Kuju Dezember 16, 2014 · bearbeitet Dezember 16, 2014 von Kuju Hallo alle zusammen! Ich lese nun seit einigen Tagen aufmerksam hier im Forum. Ja ich bin neu hier. Vor geraumer Zeit bat mich meine Freundin mal einen Blick in ihre Finanzen zu werfen. Dies habe ich nun getan und musste feststellen, dass Optimierungsbedarf besteht ^^. Kommen wir erstmal zu den Eckdaten. 2. Basisangaben zur persönlichen Situation 2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt 25 / Ledig / 0 aber später 2 geplant / mit 67 2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig - Sozialpädagogin / 34000 nun fest angestellt / 700€ momentan (wohnen günstig zur Miete) jedoch für Altersvorsorge möchte sie planbar mit 300€ oder so starten 2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt 300€ 2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten Sie ist eigentlich eher defensiv eingestellt, hat aber auch nicht wirklich Lust sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. /Risikobereitschaft so mittel/ zwischenzeitliche Verluste würde sie wahrscheinlich nicht mitbekommen z.B. bei einem passiven Depot 2.5 bisherige Risikovorsorge - Haftpflichtversicherung bei Versicherung asstel - BU streubt sie sich vor. Argument ist, es wäre zu teuer für das Risiko in Hinblick für sie selbst und in ihrer Branche. Zumal sie bei ihrem momentanen Job auch viel mit dem Auto unterwegs ist, wäre eine BU wahrscheinlich noch teurer. Dazu kommt noch das schlechte Image der BU mit den Rechtsstreitigkeiten... keine Ahnung was ich ihr Raten soll. 2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner) 2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen - Sie kennt die gängigen Produkte grob und ich muss mich näher damit auseinandersetzen ^^ 3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche 3.1 Gesetzliche Rente - momentan hat sie Abi Studium und 2 Jahre arbeit voll. 3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel - Riester würde sie wohl interessieren. 3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ? - wollte sie bei ihrer Chefin mal nachhaken. bAV glaub ich nicht dran aber vllt sind AVWL möglich näheres weiß ich demnächst erst. 3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben) Momentan bespart sie 2 Dekafonds je mit 25 € im Monat und zwar: DekaStruktur 5 Wachstum WKN : DK1CJN Dekastruktur 4 Wachstum WKN : A0BLVS AA beträgt bei beiden 2% und laufende Kosten bei der "Rendite" belaufen sich auf so 1,5 bis 1,8% Find ich nicht so dolle... Irgendwelche alten Sparbücher, welche aber wegen schlechter Verzinsung nun aufgelöst werden. Depotwert ca. 11000€ Sparbuchgeld 13000€ - TG aktuell 13000€ vorhanden 80000€ bekommt sie noch von ihrem Bruder (vererbtes Elternhaus). Könnte man also risikotechnisch auch mit in Betracht ziehen. Wobei sie das Geld momentan noch nicht einfordert, da ja bei ihr nichts ansteht. 4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele) 4.1 aktuelle Sparleistungen 700€ 4.2 Schulden keine 4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)<br style="font-family: tahoma, arial, verdana, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 19.5px; background-color: rgb(250, 251, 252);">- iUrlaub ist schon in Kassensturz eingeplant - Sie ist in einem Eigenheim aufgewachsen, jedoch steht Hausbau oder Eigentumswohnung in den Sternen. Solange halt Miete zahlen (ist eh sehr günstig momentan). Unentschlossenheit halt. So jetzt kommen wir mal zu meinen Vorschlag für ihre momentane Situation: 13k Tagesgeld als Puffer behalten und die 24k in ein passives ETF Aktienweltdepot zur Altersvorsorge investieren. Sparplan auf die ETF einrichten, Rest kommt aufs Tagesgeld/ andere RK1 Vehikel und Rentenpapiere/Anleihen mit der Zeit(bei steigendem Zinsniveau) dazumischen. Falls man Bauen/Kaufen möchte, könnte man dann schauen wie das Depot sich entwickelt hat.Falls das Depot DANN nicht so dolle aussieht, lässt man es halt weiterlaufen für die Altersvorsorge und berücksichtigt es halt nicht bei der Finanzierung. Zur Finanzierung hätte man ja immer noch die 80000€ und den Cashbestand, welcher ja auch noch steigt. Die Idee fand sie ganz gut, jedoch möchte sie dennoch (Risikoscheu) eine Sicherheit in Form einer Rente abschließen. Tja und nun stellt sich für mich die Frage nach einem guten Produkt/Möglichkeiten.... Wäre eine klassische Riesterrente etwas? Der Aktien und Rentenanteil wär ja schon im Depot drin, sodass ich keinen Sinn in einer fondsgebundenen RR sehe. Zu RR sehe ich die Verrentungsproblematik skeptisch. 70% Verrenten lassen dafür auch noch voll versteuern. In ihrer Situation bin ich mir nicht sicher ob sich das lohnt. In ihrer Familie werden so ziemlich alle recht alt als 90 sollte drin sein. Eine klassische private Rentenversicherung würde sie ja vllt nicht verrenten, sondern das Kapitalwahlrecht nutzen und Stand heute wäre ja nur die hälfte des Ertragsteils steuerpflichtig. Würde man damit nicht besser fahren trotz Wegfall der Zulagen/Förderung? Oder wäre in ihrer Situation besser ein BSP mit Riester abzuschließen und für 2014 die Zulagen einzustecken und erst in ein Paar Jahren in eine private RR oder in Wohnriester reinzuwechseln (falls man dann doch kauft/baut) Würde gerne mal eure Meinung dazu hören. Lieben Gruß Kuju Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Dezember 16, 2014 Vorab: ich wäre bei privaten finanziellen Ratschlägen für andere vorsichtig. Wenn alles gut geht und du die für die Zukunft im nachhinein "richtige" Strategie empfohlen hast passiert nichts. Wenn es schief geht und z. B. Vermögensschäden auf deine Beratung zurückzuführen sind kann das persönliche Beziehungen erheblich belasten. Ich würde mir das an deiner Stelle gut überlegen, ob du dieses Risiko tragen möchtest und solltest. - BU streubt sie sich vor. Argument ist, es wäre zu teuer für das Risiko in Hinblick für sie selbst und in ihrer Branche. Zumal sie bei ihrem momentanen Job auch viel mit dem Auto unterwegs ist, wäre eine BU wahrscheinlich noch teurer. Dazu kommt noch das schlechte Image der BU mit den Rechtsstreitigkeiten... keine Ahnung was ich ihr Raten soll. Wenn die BU-Absicherung im aktuellen Beruf zu teuer erscheint würde ich an eurer Stelle die Alternativen prüfen, die für weniger Geld immerhin einen Teil des BU-Risikos abdecken können: BU-Alternativen: z. B. Dread Disease Versicherung, Erwerbsunfähigkeitsversicherung usw. https://www.wertpapier-forum.de/topic/30228-berufsunfahigkeitsversicherung-dienstunfahigkeitsversicherung/ und Unfallversicherung: https://www.wertpapier-forum.de/topic/30222-unfallversicherung/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Dezember 16, 2014 Der AG muss eine bAV Lösung anbieten. Hat er keinen "Rahmenvertrag" mit einem Versicherer / Finanzdienstleister ... kann deine Holde frei wählen, um so besser. Beim vorliegenden Brutto (inkl. nicht zu erwartender nennenswerter Steigerung) ist bAV einer Riester rein fördertechnisch vorzuziehen. So oder so müsste jedoch deine Holde entscheiden und etwas tun. Im Fonds- und Depotunterforum z.Bsp., warum die beiden Deka Fonds jetzt nicht soooo die Ideallösung darstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kuju Dezember 17, 2014 Vielen Dank für eure Anmerkungen zur Risikovorsorge. Da werfen wir auf jeden Fall nochmal einen Blick drauf. Beim Thema bAV werde ich sie jetzt nochmal anstupsen, damit sie Infos bei ihrem Arbeitgeber einholt. Bei meiner "Beratung" werde ich eh nur Möglichkeiten präsentieren, sodass sie selbst entscheidet. Ich glaube mit ordentlicher Recherche und eigenem Wissensstand kann ich zumindest mit ihrer "Sparkassenberaterin" mithalten. Sollte man bei unbekanntem bAV Stand vielleicht dieses Jahr trotzdem noch in ein Riesterprodukt (BSP oder RR) einsteigen? Dafür spräche bei BSP: Zulage 2014 mitnehmen (gibt noch diese Bonuszulage 200€ dieses Jahr, da erst dieses Jahr 25 geworden) Man kann immer noch günstig/eventuell kostenlos in ein anderes Produkt wechseln. Für eine RR: Auch Zulagen noch für 2014 einsacken. Ich finde die hier im Forum dargestellte Möglichkeit einer möglichst flexiblen RR mit 60€ und Sonderzahlung (AL hrv 50 glaub ich) mit der festgelegten Verrentungsbedingung klingt eigentlich sehr gut. 42 Briefe wären ja kein großer Aufwand^^Die Beiträge sollten jetzt auch über 42 Jahre realisierbar sein. Und in Hinblick auf geplante Kinder mit anschließend geringerer Beschäftigung(25 Std oder so) sollte doch die Förderung in solchen Phasen attraktiver sein oder hab ich da einen Denkfehler? Klar ist das alles in der momentanen Situation mit 25 sehr vage. Aber sie ist ja bereit einen Teil ihrer Geldes ganz für die Altersvorsorge wegzulegen. In diesem Sinne könnte man ja der Rechnungszinssenkung noch zuvorkommen. Mir ist klar, dass das eher ein Marketingargument ist mit dem Zins für ordentlich viele Abschlüsse gegen Jahresende, aber ein höheres garantiertes Kapital hört sich halt auch besser an. Protektor würde doch auch im worst case nur dieses Zahlen oder? Bin ich da schief gewickelt? Und was denkt ihr zu meinen Überlegungen?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Dezember 17, 2014 Was Protektor angeht, fehlt es einfach an Erfahrungswerten. Gem. dem einen Modellfall wurden seitens BAFIN nur befristet die Zahlung von Überschüssen ausgesetzt, die Zahlungen sind nachzuholen. Sprich es bleibt nicht "nur" beim Rechnungszins. Hinsichtlich der betroffenen Altverträge ist aber ohnehin fraglich, ob sich überhaupt Überschüsse über den Rechnungszins hinaus ergeben werden. Aber zumindest formal: Protektor übernimmt nicht automatisch "nur" den Rechnungszins, zumindest gibt es keine Norm / Grundlage, die das automatisch hergeben würde. Gem. BAFIN in dem einen vorhandenen Praxisfall kam das auch nicht so zur Anwendung. Grundsätzlich würde ich behaupten, dass der Rechnungszins von 1,75 % für die Ansparphase keine Rolle spielt, in den Verrentungsgrundlagen findet sich dieser aber auch wieder. Nur Ähnliches haben andere sicherlich auch noch behauptet, als bspw. der Rechnungszins bei 2,75 % stand ... und hier gibt es bereits erste Versicherer, die Schwierigkeiten haben, diesen alten Rechnungszins zu bedienen. Kommt eine lange Niedrigszinsphase ala Japan ... können vielleicht auch 1,75 % noch einmal eine Relevanz für die Ansparphase haben, mit absoluter Gewissheit kann das wohl keiner ausschließen, leider. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kuju Januar 7, 2015 Hallo zusammen! Es gibt Neuigkeiten seitens der Altersvorsorgesituation meiner Freundin. Ihr Arbeitgeber hat zum 1.10.2014 eine arbeitgeberfinanzierte Direktversicherung bei der Generali zugunsten meiner Freundin abgeschlossen. Falls sie nun 5 Jahre bei dem Schuppen bleibt, dann könnte sie die DV mitnehmen. Jetzt stellt sich mir die Frage: Was kann das Produkt und wie geht man in Zukunft damit um/kann man nun schon was machen?! (ok, sind vielleicht ungelegte Eier, aber man kann sich ja mal mit sowas beschäftigen ) Ich habe momentan noch das Problem das Produkt konkret einzuordnen, weshalb ich mich über eure fundierte Meinung freuen würde. Nochmal ein paar Eckdaten zur Einkommenssituation: 25 Jahre alt 34200€ Jahresbrutto unbefristete Stelle als Sozialarbeiterin Nun zur Direktversicherung der Generali: Generali bAV Professionell Tarif R011 Gewinnverband ED7 Typ der Überschussbeteiligung A ,also verzinsliche Ansammlung aufgeschobene Altersrentenversicherung mit Kapitalwahlrecht, Rentengarantie 5 Jahre im Todesfall in der Aufschubphase wird aus Beiträgen minus Stückkosten minus Zinsen plus Überschussanteile ein Verrentungskapital gebildet und als lebenslange Hinterbliebenenrente ausgezahlt. monatlicher Beitrag 116,84€ von 1.10.2014 bis 1.7.2056 macht in Summe 58536,84€ garantierte Rente 239,48€ oder Kapitalabfindung 71514€ Kosten: 2263,40€ Abschlusskosten über ersten 5 Jahre verteilt. 173,59€ jährliche Kosten, davon 146,88€ Verwaltungsaufwand. Das macht Gesamtkosten i.H.v. 9554,18€ über 42 Jahre. 12,38% Kosten p.a. bzw. 16,32% p.a. mit Abschlusskosten mir wird ganz schwindelig Mir fehlt einfach eine Benchmark zu anderen Versicherern. Zudem handelt es sich ja um eine Bruttorente, sodass im Rentenalter Steuern und KV+PV hinzukommt. Geht man nun davon aus, dass meine Freundin in der GKV bleibt und die SV Beiträge in Zukunft steigen, klingt das meiner Meinung nach nicht so rosig. Was meint ihr zu dem Produkt? Ist ja arbeitgeberfinanziert: sollte man sowas einfach als nice to have Zusatz ansehen? Im Prinzip könnte der Arbeitgeber doch auch die Sache sein lassen und mehr Brutto bezahlen...ok Mitarbeiterbindung kann man so betreiben. Ich bin momentan nicht soweit es mit meinem angelesenen Wissen zu beurteilen. Was meint ihr zu der oben beschriebenen bAV? Viele Grüße Kuju Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Januar 7, 2015 [mod] In der Annahme, dass du derzeit nur eine Freundin hast, habe ich deine beiden Themen zu ihr zu einem zusammengefasst. Erleichert den Zugang zur Vorgeschichte. [/mod] 12,38% Kosten p.a. bzw. 16,32% p.a. mit Abschlusskosten mir wird ganz schwindelig Dann lass' einfach p. a. weg, dann lässt auch der Schwindel nach. Zum Vergleich kannst du noch ausrechnen, was ein durchschnittliches ETF-Depot über 42 Jahre konsequent geführt an Kosten verursacht, dann relativiert sich der Betrag nochmals. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kuju Januar 7, 2015 Danke fürs zusammenlegen Ist immer noch die gleiche Freundin^^ 12x 116,84€ Bruttobeitrag sind 1402,08€ im Jahr. 173,59€ Kosten wären dann 12,38% davon im Jahr. HÄH? Und Abschlusskosten noch oben drauf. ETF Depot kann und möchte ich mit bAV nicht vergleichen. Kostentechnisch sind das natürlich Welten. Kostenloses Depot, passive Strategie und Transaktionskosten hoffentlich unter 1% drücken, dann auf niedrige TER achten... Darum gehts aber hier auch nicht. Mir ginge es eher um eine Einschätzung, ob das alles so normal ist^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor Januar 7, 2015 Mir ginge es eher um eine Einschätzung, ob das alles so normal ist Definiere "normal" in der großen,weiten Welt der Rentenversicherungen.Die Abschlusskosten liegen knapp unter 4%,das ist marktüblich.Laufende Kosten erscheinen eher üppig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag