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jaochoo

Kredit umschichten/ablösen? (103.000 USD, 8,6% variabel)

Empfohlene Beiträge

jaochoo
· bearbeitet von jaochoo

Hier geht es zwar um Wertpapiere, aber ich weiß aktuell kein besseres Forum, um Rat zu holen: Mein Schwager ist Amerikaner. Er lebt mittlerweile mit meiner Schwester in Deutschland, hat aber in den USA studiert, wo das studieren teurer ist als hier. Es ist üblich, dort große Studienkredite aufzunehmen, an denen man dann sein ganzes Leben lang zahlt. Nun haben wir uns gefragt, ob es angesichts der aktuellen niedrigzinsphase Sinn machen könnte, den Kredit durch einen Kredit hierzulande abzulösen. Die Restsumme beträgt 103.000 USD. Aktuell variabler Zinssatz 8,6 %. Momentan zahlen sie 750 € mtl. ab. Beide sind studiert und haben einen festen Job mit regelmäßigen Einkommen. Gemeinsames Bruttojahreseinkommen schätze ich auf 70.000 €. - Macht sowas grundsätzlich Sinn bzw. wäre es möglich? - Gäbe es andere Vorteile, bspw. steuerliche? - Was haltet Ihr von der Idee, wenn ich privat einen Teil zu sagen wie 4,5 % ablösen würde? - Gibt es andere Foren, die darauf ausgerichtet sind?

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nightyhawk

- Macht sowas grundsätzlich Sinn bzw. wäre es möglich?

Hängt u.a. davon ab, ob der amerikanische Kreditgeber überhaupt Kündigung / komplette Sondertilgung zulässt. Bei 8.6% kann ich mir einen gewissen Widerstand gegen die Ablösung des Kredit vorstellen - insbesondere, wenn man diese Kredite eigentlich "sein ganzes Leben lang zahlt. "

 

- Gäbe es andere Vorteile, bspw. steuerliche?

Hmmm.... wohl eher nicht - an welche dachtest du?

 

- Was haltet Ihr von der Idee, wenn ich privat einen Teil zu sagen wie 4,5 % ablösen würde?

Halsabschneider - den Schwager so zu berumsen - bedenke in jedem Fall, dass die Zinsen der Abgeltungssteuer unterliegen.

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jaochoo

Das war auch erst mal nur 'ne Idee. Würde es dann eher ein win-win nennen. Der Schwager zahlt weniger Zinsen, die Familie hilft sich und man selbst verdient etwas besser als auf dem Tagesgeldkonto. Aber an die Abgeltungssteuer hätte ich erstmal nicht gedacht, guter Punkt.

 

Momentan zahlen die beiden übrigens 750 € ab.

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Ramstein

Was haltet Ihr von der Idee, wenn ich privat einen Teil zu sagen wie 4,5 % ablösen würde?

Halsabschneider - den Schwager so zu berumsen - bedenke in jedem Fall, dass die Zinsen der Abgeltungssteuer unterliegen.

Ferengi Rules Of Acquisition #6: Never let family stand in the way of opportunity

 

Die StudierendenGesellschaft Witten/Herdecke e.V. begibt gerade eine 10-jährige Anleihe zur Vorfinanzierung von Studienbeiträgen zu 3,6% und dabei wird das Individualrisiko wegdiversifiziert. Anbieten würde ich es, dein Schwager kann ja ablehnen, wenn er anderswo einen unbesicherten Kredit günstiger bekommt. Vermutlich wärest du real sogar im Rang hinter der Bank.

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Goldwasser

Eigentlich darf es für Familie nur einen Zinssatz geben und der ist 0,0%, aber manche zocken ihre Familie wohl lieber ab...

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bondholder

Eigentlich darf es für Familie nur einen Zinssatz geben und der ist 0,0%, aber manche zocken ihre Familie wohl lieber ab...

Unter der Prämisse würde ich in diesem Fall genau null Euro verleihen – ob den Verwandten damit geholfen ist?

Ein realistischer Konditionenvergleich (was würde eine Umschuldung bei deutschen Banken kosten?) wäre hilfreich.

 

Beabsichtigen deine Verwandten, auf Dauer ein Einkommen in Euro zu beziehen?

Falls der USD-Kredit durch einen EUR-Kredit abgelöst wird und die beiden ein Einkommen in US-Dollar haben, gehen sie damit ein Währungsrisiko ein...

Onvista: EUR / USD

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jaochoo
· bearbeitet von jaochoo
Was haltet Ihr von der Idee, wenn ich privat einen Teil zu sagen wie 4,5 % ablösen würde?
Halsabschneider - den Schwager so zu berumsen - bedenke in jedem Fall, dass die Zinsen der Abgeltungssteuer unterliegen.
Die StudierendenGesellschaft Witten/Herdecke e.V. begibt gerade eine 10-jährige Anleihe zur Vorfinanzierung von Studienbeiträgen zu 3,6% und dabei wird das Individualrisiko wegdiversifiziert. Anbieten würde ich es, dein Schwager kann ja ablehnen, wenn er anderswo einen unbesicherten Kredit günstiger bekommt. Vermutlich wärest du real sogar im Rang hinter der Bank.
Die Frage ist, ob es anderswo günstigere Kredite gibt. Habe nur mal schnell gegoogled und da scheint man zumindest auf 6,x % zu kommen - wäre ja auch schon mal eine Verbesserung.
Eigentlich darf es für Familie nur einen Zinssatz geben und der ist 0,0%, aber manche zocken ihre Familie wohl lieber ab...
Ich will diese Diskussion eigentlich gar nicht anfangen, deshalb hier abschließend: Wenn ich einem Familienangehörigen günstigere Konditionen gebe als die Bank, dann halte ich das nicht für Abzocke. Selbstverständlich könnte ich auch 0,0 % geben; würdest Du dann entgegnen, eigentlich darf es für Familie nur eine Kondition geben, nämlich das Geld schenken, alles andere ist Abzocke? Also lass uns diese Moraldiskussion bitte nicht führen.
Beabsichtigen deine Verwandten, auf Dauer ein Einkommen in Euro zu beziehen? Falls der USD-Kredit durch einen EUR-Kredit abgelöst wird und die beiden ein Einkommen in US-Dollar haben, gehen sie damit ein Währungsrisiko ein... Onvista: EUR / USD
Sie leben und arbeiten beide in Deuschland und beziehen ihr Gehalt in EUR und gedenken auch das weiter zu tun. Allerdings ist einfach nicht zurückzahlen und nie wieder in die US Einreisen keine Option ;-)

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Ramstein

Da sind doch nur eine Reihe einfacher Fragen abzuarbeiten:

 

  1. Kann der Kredit überhaupt vorzeitig getilgt werden? Fallen Kosten an? Wie hoch?
  2. Vorzeitig tilgen, aber weiterhin das Währungsrisiko tragen und auf einen US$ Kredit in Deutschland umschulden? Zu welchen Konditionen?
  3. Oder vorzeitig tilgen, aber den deutschen Kredit in Euro aufnehmen? Zu welchen Konditionen?

Alles keine Hexerei und bevor sie 18 Jahre den alten Kredit stumpf weiterzahlen, sollte dein Schwager sein Hirn etwas benutzen.

 

PS: M.W. gab es doch kürzlich ein Urteil dass Studienkosten (und das ist der Kredit) steuerlich absetzbar sind.

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Sapine

Dann könnte der Schuss bös nach hinten losgehen, weil die Zinsen möglicherweise nicht mit Abgeltungssteuer sondern mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden müssen.

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Ramstein

Dann könnte der Schuss bös nach hinten losgehen, weil die Zinsen möglicherweise nicht mit Abgeltungssteuer sondern mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden müssen.

??? Verstehe ich nicht.

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Sapine

Das hatten wir schon mal. Wenn ein Familienmitglied die Zinsen steuerlich absetzen kann, dann hat derjenige der die Zinsen bekommt das Problem, dass er nicht Abgeltungssteuer sondern ganz normal Einkommensteuer zahlen muss. Link dazu reiche ich nach... muss suchen.

 

EDIT: hier wars

https://www.wertpapier-forum.de/topic/44088-struktur-immobilienerwerb-zunachst-eigennutzung-spatere-vermietung/?do=findComment&comment=896563

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Goldwasser
· bearbeitet von Goldwasser

Das hatten wir schon mal. Wenn ein Familienmitglied die Zinsen steuerlich absetzen kann, dann hat derjenige der die Zinsen bekommt das Problem, dass er nicht Abgeltungssteuer sondern ganz normal Einkommensteuer zahlen muss. Link dazu reiche ich nach... muss suchen.

 

Dieses Problem hätte man übrigens nicht, wenn man ein bisschen Menschlichkeit zeigen und einen zinslosen Kredit geben würde, wie man das macht, wenn man ein bisschen Achtung vor seiner Familie hat und diese nicht abzocken oder im Stich lassen will...

 

Auch ich habe mal einem guten Freund (das war nichtmal ein Familienmitglied) ein zinsloses Darlehen gegeben, da musste ich nicht mit der Wimper zucken oder vorrechnen, wie viel Rendite aus anderen Investments dafür drauf geht. Es gibt eben Leute, für die sind Familie und Freundschaften wichtiger als Geld und es gibt Leute, für die sind Freunde und Familie nur wandelnde € oder $ Zeichen.

 

Naja, einen Inflationsausgleich könnte man ja noch verstehen, aber die liegt dann doch deutlich unter dem vorgeschlagenen Zins, da gibts für mich nur noch ein Wort: Wucher.

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Ramstein

Dieses Problem hätte man übrigens nicht, wenn man ein bisschen Menschlichkeit zeigen und einen zinslosen Kredit geben würde, wie man das macht, wenn man ein bisschen Achtung vor seiner Familie hat und diese nicht abzocken oder im Stich lassen will...

Naiver Ansatz, denn der Staat will immer seinen Teil.

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Sapine

Ich denke diese Art von moralischer Betrachtung ist wenig hilfreich. Wie man innerhalb der Familie mit so etwas umgeht, muss jeder selbst wissen. Ein angemessener Zinssatz ist auch nicht ehrenrührig. Schließlich geht man auch in der Familie ein gewisses Risiko ein, dass der Kreditnehmer, das Geld nicht zurück zahlt. Nicht selten können sich an solchen Geschichten ganze Familien zerstreiten, daher ist es denke ich wichtig, dass sich alle beteiligten wohl fühlen mit der Vereinbarung.

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Staatenverbund

Dieses Problem hätte man übrigens nicht, wenn man ein bisschen Menschlichkeit zeigen und einen zinslosen Kredit geben würde, wie man das macht, wenn man ein bisschen Achtung vor seiner Familie hat und diese nicht abzocken oder im Stich lassen will...

 

Auch ich habe mal einem guten Freund (das war nichtmal ein Familienmitglied) ein zinsloses Darlehen gegeben, da musste ich nicht mit der Wimper zucken oder vorrechnen, wie viel Rendite aus anderen Investments dafür drauf geht. Es gibt eben Leute, für die sind Familie und Freundschaften wichtiger als Geld und es gibt Leute, für die sind Freunde und Familie nur wandelnde € oder $ Zeichen.

 

Naja, einen Inflationsausgleich könnte man ja noch verstehen, aber die liegt dann doch deutlich unter dem vorgeschlagenen Zins, da gibts für mich nur noch ein Wort: Wucher.

 

Und wenn jemand aus deiner Familie Nutzen von deinem Auto hat, dann verleihst du selbstverständlich dein Auto mietfrei und verzichtest selber auf den Nutzen und fährst stattdessen Bus und Bahn?

 

Und wenn jemand aus deiner Familie Nutzen von deinem Haus hat, dann ziehst du selbstverständlich aus und lässt ihn mietfrei wohnen?

 

Es ist offensichtlich nichts falsch daran, Mitgliedern der eigenen Familie oder Freunden Geschenke zu machen, aber dass es Abzocke/Wucher wäre, wenn man auf den Nutzen aus dem eigenen Eigentum nicht uneingeschränkt verzichtet, nur weil jemand aus der Familie den Nutzen gerne hätte, ist ja wohl ausgemachter Bullshit. Solange sich jemand aus deiner Familie einen Computer kaufen musste, statt sich von dir den zu leihen, mit dem du hier schreibst, hältst du dich selber nicht an deine vermeintlichen Prinzipien, also lass mal deine Verurteilungen stecken.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Nicht selten können sich an solchen Geschichten ganze Familien zerstreiten, daher ist es denke ich wichtig, dass sich alle beteiligten wohl fühlen mit der Vereinbarung.

 

Daher Finger weg von innerfamiliären Darlehen speziell in solchen Größenordnungen, seien sie nun zinslos oder verzinst. Besser wäre es, sich mit dem Schwager zusammenzusetzen und an den Lösungsmöglichkeiten, die Ramstein in #8 aufgezeigt hat, zu arbeiten.

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