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fate187

Vorschlag Riestervertrag - oder Alternative?

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fate187

Hallo liebe Forenmitglieder,

 

ich befasse mich seit ein paar Wochen mit dem Thema Altersvorsorge. Angefangen hat es mit einem Freund, der mich darauf aufmerksam gemacht (DVAG...das Übliche). In diesem Zusammenhang wurden mir die üblichen überteuerten Riester Aachen-Müncher-Produkte herausgesucht :-. Das hab ich sein lassen, mein Gefühl hat mich da nach Durchforsten des Forums auch bestätigt :thumbsup:. Desweiteren habe ich angefangen weitere Literatur zu lesen, um mich weiter ins Thema einzuarbeiten, was nicht ganz einfach ist :rolleyes:

Nun finde ich es aber trotzdem wichtig, auch in meinen recht jungen Jahren, sich schonmal Gedanken zur Absicherung im Alter zu machen.

 

Ich war bei einem weiteren Finanzberater mit dem ich meine Ist-Situation durchgegangen bin (unten dargestellt). Daraufhin wurde mir gesagt, dass prinzipiell Riester, bAV, aber auch Rürüp sinnvolle Möglichkeiten wären mich, zumindest teilweise, im Alter finanziell abzusichern.

In einem weiteren Gespräch habe ich jedoch gesagt, dass ich von bAV und Rürüp zunächst absehen möchte und ich vorerst nur einen Vertrag abschließen möchte. Das hat insbesondere auch damit zu tun, weil ich bisher wenig konkrete Vorschläge bzgl. bAV gefunden habe. Insbesondere was die Kosten eines Produktes angeht.

Ich würde der Vollständigkeit halber den Vorschlag zur bAV unten mit Aufnehmen, mit der Bitte um Vorschläge ob/wie sinnvoll bzw teuer das Produkt ist.

Primär geht es mir allerdings um eine Riestermöglichkeit.

 

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 31 / ledig / kein Kind / geplanter Renteneintritt mit 67 also 2050

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- promov. Physiker in Wirtschaft / 45000€ / ~800€

 

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- 300-400€, je nach Sinn :blushing:,davon gehen schon 118€ an eine Allianz Privatrente (s.u.)

 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir kein Kopfzerbrechen. / Es sollte aber ein gesunder Mix aus mehreren Anlageklassen vorhanden sein.

 

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Privathaftpflichtversicherung vorhanden, wird an andere Stelle mal aufgegriffen :)

- Risiko Lebensversicherung: keine vorhanden

- BU vorhanden

- Unfallversicherung : keine vorhanden

 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

- siehe 2.5

 

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- über die Uni war ich 4 Jahre lang bei der VBL, dort habe ich 16,43 Vorsorgepunkte erwirtschaft, was wohl 65,72€ Betriebsrente entspricht...

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- noch keinen Bescheid bekommen

 

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- noch nichts

 

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- nicht nichts

 

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

- Kapitallebensversicherung bei Versicherung XY / aktueller Rückkaufswert 4300€ / Beitrag seit 2000 30€ / Laufzeit bis 2014

- fondsgebundene RV bei Versicherung XY / WKN XYZ123 / Laufzeit seit 2003 bis 2051 / Beitrag 25€

- TG aktuell 5000€ vorhanden

 

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

---

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

- 500€

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

- 500€ Bemerkung hierzu: oben ist ja geschrieben, dass etwa 800€ vom Netto übrig bleiben, davon gehen mtl. diese 500€ aufs Tagesgeld, bleibt von den 300€ noch was übrig wird auch der Rest aufs Tagesgeld geschaufelt. Wird zur Tilgung von BaföG genutzt und ich möchte damit schnellstmöglich ein finanzielles Notpolster schaffen (2-3 Monatsgehälter)

 

4.2 Schulden

- BaföG: 4200€ wird per Einmalbetrag im Dezember 2014 gezahlt (vom Guthaben des Tagesgeldes). Ich könnte optional auch mtl. 105€ bezahlen. Möchte aber vom Nachlass bei Einmalzahlung profitieren (~20%), außerdem mag ich keine Schulden ;)

 

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- nein

 

5. Bestehende Verträge bei Strukturvertrieben (DVAG, AWD, MLP, Tecis usw.)

 

Riesterrente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

 

Hier der Vorschlag: Allianz RiesterRente Invest Alpha Balance (Fonds-Riestern)

 

garantierte monatliche Rente: 207,41, Gesamtkapital 59806,12€

Laufzeit (Beginn / Ende): 9/14 bis 12/50

WKN / ISIN des Fonds: innerhalb des Vertrages werden Fonds bedient:

25% Carmignac Investissement A EUR Acc (ISIN FR001010148981)

25% Carmigna Patrimoine A EUR Acc (ISIN FR00101351103)

25% Ethna-AKTIV E A (ISIN LU0136412771)

25% Sauren Global Growth A (ISIN LU0095335757)

 

Dynamik keine (imho auch sinnfrei, da eh nur 4% vom Gehalt weggehen (sollten)?!?)

Sparrate 137,17€ optional würde ich auch den sinnvollen maximalbeitrag von ~162€ leisten, um maximale Steuervergünstigung abzugreifen.

 

Weiterhin Vorschlag zur bAV: Fondsgebundene Direktversicherung Standard Life Freelax DV

Gesamtbetrag der Zahlung: 175€

Setzt sich zusammen aus:

AG-Anteil 40€, davon 40€ aus AG-Anteil an VWL

AN-Anteil 135€

Nettoverzicht (Gehalt) von -44,49€

Garantierte Rente: 238,62€ (Gar. Kapital 81925€)

Die Nachteile eine bAV sind mir durchaus bewusst (geringeres Arbeitslosengeld/Rente im Fall der Fälle etc...)

 

 

Rüruprente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

 

nein

 

Privathaftpflichtversicherung (Anbieter der Police)

 

gibts. Als kombi mit Hausratversicherung bei der Allianz. Möchte ich aber an dieser Stelle nicht zur Diskussion stellen.

 

BU Versicherung mit / oder ohne Sparen (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

 

Es gibt eine BUZ(?) zu einem privaten Rentenversicherungsvertrag bei der Allianz: Allianz PrivatRente InvestGarantie, abgeschlossen Dez. 2008

Beitrag derzeit mtl. 118,94€, davon gehen 58,45€ in die BU, 48,55€ in die "Zukunftsrente Invest" + zwei wetere Posten für Kapital bei Tod und Beitragsbefreiung (in Summe 13€)

vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente 1343,54€

Berufsgruppe

riskante Hobbys

Laufzeit (Beginn / Ende)

WKN / ISIN des Fonds: Allianz Finanzplan 2045C LU0261745383

Dynamik 3%

Beitrag 118,94€/mtl

 

sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt?

Hypertonie und Grasallergie, wurde allerdingserst vor 3 Jahren diagnostiziert. Beides wird behandelt.

 

Unfallversicherung (Erwachsene / und oder Kinder)

 

keine

 

KFZ - Versicherung (Anbieter der Police)

 

Huk Coburg

 

Hausratversicherung (Anbieter der Police)

 

siehe oben (Haftpflicht)

 

Rechtsschutzversicherung (Anbieter der Police)

 

keine

 

 

 

Fragen über euer Anliegen:

 

Zum Riester:

Laut Forenübersicht (:thumbsup:) ist der angesprochene Riestervertrag im Mittelfeld was die Kosten angeht. Gibt es sinnvolle Alternativen, die vielleicht besser sind?

Mir wurde eine ganze Liste an Möglichkeiten zum Fondsriestern vorgelegt. Da war u.a. auch eine Möglichkeit zum Riestern bei der HDI FRWA14 dabei. Ein Blick auf die Kostenliste hier im Forum ergab ein extrem teures Produkt :blink:. Als ich meinen Makler allerdings darauf ansprach, wurde mir gesagt, dass die Kosten in der Vergleichsliste berücksichtigt werden. Dies kann doch aber nicht sein oder? Denn schließlich fressen die Kosten immer an meinem Guthaben rum, so dass ein teureres Produkt wesentlich besser performen MÜSSTE um mit einem günstigeren Produkt zu konkurieren. Klar können die unterschiedlich gut sein, aber durch die hohen Kosten müssten die Renditen wesentlich größer sein, und das scheint mir nach durchforsten des Forums eher unwahrscheinlich.

 

Und wenn ihr bis hier unten gekommen seit wäre es nett noch ein paar Worte zur bAV zu verlieren, da ich hierzu auch im Forum nocht nicht viel konkretes zu dem vorgeschlagenen Produkt gefunden habe.

 

Danke schonmal vorab! Ich hoffe ich hab nichts vergessen.

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Sapine

Ein gewisses Mindestmaß an Absicherung ist wichtig. Haftpflicht ein Muss und BU ein Soll in jungen Jahren.

 

Ob man als normaler Angestellter eine Riesterrente benötigt wage ich zu bezweifeln. Die Steuervorteile im Rentenalter sind ungewiss, dafür ist garantiert, dass die Anbieter daran auf jeden Fall gut verdienen. Ich mag keine derart langlaufenden Verträge, bei denen Du nicht weißt, was passiert wenn sich Deine Lebensumstände ändern. Vielleicht willst du in 5 Jahren ins Ausland gehen? Es ändert sich viel im Leben junger Menschen und das ist einer der Gründe, warum solche Verträge oft nicht bis zu Ende erfüllt werden.

 

Bei einer BAV mit Gehaltsumwandlung hast Du dann auch noch die Nachteile, dass die Leistungen der übrigen Sozialversicherungen (Krankengeld, Arbeitslosengeld, gesetzliche Rente) sich weiter reduzieren. Oft wird übersehen, dass die BAV auch ganz schnell beitragsfrei gestellt wird von Deinem Arbeitgeber, wenn Du mal längerfristig krank wirst und statt Gehalt Krankengeld beziehst. Gleiches dürfte gelten bei Zeiten von Arbeitslosigkeit.

 

Wichtig ist es frühzeitig anfangen zu sparen, um im Alter gut leben zu können. Dies muss man nicht zwingend mit Versicherungsprodukten machen. Ein gut diversifiziertes Depot bietet neben höheren Renditeaussichten weitaus mehr Flexibilität bei geänderten Lebensverhältnissen. Da kann man bei Familiengründung auch mal eine Zeit aussetzen beim Hausbau womöglich komplett auflösen und Extraeinkünfte aus Prämien oder Patenten bequem zusätzlich parken. Falls Du eher sicherheitsorientiert bist, kannst Du das ganze natürlich auch mit einer Rentenversicherung (meinetwegen auch Riester) kombinieren, aber es geht zweifellos auch gut ohne. BAV würde ich überhaupt nur dann in Erwägung ziehen, wenn der Arbeitgeber seine gesparten Sozialversicherungsbeiträge mit einbringt, was aber nur wenige tun.

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Seit ich es mir mal durchgerechnet habe, bin ich kein wirklicher Freund mehr von Riester, da die Kosten zu hoch sind und diese zusätzlich auch noch zu unflexibel sind.

 

Nimmt man ein vergleichsweise günstiges Produkt wie z.B. die Deka-BonusRente mit einem Ausgabeaufschlag von 3,5% und laufenden Kosten von ~1,1%. Rechnet man dies mal gegen einen Wertpapiersparplan mit ETFs, Anleihen/Festegeld etc., dann reicht oftmals eine ~0,5% bessere Vor-Kosten-Performance für die Depot-Lösung aus, um zum Renteneintrittsalter auf das gleiche Vermögen zu kommen.

 

Im Vergleich zum Riester lässt sich dieses Vermögen aus der Depot-Lösung aber ohne wirkliche Kosten und nach eigenen Vorstellung verbrauchen. Bei der Riester-Rente habe ich erneute Kosten in der Rentenphase und die Höhe dieser Kosten kann man heute bei vielen Produkten nur schwer schätzen. Hinzu kommt die Lebenserwartung mit denen viele Riester-Anbieter rechnen. Ich hatte einen Riester-Rentenversicherungsvertrag, bei dem ich mind. 97 Jahre hätte werden müssen nur um mein Vermögen aus der Ansparphase aufzubrauchen. Wenn dies in der Rentephase weiter Erträge erzielt hätte, hätte ich weit über 100 Jahre werden müssen. Wenn ich aber nun deutlich früher sterbe, dann haben meine Nachkommen (Frau, Kinder) in den meisten Fällen pech gehabt. Bei der Depot-Lösung ist der Partner aber weiterhin abgesichert bzw. die Kinder freuen sich über ein nettes Erbe.

 

 

Stichpunkt Flexibilität:

Aktuell sind Riester-Produkte extremst unflexibel. Wenn ich diese kündige und eine Rückzahlung fordere, dann muss ich alle Steuerersparnisse zurück zahlen, was diese Lösung oftmals unattraktiv macht insbesondere wenn die meisten Kosten zu Beginn der Ansparphase angefallen sind. Pausieren ist teilweise auch nur suboptimal wenn ich entsprechend hohe laufende Kosten habe. Und wer weiß schon, ob ich 40 Jahre lang zulagenberechtigt bin? Vielleicht mache ich mir ja selbständig? Oder ich geh ins Ausland zum Arbeiten?

 

Aber auch zum Renteneintritt ist Riester aktuell sehr unflexibel. Möchte ich meinen Ruhestand außerhalb der EU verbringen, z.B. in Thailand am Strand, dann darf ich alle Steuerersparnisse zurückzahlen....

 

 

D.h. damit sich Riester überhaupt lohnt muss ich sicherstellen, dass ich bis zum Renteneintritt in Deutschland als Angesteller arbeite oder anders entsprechend zulagen berechtigt bin und ich muss meinen Ruhestand in der EU verbringen (nach aktueller Regelung). Das macht Riestern irgendwie nicht sonderlich attraktiv.

 

 

 

Wie oben erwähnt, die Steuerersparnis wird meistens durch höhere Kosten direkt aufgefressen. Hinzu kommen Kosten in der Rentenphase, Vermögensverlust wenn ich doch keine 97 Jahre werden, und entsprechende Unflexibilität sowohl während der Ansparphase als auch während der Rentenphase. Für mich (als junger Mensch) aktuell also ein Nein, danke.

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Gerald1502

Hallo fate187 und willkommen im Forum.

 

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Zu Deiner Situation möchte ich nur kurz anmerken, dass es gut ist, dass die Risikovorsorge so steht. Bei Deinem BU-Vertrag kann man darüber nachdenken, wenn es z.B. Gehaltssteigerungen gibt, die BU-Rente mittels Nachversicherungsoption zu erhöhen. Das ist aber nur als Hinweis zu verstehen.

 

Ob Riester ja oder nein, muss jeder selber entscheiden. Da gehen die Meinungen auseinander. Man ist nicht gezwungen zu riestern, aber die Kritiker sollten auch die Steuererstattung mit einbeziehen, die man bei der Steuererklärung erstattet bekommt. Diese kann man selber alternativ anlegen.

 

Ich selber habe auch eine bAV und mein AG zahlt die ersparten Sozialversicherungsbeiträge in den Vertrag ein. Entscheidungsgründe für die bAV waren die sehr guten Konditionen und sicherer Arbeitsplatz. Wer häufig den Arbeitgeber wechselt, sollte von einer bAV die Finger lassen.

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tyr

Seit ich es mir mal durchgerechnet habe, bin ich kein wirklicher Freund mehr von Riester, da die Kosten zu hoch sind und diese zusätzlich auch noch zu unflexibel sind.

In deiner Aussage fehlt die Einschränkung, dass du nur deinen persönlichen Fall, nämlich dein Alter, deine Riester-Altersvorsorgestrategie mit dem FSP und dein Sparprodukt mit der Deka Bonusrente betrachtet hast. Es gibt jedoch noch zig weitere individuelle Fälle.

 

Mal ein ähnliches Pauschalurteil: nach einer gängigen deutschen Sterbetafel erreichen von 100.000 Personen nur 82.037 das derzeitige GRV-Eintrittsalter von 67 Jahren. Du hast demnach eine Wahrscheinlichkeit von ca. 18% überhaupt gar nichts von irgendwelchen Altersvorsorgesparmaßnahmen zu haben, weil du schlicht vorher gestorben bist. Das Spiel lässt sich noch weiter treiben, mit 67 hat man nach dieser Sterbetafel noch durchschnittlich eine Lebenserwartung von 15,84 Jahren. Macht ein Endalter von 82,84 Jahren. Auf Riester-Sparpläne übertragen liegt folgendes Pauschalurteil nahe: wozu überhaupt eine Langlebigkeitsversicherung ab 85 Jahre? Das eingezahlte Geld ist doch eh weg.

 

Du kennst aber vielleicht durchaus Menschen in deinem Umfeld, die älter geworden sind und noch geistig und körperlich fit sind. Also doch Altersvorsorge betreiben? Warum nicht staatlich gefördert riestern?

 

Natürlich weiß man als junger Mensch nicht, ob man dauerhaft zulagenberechtigt bleiben wird, ob man überhaupt in Deutschland bleibt und wie es in 30+ Jahren mal in der Gesetzgebung aussehen wird. Wenn man sich aber immer für alle Zeit alle Optionen offen halten will bezahlt man auch dafür einen Preis. Im Fall von Riesterprodukten mit den in der Ansparphase sehr flexiblen und kostengünstigen Banksparplänen mit einem Renditeverzicht.

 

Private Wertpapiersparpläne sind voll steuerpflichtig, da wird nichts gefördert, sondern du darfst Abgeltungssteuer zahlen. Im Fall von steuerunschönen ausländischen Fonds sogar 2x.

 

Nebenbei musst du dann auch das gesamte Risikomanagement, die Lebenszyklussteuerung des Portfolios und die Gestaltung der Auszahlungsphase, passender Umschichtungszeitpunkte usw. selber machen. Du hast ein paar Schwächen in der Sparstrategie und der Auszahlungsplan liegt mit 72 Jahren gerade nach einem Börsencrash kräftig im Minus, während du in's Pflegeheim musst? Also doch lieber vorher in einen Sofortrentenvertrag umschichten? Das freut den Versicherer, er nimmt dann die Rechnungsgrundlagen der Lebenserwartung z. B. eines 72-jährigen, statt z. B. eines 30-jährigen bei einem ehemals jungen Riesterkunden.

 

 

Stichpunkt Flexibilität:

Aktuell sind Riester-Produkte extremst unflexibel.

Sehe ich nicht so, derart pauschal schon gar nicht. Wenn man in der Einzahlungsphase mit dem Sparvermögen flexibel bleiben will sind Fondssparpläne sowieso nichts, da die vor Renteneintritt auch mal im gerade vorliegenden Vertragswert kräftig unter der Summe der Einzahlungen liegen können. Zudem sind FSP kräftig Kosten-belastet. Der FSP-Anbieter muss ja etwas verdienen. Mit nem BSP hat man dagegen volle Flexibilität durch niedrige Kosten und kein Kursrisiko. Mit einer klassischen Riester-RV als Nettotarif hat man ggf. einmalig Abschlusskostenhonorar und einen Rückkaufswert in der Nähe der Einzahlungen. Auch nicht arg schmerzhaft.

 

Dass man die Steuerrückzahlungen nicht verkonsumieren sollte ist sicher klar. Wenn man die nicht für eine unerwartete Vertragskündigung auf die Seite legt ist man meiner Meinung nach selbst Schuld.

 

Extrem unflexibel sehe ich nicht. Die Wertung passt meines Erachtens eher auf bAV mit Entgeltumwandlung. Die Kohle ist irgendeinem Vertragspartner und sich ändernden Gesetzen schutzlos ausgeliefert. Mal eben schnell alles kündigen, das Kapital umschichten und damit auf eine Südseeinsel abhauen? Ist nicht. Ich wüsste jedenfalls auf die Schnelle nicht, wie.

 

Mit nem Wertpapierdepot aus Schicht 3 geht das. Dafür zahlt man aber auch laufend Steuern. Das lässt sich wiederum optimieren durch eine fondsgebundene Rentenversicherung, die man als steuer-optimiertes Fondssparplan-Depot mit Möglichkeit zur Verrentung betrachten kann.

 

Zudem: ich würde Riester nicht überbewerten. Das ist nur ein Angebot einer staatlichen Förderung von Sparverträgen zum Stopfen einer gewollt aufgerissenen Lücke in der GRV. Riesterprodukte sind keine alleinige Altersvorsorge, sondern nur ein Baustein. Ein Riesterprodukt zu besparen schließt nicht die Möglichkeit auf ein Wertpapierdepot aus. Und je nach Strategie kann man das Riesterprodukt meiner Meinung nach auch durchaus als Teil eines Gesamtportfolios betrachten. Eigenbeiträge in Riester-BSP sind meiner Meinung nach RK1, Rückkaufswerte klassischer Riester-Rentenversicherungen würde ich z. B. als RK2 einstufen (ähnlich Anleihen hoher Bonität, in die so ein Versicherer ja auch investiert).

 

Riestern lohnt sich nicht für jeden und es gibt auch keine Garantie, ein auf Jahrzehnte passendes Riesterprodukt ausgewählt zu haben. Pauschalkritik finde ich sinnfrei, man muss am Einzelfall betrachten, ob und wenn ja welche Sparform lohnenswert erscheint.

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fate187

Hallo fate187 und willkommen im Forum.

 

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Zu Deiner Situation möchte ich nur kurz anmerken, dass es gut ist, dass die Risikovorsorge so steht. Bei Deinem BU-Vertrag kann man darüber nachdenken, wenn es z.B. Gehaltssteigerungen gibt, die BU-Rente mittels Nachversicherungsoption zu erhöhen. Das ist aber nur als Hinweis zu verstehen.

 

Ob Riester ja oder nein, muss jeder selber entscheiden. Da gehen die Meinungen auseinander. Man ist nicht gezwungen zu riestern, aber die Kritiker sollten auch die Steuererstattung mit einbeziehen, die man bei der Steuererklärung erstattet bekommt. Diese kann man selber alternativ anlegen.

 

Ich selber habe auch eine bAV und mein AG zahlt die ersparten Sozialversicherungsbeiträge in den Vertrag ein. Entscheidungsgründe für die bAV waren die sehr guten Konditionen und sicherer Arbeitsplatz. Wer häufig den Arbeitgeber wechselt, sollte von einer bAV die Finger lassen.

 

Danke für den Hinweis. Ich habe die Validierung durchgeführt, hatte zuerst den falschen Link geklickt :).

 

Ich habe diesen Mittwoch einen Termin bei der Verbraucherzentrale. Im Vorfeld dazu habe ich mir bereits einen Ratgeber von denen durchgelesen. Lustigerweise empfehlen die erstmal grundsätzlich alles :blink:.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich die Idee des Riestern bzw. dem unterstützenden Aufbau einer Zuatzrente durch Steuerersparnis etc. als gute Möglichkeit ansehe. Das dies wie ihr, Sapine, Gerald und auch tyr ansprechen auch mit Nachteilen verbunden ist mir durchaus bewusst.

 

Letztlich wurmen mich zwei Dinge:

Wie gut ist die von mir angesprochene Allianz Riester-Variante was Preis-Leistung angeht.

Außerdem sprach tyr es bereits an: Auf meine Frage hin, warum grundsätzlich keine Banksparpläne oder Rentenversicherungsriestern bei meinem Vermögensberater angeboten werden, kam die Antwort, dass diese vielzu teuer wären und der Ertrag viel zu niedrig (vermutlich für den Vermittler). Dadurch habe ich aber erhöhte Sicherheit (geringere Risikoklasse). Warum ich in diesem Zusammenhang zusätzlich zu meiner bereits vorhandenen Allianz Rentenversicherung (Fonds) in eine Fondsbasierte Riesterrente einzahlen sollte, ist mir auch schleierhaft. Klar werde ich da nochmal nachhaken, allerdings war mir beim letzten Gespräch die Antwort auf diese Frage auch nicht wirklich hilfreich.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
Hier der Vorschlag: Allianz RiesterRente Invest Alpha Balance (Fonds-Riestern)
Auf meine Frage hin, warum grundsätzlich keine Banksparpläne oder Rentenversicherungsriestern bei meinem Vermögensberater angeboten werden

Wie geht das zusammen?Die Nachteile,die hier angesprochen werden,sind mitunter etwas lauwarm formuliert.Grundsätzlich muss ein "Auslandseinsatz" nicht nachteilig sein,weder während der Ansparphase noch im Rahmen des Rentnerdaseins.Es stellt sich immer die Frage,wo Ausland in diesem Fall liegt.

warum grundsätzlich keine Banksparpläne oder Rentenversicherungsriestern bei meinem Vermögensberater angeboten werden, kam die Antwort, dass diese vielzu teuer wären und der Ertrag viel zu niedrig (vermutlich für den Vermittler)

Informiere dich bitte über die Provisionen/Courtagen/younameit,die für die Vermittlung von Banksparplänen gezahlt werden.Ich vermute auch gerne und oft,dass promovierte Physiker zunächst Behauptungen/Vermutungen aufstellen,bevor sie recherchieren.Nichts für ungut.

vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente 1343,54€

Ein bisserl schmal,und Blut(?)hochdruck ist auch ein eher weit gefasster Begriff.Wurde das auch thematisiert bzw. soll es hier thematisiert werden?

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