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ImperatoM

Lokführer verbeamten

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BondWurzel
Anlässlich des Bahnstreiks möchte ich mal die Frage aufwerfen, ob es vielleicht früher gar nicht so dumm war, Lokführer (und im übrigen auch Fluglotsen) zu verbeamten.

 

Das ist genau das Falsche, bei Lehrern wird es auch immer weniger gemacht, diese Pensionsrückstellungen können ja jetzt kaum mehr bewältigt werden für all die Beamten die man schon in Ministerien usw hat. Kann man gut am Flughafen Berlin sehen, dass das überhaupt nichts bringt.

 

Der ganze Beamtenapparat führt die Republick ja in den Ruin und jetzt sind die ganzen Eurobeamten noch hinzugekommen. Ein EU-Kommisar kostet 2 Millionen pro Jahr und bringt nichts. Lehrer etc. feiern oft krank oder gehen in Pension nach 2 Jahren Dauerkrankheit! Richter und Staatsanwälte auch.

 

Marktwirtschaftlich orientierte Unternehmen sind mit Beamten nicht überlebensfähig, das dürfte doch jedem klar sein.

 

Gewerkschaften und Unternehmer müssen ein gutes Augenmaß entwickeln und nicht Machtspielchen spielen.

 

Beamtentum hat kaum Vorteile - sondern mehr Nachteile.

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checker-finance

Der ganze Beamtenapparat führt die Republick ja in den Ruin und jetzt sind die ganzen Eurobeamten noch hinzugekommen. Ein EU-Kommisar kostet 2 Millionen pro Jahr und bringt nichts. Lehrer etc. feiern oft krank oder gehen in Pension nach 2 Jahren Dauerkrankheit! Richter und Staatsanwälte auch.

 

Vorurteile machen um so mehr Spaß je dumpfer sie sind und je mehr Stammtischmief sie umgibt...

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checker-finance

Die Bahn hat definitiv ein Monopol. Wenn man die Märkte für Bahn, Telekom und Versorger konsequent liberalisiert hätte, hätte man die (Strecken-)Netze in staatlicher Hand lassen sollen. Zumindest aber hätte sie nicht die Bahn behalten dürfen. Wie soll denn echter Wettbewerb entstehen, wenn sich Konkurrenten beim Marktführer um einzelne Streckenkonzessionen bewerben müssen? Die dürfen dann bestenfalls unattraktive Strecken im Regionalverkehr bedienen. Die Filetstücken (insb. die ICE-Strecken) betreibt die Bahn stattdessen lieber selbst. Wenn bei der Lufthansa gestreikt wird, kann ich z. B. mit der Air France fliegen. Auf der Schiene habe ich so eine Ausweichmöglichkeit jedoch nicht. Von daher muss hier ganz klar eingeschritten werden. Es kann nicht sein, dass eine Splittergewerkschaft dermaßen die Volkswirtschaft lahm legt. Dafür muss man noch gar nicht mal unbedingt Lokführer verbeamten (in welcher Laufbahngruppe eigentlich?).

 

1. Schränke bitte mal den Mißbrauch des Wortes "definitv" ein. Es gibt keine Definition, derzufolge die Bahn ein Monopol hat.

 

2. Es gibt bereits im Nahverkehr Unternehmen, die der DB Marktanteile abgenommen haben und die DB bei Ausschreibungen der Kommunen unterbieten. Das widerspricht der Defintion von Monopol.

 

3. Das Streckennetz ist nicht profitabel. Der Staat hat das gerne abgegeben und die Wettbewwerber der DB freuen sich auch, dass diese das Schienennetz an der Backe hat.

 

4. Woher nimmst Du, dass bei stärkerem Wettbewerb der kunde auf Züge eines anderen Unternehmens umsteigen könnte? Die Gewerkschaft würde dann natürlich die Lokführer beider Unternehmen streiken lassen.

 

5. Die Volkswirtschaft wurd lahm gelegt? Kannst Du diese Parole belegen?

 

6. Was paßt euch eigentlich nicht daran, wenn eine Gewerkschaft wie die GDL streikt? Warum soll ver.di oder die IGM etwas dürfen, was die GDL nicht dürfen soll. Was meint ihr eigentlich, wie die Gehälter der Lokführer zustande kommen sollen, wenn die nicht streiken dürfen? Sollen die freundlich fragen, oder was?

 

Anstatt über Verbeamtung zu diskutieren, sollte mal überlegt werden, wie das Streikrecht für alle Gewerkschaften gestaltet werden sollte. Beispielsweise könnte gesetzlich geregelt werden, dass eine Gewerkschaft erst streiken darf, wenn Verhandlungen stattgefunden haben, diese ergebnislos abgebrochen worden sind und ein Schlichtungsversuch stattgefunden hat. Das wäre verfassungskonform und liberal.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Im Personennahverkehr: seh ich keine. Ich wohne in einer ländlichen Gegend, ca. 70km von FFM. Stündlich ist hier eine Bimmelbahn unterwegs. Das Ding ist 3-4 mal am Tag voll.

Morgens die Schüler und Leute, die zum Job pendeln, mittags Schüler zurück, abends Pendler zurück. Ansonsten fahren die Dinger quasi leer. Öko ist das eher nicht.

Ich arbeite zurzeit im Düsseldorf/Kölner-Raum: Ich kann Dir nur sagen, dass der Streik zumindest zu den üblichen Pendlerzeiten massive zusätzliche Verkehrsbehinderungen ausgelöst hat.

Wenn man argumentiert, dass sich die Bahn nicht lohnt, weil sie nur zu Stosszeiten voll ist: Exakt das gleiche kann man über Autobahnen auch sagen. Wollen wir daher direkt die Autobahnen mit abschaffen?

Und: Dass der ÖPNV im ländlichen Raum kaum was taugt, darüber brauchen wir nicht zu reden. Diese "Mir bringt XY nichts. XY verursacht aber dennoch hohe Kosten die ich mitzutragen habe."-Argumentation erinnert mich an die Breitband-Ausbau-Diskussion auf dem Land.

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checker-finance

Im Personennahverkehr: seh ich keine. Ich wohne in einer ländlichen Gegend, ca. 70km von FFM. Stündlich ist hier eine Bimmelbahn unterwegs. Das Ding ist 3-4 mal am Tag voll.

Morgens die Schüler und Leute, die zum Job pendeln, mittags Schüler zurück, abends Pendler zurück. Ansonsten fahren die Dinger quasi leer. Öko ist das eher nicht.

Ich arbeite zurzeit im Düsseldorf/Kölner-Raum: Ich kann Dir nur sagen, dass der Streik zumindest zu den üblichen Pendlerzeiten massive zusätzliche Verkehrsbehinderungen ausgelöst hat.

Wenn man argumentiert, dass sich die Bahn nicht lohnt, weil sie nur zu Stosszeiten voll ist: Exakt das gleiche kann man über Autobahnen auch sagen. Wollen wir daher direkt die Autobahnen mit abschaffen?

Und: Dass der ÖPNV im ländlichen Raum kaum was taugt, darüber brauchen wir nicht zu reden. Diese "Mir bringt XY nichts. XY verursacht aber dennoch hohe Kosten die ich mitzutragen habe."-Argumentation erinnert mich an die Breitband-Ausbau-Diskussion auf dem Land.

 

Tatsache ist, dass das Streckennetz und die Züge nun einmal da sind und bezahlt sind. klassische sunk costs. Das alles nicht weiter weiter zu betreiben, hieße enorme Vermögenswerte abzuschreiben. OK, ist ja nur Staatsvermögen, aber als Steuerzahler kann man sich das eigentlich nicht wünschen.

 

Desweiteren fällt mir zumindest keine industrialisierte Nation ohne Bahn ein. Da wäre Deutschland die Nation, die so eine Infrastruktur abbaut.

 

Die Schüler und Pendler im ländlichen Raum und in den Ballungsgebieten würden die Bahn wohl auch sehr vermissen.

 

Die Frage war dementsprechend ja auch nicht, ob man die Bahn abschaffen sollte, sondern ob die Lokführer verbeamtet werden sollten. Letzteres wohl deshalb, weil Beamten eben kein Streikrecht haben. Das ist nun allerdings das denkbar schwächste Argument.

 

Vom Kopf auf die Füße gestellt, statt Lokführer zu verbeamten oder in das Streikrecht bestimmter Gewerkschaften einzugreifen, lieber:

- Das Streikrecht insgesamt und für alle Gewerkschaften zivilisieren

- wenn man denn der Meinung ist, dass Lokführer wenig anderes tun, als ab und zu den Tot-Mann-Schalter zu betätigen: Formell nachzuweisende Berufsanforderungen abbauen. Dann gibt es automatisch mehr Arbeitslose, die als Streikbrecher in Frage kommen.

- Bahnverkehr attraktiver machen. Mit steigendem Fahrgastaufkommen steigt auch die Produktivität.

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Holgerli

Tatsache ist, dass das Streckennetz und die Züge nun einmal da sind und bezahlt sind. klassische sunk costs. Das alles nicht weiter weiter zu betreiben, hieße enorme Vermögenswerte abzuschreiben. OK, ist ja nur Staatsvermögen, aber als Steuerzahler kann man sich das eigentlich nicht wünschen.

Desweiteren fällt mir zumindest keine industrialisierte Nation ohne Bahn ein. Da wäre Deutschland die Nation, die so eine Infrastruktur abbaut.

Das Argument sehe ich jetzt nicht. Wenn die Strecken und Züge da wären ohne etwas im weiteren Unterhalt zu kosten wäre ich ggf. noch bei Dir. Aber die Bahn kostet jeden Tag zusätzliches Geld für Unterhalt und Löhne etc. Deswegen wäre ein Cut schon möglich, wenn man bedenkt, dass man die Vermögenswerte ja auch verkaufen kann und damit langfristig Geld für Unterhalt spart.

 

Die Schüler und Pendler im ländlichen Raum und in den Ballungsgebieten würden die Bahn wohl auch sehr vermissen.

Das ist schon ein besserer Grund gegen die Abschaffung zu sein. Zumal ich immer noch der Meinung bin, dass dieser Streik kein so großes mediales Echo finden würde, wenn die Bahn nicht wichtig wäre.

 

Die Frage war dementsprechend ja auch nicht, ob man die Bahn abschaffen sollte, sondern ob die Lokführer verbeamtet werden sollten. Letzteres wohl deshalb, weil Beamten eben kein Streikrecht haben. Das ist nun allerdings das denkbar schwächste Argument.

Die Frage die ich mir stelle und im gesamten Thread (glaube ich) noch nicht angesprochen wurde: Wo macht man den Schnitt? Bei der Deutschen Bahn aber alle anderen Privatbahnen bleiben privat oder werden auch die Privatbahnen zusammen mit der Bahn wieder zur Deutsche Bundesbahn-Behörde?

 

Vom Kopf auf die Füße gestellt, statt Lokführer zu verbeamten oder in das Streikrecht bestimmter Gewerkschaften einzugreifen, lieber:

1. Das Streikrecht insgesamt und für alle Gewerkschaften zivilisieren

2. Wenn man denn der Meinung ist, dass Lokführer wenig anderes tun, als ab und zu den Tot-Mann-Schalter zu betätigen: Formell nachzuweisende Berufsanforderungen abbauen. Dann gibt es automatisch mehr Arbeitslose, die als Streikbrecher in Frage kommen.

3. Bahnverkehr attraktiver machen. Mit steigendem Fahrgastaufkommen steigt auch die Produktivität.

 

1. An dieser Stelle muss ich nachfragen: Wo hatten wir denn in den letzten Jahren einen unzivilisierten Streik? Wir haben in Deutschland das Verbot von Generalstreiks. Mit den Piloten und den Bahnern hat nur zwei relativ unwichtige Berufsgruppe gezeigt , wie wichtig sie sind. Was würde wohl passieren wenn die Gewerkschaft der Altenpfleger mal 'ne Woche streikt und sich keine um die Pflegebedürftigen kümmert? Oder das Krankenhauspersonal die "Notbesetzung" bei Streiks soweit ausdünnt, dass für 5 Tage wirklich nur noch die Intensivstation und Notfälle behandelt werden?

2. Der Grund warum die GDL streikt ist, dass sie auch für andere Berufsgruppen innerhalb der Bahn verhandeln möchte. Das soll angeblich nicht gut sein. Wenn Cockpit nur für die Piloten verhandelt, dann ist das angeblich nicht gut, weil das für die anderen Berufsgruppen innerhalb der Airline schlecht ist. Sehe nur ich den Widerspruch in der Argumentation?

3. Hilft aber nichts, wenn es nicht direkt um Lohnforderungen geht. Siehe Punkt 2.

 

Punkt 4 von mir:

4. Lasst die einfach mal machen und mischt Euch nicht ein. Ich denke, dass ist wieder mal ein typisch deutsches Problem: Auf der einen Seiten beschwerern, dass man als Arbeitnehmer immer mehr ausgebeutet wird, Löhne sinken, Arbeitsbedingungen sich verschlechtern und alles ganz, ganz böse ist aber wenn jemand für seine Rechte kämpft, dann gleich dagegen sein, wenn man mal 3 Tage nicht mit dem Zug fahren kann, selber auf sein Kind aufpassen muss oder nur 2 von 3 Kassen besetzt sind und man 5 Minuten warten muss.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux
2. Der Grund warum die GDL streikt ist, dass sie auch für andere Berufsgruppen innerhalb der Bahn verhandeln möchte.

Die GDL möchte nicht für ANDERE Berufsgruppen verhandeln sondern für ALLE IHRER Mitglieder, nicht mehr und nicht weniger. Das ist eigentlich das, was man sich von einer Gewerkschaft erwartet.

 

Ich habe in meinem Berufsleben mehr als genug weich gespülte und korrumpierte Betriebsräte und der Betriebsleitung hörige "Einheitsgewerkschafter" gesehen, die in Wahrheit nur ihr Schäfchen ins Trockene bringen wollen und denen die Angestellten, die sie vertreten, eigentlich Scheiß egal sind! Obwohl ich beruflich eher auf "der anderen Seite" stehe muss ich sagen, die GDL ist das Beste, was ich an Arbeitnehmer-Interessenvertretung in den letzten 20 Jahren gesehen habe.

 

Ich ziehe meinen Hut vor den GDlern und Herrn Weselsky!

 

Hier mal ein Artikel zu den Fakten mit den Mitgliederzahlen und der Zurechtschneidung der Berufsgruppen:

 

Deutschlandfunk

 

~37000 Mitarbeiter im Zugpersonal (Lokführer, Zugbegleiter, Gastronomen, Rangierfüher, ...)

~10000 nicht gewerkschaftlich organisiert

~19000 GDL

~ 8000 EVG

 

Wenn also die Zahlen bei Deutschlandfunk stimmen sind also 70% des gewerkschaftlich organisierten Zugpersonals Mitglied der GDL. Warum wird eigentlich der Anspruch der GDL, diese Berufsgruppe zu vertreten, überhaupt in Frage gestellt? Wer entscheidet eigentlich, wie Berufsgruppen zurecht geschnitten werden? Der Arbeitgeber? Die Regierung? Wohl eher nicht!

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akku5
2. Der Grund warum die GDL streikt ist, dass sie auch für andere Berufsgruppen innerhalb der Bahn verhandeln möchte.

Die GDL möchte nicht für ANDERE Berufsgruppen verhandeln sondern für ALLE IHRER Mitglieder, nicht mehr und nicht weniger. Das ist eigentlich das, was man sich von einer Gewerkschaft erwartet.

 

Ich habe in meinem Berufsleben mehr als genug weich gespülte und korrumpierte Betriebsräte und der Betriebsleitung hörige "Einheitsgewerkschafter" gesehen, die in Wahrheit nur ihr Schäfchen ins Trockene bringen wollen und denen die Angestellten, die sie vertreten, eigentlich Scheiß egal sind! Obwohl ich beruflich eher auf "der anderen Seite" stehe muss ich sagen, die GDL ist das Beste, was ich an Arbeitnehmer-Interessenvertretung in den letzten 20 Jahren gesehen habe.

 

Ich ziehe meinen Hut vor den GDlern und Herrn Weselsky!

 

Hier mal ein Artikel zu den Fakten mit den Mitgliederzahlen und der Zurechtschneidung der Berufsgruppen:

 

Deutschlandfunk

 

~37000 Mitarbeiter im Zugpersonal (Lokführer, Zugbegleiter, Gastronomen, Rangierfüher, ...)

~10000 nicht gewerkschaftlich organisiert

~19000 GDL

~ 8000 EVG

 

Wenn also die Zahlen bei Deutschlandfunk stimmen sind also 70% des gewerkschaftlich organisierten Zugpersonals Mitglied der GDL. Warum wird eigentlich der Anspruch der GDL, diese Berufsgruppe zu vertreten, überhaupt in Frage gestellt? Wer entscheidet eigentlich, wie Berufsgruppen zurecht geschnitten werden? Der Arbeitgeber? Die Regierung? Wohl eher nicht!

 

Also soweit ich weiß, ist nur eine Minderheit der Zugbegleiter in der GdL im Gegensatz zu den Lokführern.

 

Nebenbei hat auch Manfred Schell - Weselskys Vorgänger - den jetzigen Chef ganz scharf kritisiert. Und der war auch kein Weichei.

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sparfux
Also soweit ich weiß, ist nur eine Minderheit der Zugbegleiter in der GdL im Gegensatz zu den Lokführern.

Das mag durchaus sein. Kommt aus den bekannten Zahlen leider nicht genau raus. Wenn Du bessere hast, her damit!

 

Trotzdem: Die GDL erhebt ja gar nicht den Anspruch ALLE Zugbegleiter zu vertreten aber eben die bei ihr organisierten. Wenn Du bei denen Beiträge zahlen würdest, würdest Du auch erwarten, dass sie Dich vertreten, oder etwa nicht?

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akku5
Also soweit ich weiß, ist nur eine Minderheit der Zugbegleiter in der GdL im Gegensatz zu den Lokführern.

Das mag durchaus sein. Kommt aus den bekannten Zahlen leider nicht genau raus. Wenn Du bessere hast, her damit!

 

Trotzdem: Die GDL erhebt ja gar nicht den Anspruch ALLE Zugbegleiter zu vertreten aber eben die bei ihr organisierten. Wenn Du bei denen Beiträge zahlen würdest, würdest Du auch erwarten, dass sie Dich vertreten, oder etwa nicht?

 

Die Gdl hat angeblich 30% der Zugbegleiter in seinen Reihen, die EVG sagt sie hat mehr. Genauere Zahlen hab ich nicht.

Grundsätzlich hat die Gdl das Recht all seine Mitglieder zu vertreten. Ich sehe aber die Gefahr bei 2 konkurrierenden Gewerkschaften, dass sich im Kampf um die gleiche Berufsgruppe die Forderungen gegenüber der Bahn immer weiter hochschaukeln. Jeder will dann mehr für seine Leute rausholen, was dann die Bahn irgendwann nicht mehr leisten kann.

Und am Ende haben wir jedes Jahr wochenlange Streiks mit entsprechenden Folgen. Unter anderem darum ist es besser

nur mit einer Arbeitnehmervertretung zu verhandeln. Es ist auch viel praktischer nur mit einer Gewerkschaft zu verhandeln,

weil man unter 4 Augen schneller eine Einigung erreicht als mit x Leuten.

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Holgerli

Die Gdl hat angeblich 30% der Zugbegleiter in seinen Reihen, die EVG sagt sie hat mehr. Genauere Zahlen hab ich nicht.

Grundsätzlich hat die Gdl das Recht all seine Mitglieder zu vertreten. Ich sehe aber die Gefahr bei 2 konkurrierenden Gewerkschaften, dass sich im Kampf um die gleiche Berufsgruppe die Forderungen gegenüber der Bahn immer weiter hochschaukeln. Jeder will dann mehr für seine Leute rausholen, was dann die Bahn irgendwann nicht mehr leisten kann.

Und am Ende haben wir jedes Jahr wochenlange Streiks mit entsprechenden Folgen. Unter anderem darum ist es besser

nur mit einer Arbeitnehmervertretung zu verhandeln. Es ist auch viel praktischer nur mit einer Gewerkschaft zu verhandeln,

weil man unter 4 Augen schneller eine Einigung erreicht als mit x Leuten.

 

Am einfachsten und preiswertesten für die Bahn wäre es, dass der Lohn einfach vom Bahnvorstand selber mitgeteilt wird und die Gewerkschaften überhaupt kein Mitspracherecht haben. Will das wer?

Dass das Ergebnis sein könnte, dass Mitglieder der EVG und der der GDL unterschiedliche Löhne bekommen ist für mich auch kein Argument: In der deutschen Tariflandschaft gibt es scheinbar ettliche Tarifverträge wo Gewerkschaftsmitglieder andere bzw. bessere Tarifversträge bekommen als Leute ohne Gewerkschaftszugehörigkeit. In solchen Fällen hält sich sowohl das Gerechtigkeitsgefühl der GEwerkschaften als auch der Arbeitgeber in sehr engen Grenzen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Die Bahn hat definitiv ein Monopol. Wenn man die Märkte für Bahn, Telekom und Versorger konsequent liberalisiert hätte, hätte man die (Strecken-)Netze in staatlicher Hand lassen sollen. Zumindest aber hätte sie nicht die Bahn behalten dürfen. Wie soll denn echter Wettbewerb entstehen, wenn sich Konkurrenten beim Marktführer um einzelne Streckenkonzessionen bewerben müssen? Die dürfen dann bestenfalls unattraktive Strecken im Regionalverkehr bedienen. Die Filetstücken (insb. die ICE-Strecken) betreibt die Bahn stattdessen lieber selbst. Wenn bei der Lufthansa gestreikt wird, kann ich z. B. mit der Air France fliegen. Auf der Schiene habe ich so eine Ausweichmöglichkeit jedoch nicht. Von daher muss hier ganz klar eingeschritten werden. Es kann nicht sein, dass eine Splittergewerkschaft dermaßen die Volkswirtschaft lahm legt. Dafür muss man noch gar nicht mal unbedingt Lokführer verbeamten (in welcher Laufbahngruppe eigentlich?).

 

1. Schränke bitte mal den Mißbrauch des Wortes "definitv" ein. Es gibt keine Definition, derzufolge die Bahn ein Monopol hat.

 

2. Es gibt bereits im Nahverkehr Unternehmen, die der DB Marktanteile abgenommen haben und die DB bei Ausschreibungen der Kommunen unterbieten. Das widerspricht der Defintion von Monopol.

 

3. Das Streckennetz ist nicht profitabel. Der Staat hat das gerne abgegeben und die Wettbewwerber der DB freuen sich auch, dass diese das Schienennetz an der Backe hat.

 

4. Woher nimmst Du, dass bei stärkerem Wettbewerb der kunde auf Züge eines anderen Unternehmens umsteigen könnte? Die Gewerkschaft würde dann natürlich die Lokführer beider Unternehmen streiken lassen.

 

5. Die Volkswirtschaft wurd lahm gelegt? Kannst Du diese Parole belegen?

 

6. Was paßt euch eigentlich nicht daran, wenn eine Gewerkschaft wie die GDL streikt? Warum soll ver.di oder die IGM etwas dürfen, was die GDL nicht dürfen soll. Was meint ihr eigentlich, wie die Gehälter der Lokführer zustande kommen sollen, wenn die nicht streiken dürfen? Sollen die freundlich fragen, oder was?

 

Anstatt über Verbeamtung zu diskutieren, sollte mal überlegt werden, wie das Streikrecht für alle Gewerkschaften gestaltet werden sollte. Beispielsweise könnte gesetzlich geregelt werden, dass eine Gewerkschaft erst streiken darf, wenn Verhandlungen stattgefunden haben, diese ergebnislos abgebrochen worden sind und ein Schlichtungsversuch stattgefunden hat. Das wäre verfassungskonform und liberal.

1.

Gut, das Wort "definitiv" nehme ich zurück. Wir müssten zunächst den Begriff des Monopols erörtern und anschließend prüfen, ob das auf die Bahn zutrifft. Da aber viele Kunden der Bahn nicht ohne Weiteres auf alternative Verkehrsmittel ausweichen können, sehe ich persönlich schon "monopolartige" Eigenschaften bei der Bahn.

 

2.

Im Regionalverkehr gibt es in der Tat viele Wettbewerber für die Bahn. Im Fernverkehr bis auf HKX (bedient (noch?) die Strecke zwischen Hamburg und Köln) jedoch nicht. Jedenfalls auf der Schiene. Fernbusse sind seit Kurzem eine Alternative geworden.

 

3.

Ich habe auch nicht behauptet, dass das Streckennetz profitabel ist. Ich habe darauf hingewiesen, dass kein echter Wettbewerb aufkommen kann, solange der Bahn

das Streckennetz gehört. Für wie wahrscheinlich hältst Du es, dass die Bahn eine profitable ICE-Strecke einem Wettbewerber überlässt?

 

4.

Eine Einheitsgewerkschaft (vgl. ver.di, IG Metall etc.) würde natürlich die gesamte Branche (möglichst) lahm legen (wollen). Wir haben im konkreten Fall jedoch eine Situation, wo sich neben der EVG eine weitere Gewerkschaft versucht zu etablieren. Wohin das führen kann, sieht man in der Luftfahrt: Piloten, Fluglotsen, Sicherheitspersonal, Stewardessen usw. haben alle eigene Gewerkschaften, so dass regelmäßig gestreikt wird. Haben diese Splittergewerkschaften immer die Macht, um den kompletten Flugverkehr lahmzulegen? Solange nur vereinzelte Fluggesellschaften bestreikt werden (können), kann ich auf andere Fluggesellschaften ausweichen. Bei der Bahn habe ich diese Möglichkeit nicht.

 

5.

Gut, vollständig "lahm legen" könnte man die Volkswirtschaft wohl nur mit einem Generalstreik, der in Deutschland verboten ist. Aber die massiven Streiks der GDL führen meines Erachtens schon zu einer spürbaren Beeinträchtigung der Betriebsabläufe. Ist das verhältnismäßig?

 

6.

Das Streikrecht ist ein kostbares Gut und sollte meiner Meinung nach als äußerstes Mittel eingesetzt werden. Die GDL scheint jedoch mit der Brechstange auf dem Rücken der Allgemeinheit zu agieren. Zum Vergleich: In der Chemiebranche, immerhin Deutschlands drittgrößter Industriezweig, gab es seit über vierzig Jahren keinen Streik mehr.

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akku5
· bearbeitet von akku5

Die Gdl hat angeblich 30% der Zugbegleiter in seinen Reihen, die EVG sagt sie hat mehr. Genauere Zahlen hab ich nicht.

Grundsätzlich hat die Gdl das Recht all seine Mitglieder zu vertreten. Ich sehe aber die Gefahr bei 2 konkurrierenden Gewerkschaften, dass sich im Kampf um die gleiche Berufsgruppe die Forderungen gegenüber der Bahn immer weiter hochschaukeln. Jeder will dann mehr für seine Leute rausholen, was dann die Bahn irgendwann nicht mehr leisten kann.

Und am Ende haben wir jedes Jahr wochenlange Streiks mit entsprechenden Folgen. Unter anderem darum ist es besser

nur mit einer Arbeitnehmervertretung zu verhandeln. Es ist auch viel praktischer nur mit einer Gewerkschaft zu verhandeln,

weil man unter 4 Augen schneller eine Einigung erreicht als mit x Leuten.

 

Am einfachsten und preiswertesten für die Bahn wäre es, dass der Lohn einfach vom Bahnvorstand selber mitgeteilt wird und die Gewerkschaften überhaupt kein Mitspracherecht haben. Will das wer?

 

Das habe ich überhaupt nicht verlangt! Es kann aber auch nicht sein, dass die Bahn mit jeder Berufsgruppe

und allen möglichen Gewerkschaften das ganze Jahr über verhandeln muß, bloß weil die sich untereinander nicht grün sind.

Die Hauptaufgabe des Bahnvorstands ist die Aufrechterhaltung und Entwicklung des normalen Geschaftsbetriebes und nicht ständig Tarifverhandlungen zu führen.

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Holgerli

Das habe ich überhaupt nicht verlangt! Es kann aber auch nicht sein, dass die Bahn mit jeder Berufsgruppe

und allen möglichen Gewerkschaften das ganze Jahr über verhandeln muß, bloß weil die sich untereinander nicht grün sind.

Die Hauptaufgabe des Bahnvorstands ist die Aufrechterhaltung und Entwicklung des normalen Geschaftsbetriebes und nicht ständig Tarifverhandlungen zu führen.

 

Und die Hauptaufgabe der Gewerkschaft ist es, dass Beste für Ihre Mitglieder rauszuholen und nicht jedes Mal vor den Arbeitgebern einzuknicken. Das ist halt der Interessenkonflikt.

Die GDL sagt ja ganz klar, dass es nur um die Durchsetzung ihrer Rechte geht. Es hindert den Bahnvorstand niemand, dass er diese Rechte akzeptiert.

BTW: Bei einem Lokfühergehalt würde ich keine 50 bis 60 Stunden freiwillig pro Woche arbeiten. Und dass dieses "Spitz auf Knopf"-Planen scheint bei der Bahn ja eher Standard zu sein. Ich erinnere nur an Mainz letztes Jahr.

Aber ggf. ist das ja für Dich "normaler Geschäftsbetrieb"...

 

Als Idee: Die Lokführer bräuchten nicht verbeamtet zu werden, sondern die Bahn einfach nur wieder ein Betrieb des öffentl. Dienstes.

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CHX

Anstatt über Verbeamtung zu diskutieren, sollte mal überlegt werden, wie das Streikrecht für alle Gewerkschaften gestaltet werden sollte. Beispielsweise könnte gesetzlich geregelt werden, dass eine Gewerkschaft erst streiken darf, wenn Verhandlungen stattgefunden haben, diese ergebnislos abgebrochen worden sind und ein Schlichtungsversuch stattgefunden hat. Das wäre verfassungskonform und liberal.

 

Volle Zustimmung :thumbsup:

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ImperatoM

Als Idee: Die Lokführer bräuchten nicht verbeamtet zu werden, sondern die Bahn einfach nur wieder ein Betrieb des öffentl. Dienstes.

 

Keine schlechte Idee!

Dann könnte man die Lokführer einfach nach TVöD bezahlen und hätte schonmal keine Streiks nur der Bahn. Andererseits blieben dann Streiks während der TVÖD-Verhandlungen, bei denen es ohnehin schon genug Probleme gibt (Kitas dicht, U-Bahnen und Busse fahren nicht,...).

Der Zustand wäre zumindest etwas besser als der heutige.

 

Besser fände ich aber weiterhin die Verbeamtung.

 

Übrigens zu dem "Experten", der die tolle Idee hatte, auch Lehrer nicht mehr zu verbeamten: Ist Dir bewusst, dass seit den letzten zwei Jahren einzelne Länder wieder mehr Lehrer verbeamten, weil sie sonst einfach keine Lehrer bekommen haben? Vgl.:

http://magazin.sofatutor.com/wp-content/uploads/sites/3/2014/07/20140714-MagazinGrafik-LehrerVerbeamtung-01.jpg

 

Selbst das attraktive Berlin hat mittlerweile wieder ankündigen müssen, zu verbeamten. Ist ja auch klar: Ein Mathe- oder Physik-Lehrer z.B. hat immer auch gute Alternativen auf dem normalen Arbeitsmarkt. Da werden viele momentan auch deshalb Lehrer, weil das Gesamtpaket (inkl. Verbeamtung) für sie stimmt. Wir können ja uns jawohl nicht die Träumerei erlauben, zu fordern, dass Lehrer ausschließlich Lehrer werden sollten, weil es immer ihr Traum war, in Klassen mit 30 pubertierenden Kindern zu stehen ;) Man bekommt heute schon nicht ausreichend Lehrer für Mangelfächer!

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

ImperatorM, jetzt weichst Du aber etwas vom Thema ab und vergleichst Äpfel mit Birnen. Bei Lokführern bist Du für eine Verbeamtung, damit diese nicht streiken dürfen. Ich habe Dir erklärt, warum das nicht (mehr) geht. Unabhängig von der Bahn, soll man denn bei der Lufthansa (war auch mal ein Staatsunternehmen) ebenfalls das Personal verbeamten? In welch hoher Besoldungsgruppe soll man dann Piloten einordnen, damit diese sich nicht schlapp lachen? Soll man denen ein Ministergehalt zugestehen? Bei Lehrern ist es genau anders herum: Die werden zunehmend wieder verbeamtet, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Mit nicht vorhandenem Streikrecht und/oder der Ausübung einer hoheitlichen Aufgabe hat das nur wenig zu tun. Übrigens gibt es im Lehrerbereich ebenfalls zwei verschiedene Gewerkschaften: Die GEW (vorwiegend angestellte Lehrer) und den Philologenverband (vorwiegend verbeamtete Lehrer). Über die Vor- und Nachteile des Berufsbeamtentums (sowohl aus Sicht eines Arbeitnehmers als auch aus der Sicht des Staates bzw. der Steuerzahler) könnte man ein eigenes Thema machen. Wenn ich mir allerdings einige Äußerungen in diesem Thread anschaue, bezweifle ich, dass die Diskussion sachlich verlaufen würde.

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ImperatoM

ImperatorM, jetzt weichst Du aber etwas vom Thema ab und vergleichst Äpfel mit Birnen. Bei Lokführern bist Du für eine Verbeamtung, damit diese nicht streiken dürfen. Ich habe Dir erklärt, warum das nicht (mehr) geht. Unabhängig von der Bahn, soll man denn bei der Lufthansa (war auch mal ein Staatsunternehmen) ebenfalls das Personal verbeamten? In welch hoher Besoldungsgruppe soll man dann Piloten einordnen, damit diese sich nicht schlapp lachen? Soll man denen ein Ministergehalt zugestehen? Bei Lehrern ist es genau anders herum: Die werden zunehmend wieder verbeamtet, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Mit nicht vorhandenem Streikrecht und/oder der Ausübung einer hoheitlichen Aufgabe hat das nur wenig zu tun. Übrigens gibt es im Lehrerbereich ebenfalls zwei verschiedene Gewerkschaften: Die GEW (vorwiegend angestellte Lehrer) und den Philologenverband (vorwiegend verbeamtete Lehrer). Über die Vor- und Nachteile des Berufsbeamtentums (sowohl aus Sicht eines Arbeitnehmers als auch aus der Sicht des Staates bzw. der Steuerzahler) könnte man ein eigenes Thema machen. Wenn ich mir allerdings einige Äußerungen in diesem Thread anschaue, bezweifle ich, dass die Diskussion sachlich verlaufen würde.

 

Nun, da muss ich in einigen Punkten widersprechen:

 

1. Du hast zwar begründet, warum die Bahn momentan niemanden verbeamten kann. Ich habe dann aber argumentiert, dass diese Situation mit vorhandenem politischem Wille auch wieder änderbar wäre. Die Frage ist nur, ob Politik will, nicht ob sie kann.

 

2. Wie kommst Du denn plötzlich auf Piloten? Für die hat doch gar niemand eine Verbeamtung gefordert?!

 

3. Der Philologenverband konzentriert sich ausschließlich auf Gymnasiallehrer. In der GEW sind ebenfalls sehr viele Beamte (nur vor allem von Nicht-Gymnasien).

 

Aber ich gebe Dir auch recht in Deiner Kritik, dass das Streikrecht bei Lehrern nichtd as entscheidende Argument ist, bei Lokführern aber schon. Daher stimme ich Dir auch zu, dass Lehrer hier eigentlich kein Thema sein müssten. Ich ahbe sie auch nicht zum Thema gemacht, wollte aber das Lehrer-Bashing (s.o.) nicht unkommentiert lassen, weil ich es für wichtig halte, dass die Gesellschaft möglichst gute Lehrer bekommt - und nicht die billigsten.

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checker-finance

Tatsache ist, dass das Streckennetz und die Züge nun einmal da sind und bezahlt sind. klassische sunk costs. Das alles nicht weiter weiter zu betreiben, hieße enorme Vermögenswerte abzuschreiben. OK, ist ja nur Staatsvermögen, aber als Steuerzahler kann man sich das eigentlich nicht wünschen.

Desweiteren fällt mir zumindest keine industrialisierte Nation ohne Bahn ein. Da wäre Deutschland die Nation, die so eine Infrastruktur abbaut.

Das Argument sehe ich jetzt nicht. Wenn die Strecken und Züge da wären ohne etwas im weiteren Unterhalt zu kosten wäre ich ggf. noch bei Dir. Aber die Bahn kostet jeden Tag zusätzliches Geld für Unterhalt und Löhne etc. Deswegen wäre ein Cut schon möglich, wenn man bedenkt, dass man die Vermögenswerte ja auch verkaufen kann und damit langfristig Geld für Unterhalt spart.

 

Ist das so? vor kurzem war doch noch die Diskussion, wieviel Dividende die DB AG zahlen soll. Klang eher nicht so, als ob der Betrieb einen negativen Cash Flow erzeugen würde.

 

Das Streckennetz und die sonstigen Assets neu aufzubauen, würde sich nie rentieren. Wenn man das aber um die sunk costs bereinigt, sieht es m. E. anders aus. aber wenn Du andere Zahlen hast, bitte posten.

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checker-finance
1. An dieser Stelle muss ich nachfragen: Wo hatten wir denn in den letzten Jahren einen unzivilisierten Streik? Wir haben in Deutschland das Verbot von Generalstreiks. Mit den Piloten und den Bahnern hat nur zwei relativ unwichtige Berufsgruppe gezeigt , wie wichtig sie sind. Was würde wohl passieren wenn die Gewerkschaft der Altenpfleger mal 'ne Woche streikt und sich keine um die Pflegebedürftigen kümmert? Oder das Krankenhauspersonal die "Notbesetzung" bei Streiks soweit ausdünnt, dass für 5 Tage wirklich nur noch die Intensivstation und Notfälle behandelt werden?

2. Der Grund warum die GDL streikt ist, dass sie auch für andere Berufsgruppen innerhalb der Bahn verhandeln möchte. Das soll angeblich nicht gut sein. Wenn Cockpit nur für die Piloten verhandelt, dann ist das angeblich nicht gut, weil das für die anderen Berufsgruppen innerhalb der Airline schlecht ist. Sehe nur ich den Widerspruch in der Argumentation?

3. Hilft aber nichts, wenn es nicht direkt um Lohnforderungen geht. Siehe Punkt 2.

 

Punkt 4 von mir:

4. Lasst die einfach mal machen und mischt Euch nicht ein. Ich denke, dass ist wieder mal ein typisch deutsches Problem: Auf der einen Seiten beschwerern, dass man als Arbeitnehmer immer mehr ausgebeutet wird, Löhne sinken, Arbeitsbedingungen sich verschlechtern und alles ganz, ganz böse ist aber wenn jemand für seine Rechte kämpft, dann gleich dagegen sein, wenn man mal 3 Tage nicht mit dem Zug fahren kann, selber auf sein Kind aufpassen muss oder nur 2 von 3 Kassen besetzt sind und man 5 Minuten warten muss.

 

Vor ein paar Jahren hat ver.di im Einzelhandel zu sogenannten flash mobs aufgerufen. Da haben dann Leute, mit denen die Arbeitgeber nichts zu tun hatten aus Spaß an der Aktion, Waren aus den Regalen in Einkaufswagen gepackt und diese dann vor den Kassen stehen lassen. Das ist unzivilierte Randale.

 

Unzivilisiert finde ich auch Streiks, bei denen die Möglichkeiten der Verhandlung und Schlichtung noch nicht ausgeschöpft sind. Ein Streik schadet allen, den Kunden, den Arbeitgebern, den Mitarbeitern. Das Kalkül dahinter ist bei den Gewerkschaften, dass es den Arbeitgebern am meisten schadet. Neuerdings ist z. b. bei ver.di noch die Erwägung hinzu gekommen, dass Streiks prima für die Mitgliedergewinnung sind. Da steht dann gar nicht der bessere Tarifabschluß im Vordergrund, sondern die Aktion als solche.

 

zu 2. Völlige Zustimmung. Jede Gewerkschaft kann und darf sich aussuchen, für welche Mitarbeitergruppen sie tätig werden will. Gewerkschaften sind an sich eine liberale Institution. Anders als bei der Zwangsrepräsentation durch den Betriebsrat sind sie ein freiwilliger, selbstfinanzierter Zusammenschluß. So wie die DB AG sich aussuchen kann, welche Logistikleistungen sie erbrtingen will, kann sich die GDL aussuchen, welche Berufsgruppen welcher Logistikunternehmen sie organisieren will.

 

Hinzu kommt ja, dass die Voruassetzungen dafür, als Gewerkschaft anerkannt zu werden, nicht gerade gering sind. wer diese Voraussetzungen erfüllt, genießt dann eben die entsprechenden Handlungsfreiheiten. Dass das ver.di nicht paßt und ver.di daher selbst das größte interesse daran hat, dass der GDL vorgeschrieben wird, für wen sie tätig werden darf, erklärt sich aus der Schwäche und Unbeliebtheit von ver.di.

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BondWurzel

Fahrerlose Züge

Dann eben ohne Lokführer?

http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/fahrerlose-zuege-dann-eben-ohne-lokfuehrer-13253805.html

 

Lehrer könnte man auch zum grossen Teil durch PC-Programme ersetzen. ^_^

 

Stell Deine Kinder als Testkaninchen zur Verfügung!

Wieder mal ein blöder Kommentar von dir, es wird sowieso kommen; auch bei Flugzeugen und LKWs.

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Schildkröte

ImperatorM, jetzt weichst Du aber etwas vom Thema ab und vergleichst Äpfel mit Birnen. Bei Lokführern bist Du für eine Verbeamtung, damit diese nicht streiken dürfen. Ich habe Dir erklärt, warum das nicht (mehr) geht. Unabhängig von der Bahn, soll man denn bei der Lufthansa (war auch mal ein Staatsunternehmen) ebenfalls das Personal verbeamten? In welch hoher Besoldungsgruppe soll man dann Piloten einordnen, damit diese sich nicht schlapp lachen? Soll man denen ein Ministergehalt zugestehen? Bei Lehrern ist es genau anders herum: Die werden zunehmend wieder verbeamtet, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Mit nicht vorhandenem Streikrecht und/oder der Ausübung einer hoheitlichen Aufgabe hat das nur wenig zu tun. Übrigens gibt es im Lehrerbereich ebenfalls zwei verschiedene Gewerkschaften: Die GEW (vorwiegend angestellte Lehrer) und den Philologenverband (vorwiegend verbeamtete Lehrer). Über die Vor- und Nachteile des Berufsbeamtentums (sowohl aus Sicht eines Arbeitnehmers als auch aus der Sicht des Staates bzw. der Steuerzahler) könnte man ein eigenes Thema machen. Wenn ich mir allerdings einige Äußerungen in diesem Thread anschaue, bezweifle ich, dass die Diskussion sachlich verlaufen würde.

Nun, da muss ich in einigen Punkten widersprechen:

 

1. Du hast zwar begründet, warum die Bahn momentan niemanden verbeamten kann. Ich habe dann aber argumentiert, dass diese Situation mit vorhandenem politischem Wille auch wieder änderbar wäre. Die Frage ist nur, ob Politik will, nicht ob sie kann.

 

2. Wie kommst Du denn plötzlich auf Piloten? Für die hat doch gar niemand eine Verbeamtung gefordert?!

1.

Wie wäre denn diese Situation änderbar, sofern der politische Wille dazu da wäre? Verbeamtungen sind lediglich bei Behörden sowie Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts möglich. Die Deutsche Bahn AG müsste also "ent-privatisiert" werden.

 

2.

Meines Erachtens sind Verbeamtungen gar nicht notwendig, um die gefühlt alle paar Monate stattfindenden Streiks zu unterbinden. Das gilt sowohl für die Bahn als auch für die Lufthansa. Die Lufthansa habe ich genannt, da es sich ebenfalls um ein ehemaliges Staatsunternehmen handelt und man dort gut sehen kann, wohin x Spartengewerkschaften führen können. Warum nicht einfach ein Flächentarifvertrag für das gesamte Unternehmen, der alle zwei Jahre neu verhandelt wird? Gut, dann gibt es halt alle zwei Jahre Streiks, aber zumindest nicht am laufenden Band. Der Pilot soll dann auch weiterhin eine höhere Entgeltgruppe als die Stewardess und der Fluglotse haben. Lohnerhöhungen erfolgen prozentual für alle gleich. Letztendlich können doch Lohnerhöhungen langfristig nur im Einklang mit der Ergebnisentwicklung des Unternehmens erfolgen. Leider wird da Cockpit (die Pilotengewerkschaft) nicht freiwillig mitmachen, da sie für ihre Klientel an alten Pfründen (etwa großzügige Vorruhestandsregelungen) festhalten wollen. Mit welchen Argumenten könnte sich die GDL so einem Flächentarifvertrag verweigern?

 

BTW:

Ich finde das Thema recht interessant und die Diskussion sehr sachlich. Es wäre nett, wenn persönliche Spitzfindigkeiten an anderer Stelle ausgetragen werden würden.

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