Alaba September 27, 2014 Hallo, ich würde gerne auch einmal von der umfassenden Lebens- und Berufserfahrung einiger Mitglieder profitieren. Ich mache zurzeit ein Praktikum bei einem der großen Tech-Konzerne in den USA und muss mir jetzt überlegen, ob ich ein zweites Praktikum oder direkt Festeinsteigen möchte. Prinzipiell gefällt es mir hier sehr gut: Die Arbeit ist interessant, die Kollegen nett, Gehalt und Benefits in Deutschland wahrscheinlich nicht erreichbar. Ich neige also schon sehr stark zum Festeinstieg. Was haltet ihr davon? Was würdet ihr beachten? Vielen Dank! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli September 27, 2014 Du gibst Null Infos über - den Konzern und die Stelle - zu Deiner kurz-, mittel- bzw-, langfristigen Lebensplanung (in den USA bzw. in Deutschland bzw. weltweit) - zu Deinen Schwerpunkten in Beruf und Studium - das was Du überhaupt willst Also was soll man Dir da raten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba September 27, 2014 Stelle: Software Engineer Konzern: Tech (Google, Microsoft, etc.) Lebensplanung: Nicht vorhanden außer dem Wunsch, zumindest die Option einer Rückkehr nach Deutschland offen zu halten Schwerpunkt: Irrelevant Was ich will: Diesen Job. Deshalb meine Frage: Was würdet ihr beachten bzw. was spricht dagegen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord September 27, 2014 Wenn du genau diesen job willst und sonst keine Nebenbedingungen erfüllen musst, warum nicht einfach zuschlagen? Solange du ungebunden bist, spricht ja nichts dagegen... Du kannst als Deutscher natürlich jederzeit nach Deutschland zurück, Girokonto kannst du ja behalten... Beachten würde ich nur, ob ich längere Zeit mit der amerikanischen Silicon valley Mentalität zurechtkommen würde (ich würde es wohl nicht) dauerhaft wollen. Aber mal für ein paar Jahre würde wohl gehen. Jedoch werden deine deutschen sozialen Kontakte drunter leiden, wenn du längere Zeit nicht da bist. Lässt sich aber ja wieder auffrischen Mit den Eltern / Geschwistern / engsten Freunden kann man sich nur über Skype austauschen und nur alle paar Monate sehen. Wieviel Urlaub hättest du? Nimmt man den auch komplett? Ist das Arbeitsumfeld sehr competitive? Wie steckst du Stress weg? Wie lange bist du schon in den USA? Ich habe die Erfahrung der verschiedenen Phasen mitbekommen, von super toll alles mit der rosaroten Brille gesehen, im Anschluss bis hin zu es nervt nur noch und alles ist furchtbar und umständlich , bis es sich dann nach einiger Zeit irgendwo in der mitte einpendelt und du ein differenziertes bild hast. Nach einem kurzen Praktikum bist du vermutlich noch in Phase 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba September 27, 2014 Danke für deine Antwort! Du kannst als Deutscher natürlich jederzeit nach Deutschland zurück, Girokonto kannst du ja behalten... Klar, hier ging es mir vor allem um die berufliche Perspektive. Ich sehe zwar nicht, warum das ein Problem sein sollte, aber man weiß ja nie. Beachten würde ich nur, ob ich längere Zeit mit der amerikanischen Silicon valley Mentalität zurechtkommen würde (ich würde es wohl nicht) dauerhaft wollen. [...] Wieviel Urlaub hättest du? Nimmt man den auch komplett? Ist das Arbeitsumfeld sehr competitive? Wie steckst du Stress weg? Bisher habe ich den Eindruck, dass es hier eigentlich ziemlich gemütlich ist. Konkurrenz innerhalb des Teams ist nicht erkennbar, die Leute nehmen ihren Urlaub komplett (und noch ein bisschen extra). Hast du da andere Erfahrungen gemacht? Wie lange bist du schon in den USA? Ich bin jetzt 2 Monate hier, habe aber auch schon mal 6 Monate in den USA gelebt (Auslandsaufenthalt als Schüler). Da der Konzern aber so international ist (in meinem Team sind weniger als 15% US-Amerikaner), ist die Umstellung nicht so groß. Ich lebe eigentlich genauso wie vorher. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord September 28, 2014 In der Beratungsbranche habe ich andere Erfahrungen gemacht, aber das denken wohl viele, dass Urlaubsverzicht mit steiler Karriere positiv korreliert ist... Ansonsten kann ich das Silicon valley nicht einschaetzen, wollte nur paar Denkanstoesse liefern. Ich weiss nur, dass ich nicht dauerhaft in den USA leben moechte (ich bin gerade im Suedwesten der USA im Urlaub)...mittelfristig jedoch koennte ich es mir vorstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Riacon September 28, 2014 · bearbeitet September 28, 2014 von Riacon Mach. Und gleich fest. Noch ein Praktikum zeugt von mangelnder Entscheidungsfreudigkeit. Kündigen kannst du immer. Einige Zeit im Ausland für einen bekannte Silicon Valley Konzern gearbeitet zu haben ist ein Schmuckstück in jedem Lebenslauf. Chancen gibt es im Leben immer wieder. Aber genau diese wirst du niemals mehr bekommen und vielleicht auch keine mehr so gute. Pack sie mit beiden Händen. Vergeuden kannst (und wirst) du andere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sulawesi September 28, 2014 Bisher habe ich den Eindruck, dass es hier eigentlich ziemlich gemütlich ist. Konkurrenz innerhalb des Teams ist nicht erkennbar, die Leute nehmen ihren Urlaub komplett (und noch ein bisschen extra). Hast du da andere Erfahrungen gemacht? Ich habe die Erfahung gemacht dass man in den USA extrem geringen Jahresurlaub hat und der dann oft auch nicht genommen wird. So wie bei Deutschen Konzernen üblich clever die Brückentage zu nutzen, Überstunden abzubauen und so dann Wochen- und monatelang nicht bei er Arbeit aufzukreuzen ist nicht drin. Hab auch schon in den USA gearbeitet - fand es okay, auch wenn man Gewisse Einschränkungen im Leben erdulden muss. Hat mich beruflich sicherlich weit voran gebracht und ist bestimmt auch besser als für 45k€ im Jahr in D als Berufsanfänger zu arbeiten. Beachten musst du nichts - wenn sich der Arbeitgeber um die Greencard kümmert dann ist alles geritzt. Würde halt schauen dass ich irgendwas möbliertes zu mieten, falls du keinen Bock mehr hast in den USA zu arbeiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli September 28, 2014 Wenn Du wieder nach Deutschland zurück willst würde ich mich auch mit der Frage beschäftigen ob Du nicht irgendwann für den deutschen Markt "verbrannt" bist, so nach dem Motto "Der war jetzt 10 Jahre USA und hat US-Mentalität gelebt, so einen kriegt man nicht mehr in Deutsche Strukturen rein und der macht unser Team kaputt". Teilweise ist es ja sogar in Deutschland so, dass man nach 10 oder 15 Jahren in der gleichen Firma/Produktecke wahnsinnige Probleme hat die Seiten zu wechseln. Und das hat nicht nur mit dem Arbeitgeber zu tun, sondern auch mit dem Arbeitnehmer. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass Leute zu spezialisiert bzw. auf ein Produkt eingefahren waren, dass es nach einem Wechsel nicht klappte. Und das waren auch Softwareprodukte größeres Hersteller, die international agierten. Seither achte ich peinlichst darauf, dass ich mich zwar innerhalb der Firma spezialisiere, diese Spezialisierung bzw. das Softwareprodukt aber allgemein genug sind, um immer noch ohne Probleme den Arbeitgeber zu wechseln. Generell würde ich aber sagen, dass bei einem Horizont von um 5 Jahren erstmal keine größeren Probleme bestehen. Danach würde ich an Deiner Stelle aber nochmal evaluieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba September 28, 2014 Danke für eure Antworten! Ich tendiere schon sehr stark dazu, es zu machen. Besonders ungemütliche Arbeitsbedingungen habe ich bisher nicht mitbekommen, eher im Gegenteil. Wenn Du wieder nach Deutschland zurück willst würde ich mich auch mit der Frage beschäftigen ob Du nicht irgendwann für den deutschen Markt "verbrannt" bist, so nach dem Motto "Der war jetzt 10 Jahre USA und hat US-Mentalität gelebt, so einen kriegt man nicht mehr in Deutsche Strukturen rein und der macht unser Team kaputt". Teilweise ist es ja sogar in Deutschland so, dass man nach 10 oder 15 Jahren in der gleichen Firma/Produktecke wahnsinnige Probleme hat die Seiten zu wechseln. Und das hat nicht nur mit dem Arbeitgeber zu tun, sondern auch mit dem Arbeitnehmer. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass Leute zu spezialisiert bzw. auf ein Produkt eingefahren waren, dass es nach einem Wechsel nicht klappte. Und das waren auch Softwareprodukte größeres Hersteller, die international agierten. Seither achte ich peinlichst darauf, dass ich mich zwar innerhalb der Firma spezialisiere, diese Spezialisierung bzw. das Softwareprodukt aber allgemein genug sind, um immer noch ohne Probleme den Arbeitgeber zu wechseln. Generell würde ich aber sagen, dass bei einem Horizont von um 5 Jahren erstmal keine größeren Probleme bestehen. Danach würde ich an Deiner Stelle aber nochmal evaluieren. Genau diese Frage hat mich auch beschäftigt. Es macht aber Sinn, dass erst einige Jahre vergangen sein müssen, bis das der Fall ist. Danke Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag