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whitecobra82

Riester und Fonds

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whitecobra82

Das Problem bei den FoPos scheint ja hauptsächlich die Tatsache zu sein, dass ein großer Teil der Beiträge in die Beitragsagrantie fließt. Ich probiere jetzt grad zu verstehen, wieso beispielsweise eine Condor (und eigentlich ja auch alle anderen) hierfür diese Drei-Topf-Lösung anbietet und es nicht reicht das ganze über zwei Töpfe (Sicherungsguthaben mit garantierten 1,75% Verzinsung + freie Fonds) zu realisieren.

 

nach 1. Jahr:

Wenn ich von einem Jahresbeitrag von 2100 EUR ausgehe und möchte diesen Beitrag nach einer Laufzeit von 36 Jahren garantiert haben, dann müsste ich doch einfach nur 1124,55 EUR zum Höchstrechnungszins von 1,75% im Sicherungsguthaben anlegen und erhalte dann nach 36 Jahren 1124,55 EUR x (1+0,0175)^36 = 2100 EUR, also meinen Beitrag zurück >> Garantie erfüllt

 

Jetzt könnte ich also einfach 2100 EUR - 1124,55 EUR = 975,45 - 108 EUR Verwaltungskosten = 867,45 EUR in freien Fonds anlegen.

 

nach 2. Jahr:

Im nächsten Jahr muss ich 4200 EUR nach einer Laufzeit von jetzt noch 35 Jahren garantieren. Dafür benötige ich insgesamt 2288,47 EUR x (1+0,0175)^35 = 4200 EUR. In meinem Sicherungsguthaben liegen jetzt aber schon 1124,55 EUR x 1,0175 = 1144,23 EUR (Verzinsung mit Höchstrechnungszins über ein Jahr). Es fehlen also noch 1144,24 EUR. >> Garantie erfüllt

 

Von meinem Beitrag könnten also im zweiten Jahr 2100 EUR - 1144,24 EUR = 955,76 EUR - 108 EUR Verwaltungskosten = 847,76 EUR in freie Fonds fließen. Wenn mein Sicherungsguthaben sogar durch den Versicherer besser als zu 1,75% angelegt wurde könnten die entstandenen Überflüsse zusätzlich in freie Fonds fleißen.

 

usw. bis zum Laufzeitende

 

 

Wofür benötige ich jetzt also immer diesen Wertsicherungsfonds?

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polydeikes

Die Modelle funktionieren unterschiedlich. In der Regel wird ein Wertsicherungsfonds mit Sicherungsniveau 80 % verwendet. Den Effekt habe ich oben beschrieben. Bleiben größere Korrekturen aus, reicht die Sicherungsschwelle hin und man bleibt recht stark in Aktien investiert.

 

Den Deckungskapitalteil nutzt jede Police anders. Es gibt Policen, die diesen von Anfang an nutzen, bspw. Continentale V3.

 

Bei der Condor wird er zum Beispiel bei einem lock-in benötigt, beschrieben im verlinkten Thread. Du kannst im Prinzip bei der Condor mehrfach / beliebig Sicherungsschwellen festsetzen. Bekannt ist das bspw. aus der viel beworbenen, einmaligen Höchststandssicherung bei der DWS RRP. Bei der AL gibt es mehrere Tarifvarianten mit unterschiedlichen Möglichkeiten diesbezüglich.

 

Kurzum, jede Riester FoPo bietet da gewissermaßen unterschiedliche Möglichkeiten und es werden teilweise unterschiedliche Mechanismen genutzt.

 

Swisslife hatte im Champion Riester ein VA Modell statt Wertsicherungskompenenten. Dieses verusacht jedoch absolute Kosten und zwar knackige.

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B2BFighter

Das Problem bei den FoPos scheint ja hauptsächlich die Tatsache zu sein, dass ein großer Teil der Beiträge in die Beitragsagrantie fließt. Ich probiere jetzt grad zu verstehen, wieso beispielsweise eine Condor (und eigentlich ja auch alle anderen) hierfür diese Drei-Topf-Lösung anbietet und es nicht reicht das ganze über zwei Töpfe (Sicherungsguthaben mit garantierten 1,75% Verzinsung + freie Fonds) zu realisieren.

 

nach 1. Jahr:

Wenn ich von einem Jahresbeitrag von 2100 EUR ausgehe und möchte diesen Beitrag nach einer Laufzeit von 36 Jahren garantiert haben, dann müsste ich doch einfach nur 1124,55 EUR zum Höchstrechnungszins von 1,75% im Sicherungsguthaben anlegen und erhalte dann nach 36 Jahren 1124,55 EUR x (1+0,0175)^36 = 2100 EUR, also meinen Beitrag zurück >> Garantie erfüllt

 

Jetzt könnte ich also einfach 2100 EUR - 1124,55 EUR = 975,45 - 108 EUR Verwaltungskosten = 867,45 EUR in freien Fonds anlegen.

 

nach 2. Jahr:

Im nächsten Jahr muss ich 4200 EUR nach einer Laufzeit von jetzt noch 35 Jahren garantieren. Dafür benötige ich insgesamt 2288,47 EUR x (1+0,0175)^35 = 4200 EUR. In meinem Sicherungsguthaben liegen jetzt aber schon 1124,55 EUR x 1,0175 = 1144,23 EUR (Verzinsung mit Höchstrechnungszins über ein Jahr). Es fehlen also noch 1144,24 EUR. >> Garantie erfüllt

 

Von meinem Beitrag könnten also im zweiten Jahr 2100 EUR - 1144,24 EUR = 955,76 EUR - 108 EUR Verwaltungskosten = 847,76 EUR in freie Fonds fließen. Wenn mein Sicherungsguthaben sogar durch den Versicherer besser als zu 1,75% angelegt wurde könnten die entstandenen Überflüsse zusätzlich in freie Fonds fleißen.

 

usw. bis zum Laufzeitende

 

 

Wofür benötige ich jetzt also immer diesen Wertsicherungsfonds?

 

 

 

 

 

 

Die sogenannten Wertsicherungsfonds sichern grundsätzlich den Fondswert ab. Kann eine Fondsgesellschaft ihr Renditeversprechen nach 36 Jahren Laufzeit nicht halten, steht ja die Versicherung wieder in der Verantwortung, obwohl sie das Risiko des Kapitalerhalts in der Ansparphase extra an einen externen Fonds bewusst ausgelagert hat. Und nun kommts - hat auch der der Versicherer Probleme diese Garantie zu leisten, muss die brancheninterne Auffanggesellschaft "Protektor" den Kapitalerhalt stemmen und dafür gegebenenfalls einen Sonderbeitrag von ihren Mitgliedern verlangen. Am Ende könnte die Finanzaufsicht Bafin sogar die Garantieleistung der Verträge um 5 Prozent kürzen. Mit anderen Worten: Im schlimmsten Fall sind lediglich 95 Prozent der unverzinsten Einzahlungen garantiert.

 

Für diese 5% werden die Wertsicherungsfonds benötigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

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polydeikes

Leider nicht ganz richtig. Theoretisch gibt es einen klassischen Riester "Honorartarif" beim VWB, KB / ASR . Allerdings ein Kollektivvertrag für Vermittlereigenschäft bestimmt, nur mit entsprechender Anbindung an die VWB Sach AG und nur unter Vorlage eines zusätzlichen Druckstücks. Ganz so einfach frei vermittelbar ist das Ding also nicht, auch wenn ich ihn in Post #5 mit aufgeführt habe.

 

Es gibt 3 Gruppen, die zulässig sind:

- Vermittler mit Bezug zum VWB bzw. VBS

- gebundene Untervermittler eines Solchen

- Innendienstmitarbeiter eines Solchen

 

Privatpersonen explizit nicht ...

 

Hier lag ich falsch. Auch der klassische Tarif ist als normaler Honorartarif (auch für Privatpersonen) vermittelbar. Bin aber nicht der Einzige, der diesbezüglich schief lag. Geht den Massengeschäftsdiscountern wie Vorsorgekamdingsda.de nicht anders.

 

Ich hatte nach diesem Thread den 3. Versuch unternommen eine Klärung herbei zu führen. Dieses Mal hat es (nach 1,5 Jahren) geklappt. Die Aufbereitung dieser Tarifvariante werde ich mit ggf. "how to" in den nächsten Tage zur Verfügung stellen.

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tyr

Kannst du den VWB Honorartarif dann auch mit vergleichbarer Ausgestaltung im Vergleich zum HRV50 durchrechnen? Wenn man den Verlauf der Rückkaufswerte, die Garantierente und die Vertragsbedingungen vergleicht wüsste man dann, wo sich der Tarif einordnet im Vergleich z. B. zur AL, Debeka, Hanse Merkur, Stuttgarter, HUK24 usw.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Die HRV50 schlägt es nicht, so viel kann ich schon mal sagen. Mit mir als Muster für das Geburtsdatum kommt bei voller Einzahlung Folgendes raus:

 

reine Garantie

 

AL -> 317,53 garantierte Rente

VWB -> 311,44 garantierte Rente

 

mit Zulagen

AL -> 341,20

VWB -> 336,41

 

Das hatte ich oben mit den angesprochenen, höheren Kosten aber im Prinzip ohne Zahlen schon gesagt.

 

Eine gewisse Berechtigung hat die Betrachtung dennoch. So können beim VWB bspw. auch AVWL angelegt werden, bei der AL nicht. Das Problem hatte ich erst vor kurzem. Darüber hinaus kann auch beim VWB die Überschussbeteiligung in Fonds investiert werden. Es stehen ebenfalls bspw. MSCI World, aber auch ein Arero zur Verfügung.

 

Der Tarif ist dennoch erheblich günstiger als übliche Riesterangebote am Markt, eine laufende Kostenbelastung von 0,34 % mit meinem Geburtsdatum als Beispiel. Im Ggs zur AL aber:

 

rd. 1,2 % Abschlusskosten (kriegt nicht der Vermittler) vs 0 %

rd. 6 % Verwaltungskosten (kriegt auch nicht der Vermittler) vs 4,1%

5,5 % VWK für Zulagen und Sonderzahlungen vs 3 %

 

---

 

Das Gestaltungsmanöver von 4,1 % fixen VWK reduziert auf unter 3,1 % durch die Sonderzahlungen entfällt hier also gänzlich.

 

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Es ist beim VWB ein Fixkostenbestandteil enthalten, der nicht sepparat ausgewiesen wird. So steigt bspw. obige Angabe bei einem 30 Euro mtl. Vertrag schon auf 8,28 % Verwaltungskosten. Abschluss eines 60 Euro Vertrags ist generell nicht möglich, es müssen mind. 120 p.a. eingezahlt werden (Condor bspw. 180 Euro).

 

---

 

Kurzum, rein zahlentechnisch ist der VWB aus vielerlei Hinsicht unterlegen. Bedingungstechnisch wird es komplizierter, da die Beitragsverzinsung höher als bei der AL, dafür aber die Überschussverzinsung erheblich niedriger ausfällt. Inwieweit ich das aufbereite ... mal sehen, was ich Lust, Laune und Zeit habe.

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tyr

:thumbsup: Danke!

 

Eine große Auswertung braucht es aus meiner Sicht jetzt kaum noch. Da müssten schon wesentliche positive Alleinstellungsmerkmale in den Vertragsbedingungen auftauchen, um die Kosten/Garantierentenunterschiede aufzuwiegen.

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ebdem

Kurzum, rein zahlentechnisch ist der VWB aus vielerlei Hinsicht unterlegen. Bedingungstechnisch wird es komplizierter, da die Beitragsverzinsung höher als bei der AL, dafür aber die Überschussverzinsung erheblich niedriger ausfällt. Inwieweit ich das aufbereite ... mal sehen, was ich Lust, Laune und Zeit habe.

 

Wenn du mal Lust, Laune und Zeit hast, würde mich der Detailvergleich schon interessieren. Die beiden Tarife sind (leider) die einzigen Alternativen im Bereich Honorartarife klassischer Riesterrentenversicherungen. Von daher wäre das schon spannend.

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