austria1933 Oktober 4, 2014 · bearbeitet Oktober 4, 2014 von austria1933 Guten Abend, bin ein Börsenneuling und habe folgende Frage an euch: Sobald man einige Fonds/Aktien etc. besitzt, bekommt man laufend Ausschüttungsmitteilungen, Kontoauszüge, Wertpapierkaufbestätigungen etc. seitens des Onlinebrokers per PDF übermittelt. Ist es wichtig, dass man diese "Unterlagen" alle extra ausdruckt und auch in "schriftlicher" Form in einem Ordner ablegt? Da sich im Laufe der Zeit sich da einiges ansammeln wird, wollte ich mal fragen, wie ihr das handhabt. LG austria1933 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Oktober 6, 2014 bin ein Börsenneuling und habe folgende Frage an euch: Sobald man einige Fonds/Aktien etc. besitzt, bekommt man laufend Ausschüttungsmitteilungen, Kontoauszüge, Wertpapierkaufbestätigungen etc. seitens des Onlinebrokers per PDF übermittelt. Ist es wichtig, dass man diese "Unterlagen" alle extra ausdruckt und auch in "schriftlicher" Form in einem Ordner ablegt? Da sich im Laufe der Zeit sich da einiges ansammeln wird, wollte ich mal fragen, wie ihr das handhabt. Was wäre denn der Unterschied zu einer digitalen Ablage und - sollte es wirklich jemand auf Papier sehen wollen - einem Ausdruck, wenn es so weit ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Oktober 6, 2014 Wenn Du sicher bist, dass Deine digitale Ablage nicht in x Jahren mit dem Rechner abraucht und Du Dir weiterhin sicher bist, dass man auch in 10 oder 30 Jahren (thesaurierende Fonds) noch die Dokumente von heute wird ausdrucken können, dann kannst Du Dich zweifellos auf die digitale Archivierung verlassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Oktober 6, 2014 Ich nutze überall das Online Postfach der Banken und da bleiben auch alle Mitteilungen. Einzig die Mitteilungen zu den Thesaurierungen, lege ich temporär auf der Festplatte ab. Der Grund dafür ist, das ich später bei Erstellung meiner Steuererklärung keine Lust habe, falls nötig, danach zu suchen. Wenn diese fertig ist, werden die PDF gelöscht und der Ordner ist wieder leer für das nächste Steuerjahr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Oktober 6, 2014 · bearbeitet Oktober 6, 2014 von Ramstein Ich würde nicht im Traum daran denken, Daten, die ich noch mal brauchen könnte, auf fremden Rechner (sei es auch bei der Bank) zu lassen. Und ich habe schon seit 20 Jahren keine Dokumente mehr gelöscht. Warum auch? Meine Plattenkapazität steigt deutlich schneller als meine Dokumentenmenge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alwin Oktober 6, 2014 Wenn Du sicher bist, dass Deine digitale Ablage nicht in x Jahren mit dem Rechner abraucht und Du Dir weiterhin sicher bist, dass man auch in 10 oder 30 Jahren (thesaurierende Fonds) noch die Dokumente von heute wird ausdrucken können, dann kannst Du Dich zweifellos auf die digitale Archivierung verlassen. ...und wenn Du nach diesem Post von Sapine immernoch von der digitalen Archivierung überzeugt bist, schlage ich vor, dass Du zum Zeichen dieser Überzeugung gerade mal kurz in den Keller gehst, Dir eine noch funktionsfähige 5,25"-Diskette aus den frühen 90ern aus der Diskettenbox schnappst, die darauf gespeicherten Dateien im seinerzeit führenden Lotus-1-2-3-Format mit einem gängigen 24-Nadel-Drucker ausdruckst und einen Scan davon hier einstellst. Ich drucke auch alles aus und hefte es ab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freesteiler Oktober 6, 2014 ...und wenn Du nach diesem Post von Sapine immernoch von der digitalen Archivierung überzeugt bist, schlage ich vor, dass Du zum Zeichen dieser Überzeugung gerade mal kurz in den Keller gehst, Dir eine noch funktionsfähige 5,25"-Diskette aus den frühen 90ern aus der Diskettenbox schnappst, die darauf gespeicherten Dateien im seinerzeit führenden Lotus-1-2-3-Format mit einem gängigen 24-Nadel-Drucker ausdruckst und einen Scan davon hier einstellst ...da es in den letzten 20 Jahren ja keine Möglichkeit gab, die Daten auf ein moderneres Medium umzuziehen. Bei den aktuellen SSD-Geschwindigkeiten dauert das vermutlich genauso lange, wie ein einzelnes Dokument zu drucken. Aber wenn du dich mit Aktenbergen wohlfühlst, wieso nicht . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Oktober 6, 2014 ...und wenn Du nach diesem Post von Sapine immernoch von der digitalen Archivierung überzeugt bist, schlage ich vor, dass Du zum Zeichen dieser Überzeugung gerade mal kurz in den Keller gehst, Dir eine noch funktionsfähige 5,25"-Diskette aus den frühen 90ern aus der Diskettenbox schnappst, die darauf gespeicherten Dateien im seinerzeit führenden Lotus-1-2-3-Format mit einem gängigen 24-Nadel-Drucker ausdruckst und einen Scan davon hier einstellst. PDF-Dateien aus den Neunzigern lassen sich bei mir in der Regel problemlos öffnen und drucken – warum sollte das auch anders sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lurklurk Oktober 6, 2014 PDF/A ist speziell für die Langzeitkompaibilität gedacht, wenn ich das richtig verstehe? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Oktober 7, 2014 · bearbeitet Oktober 7, 2014 von Maikel schlage ich vor, dass Du zum Zeichen dieser Überzeugung gerade mal kurz in den Keller gehst, Dir eine noch funktionsfähige 5,25"-Diskette aus den frühen 90ern aus der Diskettenbox schnappst, die darauf gespeicherten Dateien Ich habe solche und andere Daten in einer Archiv-Partition, die jeweils auf die neueste Festplatte mit umzieht. Natürlich mache ich davon regelmäßig Backups. Diese Backups lassen sich leichter vor Brand und Hochwasser schützen als ein notwendigerweise umfangreicheres Papier-Archiv. im seinerzeit führenden Lotus-1-2-3-Format mit einem gängigen 24-Nadel-Drucker ausdruckst OpenOffice bietet das Öffnen des 1-2-3-Format an. Mangels entsprechender Datei kann ich die Funktion jetzt nicht testen. Auch die Nadeldrucker wurden schon mit Zeichen angesteuert, man kann die Datei also auch auf einem modernen Drucker ausdrucken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Staatenverbund Oktober 7, 2014 ...und wenn Du nach diesem Post von Sapine immernoch von der digitalen Archivierung überzeugt bist, schlage ich vor, dass Du zum Zeichen dieser Überzeugung gerade mal kurz in den Keller gehst, Dir eine noch funktionsfähige 5,25"-Diskette aus den frühen 90ern aus der Diskettenbox schnappst, die darauf gespeicherten Dateien im seinerzeit führenden Lotus-1-2-3-Format mit einem gängigen 24-Nadel-Drucker ausdruckst und einen Scan davon hier einstellst. Ich drucke auch alles aus und hefte es ab. Andere haben es ja schon angedeutet, aber ich will es nochmal explizit machen: Das Problem, das du da beschreibst, ist ein Problem proprietärer Dateiformate, nicht ein Problem des Alters, und ist als solches von fachkundigen Menschen auch schon seit langer Zeit benannt, wird nur irgendwie in der Öffentlichkeit nach wie vor nicht so recht wahrgenommen, die immernoch Worddokumente und Exceltabellen für brauchbare Austausch- und Archivformate hält. Wenn man seine Daten nach den Geheimrezepten irgendeines Softwareherstellers speichert, dann ist es nicht verwunderlich, wenn die Lesbarkeit dieser Daten von der Geschäftspolitik und dem wirtschaftlichen Überleben dieses Herstellers abhängt - wenn du deine Dokumente in einer Geheimschrift, die du selbst nicht beherrschst, auf Papier speichern lassen würdest, sähe es nicht viel besser aus. Ich kann auch meine uralten Daten alle vollkommen problemlos lesen und weiterverarbeiten, da ich immer nur offene Formate für die Speicherung verwendet habe. Ordentlich gelagerte 5¼"-Disketten zu lesen ist übrigens in meiner Erfahrung genauso wenig ein Problem wie ordentlich gelagertes Papier zu lesen - der wesentliche Vorteil bei digitalen Daten ist aber natürlich, dass eine verlustfreie Medienwandlung trivial ist, sodass meine Dokumente, die mal auf Floppies angefangen haben, natürlich inzwischen auf Festplatten