Peter Wolnitza Juli 18, 2014 Hallo, nachdem ja in Zypern bereits eine Steuer auf Sparguthaben erhoben wurde, hat jetzt auch Spanien eine Sparersteuer eingeführt, um Sparer am Versuch der Staatsentschuldung zu beteiligen. Hier klicken Sinnigerweise - während der Fussball WM - rückwirkend zum 01.Januar 2014 nun sind 0,03% auf Sparguthaben kein gigantischer Betrag, aber die Schleusen sind erst mal geöffnet...und die Testballons kommen langsam näher... oder seh ich das zu pessimistisch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 18, 2014 Hallo, nachdem ja in Zypern bereits eine Steuer auf Sparguthaben erhoben wurde, hat jetzt auch Spanien eine Sparersteuer eingeführt, um Sparer am Versuch der Staatsentschuldung zu beteiligen. Hier klicken Sinnigerweise - während der Fussball WM - rückwirkend zum 01.Januar 2014 nun sind 0,03% auf Sparguthaben kein gigantischer Betrag, aber die Schleusen sind erst mal geöffnet...und die Testballons kommen langsam näher... oder seh ich das zu pessimistisch? Nein, das siehst du richtig, Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juli 18, 2014 · bearbeitet Juli 18, 2014 von Ramstein oder seh ich das zu pessimistisch? M.E. wäre das in D nicht möglich, da das BVerfG eine einseitige Steuer auf Giro/Sparkonten kippen würde; siehe momentanen Disput um die Vermögenssteuer. Falls eine allgemeine umfassende Vermögenserhebung als Grundlage einer neuen Vermögenssteuer kommen sollte, würden sicher auch Konten erfasst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Juli 18, 2014 Alles nur eine Frage der farblichen Zusammensetzung von Bundestag und -rat in den nächsten Legislaturperioden, gepaart mit der Frage der Schuldentragkraft in Deutschland. Einseitige Sparersteuer ala Zypern in D -nein, langfristig kommende Vermögenssteuer ... sehr wahrscheinlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PassiveForProfiz Juli 18, 2014 Bis in die 90er Jahre war eine Form Vermögenssteuer in den alten Bundesländern immer wieder erhoben worden, sofern ich mich recht erinnere. Eine Immobiliensteuer oder eine anderweitig auf eine Vermögensform zugeschnittene Steuer wird aber in der Tat vom BVerfG wahrscheinlich nicht mehr genehmigt werden; nur die allgemeine Vermögenssteuer. Es wäre also meiner Auffassung nach nichts neues. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juli 18, 2014 Mich hat die Meldung auch erschreckt. Genau so wie der Zugriff des Staates in Zypern auf die Konten der Bürger. So läuft es eben. Wenn der Staat meint, noch mehr Geld aus den Bürgern heraus pressen zu müssen, findet er dafür einen Weg. Unabhängig von den Wahlversprechen der regierenden Parteien. Der Staat kann so viele Steuern und Abgaben definieren, wie er möchte. Streikkul Ich sehe in Deutschland bei der Kapitalertragsteuer z. B. noch viel Luft nach oben. Warum sollte man Kapitalerträge nicht mit dem persönlichen Steuersatz belegen? Das verkauft man dann als Steuererhöhung für die "Reichen". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juli 18, 2014 Bis in die 90er Jahre war eine Form Vermögenssteuer in den alten Bundesländern immer wieder erhoben worden, sofern ich mich recht erinnere. Du erinnerst dich richtig, mit 120.000 DM Freibetrag hat diese Form der Substanzbesteuerung Mitte der 90er noch zugeschlagen. Das Problem war, dass Immobilienbesitz anders bewertet wurde wie Kapitalanlagen und das fand keine Gnade vor dem Verfassungsgericht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Juli 18, 2014 Ich sehe in Deutschland bei der Kapitalertragsteuer z. B. noch viel Luft nach oben. Warum sollte man Kapitalerträge nicht mit dem persönlichen Steuersatz belegen? Warum nicht gleich eine MwSt-Erhöhung ? Im Gegensatz zu den Einkommensbesteuerungsarten sind hier auch Steuern über 100 % möglich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juli 18, 2014 Zypern... Spanien... die Schleusen sind erst mal geöffnet...und die Testballons kommen langsam näher Die zwei Dinge kann man m.E. nicht ansatzweise vergleichen. Auf Zypern ging es um eine akute Schuldenkrise mit unmittelbar bevorstehendem Staatsbankrott und allem was dazu gehört. Spanien geht es heute finanziell zwar auch nicht berauschend, die Einführung der Einlagensteuer hat aber eher mit den Besonderheiten der Regionenfinanzierung zu tun. Außerdem gab es diese Steuer bereits in diversen Regionen, sie wurde lediglich auf eine landeseinheitliche Regelung umgestellt. Befürchte trotzdem, dass in spätestens 10-15 Jahren auch in Deutschland Vermögenssteuern wieder da sein werden. Aber nicht weil Zypern und Spanien dies vormachen, sondern weil uns unsere eigenen demographischen Probleme einholen (und die Eurorettung möglicherweise etwas teurer wird als versprochen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FranzFerdinand Juli 18, 2014 Ich sehe in Deutschland bei der Kapitalertragsteuer z. B. noch viel Luft nach oben. Warum sollte man Kapitalerträge nicht mit dem persönlichen Steuersatz belegen? Warum nicht gleich eine MwSt-Erhöhung ? Im Gegensatz zu den Einkommensbesteuerungsarten sind hier auch Steuern über 100 % möglich. Weil die MwSt. reiche Bürger unter- und arme Bürger überproportional am Steueraufkommen beteiligt. Das wäre bei Steuern auf Guthaben nicht so. Der Staat hat nunmal einen hohen Finanzbedarf, und der wird eher zu- als abnehmen. Ob er den nun über die Einkommenssteuer, PKW-Maut oder Vermögenssteuern beitreibt, ist mir schon fast egal. Da hilft nur: Mehr verdienen, als der Staat einem wegnimmt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PassiveForProfiz Juli 18, 2014 · bearbeitet August 2, 2014 von PassiveForProfiz Warum nicht gleich eine MwSt-Erhöhung ? gute Frage Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lurchi Juli 18, 2014 Ich sehe in Deutschland bei der Kapitalertragsteuer z. B. noch viel Luft nach oben. Warum sollte man Kapitalerträge nicht mit dem persönlichen Steuersatz belegen? Diese Maßnahme in Verbindung mit einer Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags halte ich durchaus für eine sinnvolle Anpassung. Mir leuchtet bis heute noch nicht ein, warum Kapitalerträge einer Flat-Tax unterliegen, aber das Einkommen durch meine Arbeitskraft höher besteuert wird... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 18, 2014 · bearbeitet Juli 18, 2014 von BondWurzel Zypern... Spanien... die Schleusen sind erst mal geöffnet...und die Testballons kommen langsam näher Die zwei Dinge kann man m.E. nicht ansatzweise vergleichen. Auf Zypern ging es um eine akute Schuldenkrise mit unmittelbar bevorstehendem Staatsbankrott und allem was dazu gehört. Spanien geht es heute finanziell zwar auch nicht berauschend, die Einführung der Einlagensteuer hat aber eher mit den Besonderheiten der Regionenfinanzierung zu tun. Außerdem gab es diese Steuer bereits in diversen Regionen, sie wurde lediglich auf eine landeseinheitliche Regelung umgestellt. Befürchte trotzdem, dass in spätestens 10-15 Jahren auch in Deutschland Vermögenssteuern wieder da sein werden. Aber nicht weil Zypern und Spanien dies vormachen, sondern weil uns unsere eigenen demographischen Probleme einholen (und die Eurorettung möglicherweise etwas teurer wird als versprochen). Spanien ist durchaus auf dem zypr. Weg.... http://de.statista.com/statistik/daten/studie/207261/umfrage/prognose-der-staatsverschuldung-von-ausgewaehlten-europaeischen-laendern/ http://de.statista.com/statistik/daten/studie/247033/umfrage/staatsverschuldung-in-eu-und-euro-zone-in-relation-zum-bruttoinlandsprodukt-bip/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juli 18, 2014 Ich sehe in Deutschland bei der Kapitalertragsteuer z. B. noch viel Luft nach oben. Warum sollte man Kapitalerträge nicht mit dem persönlichen Steuersatz belegen? Diese Maßnahme in Verbindung mit einer Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags halte ich durchaus für eine sinnvolle Anpassung. Mir leuchtet bis heute noch nicht ein, warum Kapitalerträge einer Flat-Tax unterliegen, aber das Einkommen durch meine Arbeitskraft höher besteuert wird... Das liegt dann aber daran, dass du es nicht begriffen hast. Als Aktionär bist du am Unternehmen und damit am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Der Gewinn wird erst im Unternehmen mit ca. 35% besteuert und dann beim Aktionär noch mal mit 25% + Soli. In Summe bist du dann beim Spitzensteuersatz der Einkommensteuer. Früher gab es mal für inländische Aktionäre eine anrechenbare Körperschaftssteuergutschrift, die dann aber wegen der Benachteiligung ausländische Aktionäre gekippt wurde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juli 18, 2014 · bearbeitet Juli 18, 2014 von tyr Warum nicht gleich eine MwSt-Erhöhung ? Im Gegensatz zu den Einkommensbesteuerungsarten sind hier auch Steuern über 100 % möglich. Wenn man die Mehrwertsteuerschraube überdreht und die restliche EU nicht mitzieht ziehen die Bürger eben in's Nachbarland... Steuern und Abgaben auf Vermögen, Immobilien, Kapitalerträge dagegen kann man politisch so verkaufen, dass davon ja nur Wohlhabene betroffen wären. Das liegt dann aber daran, dass du es nicht begriffen hast. Als Aktionär bist du am Unternehmen und damit am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Der Gewinn wird erst im Unternehmen mit ca. 35% besteuert Unternehmen haben im Vergleich zum Privatanleger deutlich größere steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten. Das was gesetzlich in Deutschland gewollt ist und was dann tatsächlich im Staat ankommt sind zwei verschiedene Dinge. Man kann übrigens auch ohne Sprüche wie "du hast es nicht begriffen" diskutieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juli 18, 2014 Spanien ist durchaus auf dem zypr. Weg.... Auf dem Weg ist auch Italien. Frankreich trottet mit etwas Abstand hinterher und Deutschland bildet die Nachhut B) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
herr_welker Juli 18, 2014 Nein, das siehst du richtig, Absolut. Diese Maßnahme in Verbindung mit einer Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags halte ich durchaus für eine sinnvolle Anpassung. Mir leuchtet bis heute noch nicht ein, warum Kapitalerträge einer Flat-Tax unterliegen, aber das Einkommen durch meine Arbeitskraft höher besteuert wird... Liegt dein persönlicher Steuersatz unter 25%, kannst du die zu viel gezahlte Abgeltungssteuer über deine Steuererklärung zurück holen. Gründe für die Einführung der Abgeltungssteuer: Vereinfachung, wenn die Bank automatisch die Steuer abführt Senkung der Steuer für hohe Einkommen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
farbfarbrik Juli 19, 2014 Liegt dein persönlicher Steuersatz unter 25%, kannst du die zu viel gezahlte Abgeltungssteuer über deine Steuererklärung zurück holen. Es geht um den Grenzsteuersatz. Bei der Günstigerprüfung werden die Kapitalerträge zum Einkommen addiert und geschaut, ob die Besteuerung dort geringer ist als 25%. Als Single ist man schon bei 14200€ bei einem Grenzsteuersatz von 25,00% (für das Jahr 2014). Wer mit einem Einkommen von weniger als 14000€ brutto pro Jahr auskommen muss, hat wohl kaum die Möglichkeiten, groß Kapitalerträge aus eigenem Vermögen zu generieren (Ausnahme wohl Kinder von vermögenden Eltern, die Vermögen überschrieben/geschenkt bekommen haben). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juli 19, 2014 Vergiss nicht die Rentner, die einen niedrigen steuerpflichtigen Anteil der Rente haben. Da kann man schon noch ein paar Tausender Kapitaleinnahmen haben, ohne über die 25 % zu kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag