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Scrooge Jones

Makler empfiehlt mir eine fondsgebundene Rentenversicherung

Empfohlene Beiträge

Scrooge Jones
· bearbeitet von Scrooge Jones

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bondholder

Ich würde momentan sogar soweit gehen, das Thema Altersvorsorge aufzuschieben, bis ich mein Studium beendet habe und im Beruf bin.Bis dahin würde ich den für die Altersvorsorge geplanten Betrag auf andere Weise sparen. Klingt das vernünftig, habt ihr dazu Input für mich?

Was bedeutet der Begriff Altersvorsorge für dich?

Ist damit gemeint, irgendein Produkt zu kaufen, dass mit möglichst hohen Abschlußkosten verbunden ist, dich wenn möglich auf Jahrzehnte fesselt und bei dem man in irgendeiner Form steuerliche Vorteile (real oder auch nur gefühlt) "mitnehmen" kann – denn was gibt es schöneres als Steuern zu sparen? (Das Produkt ist teuer, unflexibel und eigentlich völlig ungeeignet? Egal, das ist eine "Altersvorsorge"!)

Nebenbei: Gehörst du zu den Menschen, die jetzt schon genau wissen, wie sich ihr Leben in den nächsten vierzig Jahren entwickeln wird?

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tyr

Erst Risikovorsorge, sprich die wichtigsten Risikoversicherungen abschließen. Altersvorsorge kommt erst viel später. Ich würde damit erst anfangen, wenn das Studium erfolgreich abgeschlossen und der Einstieg in den Beruf geschafft ist.

 

Fondsgebundene Rentenversicherungen kann man abschließen, wenn man ein hohes Einkommen hat und eher schon älter, also sagen wir mal 45+ Jahre alt ist. Mit fondsgebundenen Rentenversicherungen lässt sich eine Altersvorsorge in der Sparphase ohne Abgeltungssteuer (z. B. bei Umschichtungen im Depot) gestalten. Dafür muss dann der Ertragsanteil in der Auszahlungsphase versteuert werden.

 

Das sind alles Dinge, die eher nicht zu dem passen, was ein 24-jähriger Student noch vor sich hat: Berufseinstieg, Umzüge, Partnerschaft, gegebenfalls Ehe, Kinder, Immobilienwunsch. Wenn diese ganze Sturm- und Drang-Phase durch ist und man nicht weiß, wohin mit dem Geld und es wirklich sicher (!) in die Altersvorsorge fließen soll und die Steuerlast erdrückend scheint: dann kann man fondsgebundene Rentenversicherungen immer noch prüfen.

 

Als 24-jähriger Student würde ich eher existenzielle Risikoversicherungen (z. B. Krankenversicherung, Haftpflicht, BU) vorne anstellen und in Ausbildung und Berufsstart investieren.

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Hallo Scrooge Jones,

 

zwei Dinge möchte ich als positiv festhalten.

 

Zum einen scheinst Du von vornherein eine sehr gesunde Skepsis an den Tag zu legen und weiterhin

kommst Du nicht auf die Idee Deinen Makler/Verkäufer als Berater zu bezeichnen.

 

:thumbsup:

 

Schieß den Makler in den Wind.

Zum Thema Strukkis (ich tippe bei Dir auf MLP oder Tecis) gibt's hier im Forum viel zu lesen.

Viel Positives ist nicht dabei.

 

Als Wirtschaftsinformatiker solltest Du eine gewisse Affinität zu Zahlen haben, was es Dir erleichtern wird,

Dich mit dem Thema Geldanlage zu befassen und Dich selbst in einen kompetenten Zustand zu versetzen.

Ich kann Dir also nur raten, zu lesen, zu fragen und diesen Rat nicht bei Leuten zu suchen, die Finanzprodukte verkaufen.

 

Hier im Forum gibt es sehr viel, zu sehr vielen Themen.

Nicht jeder schreibt uneigennützig, aber das wirst Du schnell merken, wenn Du einen wachen Verstand hast.

 

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass man mit dem Sparen nicht früh genug anfangen kann, wenn man etwas aufbauen will.

Das gilt für jegliches Projekt. Wer nicht mit nem goldenen Löffel gesegnet ist, kann es nur durch Vermögensaufbau schaffen.

 

ABER in Deinem Fall stehen sehr wahrscheinlich in der nächsten Zeit größere Projekte an.

Umstellung auf mehr Gehalt (womit man auch erstmal lernen muss, verantwortungsvoll umzugehen), eigener Haushalt mit eigenem Wirtschaften, möglicherweise Familie, Immobilie, usw. .

 

Das Thema Risikovorsorge halte ich erstmal für viel wichtiger als die Altersvorsorge in Deiner Situation.

Privathaftpflicht und Unfallversicherung sind im Verhältnis von Aufwand und möglichem Nutzen sehr günstig und sichern ein großes Risiko ab. Eine BU solltest Du auch haben.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter wirst Du vermutlich gesetzlich krankenversichert sein und kannst das Thema Krankenversicherung fast aussparen.

Allerdings sind ab dem nächsten Jahr in den gKVs wieder Zusatzbeiträge möglich. Hier besteht zumindest die Chance durch vergleichen Geld zu sparen.

 

 

Geldanlage ist alles andere als unwichtig und diesen Stellenwert sollte man auch mit dem entsprechenden Zeitaufwand würdigen.

Dass Du mit mehr als 30.000€ zu Beginn Deines Berufslebens in den Startlöchern stehst, kann(!), wenn Du es verantwortungsvoll und richtig machst,

ein großer Vorteil für Dich sein, im Vergleich zu den meisten anderen in Deiner Alterskohorte.

 

Die Börsensituation ist momentan auch alles andere als langweilig.

Meine persönliche Vermutung ist, dass wir noch soetwas wie einen Crash oder zumindest eine weitere starke Korrektur in den nächsten Monaten irgendwann erleben werden.

Wenn Du neben der Masterarbeit noch Zeit findest, solltest Du die Zeit nutzen, Dir zu überlegen, wie Du das Geld anlegen willst.

 

Mein Tipp: Gehe nicht zu einer Bank oder einem Finanzdienstleister.

Eröffne ein kostenfreies Depot bei einer Bank und kauf die Wertpapiere selbst.

 

Informationen dazu gibt es im Forum.

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xenopus
· bearbeitet von xenopus

Ich schließe mich Tyr & LagerMat an. Sicher Deine Arbeitskraft ab, bleib was den Vermögensaufbau angeht flexibel. Insbesondere räumlich gesehen. Wer sagt Dir, dass Du nicht irgendwann SIE triffst ihr zieht dann in IHR Heimatland und Du beschließt Deinen Lebensabend in Kanada, Singapur oder Skandinavien. Womöglich zahlt Deine tolle Versicherung dann aber nicht, weil Du Deinen Wohnsitz nicht in Deutschland hast.

Wenn mir mit 24 jemand gesagt hätte, Dein Leben verläuft so und so und mit 50 bist Du da und da im Leben gelandet, dann hätte ich ihn ausgelacht. Aber gnau so ist es gelaufen. Im Rückblick ganz logisch, musste ja so kommen ;-)

Aber mit dem Leben ist es wie mit den Aktien "ex post" ist immer einfach.

Die allerbeste Altersvorsorge ist folgende: Verdiene wie ein Akademiker, lebe wie ein Student. Wenn die Lebensstil-Inflation nach dem Studium nicht galoppierend wird, hast Du eigentlich schon alles richtig gemacht. Dann kannst Du dich mit Wonne in die aktiv/passiv-Schlacht werfen. Denn dann hast Du auch was zum anlegen.

 

Zum Thema Altersvorsorge: Ich definiere Altersvorsorge für mich: Wie kann ich mir ein passives Einkommen schaffen, das so groß ist, das ich mir davon alles kaufen kann, wonach mir der Sinn steht. Das ist ein Lebenskonzept, mit Produkten hat das nichts zu tun. Konkrete Produkte sind nachher für die operative Umsetzung dieses Konzepts wichtig. Und ja, da kann man auch viel falsch machen ;-)

Passives Einkommen ist für mich: staatliche Rente, betriebliche Rente, Immo-Mieteinnahmen, Zinsen, Dividenden, Patenteinnahmen, Tantiemen aus Büchern... Das darf man nicht ideologisch verengen.

 

"alles kaufen wonach mir der Sinn steht" = Ich muss für mich klären: Wo ist mein "Das ist genug"-Level? Ostsee oder Südesee, Alpen oder Himalaya, Wohnung zur Miete oder Haus mit Garten, Mercedes oder Dacia...

 

Für einen 24jährigen liegt vieles davon noch im Dunkeln, das ist ok, aber mit den Jahren werden die Freiheitsgrade weniger und dann sieht man klarer.

 

Gruß

Xenopus

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Sapine

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Bevor Du jetzt einen langlaufenden Vertrag abschließt der möglicherweise später nicht zu Deiner Situation passt, solltest Du lieber "neutral" sparen und Deine zukünftige Arbeitskraft absichern (BU). Beschäftige Dich mit den verschiedenen Möglichkeiten zur Altersvorsorge und zum Vermögensaufbau, denn auch Vermögensaufbau ist eine Form der Altersvorsorge. Vielleicht wirst Du in 10 Jahren bei Deinem zukünftigen Arbeitgeber eine gute BAV angeboten bekommen (mit Arbeitgeberzuschüssen) oder vielleicht ist auch Riester eine Alternative für Dich. Vielleicht ändert sich auch Deine Einstellung zum Thema Risikobereitschaft, wenn Du den Zusammenhang Risiko, Liquidität, Rendite verstanden hast. Du solltest Dich jetzt, wo Du noch wenig Ahnung hast von dem Thema einfach nicht für so viele Jahre womöglich an das falsche binden.

 

Zur Frage, wie viel soll ich sparen und was darf ich mir leisten: ganz auf Studentenniveau sollte man meines Erachtens auch nicht bleiben. Gönn Dir ruhig das eine oder andere. Manch einer hat ein ganzes Leben gespart, nur um nach Renteneintritt ins Gras zu beißen (manche sogar schon davor).

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Scrooge Jones

Hallo an alle!

Danke für die einsichtsreichen Beiträge hier. Ich denke, da kann ich einiges für mich mitnehmen. Dass ich noch nicht viel Wissen zu den Themen habe, hat man hier ja deutlich gesehen. Leider ist bislang weder von Seite des Maklers noch von meiner Seite besonders viel Zeit in den Wissensaufbau gegangen. Aber wie das so im Leben ist, vieles hat man selbst in der Hand und somit kann ich meine Zeit investieren, um mir eben dieses Wissen anzueignen. Wo einen das Leben hinführt, das weiß man nie und allein deshalb hatten bei mir schon beim bloßen Überfliegen des Vertrages ein paar Alarmglocken geläutet.

Ich bin mir sicher, dass mir eure Inputs und Erfahrungen dabei helfen werden, meinen Weg zu finden. Jetzt liegt es sowieso erstmal an mir, Wissen/Verständnis zu erlangen und damit dann auch das richtige anzufangen. Danke nochmal.

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polydeikes

Nicht jeder, der irgendwas mit Versicherungen macht, ist Makler. Die Chance steht 50:1 dagegen ... :-

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