gelagert werden, und dank besserer Bildschirme (und Drucker, falls ich mal etwas davon ausdrucke) heute besser aussehen als damals, ganz im Gegensatz zu Papier des gleichen Alters, und dank Backups auch eine vollständige Zerstörung einer Kopie schadlos überstehen würden. Man muss die Technik halt sinnvoll im eigenen Interesse nutzen und sich nicht andrehen lassen, wovon Softwarehersteller und Cloudbetreiber sich einen Lock-in-Goldesel versprechen, dann ist die digitale Archivierung der auf Papier haushoch überlegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alwin Oktober 7, 2014 ...und wenn Du nach diesem Post von Sapine immernoch von der digitalen Archivierung überzeugt bist, schlage ich vor, dass Du zum Zeichen dieser Überzeugung gerade mal kurz in den Keller gehst, Dir eine noch funktionsfähige 5,25"-Diskette aus den frühen 90ern aus der Diskettenbox schnappst, die darauf gespeicherten Dateien im seinerzeit führenden Lotus-1-2-3-Format mit einem gängigen 24-Nadel-Drucker ausdruckst und einen Scan davon hier einstellst. Ich drucke auch alles aus und hefte es ab. Andere haben es ja schon angedeutet, aber ich will es nochmal explizit machen: Das Problem, das du da beschreibst, ist ein Problem proprietärer Dateiformate, nicht ein Problem des Alters, und ist als solches von fachkundigen Menschen auch schon seit langer Zeit benannt, wird nur irgendwie in der Öffentlichkeit nach wie vor nicht so recht wahrgenommen, die immernoch Worddokumente und Exceltabellen für brauchbare Austausch- und Archivformate hält. Wenn man seine Daten nach den Geheimrezepten irgendeines Softwareherstellers speichert, dann ist es nicht verwunderlich, wenn die Lesbarkeit dieser Daten von der Geschäftspolitik und dem wirtschaftlichen Überleben dieses Herstellers abhängt - wenn du deine Dokumente in einer Geheimschrift, die du selbst nicht beherrschst, auf Papier speichern lassen würdest, sähe es nicht viel besser aus. Ich kann auch meine uralten Daten alle vollkommen problemlos lesen und weiterverarbeiten, da ich immer nur offene Formate für die Speicherung verwendet habe. Ordentlich gelagerte 5¼"-Disketten zu lesen ist übrigens in meiner Erfahrung genauso wenig ein Problem wie ordentlich gelagertes Papier zu lesen - der wesentliche Vorteil bei digitalen Daten ist aber natürlich, dass eine verlustfreie Medienwandlung trivial ist, sodass meine Dokumente, die mal auf Floppies angefangen haben, natürlich inzwischen auf Festplatten gelagert werden, und dank besserer Bildschirme (und Drucker, falls ich mal etwas davon ausdrucke) heute besser aussehen als damals, ganz im Gegensatz zu Papier des gleichen Alters, und dank Backups auch eine vollständige Zerstörung einer Kopie schadlos überstehen würden. Man muss die Technik halt sinnvoll im eigenen Interesse nutzen und sich nicht andrehen lassen, wovon Softwarehersteller und Cloudbetreiber sich einen Lock-in-Goldesel versprechen, dann ist die digitale Archivierung der auf Papier haushoch überlegen. Nun, ich will nicht bestreiten, dass eine papierlose Archivierung mit entsprechender Sorgfalt und entsprechendem Aufwand möglich ist. Nur sieht die Praxis eben bei den meisten Anwendern über lange Zeiträume anders aus. Aus den frühen 90ern kann ich zwar (altersbedingt) keine eigenen Erfahrungen beisteuern, aber immerhin hat mein Vater damals zu den ersten gehört, die ihre Bankgeschäfte mit BTX/Datex-J abgewickelt haben. Welche Dateiformate dabei ausgetauscht wurden, weiß ich nicht; dass es sich um PDF-Dateien gehandelt haben könnte (wie weiter oben angedeutet wurde), halte ich aber für ziemlich ausgeschlossen. Ich glaube kaum, dass er aus der damaligen Zeit noch brauchbare elektronische Daten hat und wenn es sie doch geben sollte, müsste er erst die auf 8 Zeichen limitierten Dateinamen entschlüsseln, um daraus schlau zu werden. Wenn man noch weiter zurück geht - in dem ersten Post von Sapine war die Rede von 30 Jahren - wird die Wahrscheinlichkeit, etwas elektronisch Lesbares zu finden, noch viel geringer. Nach meinem Eindruck hat sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten technisch fast alles geändert - außer der Inbrunst, mit der Menschen vom papierlosen Büro überzeugt sind. Aber was soll's, jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Staatenverbund Oktober 7, 2014 Nun, ich will nicht bestreiten, dass eine papierlose Archivierung mit entsprechender Sorgfalt und entsprechendem Aufwand möglich ist. Nur sieht die Praxis eben bei den meisten Anwendern über lange Zeiträume anders aus. Ja, dass es bei den meisten Anwendern anders aussieht, ist sicher richtig - ich denke aber, das hat wenig mit Aufwand und mehr mit Problembewusstsein zu tun. Wenn man proprietäre Formate vermeidet, ist man im Prinzip auf dem Niveau von Papier, mit der Option auf größere Sicherheit, indem man Backups macht. Der Aufwand entsteht höchstens, wenn man sich jeden Hype-Scheiss andrehen lässt, der nach ein paar Jahren vom Anbieter wieder fallen gelassen wird. Aus den frühen 90ern kann ich zwar (altersbedingt) keine eigenen Erfahrungen beisteuern, aber immerhin hat mein Vater damals zu den ersten gehört, die ihre Bankgeschäfte mit BTX/Datex-J abgewickelt haben. Welche Dateiformate dabei ausgetauscht wurden, weiß ich nicht; dass es sich um PDF-Dateien gehandelt haben könnte (wie weiter oben angedeutet wurde), halte ich aber für ziemlich ausgeschlossen. Was dann aber eine Unzulänglichkeit des Produktes gewesen wäre und nicht ein Problem der verfügbaren Technik. Postscript-Dokumente (Postscript war in gewisser Weise der Vorgänger von PDF) aus der Zeit lassen sich auch heute noch problemlos lesen und drucken, etwas besseren Druckern aus der heutigen Produktpalette kann man auch eine zwanzig Jahre alte Postscript-Datei einfach unbearbeitet schicken und damit rechnen, dass das gleiche rauskommt wie aus einem Apple Laserwriter von 1985, nur in besserer Qualität. Und im Prinzip war zu der Zeit auch schon PDF verfügbar, allerdings noch proprietärer als heute (auch damals war das Format allerdings schon öffentlich dokumentiert, nur halt unter alleiniger Kontrolle von Adobe), und auch PDFs von damals lassen sich heute noch problemlos lesen. Ich glaube kaum, dass er aus der damaligen Zeit noch brauchbare elektronische Daten hat und wenn es sie doch geben sollte, müsste er erst die auf 8 Zeichen limitierten Dateinamen entschlüsseln, um daraus schlau zu werden. Wenn man noch weiter zurück geht - in dem ersten Post von Sapine war die Rede von 30 Jahren - wird die Wahrscheinlichkeit, etwas elektronisch Lesbares zu finden, noch viel geringer. Die Dateinamenslänge ist im Zweifel natürlich auch eine Beschränkung der verwendeten Software (also von DOS bzw. FAT), nicht direkt eine Sache des Standes der Technik - aber wahrscheinlich auch nebensächlich, denn der prinzipiellen Lesbarkeit tut's ja keinen Abbruch, wenn die Namen halt etwas kryptisch sind. Und ja, Postscript ist seit etwa 1984 auf dem Markt, und mit modernen Druckern und PS-Interpretern kann man Postscript Level 1 nach wie vor vollkommen problemlos verarbeiten - nur weil Microsoft zwischenzeitlich mehrfach das Word-Format inkompatibel geändert hat, heisst das nicht, dass Menschen damals nicht in der Lage waren, langfristig haltbare und interoperable Datenformate zu erfinden, die sich folglich auch heute noch problemlos lesen lassen. Nach meinem Eindruck hat sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten technisch fast alles geändert - außer der Inbrunst, mit der Menschen vom papierlosen Büro überzeugt sind. Nach meinem Eindruck hat sich technisch zumindest in dem Bereich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten herzlich wenig geändert. Was sich geändert hat, sind vor allem Zielgruppe und Marketing. Und immerhin hat sich inzwischen PDF als offenes Format für paginierte Textdokumente durchgesetzt, mit ordentlicher ISO-Standardisierung und etlichen unabhängigen Implementationen, sodass davon auszugehen ist, dass sich heutige PDFs auch in 50 Jahren noch problemlos lesen lassen (zumindest die, die keine der proprietären Adobe-Erweiterungen benutzen, aber das dürfte bei Bankunterlagen wohl idR. der Fall sein). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Oktober 7, 2014 Im betrieblichen Bereich der Archivierung habe ich praktische Erfahrung machen können, was es bedeutet, wenn man von einem System auf ein anderes umstellt und Daten eben nicht zwingend in leicht verdaulicher Form (PostScript, PDF oder ähnlichem) vorgehalten wurden. Zum Glück mussten wir nichts länger als 12 Jahre aufbewahren, wobei eine unveränderbare nachhaltige Aufbewahrung gewährleistet sein muss. Ich wollte gewiss nicht behaupten, dass es technisch nicht möglich ist, Dokumente elektronisch über die Zeit zu bringen, dass sie auch noch ausdruckbar sein werden. Nur gibt es einige Hürden, die der jeweilige Nutzer erst mal zu nehmen hat, dass es funktionieren kann. Und es gibt eben nicht allzu viele Leute, die noch wissen, wie man 30 Jahre alte Dokumente zu behandeln hat, damit sie ihren Inhalt in der gewünschten Form wiedergeben. Papier ist in der Beziehung "einfacher" und die Aktenberge dürften beim Normalanleger durchaus überschaubar sein. Beim befürchteten Hausbrand wird man in der Regel mit beiden Archivierungsmethoden verloren haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Oktober 7, 2014 Beim befürchteten Hausbrand wird man in der Regel mit beiden Archivierungsmethoden verloren haben. Ich finde es viel einfacher, einmal im Jahr eine DVD ins Bankschließfach zu packen, als Papierkopien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Staatenverbund Oktober 7, 2014 Im betrieblichen Bereich der Archivierung habe ich praktische Erfahrung machen können, was es bedeutet, wenn man von einem System auf ein anderes umstellt und Daten eben nicht zwingend in leicht verdaulicher Form (PostScript, PDF oder ähnlichem) vorgehalten wurden. Ja, dann hat man ein Problem - da liegt der Fehler aber halt in der Vergangenheit, wenn man sich etwas hat andrehen lassen, das Daten nicht in offenen Formaten speichert. Zum Glück mussten wir nichts länger als 12 Jahre aufbewahren, wobei eine unveränderbare nachhaltige Aufbewahrung gewährleistet sein muss. Ich wollte gewiss nicht behaupten, dass es technisch nicht möglich ist, Dokumente elektronisch über die Zeit zu bringen, dass sie auch noch ausdruckbar sein werden. Nur gibt es einige Hürden, die der jeweilige Nutzer erst mal zu nehmen hat, dass es funktionieren kann. Und es gibt eben nicht allzu viele Leute, die noch wissen, wie man 30 Jahre alte Dokumente zu behandeln hat, damit sie ihren Inhalt in der gewünschten Form wiedergeben. Nein, es gibt keine Hürden, man muss einfach offen standardisierte Formate benutzen. Auf einem durchschnittlichen Linux- oder BSD-Desktop wirst Du mit einem 30 Jahre alten Postscript-File genau eins machen müssen, um es anzugucken oder auszudrucken: Draufklicken. Auf anderen Systemen dürfte man eine Google-Suche und ein paar mehr Klicks vom Ziel entfernt sein, aber Hexenwerk ist es auch dort nicht. Nur weil Microsoft gerne Geld damit verdient, rückwärts-inkompatible und nicht-interoperable Produkte zu verkaufen, heisst das nicht, dass Rückwärtskompatibilität oder Interoperabilität irgendwie eine besondere Hürde wären, außer für Produkte, bei denen das absichtlich so gebaut wurde. Papier ist in der Beziehung "einfacher" und die Aktenberge dürften beim Normalanleger durchaus überschaubar sein. Beim befürchteten Hausbrand wird man in der Regel mit beiden Archivierungsmethoden verloren haben. Warum sollte ein Hausbrand meine Bank, die Behausungen von Freunden, oder die Rechenzentren von "Cloud"-Anbietern mit abbrennen lassen? Gerade mit digitalen Dokumenten ist es doch trivial, Kopien anzufertigen, die sich nicht vom "Original" unterscheiden, und diese entweder auf Datenträgern nach auswärts zu verbringen (DVD oder USB-Stick oder SD-Karte oder was weiss ich im Bankschliessfach, da kann man selbst in der kleinsten Größe ganze Bibliotheken unterbringen) oder ordentlich verschlüsselt über das Internet auswärts zu speichern, sei es nun in der "Cloud" oder auf Rechnern von Freunden - es ist heute doch geradezu trivial, sein Archiv von Bankdokumenten in Echtzeit einmal auf alle Kontinente zu replizieren, ordentlich mit Krypto gegen Schnüffler geschützt, und gegen jede erdenkliche lokale (Natur-)Katastrophe gesichert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Oktober 7, 2014 ...... da liegt der Fehler aber halt in der Vergangenheit, wenn man sich etwas hat andrehen lassen, das Daten nicht in offenen Formaten speichert. ...... ordentlich mit Krypto gegen Schnüffler geschützt, und gegen jede erdenkliche lokale (Natur-)Katastrophe gesichert. Dann schaun mer mal, wer sich da was andrehen lässt. Gruß €-man P.S. Es ist m. E. auch nicht korrekt, wenn man das allgemeine Technologieverständnis - in Verbindung mit "andrehen" - von damals mit heute vergleicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Staatenverbund Oktober 7, 2014 ...... da liegt der Fehler aber halt in der Vergangenheit, wenn man sich etwas hat andrehen lassen, das Daten nicht in offenen Formaten speichert. ...... ordentlich mit Krypto gegen Schnüffler geschützt, und gegen jede erdenkliche lokale (Natur-)Katastrophe gesichert. Dann schaun mer mal, wer sich da was andrehen lässt. Was willst du damit sagen? P.S. Es ist m. E. auch nicht korrekt, wenn man das allgemeine Technologieverständnis - in Verbindung mit "andrehen" - von damals mit heute vergleicht. Verstehe ich, ehrlich gesagt, auch nicht, magst du's erklären? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Oktober 7, 2014 Dann schaun mer mal, wer sich da was andrehen lässt. Was willst du damit sagen? Würde schätzen, €-man meint Formulierungen wie „ordentlich mit Krypto geschützt“. Die Weisungen an meine Offshore-Trader werden jedenfalls mit Schreibmaschine geschrieben und gehen per Brieftaube raus… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Oktober 7, 2014 · bearbeitet Oktober 7, 2014 von €-man Verstehe ich, ehrlich gesagt, auch nicht, magst du's erklären? "Damals" war der ganze Käse in den Kinderschuhen und für das Gros eher ein Buch mit sieben Siegeln. Ein technisch fundierter Blick, ob man bei diesem oder jenem zum "Angedrehten" wird, blieb wohl allgemein verwehrt. Jetzt kann man darüber urteilen und man wird auch in 30 Jahren über den jetzigen Zustand urteilen können. Ich fürchte nur, dass die "Cloud-Verbundenheit" (Synonym für gesteigerte Technikhörigkeit) einige (viele?) "Angedrehte" hervorbringen wird. Schaun mer mal. Gruß €-man Edith: Nicht dass ich noch im "Streithansel-Schräd" lande. Hörigkeit kann der geneigte "Angeschossene" dann durch Gläubigkeit ersetzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Oktober 7, 2014 Im betrieblichen Bereich der Archivierung habe ich praktische Erfahrung machen können, was es bedeutet, wenn man von einem System auf ein anderes umstellt und Daten eben nicht zwingend in leicht verdaulicher Form (PostScript, PDF oder ähnlichem) vorgehalten wurden. Ja, dann hat man ein Problem - da liegt der Fehler aber halt in der Vergangenheit, wenn man sich etwas hat andrehen lassen, das Daten nicht in offenen Formaten speichert. Diejenigen die Ende der achziger das alte Archivierungssystem zu verantworten hatten (damals ein Nachfolgeprojekt für die bis dahin benutzte Microverfilmung) sind längst im Ruhestand, konnte ich also nicht mehr befragen. Fakt ist, dass man bei Anzahl von mehreren Millionen archivierungswürdigen Dokumenten pro Jahr zur Schonung von Speicherressourcen darauf verzichtet hatte, die "Formulare" des entsprechenden Dokumenttyps bei jedem einzelnen Dokument mit zu archivieren (entschuldige die nicht-technische Ausdrucksweise). In der Folge hättest Du also problemlos die nackten Daten drucken können, die aber ohne das dazugehörige Formular kaum den gesetzlichen Anforderungen genügen dürften. Zu einem Zeitpunkt, wo noch keineswegs klar war, wie allgemeingültige offene Formate 20 Jahre später auszusehen haben, ist es schwer abzuschätzen, was man sich konkret einhandelt mit einem Produkt. Zur Erinnerung PDFs wurden erst Anfang der Neunziger populär, das ist erst 20 Jahre her. Mit einer Cloud Archivierung habe ich jedenfalls so meine Probleme und habe die Verantwortung im betrieblichen Bereich dafür abgelehnt. Auf eine wirklich wasserfeste Aussage über deren Zulässigkeit warte ich bis heute, bzw. habe die Klärung meinem Nachfolger überlassen. Für den Privatgebrauch halte ich eine Mischung aus Papierform und elektronischer Datensicherung mit externer Aufbewahrung auch für das beste aus zwei Welten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Staatenverbund Oktober 7, 2014 "Damals" war der ganze Käse in den Kinderschuhen und für das Gros eher ein Buch mit sieben Siegeln. Ein technisch fundierter Blick, ob man bei diesem oder jenem zum "Angedrehten" wird, blieb wohl allgemein verwehrt. Jetzt kann man darüber urteilen und man wird auch in 30 Jahren über den jetzigen Zustand urteilen können. Ich fürchte nur, dass die "Cloud-Verbundenheit" (Synonym für gesteigerte Technikhörigkeit) einige (viele?) "Angedrehte" hervorbringen wird. Ich denke, man konnte Hype und Geldschneiderei schon immer gut von technischem Fortschritt unterscheiden, und Software war deutlich weniger in den Kinderschuhen als gemeinhin angenommen wird, das interessierte nur niemanden, und es interessiert auch heute kaum jemanden. Und ja, der aktuelle Schwachsinn sind "Cloud" und zentralisierte Kommunikationsdienste, mal schauen, wie lange die Menschheit braucht, darüber hinwegzukommen. Nur für den Fall, dass das hier gerade Verwirrung stiftet: Es möge bitte niemand meine obigen Posts als Werbung für die "Cloud" verstehen, das ist größtenteils Marketinggrütze und absolut abratenswert - es gibt genau einen Anwendungsfall, für den die "Cloud" taugt, und das ist als auswärtiger Speicher, auf dem man ausschließlich Kopien von lokal mit einem geheimen Schlüssel verschlüsselte Daten speichert, halt als Backupspeicher, der von lokalem Blitzeinschlag oder Hausbrand oder Überschwemmung ... nicht betroffen ist, alles andere ist Unfug und genau das Zeug, was sich die Leute heute gerne andrehen lassen - das gilt jedenfalls solange bis homomorphe Kryptographie produktiv einsatzfähig ist, dann kann man das vielleicht nochmal überdenken. Übrigens würde ich der "Technikhörigkeit" widersprechen - "Cloud" ist Marketing und nicht Technik, es wäre wünschenswert, wenn mehr Leute sich tatsächlich für die technischen Möglichkeiten interessieren würden, und nicht nur für die neueste Geschäftsidee, mit der man ihnen alte Technik gewinnbringend anzudrehen versucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Oktober 7, 2014 · bearbeitet Oktober 7, 2014 von Ramstein Diejenigen die Ende der achziger das alte Archivierungssystem zu verantworten hatten (damals ein Nachfolgeprojekt für die bis dahin benutzte Microverfilmung) sind längst im Ruhestand, konnte ich also nicht mehr befragen. Fakt ist, dass man bei Anzahl von mehreren Millionen archivierungswürdigen Dokumenten pro Jahr zur Schonung von Speicherressourcen darauf verzichtet hatte, die "Formulare" des entsprechenden Dokumenttyps bei jedem einzelnen Dokument mit zu archivieren (entschuldige die nicht-technische Ausdrucksweise). Im Prinzip war das auch richtig und genau da hin ging das DoD seit Mitte der Achtziger mit CALS und SGML, nur dass das damals keine Lösung für die breite Masse war. Ich erinnere mich an die Aussage, dass die US Airforce die B-1 sonst nur zu zweit hätte fliegen lassen können: die Erste für die Bomben, die Zweite für die Wartungsdokumentation in Papierform. -->CALS & SGML --> HTTP & HTML --> WpF. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Oktober 7, 2014 Auszüge, Abrechnungen und Co. werden digital als PDF verwahrt und regelmäßig gesichert. Diese Dokumente habe ich also immer "auf dem Schirm". Da das PDF Format nicht über Nacht abgeschafft wird, und ich auch nicht vorhabe 30 Jahre zu schlafen, bekomme ich es definitiv mit, wenn PDF ein Auslaufmodell wird. Spätestens dann, wenn ich die Auszüge, Abrechnungen und Co. nicht mehr als PDF erhalten sollte. Dann mache ich mir Gedanken, ob ich das ganze in ein anderes - dann aktuelles - Format bringe, oder es notfalls schlichtweg ausdrucke. Das "vorsichtshalber" Ausdrucken hingegen habe ich schon seit Jahren eingestellt. Ich hatte schlichtweg keine Lust, regelmäßig Papier und Toner zu verschwenden und Aktenordner zu füllen. Zudem bringt die digitale Aufbewahrung Vorteile in der Organisation. Es ist problemlos möglich sämtliche Dateien bspw. nach einer bestimmten WKN, Wertpapiername, Datum und Co. zu durchsuchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Staatenverbund Oktober 7, 2014 Diejenigen die Ende der achziger das alte Archivierungssystem zu verantworten hatten (damals ein Nachfolgeprojekt für die bis dahin benutzte Microverfilmung) sind längst im Ruhestand, konnte ich also nicht mehr befragen. Fakt ist, dass man bei Anzahl von mehreren Millionen archivierungswürdigen Dokumenten pro Jahr zur Schonung von Speicherressourcen darauf verzichtet hatte, die "Formulare" des entsprechenden Dokumenttyps bei jedem einzelnen Dokument mit zu archivieren (entschuldige die nicht-technische Ausdrucksweise). In der Folge hättest Du also problemlos die nackten Daten drucken können, die aber ohne das dazugehörige Formular kaum den gesetzlichen Anforderungen genügen dürften. Zu einem Zeitpunkt, wo noch keineswegs klar war, wie allgemeingültige offene Formate 20 Jahre später auszusehen haben, ist es schwer abzuschätzen, was man sich konkret einhandelt mit einem Produkt. Zur Erinnerung PDFs wurden erst Anfang der Neunziger populär, das ist erst 20 Jahre her. Ohne technische Details in der Tat schwer, dazu viel sinnvolles zu zu sagen, aber: Ja, wie konkret die Softwarelandschaft in der Zukunft aussehen wird, ist natürlich schwierig vorherzusagen, aber der wesentliche Teil ist die Offenheit, nicht die Verbreitung. Wenn das Format sinnvoll dokumentiert ist und von jedermann implementiert werden kann, räumt das den Grossteil der Hürden aus dem Weg, da man dann davon ausgehen kann, dass mindestens früher oder später ein Konkurrent passende Konvertierungssoftware anbieten wird (zumindest, wenn man nicht der einzige Kunde ist, der eine Software kauft), und man ganz notfalls halt selber entsprechende Software in Auftrag geben kann. Mit einer Cloud Archivierung habe ich jedenfalls so meine Probleme und habe die Verantwortung im betrieblichen Bereich dafür abgelehnt. Auf eine wirklich wasserfeste Aussage über deren Zulässigkeit warte ich bis heute, bzw. habe die Klärung meinem Nachfolger überlassen. Für den Privatgebrauch halte ich eine Mischung aus Papierform und elektronischer Datensicherung mit externer Aufbewahrung auch für das beste aus zwei Welten. Äh, ja, um es nochmal ganz klar zu sagen: "Cloud-Archivierung" ist natürlich reiner Wahnsinn, ich würde in keinem Fall die Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass irgendein externer Dienstleister die Daten zuverlässig und sicher vor Schnüfflern aufbewahrt, das gehört vollständig in den eigenen Serverraum, ggf. mit verschlüsselten Sicherheitskopien auf mehreren(!) unabhängigen(!) "Cloud"-Speichern, wenn man nicht gerade ein internationales Unternehmen mit Standorten auf der ganzen Welt ist, das die Replikation auch zwischen eigenen Servern machen kann, sodass der "Cloud"-Anbieter im schlimmsten Fall die Daten löschen aber sonst keinen Unfug damit anstellen kann, und auch im Falle der Löschung keine große Auswirkung auf den Geschäftsbetrieb hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag