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FranzFerdinand

Was kann ich mir leisten?

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PIBE350
· bearbeitet von PIBE350

Hmmm, ich habe es bislang immer so gehalten: nicht mehr ausgeben als einnehmen, nur Dinge kaufen, die man wirklich braucht und möglichst auf Kredite und Verträge mit langen Laufzeiten verzichten. Feste Quoten (z.B. XX% für Lebensmittel) finde ich unsinnig. :)

 

Ich kenne Leute, die gleiche oder sogar höhere Einnahmen als ich haben, aber mir ständig erzählen, dass sie knapp bei Kasse sind. Ein Blick auf die Wohnung, das Auto und Konsumverhalten erklärt dann meist alles. Jeder wie er mag, aber dann sollen sie mich nicht anpumpen. :)

 

Paradebeispiel vor ein paar Jahren: 1000€ netto, aber eine große Wohnung für 500€, 1 Katze, 2 Hunde, 5€ für Zigaretten pro Tag und ein teurer Mobilfunkvertrag. Zu dieser Zeit hatte ich 600€ netto, aber jeden Monat sogar noch etwas übrig. :)

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PIBE350

In meinem gesellschaftlichen Umfeld beobachte ich das umgekehrte Verhalten, nämlich einen immer ausgeprägteren bewusst spartanischen Lebensstil der im fortgeschrittenen Stadium zum "Geiz ohne Verzichtsgefühle" wird. Erstaunlicherweise selten aus der Motivation Vermögensbildung heraus, diese Leute spenden oft relativ hohe Beträge für wohltätige Zwecke wie Flüchtlingshilfe usw., in einzelnen Fällen sogar anonym ohne Spendenbescheinigung.

 

Erschreckend, das trifft genau auf mich zu. :)

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Schinzilord

 

Vielleicht sollten wir uns wieder dem Thema des Faden zuwenden.

 

Nachtrag: Man könnte natürlich auch den statistisch wohl wahrscheinlichere Fall diskutieren "Was kann ich mir noch leisten, wenn ich in zwei Jahren tot bin."

Interessanter Beitrag, jedoch denke ich, dass die ganz überwiegende Zahl der Fälle nicht in dieser Statistik auftaucht, weil die Kinder einfach die Pflegekosten bezahlen, ohne den Weg übers Sozialamt inkl. Anrechnung Schonvermögen zugehen (siehe auch Beitrag von Sapine).

Wahrscheinlich sind sich viele Leute auch gar nicht bewusst darüber, wie hoch das Schonvermögen eigentlich ist.

Denn wenn man die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland dem Schonvermögen gegenüberstellt, so sollte es eh nur das obere Viertel überhaupt treffen, selbst bezahlen zu müssen.

(75% haben weniger als 100000€ Vermögen (wobei das meiste Immovermögen ist), und der Median liegt bei 16000€. Der Median des Nettoeinkommens liegt bei ca. 18000€).

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checker-finance

@Ramstein: Ich glaube auch, dass es sehr wenige Leute trifft. Eben wegen der in meinen Augen ziemlich großzügigen Selbstbehaltsregelungen bei den monatlichen Einnahmen. Die dann ggf noch einmal durch Teilzeittätigkeit usw gedrückt werden können. Ein Zugriff erfolgt dann, wenn bei den Kindern nennenswert liquides Vermögen vorhanden ist.

 

Unsere Idee war eigentlich, in beruflich jungen und guten Jahren ranzuklotzen (Hauptjob, Nebenjob, geringe Ausgaben) um dann später mit Nachwuchs in ruhigerem Fahrwasser zu sein, Teilzeit arbeiten zu können, nicht soviel wie früher in die Altersvorsorge stecken zu müssen. Der erste Teil hat geklappt, jetzt sollten eigentlich 20 Jahre kommen in denen nicht mehr so viel weggelegt wird (Kinder werden größer, kosten mehr, sollen eine ordentliche Ausbildung bekommen), und dann bald die Rente. Dumm nur, dass dieses Konzept nicht zu den starren Freibeträgen passt...

 

Wir haben insofern noch Glück gehabt, als dass das der Hauskauf die liquiden Mittel deutlich gesenkt hat.

 

Dem Krankheitsverlauf nach haben wir (hoffentlich!) noch 1-2 Jahre Zeit bevor es ans Eingemachte geht. Dann sehen wir weiter.

 

Welche Rolle spielt es denn, wieviele es betrifft? Wenn's ohnehin nur verschwindend wenige sind, wäre die fiskalische Belastung der Allgemeinheit gering, wenn sie auf den Regreß bei den Kindern verzichten würde.

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Ramstein

Welche Rolle spielt es denn, wieviele es betrifft? Wenn's ohnehin nur verschwindend wenige sind, wäre die fiskalische Belastung der Allgemeinheit gering, wenn sie auf den Regreß bei den Kindern verzichten würde.

Natürlich hast du Recht. Aber das Gesindel (aka Politiker) hören natürlich auf Volkes Stimme "der hat Millionen und für seien armen Eltern muss der Steuerzahler aufkommen". Das deutsche Streben nach möglichst kleinteiliger "Gerechtigkeit" ist die Grundlage vieler (über)bürokratischer Regelungen, genauso wie das deutsche Streben, mögliche Vorteile bis zum Exzess auszunutzen (das ist doch mein gutes Recht). Wir leben in der Gesellschaft, deren Regierung wir selber mehrheitlich gewählt haben.

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Kolle

Welche Rolle spielt es denn, wieviele es betrifft? Wenn's ohnehin nur verschwindend wenige sind, wäre die fiskalische Belastung der Allgemeinheit gering, wenn sie auf den Regreß bei den Kindern verzichten würde.

 

Weil dann viel mehr Leute im Pflegeheim sind als jetzt...;)

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troi65

..... jedoch denke ich, dass die ganz überwiegende Zahl der Fälle nicht in dieser Statistik auftaucht, weil die Kinder einfach die Pflegekosten bezahlen, ohne den Weg übers Sozialamt inkl. Anrechnung Schonvermögen zugehen (siehe auch Beitrag von Sapine).

:thumbsup: So kenne ich das auch aus meiner beruflichen Tätigkeit beim Betreuungsgericht.

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Batman_BU

Sorry, dass ich hier nochmal nachfrage:

Ich selbst habe keinerlei Erfahrung mit den realen Berechnung des Schonvermögens, ich habe mich im obigen Post nur auf Zusammenfassungen von Anwaltsseiten bezogen.

Wäre der folgende abstrahierte Fall realistisch?

Die beiden Fälle die ich etwas detaillierter kenne haben alle beiden die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht überprüfen lassen. Mein Verdacht ist, dass alle beide mehr zahlen als sie eigentlich müssten, jedoch ist der moralische Druck der auf den Beteiligten liegt nicht unerheblich. Wer will seinen Eltern schon sagen, dass er nicht bereit ist zu zahlen?

 

 

 

Ist es nicht so, dass sich das zuständige Amt direkt an die Kinder wendet und zunächst die Kosten übernimmt? Die Eltern bekommend das doch dann eigentlich gar nicht mit, oder?

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Pfennigfuchser

Ist es nicht so, dass sich das zuständige Amt direkt an die Kinder wendet und zunächst die Kosten übernimmt? Die Eltern bekommend das doch dann eigentlich gar nicht mit, oder?

