BondWurzel Dezember 6, 2014 Dabei hält sie den Job durchaus für attraktiv: „Lokführer sehen ständig neue Orte und Landschaften. Es gibt nie Stillstand.“ http://www.focus.de/finanzen/karriere/ausbildung-lukas-fehlen-die-nachfolger-lokfuehrer-haenderingend-gesucht_aid_959452.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Dezember 7, 2014 Vollautomatische Lok? Es gibt wohl keinen anderen Beruf wo sich andere einbilden mir einreden zu wollen wie ich meine Arbeit mache und alles besser Wissen. Und am Rande, ich verdiene sogar mehr als 3000 Euro brutto. Müßen mir jetzt alle anderen leid tun die weniger verdienen? Was macht denn eine Altenpflegerin so? Ich behaupte, das kann auch jeder. Das Dich doch nicht von Albernheiten provozieren. Bondwurzel hat vermutlich noch nie eine Lok geführt, weiß aber trotzdem besser, was da zu tun ist. Genau so geht ihm das auch bei anderen Berufen. Obwohl er vermutlich noch nie ein paar Wochen Unterricht vor 30 Kindern gegeben hat, weiß er ganz genau, dass Lehrer faule Säcke sind, usw. Aufgabe der GDL ist es, die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten und was im Interesse ihrer Mitglieder ist, entscheiden die durch Beitritt und in Mitgliederbefragungen sowie die gewählten Funktionäre auf der Grundlage der Mitgliederbefragungen in den satzungsgemäßen Organen der GDL. "Gemeinwohl geht vor Eigennutz" halte ich für eine Phrase. Da hast Du völlig Recht, solange ein Vorstand seinen Eigennutz über das Gemeinwohl stellt, müssen die Mitarbeiter nicht zurück stehen. Diejenigen, die eine Unterbezahlung von Altenpflegern beklagen, labern nur. Müßten sie die Gehälter zahlen, würden sie eher absenken wollen. Ich habe volles Verständnis dafür, dass die Lokführer und Zugbegleiter sich in Transnet und EVG nicht repräsentiert gefühlt haben und dieser Gewerkschaft den Rücken gekehrt haben. Und nochmal: die DB AG hat viele Ursachen dafür, dass die GDL sich gebildet hatte, so stark werden konnte und ihre Streiks solche Auswirkungen haben, selbst gesetzt. Darüber will bei der DB AG und in den Medien keiner reden. Natürlich ist es am einfachsten, der GDL den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. Nur verhält sich die GDL eben auch ziemlich ungeschickt und geht genau in die Ecke, in der die PR-Strategen der DB AG sie haben wollen. Das ist der strategische Fehler. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Dezember 7, 2014 Des Weiteren gibst Du ja sogar zu, dass es der GDL nicht (nur) um mehr Lohn und bessere Arbeitszeiten geht, sondern zusätzlich um das Recht, die Interessen der ZugbegleiterInnen wahrnehmen zu dürfen. Ist das verfassungsmäßige Streikrecht für Letzteres vorgesehen? Das hat weniger was mit Tarifpolitik zu tun, sondern vielmehr was mit Machtpolitik. Krieg ist bekanntlich die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Ich wundere mich immer mehr über Dein Verfasssungsverständnis. Du scheinst gesetzgeberische Eingriffe in den Wettbewerb unter den Gewerkschaften zu befürworten, der kleinere und neue Gewerkschaften beim Streikrecht diskriminieren soll, d. h. die traditionellen Großparteien CDU und SPD sollen mit den traditionellen Großgewerkschaften des DGB-Verbunds eine großes Machtkartell bilden. Das ist ganz fiese Machtpolitik. Krieg? Rüste mal sprachlich ab. Die GDL führt keinen Krieg. Sie bewegt sich im Rahmen von Gesetz und Verfassung. Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz erlaubt ausdrücklich, dass Gewerkschaften selbst ihren Organisationsbereich bestimmen. Das ist eine freiheitliche Bestimmung. Ein privatrechtlicher Zusammenschluss bestimmt die Grenzen des eigenen Wirkungskreises. Genau dafür ist die Verfassung da, dass da nicht irgendwelche Politfunktionäre unter Berufung auf ominöses Gemeinwohl vorschreiben, welche Gewerkschaft für wen zuständig sein darf. Gleiches (Streik-) Recht für alle Gewerkschaften und Selbstbestimmung beim Organisationsbereich - das sind die Postulate der Verfassung. Wer die nicht anerkennt, sollte auch klar sagen, dass er sich außerhalb der Verfassung bewegen möchte. Im übrigen sollten zumindest die Kunden der Bahndoch froh sein, wenn die GDL auch die Zugbegleiter organisiert. Sonst machen die auch noch ihre eigene Gewerkschaft und es gibt noch mehr Streiks. Im übrigen können die Lokführer mehr Streikdruck entfalten als die Zugbegleiter. Insofern ist es sehr solidarisch, wenn die Lokführer die Zugbegleiter in ihren Verbund mit aufnehmen und sich dafür auch noch beschimpfen lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 7, 2014 · bearbeitet Dezember 7, 2014 von Schildkröte Ja, ich drücke mich in der Tat teilweise etwas überspitzt aus. Überspitzt ist aber auch das Verhalten der GDL. Ich respektiere das in der Verfassung verankerte Streikrecht. Auf die Praxis bezogen finde ich die Tendenz hin zu x Spartengewerkschaften aus den hier genannten Gründen jedoch bedenklich. Von daher würde ich es begrüßen, wenn die Politik die Verfassung dahingehend ändert, dass kleine Spartengewerkschaften eben nicht dermaßen massiv in den Alltag eingreifen können: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Dezember 7, 2014 Ja, ich drücke mich in der Tat teilweise etwas überspitzt aus. Überspitzt ist aber auch das Verhalten der GDL. Ich respektiere das in der Verfassung verankerte Streikrecht. Auf die Praxis bezogen finde ich die Tendenz hin zu x Spartengewerkschaften aus den hier genannten Gründen jedoch bedenklich. Von daher würde ich es begrüßen, wenn die Politik die Verfassung dahingehend ändert, dass kleine Spartengewerkschaften eben nicht dermaßen massiv in den Alltag eingreifen können: Die SPD stand bisher noch bei jedem Streik von DGB-Gewerkschaften treu an deren Seite. Jetzt wo Konkurrenz auftaucht, den DGB-Gewerkschaften zu helfen, die Konkurrenz zu beseitigen, ist machtpolitisch verständlich. Mit Respekt vor der Verfassung hat das in etwa so viel zu tun, wie Hitlers Ermächtigungsgesetz mit der Weimarer Reichsverfassung. Um solchen Schurkenstreichen vorzubeugen kennt das GG eine Ewigkeitsgarantie. In den Kernbereichen ist die Verfassung auch vor Vergewaltigung durch lüsterne Großkoalitionäre geschützt. Die Drittschäden sind Streiks immanent. Das gehört genauso zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung wie die Rechtskraft von Urteilen, das Gewaltmonopol des Staats, die Restriktionen bei Parteiverboten etc. Das ist der Preis der Freiheit. In einer Diktatur gibt es all so etwas nicht. Da gibt's keine lästigen Streiks, die Pendler stören könnten. Man könnte im Rahmen der Verfassung das Streikrecht einschränken - dann aber für alle Gewerkschaften gleichermaßen. Wenn die Nahles darüber aber auch nur nachdächte, würde sie von der IGM zurückgepfiffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Dezember 9, 2014 Genau das meine ich. Da schreibt eine Journalistin über etwas, worüber sie keine Ahnung hat. Und der Michel glaubt es auch noch. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen sollte was alles falsch an dem Artikel ist. Aber hat das noch was mit dem Thema zu tun? Ich fände es schon mal ganz interessant, wenn du etwas über die Aufgaben eines Lokführers schreibst; da du nun mal einer bist, könntest du das wohl recht gut. Aus Laiensicht habe ich tatsächlich den Eindruck, daß das meiste, was mit dem Zug passiert, heutzutage von außen gesteuert wird. Gibt es so viele "unerwartete Ereignisse", die von außen nicht zu berücksichtigen sind? Wie ist das eigentlich in den Bahnhöfen? Wird die richtige Position am Bahnsteig automatisch angefahren, oder erfordert das noch die "Bremskunst" des Lokführers? Ich bin schon dafür, dass da vorne ein Mensch sitzt, der dann wenn es darauf ankommt, Entscheidungen treffen kann, die vollautomatisch oder aus der Ferne von leitzentralen eben nicht getroffen werden können. Die Frage ist nur, warum Lokführer so teuer sein müssen. würde man die Ausbildung abspecken könnte die Bahn mehr Zugbegleiter und nicht-fahrendes verbeamtetes Personal zusätzlich als Lokführer ausbilden und somit als Streikreserve vorhalten. Außerdem Anerkennung der Lokführerqualifikation von osteuropäischen Lokführern, die dann im Streikfall von dort ausgeliehen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mr. Jones Dezember 9, 2014 Die ganze Diskussion, ob man Lokführer verbeamten sollte ist reichlich hanebüchen. Warum nicht auch Busfahrer verbeamten? Neues Amt gründen und los geht's... Nicht-fahrendes Personal zusätzlich mal eben zum Lokführer "ausbilden"...ohne Worte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Dezember 11, 2014 Ja, ich drücke mich in der Tat teilweise etwas überspitzt aus. Überspitzt ist aber auch das Verhalten der GDL. Ich respektiere das in der Verfassung verankerte Streikrecht. Auf die Praxis bezogen finde ich die Tendenz hin zu x Spartengewerkschaften aus den hier genannten Gründen jedoch bedenklich. Von daher würde ich es begrüßen, wenn die Politik die Verfassung dahingehend ändert, dass kleine Spartengewerkschaften eben nicht dermaßen massiv in den Alltag eingreifen können: Amtsunwürdig. Da beschwert sie sich über die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zur Aufgabe des bis dahin geltenden Rechtsgrundsatzes der Tarifeinheit und vergißt mal eben zu erwähnen, dass dafür maßgeblich Richter und Richterinnen verantwortlich waren, die die SPD überhaupt erst in das Amt gebracht hat und als SPD-nah bzw. bekennende Sozialarchitekten galten. Entweder ist Nahles völlig unfähig und weiß es tatsächlich nicht besser oder ihr ist klar, dass eine Gewerkschaft, die nur eine Minderheit im Betrieb organisiert in einigen Fällen nach dem geplanten Gesetz nicht mehr streiken könnte. Wenn ihr das klar ist, ist es Augenwischerei und Mogelpackung zu behaupten, durch das geplante Gesetz würde die Tarifautonomie gestärkt und das Streikrecht würde nicht eingeschränkt. Da finde ich es wenigstens ehrlich, wenn man wie Schildkröte offen zugibt, dass einem die Verfassung nicht paßt und das Streikrecht von kleineren Gewerkschaften, also Konkurrenten der tradierten DGB-Gewerkschaften, eingeschränkt werden soll. Eine Ehrlichkeit, die man von der Bundesministerin offenbar nicht erwarten darf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 11, 2014 Nun, dass mir die Verfassung nicht passt, habe ich so nicht gesagt. Im Gegenteil, ich achte die Verfassung. Ich habe aber zum Ausdruck gebracht, dass ich die Macht von Spartengewerkschaften für übertrieben halte. Sofern das mit der Verfassung konform ist, muss man GDL & Co. gewähren lassen. Ich begrüße es jedoch, dass heute so entschieden wurde, dass wenn es für eine Berufsgruppe mehrere Gewerkschaften gibt, der Tarifvertrag der jeweils größten Gewerkschaft maßgeblich ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Dezember 11, 2014 Ich sehe das ähnlich wie Schildkröte. Grundgesetz ist ja gut und richtig, da steht aber auch nichts von den gegenwertigen Auswüchsen. Ich bin kein Verfassungsrechtler, aber ich vermute ganz stark das man die Möglichkeiten dieser Kleinstgewerkschaften grundgesätzlich legitim ändern kann. Davon ab finde ich diese Kleinstgewerkschaften mit ihrer Klientelpolitik sehr bedenklich. Sie unterminieren in einer Form den Solidargedanken aus der die Gewerkschaften entstanden sind, das man ihre Legemität in Frage stellen muss. Persönlich hielte ich bspw. eine Bezahlung von etwa 3500 EUR für angemessen und auskömmlich (Was Qualifikation, Belastung und Verantwortung angeht.). Für andere Berufsgruppen bei der Bahn wird man wohl ebenfalls eine Vorstellung haben. Meine Frage ist nun, warum treten nicht alle Angestellten gemeinsam für ihre Interessen gegenüber ihren Arbeitgeber ein? - Ist das nicht die Grundidee einer Gewerkschaft? Alles andere wird nicht unantastbar durch das GG geschützt sein (meine Rechtsauffassung). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Dezember 11, 2014 Seid ihr in keiner Gewerkschaft oder warum redet ihr so? Gesetzentwurf zur Zwangs-Tarifeinheit: Frontalangriff gegen alle Berufsgewerkschaften Pressemitteilung - 11.12.2014 "Das vom Bundeskabinett gebilligte Gesetz zur Tarifeinheit ist ein Frontalangriff gegen alle Berufsgewerkschaften", erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky am 11. Dezember 2014 in Frankfurt: „Die große Koalition will gegen alle verfassungsrechtlichen Bedenken genau die Gewerkschaften eliminieren, die noch etwas bewirken.“ Berufsgewerkschaften haben aufgrund ihres Organisationsgrades zwischen 75 und 95 Prozent in den vergangenen Jahren die Lohn- und Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder entscheidend verbessert. So konnte die GDL seit 2007 die Löhne der DB-Lokomotivführer jährlich im Durchschnitt um fünf Prozent erhöhen. Bundesweit sind aber inzwischen nur noch 18 Prozent der Beschäftigten überhaupt Mitglied in einer Gewerkschaft. Weselsky: „In einem Betrieb von Nichtmitgliedern lassen sich solche Verbesserungen nicht erreichen. Nur durch die speziell zugeschnittene Interessenvertretung sind die Berufsgewerkschaften überhaupt so stark geworden. Genau deshalb wollen die Arbeitgeberlobbyisten uns an den Kragen.“ Was auf der Arbeitgeberseite gang und gäbe ist, soll den Berufsgewerkschaften nun verboten werden, denn hier besteht Tarifpluralität schon lange. So gibt es Minijobber, Beschäftigte mit und ohne Besitzstände, Zeitarbeitskräfte, Teilzeitbeschäftigte, Praktikanten etc. Außerdem werden Betriebe ausgegliedert, um Gewerkschaften zu schwächen, Tarifverträge zu unterlaufen und die Löhne zu kürzen. Die GDL wird alles tun, um Tarifeinheit zu verhindern Die GDL wird zusammen mit ihrem Dachverband dbb und den anderen Berufsgewerkschaften alle Hebel gegen dieses Gesetz in Bewegung setzen, notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht. Das Bundesarbeitsgericht hat bereits 2010 unmissverständlich klargestellt: Der Grundsatz der Tarifeinheit ist mit dem Grundrecht der Koalitionsfreiheit nicht vereinbar. Der GDL-Bundesvorsitzende: „Wir werden nicht zulassen, dass die einzigen Gewerkschaften mit einem hohen Organisationsgrad, die wirklich die Interessen der Beschäftigten vertreten können, über den Jordan gehen.“ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 11, 2014 · bearbeitet Dezember 11, 2014 von Schildkröte Seid ihr in keiner Gewerkschaft oder warum redet ihr so? Doch, ich bin Gewerkschaftsmitglied. Aber in meiner Branche wird das Streikrecht mit Bedacht angewendet. Und ich kann noch eine Schippe draufpacken: 2007/2008, als die Lokführer der Deutschen Bahn AG schonmal so extrem über die Stränge schlugen, habe ich beim zweitgrößten Verkehrsunternehmen Deutschlands gearbeitet. Dort gab es das letzte Mal Ende der 80er einen zweistündigen Warnstreik. Auf der Personalhauptversammlung kommentierte unser Betriebsratsvorsitzender Euer schon damals völlig überzogenes Verhalten sinngemäß in etwa so: "Wenn ich zu unserem Vorstandsvorsitzenden sage, dass ich für uns 40% mehr Lohn haben will, dann wird er mich fragen: 'Hast Du Tinte geschluckt?' Wenn ich zu Euch sage, ich will 40% mehr Lohn für uns, dann schreit Ihr erstmal 'Klasse!' Wenn ich dann allerdings am Ende 'nur' mit 11% mehr Lohn ankomme, dann denkt Ihr auch 'Naja!' " Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 Dezember 17, 2014 Für 2014 ist es geschafft, 510 Euro Einmalzahlung für alle GDL Mitglieder. Im Januar 2015 wird dann endlich über Arbeitszeitverbesserungen verhandelt. Durchbruch im Tarifkonflikt – Deutsche Bahn stellt keine Vorbedingung mehr Pressemitteilung - 17.12.2014 Die Deutsche Bahn (DB) hat in den heutigen Tarifverhandlungen in Berlin den entscheidenden Hinderungsgrund für jeglichen Tarifabschluss aufgehoben. Sie hat ihre Vorbedingung zur Tarifeinheit im Unternehmen vom Tisch genommen. Nun kann die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für ihre DB-Mitglieder der fünf Berufsgruppen Lokomotivführer/Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren/Trainer und Disponenten spezifische Tarifverträge schließen. „Die Deutsche Bahn hat damit erstmals unsere grundgesetzlich verbriefte Koalitionsfreiheit anerkannt. Erreicht haben diesen Meilenstein unsere Mitglieder mit ihrer Kampfbereitschaft und ihrer Solidarität“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Erster Tarifvertrag vereinbart Erstmals vereinbarte die GDL einen Tarifvertrag für ihre Mitglieder des DB-Zugpersonals. Damit erhalten sie eine Einmalzahlung für das zweite Halbjahr 2014 von 510 Euro. GDL ist kompromissbereit Mit der Aufgabe der Vorbedingung der Tarifeinheit hat auch die GDL Kompromissbereitschaft gezeigt. Zu den Verhandlungen im Januar ist die GDL bei ihren Forderungen zur Arbeitszeit und neuen Entgeltstufen daher auf die DB zugegangen. Sie fordert nun nicht mehr eine Arbeitszeitverkürzung um zwei, sondern nur noch um eine Stunde auf 38 Stunden pro Woche. Gleichzeitig verlangt sie nur noch die Einführung einer weiteren Entgeltstufe nach 30 Jahren Berufserfahrung. Weselsky: „Damit kommen wir der DB in einer harten Tarifauseinandersetzung einen großen Schritt entgegen.“ Die nächsten Verhandlungen finden am 19. Januar in Berlin und am 28. Januar 2015 in Frankfurt statt. Dann geht es um konkrete Arbeitszeit- und Entgeltverbesserungen für die fünf Berufsgruppen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte März 5, 2015 · bearbeitet März 5, 2015 von Schildkröte Ich bin hier von einigen kritisiert worden, dass ich auf die GDL bzw. deren Vorgehen im aktuellen Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn AG nicht so gut anzusprechen bin. Nur um eines klarzustellen, ich bin selbst Gewerkschaftsmitglied. Gerade halte ich den Jahresbericht meiner Gewerkschaft in den Händen. In diesem wird unter anderem auf leicht rückläufige Mitgliederzahlen hingewiesen. Dies sei vor allem auf altersbedingte Abgänge zurückzuführen. Einige Austritte wurden allerdings auch damit begründet, dass man mit dem Streikverhalten der GDL nicht einverstanden sei. Die GDL sorgt mit ihren überzogenen Aktionen also nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch innerhalb der Gewerkschaftsbewegung für Unverständnis. Toll gemacht liebe GDL! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 März 6, 2015 Sry, aber du verstehst immernoch nicht warum die GDL gestreikt hat. Aber es ist klar, die GDL ist Schuld an dem Rückgang der Gewerkschaftsitglieder und das schon seit Jahren! Besser noch, Weselsky ist an allem Schuld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte März 6, 2015 Daran ist die GDL bzw. ihr Boss natürlich nicht primär schuld, sondern wie gesagt die Altersstruktur. Lediglich einige Mitglieder sind ausgetreten, weil sie Euer Verhalten unverhältnismäßig finden. Warum Ihr nun genau auf die Barrikaden geht, ist mir eigentlich egal. Dass Ihr mit Eurem Verhalten massiv über die Stränge geschlagen habt, diesen Schuh müsst Ihr Euch anziehen. Nicht nur bei meinen Gewerkschaftskollegen, sondern generell in der Gesellschaft habt Ihr Euch unbeliebt gemacht. Engagiert das nächste Mal einen Imageberater. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 März 7, 2015 · bearbeitet März 7, 2015 von LBO1987 Das mit dem Imageberater stimmt wohl. Die Politik ist für´n Ar****. Aber sonst kann ich dich nicht verstehen. 2008 und 2011 haben wir uns auch unbeliebt gemacht und nun, 2014 wo es um das Grundrecht ging, ebenfalls. Und jetzt? Soll ich nicht mehr Stolz auf meinen Beruf sein? Soll ich mich in der Öffentlichkeit verstecken? So richtig kann ich da auch nichts mehr zu schreiben. Denn wenn jemand nicht einsieht was die Bahn da versucht hat kann man demjenigen einfach nicht mehr helfen. Von mir aus hätte es schon viel früher unbefristete Streiks gegeben! Nur mal so was mich interessiert, was würdet ihr eigentlich machen wenn eurer Betrieb sagt er möchte nicht über eure Mitglieder verhandeln? Füße still halten und sagen, ok, dann eben nicht, vielleicht nächstes Jahr? Der Tarifkonflikt hier geht jetzt schon seit 8 Monaten, ich weiß gar nicht mehr was es da noch zu palabern gibt. Von mir aus muss da nicht mehr verhandelt werden. Die Forderungen stehen und sollen zu 100 % umgesetzt werden. Alles andere ist sowieso wischiwaschi. Na mal schaun ob die Bahn irgendwas her gibt, wenn nicht, Streik. Ob man dann mehr Zustimmung erhält? Nunja, ich glaube kaum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte März 7, 2015 Also ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit eine Bahncard. Würde es bei der Bahn Streiks am laufenden Band geben wie bei der Lufthansa, würde ich ganz einfach meine Bahncard kündigen und verstärkt mit dem Auto fahren. Da das sicher mehrere Bahnkunden tun würden, dürft Ihr dann zusehen, wovon Euer Lohn bezahlt werden soll. Ach ja, das meiste Geld kommt ja vom Bund. Die Bundesregierung wird aber von der Allgemeinheit gewählt. Und wie man sieht, erntet die Arbeitsministerin in der Öffentlichkeit breite Zustimmung dafür, die Rechte von Splittergewerkschaften zu beschneiden. Seht doch einfach ein, dass es für so einen Streikwahn wie bei der Lufthansa in der Öffentlichkeit kein Verständnis gibt. Es ist also nur konsequent, wenn es dann auch bei der Bahn EINE Gewerkschaft gibt, die für ALLE Beschäftigten den Lohn aushandelt. Aber sägt ruhig weiter auf dem Ast, auf dem Ihr sitzt. So spielt Ihr Euren Gegnern letztlich nur noch mehr in die Hände. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 März 7, 2015 · bearbeitet März 7, 2015 von LBO1987 Immer wieder gerne gehört, wenn ihr weiter streikt, fahre ich lieber mit dem Auto, machen das noch mehr, bekommt ihr keinen Lohn. Dabei vergesst ihr, das wir so viele Überstunden haben und so einen großen Rückstau an TF haben, das selbst wenn es weniger Arbeit gibt, ich immer noch genug zu tun hätte. Mich stört es daher nicht wenn du oder auch andere von der Bahn auf ein anderes Verkehrsmittel wechseln. Ja ich wäre sogar froh wenn die Ewigmeckerköppe endlich weg wären. Ich weiß nicht was du schreibst, natürlich hat keiner Verständnisdafür wenn seine Bahn nicht fährt. Der Grund ist dabei egal, das sieht man ja an dir. Du weißt noch nicht mal warum wir gestreikt haben, hauptsache deine Bahn kommt. Wie es den Mitarbeiter dahinter geht ist vollkommen egal. Das ist dein gutes Recht. Mein Recht ist es für das Grundrecht zu streiken. Daher noch mal die Frage, was würdet ihr tun wenn ihr nicht über eure Mitglieder verhandelt dürft? Warum nur eine Gewerkschaft? Wir haben Tarifpluralität. Bei der Bahn gibt es unzähilge Splitterfirmen und alle haben andere Trarifverträge, alle werden anders bezahlt. Die GDL darf aber nicht auch einen anderen Tarifvertrag bekommen obwohl es schon unzählige gibt.(bzw. durfte, sie dürfen es ja jetzt). Ich gehe bestimmt nicht zur anderen Gewerkschaft, da war ich mal vor langer Zeit bis der Vorsitzende mitten in der Tarifverhandlung von jetzt auf gleich zum Vorstand der Bahn gewechselt ist und 1 Jahr später 3 Millionen Euro Abfindung erhalten hat. Dann trete ich eben aus der Gewerkschaft aus sollte das Gesetz kommen. An welchem Ast sägen wir denn? Ich verstehe nicht worauf du hinaus willst. Hier triffts ganz gut kannst dir ja mal anschauen: Wie siehst du eigentlich den Streik im öffentlichen Dienst in Berlin vor 2 Wochen oder den Streik der Metaller vor 2 Wochen? Ist der dir egal weil es dich nicht betroffen hat und geht es dir nur darum das die Bahn fahren muss? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cktest März 7, 2015 Wenn Lokführer zu häufig streiken, wird die Gesellschaft dafür sorgen, dass man weniger Lokführer benötigt. Das wird Dich vielleicht nicht mehr betreffen, aber vielleicht Deine jüngeren Kollegen. Es ist einfach eine Frage, ob es aufwändiger ist, den Lokführern mehr Gehalt zu zahlen oder Alternativen zu entwickeln. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 März 7, 2015 Alternative wäre? Welche Eisenbahn auf der Welt fährt ohne Lokführer? Alleine schon der Gedanke 34000 km Schienennetz in Deutschland einzuzeunen und ohne Bahnübergänge zu betreiben ist so lächerlich das ich auch noch die nächsten 35 Jahre einen Job habe. Und jetzt ehrlich, ob ich vorne oder hinten im Zug sitze ist mir am Ende egal, mein Gehalt ist fest, selbst wenn ich jetzt putzen gehen müßte. Was passiert eigentlich wenn die Techniker dann streiken sollte es Eisenbahnen ohne Lokführer geben? Dann legen nur noch 2000 statt 34000 die Bahn lahm? Was hat man dann gewonnen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cktest März 7, 2015 Mit etwas Fantasie solltest Du vielleicht auf einige Alternativen kommen. Wenn beispielsweise das Einzäunen von 34000 km Schienennetz eine kostengünstige Alternative zum Gehalt der Lokführer ist und man dadurch Lokführer einsparen kann, dann wird es irgendwann kommen. Vermutlich wird es auch nicht von 100 auf 0 in einem Schlag gehen, sondern die Zahl der Stellen wird schrittweise reduziert werden, wenn man Lokführer irgendwie einsparen kann. Das hat gar nichts mit der GDL zu tun, sondern ist der Lauf der Dinge. Schau Dir als Beispiel den britischen Bergarbeiterstreik 1984/85 an. Ich finde, dass die GDL sehr ungeschickt agiert, was die Außendarstellung des Streikgrunds angeht, oder vielleicht weigern sich die Medien auch, das zu thematisieren. Insofern ist die Sympathie der Gesellschaft mit den Lokführern nicht sehr ausgeprägt, soweit ich das beurteilen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LBO1987 März 7, 2015 · bearbeitet März 7, 2015 von LBO1987 Und welchen Job wollen wir dann gleich auch noch abschaffen? Am Ende haben noch weniger Menschen mehr macht die dann streiken können. Ich weiß nicht was die Gesellschaft dann gewonnen hätte. Ich habe mal irgendwo gelesen das 1 km 2 Millarden Euro kosten würde um es auf autonomes fahren umzustellen + die Züge. Wer das bezahlen soll weiß ich auch nicht. Das Gehalt der Lokführer wäre noch die nächsten tausend Jahre günstiger. Ja die GDL war ungeschickt und nein, du kannst das nicht beurteilen. Ich habe mit tausenden von Menschen gesprochen, wenn man es erklärt hat und sich erklären lies, war man auf unserer Seite. Natürlich tun die Medien ihr übriges. Bahnbashing scheint aber allgemein ein beliebtes Thema zu sein. Selbst hier glaubt man einem Vorstand der Profalla beruft mehr als der GDL, das verstehe ich einfach nicht. Die Bahn hat unser Grundrecht verweigert, du und Schildkröte finden das auch noch gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
olly023 März 7, 2015 Bei dem ganzen können die Kunden noch froh sein wenn nur die GDL Streikt. Die EVG ist ja eher Konzern nah und einigt sich regelmäßig mit der Bahn. Im bereich der Fahrdienstleiter hat die Bahn schon stark abgebaut und betreibt das immer weiter. Mittlerweile werden viele Strecken von wenigen Fahrdienstleitern in Elektronischen Stellwerken oder Betriebszentralen gesteuert. Wenn diese EVG Fahrdiensleiter in Betriebszentralen mal in den Streik treten ist ganz schnell stillstand. Denn ohne eingestellte Fahrwege können die Lokführer leider auch nicht fahren. Man stelle sich nur mal vor die Betriebszentrale Frankfurt/Main würde bestreikt. Dadurch würde nicht nur der Verkehr im Rhein Main Gebiet zum erliegen kommen sondern die Auswirkungen wären im gesamten Bundesgebiet zu spüren. Ich habe vollstes Verständnis für die Triebfahrzeugführer und würde mir wünschen das auch andere Gewerkschaften sich für ihre Mitglieder mehr einsetzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mcxreflex März 8, 2015 Ich bin wohl einer der Wenigen, der durchaus Verständnis für die Lokführer hat. Einerseits kann man die Höhe der Forderung und die aktuelle Vergütung natürlich bzgl. Angemessenheit diskutieren. Ich kenne das ganze nicht im Detail, aber maßlos überzogen scheint mir das nicht zu sein. (vielleicht im Bezug auf eine allgemeine Lohnstagnation). Finde es auch immer seltsam, dass bei Lohnforderungen von beispielsweise 8 Prozent für 3 Jahre direkt "Unverschämt" gerufen wird, sich aber über teils aberwitzige Renditenvorgaben in Unternehmen niemand ein Wort verliert. Wenn ein Unternehmen Gewinne macht, sehe ich absolut kein Problem, wenn die Mitarbeiter daran partizipieren wollen. Wie das aktuell läuft finde ich es völlig in Ordnung. Demokratie ist unangenehm und fordert Opfer. Und wenn die Auswirkungen der Streiks der Preis dafür sind, dass andere ein Grundrecht wahrnehmen können, dann bin, auch als jemand, der täglich Bahn fährt, gerne bereit ihn zu zahlen. Und ehrlich gesagt hab ich mit ein paar angekündigten und zeitlich begrenzten Streiks wesentlich weniger Probleme, als mit den Verspätungen und Zugausfällen und das ganze Jahr über auftreten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag