Holzmeier Dezember 16, 2014 Was ist denn ein thesauriender Fond ohne ausschüttungsgleiche Beträge? Vllt. sollte man noch dazu schreiben, dass es sich um eine spezielle SWAP Konstruktion handelt. vielen Dank fuer die Anregung, ich werde einen entsprechenden Satz ergaenzen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 16, 2014 Wobei der Umkehrschluss falsch wäre. Ein synthetischer Fonds kann sehr wohl auch ausschüttungsgleiche Erträge produzieren. Entscheidend für die steuerliche Einfachheit von thesaurierenden Fonds ist es, dass es keine unversteuerten ausschüttungsgleiche Erträge gibt, insofern ist die Definition schon (fast) richtig. Als Beispiel für einen swapbasierten Thesaurierer der trotz ausschüttungsgleichen Erträgen steuerlich unproblematisch ist, sei der DEKA MSCI EM DE000ETFL342 genannt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xyceat Dezember 16, 2014 Wobei der Umkehrschluss falsch wäre. Ein synthetischer Fonds kann sehr wohl auch ausschüttungsgleiche Erträge produzieren. Entscheidend für die steuerliche Einfachheit von thesaurierenden Fonds ist es, dass es keine unversteuerten ausschüttungsgleiche Erträge gibt, insofern ist die Definition schon (fast) richtig. Als Beispiel für einen swapbasierten Thesaurierer der trotz ausschüttungsgleichen Erträgen steuerlich unproblematisch ist, sei der DEKA MSCI EM DE000ETFL342 genannt. Wobei man da ja wieder über den Begriff "Steuereinfach" streiten kann. Steuereinfach bedeutet in dem Zusammenhang ja, dass es trotzdem zu einer Doppelbesteuerung kommen kann. D.h. wenn ich einen ausländischen Fond habe, der thesauriert und ausschüttet. Die Ausschüttung ist so hoch, dass die Steuern korrekt abgeführt werden können. Selbst dann muss ich beim Verkauf des Fonds Steuern bzgl. Kursgewinne abführen. Die thesaurierten Beträge werden dadurch doppelt besteuert. Diese muss ich mir dann in der entsprechenden Jahressteuererklärung zurück holen. Grüße, Stefan Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 16, 2014 Wobei man da ja wieder über den Begriff "Steuereinfach" streiten kann. Steuereinfach bedeutet in dem Zusammenhang ja, dass es trotzdem zu einer Doppelbesteuerung kommen kann. D.h. wenn ich einen ausländischen Fond habe, der thesauriert und ausschüttet. Die Ausschüttung ist so hoch, dass die Steuern korrekt abgeführt werden können. Selbst dann muss ich beim Verkauf des Fonds Steuern bzgl. Kursgewinne abführen. Die thesaurierten Beträge werden dadurch doppelt besteuert. Diese muss ich mir dann in der entsprechenden Jahressteuererklärung zurück holen. wir hatten dieses Problem im Vorfeld diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine deutsche Depotbank die bereits versteuerten teilthesaurierten Betraege beim Verkauf automatisch von den Kursgewinnen abzieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 16, 2014 die TER beinhaltet i.W. die Gebuehren der KAG. Nicht enthalten sind z.B. Kosten fuer Swap-Contrakte, Ertraege aus Wertpapierleihe etc.. Die TD enthaelt letztendlich alle internen Kosten und Einnahmen eines ETF und gibt direkt die Abweichung der brutto-Rendite im Vergleich zum Referenzindex an. Aus meiner Sicht also genau das, was den Anleger (am meisten) interessiert, oder? Die Abweichungen zwischen TER und TD betragen fuer die in den obigen Tabellen angegebenen ETFs uebrigens zwischen ca. -1 bis +1 %/a. Sie sind in aller Regel groesser als die TER selbst, was deren Aussagekraft meines Erachtens doch ziemlich beschraenkt. Jein. Den Anleger interessiert eigentlich nicht am meisten, wie die Rendite des ETFs vom Index abweicht. Ihn interessiert, wie stark das Rendite/Risikoprofil des ETFs vom Index abweicht. Die TD enthält in der Konsequenz natürlich alle Kosten und Einnahmen des ETFs. Eine bessere Wertentwicklung des ETFs als der Index (laut deiner Definition also eine negativere TD) bedeutet allerdings nicht, dass das Produkt ein kostenärmeres Produkt ist. (Und bedeutet auch nicht, dass das Produkt das Rendite/Risikoprofil des Index besser widerspiegelt). Ich zitiere mich mal selbst: Die Betrachtung der "Tracking Difference" ist immer mit Vorsicht zu genießen, denn sie teilt uns nur etwas über die Abweichung vom Index mit, nicht aber deren Ursache. Ein Beispiel: Wir haben zwei ETFs auf den selben Index. Die TER ist bei beiden gleich. ETF A betreibt Wertpapierleihe, von den Erhaltenen Erträgen werden 50% als Gebühren einbehalten. ETF B betreibt keine Wertpapierleihe. Ohne zweifel wird die Tracking Difference bei ETF A günstiger für den Anleger erscheinen. Denn durch die Wertpapierleihe werden zusätzliche Erträge generiert, die einen Teil des TER kaschieren oder sogar überkompensieren. Ebenso ist ohne Zweifel ETF B das bessere Produkt, sofern man unter "besser" eine möglichst genaue Abbildung des Rendite/Risikoprofils des Index meint. Denn die zusätzlichen Risiken (und Kosten) der Wertpapierleihe trägt dieses Produkt nicht. Wir sehen also: Die Tracking Difference sagt weder per se aus, welches Produkt geringere Kosten hat, noch welches Produkt die beste Indexabbildung liefert. (Eine gute Indexabbildung ist es, wenn das Rendite/Risikoprofil des Index gut abgebildet wird. Ein gutes Tracking der Indexrendite allein ist also nicht per se auch ein gutes Indextracking!) Wofür ist die Tracking Difference also gut? Ganz einfach: Zum Überprüfen auf zusätzliche Einflussfaktoren. Beträgt die Tracking Difference nicht ungefähr die ausgewiesene Kostenquote, dann muss es - logischerweise - noch andere Einflussfaktoren geben. Z.b. zusätzliche Erträge, Kosten etc. pp. Diese Einflüsse können zum einen positiv sein - bspw. wenn zusätzliche Erträge aus einer (teil)rückerstattung von Quellensteuern resultieren. (hierbei wird das Risiko ggü. dem Index nicht erhöht, aber die Rendite. Man nähert sich also mehr der Rendite des Brutto-Dividenden Indizes an. -> Besseres Rendite/Risikoprofil) Zum anderen können sie aber auch negativ sein, wie oben am Beispiel dargelegt. Die Tracking Difference ist also eine Art Hinweisgeber. Sie ist keine Kostenquote. Abgesehen davon sind - wie du mit Verweis auf die S&P 500 Geschichte sagst - die TD Angaben der KAGs nicht per se miteinander vergleichbar (Unterschiedliche Währung, Zeiträume, Vergleichsindizes), auch da muss der Anleger letztlich selber Hand anlegen und die TDs durch Vergleich mit den Indexdaten ermitteln. Die Übersicht über die historischen TDs von dir sind auch diesbzgl. aufschlussreichund interessant. Man erkennt an ihnen, dass ETFs verschiedener KAGs auf den gleichen Index offenbar deutlich verschiedene TDs aufweisen, und diese sich bei einigen KAGen auch noch deutlich ändern. (z.B. die ETFs au den MSCI World) Das zeigt m.M.n. sehr eindrucksvoll, dass die Berechnungsmethoden der KAGen für die TD sehr deutliche Unterschiede produzieren (eine manuelle Überprüfung also wichtig ist) und es deutliche, schwankende weitere Rendite/Risikoeinflüsse gibt (und daher eine intensive Beschäftigung mit dem jeweiligen Produkt bzgl. dieser Einflüsse sinnvoll wäre). Mein Fazit: Am besten man ermittelt die TDs für die Produkte, die einen interessieren selbstständig anhand der Indexdaten. Da kann man sich wenigstens schon mal sicher sein, dass die Art der Berechnung die gleiche ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Dezember 16, 2014 · bearbeitet Dezember 17, 2014 von Licuala Resümierend sind wir also auf der Suche nach Full Replication-ETF inkl. kompletter Quellensteuerrückerstattung mit geringster TER und möglichst positiver Wertentwicklung gegenüber dem Index, die komplett auf Wertpapierleihe und ähnliche Schmakazien verzichten und steuerlich unter allen Gesichtspunkten unkompliziert sind... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 17, 2014 · bearbeitet Dezember 17, 2014 von Holzmeier Jein. Den Anleger interessiert eigentlich nicht am meisten, wie die Rendite des ETFs vom Index abweicht. also wenn ich ehrlich sein soll ... Ihn interessiert, wie stark das Rendite/Risikoprofil des ETFs vom Index abweicht. Die TD enthält in der Konsequenz natürlich alle Kosten und Einnahmen des ETFs. Eine bessere Wertentwicklung des ETFs als der Index (laut deiner Definition also eine negativere TD) bedeutet allerdings nicht, dass das Produkt ein kostenärmeres Produkt ist. (Und bedeutet auch nicht, dass das Produkt das Rendite/Risikoprofil des Index besser widerspiegelt). es bedeutet aber eine (geringfuegig) hoehere Rendite, das ist ja schon mal ganz nett. Und eine niedrige (oder gar negative) TD ist zumindest ein starkes Indiz fuer eine insgesamt niedrige Kostenquote. Ich stimme dir zu, dass in einer negativen Abweichung der TD von der TER nicht nur ggf. verminderte Kosten stecken, sondern ueber Ertraege von Wertpapierleihen etc. ggf. auch Risiken. Nur: Da die Kostenrechnung der KAGen ja nicht beliebig transparent ist, ist die TD von den mit vertretbarem Aufwand verfuegbaren Groessen m.E. die fuer den Anleger interessanteste, jedenfalls weit aussagekraeftiger als die TER. Wofür ist die Tracking Difference also gut? Ganz einfach: Zum Überprüfen auf zusätzliche Einflussfaktoren. Beträgt die Tracking Difference nicht ungefähr die ausgewiesene Kostenquote, dann muss es - logischerweise - noch andere Einflussfaktoren geben. Z.b. zusätzliche Erträge, Kosten etc. pp. Diese Einflüsse können zum einen positiv sein - bspw. wenn zusätzliche Erträge aus einer (teil)rückerstattung von Quellensteuern resultieren. (hierbei wird das Risiko ggü. dem Index nicht erhöht, aber die Rendite. Man nähert sich also mehr der Rendite des Brutto-Dividenden Indizes an. -> Besseres Rendite/Risikoprofil) Zum anderen können sie aber auch negativ sein, wie oben am Beispiel dargelegt. Die Tracking Difference ist also eine Art Hinweisgeber. Sie ist keine Kostenquote. leider ist die Beweislage im Einzelfall aber oft schwach. Eine Gleichung mit zwei (oder gar noch mehr) Unbekannten ist nicht eindeutig zu loesen. Und am Ende gleichen sich Zusatzkosten und Zusatzertraege gerade aus, dann hat man ein Produkt mit hoeheren Kosten UND hoeheren Risiken, und bekam trotzdem keinen Hinweis. Bei ueberdurchschnittlich grossen Abweichungen zwischen TD und TER kann ich dir folgen: Hier deutet die TD darauf hin, ob ein Produkt einfach nur sehr teuer ist, oder sehr guenstig und zusaetzliche Rendite generiert, dann aber sehr wahrscheinlich ueber das Eingehen zusaetzlicher Risiken. Aber dazwischen? Abgesehen davon sind - wie du mit Verweis auf die S&P 500 Geschichte sagst - die TD Angaben der KAGs nicht per se miteinander vergleichbar (Unterschiedliche Währung, Zeiträume, Vergleichsindizes), auch da muss der Anleger letztlich selber Hand anlegen und die TDs durch Vergleich mit den Indexdaten ermitteln. die Waehrung hat Einfluss auf Index- und Fondsperfomance, aber praktisch nicht auf deren Differenz. Aehnliches gilt fuer die Wahl der jeweiligen Bezugszeitraeume, erst recht, wenn Mittelwerte ueber mehrere Jahre betrachtet werden. Die Vergleichbarkeit der Vergleichsindizes der einzelnen ETFs ist hingegen natuerlich von erheblicher Bedeutung. Wenn also der Index eindeutig identifiziert ist koennte die Hand (nach meinem bisherigen Kenntnisstand) also durchaus in der Hosentasche bleiben ... Die Übersicht über die historischen TDs von dir sind auch diesbzgl. aufschlussreichund interessant. Man erkennt an ihnen, dass ETFs verschiedener KAGs auf den gleichen Index offenbar deutlich verschiedene TDs aufweisen, und diese sich bei einigen KAGen auch noch deutlich ändern. (z.B. die ETFs au den MSCI World) Das zeigt m.M.n. sehr eindrucksvoll, dass die Berechnungsmethoden der KAGen für die TD sehr deutliche Unterschiede produzieren (eine manuelle Überprüfung also wichtig ist) und es deutliche, schwankende weitere Rendite/Risikoeinflüsse gibt (und daher eine intensive Beschäftigung mit dem jeweiligen Produkt bzgl. dieser Einflüsse sinnvoll wäre). Der MSCI World ist diesbezueglich in der Tat ein gutes Beispiel. Fuer zwei Extremfaelle ergeben sich Differenzen zwischen TD und TER von +0,7 (UBS) bzw. -1,1 (HSBC) %/a. Die anderen neun ETFs liegen aber zwischen +0,18 und -0,17 %/a. Ich glaube deshalb, dass man hier unterscheiden muesste. Bei den meisten ETFs sind die TDen ja im "gruenen Bereich" und auch in der zeitlichen Entwicklung relativ konstant. Manchmal taucht eine Treppenfunktion auf, die als (vermutete) Senkung der TER auf den ersten Blick nicht unplausibel erscheint. Auch waere es nachvollziehbar, dass die Ertraege aus Wertpapierleihen je nach Boersenlage durchaus unterschiedlich hoch sein koennten, insofern kaeme eine gewisse Volatilitaet hier nicht voellig ueberraschend. Es gibt aber auch Faelle, insbesondere HSBC ist so ein Kandidat, wo es nicht so einfach faellt, Aenderungen der TD von einem Jahr aufs andere von 2% noch zu plausibilisieren. Wenn man tiefergehendes Erkenntnisinteresse haette, wuerde man seinen ForscherInnendrang wohl zuerst einmal hier ausleben. Mein Fazit: Am besten man ermittelt die TDs für die Produkte, die einen interessieren selbstständig anhand der Indexdaten. Da kann man sich wenigstens schon mal sicher sein, dass die Art der Berechnung die gleiche ist. ich kaeme zu einem geringfeugig abweichenden Fazit: Solange man ueber begrenzte zeitliche Ressourcen verfuegt, den Vergleichsindex hinreichend sicher bestimmt zu haben glaubt und eine TD halbwegs im Rahmen und plausibel erscheint, schiene mir ein manuelles Nachrechnen von TDen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht unbedingt ein Fall fuer die Prio-Liste. Wenn man aber partout einen der oben beschriebenen verhaltensauffaelligen ETFs haben moechte, koennte man sich das schon mal genauer ansehen. Oder um noch ein wenig pathetisch zu werden: Die TD ist wie die Demokratie: Eine der schlechtesten Moeglichkeiten, die Qualitaet von ETFs zu vergleichen. Aber es gibt keine bessere. Jedenfalls keine mit halbwegs geringem Aufwand verfuegbare. Oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 17, 2014 es bedeutet aber eine (geringfuegig) hoehere Rendite, das ist ja schon mal ganz nett. ...wenn sie nicht mit mehr Risiko erkauft wird. Und eine niedrige (oder gar negative) TD ist zumindest ein starkes Indiz fuer eine insgesamt niedrige Kostenquote. Würde ich so pauschal nicht sagen. Ein Beispiel sind die Swap-Produkte. Hier gibt es auch deutliche Unterscheide zwischen den jeweiligen KAGs. Wie wir von den dbxtrackern wissen, können Swaps für den ETF sowohl zusätzliche erträge, als auch zusätzliche Kosten bedeuten. In den Mechanismus der Swap-Kosten/Erträge hat man keinen Einblick. Wir wissen z.b. nicht, wie hoch die Swap-Erträge von comstage sind, wieviel davon an den ETF gehen etc. Bei Wertpapierleihe ist das ähnlich. Der Anteil der Erträge, die davon an den ETF geht variiert zwischen den KAGs. Die Kostenquote (und dazu zählen auch die Kosten für Wertpapierleihe) damit entsprechend auch, ebenso wie die Einnahmen. Eine negative TD (also eine höhere Rendite des ETFs ggü. dem Index) ist ein starkes Indizes dafür, dass der Anleger mit dem Produkt mehr Risiken eingeht, als im Index selbst vorhanden sind. Über die Kostenbelastung sagt sie nichts. Eine negative TD zeigt das doch sehr gut. Obwohl das Produkt Kosten hat, wirft es mehr Rendite ab, als der Index. Das funktioniert nur, wenn es zusätzliche Einnahmequellen gibt, eben wie z.B. Wertpapierleihe. Diese Einnahmen senken aber nicht die Kosten, sondern sind mit zusätzlichem Risiko erkauft. Kosten wirken immer einseitig auf das Rendite/Risikoprofil. Sie verschlechtern es, denn sie reduzieren die Rendite, aber nicht das Risiko. Einnahmen aus Wertpapierleihe verändern das Rendite/Risikoprofil des Index nicht, sondern stellen lediglich ein weiteres Rendite/Risikoprofil dar. Ich stimme dir zu, dass in einer negativen Abweichung der TD von der TER nicht nur ggf. verminderte Kosten stecken, sondern ueber Ertraege von Wertpapierleihen etc. ggf. auch Risiken. Nur: Da die Kostenrechnung der KAGen ja nicht beliebig transparent ist, ist die TD von den mit vertretbarem Aufwand verfuegbaren Groessen m.E. die fuer den Anleger interessanteste, jedenfalls weit aussagekraeftiger als die TER. Auf einen Vergleich mit der TER wollte ich nicht hinaus. Die TD kann einen Hinweis liefern, dass es im Produkt ein anderes Rendite/Risikoprofil gibt, als der Index selbst hat. Und damit sollte sich der Anleger dann genauer beschäftigen. Z.b. mal nachschauen, wieviel verliehen wird, wie hoch die Erträge sind, und wieviel von den Erträgen an die KAG und an den ETF gehen. leider ist die Beweislage im Einzelfall aber oft schwach. Eine Gleichung mit zwei (oder gar noch mehr) Unbekannten ist nicht eindeutig zu loesen. Und am Ende gleichen sich Zusatzkosten und Zusatzertraege gerade aus, dann hat man ein Produkt mit hoeheren Kosten UND hoeheren Risiken, und trotzdem keinen Hinweis. Ganz genau: Die TD kann ein Hinweisgeber sein. Bei dummer Konstellation ist sie nicht einmal das. die Waehrung hat Einfluss auf Index- und Fondsperfomance, aber praktisch nicht auf deren Differenz. Aehnliches gilt fuer die Wahl der jeweiligen Bezugszeitraeume, erst recht, wenn Mittelwerte ueber mehrere Jahre betrachtet werden. Die Vergleichbarkeit der Vergleichsindizes der einzelnen ETFs ist hingegen natuerlich von erheblicher Bedeutung. Wenn also der Index eindeutig identifiziert ist koennte die Hand dann m.E. durchaus in der Hosentasche bleiben ... Das bezog sich auf darauf, wenn man selbst die Daten validieren möchte (wie du das damals beim S&P 500 gemacht hast). Wenn man sich die Daten bei den KAGs anschaut, stolpert man ja unweigerlich auf verschiedene Renditeangaben, genauso wie dir das passiert ist. Es stellt sich da bisweilen die Frage, ob die Berechnungsmethode der KAGs gleich sind, insb. ob es die Basiswerte sind, d.h. wie vertrauenswürdig die Angabe der TD ist. (Eben genau das, was du dich damals gefragt hast) Wir haben das beim S&P 500 ja über eine manuelle Überprüfung herausgefunden, wie die unterschiedlichen Angaben der Renditen zustanden kamen, dadurch war es uns möglich die Qualität der TD-Angaben einzuordnen. Könnte man prinzipiell davon ausgehen, das die Angaben der TDs der KAGs stimmen, könnten einem unterschiedliche Renditeangaben für die Indizes in den KIIDs egal sein. Man vertraut dann einfach darauf, dass das schon stimmen wird. ich kaeme zu einem geringfeugig abweichenden Fazit: Solange man ueber begrenzte zeitliche Ressourcen verfuegt, den Vergleichsindex hinreichend sicher bestimmt zu haben glaubt und eine TD halbwegs im Rahmen und plausibel erscheint, schiene mir ein manuelles Nachrechnen von TDen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht unbedingt ein Fall fuer die Prio-Liste. Wenn man aber partout einen der oben beschriebenen verhaltensauffaelligen ETFs haben moechte, koennte man sich das schon mal genauer ansehen. Oder um noch ein wenig pathetisch zu werden: Die TD ist wie die Demokratie: Eine der schlechtesten Moeglichkeiten, die Qualitaet von ETFs zu vergleichen. Aber es gibt keine bessere. Jedenfalls keine mit halbwegs geringem Aufwand verfuegbare. Oder? Für mich ist die TD nichts weiter als ein Hinweisgeber. Deine Tabelle bestätigt das: Offenkundig gibt es ja signifikante Einflussfaktoren auf den Wert des ETFs, die nichts mit dem Index, und auch nichts mit den reinen ETF-Gebühren zu tun haben. Sondern z.B. mit Wertpapierleihe. Man schaue sich z.B. den ishares MSCI World an (IE00B0M62Q58). Dort schnellte die TD von 2008 zu 2009 deutlich nach oben. (Laut deiner Definition also underperformance). Die Erträge aus Wertpapierleihe stiegen auf das 4 Fache an (das Fondsvermögen verdoppelte sich aber lediglich). Wie gesagt: TDs sind durchaus hilfreich, haben aber auch ihre Tücken, die man beachten sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 17, 2014 Man erkennt an ihnen, dass ETFs verschiedener KAGs auf den gleichen Index offenbar deutlich verschiedene TDs aufweisen, und diese sich bei einigen KAGen auch noch deutlich ändern. (z.B. die ETFs au den MSCI World) Das zeigt m.M.n. sehr eindrucksvoll, dass die Berechnungsmethoden der KAGen für die TD sehr deutliche Unterschiede produzieren (eine manuelle Überprüfung also wichtig ist) und es deutliche, schwankende weitere Rendite/Risikoeinflüsse gibt (und daher eine intensive Beschäftigung mit dem jeweiligen Produkt bzgl. dieser Einflüsse sinnvoll wäre). Mein Fazit: Am besten man ermittelt die TDs für die Produkte, die einen interessieren selbstständig anhand der Indexdaten. Da kann man sich wenigstens schon mal sicher sein, dass die Art der Berechnung die gleiche ist. [/Quote] Wenn schon die Vorschriften zur Ermittlung der TD so viel Freiheiten zulassen, dass es zu keiner verlässlichen Aussage kommt, wieso denkst Du, dass man anhand der sonstigen Angaben aus den Fondsberichten die tatsächlich eingegangenen Risiken ermitteln könnte? Wenn Du forderst, jeder möge selbst die TD für alle in Frage kommenden ETFs selbst ermitteln, dann muss ich Dich schon fragen, wer dafür a) die Kenntnisse hat und dann auch noch b) die Zeit, um so einen Aufwand zu betreiben. Der Sinn eines Forums ist doch gerade Erkenntnisse zu teilen, damit nicht jeder das Rad selbst erfinden muss. Dass die Zahlen aus dem KIID mit Vorsicht zu genießen sind ist ein wichtiger Hinweis von Dir und es wäre sehr erfreulich, wenn dieser Faden den einen oder anderen Schwachpunkt bei der Berechnung durch die KAG aufdecken könnte. Da solche Erkenntnisse schnell irgendwo im WPF-Sumpf verloren gehen könnten, ist es zusätzlich wichtig, solche Erkenntnisse leicht wiederfindbar abzuspeichern. Einen ersten Schritt hat Holzmeier hier schon getan, in dem er auf die bei comstage teilweise vorherrschende Berechnungsmethode durch Vergleich auf den Kursindex hingewiesen hat. Es wäre also jetzt interessant, bei Auffälligkeiten, diese zu untersuchen und dann in der Datensammlung zu vermerken. Das sehe ich nicht als Aufgabe eines einzelnen an, sondern kann wenn überhaupt nur gemeinschaftlich geleistet werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 17, 2014 Wenn schon die Vorschriften zur Ermittlung der TD so viel Freiheiten zulassen, dass es zu keiner verlässlichen Aussage kommt, wieso denkst Du, dass man anhand der sonstigen Angaben aus den Fondsberichten die tatsächlich eingegangenen Risiken ermitteln könnte? Das denke ich nicht. Die tatsächlichen Risiken bleiben einem auch verborgen. Man bekommt in den Berichten ggf. aber mehr heraus. Sei es weitere Kosten (siehe die Swap-Kosten) als auch Risiken (siehe Wertpapierleihe, Konstruktion etc.). Es ist ja durchaus relevant, ob ein ETF z.B. Wertpapiere verleiht, wieviel er verleiht (für das Risiko relevant) und wieviel der Erträge er davon bekommt (für die Kostenquote relevant) Wenn Du forderst, jeder möge selbst die TD für alle in Frage kommenden ETFs selbst ermitteln, dann muss ich Dich schon fragen, wer dafür a) die Kenntnisse hat und dann auch noch b) die Zeit, um so einen Aufwand zu betreiben. Was ich meine ist z.B. in dem Thread um den S&P 500 dargelegt: https://www.wertpapier-forum.de/topic/44743-benchmarks-von-etfs-auf-den-sp-500/ Dort wollte Holzmeier der Frage nachgehen, inwieweit die TD angaben der KAGs stimmen. Er stellte fest, das die Renditeangaben für die Benchmark von KAG zu KAG variieren, und stellte daher die Frage, wie das sein könne und ob die TD dann überhaupt sinnig vergleichbar wären. Durch manuelle Berechnung der TD einiger ETFs konnte gezeigt werden, dass die KAGs sowohl verschiedene Zeiträume, als auch verschiedene Basiswerte wählen. Ersteres ist für die TD kein sonderliches Problem, letzteres schon. Wenn man nun als Anleger verschiedene KIIDs aufruft um die TDs miteinander zu vergleichen, fällt einem ja ggf. auf, das die Renditeangaben der Benchmarks unterschiedlich sind. Und das weckt schlichtweg Zweifel daran, ob die TD-Angaben miteinander vergleichbar sind. Wie damals in dem Thread. Derzeit sind diese Zweifel (zum Teil) ausgeräumt, gerade weil wir uns im S&P500 Thread damit beschäftigt haben und ich einfach mal nachgerechnet habe. Um aber gleich von vornherein solche Zweifel nicht (mehr) haben zu müssen, gehe ich den Weg der manuellen TD Berechnung für mich interessierende ETFs. Eine besonders hohe Kompetenz und Zeitaufwand bedeutet das auch nicht. Man braucht ja z.B. nur Jahresanfangskurs und Endkurs von Benchmark und den ETFs. Gerade weil es ja so simpel ist, weiß ich nicht, wieso man sich auf eventuelle Unsicherheiten bei den KAG-Daten einlassen sollte. (Das geht nicht an Holzmeier. Für den Thread reichen die KAG Daten, er ist ja zur Übersicht gedacht. Es geht um das prinzipielle Vorgehen wenn man sich seine ETFs zusammensucht) Z.B. mal fix berechnet für 4 MSCI World ETFs: (jeweils Kurse vom 28.12.2012 - 30.12.2013, ebenso beim MSCI World): UBS ETF - MSCI WORLD UCITS ETF (A0NCFR):0,299 MSCI WORLD SOURCE ETF A (A0RGCS): 0,389 COMSTAGE MSCI WORLD TRN UCITS ETF (ETF110): 0,094 DB X-TRACKERS MSCI WORLD INDEX UCITS ETF (DBX1MW): 0,407 Mein Hauptanliegen ist aber nicht, ob die TDs der KAGs falsch sein könnten, sondern hinzuweisen, die TD nicht als wahre Kostenquote zu nehmen, und auch vorsichtig damit zu sein, eine geringere Abweichung vom Index, oder gar dessen übertreffen, als per se "gut" anzunehmen. Vielleicht ein ähnliches Beispiel zur illustration: Wir schauen uns 3 ETFs an. Alle auf den gleichen Index. ETF A: Kostenquote: 0,5% p.a. Keine Wertpapierleihe, Swaps etc. TD: 0,5 ETF B: Kostenquote: 0,5% p.a. Betreibt Wertpapierleihe. Erträge aus Wertpapierleihe: 0,1% p.a. Erträge fließen 100% an den ETF. TD: 0,4 ETF C: Kostenquote: 0,5% p.a. Betreibt Wertpapierleihe. Erträge aus Wertpapierleihe: 0,2% p.a. Erträge fließen 50% an den ETF. TD: 0,4 Da 50% der Leieherträge an die KAG fließen ist die wahre Kostenquote also: 0,6% Wir sehen: ETF A hat die "schlechteste" TD, bildet aber das Rendite/Risikoprofil des Index am besten ab. ETF B hat eine bessere TD, die Kosten des ETFs sind aber genauso hoch wie bei ETF A. Stattdessen kommt die niedrigere TD aus einer zusätzlichen risikobehafteten Quelle. Dieser ETF bildet das Rendite/Risikoprofil des Index + das Rendite/Risikoprofil der Wertpapierleihe am besten ab. ETF C: TD genauso wie bei ETF B. Dieser ETF besitzt eine höhere Kostenquote (durch die Wertpapierleihe), und ebenfalls das Risiko der Wertpapierleihe. Dieses liegt hier sogar doppelt so hoch wie bei ETF B, ohne dafür einen Nutzen zu generieren (weil höhere Kosten!). ETF C bildet das Rendite/Risikoprofil des Index + das Rendite/Risikoprofil der Wertpapierleihe am schlechtesten ab. Wie gesagt: Die TD als Kennzahl mit zu verwenden ist hilfreich, aber lässt nicht per se Aussagen zur wahren Kostenbelastung sowie Zusatzrisiken zu. Leider. Zudem variieren sie auch zeitlich, hier mal die rollierenden TDs des db xtracker MSCI World DBX1MW sowie des comstages ETF110 der letzten 4 Jahre auf Tagesbasis. EDIT: Comstage mt eingebaut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 17, 2014 · bearbeitet Dezember 17, 2014 von Holzmeier Mein Hauptanliegen ist aber nicht, ob die TDs der KAGs falsch sein könnten, das sehe ich auch so. Die Marktbegleiter der KAGen werden die Zahlen ganz sicher gegenseitig nachrechnen und bei Fehlern auch sofort (zurecht) wg. Wettbewerbsverzerrung protestieren. Also kann man, denke ich, davon ausgehen dass die publizierten Zahlen stimmen. Und wie wir im von dir zitierten Thread herausgebracht haben sind die Benchmarks offenbar nicht identisch, allerdings in einer Form, die ohne Einfluss auf die TDen zwischen den verschiedenen Produkten ist. Wichtig ist nur, dass der zugrunde liegende Index (insbes. netto bzw. Kurs) gleich ist. So habe ich das Ergebnis dort zumindest verstanden. sondern hinzuweisen, die TD nicht als wahre Kostenquote zu nehmen, und auch vorsichtig damit zu sein, eine geringere Abweichung vom Index, oder gar dessen übertreffen, als per se "gut" anzunehmen. ... Wie gesagt: Die TD als Kennzahl mit zu verwenden ist hilfreich, aber lässt nicht per se Aussagen zur wahren Kostenbelastung sowie Zusatzrisiken zu. Leider. Ausgehend von der TER sind in der TD in weitgehend unbekannter Zusammensetzung weitere Kosten und Erloese (sprich Risiken) abgebildet. In welcher Groessenordnung die jeweiligen Betraege liegen ist fuer Privatanleger im Einzelfall schwierig bis gar nicht zu ermitteln. Aus Grenzwertbetrachtungen koennen aber Hinweise zur Einordnung abgeleitet werden: 1) Niedrige Kosten sind eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung fuer eine niedrige oder gar negative TD. 2) Eine hohe TD ist ein deutlicher Indikator fuer eine hohe Kostenbelastung. 3) Fuer eine mittlere TD sind Aussagen zur Verteilung von Kosten und Erloesen schwieriger. Daraus folgt fuer mich, dass die TD, bei allen Unschaerfen, tendenziell schon ein Gradmesser fuer die wahre Kostenbelastung von ETFs sind. Und es ist im Moment, mit den Privatanlegern derzeit zur Verfuegung stehenden Daten, vermutlich der beste Indikator. Zumal die TDen relativ leicht zugaenglich und zwischen den einzelnen ETFs vergleichbar sind (sofern die Referenzindizes identisch sind, s.o.). Zudem liegen markt- und somit risikogerecht verguetete und die TDen verbessernde Zusatzeinnahmen durch partielle und temporaere Wertpapierleihe womoeglich durchaus im Interesse vieler, wenn auch nicht aller Anleger. Ich glaube, wir sind gar nicht so weit auseinander. Es ist ja nicht so, dass mir die Problematiken nicht bewusst sind. Nur, was waere die Alternative? Natuerlich koennten wir TDen nachrechnen, aber waeren wir dann schlauer? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 17, 2014 Ausgehend von der TER sind in der TD in weitgehend unbekannter Zusammensetzung weitere Kosten und Erloese (sprich Risiken) abgebildet. In welcher Groessenordnung die jeweiligen Betraege liegen ist fuer Privatanleger im Einzelfall schwierig bis gar nicht zu ermitteln. Nun, die Erträge der Wertpapierleihe sowie ihre Verteilung ist im jahresbricht ersichtlich. Swap-Kosten ggf. auch. Immerhin. Vielleicht auch mehr, wenn man sucht. Wer weiß. Daraus folgt fuer mich, dass die TD, bei allen Unschaerfen, tendenziell schon ein Gradmesser fuer die wahre Kostenbelastung von ETFs sind. Das Beispiel comstage zeigt aber, wie schnell man da an die Grenzen stößt. So hat der comstage MSCI World bisher eine TD gehabt, die geringer war, als dessen Pauschalgebühr. Hier täuscht die TD ganz offenbar über die Kosten hinweg. Offenbar generiert comstage - sei es durch Wertpapierleihe und / oder Swap - Zusatzerträge. Diese Erträge haben aber nichts mit den kosten zu tun, sondern sind ja im besten Falle lediglich das faire Ergebniss für die Übernahme weiterer, Indexfremder Risiken. Also der Lohn für eine weitere Spekulation. Zudem liegen markt- und somit risikogerecht verguetete und die TDen verbessernde Zusatzeinnahmen durch partielle und temporaere Wertpapierleihe womoeglich durchaus im Interesse vieler, wenn auch nicht aller Anleger. Die Erträge aus Wertpapierleihe werden je nach KAG zwischen ETF und KAG aufgeteilt. Comstage lässt dem ETF 100%. ishares hingegen zwackt sich 37,5 % der Erträge ab. Ob die Erträge vor dem abzwacken risikogerecht sind können wir nicht beruteilen, wir wissen aber, dass 37,5% der Erträge bei ishares bei der KAG verbleiben, der Anleger aber 100% des Risikos trägt. Nach dem Abzwacken ist es schlichtweg nicht mehr risikogerecht. (Mit dem "temporär" und "partiell" wäre ich auch vorsichtig. Comstage bspw. verleiht standardmäßig 100% seines trägerportfolios. ) Ich bezweifle auch, dass Wertpapierleihe im Interesse vieler Anleger liegt. Wieso sollte es auch? Wenn man einen Index abbilden möchte, will man doch nicht noch auf einer anderen Hochzeit tanzen und sich noch ein weiteres Rendite/Risikoprofil ins Boot holen, das man schwerer als das des Indexes einschätzen kann. Das Wertpapierleihe die TD überhaupt beeinflusst liegt schlicht und ergreifend daran, dass man ein Produkt das Index + Wertpapierleihe umfasst nur mit dem Index selbst vergleicht (ohne Wertpapierleihe). Wenn du mit einem Spiel 100 EUR gewinnst, davon aber 1 EUR als Gebühr abdrücken musst, dann ändert sich daran nicht das geringste, auch wenn du zusätzlich noch ein zweites Spiel spielst, um den 1 EUR wieder zu gewinnen. Die Wertpapierleihe ändert das Rendite/Risikoprofil des Indexinvestments nicht, sondern stellt eine zusätzliche Komponente dar, die im bestenfalle risikoadäquat vergütet ist. Ich glaube, wir sind gar nicht so weit auseinander. Es ist ja nicht so, dass mir die Problematiken nicht bewusst sind. Nur, was waere die Alternative? Natuerlich koennten wir TDen nachrechnen, aber waeren wir dann schlauer? Klarstellung: Um das direkte Nachrechnen geht es mir nicht, mich wundert nur nebenbei, warum so getan wird, als sei das sonstwie kompliziert. Für rollierende Betrachtungen mag das ggf. stimmen, aber doch nicht für das einfache Betrachten wie das im KIID passiert. und btw: Hätte ich in deinem S&P 500 Fall nicht nachgerechnet, wüssten wir nicht, das die KAGs unterschiedliche Zeiträume nehmen und würden uns noch immer wundern, warum die Renditeangaben in den KIIDs verschieden sind. Und würden und Fragen, ob amn den TD Angaben glauben kann. Das Hauptanliegen ist wie gesagt meine Kritik an der Darstellung der TD als ein (sehr) gutes Mittel zur Abschätzung der "wahren" Kosten und deren bisweilen unkritischen Behandlung hier im Forum. Ich verteufle die TD nicht, im Gegenteil. Sie gibt oftmals einen guten Hinweis sich näher zu befassen. Aber ich möchte sie auch kritisch betrachten und ihre Schwachstellen auf dem Radar haben. So wie das auch bei der TER ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 17, 2014 · bearbeitet Dezember 17, 2014 von Holzmeier Ich versuche mal eine Zusammenfassung: Die TD ist kein sehr gutes Mittel zur Abschaetzung der "wahren" Kosten eines ETF, aber von den derzeit (mit vertretbarem Aufwand) verfuegbaren immer noch das beste. einverstanden, und (vorerst) Schluss? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 17, 2014 Ich versuche mal eine Zusammenfassung: Die TD ist kein sehr gutes Mittel zur Abschaetzung der "wahren" Kosten eines ETF, aber von den derzeit (mit vertretbarem Aufwand) verfuegbaren immer noch das beste. einverstanden, und (vorerst) Schluss? Hat ein ETF mit einer negativen TD (also einer überrendite zum Index) keine Kosten? Nur wenn die TD größer ist, als die offiziell angegebenen Gebühren ist sie das besser Mittel. Ist sie geringer, erzielt der ETF ja offenkundig aus anderen Quellen noch Einnahmen, und die tatsächlichen Gebühren sind über die TD nicht mehr zu ermitteln. In dem Fall täuscht einen die TD also: Ein ETF mit 0,4% Gebührenbelastung und 0,2% TD hat nicht Kosten in Höhe von 0,2%, sondern in Höhe von mindestens 0,4%. Ein ETF mit 0,2% Gebührenbelastung und 0,4% TD hat ebenfalls eine Gebührenbelastung von mindestens 0,4%. Die Zusatzeinnahmen die der ETF erzielt, würde er ja auch erzielen, wenn er gar keine Gebühren hätte. Sie stehen einem in jedem Fall zu, weil sie lediglich der Lohn für zusätzliche Risiken sind. Die tatsächlich anfallenden Gebühren sind es, die dafür sorgen, dass man eben nicht "Indexrendite + Zusatzeinnahmen" bekommt, sondern nur "Indexrendite + Zusatzeinnahmen - Gebühren". Am Term "Gebühren" ändern die Zusatzeinnahmen nichts, sondern sie stellen - logischerweise - eine zusätzliche Rendite/Risikoquelle dar. Jetzt schluss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 17, 2014 · bearbeitet Dezember 17, 2014 von Holzmeier die Einnahmen aus der Wertpapierleihe sind nach meinem Verstaendnis durchaus Teil der "wahren" Kosten. jetzt wirklich Schluss ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Randa-Michi Dezember 20, 2014 Ich denke es passt hier ganz gut rein... Ich möchte aktuell die TD von einem ETF auf den S&P Equal Weights (ISIN LU0659579493) prüfen. Selbst wenn ich jetzt nur mal einen Chart aufrufen möchte, auf dem ich den ETF und seinen Index übereinanderlege finde ich aktuell keine Seite, wo ich das machen kann. Für einen Vergleich werden meist nur die Standardindizes angeboten, oder andere ETFs die denselben Index 1. Wo besorgt Ihr Euch die Daten? a) Für den Index: - Immer beim Indexanbieter, oder gibt es andere verlässliche Quellen, wo man Daten sämtlicher Indizes an zentraler Stelle auf gleiche Art und Weise abrufen kann? - Nach welchen Schlagwörtern muss man suchen? b) Für den ETF: - Wohl beim Emittenten. Aber man will die Daten ja nicht aus einem PDF abtippen. Schlagwörter für die Suche nach einer Datenbank oder Datei zum Download? Meist seh ich nur die Zusammensetzung, die man sich als komplette Liste in xls-Form runterladen kann. 2. Wie bereitet Ihr die Daten auf? Excel? Andere Programme? 3. Welche Webseiten bieten Charts auf die schnelle, welche die Möglichkeit bieten 1,2,3 ETFs (auch bunt gemischt), mit div. Indizes auf einem Chart abzubilden? Ich denke so ein kleiner Leitfaden hilft vielen Usern hier, die diesen Thread lesen und die TD für den ETF XY (wie ich) genauer betrachten wollen. Danke und Grüße Michi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 20, 2014 Ich denke es passt hier ganz gut rein... Ich möchte aktuell die TD von einem ETF auf den S&P Equal Weights (ISIN LU0659579493) prüfen. Selbst wenn ich jetzt nur mal einen Chart aufrufen möchte, auf dem ich den ETF und seinen Index übereinanderlege finde ich aktuell keine Seite, wo ich das machen kann. Für einen Vergleich werden meist nur die Standardindizes angeboten, oder andere ETFs die denselben Index 1. Wo besorgt Ihr Euch die Daten? a) Für den Index: - Immer beim Indexanbieter, oder gibt es andere verlässliche Quellen, wo man Daten sämtlicher Indizes an zentraler Stelle auf gleiche Art und Weise abrufen kann? - Nach welchen Schlagwörtern muss man suchen? Beim Indexanbieter. Für MSCi Indizes also: http://www.msci.com/products/indexes/country_and_regional/dm/performance.html Für S&P Indizes wie z.B. den Equal Weighted S&P 500: http://eu.spindices.com/indices/equity/sp-500-equal-weighted Bei S&P: Bei der Grafik gibt es einen button "Export". Ein klick auf diesen Button führt zum Download von Kurs, Net-Dividend-return und Total Return Daten. b) Für den ETF: - Wohl beim Emittenten. Aber man will die Daten ja nicht aus einem PDF abtippen. Schlagwörter für die Suche nach einer Datenbank oder Datei zum Download? Am besten beim Emittenten. Das ist bei dbxtracker und comstage sehr einfach, beide bieten die hsitrischen NAV-Daten als Download an. Bei dbxtrackers unter "Dokumente & Download" -> Historische Daten. Haken setzen bei "NAV", gewünschte Zeitspanne eingeben und auf "Download" klicken. Bei comstage den ETF aufrufen, und dort sieht man direkt ein Feld zum Download historischer Daten. Für andere KAGs kann man ggf. die ariva.de nehmen, diese sind aber nicht immer korrekt. Ebenfalls möglich, wenn man nur an einfachen TDs (und nicht rollierend) interessiert ist: Man nehme comdirect.de und gebe den ETF ein. Anschließend rufe man den Chart auf. Mit dem Mauszeiger kann man nun den Chart entlang fahren und sich den Kurs anzeigen lassen. Für die einfache Berechnung der TD auf Jahresbasis genügen jeweils die Jahresendkurse. 2. Wie bereitet Ihr die Daten auf? Excel? Andere Programme? Wenn man überhaupt was aufbereiten muss: Excel oder ggf. origin. Die Ermittlung einer einfachen TD benötigt maximal einen Taschenrechner. (Wie gesagt: Nur jahresendkurse herausfinden und Rendite ermitteln) 3. Welche Webseiten bieten Charts auf die schnelle, welche die Möglichkeit bieten 1,2,3 ETFs (auch bunt gemischt), mit div. Indizes auf einem Chart abzubilden? Für Stoxx-Indizes geht das z.B: bei comdirect ganz gut. Stoxx-Indizes haben eine ISIN (auf stoxx.com nachschauen) und comdirect hat oftmals die Daten. Für alles andere muss man häufig selbst die Daten herunterladen. Für deinen ETF: dbxtracker Rechnet vom 31.12.2012 bis 31.12.2013. NAV am 31.12.2012: 24,58 USD NAV am 31.12.2013: 33,22 USD Die Rendite beträgt: 35,186 -> Gerundet also die 35,2 im KIID S&P 500 Equal Weight mit Netto Dividenden für den Zeitraum: Kurs am 31.12.2012 2464,87 Kurs am 31.12.2013 3337,23 Rendite also: 35,392 -> Gerundet also die 35,4 im KIID TD also: 0,2% Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Randa-Michi Dezember 20, 2014 @Chemstudent: Super, vielen Dank. Das hilft sicher nicht nur mir, sondern auch vielen anderen! Was mir auffällt: Am 31.12.2012 ist der Stand: 24,58 Zu Jahrebeginn 2013 ist der erste Stand: 25,17 LIegts daran, dass das "Geschäftsjahr vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 - Steuerlicher Zufluss: 31.12.2013" ist und Erträge am 31.12. thesauriert werden? PS: Im Jahresbericht 2013 steht: Realisierter Trackingerror: 0,03 % und die Wertentwicklung ETF vs. Index mit diff. 0,2% ist ausgewiesen. Danke und Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 20, 2014 @Chemstudent: Super, vielen Dank. Das hilft sicher nicht nur mir, sondern auch vielen anderen! Was mir auffällt: Am 31.12.2012 ist der Stand: 24,58 Zu Jahrebeginn 2013 ist der erste Stand: 25,17 LIegts daran, dass das "Geschäftsjahr vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 - Steuerlicher Zufluss: 31.12.2013" ist und Erträge am 31.12. thesauriert werden? Nein, auch der Index hat sich vom 31.12.2012 zum 02.01.2013 bewegt (siehe Indexdaten ). Angegeben sind immer Schlussstände. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Randa-Michi Dezember 20, 2014 Hast natürlich Recht. Das war das Einzige was ich heute Mittag nicht mehr runtergeladen habe. War auffem Sprung. Auf was bezieht sich eingentlich die Aussagen "realisierter Trackingerror" im Jahresbericht? Ist das die reale Diff nachdem die untigen Kosten mit den Erträgen des Swap verrechnet wurden? Stammdatenauszug: Fonds (ETF)Management Fee p.a.0,15% Fixgebühr+0,15% Pauschalgebühr p.a.=0,30% Swap Swap Kosten+0,02% Total Voraussichtliche Abbildungsdifferenz=0,32% Die Formatiererei macht mich noch ganz kirre... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 20, 2014 Hast natürlich Recht. Das war das Einzige was ich heute Mittag nicht mehr runtergeladen habe. War auffem Sprung. Auf was bezieht sich eingentlich die Aussagen "realisierter Trackingerror" im Jahresbericht? Ist das die reale Diff nachdem die untigen Kosten mit den Erträgen des Swap verrechnet wurden? Der Tracking Error ist nicht mit der Tracking Difference zu verwechseln. Der Tracking Error gibt an, wie stark die Abweichung (TD) von ETF zu Index schwankt. Eine Erklärung findest sich z.B. im Prospekt: Der Tracking Error ist definiert als die Volatilität (bemessen durch die Standardabweichung) der Differenz zwischen der Rendite des Teilfonds und der Rendite seines Referenzindex über einen bestimmten Zeitraum (der "Tracking Error"). Davon zu unterscheiden ist die Tracking-Differenz. Dabei handelt es sich lediglich um die Differenz zwischen der Rendite des Teilfonds und der Rendite seines Referenzindex über einen bestimmten Zeitraum (die "Tracking-Differenz"). Die Tracking-Differenz ist ein Gradmesser für die Out- oder Underperformance eines Teilfonds gegenüber seinem Referenzindex. Im Gegensatz dazu ist der Tracking Error eine Messgröße dafür, wie konstant die Rendite des Teilfonds der seines Referenzindex entspricht. Während die Tracking-Differenz also angibt, wie sich die Wertentwicklung eines Teilfonds im Vergleich zu seinem Referenzindex über einen bestimmten Zeitraum verhält, zeigt der Tracking Error die Konstanz der Rendite-Abweichung über denselben Zeitraum an Der Begriff "realisiert" meint den vergangenen (eben realisierte ) Tracking Error. (Demgegenüber kann man mittels Modellen natürlich auch künftig Tracking Errors und Differenzen abschätzen) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 23, 2014 Der Lyxor S&P 500 LU0496786574 müsste meiner Meinung nach hellgrün sein. Der schüttet aus und ist nicht thesaurierend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 23, 2014 · bearbeitet Dezember 23, 2014 von Holzmeier ja, das stimmt, vielen Dank fuer den Hinweis. Ich hatte im Bundesanzeiger wohl nur auf die Thesaurierungen geguckt und die Zwischenausschuettungen ubersehen. Ist notiert und wird beim naechsten Update angepasst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Dezember 23, 2014 Ich habe die Listen zu Steuerstatus und Tracking-Differenzen von ETFs jetzt noch mal erweitert um Mid- und Small-Cap-ETFs sowie einige Subregionen-Indizes (Kanada, Skandinavien, x ex y, Emerging Markets). Anmerkungen und Anregungen weiterhin willkommen ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag