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Beurteilung fondsgebundene RV

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Ant
· bearbeitet von Ant

Guten Tag,

ich habe seit dem 01.12.2004 eine Fondsgebundene Rentenversicherung (FRV) von der PB Versicherung (damals noch "BHW LV AG").

Der Vertrag uns (meinem Vater und mir, da ich noch nicht volljährig war) von einem BHW "Berater" aufgrund der steuerfreien Auszahlung des Gesamtkapitals zu Rentenbeginn empfohlen.

Leider haben wir den Vertrag abgeschlossen ohne uns wirklich damit zu beschäftigen (fahrlässig, wie ich heute weiß...).

 

In den vergangenen Jahren habe ich in den Vertrag eingezahlt.

Nun habe ich endlich versucht das Konstrukt FRV zu verstehen und zu beurteilen, inwieweit es Sinn macht sie weiterzuführen, beitragsfrei zu stellen, oder zu kündigen.

Leider stelle ich fest, dass ich diese Frage nicht ohne Hilfe beantworten kann - daher mein Eintrag hier.

(Ich habe das Forum nach verwandten Themen durchsucht, jedoch scheinen FRV relativ spezifisch zu sein und viele Antworten dementsprechend nicht pauschal zu gelten; zudem habe ich keinerlei Beitrag explizit zu dieser FRV gefunden)

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

- 27, ledig. keine, 67?

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- gerade mit dem Masterstudium fertig, unbefristeter Angestellter ab Jan 2015, 48000€, noch schwer einzuschätzen (?500-1000?)

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- 300-400€?

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft vorhanden (z.B. negative Erfahrung mit Lehman-Zertifikaten oder Commerzbank-Aktien gemacht...); dementsprechend kann ich trotz Verlusten ruhig schlafen; mir ist ebenso bewusst, dass eine Mischung von Anlagenklassen sinnvoll ist

2.5 bisherige Risikovorsorge / Falls nicht: Personen und Sachversicherungen im Überblick

- Haftpflichtversicherung bei der Gothaer

- Rechtsschutzversicherung bei der Örag

- KFZ-Versicherung bei der DA Direkt

- Noch keine BU, werde ich aber noch vor Berufsantritt abschließen

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

bis auf die zu beurteilende FRV keine

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- bisher keinen Bescheid bekommen

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- nein

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- nein

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

- TG: ca. 28t€

- Immobilienfonds: ca. 3,3t€ Hausinvest (DE0009807016) und ca 13,4t€ WestInvest Interselect (DE0009801423)

- Mischfonds: ca. 8,9t€ (LU0321021155)

- ein alter BHW Bausparvertrag: ca. 7t€

Ich plane in naher Zukunft die Verteilung zu überdenken (die bisherige Verteilung wurde mir von Banken empfohlen....) und sinnvoll (z.B. in Richtung ETFs) zu verändern.

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

4.1 aktuelle Sparleistungen

4.2 Schulden (Bitte Kredithöhe, Kreditzinsen und Gesellschaft nennen)

- keine

4.3 absehbare Investitionen und preisliche Vorstellung der Wünsche und Ziele in x Jahren (Urlaub, Auto, Wohnung, Haus)

- keine

 

5. Bestehende fondsgebundene Rentenversicherung

 

Versicherungsgesellschaft: PB Versicherung (bei Abschluss: "BHW LV AG")

Versicherungsbeginn: 01.12.2004

Rentenbeginn: 01.12.2052 (also mit 65 Jahren)

BU: nicht enthalten

UV: nicht enthalten

LV: nicht enthalten

Dynamik: 5%, jedoch mindestens 15€

Zahlungsintervall: vierteljährig

Anfangsbetrag: 75€ (der Erhöhung wurde nur für das Jahr 2011 einmalig widersprochen)

Beitrag ab 01.12.2014: 210€ vierteljährig

Zahlungen bis zum 30.11.2013 (da sich die letzten Mitteilungen inkl. Hochrechnungen auf dieses Datum beziehen): 4,740€

Weitere Angaben laut AGB:

- Anpassung des Rentenfaktors zum vereinbarten Rentenbeginn

- steigende Gewinnrente

- Kapitalabfindung (mit Kapitalwahlrecht) zum Fälligkeitstermin anstelle von Rentenleistung möglich

- Beitragsrückgewähr bei Tod

- SWITCH einmal jährlich kostenlos

- SHIFT viermal Jährlich kostenlos

 

Anlage der Beiträge seit Versicherungsbeginn:

30% DE0005317374 Postbank MegaTrend

30% DE0008006263 Postbank Balanced

15% DE0009770370 Postbank TriSelect

15% DE0009770289 Postbank Europa

10% DE0008006255 Postbank Eurorent

 

Aus der Mitteilung zum aktuellen Stand zum 30.11.2013:

Leistungen im Todesfall:

Garantierte Kapitalleistung: 0€

Garantierte Beitragsrückgewähr: 4,740€

 

Rückkaufswert: 3,075€

davon Fondsanteile:

DE0005317374 Postbank MegaTrend 960

DE0008006263 Postbank Balanced 245

DE0009770370 Postbank TriSelect 735

DE0009770289 Postbank Europa 450

DE0008006255 Postbank Euroren 370

 

mögliches Gesamtkapital bei Rentenbeginn (01.12.2052) bei angenommener Wertentwicklung der Fonds von 6%: *130.000€

 

"Nach dem derzeit gültigen Rentenfaktor in Höhe von 101,61467€ pro 10.000€ Verrentungskapital ergibt sich bei der Wahl der Rentenzahlung aus dem jeweiligen Gesamtkapital bei Rentenbeginn eine entsprechende vierteljährige Altersrente von:"

mögliche vierteljährige Altersrente bei Rentenbeginn (01.12.2052) bei angenommener Wertentwicklung der Fonds von 6%: 1.920€

 

 

Ich habe auch um eine Aufstellung der aktuell verfügbaren Fonds gebeten und diese mal herausgesucht (Fett markiert=aktuelle Auswahl):

post-27888-0-25404700-1416926163_thumb.jpg

Ich hoffe die Angaben sind umfassend genug, um Aussagen über die Police zu treffen (gerne reiche ich weitere Informationen nach).

 

Frage bezüglich Sinnhaftigkeit dieser FRV:

Mir ist klar, dass ich die Abschlusskosten in den ersten Jahren bezahlt habe.

Sofern ich es richtig verstanden habe, ebenso, dass eine Auszahlung des Kapitals bei Rentenbeginn steuerfrei ist. Genau ist aktuell auch mein Ziel. Also die Auszahlung des Gesamtkapitals zu Rentenbeginn.

 

Der Tenor bzgl. FRV hier im Forum scheint zu sein, dass der neu-Abschluss heute nicht ratsam ist (da man u.a. das komplette Anlagerisiko trägt und allerhand Kosten zahlt (Abschluss, Verwaltung der FRV, Fondsgebühren, ...)).

Altverträge vor 2005 hingegen können aufgrund der Steuerfreiheit bei der Auszahlung zu Rentenbeginn, abhängig vom konkreten Vertrag, durchaus attraktiv sein.

Dementsprechend würde mich eure Einschätzung des Vertrages interessieren.

 

Konkrete Frage:

1.) Macht die weitere Zahlung von Beiträgen generell Sinn?

Oder ist es ratsam die Versicherung beitragsfrei zu stellen oder zu kündigen, und stattdessen die frei werdenden Beträge anderweitig zu nutzen (z.B. als ein Teil eines noch nicht vorhandenen ETF Sparplans)?

 

Fragen bezüglich der Fondsauswahl:

(Mir ist bewusst, dass ich mich schon viel eher mit den gewählten Fonds und deren Gewichtung hätte auseinander setzen müssen.)

 

2.) Für wie sinnvoll wird ein SWIFT auf nachstehende Auswahl von euch angesehen?

25% DE0008006255 Postbank EuroRent

25% LU0140355917 Allianz Euro Bond Fund - A - EUR

25% DE0009848119 DWS Top Dividende LD

25% DE0005317374 Postbank MegaTrend

Wird es steuerlich möglicherweise zu Handlungsbedarf bzgl des Allianz Euro Bond kommen?

(sprich: muss ich hierzu dann möglicherweise Einträge in der Steuererklärung vornehmen?)

Die gleiche Frage würde bei der Wahl von GB0002771169 (Threadneedle European Select Fund 1 EUR Net) aufkommen.

 

3.) Ist ein SHIFT der aktuellen Bestände sinnvoll?

 

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hier helfen könntet :)

 

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Matthew Pryor

Hallo,

Der Tenor bzgl. FRV hier im Forum scheint zu sein, dass der neu-Abschluss heute nicht ratsam ist (da man u.a. das komplette Anlagerisiko trägt und allerhand Kosten zahlt (Abschluss, Verwaltung der FRV, Fondsgebühren, ...)).

und

Oder ist es ratsam die Versicherung beitragsfrei zu stellen oder zu kündigen, und stattdessen die frei werdenden Beträge anderweitig zu nutzen (z.B. als ein Teil eines noch nicht vorhandenen ETF Sparplans)?

Wie geht das zusammen?

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Ant

Ich habe mich da wohl etwas missverständlich ausgedrückt :)

Es ging mir nicht darum zu sagen, dass ich Risiko scheue.

 

Stattdessen, dass man bei einer FRV ohne Kapitalgarantie anscheinend das volle Anlagerisiko trägt, und dazu noch "hohe" Kosten hat.

Man trägt ein ähnlichen Risiko, wenn man es selber mittels z.B. ETF Sparplan anlegt, jedoch hat man deutlich geringere Kosten.

Wenn man also sowieso bereit ist das Risiko einzugehen, dann ist es eher ratsam es direkt (z.B. ETFs) und ohne den Umweg über eine FRV zu tun.

 

So habe ich die grundsätzlichen Meinungen hier zumindest verstanden.

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Ant

Niemand? :)

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tyr

Fondsgebundene RV können durchaus sinnvoll sein, z. B. wenn der Sparerpauschbetrag ausgeschöpft ist und man bei großem Einkommen steuerlich vergünstigt Altersvorsorge betreiben will und sich sicher ist, dass man den Vertrag noch lange halten wird.

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corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Prinzipiell haben diese Policen ihre Berechtigung. Falls du ein wenig rechnen kannst, solltest du mal folgenden Zusammenhang prüfen:

 

1 - Sieh dir deine Allokation an. Von welcher langfristigen Rendite gehst du vor Kosten aus?

2 - Du rechnest aus, welche Rendite du machen würdest, wenn du auf Sicht von 40 Jahren deine Allokation mit ETFs abbilden würdest. Dabei ziehst du geringe ETF-Gebühren ab, musst aber bedenken, dass du die ungünstige Besteuerung berücksichtigst.

3 - Du rechnest die Rendite aus, die nach Abzug aller Kosten in deiner Police entsteht. Dazu ziehst du die hohen Gebühren ab (Mantel + Fonds). Dafür hast du keine Steuern während der Haltephase zu zahlen. Außerdem ist bei dir die Auszahlung steuerfrei (oder bei Verrentung eben nur "begünstigt").

 

Weitere Eigenschaften, die man nicht mit Zahlen bewerten kann: ETFs sind flexibler. Falls du das Geld brauchst, kommst du schneller/ohne teure Kündigung ran. Dafür besteht der Nachteil, dass viele Leute ihr Geld voreilig verprassen. Bei einer FRV passiert das nicht so leicht.

 

Wichtig für die Beurteilung deiner Anlagestrategie sollte auch deine weitere Lebensplanung sein. Sind Immobilienerwerb, Familiengründung, Unternehmensgründung o.ä. geplant (oder zumindest nicht auszuschließen), solltest du eher auf Flexibilität achten. Dies gilt auch, wenn dein Job unsicher ist.

Solltest du dich in der komfortablen Situation befinden, dass du das Geld wirklich für die nächsten 40 Jahre nicht brauchst, dann kannst du durchaus etwas unflexibler anlegen.

 

Was ich in deiner Situation machen würde (ich habe ein ähnliches Problem mit einer Kapitallebensversicherung): Rendite nach Kosten/Steuern berechnen und vergleichen mit ähnlichen Kapitalanlagen. Dann auf Basis von Rendite und Flexibilität entscheiden, welcher Weg sinnvoll ist.

Wenn die Gesamt-Rendite miserabel ist, kündigen.

Wenn sie vergleichbar mit anderen riskanten Anlagen ist (Aktien-/Renten-ETF), einfach weitersparen und die Dynamik rauskündigen. Falls du Wert auf Flexibilität legst, beitragsfrei stellen oder Beitragsherabsetzung prüfen.

Wenn die Rendite aufgrund der günstigen Besteuerung sogar höher sein sollte, weitersparen und jede Dynamik annehmen, sofern deine finanzielle Situation (Flexibilität) dies zulässt.

 

Die Frage, ob ein Switch der Fonds sinnvoll sein könnte, ist schwer zu beantworten. Tendenziell würde ich in Fonds umschichten, die die jeweilige Assetklasse mit möglichst geringen Gebühren abbilden. Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. Small, Value, Emerging Markets).

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Ant

Danke euch beiden.

Werde mich noch weiter in die Thematik einlesen und herum-rechnen.

Letztlich läuft es wohl auf eine Bauchentscheidung hinaus.

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