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Perma

WWK Fondgebundene Lebensversicherung

Empfohlene Beiträge

Perma

Hallo liebes WPF-Forum,

 

ich lese schon länger in diesem Forum mit und habe schon sehr viel gelernt. Jetzt habe ich mich angemeldet, um fachkundige Kommentare zu folgendem Produkt/Problem/Problemprodukt zu bekommen. Der Vertrag wurde vor langer Zeit für mich abgeschlossen, seit einigen Jahren bin ich die Versicherungsnehmerin und zahle die Beiträge, habe mich aber bis jetzt nicht genauer mit dem Produkt beschäftigt. Das ist ein Fehler, den ich jetzt beheben möchte. Wenn die gesamten Angaben zur Person gewünscht werden, kann ich sie gerne nachreichen, im Moment bräuchte ich erstmal nur Rat für folgendes Problem.

 

WWK - Fondgebundene Lebensversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung

Tarifname: GW12M/F

Laufzeit (Beginn / Ende): 01.04.2001 bis 2040 (55. Lebensjahr)

WKN / ISIN des Fonds:

Die ersten 11 Jahre: Fondis (DE0008471020)

10/2013 bis 11/2014: WWK Select Balance
(LU0126855641)

11/2014: DWS Akkumula (DE0008474024)

Dynamik: 6% pro Jahr, fürs nächste Jahr zum ersten Mal wiedersprochen

Beitrag aktuell: Lebensversicherung: 83,15€

BUZ: 27,90 €

Aktuelle BU-Leistung: 976,09 €

(in den Vertragsbedingungen steckt die böse „oder eine Tätigkeit, die aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung ausgeübt werden kann und seiner bisherigen Lebensstellung entspricht“-Klausel)

Aktueller Wert der Fondanteile (11/2014): 9440 €

Bisher eingezahlt (11/2014; nur LV, nicht BUZ): 9500 €

Ich habe (viel) zu lange einfach weiter gezahlt und mich nicht darum gekümmert.

Das möchte ich nun nachholen. Ich habe den Fond gewechselt (die Fonds, die zur Auswahl standen, müssten die hier sein)

WWK Fondliste

Gleichzeitig habe ich die WWK um eine Aufstellung gebeten, wie der Beitrag verwendet wird. Als Beispiel haben sie mir die Aufteilung des Dezemberbeitrags geschickt. Da wär ich dann fast vom Stuhl gefallen:

Gesamt: 83,15 €

Sparbeitrag: 66,07 €

Abschlusskosten: 3,93 €

Risikokosten: 0,62 €

Verwaltungskosten: 12,53€ (!!!!)

Verwaltungskosten von 15% des Beitrags? Das kann ein Fonds doch gar nicht reinholen! Ist das „normal“, oder bin ich auf ein ganz besonders „nettes“ Produkt reingefallen?

 

Jetzt ist die Frage, was mach ich? Meine aktuellen Ideen: Die Abschlusskosten sind natürlich bezahlt (yeah). Bei diesen Kosten will ich eigentlich nicht noch länger in den Vertrag einzahlen.

  1. Den Vertrag beitragsfrei stellen lassen, dann werden die bisher erworbenen Fondanteile dazu genutzt, die Beiträge zu bezahlen, bis Guthaben aufgezehrt ist.
  2. Ein kostenloses Depot (DAB Bank o.ä.) eröffnen, die Versicherung kündigen und die Fondanteile übertragen lassen. Dann in Ruhe Fonds/ETFs suchen, und eigenverantwortlich sparen.
  3. Einfach wie bisher weitermachen (will ich eigentlich nicht)

Bei regulärem Ablauf der Versicherung hat man die Wahl zwischen Geld und Fondsanteilen, im Fall einer Kündigung würde ich die Wertpapiere minus 1% bekommen, wenn ich die Versicherungsbedingungen richtig verstehe.

 

Ich würde der WWK auf jeden Fall nochmal schreiben, nachfragen, ob es WIRKLICH 15% sind und nachfragen, wie die Bedingungen für Beitragsfreistellung und Kündigung so richtig verstanden habe. Was würdet ihr tun? Ich bin für jede Einschätzung und Idee dankbar!

 

Dankeschön und Viele Grüße!

 

 

P.S.: Ich habe auch noch eine "richtige" BU-Versicherung, bin also (hoffentlich) nicht auf die WWK-Police angewiesen

 

BU Versicherung

Anbieter/Tarifname: Debeka, Tarif BV-S

vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente: Momentan 1075€, steigerbar bis max. 2000€

Berufsgruppe: Student

riskante Hobbys: nein

Laufzeit (Beginn / Ende): November 2010 bis 2050 (65. Lebensjahr)

Dynamik: 4% pro Jahr (bisher immer angenommen),bei besonderen Ereignissen höhere Einmalerhöhungen bis zu 500€ möglich

Beitrag: Momentan 67€/Monat

sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt? Ja, eine Sache wurde ausgeschlossen

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
Verwaltungskosten von 15% des Beitrags? Das kann ein Fonds doch gar nicht reinholen! Ist das „normal“, oder bin ich auf ein ganz besonders „nettes“ Produkt reingefallen?

Muss er ja nicht,der Verwaltungskostenanteil bezieht sich ja "nur" auf den Beitrag,nicht auf das gesammelte Fondsguthaben...Spaß beiseite,das ist schon heftig.Ich würde noch mal nachhaken.Mehr zu denken geben sollte(n) dir aber deine BU(s).Die BUZ kannst du dir für mein Empfinden schenken.Da es eine Zusatzversicherung ist,ist eine Kündigung auch bei Erhalt der Hauptversicherung (→Fondsrente) ohne weiteres möglich.Solltest du dir ernsthaft überlegen.

Deine Debeka-BU ist auch nicht gerade der Hit.Ich für meinen Teil fände es nicht überzeugend,wenn für einen Leistungsanspruch zunächst einmal eine voraussichtliche Berufsunfähigkeit von mindestens 3 Jahren prognostiziert werden müsste.Da sind wir noch gar nicht ins Detail gegangen,können aber eigentlich schon wieder aufhören.

Jetzt schreibst du von einem Ausschluss,ohne diesen weiter zu definieren.Überlege dir reiflich,ob es unter heutigen Voraussetzungen nicht möglich wäre,diesen Punkt BU noch einmal komplett neu in Angriff zu nehmen.

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tyr

Ich würde mich an deiner Stelle zuerst um die BU-Absicherung kümmern. Das ist ein existenzielles Risiko. Der Fondssparplan im Versicherungsmantel ist sekundär.

 

Bei Baujar 1985 (?) sollte sich hoffentlich mit einem fähigen BU-Makler eine leistungsfähigere BU-Absicherung zu einem fairen Preis finden lassen. Abhängig von der Krankenhistorie und dem Kriterium für den Ausschluss.

 

Allgemeine Empfehlung: BU-Versicherungen (auch BUZ) erst dann kündigen, wenn ein neuer BU-Vertrag mit besserer Absicherung abgeschlossen ist. Auch eine BU mit abstrakter Verweisung ist eine BU. Und besser als gar keine BU.

 

Genaueres könnte man sagen, wenn die Angaben aus https://www.wertpapier-forum.de/topic/30943-versicherungen-und-risikovorsorge-richtlinie-zur-themeneroeffnung/ nachgeholt werden.

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Perma
Verwaltungskosten von 15% des Beitrags? Das kann ein Fonds doch gar nicht reinholen! Ist das „normal“, oder bin ich auf ein ganz besonders „nettes“ Produkt reingefallen?

Muss er ja nicht,der Verwaltungskostenanteil bezieht sich ja "nur" auf den Beitrag,nicht auf das gesammelte Fondsguthaben...Spaß beiseite,das ist schon heftig.Ich würde noch mal nachhaken.Mehr zu denken geben sollte(n) dir aber deine BU(s).Die BUZ kannst du dir für mein Empfinden schenken.Da es eine Zusatzversicherung ist,ist eine Kündigung auch bei Erhalt der Hauptversicherung (→Fondsrente) ohne weiteres möglich.Solltest du dir ernsthaft überlegen.

Deine Debeka-BU ist auch nicht gerade der Hit.Ich für meinen Teil fände es nicht überzeugend,wenn für einen Leistungsanspruch zunächst einmal eine voraussichtliche Berufsunfähigkeit von mindestens 3 Jahren prognostiziert werden müsste.Da sind wir noch gar nicht ins Detail gegangen,können aber eigentlich schon wieder aufhören.

Jetzt schreibst du von einem Ausschluss,ohne diesen weiter zu definieren.Überlege dir reiflich,ob es unter heutigen Voraussetzungen nicht möglich wäre,diesen Punkt BU noch einmal komplett neu in Angriff zu nehmen.

 

Danke für deine Antwort, Matthew.

 

Der Aussschluss in der BU ist ein "permanentes Problem" (Fehlstellung in Handgelenk), das wahrscheinlich die meisten/alle Unternehmen ausschließen würden, allerdings ist das Risiko das ich tatsächlich DESHALB berufsunfähig werde, m. M. nach verschwindend gering.

Welches Vorgehen würdest du mir den weiter empfehlen? Ich habe schon im Forum quergelesen, ab und zu werden verschiedene Gesellschaften empfohlen, aber wenn, dann wil ich JETZT alles richtig machen.

Wie finde ich denn eine Gesellschaft für BU-Versicherung/ einen guten Versicherungsmakler?

 

In den Debeka-Versicherungsbedingungen steht übrigens auch, dass 6 Monate durchgehende Erkrankung als BU zählen, aber ich sehe selbst, wo da die juristischen Einfallstore liegen.

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Perma

Ich würde mich an deiner Stelle zuerst um die BU-Absicherung kümmern. Das ist ein existenzielles Risiko. Der Fondssparplan im Versicherungsmantel ist sekundär.

 

Bei Baujar 1985 (?) sollte sich hoffentlich mit einem fähigen BU-Makler eine leistungsfähigere BU-Absicherung zu einem fairen Preis finden lassen. Abhängig von der Krankenhistorie und dem Kriterium für den Ausschluss.

 

Allgemeine Empfehlung: BU-Versicherungen (auch BUZ) erst dann kündigen, wenn ein neuer BU-Vertrag mit besserer Absicherung abgeschlossen ist. Auch eine BU mit abstrakter Verweisung ist eine BU. Und besser als gar keine BU.

 

Genaueres könnte man sagen, wenn die Angaben aus http://www.wertpapie...emeneroeffnung/ nachgeholt werden.

 

Hallo tyr,

 

auch dir vielen Dank für deine Antwort.

 

Ich hatte noch nicht die kompletten Angaben zur Person ausgefüllt, weil es mir erstmal nur um das eine Produkt ging, aber ich sehe schon, dass die ganze Sache wohl weitere Kreise zieht.

Jep, Baujahr 1985, weiblich, keine größeren Erkrankungen, soweit ich das selbst beurteilen kann, aber halt wahrscheinlich "Kleinscheiss".

 

Die Abfragezeiträume der Versicherungen gehen bis zu 10 Jahre zurück, ist das richtig? Dann ist der erste Schritt, Kopien der Arztakten anzufordern und sich dann einen guten Makler zu suchen, oder?

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tyr
· bearbeitet von tyr

Hallo tyr,

 

auch dir vielen Dank für deine Antwort.

 

Ich hatte noch nicht die kompletten Angaben zur Person ausgefüllt, weil es mir erstmal nur um das eine Produkt ging, aber ich sehe schon, dass die ganze Sache wohl weitere Kreise zieht.

Jep, Baujahr 1985, weiblich, keine größeren Erkrankungen, soweit ich das selbst beurteilen kann, aber halt wahrscheinlich "Kleinscheiss".

 

Die Abfragezeiträume der Versicherungen gehen bis zu 10 Jahre zurück, ist das richtig? Dann ist der erste Schritt, Kopien der Arztakten anzufordern und sich dann einen guten Makler zu suchen, oder?

Hallo Perma,

 

die Abfragezeiträume variieren je nach Gesellschaft, z. B. 5 Jahre ambulant, 10 Jahre stationär. Du kannst dir so einen Fragebogen z. B. hier im Antragsformular ansehen: http://www.vermittlerportal.de/leben/leben-bu.htm bzw. in http://www.vermittlerportal.de/leben/antrag-fuer-alle-tarife-pav011.pdf (keine Empfehlung oder nicht-Empfehlung für diese Gesellschaft, nur ein Beispiel)

 

Vor einem Antrag aber wenn irgendwie möglich Risiko-Voranfragen vom Makler stellen lassen, so dass keine ungewollten HIS-Einträge vorgenommen werden.

 

Was du folgenlos tun kannst ist auf jeden Fall intensiv nachdenken und deine Unterlagen, die du jetzt schon zu Hause hast sichten, was in den letzten Jahren gesundheitlich vorgefallen ist. Welche Patientenakte man auf der Basis wo einholt würde ich mit einem erfahrenen und spezialisierten BU-Versicherungsmakler besprechen.

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zwo50

Nun ja, Abfragezeiträume variieren, hier mal etwas differenzierter:

 

Stationär/Operation meist 10 Jahre, bei ca.1/5 der Anbieter jedoch 5 Jahre

 

Krankheiten/Beschwerden meist 5 Jahre, sehr selten 10 J.

 

Medikamente geht von "nur" aktuell, über 1 oder 2 Jahre, bis meist 5 Jahre

 

Drogen und Suchterkrankung/-behandlung knapp die Hälfte 5 Jahre, mehr als die Hälfte 10 Jahre

 

Psychotherapie meist 5 Jahre, bei ca.1/5 der Anbieter jedoch 10 Jahre

 

Schaut dann z.B. auch so aus, das manche überall 5 Jahre stehen haben und einer überall 10 Jahre.

Dann wären da noch bei manchen die Auswirkung Nicht-/Raucher, die mit 12 Monaten erfragt wird.

 

Weiter ergänzend zu tyr:

Bei der KrankenKasse(n) eine Leisungsauskunft anfordern.

Die Erfahrung zeigt, das da schon einige Hinweise zu finden sind, mitunter sogar Überraschungen.

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polydeikes

Gem. Schilderung "permanentes Problem" / "Fehlstellung im Handgelenk" handelt es sich vermutlich um eine degenerative, dauerhafte Beeinträchtigung. Man könnte sich nun darüber streiten, bei welcher Gesellschaft (oder im Rahmen welcher Aktionen) derartige Dinge in den Antragsfragen nicht durch eine offene Frage exakt abgefragt werden. Die Abfragezeiträume hingegen spielen eher eine untergeordnete Rolle, eine Beeinträchtigung besteht ja auch aktuell.

 

Ich würde dieses Risiko einer Anzeigepflichtverletzung nicht eingehen, die Bewertung ob relevant oder nicht relevant steht dem Versicherungsnehmer nicht zu.

 

Die Hand würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zum einem Leistungsausschluss führen. Nun ist die Denkweise, dass du "nur" mit der Hand BU wirst nicht ganz richtig. Bei einem kompletten Leistungsausschluß bleibt die Hand gänzlich unberücksichtigt bei der Ermittlung des BU Grades. Sprich: Auch wenn die Hand nur ein Teil der BU Ursache ist, würde sie nicht mitberücksichtigt bei der Feststellung des BU Grades (die 50 % im Regelfall).

 

Nun kann aber auch in einen solchen Leistungsausschluß wieder eine ergänzende Formulierung rein, bspw. dass neue Frakturen wieder eingeschlossen werden. Stark vereinfachtes Beispiel: Du erleidest einen Unfall, Arm und Hand sind betroffen, es kommt zu einem BU Grad von 50 % oder mehr, Ursache ist ja der Unfall und nicht das vorliegende Leiden.

 

Das ist am Ende ein wenig wie ein türkischer Basar, man kann mit den Gesellschaften verhandeln, es zumindest probieren, Befunde und Fragebögen beibringen usw. usf. ...

 

---

 

Bei den Verwaltungskosten der WWK Police musste ich kurz stutzen. Kann es ggf. sein, dass VWK für BU und BUZ zusammen dargestellt, oder jährlich sind? Die WWK ist sicherlich kein Direktversicherer, aber 15 % reine VWK ist für WWK Tarife eigentlich eher untypisch.

 

Ich würde zumindest mal zwei Dinge prüfen:

 

a) lässt sich die BUZ evtl. auskoppeln und wie sieht es dann aus

b) ob für dich evtl. ein anderer Fonds aus der von dir verlinkten Auswahl in Frage kommt

 

Immerhin ist der Tarif ein Altvertrag und somit ggf. steuerfrei in der Auszahlung.

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Perma

Nun ja, Abfragezeiträume variieren, hier mal etwas differenzierter:

 

Stationär/Operation meist 10 Jahre, bei ca.1/5 der Anbieter jedoch 5 Jahre

 

Krankheiten/Beschwerden meist 5 Jahre, sehr selten 10 J.

 

Medikamente geht von "nur" aktuell, über 1 oder 2 Jahre, bis meist 5 Jahre

 

Drogen und Suchterkrankung/-behandlung knapp die Hälfte 5 Jahre, mehr als die Hälfte 10 Jahre

 

Psychotherapie meist 5 Jahre, bei ca.1/5 der Anbieter jedoch 10 Jahre

 

Schaut dann z.B. auch so aus, das manche überall 5 Jahre stehen haben und einer überall 10 Jahre.

Dann wären da noch bei manchen die Auswirkung Nicht-/Raucher, die mit 12 Monaten erfragt wird.

 

Weiter ergänzend zu tyr:

Bei der KrankenKasse(n) eine Leisungsauskunft anfordern.

Die Erfahrung zeigt, das da schon einige Hinweise zu finden sind, mitunter sogar Überraschungen.

 

Ich bin leider grade zu doof für Multizitate, deshalb antworte ich euch einzeln.

DAnke für den Überblick zwo50, ich werde mal brainstormen und bei den Ärzten nachfragen. Danke auch für den Tipp mit der Krankenkasse, gute Idee!

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Perma

Gem. Schilderung "permanentes Problem" / "Fehlstellung im Handgelenk" handelt es sich vermutlich um eine degenerative, dauerhafte Beeinträchtigung. Man könnte sich nun darüber streiten, bei welcher Gesellschaft (oder im Rahmen welcher Aktionen) derartige Dinge in den Antragsfragen nicht durch eine offene Frage exakt abgefragt werden. Die Abfragezeiträume hingegen spielen eher eine untergeordnete Rolle, eine Beeinträchtigung besteht ja auch aktuell.

 

Ich würde dieses Risiko einer Anzeigepflichtverletzung nicht eingehen, die Bewertung ob relevant oder nicht relevant steht dem Versicherungsnehmer nicht zu.

 

Die Hand würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zum einem Leistungsausschluss führen. Nun ist die Denkweise, dass du "nur" mit der Hand BU wirst nicht ganz richtig. Bei einem kompletten Leistungsausschluß bleibt die Hand gänzlich unberücksichtigt bei der Ermittlung des BU Grades. Sprich: Auch wenn die Hand nur ein Teil der BU Ursache ist, würde sie nicht mitberücksichtigt bei der Feststellung des BU Grades (die 50 % im Regelfall).

 

Nun kann aber auch in einen solchen Leistungsausschluß wieder eine ergänzende Formulierung rein, bspw. dass neue Frakturen wieder eingeschlossen werden. Stark vereinfachtes Beispiel: Du erleidest einen Unfall, Arm und Hand sind betroffen, es kommt zu einem BU Grad von 50 % oder mehr, Ursache ist ja der Unfall und nicht das vorliegende Leiden.

 

Das ist am Ende ein wenig wie ein türkischer Basar, man kann mit den Gesellschaften verhandeln, es zumindest probieren, Befunde und Fragebögen beibringen usw. usf. ...

 

---

 

Bei den Verwaltungskosten der WWK Police musste ich kurz stutzen. Kann es ggf. sein, dass VWK für BU und BUZ zusammen dargestellt, oder jährlich sind? Die WWK ist sicherlich kein Direktversicherer, aber 15 % reine VWK ist für WWK Tarife eigentlich eher untypisch.

 

Ich würde zumindest mal zwei Dinge prüfen:

 

a) lässt sich die BUZ evtl. auskoppeln und wie sieht es dann aus

b) ob für dich evtl. ein anderer Fonds aus der von dir verlinkten Auswahl in Frage kommt

 

Immerhin ist der Tarif ein Altvertrag und somit ggf. steuerfrei in der Auszahlung.

 

Hallo polydeikes,

 

danke für deine Antwort. Eine Anzeigepflichtverletzung will ich auf keinen Fall eingehen, ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn eine Versicherung mein Handgelenk ausschließt, wäre ja auch keine Verschlechterung zu jetzt. Natürlich kann es ganz blöd laufen, dass ich das Handgelenk zum Erreichen der 50% bräuchte, aber ich sehe die größte BU-Gefahr bei Psyche/Krebs/Bandscheiben/Allergien, und da bin ich bis jetzt überall beschwerde- und diagnosefrei (soweit ich weiss, deshalb werde ich in den nächsten Wochen/ nach Weihnachten wohl mal sämtliche Ärzte nerven). Ich werde aber bei einem endgültigen Vergleich der Angebote auf jeden Fall auf die konkreten Formulierungen der Versicherungen achten.

 

Bei der WWK frage ich auf jeden Fall nochmal nach, wie sie zu diesen hohen Kosten kommen, und sobald ich eine neue BU sicher habe, beschäftige ich mich mit der Möglichkeit von Vertragstrennung/Teilkündigung/Komplettkündigung.

Zu der Fondsauswahl:

Ich habe nach folgenden Kriterien in den DWS Akkumula gewechselt: Hoher Aktienanteil, kein Dachfonds, weltweit, gemischte Branchen; und dann hab ich den mit den niedrigsten Verwaltungskosten genommen.

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polydeikes

Gut. Im Wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass LAusschluß noch lange nicht LAusschluss ist. Bei Teilen des Bewegungsapparats sind bestimmte Einschlüsse im Ausschluss üblich, bspw. Tumore und auch Unfälle werden häufig wieder eingeschlossen, nur eben nicht immer. Den ein oder anderen Satz bekommt man aber generell bei LAs wieder aufgenommen auf Wunsch. Auf ein mündliches "xyz wie bspw. Unfall ist doch eh automatisch nicht im Ausschluss drin" würde ich mich hingegen nicht verlassen.

 

Bei Vorerkrankungen sollte man seine Recherche immer etwas breiter anlegen und das ganze in Ruhe angehen. Also nicht unnötig zu sehr auf ein oder zwei Gesellschaften versteifen.

 

---

 

Bei der WWK will ich nur gesagt haben, Altvertrag nicht leichtfertig kündigen. Vielleicht fällt der Vertrag ggü. einer eigenverantwortlichen Alternative (ETF Sparplan?) trotz steuerlicher Begünstigung ab, nur mal eben so "ist zu teuer, kündigen" halte ich für zu einfach.

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Perma

Hallo zusammen,

 

ich wollte mich nochmal bei allen bedanken, die mir geantwortet und damit sehr geholfen haben, und ein kleines update geben:

 

1. Die BU-Sache läuft, ich werde demnächst über einen Makler parallele Anfragen an verschiedene Versicherungen stellen (3 von 4 Versicherungen, die polydeikes in einem anderen Thread als "Beispiele für die Spitzengruppe" bezeichnet hat, und die auch sonst hier ziemlich gut wegkommen). Danke fürs "in den Hintern treten".

 

2. Ich habe Antwort von der WWK, ich zahle tatsächlich 15% Verwaltungsgebühren jeden Monat, dafür keinen Ausgabeaufschlag, keine Depot- und Kontogebühren (das ist das Argument der WWK).

Dazu meine Frage: Fällt irgendjemandem ein Szenario ein, in dem diese Konstruktion sinnvoll ist? Steuern zahlt man doch nur auf Einnahmen/Erträge, und ich würde lieber den Ertrag eines freien Fondsparplans versteuern und keine Depotgebühren oder von mir aus auch 24€/Jahr bei der CosmosDirekt zahlen (muss mich erst genau über sinnvolle Alternativen informieren, sind nur Beispiele), als immer -15% hinterherzurennen. Den Todesfallschutz brauch ich im Moment nicht, und wenn irgendwann doch, gibt es den als Risikoeinzelbaustein denke ich billiger.

Mache ich gerade einen Denkfehler? Ich bin auf eure Meinungen und Anmerkungen gespannt!

 

Danke für eure Hilfe!!!

 

Viele Grüße

Perma

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polydeikes

Nur als Anmerkungen: Das mit der Spitzengruppe ändert sich, Bedingungswerke ändern sich, immer nur eine Momentaufnahme. In 2015 hat bspw. eine HDI aus meiner Sicht einen Platz in der Spitzengruppe der BU Tarife inne, bedingungsseitig. 2014 hatte der Versicherer noch einige Ungereimtheiten im teilweise abstrus gegliederten, mehrteiligen Bedingungswerk und gehörte sicher nicht zur Spitzengruppe.

 

Zudem kann eben individuell der ein oder andere Anbieter dann schlichtweg doch wieder nicht passen. Gibt keine Alternative zum Anschauen der Bedingungen.

 

---

 

Zur Fondspolice sagte ich schon: Hat man eine entsprechend durchdachte Alternative gefunden und sich bewusst dafür entschieden, dann bitte. Vorher, siehe 2. Teil meines letzten Posts, nur mMn.

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