Tom&Jerry Dezember 13, 2014 Liebe Wertpapier Community, bei der Überprüfung meines bisherigen Riester-Vertrags habe ich leider feststellen müssen, dass ich damals (unwissend....) einen Vertrag abgeschlossen habe, der nicht dem entspricht, was ich (nun nach erster Beschäftigung mit dem Thema) erreichen möchte. Hier erstmal die Vertragsinformationen: Abschluss bei der HypoVereinsbank, Tarif der VICTORIA HVB AktivRente Riester nach Tarif DHP107201Z Vertragsbeginn 01.10.2010 Rentenbeginn 1.10.2044 (Beginn mit 60, Geburtsjahr 84) monatlicher Beitrag 100 €, Einmalig in 2010 370,20€ Stand zum 31.12.2013 Gesamtguthaben 3.084€ (Anteile 22,5713, Tageskurs 136,66) Garantieguthaben 4,270,20€ zum 01.10.2044 Anlage in Fondszertifikate Individual (verkürzte Darstellung) Fondszertifkat Laufzeit 2041 (ISIN: DE000HV5AGT1/WKN HV5AGT) Dieses wird oder ist schon umgeschichtet in ein Fondszertifkat mit längerer Laufzeit (max Rentenbeginn), sobald diese verfügbar sind. Fondszertifikate bestehen aus folgenden Investmentfonds (mit unterschiedlicher Gewichtung je nach Laufzeit) -MEAG EuroInvest (1,25% Verwaltungkosten p.a.) -Pioneer Funds Austria -Trend Bond (0,46% p.a) -db x-trackers II EONIA Total Return Index ETF Fondswährung (0,15% p.a.) -Pioneer S.F. - EUR Commodities A EUR ND (1% p.a.) -Pioneer Funds - Global Ecology (1,5% p.a.) Immer dabei eine monatlich rollierende Clique Put Option (20%) Es besteht die Möglichkeit des Wechsels in andere Fondszertifikate (Global, Eco, Strategie) Anlag ab Rentenbeginn: Überschussrente Kosten: Abschluss- und Vertriebskosten in Höhe von einmalig 1.703,40€ auf die ersten fünf Jahre verteilt UND weitere Beträge in Höhe von 340,68€ für das 5. bis 10. Jahr: Summe 3.406,80€. Laufende Kosten 10,26 € monatlich (jährlich 123,12€) Kosten für Zulage: Pro 100€ Zulage 5 € Abschluss- und Vertriebskosten, 4€ einmalig und 0,05 € jährlich Kosten bei Altersrente: 6 € jährlich sowie 1,10€ je 100€ Gesamtrente Kosten sind kalkulatorische Kosten und werden bei anderem Verlauf über die Überschussbeteiligung "verrechnet" Rentengarantiezeit 5 Jahre Möglichkeit der Verschiebung des Rentenbeginns bis zum 70. Lebensjahr (2054) Meine Einschätzung: fehlendeTransparenz: Ich kann nicht erkennen, wie sich die Anteile der Fonds hinsichtlich der Gruppen Geldmarkt- und Rentenfonds sowie Aktienfonds zusammensetzen und denke wegen der Beitragsagarantie wird eher eine restriktive Aufteilung mit weniger Aktienfonds notwendig sein. VICTORIA: die Versicherung gibt es ja ansich gar nicht mehr. Ich weiß nicht inwieweit die neuen HVB Riester Verträge sich ähneln und ob sie gemeinsam verwaltet werden oder ich nun ein Ausflaufmodell habe, dass nicht mehr gepflegt wird, also immer unretabler wird. Kosten: Die Kosten erscheinen mir hoch. Das ist jedoch mehr ein Gefühl. Zur Zeit komme ich nur mir Verlust aus dem Vertrag. Ich bin nicht fit genug, um Einschätzen zu können, wann und ob sich das ändern kann. Meine Altersvorsorge: Beamtenpension Immobileneigentum mit Partner geplant in den nächsten zehn Jahren Riester als staatlich geförderte Altersvorsorge weiterhin, jedoch Produktwechsel in klasssischen Riestervertrag, um Transparenz zu haben, auch wenn dies womöglich zulasten der Rendite geht. Da ich jedoch in den kommenden Jahren wegen geplanten Kindern weniger Bezüge und mehr Zulagen erhalten werde, macht Riester mE weiterhin Sinn. (Mein Ehemann hat keinen Riestervertrag sondern eine bAV) Rest des Vermögens werde ich selbst anlegen (da bin ich jedoch noch in der Lernphase, zur Zeit liegt der Betrag auf einem Tagesgeldkonto) Meine Frage: Macht es Sinn den Vertrag beitragsfrei zu stellen? Was würde ich dann bekommen zu Rentenbeginn? Dann würde ich die Rente, weil sie zu gering sein wird als Kleinbetragsrente ausbezahlt bekommen. Bleibt das Recht auf Verschiebung bis zum 70 Lebensjahr bestehen, um die Steuerlast drücken zu können? Macht eine Übertragung auf einen klassischen Riestervertrag zu übertragen mehr Sinn? Ich würde in dem Fall das Guthaben aus der Fondsanlage abzgl. 100€ Wechselgebühr bekommen, oder fallen noch bisher nicht berechnete Abschlusskosten des 5. Jahres (anteilig) und der Jahre 6-10 an? Für Gedankenanstöße und Tipps wäre ich sehr dankbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM Dezember 13, 2014 Eieiei, mal wieder ein völlig überteuerter Vertrag. Spätestens wenn man "100 Euro pro Zulage" liest, muss man sich fast schon wundern, dass das überhaupt legal ist. Ich würde den Vertrag erstmal beitragsfrei stellen, um dem schlechten Geld nicht noch gutes Geld hinterherzuwerfen. Dann kannst Du in aller Ruhe überlegen, wie Du weitermachst. Den Vertrag weiterlaufen zu lassen, um von der Garantie zu profitieren, lohnt sich bei 1,1% Zinsen über 30 Jahre aber eher nicht. Insofern würde ich eher überlegen, ob sich Riester für Dich lohnt und dann, welche Produktart für Dich in Frage kommt und dann, welches Produkt innerhalb dieser Gruppe für Dich das beste ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor Dezember 13, 2014 Spätestens wenn man "100 Euro pro Zulage" liest, muss man sich fast schon wundern, dass das überhaupt legal ist. Man(n) muss auch richtig lesen .Da steht nicht "100 € pro Zulage" sondern "pro 100 € Zulage",und zwar: Kosten für Zulage: Pro 100€ Zulage5 € Abschluss- und Vertriebskosten, 4€ einmalig und 0,05 € jährlich Was nicht heißen soll,dass der Vertrag günstig wäre.Die Höhe der laufenden Kosten würde mir als Kunden die Zornesröte ins Gesicht treiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tom&Jerry Dezember 14, 2014 Vielen lieben Dank für die Antworten. Und besonders für den Tipp den Zinssatz für die Garantie zu errechnen! Zornig darf ich nicht sein. Wenn man Produkte kauft, die man nicht versteht... selbst Schuld... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Dezember 14, 2014 Später gab es ähnliche Verträge der Hypo, hochinteressant an den Verträgen ist die kreative Verschleierungstaktik rund um die Kosten des Vertrags. Abschluss- und Vertriebskosten in Höhe von einmalig 1.703,40€ auf die ersten fünf Jahre verteiltUND weitere Beträge in Höhe von 340,68€ für das 5. bis 10. Jahr: Summe 3.406,80€. Köstlich, warum nicht 340,68 € jährlich über 10 Jahre oder 3.406,80 € über die ersten 10 Jahre verteilt? Anlage in Fondszertifikate Fast noch besser, warum legen die das Geld nicht direkt in die Fonds an? Die Antwort wird wohl mit der Generierung weiterer Gebühren oder Kickbacks zu tun haben ... Jedenfalls hab ich meine Beraterin damals gefragt, ob laufende Kosten der Altersvorsorge von mindestens 22% aller Einzahlungen ihr voller Ernst sind. Einer Antwort darauf kann ich mich nicht entsinnen :- Ob im Falle der Beitragsfreistellung weitere 6 Jahre Abschlusskosten belastet werden können dir vermutlich nur HVB oder ERGO beantworten, wenn der Vertrag keine eindeutige Klausel hergibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag