, muss nicht mind. 1 mal im Jahr schauen wie man das ganze richtig zu versteuern hat und Anbieterrisiken etc. gibt es natürlich generell nicht. Gesetzesänderung hinsichtlich Sparvorgängen mit ETFs sind völlig ausgeschlossen, das betrifft nur bAV und Riester, ist klar.

 

---

 

Mit einer Netiquette hat das nichts zu tun. Man macht sich eine Excel, rechnet es durch, entscheidet dafür oder dagegen. Schon hat man eine produktive Aussage. Gebetsmühlenartiges wiederholen von irgendwelchen Journalistenbeiträgen verunsichert einfach nur und genau damit verdienen die Medien Geld, mit Verunsicherung.

 

Es gibt genug fundierte Beiträge zu bAV und Co. von Usern (bspw. Boll, GlobalGrowth etc. pp.), die nicht grundlos schon lange nichts mehr in diesem Forum schreiben.

 

Mir gegenüber hält sich auch keiner an grundlegende Verhaltensregeln. Nur weil ich nicht substanzlos pauschal und grundlos gegen irgendwas wettere wo nicht ETFs drauf steht (und was ich erwiesenermaßen nicht einmal verstanden habe), pushe ich oder mache ich Marketing, bin ich provisionsgeiler Versicherungsvertreter oder was auch immer.

 

Als ob ich irgendeinen Nutzen davon hätte der/dem TO zu ihrem / seinen Pensionsfonds zu raten, lächerlich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Oder um es mal ganz deutlich zu formulieren: Der TO hat Fragen gestellt, davon wurde nicht eine einzige Frage beantwortet. Es wurde nur geschrieben, was man alles nicht tun soll und was alles passieren könnte.

 

Und das ist und bleibt für mich dann pseudophilosophisches Zeug, am Thema vorbei. Ob man generell darüber diskutieren kann, nichts dagegen ... dem TO hilft es keinen Millimeter weiter und ich fresse einen Bessen, wenn der TO nach diesem Threadverlauf nicht noch verunsicherter ist als vorher.

 

Mein Versuch den TO auf einen generellen konzeptionellen Denkfehler aufmerksam zu machen endete darin, dass ich in meinen 3 Zeilen mal wieder nicht die Lösung für die Hungersnot in Afrika präsentiert habe und mich dafür gefälligst zu rechtfertigen hätte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ebdem

Ich glaube wir reden einfach in Teilen aneinander vorbei.

 

Ich fand die Debatte informativ. Der TO hat viele gute Antworten und Meinungen bekommen. Handlungsoptionen, bei denen er die Förderquoten und weiteren Konsequenzen einigermaßen abschätzen kann, hat er auch.

 

Es tut mir sehr leid, dass andere gegenüber dir die Verhaltsregeln nicht einhalten. Auch ich fand einige Argumente, die gegen deine Position gesagt wurden, ziemlich daneben, insbesondere das "Marklerargument".

Trotzdem ist das kein Grund vieles andere als Gequatsche zu bezeichnen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ebdem

Um die Debatte auch noch mal etwas mit Zahlen zu unterfüttern, habe ich in zwei Dokumenten die Auswirkungen der bAV auf die Sozialversicherungsbeiträge und einen Vergleich von bAV und Riester ausgerechnet. Basis dafür waren zwei Verdienstszenarien von mir.

bAV auf Sozialversicherung.pdf

Förderquoten.pdf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vilden92
· bearbeitet von vilden92

Folgendes Angebot habe ich erhalten dass ich wenn ich heute noch den Antrag unterschreibe mit 1,75% Garantiezins erhalte.

 

Eigenanteil netto: 31,75€

 

Bruttoumwandlung 60€ + 60€ (Arbeitgeberföderung inkl. VL)

Sparbeitrag gesamt: 120€

 

Garantieleistungen berechnet auf Basis des neuen Zins 1,25%( die richtigen Werte sehe ich dann erst in der Police)

 

montl. Rente 183,39€

Einmalige Kapitalauszahlung 77.758,07€

 

In der Grafik ist das ganze nocheinmal beigefügt.

Es handelt sich hierbei um eine Unterstützungskasse.

 

Hier die Grafik:

post-23561-0-96843200-1420703364_thumb.jpg

 

Kosten enstehen folgende laut Tarifinfo:

einmalige Abschlusskosten:

 

1426€ =2,25% der eingezahlten Beiträge

 

40€ p.a. jährliche Verwaltungskosten

 

Effektivkosten in 0,65%

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vilden92

Das einzige was mich an der Sache stört ist das Problem bei "Jobwechsel", sollte ich nach meinem Bachelor Studium doch noch in die freie Wirtschaft wechseln kann ich diese Form nicht mehr nutzen und muss den Vertrag ruhen lassen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ebdem

Das klingt nach einem guten Angebot.

Wie werden denn die Abschlusskosten verteilt?

 

Das mit dem Wechsel sollte kein Problem sein. Wenn du sehr wenig im Vertrag hast, kannst du dir das unter Umständen bei Renteneintritt ohne GKV Beiträge auszahlen lassen. Eventuellen kannst du den Vertrag auch mitnehmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vilden92

Das klingt nach einem guten Angebot.

Wie werden denn die Abschlusskosten verteilt?

 

Das mit dem Wechsel sollte kein Problem sein. Wenn du sehr wenig im Vertrag hast, kannst du dir das unter Umständen bei Renteneintritt ohne GKV Beiträge auszahlen lassen. Eventuellen kannst du den Vertrag auch mitnehmen.

 

 

Verteilung der Abschlusskosten über die Laufzeit, hab ich extra angefragt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...