odensee Mai 5, 2015 Ein automatisches System erkennt z.B. keine Steine auf den Schienen, spielende Kinder oder Oberleitungsschäden. Und der Lokführer eines ICE auf der Strecke Köln-Frankfurt erkennt Steine auf den Schienen und Oberleitungsschäden auf welche Entfernung? Bremst früh genug vor spielenden Kindern? Warum stehen immer wieder Züge auf der Strecke wegen "Personenschaden im Gleisbereich" (oder wie auch immer das durchgesagt wird?) Kurz um, träumt weiter, ich streike weiter ob es euch passt oder nicht. Guten Abend. Bis eben glaubte ich noch, nur Weselsky geht es nicht NUR um die Bahn.:- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freesteiler Mai 5, 2015 Das Technikverständnis von manchen Leuten ist wirklich erstaunlich. Wie kann man ernsthaft glauben, dass in einem Zeitalter, in dem autonome Autos kurz vor Serienreife stehen, es nicht möglich sein soll, ein Fahrzeug zu steuern, das auf blöden Schienen läuft?! Bei so tollen Argumenten wie die Systeme könnten Steine oder Kinder auf den Schienen nicht so gut erkennen wie ein Mensch wird mir als Informatiker jedenfalls ziemlich schwindlig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PIBE350 Mai 5, 2015 Was würde ohne Fahrer im Fall eines Selbstmörders oder einer kreuzenden Kuh passieren? Ungebremst drüber und normal weiter? Was macht der Lokführer eines ICE bei Tempo 280 in dem Fall? Und deinen Smiley finde ich in dem Zusammenhang mindestens unpassend. Glaubst du ernsthaft, dass es nicht möglich ist, Hindernisse auf der Strecke automatisch zu erkennen? Google mal nach "fahrerloses Auto". Dagegen sollte es ein deutlich geringeres Problem sein, einen ICE von einem Bahnhof zu einem anderen zu bringen. Doch, glaube ich, aber bis sich solche Autos und Züge durchgesetzt haben, haben wir 20XX? Ich wäre schon froh, wenn ich noch den 1. Menschen auf dem Mars miterleben dürfte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 5, 2015 Das Technikverständnis von manchen Leuten ist wirklich erstaunlich. Wie kann man ernsthaft glauben, dass in einem Zeitalter, in dem autonome Autos kurz vor Serienreife stehen, es nicht möglich sein soll, ein Fahrzeug zu steuern, das auf blöden Schienen läuft?! Bei so tollen Argumenten wie die Systeme könnten Steine oder Kinder auf den Schienen nicht so gut erkennen wie ein Mensch wird mir als Informatiker jedenfalls ziemlich schwindlig. Ähnliches schrieb ich gerade als Nichtinformatiker. Doch, glaube ich, aber bis sich solche Autos und Züge durchgesetzt haben, haben wir 20XX? Ich wäre schon froh, wenn ich noch den 1. Menschen auf dem Mars miterleben dürfte. de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Train_Operation aber wir kommen vom Thema ab.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cktest Mai 5, 2015 Lt. Nachrichten schafft es die Bahn im Regionalverkehr, etwa zwei Drittel aller Züge fahren zu lassen (im Fernverkehr nur ein Drittel). Das fand ich überraschend hoch; es würde bedeuten, dass "nur" etwa 50% der Lokführer in der GDL vertreten sind. Lt. Wikipedia sind es aber mehr als 70%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von LBO1987 Interessant ist, alle haken jetzt genau darauf rum, und was ist mit dem Rest? Passiert auch alles ganz automatisch? Und wenn der Zug dann im Tunnel liegen bleibt kommt eine Stimme 500 km entfernt und bittet um etwas Geduld wegen Verzögerung im Betriebsablauf? Naja, und ob ich in einen führerlosen ICE mit 300 km/h einsteigen würde, ich weiß nicht, aber ihr würdet wohl auch eure Kinder in einen führerlosen Schulbus setzen. Ich frage einfach noch mal, wo auf der Welt gibt es eine führerlose Eisenbahn wenn es doch so einfach ist und was machen wir mit unseren ganzen Bahnübergängen? Was ist mit den Brandschutzbestimmungen in Deutschland, wartet ihr dann bei einem Feuer im Tunnel erst mal ab oder seit ihr nicht doch froh jemanden da zu haben der weiß wo es lang geht weil er den Tunnel aus dem FF kennt und die Stuation überblicken kann und sagen kann wo ihr lang müßt damit ihr nicht erstickt? Vermutlich weiß die Hälfte Passiere nicht mal wie sie die Tür im Notfall aufbekommt. Die Zentrale kann die Situation aus der Ferne gar nicht überblicken. Wer bereitet euch und den Zug auf die Evakuierung vor? Macht das die Zentrale oder wartet ihr einfach mal ne Stunde länger bis jemand von der Bahn vorbei kommt? Ich verstehe echt nicht wie man nur so theoretisch denken kann, nach eurem Wille kann ich auch die Supermarktkassiererin ersetzen, dann hat man zwar Null Service, aber man spart einen Euro pro Wochenendeinkauf. Moment mal, die Technik hat soviel gekostet das sich die Preise verdreifacht haben. Aber man kann froh sein, die blöden streikenden Lokführer sind nicht mehr da. Blöd nur wenn die in der Zentrale anfangen zu streiken die die autonomen Züge überwachen sollten, weniger Menschen haben dann nur noch mehr Macht. Seid ihr eigentlich mal mit einem autonomen Zug gefahren? Habt ihr da unbesetzte Bahnsteige gesehen? Warum soll man mich nicht dort weiter beschäftigen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 6, 2015 Interessant ist, alle haken jetzt genau darauf rum, und was ist mit dem Rest? Passiert auch alles ganz automatisch? Und wenn der Zug dann im Tunnel liegen bleibt kommt eine Stimme 500 km entfernt und bittet um etwas Geduld wegen Verzögerung im Betriebsablauf? Naja, und ob ich in einen führerlosen ICE mit 300 km/h einsteigen würde, ich weiß nicht, aber ihr würdet wohl auch eure Kinder in einen führerlosen Schulbus setzen. Ich frage einfach noch mal, wo auf der Welt gibt es eine führerlose Eisenbahn wenn es doch so einfach ist und was machen wir mit unseren ganzen Bahnübergängen? Was ist mit den Brandschutzbestimmungen in Deutschland, wartet ihr dann bei einem Feuer im Tunnel erst mal ab oder seit ihr nicht doch froh jemanden da zu haben der weiß wo es lang geht weil er den Tunnel aus dem FF kennt und die Stuation überblicken kann und sagen kann wo ihr lang müßt damit ihr nicht erstickt? Wie bereits mehrfach geschrieben, sind diese Punkte ausnahmslos technisch bereits lösbar. Es kommen aber noch weitere Überraschungen auf unseren Lukas zu, z. B.: Manch ein Zugbegleiter oder Lokomotivführer mag begeistert sein von der Technik der Hochgeschwindigkeitszüge und seine Arbeit als relevant und nützlich empfinden. Aber eigentlich kommen diese Menschen mir vor wie die Kapitäne und Matrosen, die damals mit der Cutty Sark oder der Thermopylae die Weltmeere durchpflügten. Noch lachen sie und denken, ihr Job sei zukunftssicher. Bald aber könnte ein ICE im Museum stehen, während die anderen verschrottet werden. Die Eisenbahn würde so enden, wie sie begonnen hat: Als Transportmittel für Massengüter aller Art. Denn das autonome Auto nimmt der Bahn den letzten Vorteil, den sie noch hat. Mit ihm werden die Menschen sich weiterhin fahren lassen und dabei leben statt lenken. Wie in einem individuellen Luxusreisewaggon, der nicht an eine Schieneninfrastruktur gebunden ist und daher auch dann sein Ziel erreicht, wenn Niklas stürmt. Aber das mangelnde Vorstellungsvermögen des tapferen Lukas ist gar nicht sein Hauptproblem - die Zeit wird das schon heilen. Imho viel schwerwiegender: wie ihr alle weiter oben nachlesen könnt, ist er bereit, die Tarifauseinandersetzung notfalls auch mit Krankschreibungen fortzusetzen - ein klarer Rechtsbruch und ein Straftatbestand. Ausserdem ist er, wie er ebenfalls anschaulich dargestellt hat, aus schierer Frustration auch bereit, mit Eigentum des Arbeitgebers (Diensthandy) so umzugehen, dass es entweder beschädigt oder geklaut werden kann - auch das zeugt nicht gerade von einem ausgeprägten Rechtsbewusstsein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Mai 6, 2015 Mir fällt da echt nichts mehr ein zu diesem gebrabbel außer der vielleicht > Ich melde mich wieder wenn es was neues an der Front gibt, seit 7 Stunden am Berlin Ostbahnhof jedenfalls weiterhin kein Einziger Meckerkopp aufgetaucht. Ausnahmslos alle freundlich. Mal schauen was Herr Grube heute im TV so wichtiges verkünden will. Das muss ja so wichtig sein das man nicht Herrn Wesesky schon gestern anrufen hätte können und ihm den Vorschlag unterbreiten hätte können und damit alles beenden. Die Bahn versteht es halt einen medialen Zirkus zu veranstalten. Glückwunsch dazu. Bis dahin darf hier weiter geträumt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kindle Mai 6, 2015 Mir fällt da echt nichts mehr ein zu diesem gebrabbel außer der vielleicht > Ich melde mich wieder wenn es was neues an der Front gibt, seit 7 Stunden am Berlin Ostbahnhof jedenfalls weiterhin kein Einziger Meckerkopp aufgetaucht. Ausnahmslos alle freundlich. Mal schauen was Herr Grube heute im TV so wichtiges verkünden will. Das muss ja so wichtig sein das man nicht Herrn Wesesky schon gestern anrufen hätte können und ihm den Vorschlag unterbreiten hätte können und damit alles beenden. Die Bahn versteht es halt einen medialen Zirkus zu veranstalten. Glückwunsch dazu. Bis dahin darf hier weiter geträumt werden. Besonders amüsant finde ich mittlerweile nicht nur deine Verweigerung die Realität in Bezug auf den technischen Fortschritt anzuerkennen, sondern auch die Aussage deines Gewerkschaftsführers gestern Abend: "Es gibt genug alternative Verkehrsmittel." Richtig Herr Weselsky, und die werden in Zukunft deutlich mehr genutzt und damit wird ihr Job bald nicht mehr notwendig sein. Ich freue mich dann schon auf die Heulerei Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von LBO1987 Nepal schickt 500 Not-Lokführer nach Deutschland, um humanitäre Krise zu lindernKatmandu, Berlin (dpo) - Es ist eine bewegende Geste. Das südasiatische Land Nepal hat 500 Lokführer nach Deutschland entsandt, um die entsetzlichen Folgen des Bahnstreiks für die Zivilbevölkerung zu lindern. Bislang gestaltet sich die Verteilung der Lokführer allerdings noch als schwierig. Aufgrund des Bahnstreiks kommen die Retter nur sehr langsam in die Krisengebiete. "Die Berichte über die chaotischen Zustände und das unsägliche Leid in Deutschland haben uns sehr bewegt. Wir wollen helfen", so Aadesh Chetry vom nepalesischen Verkehrsministerium. "Klar. Wir haben hier gerade auch ein paar winzige eigene Probleme nach dem Erdbeben, aber wenn man sich die Deutschen so anhört, dann scheint es sie noch viel schlimmer erwischt zu haben." Haben Mitleid mit ihren deutschen Pendants: nepalesische Pendler An vielen Orten in Nepal wurden die Aufräumarbeiten vorerst auf Eis gelegt, um freiwillige Lokführer möglichst schnell in Richtung Europa zu schaffen. Einer von ihnen ist der 34-jährige Arjun Bishwakarma. "Ich habe gehört, dass manche Deutsche-Bahn-Opfer bis zu 30 Minuten länger im Berufsverkehr feststeckten, weil die Straßen so überfüllt sind", berichtet er. "Ob Nah-, Fern- oder Güterverkehr – Hauptsache ich kann helfen." Inzwischen gibt es mehrere nepalesische Spendeninitiativen ("Nepal hilft", "Ein Herz für Pendler", "Mobilität ohne Grenzen", "Pendler-Patenschaften"), um wenigstens den notleidendsten der Opfer eine Taxifahrt oder einen Mietwagen bezahlen zu können. Ein Teil der Spendengelder soll zudem direkt der deutschen Wirtschaft zugutekommen. Denn jeden Tag erreichen Nachrichten über immer schrecklichere Verlustzahlen für den Standort Deutschland die Himalaya-Region. Allein der Bahn sollen deutschen Medienberichten zufolge durch den Streik Kosten in 97 Quadrillarden Euro entstehen – pro Minute. Jede Rupie zählt! Spendenkonto "Mobilität ohne Grenzen": IBAN: DE72370205000009709700 BIC: BFSWDE33XXX Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 6, 2015 Ich weiß nicht wo das her ist, aber ich finde es mindestens geschmacklos. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von LBO1987 Der Vorschlag von Herrn Grube ist wieder nur ein Witz und spielen auf Zeit. Ich fasse es nicht. Ab Freitag unbefristeter Streik bei den Kitas. Na wenn dann ein Elternteil zu Hause bleiben muss, muss er/sie wenigstens nicht mit der Bahn fahren. In Brandenburg streiken die Bus-und Straßenbahnfahrer ebenfalls seit einer Woche unbefristet. Auch keine Meldung hier Wert. Nur beim Lokführer ists falsch weil mir die Nase Wesesky nicht passt. Die Lokführer kann man eh ersetzen, gibt es zwar auf der ganzen Welt noch nicht, aber theoretisch ist es möglich. Gaaaaanz sicher, und Kosten tut das alles nichts und wenn dann wieder ein Bahnübergang streikt, passiert hier in D nur täglich, dann wartet man geduldig ein paar Stunden auf nen Techniker der diesen repariert. Macht den Kohl nicht fett bei den hohen Verspätungen bisher, aber dafür war bisher eh der Lokführer Schuld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kindle Mai 6, 2015 Mal davon agsehen, dass sich die Bahn auch nicht unbedingt korrekt verhält. Euer Verhalten ist ein Witz! Ihr könntet zwei neutrale Personen bekommen, die es sicher nicht nötig haben Unwahres nach draußen zu geben. Das wäre eure Chance euch wieder Unterstützung zurückzuholen. Bislang weigert ihr euch aber wie ein kleines trotziges Kind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trauerschwan Mai 6, 2015 Ich weiß nicht wo das her ist, aber ich finde es mindestens geschmacklos. Kein Sinn für Humor, der Postillon schon: Link @LBO: Ist doch klar, dass die DB weiterhin Zeit schinden wird. Wäre die DB eine normale AG, dann liefe vermutlich einiges anders. Die durch Streiks entgangenen Gewinne treffen hier aber keine privatwirtschaftlich denkenden Aktionäre. Als DB kann man so z.B. auf ein neues Gesetz warten, das der Inhaber der DB mal eben beschließt, um die Gewerkschaften auszuhebeln. Gar nich schlecht eigentlich Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 6, 2015 Ich weiß nicht wo das her ist, aber ich finde es mindestens geschmacklos. Kein Sinn für Humor, der Postillon schon: Link Nein, in dem Fall (Nepal) nicht. Sonst schon. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Baddschkappelui Mai 6, 2015 Der Vorschlag von Herrn Grube ist wieder nur ein Witz und spielen auf Zeit. Ich fasse es nicht. Ab Freitag unbefristeter Streik bei den Kitas. Na wenn dann ein Elternteil zu Hause bleiben muss, muss er/sie wenigstens nicht mit der Bahn fahren. In Brandenburg streiken die Bus-und Straßenbahnfahrer ebenfalls seit einer Woche unbefristet. Auch keine Meldung hier Wert. Nur beim Lokführer ists falsch weil mir die Nase Wesesky nicht passt. Die Lokführer kann man eh ersetzen, gibt es zwar auf der ganzen Welt noch nicht, aber theoretisch ist es möglich. Gaaaaanz sicher, und Kosten tut das alles nichts und wenn dann wieder ein Bahnübergang streikt, passiert hier in D nur täglich, dann wartet man geduldig ein paar Stunden auf nen Techniker der diesen repariert. Macht den Kohl nicht fett bei den hohen Verspätungen bisher, aber dafür war bisher eh der Lokführer Schuld. Zu deinem Post nur soviel: Ich würde mich in einem vollautomatisierten Zug wohler fühlen, als mit einem derart verbitterten Lokführer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sparfux Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von sparfux Die Automatisierung kommt mit oder ohne vorherige Lohnerhöhung, mit oder ohne Streik mit oder ohne Weselsky ... Lieber eine Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen heute und später arbeitslos als heute keine Lohnerhöhung und später trotzdem arbeitslos. @LBO Lasst Euch nicht unterkriegen! Ihr macht das schon richtig. Endlich mal wieder eine Gewerkschaft, die diesen Namen auch verdient. Ich kann nicht verstehen, dass viele hier so dagegen hetzten. Bzw. denke, es liegt an dem "breiten" Dresdner Dialekt des Chefs, denn viele hier wohl als unsympathisch empfinden. Entweder sind die Hetzer hier alle Arbeitgeber oder Privattiers oder sowas. Ich werde zwar selber auch von keiner Gewerkschaft und keinem Betriebsrat vertreten, habe aber aus meinem eigenen Umfeld genügend Beispiele, wie mangelnde Vertretung durch "embedded" Betriebsräte zu aus Arbeitnehmersicht grottig schlechten Ergebnissen führt. Hier mal eines: Vor ca. 10 Jahren wurde ein Produktionsstandort der Firma, für die ich damals arbeitete, in Deutschland geschlossen. Das Übliche: Verlagerung nach Asien ... und da hat kein Weselksy vorher gestreikt. Im Gegenteil: Über Jahre hatte keiner auch nur ein klein wenig gemuckt. Der von der Firma mit Aufsichtsratsposten und vielleicht auch mehr? (weiß ich nicht, hat ja aber genug Beispiele von Belustigungsreisen und Prostituierten etc. gegeben in der Presse) geköderte Betriebsrat hat schnell einem Abwicklungsplan mit mickrigen Abfindungen und kurzen Kündigungsfristen zugestimmt. So schnell konnte man garnicht schauen! Damals hatte die IGM dann das Heft in die Hand genommen und zu Streiks aufgerufen. Nach kurzer Zeit wurden die Abfindung verdreifacht, die Kündigungsfristen verlängert und eine Transfergesellschaft zugesagt. Das Ergebnis war um Längen besser aber auch nur dadurch, weil die Leute sich gewehrt hatten! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Obliquity Mai 6, 2015 Mir fällt da echt nichts mehr ein zu diesem gebrabbel außer der vielleicht > Ich melde mich wieder wenn es was neues an der Front gibt, seit 7 Stunden am Berlin Ostbahnhof jedenfalls weiterhin kein Einziger Meckerkopp aufgetaucht. Ausnahmslos alle freundlich. Mal schauen was Herr Grube heute im TV so wichtiges verkünden will. Das muss ja so wichtig sein das man nicht Herrn Wesesky schon gestern anrufen hätte können und ihm den Vorschlag unterbreiten hätte können und damit alles beenden. Die Bahn versteht es halt einen medialen Zirkus zu veranstalten. Glückwunsch dazu. Bis dahin darf hier weiter geträumt werden. Besonders amüsant finde ich mittlerweile nicht nur deine Verweigerung die Realität in Bezug auf den technischen Fortschritt anzuerkennen, sondern auch die Aussage deines Gewerkschaftsführers gestern Abend: "Es gibt genug alternative Verkehrsmittel." Richtig Herr Weselsky, und die werden in Zukunft deutlich mehr genutzt und damit wird ihr Job bald nicht mehr notwendig sein. Ich freue mich dann schon auf die Heulerei Genau meine Haltung. Ich war Bahnfahrerin aus Gewohnheit, und jetzt verbringe ich ein paar Urlaubstage in einer bahnmäßig wunderbar angeschlossenen Gegend. Ist natürlich Pustekuchen mit der Rückfahrt am Samstag. Gezwungenermaßen schaute ich nach Alternativen; ging ganz fix mit der Google-Suche "Bus" und Angabe der Abreise- und Anreisestadt. Ein paar Klicks, und ich hatte ein Busticket für weniger als den halben Preis des sogenannten "Spartickets" der Bahn. Diese Alternative wäre mir sonst überhaupt nicht in den Blick geraten! Nun schaue ich, wie die Performance des Busanbieters ist, und dann werde ich in Zukunft bevorzugt darauf zurückgreifen. Danke, Herr Weselsky! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von Akaman Ich kann nicht verstehen, dass viele hier so dagegen hetzten. Bzw. denke, es liegt an dem "breiten" Dresdner Dialekt des Chefs, denn viele hier wohl als unsympathisch empfinden. Keine Ahnung, ob du auch mich damit meinst. Falls ja: ich habe mich hier noch kein einziges Mal gegen Streiks im allgemeinen oder diesen im besonderen ausgesprochen. Wogegen ich in der Tat bin: Streiks oder Fortsetzungen eines Streiks mit ungesetzlichen Mitteln zu führen oder dieses anzudrohen. Und wenn wir schon mal dabei sind: ich bin auch recht verständnislos Äusserungen gegenüber wie z. B. "wenn der AG mir nicht die Zeit bezahlt, die ich zum Anlegen der Dienstkleidung brauche, dann gehe ich eben in Jogginghose zur Arbeit". So etwas ist im besten Fall kindlich, und ich möchte nicht von Kindern mit fast 300 km/h durch die Republik gefahren werden. Dabei ist es mir völlig wurscht, ob das Kind einen sächsischen, bayerischen oder hessischen Dialekt spricht. Disclaimer: ich habe meine Bahncard 1. Klasse gestern gekündigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 6, 2015 Ab Freitag unbefristeter Streik bei den Kitas. Na wenn dann ein Elternteil zu Hause bleiben muss, muss er/sie wenigstens nicht mit der Bahn fahren. In Brandenburg streiken die Bus-und Straßenbahnfahrer ebenfalls seit einer Woche unbefristet. Auch keine Meldung hier Wert. Warum auch? Es hat doch hier im Forum noch keinen gegeben (hab ich jedenfalls nicht mitbekommen), der das Streikrecht abschaffen will. Leider schadet die GDL mittlerweile dem Ansehen der Gewerkschaften. Und italienische Verhältnisse will hier niemand (naja, fast niemand...) 8 Streiks in 10 Monaten (das sind DEINE Zahlen) heißt: fast jeden Monat Streik! Zu den Themen "dann machen wir eben auf krank" oder "mir doch egal wenn mein Diensthandy weg ist" haben sich ja andere schon geäussert. Kaum Verständnis für Weselsky: Ex-GDL-Vorsitzender Schell: "Sie werden ihr Ziel nicht erreichen" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von LBO1987 Glaubst du die melden sich aus jux krank? Entweder sie können es sich schlietweg nicht leißten so lange zu streiken oder aber sie sind grade nicht mit der Politik der GDL einverstanden und haben Angst vor repressalien der Kollegen oder der GDL wenn sie direkt als Streikbrecher auftreten. Wir haben grade zufälligerweise Krankenstände von über 20 %. Das ist vollkommen normal bei so einem Streik und ist bei ver.di nicht anders. Das du sowas nicht verstehen kannst liegt daran das du wohl selbst noch nie in so einer Lage warst. Aber bitte, dann kommentiere es nicht auch noch und akzeptiere es. Du bist Verständnislos gegenüber dem Thema Jogginghose. Wieder etwas worüber du dir absolut keine Meinung bilden kannst, tust es aber Aufgrund meiner Überspitzung zum Thema. Der Konzernbetriebsrat hat den Änderungen der Konzernbetriebsvereinbarung Unternehmensbekleidung im Dezember 2014 zugestimmt, die er gemeinsam mit dem Arbeitgeber neu verhandelt hat. Der Hintegrund ist das Urteil des Bundesarbeitsgerichtes, welches die Mitbestimmung zu Umkleidezeiten der Betriebsräte grundsätzlich gefestigt hat. Die entsprechende Richtlinie zur UBK wurde entsprechend angepasst. Somit haben die Lokführer keine Tragepflicht der UBK, aber sie haben ein Recht auf das Tragen der UBK. Somit hat der Arbeitgeber gemeinsam mit dem EVG geführten Konzernbetriebsrat dafür gesorgt, keine entsprechende Infrastruktur zu Umkleidemöglichkeiten für Lokführer zu schaffen. Interessant dazu war die Entwicklung dieses Themas bei uns direkt. Die Geschäftsführung war nie bereit gewesen, Vorschläge einer Übergangslösung zu verhandeln. Diese beinhalteten Zeitgutschriften für Lokführer, bis der AG die Infrastruktur entsprechend angepasst hat. Dabei war ein Zeitraum von 3 Jahren angedacht. Die Geschäftsführung hat es prinzipiell abgelehnt, nur ein Wort mit dem Betriebsrat über dieses Thema zu verlieren. Die Arroganz und Selbstherrlichkeit gegenüber der Mitarbeitervertretung, konnte und wollte die Geschäftsführung nicht verbergen. Eine Aufbewahrungsmöglichkeit für das Diensthandy und andere Arbeitsmittel von uns ist seitens der Geschäftsführung nicht vorgesehen. Auf Nachfrage erklärte uns die Geschäftsführung, wir können nach der Arbeit die Arbeitsmittel in den Meldestellen auf einen Haufen schmeißen. Damit hat die Geschäftsführung kein Problem. Übrigens hier noch eine Aussage der Geschäftsführung, wer für den Empfang seines Diensthandys Arbeitszeit einfordert, darf sein Diensthandy abgeben. Der Arbeitgeber entwickelt Energien in die Unterbringung der Arbeitsmittel auf den Führerständen. Jahrelang war, nach Aussage des Arbeitgebers, die Unterbringung der Unterlagen auf den Führerständen nicht möglich um uns zu entlasten und dadurch nicht umsetzbar. Aber jetzt nimmt dieses Thema nicht normale Züge an. Nur weil wir auf ihr höchstrichterlich beschlossenes Recht bestehen, wird alles aufgewendet um zu verhindern, dass auch nur irgendein Zugeständnis gemacht werden muss. Einfach mal in Zahlen, wenn wir eine Zeitgutschrift von 10 min pro Tag erhalten würden, könnte ich eineinhalb Jahre(ohne Zinsen) inkl. aller Zulagen früher in Rente gehen, darauf soll ich verzichten? Bestimmt nicht. Also fahre ich so, wie es der AG will. Da der Verkehrsverbund und der Senat meint ich habe eh keinen Fahrgastkontakt, das rührt wohl noch aus der Zeit als jeder Triebfahrzeugführer noch einen Zugführer zur Seite hatte, den habe ich aber im Nahverkehr nicht, da übernehme ich die Aufgabe unentgeldlich selbstverständilch mit inkl. dem der Aufsicht, ists dem auch egal wie ich im Kundenkontakt rumlaufe. Im übrigen, der wird in Deutschland nicht so schnell verschwinden, so viel zum Thema, autonome Eisenbahn. Selbst wenn die Eisenbahn selbstständig fährt, wie gesagt, utopisch Aufgrund der Kosten, habe ich noch den Job des Zuführers und wenn der dann auch mal weg ist, gehe ich halt die letzten Jahre vor meiner Rente putzen für 80 % meines letzten Gehaltes. Ist auch nicht so schlimm. Ich darf aber bitte noch streiken und mir nicht von Außenstehenden sagen lassen wie ich jetzt meine Arbeit zu machen habe noch meine Arbeit in Zukunft aussehen wird. Wir können aber gerne mal eure Arbeitsplätze auseinander nehmen, da fällt mir sicher auch viel als Außenstehender zu ein. Irgendwelche Interviews interessieren mich nicht. Auch Herr Schell ist ein Außenstehender da es Knatsch zwischen den Vorständen gab. Das ist vollkommen normal, nur sollte man dann weder auf die eine, noch auf die andere Seite hören. Das ist eine reine Schlammschlacht und Abrechnung. Natürlich finden sich immer irgendwelche Leute die dagegen sind, genauso dafür. Also was soll das nun wieder? Ansehen der Gewerkschaft, ich glaube Insgeheim wünschst sich jeder so eine Gewerkschaft für sich selber, zumindest die im unteren Lohnbereich. Es sind aber nur ein paar Prozent in Deutschland organisiert und hier liegt auch der Vorteil der GDL, bei uns sind über 50 % in der GDL organisiert und wir können was bewegen, auch für andere Berufe als Lokführer, das stößt natürlich dem einen oder anderen da "Oben" auf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Mai 6, 2015 Glaubst du die melden sich aus jux krank? nein nicht aus Jux, sondern: Danke. Der Ersatzfahrplan war diesmal gar nicht so schlecht wie ich fande. Streikbruchprämie zahlt sie um 3 Ecken schon und aussperren wird sie ganz sicher nicht. Sonst hat sie nach dem Streik nämlich keine Lokführer mehr die die Züge fahren weil sie sich vorher krank melden und das nicht nur über den Streik sondern darüber hinaus. Und das hat mit Angst vor Repressalien mal gar nichts zu tun. Ziemlich entlarvend dein Beitrag von vor ein paar Tagen... Aber wenn die DB so ein Sch...arbeitgeber ist: warum gehst du nicht zu einer der Privatbahnen? Ach so, hatten wir ja schon, weil es dir bei der DB besser geht.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von Akaman Glaubst du die melden sich aus jux krank? nein nicht aus Jux, sondern: Danke. Der Ersatzfahrplan war diesmal gar nicht so schlecht wie ich fande. Streikbruchprämie zahlt sie um 3 Ecken schon und aussperren wird sie ganz sicher nicht. Sonst hat sie nach dem Streik nämlich keine Lokführer mehr die die Züge fahren weil sie sich vorher krank melden und das nicht nur über den Streik sondern darüber hinaus. Und das hat mit Angst vor Repressalien mal gar nichts zu tun. Ziemlich entlarvend dein Beitrag von vor ein paar Tagen... Ich wollte dieses Zitat vom 23.4. auch gerade anbringen, aber er hat es mittlerweile still und heimlich geändert. Vielleicht ist ihm ja inzwischen aufgefallen, was er hier angerichtet hat. Ich frage mich nur, ob er von interessierter Seite dafür bezahlt wird, sich hier als Lokführer in möglichst schlechtem Licht zu präsentieren. @Lukas: dein erneuter Beitrag über die Jogginghose (im Original gehörte noch ein Hawaii-Hemd dazu, wenn ich es richtig erinnere) zeigt mir, dass ich mit meinen Befürchtungen wohl leider Recht habe. edit: er hatte es nicht geändert; ich hatte es übersehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von LBO1987 Bitte, natürlich meldet man sich dann krank wenn man ausgesperrt wird. Was glaubst du denn. Ich habe das Gefühl hier nur mit Theoretikern(durchaus kluge Köpfe, nicht böse gemeint) zu schreiben die Streiks nur aus dem Internet kennen. Sorry. Wir hatten hier mal 50 %(!) an Krankständen als das Berliner Modell als neuen Dienstplan raus kahm. Da wurde schnell zurückgerudert. Aber das gab es nicht nur bei uns, auch bei der Polizei 2008 das gleiche gewesen. Ein paar wenige stecken sich die Boni weg, die anderen sollen dafür schuften. Noch ein Artikel zum Streik: Die GDL streikt für uns alle! Patrick Spät 05.05.2015 Streiks sind der minimal notwendige Protest gegen die maximalen Zumutungen der Lohnarbeit "Wir streiken / Maschinen Stopp / Streik bis zum Sieg / Wir werden kämpfen / und uns gehört die Fabrik!" Diese Zeilen gab die Musikband Ton Steine Scherben den protestierenden Menschen 1970 mit auf den Weg. Dagegen sind die jüngsten Streiks bei der Bahn ein Ponyhof. Denn an der Eigentumsfrage rüttelt heute keine Gewerkschaft mehr. Die Streikenden kämpfen zwar völlig zu Recht, aber zunächst nur für ihre Existenzberechtigung als Lohnarbeiter. Die GDL fordert ja nicht, die Deutsche Bahn zu einem genossenschaftlichen oder kollektiven Betrieb in Mitarbeiterhand zu transformieren. Die GDL