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sauerkirschen

Nicht liquide (?) Anleihen

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sauerkirschen

Hallo,

 

ich möchte deutsche Staatsanleihen in Euro Währung kaufen und habe festgestellt, dass es bei Länderanleihen welche gibt, die sehr wenig oder nicht (?) gehandelt werden. Das Emissionsvolumen ist z.B. 100 M €, Laufzeit von 2003 bis 2017 und der letzte Trade hat in 2009 erfolgt und laut finanzen.net stammt das letzte Kursdatum auch aus 2009 - Börse Luxemburg.

 

Meine Fragen wären:

 

1. Warum sind manche Länderanleihen so illiquide (z.B. von Hessen, NRW oder B-W)?

2. Vorausgesetzt, dass man die Anleihe bis zur Fälligkeit behält, was für Risiken hat man bei Länderanleihen? Zins, aber auch Kurs sind niedrig, ich nehme an, Rückzahlung erfolgt auf 100% -> Rendite scheint akzeptabel zu sein. Abgesehen von variablen Zins überblicke ich nicht, wo hier die Risiken sein könnten.

3. Wenn man Anleihen bis zur Fälligkeit behält, macht es Unterschied, ob sie liquide oder illiquide sind?

 

Danke,

Sauerkirschen

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reckoner

Hallo,

 

1. Warum sind manche Länderanleihen so illiquide (z.B. von Hessen, NRW oder B-W)?
Vermutlich, weil sie in festen Händen liegen (Rentenfonds, Pensionsfonds etc.). Möglich ist auch, dass es die Anleihen praktisch gar nicht mehr gibt (Rückkaufangebot).

Und bitte die Mindeststückelung beachten, manchmal ist genau das der Grund dafür, dass nichts umgeht.

 

2. Vorausgesetzt, dass man die Anleihe bis zur Fälligkeit behält, was für Risiken hat man bei Länderanleihen? Zins, aber auch Kurs sind niedrig, ich nehme an, Rückzahlung erfolgt auf 100% -> Rendite scheint akzeptabel zu sein. Abgesehen von variablen Zins überblicke ich nicht, wo hier die Risiken sein könnten.
Zustimmung.

 

3. Wenn man Anleihen bis zur Fälligkeit behält, macht es Unterschied, ob sie liquide oder illiquide sind?
Anders herum: Wenn du nicht bis zum Ende halten willst, ist es ein Nachteil.

 

Aber wie so oft: Die Diskussion lohnt sich eigentlich nicht, denn du wirst die Anleihen sehr wahrscheinlich nicht kaufen können.

 

Hast du mal spezielle WKNs? Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Haken.

 

Stefan

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CorvusCorax
· bearbeitet von CorvusCorax

Solche Kommunalanleihen (wie auch Pfandbriefe) profitieren einfach von einem gewissen Illiquiditätsbonus. Während der Laufzeit bekommt man die guten Stücke sowieso kaum noch abgestoßen, kann man also mehr oder weniger als ein "Festgeld" betrachten. Renditen sollten aber durch die Bank im Keller sein - hochwertige Kommunalanleihen bieten auf 10 Jahressicht gegenüber Bunds gleicher Laufzeit im Moment zwischen 0,1-0,3 Prozentpunkte Renditezuschlag. Weiterhin gibt es die Stücke nur in einer oft sehr großen Stückelung (100.000 €), dadurch sind die Meisten Privatanleger per se sofort aus dem Markt ausgeschlossen. Leider verengt sich der €-Bond-Markt für Privatanleger immer weiter, wenn man jetzt mal von dem wenig ruhmreichen Mittelstandsmarkt absieht, bleiben fast nur noch Staatsanleihen oder auch einige Unternehmensanleihen von DAX-Unternehmen (Lufthansa, Bayer, BASF, Daimler, VW & Metro emittieren noch ab und an Bonds mit einer Stückelung von 1.000 €), sowie Bonds großer französischer Konzerne (GDF, Sanofi u.Ä.) im Investment-Grad-Segment übrig. Das einzige Großunternehmen außerhalb der EU, welches noch Bonds mit einer Stückelung von 1.000 in € emittiert, ist meines Wissens nach nur noch General Electric. Daneben werfen auch noch ab und zu größere US-Banken (Stanley, BoA, Citi) in homöopathischen Dosen was auf den Markt.

 

Einzige nennenswerte liquide Alternative zu deutschen Kommunalanleihen - mit ähnlichen Renditerwartungen - wären für mich im Moment französische Staatsanleihen. Ggf. auch noch polnische / tschechische Papiere. Aber hier müsste man bei der Sicherheit auch wiederum Abschläge in Kauf nehmen (wenn auch sehr geringe m.E.).

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Diddi

Wenn der letzte Kurs aus 2009 ist, dann nutzt dir das heute wenig.

 

Die Rendite ist nicht nennenswert höher als bei Bundespapieren.

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bondholder

ich möchte deutsche Staatsanleihen in Euro Währung kaufen und habe festgestellt, dass es bei Länderanleihen welche gibt, die sehr wenig oder nicht (?) gehandelt werden.

Wenn du niemanden kennst, der dir diese Stücke verkaufen kann, nützt dir die Kurstaxierung irgendwelcher Börsen leider nichts.

Für diejenigen, die die Stücke im Depot haben, kann der festgestellte Börsenkurs dagegen aus Bewertungsgründen wichtig sein.

 

Alle Jubeljahre kommt es vor, dass auf einmal an deutschen Börsen obskure Anleihen gehandelt werden.

Ein Beispiel aus dem echten Leben (Finanzkrise!): Nachranganleihen der Aareal-Bank mit ungewöhnlicher Kuponberechnungsformel

Bei Anleihen deutscher Bundesländer sind Schnäppchen nicht zu erwarten – falls die jemand an der Börse anbieten würde, dann nicht mit so einem enormen Renditeaufschlag gegenüber der Bundesanleihe.

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