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alaba65

Alter Geldsack braucht ETF-Rat

Empfohlene Beiträge

alaba65

Guten Tag an alle,

 

ich habe hier wochenlang passiv mitgelesen. Längst brummt mir der Schädel. Nur klüger bin ich nicht geworden.

 

Ich suche deshalb hier einen Rat für die Anlage einer ziemlich großen Summe (>600.000.- Euro) in ETF.

 

Ich bin pensionierter Beamter (67 Jahre), verheiratet, eine 35jährige Tochter, eigenes Haus, meine Pension und die Rente meiner Frau finanziert unseren Lebensstandard. Es bleibt sogar noch was übrig.

 

Ach, ich Glücklicher! Hat man viel Geld, hat man viele Probleme. Hat man plötzlich zu viel Geld, hat man plötzlich noch mehr Probleme.

 

Den unerwarteten Geldsegen aus einer Erbschaft will ich so anlegen, dass im Notfall (z. B. Krankheit, Pflegebedürftigkeit) das Kapital zu Verfügung steht. Ansonsten soll es später die Tochter erben.

 

Ich möchte die Summe (derzeit Tagesgeld) komplett in ETF anlegen und habe dazu mehrere Fragen.

 

1. Ist der aktuelle Zeitpunkt richtig - oder soll ich noch ein paar Wochen warten? Die Prognosen eines stärkeren Kursrückgangs im Herbst häufen sich, jedenfalls nach meiner Wahrnehmung (Tageszeitungslektüre, Börse online etc.)

 

)2. Ich denke mal, dass es sich nur um wenige ETF handeln wird, die nicht ständig umgeschichtet werden. Daher hatte ich bei meinen Recherchen nach dem geeigneten Online-Broker die Münchener Merkurbank entdeckt, die pro Order maximal 25 Euro berechnet. Oder ist das eine kleinkarierte Denke, und ich entscheide mich besser für consors bzw. comdirect, da beide Anbieter in diesem Forum immer wieder empfohlen werden?

 

3. Tja, nun die Frage aller Fragen: Was kaufe ich am besten? Einen einzigen Aktien-World-ETF? Einen europäischen? Einen auf den DAX, den anderen auf den M-Dax?

 

Oder soll ich "klassisch" mischen und 10 verschiedene wählen? Ist es angesichts meines Alters überhaupt empfehlenswert, auch Renten-ETF zu kaufen? (Mir drängt sich das laienhafte Gefühl auf, dass Pension und Rente im Grunde einen "privaten Renten-ETF" darstellen.)

 

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand (oder möglichst viele) seine Meinung sagt und mir mit konkreten Empfehlungen hilft.

 

Grüße, Erwin

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Sapine

Zum Thema wie man ein ETF Depot aufbaut, kannst Du auch mit höheren Summen durchaus die Methoden anwenden die im Einführungsfaden dazu aufgezeigt werden. Allerdings musst Du nicht auf Sparplanfähigkeit und Aktions-ETFs achten, denn Du kannst auch günstig über die Börse kaufen.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/43810-etf-depot-aufbauen/

 

Mit welchem Kapitalbedarf rechnest Du denn im Falle einer Pflegebedürftigkeit? Mal angenommen Du musst das Haus umbauen (Badezimmer, schwellenfrei, Treppenlift), sollten 100k denke ich großzügig bemessen sein. Bleibt als nächster Punkt eine rund-um-die-Uhr Haushaltshilfe, die mit plus/minus 1500 Euro im Monat Kosten verursachen wird, das wären bei 10 Jahren Pflegebedürftigkeit 180k ohne Berücksichtigung irgendwelcher Pflegegelder. Damit sollten wir schon eher an der oberen Grenze liegen, wenn nicht noch teure medizinische Aktivitäten hinzu kommen, die selbst zu zahlen sind. Langer Rede kurzer Sinn und bitte nix für ungut aber habt ihr Euch schon mal überlegt, vielleicht einen Teil vom Geld vorzeitig an die Tochter zu verschenken? Da neben dem Haus später auch das Depot vererbt werden soll, wird sie sonst sicher nennenswert Erbschaftssteuer zahlen müssen und jetzt könntet ihr den Freibetrag für Schenkungen noch ausnutzen.

 

 

Zu Deinen Fragen:

 

1) der Zeitpunkt

Immer eine schwierige Frage. Die Zinssenkung kann bald kommen oder auch nicht, leider weiß das keiner wirklich. Aber die Märkte sind nervös und ganz bestimmt ist die aktuelle Situation nicht optimal für einen Kompletteinstieg. Die Märkte sind vergleichsweise ambitioniert bewertet, das Steigerungspotential beschränkt. Andererseits wird man sich ärgern, wenn es noch zwei oder drei Jahre weiter aufwärts geht und man ist nicht dabei.

 

2) die Bank

Die Merkur Bank hat tatsächlich ein Kostenmodell, was für große Depots nicht uninteressant ist. Feste Kostenpauschale für Transaktionen, dafür aber eine Depotgebühr von 25 Euro. Es scheint eine alt eingesessene Privatbank zu sein, aber mal sehen ob irgendeiner Erfahrungen mit denen hat hier im Forum. Ein attraktives Tagesgeldkonto mit 1,4 % für Depotinhaber (>25k) existiert auch mit der Zusage, dass dies nicht nur für Neukunden gilt. Ein komplettes Preisverzeichnis habe ich auf die schnelle nicht gefunden. https://www.merkur-bank.de/depot/depotgebuehren/ordergebuehren.html

 

3) die ETFs

Die Kosten sind entscheidend. Ich vermute mal es wird am günstigsten wenn Du für die Regionen Europa/Nordamerika/Pazifik/EM je einen ETF nimmst. Aber lies Dir den oben verlinkten Faden durch, da solltest Du konkretere Informationen finden. Wenn Dir das zu viel Stress ist kannst Du natürlich auch die bequemere aber auch teurere Variante auf den MSCI ACWI IMI nehmen.

 

4) Renten ETFs

Nachdem eure laufenden Einnahmen bereits höher sind als benötigt, könnt ihr den Aktienanteil höher nehmen als oft empfohlen im Rentenalter. Komplett weg lassen würde ich ihn nicht. Wohl aber kann man überlegen, ob man den aktuell zumindest teilweise mit Tagesgeld und ähnlichem substituiert.

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xenopus
· bearbeitet von xenopus

Hallo Alaba65,

willkommen im Forum.

 

Den unerwarteten Geldsegen aus einer Erbschaft will ich so anlegen, dass im Notfall (z. B. Krankheit, Pflegebedürftigkeit) das Kapital zu Verfügung steht. Ansonsten soll es später die Tochter erben.

 

Die Frage ist: Wenn Du dieses Geld nicht geerbt hättest, was würdest Du dan in Notfällen tun? Würde das, was regulär von der Rente übrigbleibt, reichen um ein Polster anzulegen? Wenn ja, dann kann alles langfristig in ETF angelegt werden. Wenn nein, würde ich einen Teil abzwacken und weiterhin auf dem TG oder als FG-Leiter liegenlassen. Also nur die Inflation ausgleichen. Denn ein ETF-Engagement solle langfristig sein. Notfallgeld muß aber kurzfrisitig zur Verfügung stehen. Deshalb wäre z uüberdenken, ob alles in ETF soll. Wenn Du sagst, diese Erbschaft brauchen wir zu 100% nicht, um gut zu leben, dann kann alles langfristig in ETFs.

 

1. Ist der aktuelle Zeitpunkt richtig - oder soll ich noch ein paar Wochen warten? Die Prognosen eines stärkeren Kursrückgangs im Herbst häufen sich, jedenfalls nach meiner Wahrnehmung (Tageszeitungslektüre, Börse online etc.)

Markttiming funktioniert nicht und was die Journalisten schreiben ist nicht ernstzunehmen. Die müssen jeden Tag / jede Woche das Blatt vollbekommen. Die ganzen Prognosen sind alle Kaffesatzleserei. Wenn Du wirklich langfristig, d.h .Zeithoriont > 20 Jahre, vieleicht so gar (bei Verebung) mehr als 40 Jahre. Bei so langen Zeiträumen spielt der heutige Tageskurs keine Rolle. Wenn Du die 600K gut vermehrst und nie anrührst und Deine Tochter so weitermacht, habt ihr die Chance auf ein richtig dickes Vermögen. Ich würde kaufen, wenn die Strategie steht. Und ich würde mich nicht hetzen lassen bei der Strategiefindung. Wenn Du Dich nicht wohlfühlst alles auf einmal zu investieren, teils in 4 Tranchen auf und invesiter es alle 2 Monate, dann hast Du das Geld in einem halben Jahr platziert.

 

)2. Ich denke mal, dass es sich nur um wenige ETF handeln wird, die nicht ständig umgeschichtet werden. Daher hatte ich bei meinen Recherchen nach dem geeigneten Online-Broker die Münchener

Merkurbank entdeckt, die pro Order maximal 25 Euro berechnet. Oder ist das eine kleinkarierte Denke, und ich entscheide mich besser für consors bzw. comdirect, da beide Anbieter in diesem Forum immer wieder empfohlen werden?

 

Wenn Du wirklich Buy&Hold machen willst, sind die laufenden Kosten wichtiger, als die einmaligen Kaufkosten. D.h. Depot muß kostenfrei sein und der ETF muß geringe laufende Kosten haben. Münchner Merkurbank? Nie gehört, d.h. ich kann mir kein Urteil erlauben. Ich bin bei Consors, aber nur, weil die damals die ersten in Deutschland waren. Flatex wird auch manchmal im Form genannt als preiswerter Broker.

 

3. Tja, nun die Frage aller Fragen: Was kaufe ich am besten? Einen einzigen Aktien-World-ETF? Einen europäischen? Einen auf den DAX, den anderen auf den M-Dax?

Oder soll ich "klassisch" mischen und 10 verschiedene wählen? Ist es angesichts meines Alters überhaupt empfehlenswert, auch Renten-ETF zu kaufen? (Mir drängt sich das laienhafte Gefühl auf, dass Pension und Rente im Grunde einen "privaten Renten-ETF" darstellen.)

 

Pension und Rente sind starke Standbeine, die es Dir erlauben eine weit, weit höhere Aktienquote zu fahren, als sonst in Deinem Alter üblich. Ihr gehört zu den Glücklichen, bei denen die Rente nicht nur sicher, sondern auskömmlich ist.

Was den ETF-Mix angeht: Schau DIr die Musterportfolios an. Ich persönlich würde wenige ETFs kaufen, 10 sind mir zu viel.

Wen Du nur einen ETF kaufen willst, nimm den Welt-Aktienmarkt (MSCI ACWI+FM IMI) PDF hier: http://www.msci.com/...acwi-fm-imi.pdf

Da hast Dud die ganzen entwickeltem Märkte, die Schwellenmärkte und die Frontier Märkte.

 

Zitat

 

captures large, mid and small cap representation across 23 Developed Markets (DM), 23 Emerging Markets (EM) and 24 Frontier Markets countries*. With 8,883 constituents, the index is comprehensive, covering approximately 99% of the global investable equity opportunity set.

 

Da ist alles drin und alles dran. Da braucht man kein Rebalancing und ist fertig. Breiter geht nicht. Dann gibt´s natürlich den Klassiker World/EM 70/30.

Mehr ETFs bedeutet nicht bessere Rendite, wie es Meb DFaber auf seinem Blog nachgerechnet hat http://mebfaber.com/...n-strategies-2/

Auch Buffet hat in seinem Testament verfügt, daß seine Frau 90% in einem S&P 500 Index-Fonds anlegen soll und 10% in Staatsanleihen.

 

Wichtig wären in dem Zusammenhang die Themen: Kosten. ETFs mit einem geringen TER wirken sich langfristig positiv auf die Performance aus. Wie sollen die ETFs aufgebaut sein (swap vs. replizierend) und wie sieht´s mit der Steuer aus? Nur Domizil DE oder auch Irland und Luxemburg?

 

Ich weiß, das es komplett gegen die Intuition ist, aber wenn Du nicht alle Eier in einen Korb legen willst, dann wäre der Kauf eines ETF auf den (MSCI ACWI+FM IMI) sicher eine gute Lösung.

EDIT: Ich war vorschnell. Es gibt leider keinen ETF, der das so abbildet. Jedenfalls habe ich keinen gefunden. Die breitesten ETFs, die ich finden konnte sind

 

der SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF, der auf dem MSCI ACWI IMI basiert.

 

The MSCI ACWI Investable Market Index (IMI) captures large, mid and small cap representation across 23 Developed Markets (DM) and 23 Emerging Markets (EM) countries*. With 8,531 constituents, the index is comprehensive, covering approximately 99% of the global equity investment opportunity set.

 

der iShares MSCI ACWI UCITS ETF, der auf dem MSCI ACWI basiert

The MSCI ACWI captures large and mid cap representation across 23 Developed Markets (DM) and 23 Emerging Markets (EM) countries*. With 2,446 constituents, the index covers approximately 85% of the global investable equity opportunity set.

 

Die Frontier Märkte müsste man dann beispielsweise über den MSCI Frontier Marktes abbilden. Man kann es aber auch bleiben lassen. Wenn Frontier Märkte erwachsen werden, werden sie irgendwann Emerging Marktes und Emerging Markets werden irgendwann zu Developed Marktes. D.h. auch, wenn Du Dich "nur" für eine ACWI-Variante entgeht Dir sicher kein wichtiger Aufsteiger. Das Rebalancing findet innerhalb des Fonds statt.

 

 

Je kleinteiliger Du wirst, umso mehr Arbeit hast Du. Wer macht das? Erst Du, wann geht das auf Deine Tochter über? Macht die das dann auch?

Du brauchst ja auch eine robuste, die Generationen überdauernde Lösung. Aber selbstverständlich kommen auch all die im Forum vorgestellten Varianten in Frage.

 

Ich hoff jetzt einfach mal, daß die 600K nicht für die Pflege in den letzten Lebensjahren draufgehen. Weiß man ja nie.

 

Gruß

Xenopus

 

Edit: Sapine war schneller :rolleyes:

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jogo08

Hast du denn Erfahrungen mit Wertpapieren allgemein und/oder ETFs im Speziellen? Wenn nicht, dann sollte der von Sapine verlinkte Thread die erste Pflichtlektüre sein.

 

Wenn ja, dann kannst du trotzdem in dem verlinkten Thread 'ne Menge Infos saugen.

 

Die entscheidende Frage sollte aber sein, was erwartest du von dem Depot, kurz-, mittel, und langfristig?

Dürfen höhere Schwankungen von 30 und mehr Prozent vorkommen? (Bei Aktien durchaus nicht ungewöhnlich)

Wenn Nein, da musst du deutlich konservativer anlegen als in dem s.g. Weltdepot.

 

Der Vorschlag, das Geld langsam zu investieren halte ich auch für eine gute Idee, ähnlich wie ein Sparplan, nur mit größeren Summen.

Wenn man mal von der "normalen" Positionsgröße ausgeht, bei der viele Banken ihren Mindestbetrag ansetzen, dann kann du mit 4000 Euro-Häppchen je Order und ca. 10 Euro Tradingkosten rechnen. Wenn dir das zu lange dauert kannst du natürlich die Beträge deutlich erhöhen.

 

Überstürzen würde ich allerdings nichts, auf einige Monate wird es nicht ankommen, und bei der Summe solltest du genau wissen, was und warum du es tust.

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alaba65

Hallo Xenopus + Sapine,

 

erst mal meinen herzlichen Dank für Eure Antworten. Allerdings, um ehrlich zu sein - viel klüger bin ich (noch) nicht geworden. Für einen Einsteiger wie mich ist das Theorem "Kann sein, kann aber auch nicht sein" wenig hilfreich. Selbstverständlich hatte ich, bevor ich mich hier angemeldet habe, den Einsteigerfaden gelesen ... und alle irgendwie verwandten Beiträge ebenfalls. Wochenlang! Deshalb schrieb ich ja auch - mir brummt der Schädel vor lauter "einerseits" und "andererseits".

 

Bitte nicht übersehen: In meinem Alter kann man nicht langfristig denken, der Anlagehorizont liegt also bei vielleicht nur 5 Jahren (wenn man unerwartet krank wird). Dann brauche ich nämlich das Geld. Trotzdem denke ich, dass man mit ETF auch innerhalb 5 Jahren etwas mehr erwirtschaften kann als 0,3% für Tagesgeld.

 

Die Musterportfolios sind ebenfalls - jedenfalls nach meinem Eindruck - nach dem Motto aufgebaut "Man kann das so machen... aber auch so ... und außerdem noch so". Meine Fragen hatte ich in der Hoffnung gestellt, dass mir jemand sagt "kauf diese ......(ETF), das ist aus meiner subjektiven Sicht die wahrscheinlich beste Lösung". Vielleicht denke ich aber zu einfach und erwarte das Falsche?

 

Als vernünftiger Vater werde ich natürlich meiner Tochter nicht die halbe Summe vorab schenken, Erbschaftssteuer hin oder her! Was ist, wenn meine Frau oder ich krank werden? Holen wir uns das Geschenk dann in der Not von ihr zurück? Als vernünftiger Vater werde ich aber versuchen, so viel wie möglich davon für sie zu erhalten. Ob sie dann ein Depot weiterführt, um das Geld zu vermehren, oder sie es ausgibt, ist ihre Entscheidung. Daher bitte diesen Aspekt vernachlässigen.

 

Die Frage an mich Wie sollen die ETFs aufgebaut sein (swap vs. replizierend) und wie sieht´s mit der Steuer aus? Nur Domizil DE oder auch Irland und Luxemburg? sind genau die Fragen, die ich nicht beantworten kann - eben weil ich ein Anfänger bin, weil ich zu wenig weiß! Um es nochmals zu formulieren: Laien wie ich brauchen konkreten Rat. Wenn mir jemand zum Beispiel klar sagt "Kauf nur replizierende ETF", dann könnte der Rat meinetwegen falsch sein, aber immerhin kann ich mich dann mit dem Thema intensiv beschäftigen.

 

Deshalb bitte ich Euch um Nachsicht - mir ist nur mit genaueren Hinweisen zu helfen. Sofern mir überhaupt zu helfen ist :-

 

Grüße, Erwin

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jogo08

Du hast dich also mit der Materie befasst, möchtest jetzt eine genaue Handlungsanweisung.

 

Das kann man machen, ob das aber für dich zielführend ist, kann bezweifelt werden. Wie in jeder Gemeinschaft, so gibt es auch hier eine große Fülle an Meinungen, einige davon hast du ja schon selbst gesehen, z. B. Swap gegen replizierende ETFs. Der Eine schaut auf die Kosten, der Andere auf die eventuell höhere Sicherheit.

 

Von daher ist es das Beste, man durchblickt die Materie selbst.

 

Das wird dir vermutlich jetzt auch nicht viel weiter geholfen haben, aber das Forum ist eher eine Hilfe zur Selbsthilfe, entscheiden musst du, denn es ist dein Geld und die Verantwortung dafür liegt allein in deinen Händen.

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x_markus_x

Bitte nicht übersehen: In meinem Alter kann man nicht langfristig denken, der Anlagehorizont liegt also bei vielleicht nur 5 Jahren (wenn man unerwartet krank wird). Dann brauche ich nämlich das Geld. Trotzdem denke ich, dass man mit ETF auch innerhalb 5 Jahren etwas mehr erwirtschaften kann als 0,3% für Tagesgeld.

 

Meine Fragen hatte ich in der Hoffnung gestellt, dass mir jemand sagt "kauf diese ......(ETF), das ist aus meiner subjektiven Sicht die wahrscheinlich beste Lösung". Vielleicht denke ich aber zu einfach und erwarte das Falsche?

 

Wenn dir in einem Restaurant ein Fremder sagt, du MUSST dies oder jenes essen, würde du vermutlich wie die meisten Menschen ablehnen und sauer werden, weil man von Fremden nicht bevormundet werden möchte. Aber bei einer Anlage von 600k EUR ist das für dich ok?!

 

Im Ernst...wenn es die Universallösung, die eierlegende Wollmilchsau, geben würde, bräuchte man dieses Forum nicht. Es wird immer unterschiedlichste Depots und Anlagestrategien geben, solange es unzählige Möglichkeiten gibt, sein Geld anzulegen. Meiner Meinung nach ist der ETF-Leitfaden schon absolut hilfreich und entscheidungshelfend wenn man in ETF anlegen will. Aber entscheiden musst schon du, ist ja auch dein Geld. Nimm es mir nicht übel, aber viele Leute lesen wochenlang Foren und kaufen sich Bücher, wenn sie sich einen neuen Rasenmäher kaufen, aber beim Geld vertrauen sie blind dem nächstbesten Forum oder Berater....ein bisschen Eigeninitiative und eigene Entscheidungsstärke wirst du schon aufbringen müssen.

 

Wenn du das Geld definitiv komplett in 5 Jahren zu Verfügung haben willst, solltest du mMn die Finger von Wertpapieren lassen. Es ist eben nicht garantiert, dass du selbst die 0,3% p.a. schaffst, im Gegenteil, vielleicht steht dein Depot auch 30% tiefer.

 

Viele Grüße

Markus

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xenopus
· bearbeitet von xenopus

Bitte nicht übersehen: In meinem Alter kann man nicht langfristig denken, der Anlagehorizont liegt also bei vielleicht nur 5 Jahren (wenn man unerwartet krank wird). Dann brauche ich nämlich das Geld. Trotzdem denke ich, dass man mit ETF auch innerhalb 5 Jahren etwas mehr erwirtschaften kann als 0,3% für Tagesgeld.

 

Ok, verstehe, dann mal konkret :rolleyes:

Das Thema ETF ist durch für Dich. Diese Anlageform ist für Dich nicht geeignet. Warum? Weil ein Aktienengagement immer riskanter wird, je kürzer es ist. Aktienmärkte schwanken, das liegt in der Natur der Sache. Wenn man davon redet, daß man an der Börse langfristig 4% - 7% verdienen kann, dann sind damit mit Zeiträume ab 10 Jahren gemeint. Kurzfrisitig kann´s gerne mal 20% oder wenn´s ganz schlimm kommt auch 40% - 50% runtergehen. Dann sitzt man nach 3 Jahren mit 50 Cent statt einem Euro da. Macht aber nichts, die Börse bleibt nicht immer Jammertal. Irgendwann geht´s wieder los und dann sind aus 50 Cent auf einmal 1,5 Euro geworden. Aber dann ist die Dekade auch rum. So geschehen von 2009 - heute.

 

Oder anders: Die Börsen rocken, das Geld fließt wie Milch und Honig und dann poff, irgendwas passiert (z.B. 9/11) und die Kurse gehen in den Sturzflug über.

 

Aktien bedeutet auch immer Achterbahn. Man kommt schon an, aber man braucht Nerven und Zeit.

 

Die mächtigste Kraft an der Börse heißt "Regression zum Mittelwert".

  • Die Bäume wachsen nicht in den Himmel => Hochfliegende Kurse müssen irgendwann wieder runter
  • Die wird sich weiter drehen => darniederliegende Kurse müssen wieder auf die Beine und in die Höhe.

Die Regression ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber nur bei langen Zeiträumen (ehrlich gesagt, reden wir da von 30 Jahre plus..) Kurzfristig schlägt Börse gerne mal den einen oder anderen Haken. Klar, in 5 Jahren kannst Du mehr erwirtschaften als die 0,3% vom Tagesgeld, es kann aber auch sein, daß die Kurse bis 2018 moderat steigen und dann 2019 abrauchen und Du mit 30% Verlust dastehst. Da Du bist jetzt keine Börsenerfahrung hast, denke ich nicht, daß Du das durchstehst. Die Summe ist zu groß und die Erfahrungzu klein. Ich würde nicht nur aus strategischen, sondern auch aus emotionalen Gründen von einem Aktienengagement abraten.

 

Ich bin durch die Hölle des Neuen Marktes gegangen, ich weiß wie das ist, wenn sich eine Aktie von 107 Euro auf 2,36 € reduziert. Das fehlt Dir.

 

Deshalb meine Empfehlung: Sieh zu, dass Du das Geld gegen die Inflation verteidigst und gut. Oder nimm 10% und steck sie in einen ETF auf den MSCI World. Das ist ein Brot&Butter-Index, da gibt es genug Konkurrenz, das hält die Gebühren niedrig. Wenn sich die 10% halbieren, hast Du immer noch 95% Deines Vermögens sicher.

 

Gruß

 

Xenopus

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Kolle
· bearbeitet von Kolle

Ich suche deshalb hier einen Rat für die Anlage einer ziemlich großen Summe (>600.000.- Euro) in ETF.

 

............

 

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand (oder möglichst viele) seine Meinung sagt und mir mit konkreten Empfehlungen hilft.

 

 

Zu der ETF-Auswahl können andere mehr sagen. Mehr als 50 % würde ich keinesfalls zu raten.

 

Zu der Gesamtsituation mit Tochter fällt mir spontan ein, dass es wohl besser wäre, die Tochter jetzt mit warmer Hand beim Wohneigentum zu unterstützen ( falls noch nicht vorhanden ) als sie später mit kalter Hand mit hohen Erbschaftssteuern zu belasten.

 

PS: Vom Alter und der Konstellation sind wir nicht weit entfernt.

 

Nachtrag: Ich wurde beim Schreiben unterbrochen und sah nicht die neueren Beiträge. Damit fällt meine Empfehlung raus.

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Ramstein

Bitte nicht übersehen: In meinem Alter kann man nicht langfristig denken, der Anlagehorizont liegt also bei vielleicht nur 5 Jahren (wenn man unerwartet krank wird). Dann brauche ich nämlich das Geld. Trotzdem denke ich, dass man mit ETF auch innerhalb 5 Jahren etwas mehr erwirtschaften kann als 0,3% für Tagesgeld.

Klare Ansage, die zu einer klaren Lösung führt. Aktien-ETfs können schwanken. Als Beispiel hier den STOXX 600 Europe:

 

post-15902-0-29785900-1410294956_thumb.png

 

Wie man unschwer sieht, kann es 50% Verlust geben. Bist du mental und finanziell gewillt, dies Risiko zu tragen? Aus deinen Äußerungen entnehme ich, dass nicht. Also sind Aktien nichts für dich. Vorschlag aus meiner Sicht: Tagesgeld und Sparbriefleiter, um einen Kapitalerhalt zu erreichen; mehr ist momentan risikolos nicht drin.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Angesichts der großen Summe ist es sicher auch keine schlechte Idee, das Geld auf zwei bis drei Banken zu verteilen. Zwar halte ich die Chance für äußerst gering, dass etwas schiefgehen kann. An Deiner Stelle würde ich mich dennoch deutlich wohler fühlen. In gewissem Sinne eine Herzinfarktspräventionsmaßnahme ;)

 

Die Anlage in ETF halte ich für eine gute Idee, denn Du kannst Dir zur Not erlauben, zwei Drittel Deines Geldes zu verlieren. Das wäre nicht schön, aber des Risikos solltest Du Dir bewusst sein.

 

.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Dass es vom Forum nicht diesen einen ETF- Rat gibt bzw. geben kann , kannst Du sehr gut hier ablesen:

 

http://www.wertpapie...100#entry908583

Als gleichfalls Beamter ( aber noch Nichtpensionär ) finde ich es grs. aber gut , dass Du Dich mit 67 - auch angesichts der mitgebrachten "Bordmittel" - nicht völlig von dem Aktienmarkt verabschieden willst.

Gleichfalls nachvollziehbar ist es für mich , das Vermögen nicht vorzeitig an das Kind ( teilweise ) herauszugeben.

Manchmal sind Lebenserfahrungen ( in dem Fall bei meiner Verwandschaft ) prägender , als es ein gewisser Steuereffekt jemals sein kann.

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alaba65
· bearbeitet von alaba65

Wenn ich die geäußerten Pros + Contras richtig interpretiere, wird mir allgemein von einer Aktien-ETF-Anlage abgeraten, weil

1. mein Zeithorizont zu kurz sei.

2. das Risiko eines allgemeinen Rückgangs zu hoch sei.

 

Zu 1. Ich hatte geschrieben, dass der Zeithorizont (schwere Erkrankung, Pflegebedürftigkeit) möglicherweise nur 5 Jahre betragen kann. Das ist die worstcase-Betrachtung. Ebenso gut kann er auch noch 10-20 Jahre betragen. Ist das Argument damit entkräftet?

 

Zu 2. Selbstverständlich bin ich mir des Risikos von Rückgängen bewusst. Ja, ich nehme das in Kauf.

 

Ich wundere mich, warum zwar intensiv über die warme oder kalte Hand diskutiert wird, jedoch niemand angesichts der geäußerten Risiko-Bedenken Renten-ETF erwähnt.

 

Ich habe einen völlig willkürlich ausgewählt (DB X-Trackers IBox Eur, Lu 0290357846), besteht erst seit 2007).

 

Der hat auch 2008 einigermaßen überstanden. Sicher gibt es bessere Beispiele, dieses soll ja nur der Argumentation dienen. Was also spricht dann gegen Renten-ETF?

 

Grüße, Erwin

post-27368-0-17952000-1410332942_thumb.png

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pianopaule

Bevor wir Indices diskutieren sollten wir glaube ich erstmal nochmals die Basisinformationen betrachten:

 

- beide Ehepartner verfügen über so hohe Rentenbezüge bzw. Pensionen dass "sogar noch was überbleibt".

Das ist eine gute Grundversorgung die jedoch die von Sapine beispielhaft angeführten Imponderabilien nicht abdeckt. Dafür müsste ans Vermögen gegangen werden.

 

- die Tochter soll einmal alles bekommen

Das verstehe ich mal so dass im Ablebensfall die Ehefrau weiterhin die Immobilie hält, gut abgesichert ist und die Tochter das Barvermögen erbt d.h. ein vorhandenes Wertpapierdepot würde auf die Tochter übergehen. Damit wäre der Anlagehorizont natürlich zunächst einmal wesentlich länger. Es könnte jedoch Erbschaftssteuer anfallen was -normalerweise- ärgerlich ist und vermieden wird.

 

Mein Vorschlag

1/3 geht in Wertpapiere (etwa in Aktien) mit Anlagehorizont über sagen wir 30 Jahre. Dieser Teil erbt später die Tochter.

1/3 geht in Cash (FG/TG). Das ist die nötige schnelle Eingreiftruppe auf die in diesem Alter niemals verzichtet werden sollte.

1/3 geht als Schenkung zu Lebzeiten an die Tochter aus erbschafts-, einkommenssteuerlichen Gründen.

 

Das soll jetzt keine Einteilung auf den Euro genau sein sondern lediglich ein Vorschlag in welche Richtung man denken könnte.

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jogo08

Ist dir der Zusammenhang zwischen Leitzins am Rentenmarkt und dem Kursverlauf von Rentenfonds bekannt?

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troi65
· bearbeitet von troi65

1/3 geht als Schenkung zu Lebzeiten an die Tochter aus erbschafts-, einkommenssteuerlichen Gründen.

Das soll jetzt keine Einteilung auf den Euro genau sein sondern lediglich ein Vorschlag in welche Richtung man denken könnte.

Na dann schon mal gut , dass der TO nicht in diese Richtung denkt vgl. auch #12.

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pianopaule

1/3 geht als Schenkung zu Lebzeiten an die Tochter aus erbschafts-, einkommenssteuerlichen Gründen.

Das soll jetzt keine Einteilung auf den Euro genau sein sondern lediglich ein Vorschlag in welche Richtung man denken könnte.

Na dann schon mal gut , dass der TO nicht in diese Richtung denkt vgl. auch #12.

 

Das ist dem TO ja auch unbenommen, ebenso dass steuerliche Aspekte offensichtlich überhaupt keine Rolle spielen. Wenn er den Kapitalerhalt schafft bezahlt die Tochter m.W. 11% Erbschaftssteuer. Wenn das für mich nicht relevant ist dann würde ich mir auch keine grossartigen Gedanken wegen einer Anlage machen.

 

Natürlich gibt es jede Menge Für und Wieder einer Schenkung unter Lebenden, das ist schon klar.

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WOVA1

 

Ich habe einen völlig willkürlich ausgewählt (DB X-Trackers IBox Eur, Lu 0290357846), besteht erst seit 2007).

 

Der hat auch 2008 einigermaßen überstanden. Sicher gibt es bessere Beispiele, dieses soll ja nur der Argumentation dienen. Was also spricht dann gegen Renten-ETF?

 

Grüße, Erwin

 

Naja, der ETF kostet 0,15 % pro Jahr und wird mit einer Endfälligkeitsrendite von 2,42 % angegeben.

Bedeutet dann etwas über 2%, die beim Anleger ankommen - bei unveränderten Kursen.

 

Das Risiko ist, dass die Zinsen mal wieder steigen - womit ein Renten-Fond (egal ob ETF oder nicht) erstmal verliert.

 

Als Alternative könnte man eine Festgeldleiter aufbauen, wo es so bei Laufzeiten von fünf Jahren auch noch Banken gibt, die 2% zahlen.

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Sapine
· bearbeitet von Sapine

Über die Anlagedauer würde ich mir auch nicht allzu viele Gedanken machen nicht nur weil die Anlagedauer wahrscheinlich eher bei 15-20 Jahren liegt als bei 5 Jahren sondern auch weil das Depot anschließend vererbt werden soll. Demgegenüber ist eine Liquiditätsplanung für den Fall der nicht eintreten soll dringend erforderlich. Nach meiner Kalkulation sollten 100k für einen vergleichsweise schnellen Zugriff ausreichen (Kosten für ggf. nötigen Umbau, medizinische Behandlung). Falls der Pflegefall länger andauert, kann man sukzessive in den Folgejahren umschichten nach Bedarf und muss nicht alles unmittelbar nach einem Börsencrash versilbern. Eine Aktienquote von 40 - 60 % je nach Risikoneigung betrachte ich als absolut möglich, ohne die Liquidität zu stark einzuschränken.

 

Zum Thema warme kalte Hand lass Dich nicht irre machen, natürlich ist keiner ein Schuft, der seinen Kindern erst nach seinem Ableben das Erbe zukommen lässt. Das Depot kann ja durchaus auch beim Ableben des ersten Ehepartners zum Auszahlen des Erbteils verwendet werden und dann ist es vermutlich gut, wenn es groß genug ist, damit dem Überlebenden auch danach noch ein Notgroschen über bleibt. Aber keine Angst - ich will das nicht weiter vertiefen, sondern nur einen Denkanstoß liefern. Sofern nicht schon vorhanden kann auch ein Testament Sinn machen.

 

Zum Thema Rentenfonds hatten wir die Tage eine ganz gute Diskussion, bei der viele Produkte besprochen wurden. Mal schauen, ob ich den Link noch finde. Grundsätzlich ist die Frage, ob Rentenfonds in der Niedrigzinsphase eine gute Idee sind. Da kaum noch Kursphantasie durch weiter sinkende Zinsen besteht aber dem gegenüber ein Kursrisiko bei steigenden Zinsen existiert und gleichzeitig die Gebühren noch an den ohnehin mageren Zinsen zehren. Jogo hat mit seinem knappen Beitrag bereits auf die Problematik hingewiesen. Daher substituieren einige Anleger Anleihen aktuell durch Festgeld/Tagesgeld/Sparbriefe etc. Dabei sollte der für den Notfall reservierte Betrag vergleichsweise schnell flüssig gemacht werden können, ich würde daher vergleichsweise hoch in Tagesgeld investieren und auf mehr als eine Bank verteilen.

 

EDITH: https://www.wertpapier-forum.de/topic/44443-depotzusammenstellung-und-asset-allokation/

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alaba65

Zwischendurch mal meinen Dank für den Zwischenstand der Kommentare, Euer Engagement und die intensive Auseinandersetzung mit meinem Anliegen.

 

Es käme mir entgegen, wenn der "Vererbungs- und Tochteraspekt" nicht weiter behandelt würde. Denn zwischen unsere Tochter (sie liest hier übrigens fleißig mit ...) und uns passt glücklicherweise kein Blatt Papier. Ich genieße sogar den Ruf, der beste aller Väter und Ehemänner zu sein :-

 

Ich werde mich weiter mit dem Gedanken beschäftigen, das Geld (selbstverständlich bis auf eine Reserve in TG) in ETF zu investieren.

 

Nachdem ich den Link - danke, Sapine - gelesen habe (und viele andere dazu), beschleicht mich allmählich das Gefühl, dass ich mir ein Beispiel an den Affen nehmen könnte, die (angeblich) mit Dartpfeilen auf Kurszettel geworfen und damit ihre Investments genauso erfolgreich ausgewählt haben wie gestandene Investment-Manager .... scheint wohl alles auch eine Sache des persönlichen Geschmacks, womöglich sogar des Zufalls zu sein.

 

Grüße, Erwin

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jogo08

..., beschleicht mich allmählich das Gefühl, dass ich mir ein Beispiel an den Affen nehmen könnte, die (angeblich) mit Dartpfeilen auf Kurszettel geworfen und damit ihre Investments genauso erfolgreich ausgewählt haben wie gestandene Investment-Manager ....

 

Da ging es aber nicht um Strategien fürs Alter oder das Vererben von Vermögen, sondern um die Akteinauswahl an sich. Passt also in dem Zusammenhang überhaupt nicht, oder stellt sich dir nur die Frage WELCHE ETFs du nehmen solltest? Wenn das so ist, dann stell dir einfach das "normale" Weltdepot zusammen und gut ist und lebe mit den Konsequenzen, sei aber dann nicht verbittert, wenn von deinen 600K in 5 Jahren vielleicht nur noch 400K übrig sind.

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Sapine

:D Das mit den Dartpfeilen wäre eher ein Equal-weight-Ansatz, der aber auf die Auswahl von Aktien bezogen ist. Bei ETFs glaube ich nicht, dass er wirklich zielführend ist, weil das Universum hier etliche völlig entbehrliche Kandidaten enthält, die man in einem normalen Depot nicht benötigt (exotische Länder/Branchen/Strategiefonds). Zu den Renten ETFs kann ich im Detail nichts sagen, weil sie für mich aktuell nicht in Frage kommen, bei den Aktien ETFs sind die hier diskutierten Vorschläge im Endeffekt ähnlicher als sie Dir im ersten Moment vielleicht vorkommen.

 

Nimm das Beispiel 70/30 für World/EM. Wenn Du jetzt die 70 % World oder genau gesagt die großen Aktiengesellschaften der entwickelten Länder der Erde in die einzelnen Regionen aufdröselst, hast Du Nordamerika, Europa und Pazifik. Jetzt kannst Du die Anteile nach Marktkapitalisierung oder was hier eher präferiert wird nach BIP gewichten und kommst gerundet zu 30/30/10/30. Die Unterschiede in der Wertentwicklung zwischen den beiden Ansätzen dürften gering sein, weil sie sehr ähnlichen Inhalt haben. Der Vorteil des letzteren ist, dass man ihn mit weniger laufenden Kosten basteln kann (deshalb würde ich ihn bei Deiner Depotgröße bevorzugen). Wenn Du hingegen mit dem Dartpfeil aus den vier genannten Fonds willkürlich zwei auswählst, kann Dein Ergebnis sehr wohl abweichen, weil Du möglicherweise ganz überwiegend auf den asiatischen Raum setzt, falls Deine Pfeile EM und Pazifik getroffen haben sollten. Daher so ganz beliebig sind die Vorschläge am Ende nicht, sondern zielen darauf ab ein halbwegs repräsentatives Abbild der Weltaktienmärkte und damit auch deren Rendite zu liefern.

 

Schönen Gruß an die Tochter :D

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lenzelott
· bearbeitet von lenzelott

Prognosen sind schwierig, speziell wenn Sie die Zukunft betreffen.

 

Die ganzen sogenanten Fachleute, die sich mit Finanzprognosen beschäftigen haben einen Schätzfehler der mich erschauern läßt.

Hier bisschen was dazu zum Nachlesen.

 

Für mich ist jede Prognose (Der Dax steht Ende des jahres bei 12000, Wir stehen vor einer 15%igen Korrektur, usw.) absoluter Unsinn.

 

In TV Sendungen wird derjenige "Fachmann" am liebsten eingeladen (und von den Zuschauern am besten bewertet), der die eindeutigsten Positionen bezieht.

"Im September bekommen wir eine 10%ige Korrektur, halten Sie Ihr Pulver trocken."

 

Warum wollen wir das genauso hören?

Weil wir selber keine Idee haben zu dem Thema und der Fachmann mit der klaren Aussage der muss es ja wohl am besten wissen.

Sonst hätten die den ja auch gar nicht ins TV eingeladen, logo.

 

Untersuchungen haben gezeigt, dass all diese "Fachleute" keine sind, Ihre Aussagen sind im Mittel schlechter wie würfeln.

 

Genau aus diesem Grund bin ich ein Fan von quantitativen Anlagemodellen.

Wir hatten hier im Forumvor einigen Jahren zum Beispiel mal das Best of Two Modell "durchgehechelt"

 

Man kann Sie an historischen Kursen nachvollziehen und sich gedanken darüber machen ob einem das daraus resultierende Ergebnis zusagen könnte oder nicht.

Obs´dann in der Zukunft genauso funktioniert kann man damit natürlich nicht wissen.

Aber eine Idee mit Geld zu befeuern, die historisch betrachtet nicht funktioniert hat, erscheint mir zumindestens fragwürdiger.

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lenzelott

:D Das mit den Dartpfeilen wäre eher ein Equal-weight-Ansatz, der aber auf die Auswahl von Aktien bezogen ist.

 

Equal weight Aktien Portfolios haben historisch betrachtet die marktkapitalisiert gewichteten Indices um ca. 1-2% p.a. outperformed (je nach Markt und betrachtetem Zeitpunkt unterschiedlich).

Der Erklärungsversuch lautet: Small & Midcaps werden dabei höher gewichtet wie sonst üblich und die haben on the long run ein entsprechende Outperformance zu Bigcaps.

 

Selbst innerhalb eines hoch kapitalisierten Indexes wie dem S&P500 hat dies einen nicht unerheblichen Effekt:

post-5309-0-19064100-1410429406_thumb.png

Im Zeitverlauf dargestellt das Verhältnis des equal weighted Index zum Marktkapitalssiert gewichteten S&P500.

Für die dargestellten letzten 9.3 Jahre hat der equal weighted Index eine jährliche Outperformance von 2,3%.

Allerdings sieht man auch, dass er in der Finanzkrise deutlich schlechter abgeschnitten hat, kleinere Tritel wurden da stärker abverkauft wie die Bigcaps.

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Sapine

Wie heißt es so schön :) There is no free lunch

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