Warum nicht? Das Amt wird ja zuerst die Eltern nach Ihren eigenen Einkünften fragen. Oder nach Vermögen, das versilbert werden kann. Dann stellt sich heraus "es reicht nicht" und dann werden die Eltern auf die Kinder zugehen. Die dann meist, wie schon richtig angemerkt, einfach so zahlen, oft mehr als rechtlich nötig, so dass diese Fälle aus der Statistik fallen. Wir stocken ja jetzt auch schon die Rente auf und greifen bei größeren Posten (neue Brille, Ölrechnung o.ä.) unter die Arme - ohne dass irgendein Amt oder Sozialträger das mitbekommt. Wenn die Grunderkrankung keine fortgeschrittene Demenzerkrankung ist, werden die Pflegebedürftigen mitbekommen, dass ihre Verwandten nicht zahlen wollen.

 

Unangenehme Sache...

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Sapine

 

Die beiden Fälle die ich etwas detaillierter kenne haben alle beiden die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht überprüfen lassen. Mein Verdacht ist, dass alle beide mehr zahlen als sie eigentlich müssten, jedoch ist der moralische Druck der auf den Beteiligten liegt nicht unerheblich. Wer will seinen Eltern schon sagen, dass er nicht bereit ist zu zahlen?

 

 

 

Ist es nicht so, dass sich das zuständige Amt direkt an die Kinder wendet und zunächst die Kosten übernimmt? Die Eltern bekommend das doch dann eigentlich gar nicht mit, oder?

Im einen Fall ist definitiv nie ein Amt eingeschaltet worden, sondern die Kinder zahlen einfach, weil die Einkünfte der Mutter nicht ausreichen. Die Kinder haben sich zusammengesetzt und unter sich aufgeteilt, wer wie viel leisten kann. Im anderen Fall weiß ich nicht mit Sicherheit ob es über das Amt lief oder nicht, vermutlich ja, da keine Einigkeit bei den Geschwistern existiert.

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Luna14

Mir graut es jetzt schon, wenn ich diesbezüglich an die Zukunft denke...:(

Meine Mutter ist Hausfrau und hat ihr Leben lang maximal einen Minijob und meistens eher weniger gehabt. Mein Vater hat auf dem Bau gearbeitet und in der kleinen Firma nicht viel verdient. Dummerweise haben sie aber auch nie etwas gespart, sondern immer nur Geld ausgegeben und ggf. einen Kredit aufgenommen. Nun ist mein Vater Rentner und meine Mutter jobbt ein bisschen, aber das Darlehen für das Dach und die Hausfassade ist noch nicht abgezahlt und meine Eltern haben bis heute noch nie zusammen gesessen und mal einen Haushaltsplan aufgestellt. Das Geld reicht eigentlich nie und der jährliche Heizölkauf kommt auch immer wieder überraschend und wird nicht vorweg angespart...

Den vernünftigen Umgang mit Geld müssen meine beiden Brüder und ich uns mühevoll selbst beibringen (nicht leicht, wenn man es 20 Jahre von zu Hause anders "gelernt" hat).

Sollten unsere Eltern einmal pflegebedüftig werden, wird da nicht viel sein, wovon diese bezahlt werden kann. Meine Mutter raucht nach wie vor viel und investiert lieber in Friseur- und Nagelstudiobesuche, als etwas zu sparen. Und ich kann mir jedes Mal, wenn ich (1x jährlich) in den Urlaub Vorwürfe anhören, dass ich ja weit weg fliege und die armen Eltern sich kaum ein langes WE irgendwo leisten können.

Mich ärgert es extrem, dass die Kinder dafür bestraft werden sollen, wenn ihre Eltern ihr Geld anderweitig verprassen. Wir unterstützen zwischendurch immer wieder meine Eltern und spendieren ihnen z.B. den einen oder anderen Kurzurlaub, damit sie auch mal rauskommen. Das mache ich gerne und freiwillig, wenn es finanziell gerade passt. Aber grundsätzlich sollte eigentlich jeder selbst für sich verantwortlich sein, meinetwegen durch eine höhere Pflegeversicherung oder so. Besonders übel ist doch die jetzige Regelung für alle, die richtig miese Eltern haben/hatten...

 

Sorry für's Herumjammern. Ich hatte gerade erst heute wieder eine Diskussion darüber, dass wir gemeinen Kinder nicht mal Geld für eine Woche an der See hergeben wollen, obwohl ich bloß gefragt habe, ob wir nicht lieber erst einmal über eine Zuschuss zur neuen Brille und dem Hörgerät für mein Vater reden sollten, die sie sich eigentlich auch nicht leisten können. :(

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PIBE350
· bearbeitet von PIBE350

Puh, schwierig. Grundsätzlich denke ich so: Genauso wie Eltern eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern haben, sollten diese später ebenfalls eine Pflicht haben, wenn sich das Blatt wenden sollte. Alles Andere wäre Rosinenpickerei: eine schöne Kindheit haben wollen ja - ggf. bei Pflegebedürftigkeit der Eltern im Alter etwas zurückzahlen wollen nein. Eltern können ja auch nicht sagen: Ein Kind kostet mich bis zu seinem Auszug den Wert eines Einfamilienhaus, bekommen tue ich aber nur 184€ Kindergeld pro Monat, also wird für das Kind auch nur dieser Betrag ausgegeben. Nur bei wirklich schlimmen Verfehlungen in der Erziehung würde ich später Ausnahmen gelten lassen. :)

 

Bei uns herrscht folgende Konstellation: Meine Oma ist zwar nicht komplett pflegebedürftig, kann aber nicht mehr alle Tätigkeiten im Haushalt alleine erledigen, weil sie kaum noch sehen, hören und laufen kann. Da mein Vater den Kontakt komplett zu ihr abgebrochen hat und sich null verpflichtet fühlt, übernehme ich als Enkel die Aufgabe. :)

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Luna14

Aber die Eltern sorgen (meistens :unsure:) bewusst dafür, Nachwuchs zu bekommen und wissen eben auch, was an Kosten auf sie zukommt. Im besten Fall wird vorher und während der Kindheit für die Ausbildung etc. gespart. Und die Eltern haben es eben in der Hand, wieviel Geld "ins Kind gesteckt" wird. Manch ein Kind wird keine schöne Kindheit gehabt haben, weil die Eltern das Kindergeld etc. versoffen und verqualmt haben...

Leider haben die Kinder aber überhaupt nicht in der Hand, wieviel Geld die Eltern für ihre Altersvorsorge zurücklegen. Ich versuche, jetzt wo es für die Altersvorsorge zu spät ist, wenigstens Einfluss auf die alltäglichen Ausgaben zu haben - ich scheitere daran, dass meine Eltern absolut keine Haushaltsaufstellung machen wollen. Dabei reicht das Geld vorne und hinten nicht, obwohl es durch die Nebenjobs gar nicht sooo wenig ist.

Auch hätte beispielsweise in meinem Fall das Darlehen für das Haus auch schon abbezahlt sein können, wenn meine Mutter ihre Nebenverdienste nicht immer als "ihr Geld" gesehen hätte und hiervon etwas z.B. für Sondertilgungen genommen hätte. Sie hat die finanziellen Dinge immer meinem Vater überlassen und ihr Haushaltsgeld ausgegeben, wie sie wollte.

Meine Mutter meint immer, dass wenn mein Vater mal nicht mehr ist (er ist etwas älter als sie), dann bekäme sie doch Witwenrente. Und überhaupt wird schon ein Amt dafür sorgen, dass sie nicht verhungert...

Ich finde einfach, dass den Menschen viel stärker klargemacht werden muss, dass sie etwas für's Alter tun müssen. Das sollte eben jeder selbst machen und das nicht auf seine Kinder abwälzen, die später vermutlich alle nur noch eine minimale Einheitsrente bekommen und somit noch viel stärker vorsorgen müssen.

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Ramstein

Aber die Eltern sorgen (meistens :unsure:) bewusst dafür, Nachwuchs zu bekommen und wissen eben auch, was an Kosten auf sie zukommt.

Ach? Hast du schon mal die glücklichen Eltern nach der Geburt gefragt, wie viel sie der Nachwuchs in den nächsten 25 Jahren an Ausgaben und wg. Kinderbetreuung entgangenen Einnahmen kosten wird? Hast du vernünftige Antworten bekommen?

 

PS: Natürlich bin ich der Meinung, dass man Kinder nicht monetaristisch betrachten sollte.

 

 

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MonacoFranzl
· bearbeitet von MonacoFranzl

.

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Kolle

...also Vermögen das Ihr an Eure Kinder übertragt ist erstmal außen vor.

 

Aber erst 10 Jahre nach der Schenkung !

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Luna14

Also ich kenne in der Tat niemanden, der nicht weiß, dass Kinder im Laufe der Zeit sehr viel Geld (= ca. ein Einfamilienhaus?) kosten. Aber darum geht es ja nicht beim Kinderkriegen :)

 

Aber z.B. im Falle meiner Eltern kann man von entgangenen Einnahmen und Betreuungskosten nicht sprechen: Meine Mutter wurde dazu erzogen, Hausfrau und Mutter zu sein. Sie wollte nie arbeiten und hat nach der Verlobung ihre Ausbildung nicht abgeschlossen... Demnach war sie immer (naja, meistens) zu Hause und hat auf uns aufgepasst. Dabei wäre das ab einem gewissen Punkt nicht mehr nötig gewesen.

So ein Lebensmodell mag ja funktionieren. Jedoch sollte es nicht dazu führen, dass sich jemand keinerlei Gedanken an seine Zukunft macht und darauf ausruht, irgendjemand wird schon zahlen. Da ist es doch egal, ob es die eigenen Kinder oder die Allgemeinheit ist.

 

Da ich meine Eltern mag und sie mich gut aufgezogen haben, werde ich natürlich zusammen mit meinen Brüdern für sie sorgen und sie unterstützen. Aber den Gedanken daran, dass vielleicht irgendwann ein Amt zu mir kommt und mich und ggf. meinen Mann zwingt, sämtliche Vermögensverhältnisse darzulegen, finde ich ziemlich ätzend. Was bringt es einem, wenn man es schafft, trotz aller Widerstände als erstes in der Familie zu studieren und danach einen guten Job zu finden, wenn man dann nicht sämtliches mögliches Geld für seine eigene Altersvorsorge sparen kann? Was bringen mir die geringen Freibeträge oder das Schonvermögen, wenn ich später kaum mit einer Rente rechnen kann und somit noch viel mehr sparen muss als meine Eltern? Oder was ist mit Urlaub? Das Amt interessiert sich sicher nicht dafür, dass ich 1x im Jahr Urlaub machen will, um mal wieder den Kopf freizukriegen.

Mein Studium habe ich übrigens mit BaföG und Nebenjobs bestritten, meine Eltern hatten mich nach meinem Auszug mit 19 nicht mehr zu versorgen.

 

Aber gut, Aufregen hilft ja nicht. Ich hoffe einfach, dass meine Eltern nicht pflegebedürftig werden und sie, solange sie leben, ggf. mit unserer Unterstützung in dem Haus wohnen bleiben können.

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Sapine

Klar sind Kinder teuer, aber wenn das Einfamilienhaus nicht gerade in Meckpomm liegt, ist die Rechnung ziemlich schief. Wobei man die Kosten natürlich fast beliebig in die Höhe schrauben kann (Privatschule, Hobbies, Konsumverhalten, Ansprüche bei Wohnung), was man aber nur bedingt den Kindern anlasten kann.

 

Ausgaben im Schnitt bei der 1-Kind-Familie (bei mehreren Kindern wird es günstiger): 550 Euro pro Monat. Demgegenüber stehen aber auch zusätzliche Einnahmen durch Kindergeld und Steuerersparnis. Je nach Situation bleiben dann Nettoausgaben von vielleicht 300 Euro im Monat. Nicht mit gerechnet eventuelle Kinderzuschläge oder sonstige einkommensabhängige Transferleistungen und ebenso nicht berücksichtigt Einbußen beim eigenen Verdienst durch die Familienbelastung. Ohne Studium sind 100k pro Kind schon reichlich bemessen, wer auf den Euro achtet kommt auch mit weniger aus.

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FranzFerdinand

Ich will nicht meckern, aber sollte man das Thema nicht in einem eigenen Thread mit entsprechender Überschrift behandeln?

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Kolle

Also ich kenne in der Tat niemanden, der nicht weiß, dass Kinder im Laufe der Zeit sehr viel Geld (= ca. ein Einfamilienhaus?) kosten. Aber darum geht es ja nicht beim Kinderkriegen :)

 

Da kenne ich einige aus dem früheren Bekannten- und Kollegenkreis, die nur in Monatszeiträumen dachten und nie weiter gerechnet haben. Als damaliger Betriebsratsvorsitzender habe ich mich sogar um gutverdienende Kollegen gekümmert denen das Gehalt gepfändet wurde, daher habe ich einen Einblick in die sehr kurzfristige Denkweise mancher Zeitgenossen.

 

Bei uns zuhause war es so, dass beide Eltern viel und lange gearbeitet haben ( wir hatten eine Gastwirschaft, die Räume waren gepachtet ) und trotzdem nicht viel hängen blieb. Mein Vater hatte immer etwas gespart, meiner Mutter fehlte völlig das Bewusstsein dafür. Beide arbeiteten bis weit über 70, es ging garnicht anders. Anschließend wurden die geringen Ersparnisse ( < 100 TDM ) wieder aufgebraucht weil meine Mutter ihren Lebensstil ( kein Urlaub, aber Auto, Möbel, Klamotten, Friseur etc. ) nicht anpassen wollte. Sie war immer der Meinung, dass ihr das zusteht weil sie lange gearbeitet hatte, das Gefühl im Umgang mit dem Geld fehlte ihr völlig. Wenn jetzt ein Pflegeheim kommt, bin ich dran. crying.gif

 

Im Alter sieht man die Lebensbilanz ganz deutlich. Von denen die mit Geld nicht umgehen können sind die noch am Besten dran die wenigstens eine Immobilie geschafft und eine auskömmliche Rente haben, sonst fallen sie irgendwann den Kindern zur Last. Das ist vielen nicht bewusst. Während meine Freunde alle erben werden muss ich nicht nur für mich sorgen.crying.gif

 

Ich will nicht meckern, aber sollte man das Thema nicht in einem eigenen Thread mit entsprechender Überschrift behandeln?

 

Du hast recht !;)

 

Der kleine Exkurs zeigte aber genau die Folgen die entstehen wenn man mehr ausgibt als man sich leisten kann !

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Yoko

Woher weiss ich eigentlich, was ich mir leisten kann?

 

Spannende Frage. Mit meinen noch recht 27 Jahren und ohne Verpflichtungen (Partnerin, Kinder, Haus) ist mein aktuelles Ziel die möglichst frühe finanzielle Unabhängigkeit. Ich sehe finanzielle Unabhängigkeit als großen Luxus an. Wie viele kennt man, die unglücklich in ihrem Job sind, ihr Chef ist ein Ar**** oder die Gesundheit ist am leiden. Aber wie im Hamsterrad sind sie gezwungen weiter zu arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Mit entsprechender finanzieller Unabhänigkeit wäre ich absolut frei von diesen Zwängen. Kein Bock mehr auf den Chef und stattdessen eine Weltreise machen? Kein Problem. Job ist langweilig geworden, stattdessen lieber in eine neue Branche gehen? Kein Problem. Man hat eine spannende Idee für die Selbständigkeit, hat aber Angst zu wenig damit zu verdienen? Bei entsprechender Unabhänigkeit braucht man diese Sorge nicht mehr zu haben.

 

Insgesamt habe ich mir das Prinzip verinnerlicht Love what you do and do what you love. Ich bin sehr glücklich im aktuellen Tätigkeitsfeld und ich möchte nicht dass ich durch finanziellen Druck gezwungen bin etwas zu machen, auf das ich keine Lust habe. Je geringer die Ausgabe, je höher die Sparquote und je höher das Vermögen, umso mehr kann man der eigenen Passion folgen (und auch damit gut Geld verdienen, ich bin gerne unternehmerisch tätig).

 

 

Leider fällt es mir dann doch schwer, in entsprechenden Situationen Geld auszugeben. Beispielsweise im Restaurant, das Steak für 20 Euro wäre eigentlich kein Problem, aber es tut dennoch weh. Also nimmt man lieber nur die Suppe für 5 Euro. Darum habe ich einen festen Posten für Konsum eingeplant und wenn ich sehe dass das Konto immer weiter wächst, dann denk ich mir: Ah verdammt, heute lebst du mal! Ist ja schlimm, dass das Konsum-Konto wieder über xxxx Euro steht.

 

 

Insgesamt versuche ich aber schon, bewusst mit dem Konsum umzugehen. Wie schon im Thread zitiert, halt das Glück durch eine Aktion nur sehr kurze Zeit an. Ziehe ich in eine neue Wohnung, dann kann ich mir natürlich alle Möbel direkt kaufen und alle Wünsche direkt erfüllen (großer TV, Sound-System, Kaffeeautomat, tolles Sofa, Spielekonsole, neue Küche). Das dadurch erlebte Glückgefühl währt aber nur kurz und ich bin bald wieder auf einem normalen Niveau. Also muss die nächste Anschaffung her. Statt alles auf einmal zu kaufen, kann ich dies dagegen auch zeitlich stückeln. Erst den großen TV, dann in 6 Monaten die Spielekonsole, dann in 12 Monaten das Sound-System usw. So wertschätze ich die Gegenstände deutlich mehr, das Glücksgefühl bleibt auf einem höheren Level, und insgesamt konsumiere ich noch deutlich weniger.

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Batman_BU
· bearbeitet von Batman_BU

Ist es nicht so, dass sich das zuständige Amt direkt an die Kinder wendet und zunächst die Kosten übernimmt? Die Eltern bekommend das doch dann eigentlich gar nicht mit, oder?

Warum nicht? Das Amt wird ja zuerst die Eltern nach Ihren eigenen Einkünften fragen. Oder nach Vermögen, das versilbert werden kann. Dann stellt sich heraus "es reicht nicht" und dann werden die Eltern auf die Kinder zugehen. Die dann meist, wie schon richtig angemerkt, einfach so zahlen, oft mehr als rechtlich nötig, so dass diese Fälle aus der Statistik fallen. Wir stocken ja jetzt auch schon die Rente auf und greifen bei größeren Posten (neue Brille, Ölrechnung o.ä.) unter die Arme - ohne dass irgendein Amt oder Sozialträger das mitbekommt. Wenn die Grunderkrankung keine fortgeschrittene Demenzerkrankung ist, werden die Pflegebedürftigen mitbekommen, dass ihre Verwandten nicht zahlen wollen.

 

Unangenehme Sache...

 

hmmm...

 

1. Pflegebedürftigkeit.

2. Verwerten des Einkommens/Vermögens der Pflegebedürftigen

3. Auslegen der Differenz durch das Amt

4. Das Amt wendet sich an etwaige Kinder

 

 

Wenn aber die Eltern direkt auf die Kinder zugehen sieht das Ganze natürlich anders aus. Aber grundsätzlich sollten die Eltern nicht mitbekommen, dass sich die Kinder weigern bzw. nicht genügend Geld haben. Das war zumindest mein Verständnis davon.

 

sorry für das Off-Topic

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PIBE350

Weil das sonst schlecht wäre. :)

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