Zum Inhalt springen
Kolle

Spielen, Zocken, Traden -

  

30 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

Kolle

In vielen von uns steckt ein gewisser Spieltrieb, das ist ganz normal. Kann man damit auch Geld verdienen ? Wo sind die Grenzen, wo die Gefahren ? Kann man lernen erfolgreicher Trader zu werden ? Und wenn ja, lohnt es sich überhaupt ? Braucht man dazu Voraussetzungen ?

 

Lassen wir das Investieren, Sparen und Spekulieren auf bestimmte Entwicklungen mal außen vor, hier geht es auschließlich um die Betrachtung kurzfristige Gewinne durch den Kauf und Verkauf von Wertpapieren erzielen zu können. Wir wissen, dass die Amplituden der Oszillationen an den Börsen größer sind als der langfristige Wertzuwachs. Gibt es Erfolgsrezepte das auszunutzen ? Wie geht man vor ? Ich stelle mal drei Modelle vor, die ich im Laufe des Zockerlebens selbst angewandt habe:

 

1. Ausnutzen des Spreads

2. Technische Analyse ( Charttechnik )

3. Jahreszeitliche Statistik

 

1. Handelsschwache Wertpapiere haben oft eine lohnenswerte Differenz von Geld ( Kaufangebote ) und Brief ( Verkaufsangebote ). Man gibt Kauf bzw. Verkaufsaufträge zum Geld- oder Briefkurs bzw. knapp drüber/drunter ein und wartet geduldig bis sie bedient werden. Voraussetzung zum Erfolg sind prozentual zur Handelsdifferenz niedrige Handelskosten. Erfolgsquote ist hoch, Gewinne klein, dafür die Misserfolgshöhe oft beträchtlich ( Kauf wenn schlechte News, Verkauf wenn gute News folgen ). Hoher Zeitaufwand zum Verfolgen der Trades notwendig.

 

2. Am einfachsten geht das Traden der Bollingerbänder und weiterer Methoden, die sich an Vergangenheitswerten orientieren. Voraussetzung sind neben den Handelskosten eine hohe Liquidität des Handels. Man hat als Gegenspieler viele Marktteilnehmer mit schnellerer Informationstechnik. Nach Kauf ein Verkauslimit setzen oder besser Gewinne laufen lassen und Verluste zu begrenzen, z.B. gleich nach Kauf einen engen Stoppkurs zu setzen und nachzuführen ( z.B. automatische "Trailing-Stopps" ). Letzteres Verfahren führt zu einer nur kleinen Erfolgsquote, man wird oft schon zu Beginn ausgestoppt, kann aber bei den verbleibenden Trades eine ansehnliche Performance erzielen. Wichtig ist, ohne Emotionen an die Sache heranzugehen und kleine Verluste als Gewinne zu betrachten die einen vor größeren Verlusten bewahren können.

 

3. Oft unter Regeln bekannt wie "Sell in May...", funktionierte früher überdurchschnittlich oft, Gewinn war mäßig, ist heute bereits eingepreist wie alle Muster die bekannt sind.

 

Ich selbst war schon einmal Daytrader, die monetären Gewinne haben nicht den Verlust an Lebensqualität und Nachteilen im Alltag aufgewogen. Ich hatte Suchtmerkmale festgestellt und bin heilfroh damit aufgehört zu haben. Im kleinen überschaubaren Rahmen trade ich noch ( ca 10 bis 15 Trades auf Wochensicht im Jahr ), muss aber unbedingt pflegeleicht bleiben.

 

Durch wechselnde Einatzsummen kann ich meine prozentuale Jahresperformance ohne aufwändide Rechnung nicht einmal exakt nennen, da auch normale kleinere Depotbewegungen dabei waren. Aus ca 22.000 € Depotcash Anfang 2014 wurden ca 27.500 €, der höchste Einzelgewinn war 3.830 € nach Kosten und vor Steuern. Ich setze hohe Summen pro Trade ein und vermeide mehr als höchstens 2 Aktien gleichzeitig zu traden. Die meisten Trades gingen daneben, dagegen waren alle 4 Telekomtrades erfolgreich ( Methode: The trend is your friend ). Hohe Verluste entstanden durch untaugliche Versuche ins fallende Messer zu greifen ( z.B. bei Bilfinger ), ein Fehler den normalerweise Anfänger machen.

 

Ich bin lange genug dabei um zu wissen dass Märkte inzwischen so hoch effizient sind dass man als "einzelner Spieler schlechte Karten" hat. Trotzdem funktioniert das Traden in der Summe erstaunlich gut. Aber nicht jedes Jahr und nie wenn ich Geld ungeduldig zu einem beliebigen Zeitpunkt auf ein beliebiges Wertpapier einsetze. Ich entscheide nach Bauchgefühl und wende keine besonderen Regeln mehr an. Gier und Panik habe ich mir abgewöhnt. Meine derzeitige Motivation ist eine Art Tagesgeldersatz. Für meine Lebenssituation unwichtig, selbst wenn ich mein kleines Depot komplett verlieren würde ändert sich an meinem Lebensstandard nichts, mein Geldguthaben besteht zu über 80 % aus RK1-Anlagen die mich gut schlafen lassen. Ohne diese würde ich nicht traden.

 

Dieser Faden entstand ursprünglich aus einer Antwort die aber dort nicht reingepasst hat. Auf keinen Fall will ich unerfahrene Neuling dazu verleiten zu traden, zu zocken und zu spielen. Es ist gefährlich und wird noch gefährlicher wenn die Erfahrung fehlt, sowie Disziplin durch Emotionen gestört wird. Neulinge Finger weg !

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...