Chris K Oktober 1, 2014 Schönen guten Abend, ganz kurz zur Person: 28 Jahre alt Ingenieur in Festanstellung Keine Erfahrung mit Anlagen ich lese mich jetzt schon seit ein paar Wochen in das Thema Fonds und ETF ein und versuche mich durch den Dschungel großer Informationsmengen zu wühlen und die richtigen Informationen zu gewinnen. Ich möchte gerne zunächst einen Einmalbetrag von 10.000€ investieren und anschließend halbjährlich zukaufen in Beträgen 2000-4000€, eventuell auch etwas mehr. Der Anlagehorizont ist auf 15-20 Jahre geplant, das Geld soll später für eine Immobilie bzw. die Sarnierung einer Immobilie dienen. Außerdem will ich in die Anlagethematik mich etwas einarbeiten da ich bisher keine Erfahrungen damit habe (Einzig RisterRente die mir meine Bank vor Jahren schmackhaft gemacht hatte über UnionInvestment aber die bespare ich nur noch sehr wenig) Jetzt dachte ich zunächst an Investition in Fonds, habe dann aber viel über verhältnismäßig hohe Verwaltungsgebühren im Vergleich mit ETFs gelesen und kann mich nicht so wirklich mit teilweise 5% Ausgabeaufschlag anfreunden, was ja nicht bei allen Fonds der Fall ist. Das Thema scheint auch hier nicht ganz einfach zu sein weil durchaus die Meinung vertreten wird, dass das aktive Verwalten die höheren Kosten wohl in 4 von 5 Fällen nicht wettmachen. Dennoch würde ich gerne zumindest einen aktiven Fond aufnehmen. Nun habe ich mir ein Depot bei CC zugelegt und hatte eigentlich folgende, grobe Zusammenstellung im Kopf: 30% StarCapital Winbonds plus A (Als aktiv verwalteter defensiver Mischfond als geringeres Risiko) 20% iShares NASDAQ-100 (Als Anteil NA) 30% iShares STOXX Europe 600 Health Care (Als Anteil europäische Aktien, außerdem Schwerpunkt auf Gesundheitswesen) Die letzten 20% würde ich gerne in Emerging Markets investieren aber da finde ich einfach keinen ETF der mir zusagt. Wie aufgefallen ist, habe ich mich bei den Fonds bisher auch auf Ausschüttende versteift. Als Anfänger bei dem Thema kommt mir diese Variante irgendwie übersichtlicher und einfacher vor, ich bitte um Korrektur falls ich damit falsch liege. Da ich auch nicht zu risikofreudig bin (da mir einfach die Erfahrung auf dem Gebiet fehlt) bin ich auch am überlegen den Anteil des Mischfonds höher zu wählen, wäre das klug? Vielen Dank schonmal für das Feedback und auch alle Antworten nach denen ich vielleicht nicht direkt gefragt habe aber die trotzdem wichtig sind ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Oktober 1, 2014 · bearbeitet Oktober 1, 2014 von chart Hallo, da du nicht risikofreudig bist, widerspricht sich deine Fondsauswahl ein bissel. Dann ist die Frage, willst du 100% deines Kapitals in Fonds/ETFs investieren? Vielleicht solltest du für dich erst mal klären, wie viel Risiko du eingehen möchtest und was Risiko für dich bedeutet. Hier mal noch ein Link, zum lesen und lernen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Oktober 1, 2014 Du sagst, du hast keine Erfahrung und eine gewisse Risikoscheu, willst aber zwei Wetten eingehen: US Technologiewerte und Healthcare. Du könntest auch Lotto spielen, nicht wahr? Und dann noch einen Mischfonds fürs gute Gewissen, oder wie? Gehst du bei Problemstellungen im Ingenieurbereich auch sie vor? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris K Oktober 1, 2014 @Ramstein Ich muss mich wohl für die Wortwahl etwas entschuldigen. Mit nicht zu risikofreudig meinte ich nicht auf dem Niveau Festgeld/Sparbrief oder knapp darüber. Bei genauerer Überlegung ist der Emerging Market Anteil wohl diesbezüglich tatsächlich eher ein Griff ins Klo und NASDAQ/Healthcare wohl eher als 3.5/5 im Risiko zu bewerten und für den Einstieg in den Thematik vermutlich nicht zu empfehlen (so deute ich zumindest mal deinen harschen Kommentar) Allerdings fällt mir die Risikobewertung verschiedener Fonds/ETFs nicht ganz so einfach. Ein deutlich geringeres Risiko würde ich vermutlich mit folgender Kombination fahren: 40% StarCapital Winbonds plus A 30% Allianz Europazins A 30% iShares eb.rexx Government Germany 10.5 @chart Welcher Alternativen bzw. Ergänzungen würdest du empfehlen anstelle von Fonds/ETFs? Tagesgeld, Festgeld, Sparbriefe etc. bieten derzeit i.d.R. bis max. 1% Zinsen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Oktober 1, 2014 40% StarCapital Winbonds plus A 30% Allianz Europazins A 30% iShares eb.rexx Government Germany 10.5 ich lese mich jetzt schon seit ein paar Wochen in das Thema Fonds und ETF ein Wenn das in den letzten Wochen beim lesen heraus gekommen ist, solltest Du vielleicht nochmals ein paar Wochen dran hängen und hier im Forum lesen. und zum Anfang würde sogar nur dieser Bereich ausreichen Fonds und Fondsdepot, um erstmal einen vernünftigen Überblick zu bekommen. In den letzten Monaten wurden so viele neue Depots besprochen, da ist bestimmt auch ein Anhaltspunkt für dich dabei. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Oktober 2, 2014 Wenn das in den letzten Wochen beim lesen heraus gekommen ist, solltest Du vielleicht nochmals ein paar Wochen dran hängen und hier im Forum lesen. Nix für ungut - aber der Meinung schließe ich mich an. Parke Dein Geld erst mal ganz ungefährlich in Tagesgeld und lies hier im Forum oder wenn Dir Bücher mehr liegen, dann investier ein paar Euro in Lesestoff. Gerade wenn Du noch wenig Erfahrung hast bei der Anlage in Aktien, empfiehlt es sich, um Branchen- und Länderwetten einen Bogen zu machen. Statt dessen sind breit streuende Fonds eine brauchbarere Basis. Ausschütter sind dann von Vorteil, wenn Du Erträge benötigst oder den Freistellungsauftrag besser ausschöpfen möchtest. Bei Dir höre ich hier nur die Befriedigung eines Bauchgefühls heraus. Geldanlage sollte aber nicht das Bauchgefühl bedienen sondern muss mit dem Kopf entschieden werden, ganz besonders wenn man noch nicht über einen Erfahrungsschatz verfügt, der auch intuitives Handeln ermöglicht. Bevor Du Dich mit der Auswahl der Einzeltitel beschäftigst, musst Du Dir im klaren sein welches Risiko Du eingehen möchtest und wie Du das steuern kannst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Oktober 2, 2014 Mit nicht zu risikofreudig meinte ich nicht auf dem Niveau Festgeld/Sparbrief oder knapp darüber. Bei genauerer Überlegung ist der Emerging Market Anteil wohl diesbezüglich tatsächlich eher ein Griff ins Klo und NASDAQ/Healthcare wohl eher als 3.5/5 im Risiko zu bewerten und für den Einstieg in den Thematik vermutlich nicht zu empfehlen (so deute ich zumindest mal deinen harschen Kommentar) Allerdings fällt mir die Risikobewertung verschiedener Fonds/ETFs nicht ganz so einfach. Ein deutlich geringeres Risiko würde ich vermutlich mit folgender Kombination fahren: 40% StarCapital Winbonds plus A 30% Allianz Europazins A 30% iShares eb.rexx Government Germany 10.5 Mit ETFs investiert du in Märkte (Wertentwicklung = die Entwicklung der Indizes dieser Märkte), mit aktiven Fonds wettest du, dass der jeweilige Fondsmanager besser als der Markt ist, und zwar sehr viel besser, denn zuerst muss er seine Kosten verdienen und dann dir noch einen Mehrwert bringen. In den meisten Fällen gelingt das nicht. Bei der Risikoanalyse bewertest du also die Märkte (wie?), die Konstruktion des ETFs/Fonds (Steuer, SWAP, WP-Leihe)(kannst du das qualifiziert beurteilen?), und bei aktiven Fonds noch die Leistung des Managers (die i.d.R. eine simple Projektion aus der Vergangenheit ist, mit allen Risiken). In Konsequenz ist es einfacher, in "dem Markt" zu investieren, wie das auch hier im Forum an vielen Stellen propagiert wird. Bei Anleihefonds hast du momentan die Sicherheit, dass nach Inflation und Steuern wahrscheinlich kaum Rendite überbleibt. Schau in meine Signatur. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Oktober 2, 2014 Allerdings fällt mir die Risikobewertung verschiedener Fonds/ETFs nicht ganz so einfach. M.M.n. empfiehlt es sich hierbei anzuschauen, wie sich verschiedene Depotzusammenstellungen in der Vergangenheit verhalten haben. In ottos Thread findest du hierzu verschiedene Mischungen des Aktienanteils: https://www.wertpapier-forum.de/topic/42999-entwicklung-unterschiedlich-gewichteter-msci-indizes/?do=findComment&comment=911906 Beachte, das auf 1-Jahressicht Verluste von 40% aufgetreten sind! Eine Zusammenstellung von 60% Aktien, 25% Anleihen und 15% Rohstoffen findest du hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/22224-arero-der-weltfonds/?do=findComment&comment=887104 Insb. die vorletzten 2 Grafiken (rollierende Renditen des Portfolios "Arero") Anbei ein paar Beispielhafte Kombinationen: Rot stellt die "70% MSCI World / 30% MSCI EM" Mischung dar, über die du im Forum vielleicht bereits gestolpert bist, oder noch stolpern wirst. Grün ist diese Mischung kombiniert mit 25% Anleiheanteil der Eurozone (iboxx Eurozone) Und Violett ist das ganze mti einem 50%-igen Anleiheanteil. Du kannst gut erkennen, wie deutlich sich de Schwankungen bei Hinzunahme von Anleihen verringern. Aber lass dich nicht täuschen: Auch Anleihen haben ein Risiko und du kannst ebenfalls erkennen, dass nicht nur Verluste reduziert werden, sondern auch Ertragschancen. Das die Mischung mit 50% Anleiheanteil seit 2000 "oben" liegt, ist einzig dem Betrachtungszeitraum zuzuschreiben, indem es 2 heftige Aktieneinbrüche gab. Lange Rede kurzer Sinn: Ließ im Forum fleißig, und werde zunächst mit den Chance-Risikoprofilen verschiedener Anlageklassen vertraut. Anschließend kannst du dich dann mit konkreten Produkten auseinandersetzen. Überstürzt anzulegen ist kontraproduktiv. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Oktober 2, 2014 · bearbeitet Oktober 2, 2014 von chart @chart Welcher Alternativen bzw. Ergänzungen würdest du empfehlen anstelle von Fonds/ETFs? Tagesgeld, Festgeld, Sparbriefe etc. bieten derzeit i.d.R. bis max. 1% Zinsen. Es geht erst mal nicht um Alternativen. Es geht um Risiko. Leider hast du die Frage noch nicht beantwortet. Was heißt für dich nicht zu risikofreudig? Wie viel Verlust kannst du aushalten? Wie lange kannst du den Verlust aushalten? Das Problem ist nämlich deine Psyche. Dieses Problem haben fast alle Anleger, ich natürlich auch. Hier mal ein Bild, damit du es besser verstehst. Das ist z.B. der Index STOXX 600 Health Care Index (Price) (EUR). Nun stell dir vor du hast dort echtes Geld investiert. Zwangsweise wirst du dich die Frage stellen, wie weit wird der ETF noch fallen. Denn auf dem Bild hat der Index ca. 40% Verlust gemacht. Du wirst dich sicher auch mit dem Gedanken tragen, alles zu verkaufen um das restliche Geld zu retten, bevor der ETF/Fonds weiter fällt. Denn man weiß ja nicht wie weit er noch fällt und wann oder ob er wieder steigt. Darüber solltest du dir Gedanken machen, alles andere ist zweitranging. Wenn du nicht so viel Verlust aushälst, was ich verstehen kann, dann musst du dir überlegen, wie viel Geld du maximal in Aktien ETFs/Fonds von deinem gesamten Kapital anlegen möchtest. So kannst du das Risiko und den Gesamtverlust bei einem Crash steuern. Natürlich mindert das auch deine Gesamtrendite. Darum musst du für dich eine gute Mischung finden, mit dem du auch in schlechten Zeiten gut leben kannst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag