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plymouth

Unternehmen erfolgreich, aber Aktienkurs schlecht

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plymouth

Hi,

 

ich hätte da mal eine vielleicht eher dumme Frage, aber wer weiss...:

 

Wäre es nicht theoretisch denkbar, dass ein Unternehmen (börsennotiert) sehr erfolgreich ist, sprich das Eigenkapital steigt und steigt, und zwar ohne Fremdfinanzierung, ABER keinen das interessiert, und alle die Aktien keine erhöhte Nachfrage besitzen (zB. denkbar bei Unternehmen die selbst nach 10 Jahren Erfolg, noch kritisch betrachtet werden oder eben weil eben das Unternehmen keiner mag, bspw. ethisch. was auch immer, auch wenn total undenkbar, aber jedoch praktisch möglich).

 

Konsequenz wäre, dass zB. ich 10% der Aktien von einem Multimilliarden Unternehmen halte, aber diese fast nix wert sind. Im Prinzip ist es doch auch so, dass die Aktien nix wert sind, nur durch das Angebot und Nachfragespiel, der Leidenschaft von Aktionären, meine 10% Anteil am Unternehmen etwas bedeutet, ohne andere Aktionäre die auf Grund des Systems Interesse besitzen, sind doch meine 10% Anteil an Dirtyharry nen Haufen $cheiss wert. Das ganze ist doch irgendwie total Kasperletheater eigentlich?!? :-D

 

Danke für ne Antwort auf diese wirklich ernstgemeinte Frage eines absoluten Noobs, in allen belangen.

 

Cheers

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Naja, man könnte jetztzt lange über "Wert" und "Preis" philosophieren. Letztendlich bildet sich der Preis, zu dem eine Aktie gehandelt wird tatsächlich durch Angebot und Nachfrage, so wie bei wohl den meisten Wirtschaftsgütern. Wenn niemand 100 Karat Diamanten haben möchte, wären die Dinger auch nichts wert. Das sowas bei einer Aktie wohl nicht so oft in solch extremer Form vorkommt ergebt sich u.a. aus dem Prinzip der Arbitragefreiheit. Wenn man z.B. etwas für 100 kaufen könnte (z.B. das Unternehmen) und z.B. durch Liquidation des Unternehmens ohne Mühe und Risiko einen viel höheren Betrag erzielen könnte oder irsinnig hohe Gewinne erzielen könnte, dann würden das früher oder später ja die Marktteilnehmer merken und versuchen auszunutzten. Und wenn dann im extremfall alle versuchen die Aktie zu kaufen, dann steigt natürlich mit der Nachfrage in der Regel auch der Preis .....

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boggiboggwursdt

Wenn ich dich richtig verstehe kann ich dir sagen dass genau das sein kann. Zugegeben etwas unwahrscheinlich in der von dir skizzierten extremen Form, aber es gibt Aktien Strategien, die genau nach solchen Aktien Ausschau halten: Unternehmen die riesiges Potenzial haben,deren Aktien im Vergleich dazu jedoch extrem unterbewertet sind.Man kauft die Aktien und spekuliert auf zukünftige starke Kurssteigerungen. Kann aber auch schief gehen da wie du schon erkannt hast der Kurs anhand Angebot und Nachfrage entsteht - wenn niemand außer dir die Aktie kaufen möchte wird diese nicht steigen.

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Cai Shen
Konsequenz wäre, dass zB. ich 10% der Aktien von einem Multimilliarden Unternehmen halte, aber diese fast nix wert sind.

 

Regel numero uno an der Börse: es gibt keine free lunches.

Hat dein hypothetisches Unternehmen werthaltige Positionen in der Bilanz - die sich leicht zu Geld machen lassen - wird sich jemand dein Unternehmen schnappen.

Ob sich ein Konkurrent die Assets letztendlich einverleibt oder ein Fonds das Unternehmen gewinnbringend zerschlägt ist erstmal zweitrangig.

 

Nimm meinetwegen einen Goldschmied mit großen Warenlager aber schlecht verkäuflichen Produkten.

Der Börsenwert dürfte kaum unter den Goldpreis der Rohwaren (Umlaufvermögen) fallen, selbst wenn das operative Geschäft mit Wert Null bewertet wird.

 

Unternehmen die riesiges Potenzial haben,deren Aktien im Vergleich dazu jedoch extrem unterbewertet sind

Sind mit der Fragestellung, glaube ich, nicht gemeint.

Deren Aktien sind Lottoscheine mit furchtbar asymmetrischem Auszahlungsprofil, oft unter "Internet" oder Biotech-Unternehmen zu finden.

Eine Wette auf die nächste Microsoft oder einzelne Wirkstoffe, die Herausforderung ist hier eher unter viel Schrott die zukünftigen Perlen (bzw. Übernahmekandidaten) auszuwählen.

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Malvolio

Wenn ich dich richtig verstehe kann ich dir sagen dass genau das sein kann. Zugegeben etwas unwahrscheinlich in der von dir skizzierten extremen Form, aber es gibt Aktien Strategien, die genau nach solchen Aktien Ausschau halten: Unternehmen die riesiges Potenzial haben,deren Aktien im Vergleich dazu jedoch extrem unterbewertet sind.Man kauft die Aktien und spekuliert auf zukünftige starke Kurssteigerungen. Kann aber auch schief gehen da wie du schon erkannt hast der Kurs anhand Angebot und Nachfrage entsteht - wenn niemand außer dir die Aktie kaufen möchte wird diese nicht steigen.

 

Wenn verschiedene Marktteilnehmer sehr unterschiedliche Erwartungen bezüglich der Entwicklungsmöglichkeiten einer Aktie haben, dann werden sie diese Aktien auch i.d.R. unterschiedlich bewerten. Aktienstrategen versuchen eben solche Aktien zu finden bei denen "der Markt" noch nicht das Potential erkannt hat ... das ist die von Dir angsprochene Spekulation. Ob das dann wirklich so eintritt, steht dann auf einem anderen Blatt.

 

Das Gegenteil gibt es übrigens auch. Wenn viele Anleger geglaubt haben ein Unternehmen oder eine Branche hätte großartige Chancen, dann können die Aktienkurse für solche Unternehmen in große Höhen getrieben werden, auch wenn nur heiße Luft dahinter war.

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John Silver

...

Regel numero uno an der Börse: es gibt keine free lunches.

...

 

Regel Nummer Zwei: Selten, aber manchmal doch.

 

Wenn der Handel einer AG total illiquide ist, weil z.B. jeder Aktienbesitzer weiß was er da für ein Schätzchen hat oder einer/sehr wenige alle Aktien hält/halten, kann es natürlich zu extremen Bewertungsunterschieden kommen zwischen dem realen Wert und dem Börsenkurs kommen.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

Was Du eingangs beschreibst ist im Prinzip das, wonach Value-Investoren suchen.

Gesunde, sich gut entwickelnde Unternehmen deren aktueller Börsenkurs ihrer Meinung nach den echten Unternehmenswert nicht wiederspiegelt. Warren Buffet hat's damit seit Jahren auf die Top 10 der reichsten Menschen der Welt gebracht.

Wenn der Handel einer AG total illiquide ist, weil z.B. jeder Aktienbesitzer weiß was er da für ein Schätzchen hat oder einer/sehr wenige alle Aktien hält/halten, kann es natürlich zu extremen Bewertungsunterschieden kommen zwischen dem realen Wert und dem Börsenkurs kommen.

Wenn aber (was bei einer AG aufgrund der Veröffentlichungspflichten nicht so schwer ist) der Rest der Welt sieht was für Schnäpchenpreise an dem "Schätzchen" dransteht, dann wird die Nachfrageseite auf jedem Fall bedient werden.

Mehr Nachfrage führt bei einer freien Preisbildung für gewöhnlich zu höheren Preisen. Vielleicht kommt kein Handel zustande, aber wenn einer verkaufen wollte, könnte er ja nahezu den Preis diktieren.

 

Oder in Kurz: Wenn außer Dir noch irgendjemand auf der Welt der meinung ist, dass die Aktie unterbewertet ist und es noch technische Möglichkeiten gibt dass Ihr zu einem handel zusammenkommt, wird die von Dir beschriebene Extremsituation wohl nie eintreten.

 

Tatsächlich gibt es aber Aktien, deren Kurswert häufiger deutlich unter dem Unternehmenswert liegen dürften. Diese Aktien sind dann aber nicht börsengehandelt (Mittelständler mit wenigen Unternehmern die sich 99% der Aktien aufteilen und einer Handvoll Mitarbeiteraktien).

Keine freier Markt = keine freie Preisbildung = zu niedrige Preise möglich.

 

Ansonsten hast Du natürlich prinzipiell Recht:

Wenn niemand Dir aus welchen Gründen auch immer Deine Aktien abkaufen will, oder der Aktienkurs gerade niedrig ist, dann ist der Erlös im Falle eines Verkaufs gering. Dann haben sie aber immer noch das verbriefte Recht auf einen bestimmten Unternehmensanteil und (i.d.R.) dem Mitspracherecht in der Hauptversammlung was mit den Gewinnen dieses Unternehmens zu passieren hat (z.B. Ausschüttung an die Aktionäre).

 

Aber Gegenfrage:

Wo ist der Unterschied zu einem Goldklumpen? Sein "Wert" in der Produktion von Waren ist deutlich geringer als sein aktuell gehandelter Preis.

 

Was machten denn Deinen 50 EUR Schein so "wertvoll" dass Du damit 60 Liter Milch kaufen kannst? Sein Baumwollpapier? Das Versprechen eines Staates mit 1,6 Billionen EUR Schulden im Rücken? Das Versprechen einer Zentralbank, die Schuldscheine von ach so glaubwürdigen Staaten wie Portugal, Griechenland und Co aufkauft? Getreu dem alten Kindermotto "Versprochen ist versprochen und wir auch nicht gebrochen"?

Denk mal drüber nach ... und frag jemanden der 2 Währungsreformen in Deutschland in den letzten 100 Jahren durchgemacht hat.

 

Anmerkung: Arbitrage ist m.E. was anderes. Dort werden nämlich 2 liquide Märkte (mit unterschiedlichem Preisniveau fürs gleiche Produkt) vorausgesetzt um es betreiben zu können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Arbitrage

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

... (kann gelöscht werden - versehentlich "antworten" statt edit gedrückt) ...

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