fordert lediglich fünf Prozent mehr Lohn und eine einstündige Reduzierung der Arbeitszeit auf 38 Stunden pro Woche. Bild: F.R. Klar, kein Pendler und kein Reisender hat Lust auf einen Bahnstreik. Alle haben’s eilig, alle wollen an ihr Ziel. Genau diesen Umstand nutzen Kritiker aus, um gegen die GDL zu schießen: "Der Tarifstreit bei der Bahn ist für Außenstehende kaum noch nachzuvollziehen", <a href="http://www.bild.de/geld/wirtschaft/wirtschaft/gdl-ruft-lokfuehrer-zum-ausstand-auf-40804572.bild.html" class="extern">behauptete Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel gegenüber der BILD-Zeitung. Und Béla Anda, stellvertretender Chefredakteur der BILD, schrieb am 3. Mai 2015 unter dem Titel "Stoppt den Bahnsinn!": Das Land und seine Bewohner sind Weselsky ganz offensichtlich egal. Aus der Attitüde seines selbstgerechten Auftretens spricht die Borniertheit desjenigen, der weiß, dass er am längeren Rangierhebel sitzt. Bahnsinn! 80 Millionen Menschen dürfen nicht zu Immobilitäts-Geiseln werden. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass es ein Tarifeinheitsgesetz braucht, um die zügellosen Auswüchse machtverliebter Einzelgewerkschafter zu regulieren, dann ist es dieser neue Streik. Was für ein Stuss. Und was für eine Stimmungsmache zugunsten der Großkonzerne. Denn neben der Lohnerhöhung und der reduzierten Arbeitszeit zielt der GDL-Streik ganz maßgeblich - und glücklicherweise - gegen das geplante Tarifeinheitsgesetz. Der Gesetzesentwurf hat es in sich: Im Entwurf heißt es verklärend: "Ziel des Tarifeinheitsgesetzes ist es, die Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie zu sichern." Nein, Ziel ist es, kleine Gewerkschaften - meist die kämpferischsten - mundtot zu machen und damit die Tarifautonomie auszuhöhlen. Pro Betrieb soll es zukünftig nur noch einen einzigen Tarifabschluss mit einer einzigen Gewerkschaft geben, das heißt mit derjenigen Gewerkschaft, die die meisten Lohnarbeiter vertritt. Es liegt auf der Hand, dass die großen - meist die mildesten - Gewerkschaften damit die Oberhand bekämen. Also Gewerkschaften, die oft genug mit den Interessen der Konzerne und Politlobbys im Einklang stehen. Insofern verwundert es nicht, dass die Deutsche Bahn (und nicht die GDL) die Streiks eskalieren lässt. Andernfalls hätte der DB-Konzern nicht schon 200 Millionen Euro während der Streiks verbraten, mit denen man die Forderungen der GDL locker auf Jahre hinweg hätte finanzieren können. Die Bahn will Stimmung machen für das Tarifeinheitsgesetz, um künftig ihre Lohnarbeiter in Schach halten und besser ausquetschen zu können. Denn die Deutsche Bahn hatte keinerlei Skrupel, neue Lokführer für 7,50 Euro Stundenlohn einzustellen. Das war 2007. Verantwortlich für die Lokführer, die als "Mitarbeiter mit eisenbahnspezifischer Ausrichtung" um ihren Lohn geprellt werden sollten, war die Gewerkschaft Transnet, aus der 2010 die EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) hervorging. Transnet und EVG vertraten schon oft die Interessen des DB-Konzerns, zum Beispiel beim geplanten Ausbau der Leiharbeit. Während viele Transnet-Betriebsräte Löhne erhielten, die bis zu 80 Prozent über dem Tarifniveau lagen, setzte sich Transnet vehement für die Privatisierung der Bahn ein. Jetzt hat die Deutsche Bahn AG ihre gewünschten Angestellten und Leiharbeiter statt Beamten, aber die Konsequenzen - unter anderem eben Streiks - will sie nicht tragen. Auch eine andere Suppe will die Bahn nicht auslöffeln, die sie selbst, in Zusammenarbeit mit der EVG, zusammengebraut hat: Die Berufsgruppe der Lokrangierführer, die im Gleisvorfeld agieren, wurde eigens per Tarifvertrag geschaffen und somit von den Lokführern entkoppelt, um ihnen schlechtere Löhne zahlen zu können. Sprich, die Bahn hat die Tarifeinheit selbst zerschlagen. Die GDL möchte die rund 3.100 Lokrangierführer in den Tarifvertrag der rund 20.000 Lokführer mit aufnehmen, ebenso die etwa 8.800 Zugbegleiter und 2.500 Beschäftigten in den Speisewagen. Deshalb ist auch der Vorwurf unhaltbar, dass die Spartengewerkschaft wie die GDL rein egoistisch nur für eine einzige Berufsgruppe eintreten würde. All das zeigt, weshalb Spartengewerkschaften wie die GDL so wichtig sind. Sie geben Contra, wo alle anderen Ja und Amen sagen. Die Bundesregierung und die BILD-Zeitung sind sich jedoch nicht zu schade, als Sprachrohr für diese Interessen des Kapitals zu agitieren. Die Deutsche Bahn wiederum ist ein privatrechtlich organisiertes Staatsunternehmen - und für die Bundesregierung somit eine perfekte Steilvorlage für ihre Vorhaben. Stockholm-Syndrom bei den Lohnarbeitern Käme das Gesetz, würde die GDL verschwinden. Ja, wir müssen den Streik aushalten, und ja, das nervt vielleicht manchmal. Auch die angekündigten Streiks bei der Post und bei den Erzieherinnen und Erzieher werden wehtun, und das sollen sie ja auch. Sollen nun etwa nur noch Immobilienmakler streiken, weil das buchstäblich niemanden jucken würde? GDL, Post, Erziehungswesen - bei all diesen Arbeitskämpfen streiken Lohnsklaven für ihre Rechte! "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!", heißt es im Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, das Georg Herwegh 1863 dichtete. Wir sollten froh sein, dass die Lohnarbeiter heutzutage überhaupt noch hier und da die Macht haben, ein paar Rädchen zum Stillstand zu bringen. Die Wut sollte sich nicht an der GDL entladen, sondern am Management der Deutschen Bahn und an der Bundesregierung. Wirtschaft und Politik trichtern uns ständig die Mär von Wachstum, Wettbewerb und Standortsicherheit ein. Nur enger geschnallte Gürtel ermöglichten sichere Arbeitsplätze. All das sei: "alternativlos". Mehr und mehr glauben die Lohnarbeiter diesen Mumpitz. Das ähnelt dem Stockholm-Syndrom, bei dem die Opfer von Geiselnahmen nach und nach ein positives Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. (Dieser Mechanismus ist so wirkmächtig, dass wir sogar freiwillig auf mehr Freizeit verzichten: 2012 votierten zwei Drittel der Schweizer gegen eine Anhebung des gesetzlichen Mindesturlaubs von vier auf sechs Wochen. Welch Irrsinn!) Warum aber kuscheln wir mit unseren Kidnappern? Der Philosoph Antonio Gramsci wusste die Antwort: Es liegt an der Hegemonie. Politik und Wirtschaft setzen ihre Interessen durch und bringen ständig zustimmungsfähige Ideen in Umlauf; die Menschen glauben irgendwann, alles geschehe im Allgemeininteresse. Und sei es, dass die Züge wieder fahren - während es doch um viel mehr geht. "Für jeden Dollar, den der Boss hat, ohne dafür zu arbeiten, hat einer von uns gearbeitet, ohne einen Dollar dafür zu erhalten", sagte "Big Bill" Haywood, Mitbegründer und Leiter der Gewerkschaft Industrial Workers of the World. Diesen Spruch sollten sich all jene an die Pinnwand hängen, die derzeit gegen die Streiks der GDL wettern. Denn genau das ist die Zumutung der Lohnarbeit, deren Wurzeln im blutigen Allmende-Raub liegen (Ich habe was, was du nicht hast). Wir verdingen uns Woche für Woche, um den Profit von Unternehmen zu mehren. Bahnchef Rüdiger Grube verdiente 2012 rund 221.000 Euro monatlich; dafür muss ein Lokführer sechs Jahre lang schuften. Streiks sind der minimal notwendige Protest gegen die maximalen Zumutungen der Lohnarbeit. Die Gewerkschaften sind lediglich der kleine Rest der früheren Proteste gegen Lohnausbeutung jeder Art. Ohne Gewerkschaften hätten wir heute vielleicht keine 40-Stunden-, sondern eine 72-Stunden-Woche wie im Jahr 1871. Der damals noch etwas kämpferischere DGB startete 1956 eine Kampagne für die 5-Tages-Woche unter dem Motto "Samstags gehört Vati mir" - ganz patriarchalisch, versteht sich, aber als Ergebnis kam in den 1960ern die 40-Stunden-Woche raus, wie wir sie bis heute kennen. Alle Lohnarbeiter sollten sich solidarisch erklären mit ihren streikenden Kolleginnen und Kollegen bei der GDL. Sie streiken für uns alle! Denn auf lange Sicht geht es um die Arbeitsrechte aller Lohnsklaven. Werden die Gewerkschaften in ihrer Macht beschnitten, dann schneiden sich die Lohnarbeiter selbst ins Fleisch - sprich, als Lohnarbeiter sollten wir nicht gegen die GDL und andere Gewerkschaften wettern und damit dem Stockholm-Syndrom anheimfallen. P.S. Ich habe keinen Post nach einer Weile naträglich geändert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 6, 2015 · bearbeitet Mai 6, 2015 von Akaman Denn auf lange Sicht geht es um die Arbeitsrechte aller Lohnsklaven. Werden die Gewerkschaften in ihrer Macht beschnitten, dann schneiden sich die Lohnarbeiter selbst ins Fleisch - sprich, als Lohnarbeiter sollten wir nicht gegen die GDL und andere Gewerkschaften wettern und damit dem Stockholm-Syndrom anheimfallen. P.S. Ich habe keinen Post nach einer Weile naträglich geändert. Mir scheint, hier ist jemand noch nicht so ganz in der Realität "Bundesrepublik 2015" angekommen. Zum PS: das stimmt nicht. Wie ich es auch häufig tuhe, so editierst du des öfteren im Nachhinein. Aber das fragliche Zitat mit der Ankündigung, im Arbeitskampf mit ungesetzlichen Mitteln vorzugehen (und ja, es handelt sich um solche - auch wenn es angeblich jeder tut), steht noch dort - ich hatte es übersehen. Du hast es ja sogar heute nochmals bestätigt: Bitte, natürlich meldet man sich dann krank wenn man ausgesperrt wird. Was glaubst du denn. Ich habe das Gefühl hier nur mit Theoretikern(durchaus kluge Köpfe, nicht böse gemeint) zu schreiben die Streiks nur aus dem Internet kennen. Sorry. Doch, ich habe schon (aktiv) an einem Streik teilgenommen. Damals hätte ich mich aber eher als Theoretiker gesehen. Inzwischen bin ich Praktiker - aber nicht mehr Sklave, sondern eher Sklavenhalterhändler. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag