Holzmeier Mai 16, 2015 · bearbeitet Mai 19, 2015 von Holzmeier [edit] 16.5.15: Auswirkungen von Quellensteueranrechnungen auf ETF-Renditen näherungsweise quantifiziert. Schlussfolgerungen: Die Rendite von thesaurierenden swappenden ETFs profitiert von einem Steuerstundungseffekt, der sich erst im Laufe vieler Jahre ausprägt und nach 10 Jahren eine Größenordnung von 0,1 bis 0,2 %/a erreichen kann. Die Rendite von physisch replizierenden ETFs kann von anrechenbaren Quellensteuern (QSt) profitieren, die unmittelbar wirken und je nach Region rund 0,3 %/a betragen können. Ausschüttende swappende ETFs können von keinem der beiden Effekten profitieren. Die Auswirkungen dieser beiden Effekte sind nicht in der Tracking-Differenz (TD) abgebildet, können für einen Renditevergleich aber de facto von ihr abgezogen werden. Die Nutzung des QSt-Effekts lässt sich in Kombination mit Steuereinfachheit zur Zeit nur mit ausschüttenden ETFs umsetzen. Bei gleicher TD gilt für die Rendite steuereinfacher ETFs in aller Regel: Ausschüttende physisch replizierende ETFs ("steuereinfach ausschüttend") > thesaurierende swappende ETF ("steuerreinfach thesaurierend") > ausschüttende swappende ETF ("steuereinfach ausschüttend" von Lyxor). Swappende ETFs sollten also möglichst bereits eine niedrigere TD aufweisen. Regionale Unterschiede: Der Steuerstundungseffekt ist besonders ausgeprägt bei hohen Dividendenzahlungen, also insbesondere in Europa höher als in den USA. Der QSt-Effekt wirkt nur, wenn auch QSt gezahlt werden, also insbes. kaum bzw. nicht in Pacific ex Japan und Grossbritannien. Insbesondere in diesen Regionen könnten Swapper aus Renditesicht bei gleicher TD im Vorteil sein. Unterschiede nach KAG: iShares scheint besonders viel anrechenbare QSt an den Anleger durchzureichen, bei HSBC scheint es etwas mehr zu sein als bei UBS. Bei gleicher TD werden werden physisch replizierende ETFs im Vergleich zu den anderen Fondskonstruktionen in aller Regel die höchsten Nachsteuerrenditen liefern. Die angewandte Methodik ist am Ende des Eingangsposts beschrieben. Hinzugefügte Bereiche beginnen mit "Neu (16.5.15)". Bin sehr gespannt auf die Diskussion! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 16, 2015 [/font][*]Thesaurierende pyhsisch replizierende ETFs sowie ausschüttende swappende ETFs können von keinem der beiden Effekte profitieren.[*] Warum profitieren thesaurierende physisch replizierende ETFs nicht von Quellensteuereffekten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 16, 2015 [/font][*]Thesaurierende pyhsisch replizierende ETFs sowie ausschüttende swappende ETFs können von keinem der beiden Effekte profitieren.[*] Warum profitieren thesaurierende physisch replizierende ETFs nicht von Quellensteuereffekten? stimmt, koennen sie doch. Werde es gleich korrigieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rohlöff Mai 19, 2015 Vielleicht ist die Frage zu banal - ich stelle sie trotzdem. Beispiel Lyxor MSCI ACWI FR0011079466 ist steuereinfach thesaurierend. Im Bundesanzeiger stehen überall schoene Nullen. Steuereinfach hört sich super an. Muss ich die Anlage KAP ausfüllen? Oder kann darauf verzichtet werden? Ist diese Definition im Thread also so zu verstehen, dass man KAP grundsaetzlich vergessen kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Mai 19, 2015 Genauso ist es, wenn es nichts zu versteuern gibt, gibt es auch keinen Grund irgendwo ein paar Nullen einzutragen. Im ersten Jahr 2011 gab es mal ausschüttungsgleiche Erträge. 2012, 2013, 2014 gab es nichts zu versteuern, ob es so weiter geht, keine Ahnung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rohlöff Mai 19, 2015 Bei unserem Steuersystem hätte es mich nicht gewundert Nullen eintragen zu müssen. Danke für die Antwort. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
millionendieb Mai 19, 2015 Wenn man sich einen restlichen Sparer-Pauschbetrag holen will, sollte man sie aber angeben oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AktivPassiv Mai 19, 2015 Topthread!!! Solch eine Analyse würde in einem BWL Studium mit ein wenig Theorie ausgeschmückt als Abschlussarbeit durchgehn Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
millionendieb Mai 20, 2015 Was ist eigentlich der Hintergrund von Teilthesaurierungen eines ausschüttenden Fonds? Ob die Gesellschaften darauf achten, dass die Endausschüttungen ausreichen, die Steuerlast der vorherigen Teilthesaurierung zu decken? Kann da noch jemand was zu sagen? Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 21, 2015 Wenn man sich einen restlichen Sparer-Pauschbetrag holen will, sollte man sie aber angeben oder? wenn du da ueberall Nullen eintraegst wird das Handlungen des Finanzamts kaum beeinflussen Topthread!!! Solch eine Analyse würde in einem BWL Studium mit ein wenig Theorie ausgeschmückt als Abschlussarbeit durchgehn vielen Dank. Vielleicht werde ich doch noch mal umschulen ... Ob die Gesellschaften darauf achten, dass die Endausschüttungen ausreichen, die Steuerlast der vorherigen Teilthesaurierung zu decken? HSBC und UBS haben bisher (bei Standardindizes) darauf geachtet, aber man kann sich auch nicht generell darauf verlassen. So sind z.B. HSBC MSCI Turkey und UBS MSCI Turkey physisch replizierend, ausschuettend und dennoch steuerhaesslich. db x-Trackers hat versprochen darauf zu achten, dass die Ausschuettungen immer hoch genug fuer die Besteuerung sind. iShares und SPDR haben die Probleme, die sie ihren Anlegern mit ihrer Thesaurierungspolitik bereiten, bisher ignoriert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 23, 2015 · bearbeitet Mai 23, 2015 von Holzmeier [edit] 23.5.15: Ansatz zur vergleichenden Abschätzung der Nachsteuer-Gesamtkosten von ETFs entwickelt. Berücksichtigt: Zeitlich gemittelte Tracking-Differenzen sowie Zusatzrenditen durch Steuerstundungen und anrechenbare ausländische Quellensteuern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
capatect Mai 25, 2015 Hallo Holzmeier, planst du deine Liste aufgrund der Umstellung der ausschüttenden db-x ETF zu aktualisieren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
millionendieb Mai 25, 2015 wenn du da ueberall Nullen eintraegst wird das Handlungen des Finanzamts kaum beeinflussen Ach stimmt, das war ein thesaurierer in dem Beispiel. Mir ging es nur darum, dass ja hier geschrieben wurde, dass man steuereinfachen ETF grundsätzlich nicht in der Steuererklärung angeben braucht, da sie immer automatisch versteuert werden. Aber dies kann ja zu Unrecht geschehen sein, folglich sollte man das immer im Auge haben, wo der Freistellungsauftrag liegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 25, 2015 planst du deine Liste aufgrund der Umstellung der ausschüttenden db-x ETF zu aktualisieren? Verstehe ich (noch) nicht. Welche Umstellung meinst du? Ausschuettende ETFs von db-x waren auch bisher schon steuereinfach. db-x hat hier nix umgestellt sondern nur verkuendet, dass dies auch so bleiben soll. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Mai 25, 2015 planst du deine Liste aufgrund der Umstellung der ausschüttenden db-x ETF zu aktualisieren? Verstehe ich (noch) nicht. Welche Umstellung meinst du? Ausschuettende ETFs von db-x waren auch bisher schon steuereinfach. db-x hat hier nix umgestellt sondern nur verkuendet, dass dies auch so bleiben soll. Ausschüttende/thesaurierende ausländische (sind sie alle) DB-X ETFs waren in der Regel nicht einfach, da zum Ende des Geschäftsjahres keine Ausschüttung stattfand sondern nur thesauriert wurde; angekündigt wurde jetzt zukünftig zum Geschäftsjahresende bei etlichen (insbesondere rentenbasierten) ETFs zum Geschäftsjahresende eine Ausschüttung vorzunehmen, die es erlaubt Steuern auf Ausschüttung plus Restthesaurierung abzuführen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 25, 2015 Ausschüttende/thesaurierende ausländische (sind sie alle) DB-X ETFs waren in der Regel nicht einfach, da zum Ende des Geschäftsjahres keine Ausschüttung stattfand sondern nur thesauriert wurde; angekündigt wurde jetzt zukünftig zum Geschäftsjahresende bei etlichen (insbesondere rentenbasierten) ETFs zum Geschäftsjahresende eine Ausschüttung vorzunehmen, die es erlaubt Steuern auf Ausschüttung plus Restthesaurierung abzuführen. fuer ausschuettende physisch replizierende Aktien-ETFs von db x-trackers stimmt das m.W. so nicht. Ich habe sie jetzt nicht alle geprueft, aber: In der Liste im Eingangsthread sind bzw. waren zwei enthalten (EMU, Nordic Countries), und ich habe bzw. hatte auch selbst solche ETFs (CSI 300, MIB), die sich steuerlich alle immer anstaendig benommen haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
capatect Mai 25, 2015 · bearbeitet Mai 25, 2015 von capatect Was ich meinte: Aufgrund der angesprochenen Mitteilung seitens db-x könnte man doch alle Ausschütter hellblau, sprich dauerhaft steuereinfach markieren. zB IE00BK1PV551 MSCI World oder LU0846194776 MSCi EMU Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 25, 2015 nee, besser nicht. Das hellblaue Kaestchen gibt's nur fuer Domizil in Deutschland. Dann kann auch nichts passieren wenn da mal (unbeabsichtigt?) was schief geht, wie 2014 offenbar beim Lyxor MSCI USA oder bei den Swppern von UBS. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Mai 31, 2015 [edit] 31.5.15: Kostenranking für steuereinfache ETFs auf Standardindizes erstellt unter Berücksichtigung von Steuerstundungs- und Quellensteuereffekt. Einige Ergebnisse: Ausschuettende physisch replizierende ETFs sind in aller Regel kostenguenstiger als thesaurierende Swapper. Die Tracking-Differenzen sind bereits ein sehr guter Gradmesser fuer die Kostenbelastung eines ETFs. Insbesondere die Europa-ETFs von Deka sind nach Steuern unter Kostengesichtspunkten sehr konkurrenzfähig. UBS gibt im Vergleich zu anderen KAGen deutlich am wenigsten anrechenbare Quellensteuer an die Anleger weiter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
castel Mai 31, 2015 Eine klasse Übersicht, gerade für Leute, die auf Steuereinfachheit setzen! Kleine Anmerkung: Dein Deka MSCI Pazifik ist in Wahrheit ein MSCI Japan. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dagobertduck2204 Juni 1, 2015 Mal allgemein eine Frage zum Thema steuerliche Behandlung von ETFs: Kann man denn nicht davon ausgehen, dass sich die steuerliche Behandlung im Laufe der Jahre und Jahrzehnte EU-weit sowieso immer mehr anpassen wird? Also dass es in einiger Zeit völlig egal sein wird, wo man seinen Wohnsitz in der EU hat und wo der Fonds sein Domizil in der EU hat - die steuerliche Behandlung ist überall gleich. Meint ihr nicht dass das so kommen wird im Laufe der Zeit? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Juni 1, 2015 · bearbeitet Juni 7, 2015 von Holzmeier Respekt! Und vielen Dank! Eine klasse Übersicht, gerade für Leute, die auf Steuereinfachheit setzen! euch vielen Dank fuer die positiven Rueckmeldungen Kleine Anmerkung: Dein Deka MSCI Pazifik ist in Wahrheit ein MSCI Japan. stimmt, jetzt aber nicht mehr ... Excel machte leider krudes Zeug, da die Indexnamen in den Ausgangstabellen (Tab. 5 bis 9) fuer mehrere ETFs auf den gleichen Index zusammen gefasst waren. Hier jetzt noch mal stellvertretend ganz vielen Dank an alle, die mich in den letzten Monaten per Post oder PN auf Fehler, Ungenauigkeiten oder Verbesserungsmoeglichkeiten hingewiesen haben. Die kritische Reflexion von Ergebnissen durch das Forums ist sehr wichtig und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Qualitaetssicherung! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Juni 1, 2015 Sagen wir mal so: Wir hätten sicher nichts dagegen, wenn es ein Konkurrenzprodukt für MSCI Pacific gäbe. Von mir aus auch von DEKA. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TH - TiAge Juni 1, 2015 Super Arbeit Gibt es einen Grund warum z.B. der Comstage Topix nicht in der Liste enthalten ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag