Schildkröte Juli 18, 2014 Ja, und die, die keine Metzgerbrötchen kaufen und sparen, kaufen die Aktien von König Burger und werden reich und reicher und brauchen später nicht mehr zu arbeiten. Die die nur kaufen bleiben arm und werden dicker und dicker. Ich könnte noch eine Schippe drauflegen: König Burger steht natürlich nicht selbst am Thresen oder in der Küche, sondern lässt das sein Gesinde für sich erledigen. Stattdessen berät sich König Burger mit seinen Rittern, welche weiteren Länder er erobern könnte. In den eroberten Ländern kann er noch mehr Getreide und Gemüse anpflanzen sowie weitere Gaststuben eröffnen. Damit wären wir dann beim Thema Politik bzw. Krieg. Letzteres ist bekanntlich die Fortsetzung von Ersterem mit anderen Mitteln. Ich denke, ich belasse es nun mit meinen Ausschweifungen. Aber Geschichte wiederholt sich bekanntermaßen. So wie es im Mittelalter eine Feudalherrschaft gab, hat sich das Kapital heute sehr konzentriert. Mal schauen, wann es wieder zu Bauernkriegen, Revolution oder Massendemonstrationen kommt.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver Juli 18, 2014 ... Brauchen wir aber alles nicht, wir brauchen nur unseren Verstand. ... Chem - ich mag Dich und Deine Beiträge wirklich sehr - aber DU weißt doch besser als ich als Chemiker, dass das (also Wissenschaft) so nicht wirklich so funktioniert und Du sicherlich nicht in einer Handvoll Posts die BWL/VWL revolutionierst. (Chem: Nur als Hinweis, das meine ich oben nicht böse. Ich selber war in meiner "frühen Studienzeit" - wie ich erst später realisiert und erfahren habe - von der Anschauung her ein Merkantilist). Ohne dass es ihm bewusst war, hat Chemstudent die Mehrwerttheorie von Karl Marx anhand einer Bäckerei erläutert. ... Ich danke Dir, dass Du in vielen mühevollen Posts (mit anderen Foristi hier) die Fahne der BWL/VWL hochgehalten hast. Ich gestehe - ich war feige - mir war das vielzuviel arbeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juli 19, 2014 Ohne Bäckerei könnte der Angestellte keine Brötchen backen, seine Arbeitsleistung wäre, auch wenn er sich noch so anstrengt, nichts wert; weil keine Brötchen bei rauskommen. Nein. Ohne Bäckerei könnte er keine Arbeitsleistung erbringen. Das ist ein Unterschied. Verlegen wir das Bsp. mal ins Mittelalter, mit einem Bäcker als Einzelkämpfer, und der Einfachheit halber einem Bauern als Lieferanten der Rohstoffe. Der Bauer pflügt sein Feld, säät usw.; bis hierhin hat die Arbeit Investitionscharackter, der Bauer bekommt dafür kein Geld. Im Herbst kann er endlich ernten und den Bäcker, nach einem Umweg über die Mühle, mit dem Mehl beliefern. Im Winter hat der Bauer nicht viel zu tun, geht seinen Hobbies nach, braucht aber trotzdem seine Brötchen. In der Zeit leistet er nichts, nutzt aber die Arbeitsleistung des Bäckers. Das gleiche Prinzip, Vorleistung des einen, damit der andere Brötchen backen kann. Nein, eben gerade nicht. Was du darstellst ist NICHT das erzielen eines passiven Einkommens, sondern der Tausch einer Arbeitsleistung gegen eine andere. Da das ganze Zeitversetzt stattfindet, wird hier die auf Vorrat produzierte Arbeit des Bauern getauscht. Er verbraucht also sein erarbeitetes Vermögen, nämlich den produzierten Weizen. Ist der Vorrat an erbrachter Arbeitsleistung verbraucht, ist der Bauer mittellos und erhält keine Brötchen mehr. Du beschreibst den Verbrauch von erarbeitetem Vermögen. Nicht das, um was es hier geht: Passives Einkommen. Die richtige Analogie wäre: Jemand gehört die Bäckerei. Er hat sie gekauft. Der Bauer produziert den Weizen, der Müller das Mehl, der Bäcker das Brötchen. Und der Besitzer der Bäckerei erhält einen Teil der Brötchen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Verständnissproblem ist. Wir wollen über passives Einkommen sprechen. Also den ständigen zustrom von Gütern und Leistungen. Du versuchst zu zeigen, dass dieses Einkommen aus der eigenen vorher erbrachten Arbeitsleistung besteht. Im Grunde also nichts weiter ist, als aktive erworbenes Einkommen, das schlichtweg später als Vermögen aufgezehrt wird. Das hatte ich bereits mehrere Male eindeutig widerlegt. Gerne nochmal: Die Bäcker erwirtschaftet für den Besitzer passives Einkommen. Sie tut das 10,50 oder 100 Jahre lang etc. Mit jeder Erwirtschaftung würde - deiner Logik folgend - nur die vom Besitzer vorher erbrachte Arbeitsleistung ausgezahlt. Das ergibt wenig Sinn, denn dann würde die vorher erbrachte Arbeitsleistung keine konstante Größe sein, sondern beständig wachsen, je nachdem, wie lange / wie stark die Bäckerei passives Einkommen generiert. Nach deiner Logik, würde die Dividende bei einer Aktie - bspw. von unserer Bäckerei - nicht etwa von den dort produzierenden Menschen (und für BW: Maschinen) generiert, sondern vom Aktienbesitzer selber. Das interessante: Die Dividende wird erzeugt, völlig gleich ob der Besitzer lebt oder tot ist. Ich versuche, dir darzustellen, daß man nicht unbedingt zu der Zeit (physisch) arbeiten muß, in der man das Arbeitsergebnis anderer nutzt. Und wie gezeigt, hat diese Darstellung nichts mit der Generierung eines passiven Einkommens zu tun. Du beschreibst den Verbrauch von generierten Vermögen, also auf Vorrat erbrachter Arbeitleistung. Du beschreibst hingegen nicht, wie die vorher erbrachte Arbeitsleistung - also das Vermögen - erhalten bleibt und darüberhinaus ein passives Einkommen generiert wird, ohne das der Besitzer des Vermögens weitere Arbeitsleistung erbringt. Nochmal, einfach mal klar durchdenken: Mir gehört eine Bäckerei. Ich erbringe für sie keine Arbeit. Ich habe sie mit erbrachter Arbeitsleistung erworben. Ich vererbe sie meinen Söhnen, die ihren Söhnen, und so weiter. Die Bäckerei erbringt für alle diese Besitzer passives Einkommen. Und du willst behaupten, dass der erste Besitzer dieser Bäcker soviel Arbeit auf Vorrat geleistet hat, dass er alle anderen damit ernähren kann? Oder anders: Jemand hat 1900 einen ETF auf den Dow jones gekauft (sofern es das damals schon gegeben hätte). Ständig wird ein passives Einkommen produziert, bis heute. Hat derjenige der den ETF kaufte, tatsächlich vorher diese Arbeitsleistung erbracht? Sorry, aber offenbar scheint man hier tatsächlich zu glauben, dass passives Einkommen nicht von anderen generiert wird, sondern man es selbst irgendwie "vorher" erarbeitet hat. Würde man 1000 Jahre alt, hat man vorher halt eine Arbeitsleistung von 1000 Jahren erbracht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
50cent Juli 19, 2014 Geld fällt nicht vom Himmel. Geld muss erarbeitet werden. Wenn ich das nicht mache, müssen es andere sein, die es für mich tun. Ich verstehe auch nicht, was daran nicht zu verstehen ist Angenommen, ich habe mir durch eigene Arbeit 1 Million Euro verdient und möchte aufhören zu arbeiten. Dann gibt es im Extremfall folgende Möglichkeiten: 1. Ich lege mein Geld nicht an, sondern verzehre es nach und nach komplett auf. In diesem Fall lebe ich sozusagen von meiner eigenen, vorab geleisteten Arbeit. 2. Meine vorab geleistete Arbeit möchte ich als Summe bzw. Vermögen erhalten und möglichst durch Zinsgewinne vermehren. Ich lege mein Geld in Aktien, Anleihen, Private Equitiy usw. an und generiere ein passives Einkommen ohne Kapitalverzehr. Von diesem passiven Einkommen lebe ich. In diesem Falle müssen andere Menschen mein passives Einkommen erarbeiten. Reich wird man meistens nicht durch eigene Arbeit, sondern durch die Arbeit vieler anderer. Natürlich trägt man ein unternehmerisches Risiko als Investor und muss kluge Entscheidungen treffen. Aber die eigentliche, Wert schöpfende Arbeit müssen andere erledigen, damit es beim Investor in der Kasse klingelt und er vom passiven Einkommen leben kann. Natürlich profitieren auch die Menschen, die für den Investor arbeiten. Sie haben einen Arbeitsplatz und können bestenfalls ein menschenwürdiges Leben leben. Meist ist es jedoch so, dass der Lohn so knapp gehalten wird, dass es für den normalen Arbeiter gerade so zum leben reicht. Da wir uns alle in einem Wertpapier-Forum befinden, nehme ich an, dass grundsätzlich jeder hier moralisch damit klar kommt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Juli 19, 2014 · bearbeitet Juli 19, 2014 von Schildkröte @ Chemstudent: Wir haben deinen Standpunkt verstanden. Um auf meinen mittelalterlichen Burgerbrater zurückzukommen: . Der König lebt von seinem passiven Einkommen, während sein Hoofstaat für dieses malochen darf. Es gibt in der heutigen Welt zwar keine Könige mehr, dafür aber eine Konzentration des Kapitals. In der Geschichte gab es unter anderem auch deswegen immer wieder Umwälzungen. Aber nachdem der Kuchen danach neu verteilt wurde, kam es früher oder später immer wieder erneut zu einer Kapitalkonzentration. Ich denke, wir sollten es nun mit unseren betriebs- und volkswirtschaftlichen Diskursen lassen, denn wir haben uns stark vom eigentlichen Threadthema entfernt. Die TO verfügt ja anscheinend bereits über ein Vermögen, was ihr ein passives Einkommen ermöglicht. Ihr ging es vielmehr um den moralischen Aspekt, wenn sie nicht mehr arbeiten geht. frugal-girl, wenn du es dir leisten kannst, dann gestalte dein Leben so, wie du es dir wünschst! Wenn du gerne verreist oder antike Sprachen studieren möchtest, dann mach es. Wenn du dich stattdessen lieber etwas widmen möchtest, was dir das Gefühl gibt, etwas sinnvolles bzw. moralisches zu tun, dann such dir eine entspr. Beschäftigung. Zwei Kollegen von mir engagieren sich z. B. ehrenamtlich als Jugendtrainer in einem Sportverein. Wenn du dich für Soziale Dienste interessierst, könntest du vielleicht mal beim DRK oder der Diakonie vorbeischauen. Es gibt viele Möglichkeiten. @ John Silver: Danke für die Blumen! Allerdings bin ich kein Ökonom, sondern Ingenieur. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juli 19, 2014 @ Chemstudent: Wir haben deinen Standpunkt verstanden. Um auf meinen mittelalterlichen Burgerbrater zurückzukommen: . Der König lebt von seinem passiven Einkommen, während sein Hoofstaat für dieses malochen darf. Es gibt in der heutigen Welt zwar keine Könige mehr, dafür aber eine Konzentration des Kapitals. In der Geschichte gab es unter anderem auch deswegen immer wieder Umwälzungen. Aber nachdem der Kuchen danach neu verteilt wurde, kam es früher oder später immer wieder erneut zu einer Kapitalkonzentration. Ich denke, wir sollten es nun mit unseren betriebs- und volkswirtschaftlichen Diskursen lassen, denn wir haben uns stark vom eigentlichen Threadthema entfernt. Und offenkundig stimmst du und 50cent mir in meinem Standpunkt ja auch zu. Dennoch ein letztes Beispiel für alle anderen. (Es sei mir zu meinem Geburtstag erlaubt ) Ein Chemiker arbeitet 30 Jahre. Für seine Arbeitsleistung erhält er einen Lohn. Einen Teil seiner Arbeitsleistung spart er auf. Nach 30 Jahren hat er soviel Arbeitsleistung auf der hohen kannte, dass er sich damit eine Bäckerei kaufen kann. Er wandelt also seine gesparte Arbeitsleistung aus der Form "Geld" in die Form "Bäckerei" um. Er erschafft damit aber keine neue Arbeitsleistung. Der Chemiker stirbt und vererbt die Bäckerei an seinen Sohn, Chemiker jr. Künftig erzielt die Bäckerei für Chemiker jr. fortwährend ein passives Einkommen. Weder wird dabei die Bäckerei - also die auf vom Chemiker während seiner 30 Jährigen Arbeitszeit aufgesparte Arbeitsleistung - verbraucht, noch leistet der Chemiker selbst eine weitere Arbeitsleistung (er ist schließlich tot), noch leistet Chemiker jr. eine Arbeitsleistung, die das passive Einkommen generiert (sonst wäre es auch kein passives Einkommen). Der Chemiker jr. kann die Bäckerei auch weiter verschenken, vererben etc. pp. Für jeden weiteren Besitzer erbringt die Bäckerei ein passives Einkommen. Theoretisch bis in die Unendlichkeit, sofern es die Menschheit und die Bäckerei solange gibt. Es ist also völlig absurd anzunehmen, dass dieses passive Einkommen die Arbeitsleistung des Chemikers widerspiegelt. Es wird von den Menschen (und Maschinen @BW) erwirtschaftet. Nicht vom Besitzer der Bäckerei. Ich beschreibe nur die Dinge. Politische Folgerungen, moralische Schlüsse etc. ziehe ich hingegen nicht. Da heute allerdings mein Geburtstag ist, und ich überdies Urlaub habe, würde ich mich nun aber wieder schöneren Dingen widmen. Ich danke - das muss sein - für eine nette Diskussion. Hat mir gefallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trauerschwan Juli 19, 2014 In dem Sinne, alles Gute zum Geburtstag! Feier schön und genieß das tolle Wetter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Juli 19, 2014 In dem Sinne, alles Gute zum Geburtstag! Feier schön und genieß das tolle Wetter. Da schließe ich mich gleich an ! Feier schön ohne "schlechtes Gewissen". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Juli 20, 2014 · bearbeitet Juli 20, 2014 von pillendreher Exakt. Auch ich lasse andere Menschen für mich arbeiten. Sie erwirtschaften meine Rendite, mein zusätzliches passives Einkommen. Genau so ist es. Fazit des ganzen: Passives Einkommen heißt andere - und nicht abstrakt "Geld" - für sich arbeiten lassen. That's all. @chemstudent, auch nachträglich alles gute zu deinem Geburtstag und danke für diesen interessanten Diskussionsbeitrag, dazu Spiegel 19/2014 Artikel zu Thomas Piketty, Professor an der Ecole d`economie de Paris: Das Kapital frisst die Zukunft! Von der Unmöglichkeit mit Arbeit reich zu werden. www.spiegel.de/spiegel/print/d-126830902.html Erstaunlich für mich dabei, der langfristige Wertzuwachs aus Kapitalvermögen von 4-5% pro Jahr, im Vergleich zum Wirtschaftswachstum von 1,5% (und damit ja auch Lohnerhöhungen um maximal diesen Betrag) pro Jahr. Damit einhergehend die Tatsache, dass einige wenige ohne Arbeit immer reicher werden, und ein Großteil der arbeitenden Menschen gar nicht in der Lage ist Kapital anzusparen. Und vor allem, dass auch die wohlhabende Mittelschicht immer weniger wird. Fazit, wer Geld hat (besonders aus Erbschaft, oder durch andere glückliche oder unglückliche Zufälle), wird bei geschickter Anlage (Tips dazu gibt es ja hier genug im Forum!) immer reicher im laufe der Jahre. Wessen Kapital nur seine Arbeitskraft ist, kann sich noch so sehr anstrengen, er wird pro Jahr immer ca. 3% Renditepunkte im Nachteil sein, zu einem, der als Privatier nur von seinen Kapitaleinkünften lebt. Daher bleibt dem Arbeitenden ( oder wie Marx sagt, dem Nichtbesitzer von Produktionsmitteln) eigentlich nur übrig, für jeden verfügbaren euro Aktien zu kaufen, und damit Besitzer von Produktionsmitteln zu werden, d.h. die Seiten zu wechseln (also nicht mehr auf seine Arbeitskraft angewiesen zu sein) , und dafür ist diese Forum ja da. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette Juli 20, 2014 Gut gesagt, Pillendreher. Genau so sehe ich das auch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 20, 2014 Erstaunlich für mich dabei, der langfristige Wertzuwachs aus Kapitalvermögen von 4-5% pro Jahr, im Vergleich zum Wirtschaftswachstum von 1,5% (und damit ja auch Lohnerhöhungen um maximal diesen Betrag) pro Jahr. Halt! Stop! Wenn es schon erstaunlich für dich ist, solltest du diese Zahlen nicht so unkritisch übernehmen! Das Wirtschaftswachstum wird real, also nach Abzug der Inflationsrate angegeben; der Wertzuwachs aus Kapitalvermögen (leider in dem Artikel nicht genauer spezifziert) idR. brutto, also vor Abzug von Steuern und vor Inflation. Auch die Lohnerhöhungen umfassen idR. Inflationsrate zzgl. Produktivitätswachstum, also normalerweise einiges mehr als das reale Wirtschaftswachstum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Juli 20, 2014 Der Thomas Piketty ist doch bekannt und gleichzeitig umstritten wegen seiner tendenziösen Ansichten, die regelmäßig widerlegt werden. http://www.zeit.de/2...ng-kapitalismus Tatsache ist doch, dass es derzeit kaum Realgewinne aus Kapitalvermögen gibt sondern bestenfalls Risikoprämien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Juli 20, 2014 Wissenschaftlich betrachtet ist sämtlicher Gewinn oberhalb des risikolosen Zinses irgendeiner Risikoprämie geschuldet. Bei einer Inflationsrate und Geldmarktzinsen zwischen 0-1% bzw. Kapitalmarktzinsen um 1-2% müssen 4-5% Rendite zwangsläufig voll im Risiko stehen. Gut laufende Immobilie (Illiquiditätsprämie), Dividendentitel über 3% (Value Prämie), einige Wenige werden immer reicher (tail risk) - irgendein Modell wird schon passen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Flughafen Juli 20, 2014 · bearbeitet Juli 20, 2014 von Flughafen Erstaunlich für mich dabei, der langfristige Wertzuwachs aus Kapitalvermögen von 4-5% pro Jahr, im Vergleich zum Wirtschaftswachstum von 1,5% (und damit ja auch Lohnerhöhungen um maximal diesen Betrag) pro Jahr. Damit einhergehend die Tatsache, dass einige wenige ohne Arbeit immer reicher werden, und ein Großteil der arbeitenden Menschen gar nicht in der Lage ist Kapital anzusparen. Und vor allem, dass auch die wohlhabende Mittelschicht immer weniger wird. Vermögen muss nicht durch Arbeit entstehen, es kann auch durch Nachfrage entstehen. Beispiel: ein Lagerhilfsarbeiter vom bayerischen Bierbauer Paulaner hat sich in der Nachkriegszeit ein Haus relativ zentraler münchner Lage bauen können. Heute ist er Millionär, weil der Grundstückspreis durch die Nachfrage stark angestiegen ist. Dieser Vermögen könnte er heute mit seiner Arbeit nie erarbeiten. Und hat es auch in der Vergangenheit nicht. Es resultierte aus der Nachfrage. Die Nachfrage kann deutlich über den Lohnzuwachs wachsen. Z.B. duch Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Der DAX dürfte mindestens zu 50% Ausländern gehören. PS: Finde die Idee von Chemstudent, den Bäcker mit Vermögen zu bezahlen, witzig. Heute bezahle ich ihn mit einem Ziegelstein aus meinem Haus, morgen mit einem Anteilschein an einem ETF. Ich dachte, die meisten Bäcker wollen nur Geld sehen, und dass Geld nicht unbedingt Vermögen ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Juli 20, 2014 Ich habe absolut kein schlechtes Gewissen wegen meines passiven Einkommens (btw. Sparzins ist auch nichts anderes). Vor 5,5 Jahren, wo fast jedes Depot unter Wasser stand, hätte solch eine Diskussion gar nicht statt gefunden. Das es auch Baisse-Zeiten gibt und das man mit Aktien auch enorme Risiken eingeht, scheinen einige inzwischen vergessen zu haben. Stellt euch mal vor wir hätte wie zur großen Depression in Amerika in den Dreißigern oder wie in Japan nach 1990 jahrelang Verluste gemacht. Wer ersetzt einem das? Niemand! Das einzige was man dann bekommt ist Hohn und Spott. Es ist nur gerecht, dass man in guten Zeiten auch entsprechend belohnt wird für sein finanzielles Engagement. Firmen begeben ja auch nicht Aktien um potentielle Anteilsinhaber glücklich zu machen, sondern um sich mit dem Geld weiter zu entwickeln. Das hilft dann auch neu angestellten Leuten, die sonst gar keinen Job hätten. Wer nicht glücklich und sich unterbezahlt fühlt in seinem Job, kann im Unterschied zu den erwähnten Sklaven die Arbeitsstelle wechseln, sich selbstständig machen oder auch einer Genossenschaft beitreten. Und die Angestellten bei den großen DAX-Konzrnen in D verdienen doch meistens gut und haben mehr als das Nötigste zum Leben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Juli 20, 2014 · bearbeitet Juli 25, 2014 von pillendreher Erstaunlich für mich dabei, der langfristige Wertzuwachs aus Kapitalvermögen von 4-5% pro Jahr, im Vergleich zum Wirtschaftswachstum von 1,5% (und damit ja auch Lohnerhöhungen um maximal diesen Betrag) pro Jahr. Halt! Stop! Wenn es schon erstaunlich für dich ist, solltest du diese Zahlen nicht so unkritisch übernehmen! also ich haben diese Zahlen nicht unkritisch übernommen, sondern den Artikel von Piketty, aufgrund der Kritik an chemstudent in dieses Forum gestellt. Und ich finde den Ansatz von Piketty als Diskussionsgrundlage sehr viel interessanter als so vieles hier. Der Thomas Piketty ist doch bekannt und gleichzeitig umstritten wegen seiner tendenziösen Ansichten, die regelmäßig widerlegt werden. http://www.zeit.de/2...ng-kapitalismus also in dem Zeitartikel kommt Piketty gar nicht so schlecht weg, aber anscheinend beschäftigst du dich ja häufig mit Piketty, oder nimmst du deine Aussagen ungeprüft aus tendenziösen Zeitungsartikeln und Abstracts. Mir war er jedenfalls nicht bekannt und die deutsche Übersetzung seines Buches ist wohl auch noch nicht auf dem Markt. Um mit Laotse zu sprechen. Der Wissende redet nicht. Der Redende weiss nicht. @frugal-girl im Gegensatz zu vielen hier im Forum, habe ich das Ziel der finanziellen Freiheit durch einen unglücklichen Zufall erreicht. Und auch wenn ich noch weiter arbeite, das Wissen es nicht mehr zu müssen ist einfach genial geil! Lass Dir von niemandem was anderes Einreden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Juli 20, 2014 Der Thomas Piketty ist doch bekannt und gleichzeitig umstritten wegen seiner tendenziösen Ansichten, die regelmäßig widerlegt werden. http://www.zeit.de/2...ng-kapitalismus also in dem Zeitartikel kommt Piketty gar nicht so schlecht weg, aber anscheinend beschäftigst du dich ja häufig mit Piketty, oder nimmst du deine Aussagen ungefragt aus tendenziösen Zeitungsartikeln und Abstracts. Mir war er jedenfalls nicht bekannt und die deutsche Übersetzung seines Buches ist wohl auch noch nicht auf dem Markt. Um mit Laotse zu sprechen. Der Wissende redet nicht. Der Redende weiss nicht. Piketty ist ein von Karl Popper inspirierter Sozialpopoulist. Das war auch der, der Hollande im Wahlkampf den Floh mit 75 % ESt. in den Pelz gesetzt hat. Wenn ich ein Sozialpopoulist sein wollte, würde ich mir auch meine eigene Statistik so zurechtlegen dass sie genau das beweist was ich rüberbringen will. Z.B. den isolierten Verlauf des DAX in den letzten 5 Jahren als Basis für meine Behauptungen nehmen. Obwohl du meine Quellen als gefärbt ansiehst, hier ein Link zur Wirtschaftswoche: http://www.wiwo.de/p.../9972100-4.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
frugal-girl Juli 20, 2014 @Stockinvestor - ja, es war ironisch gemeint:-) Ok, kann es nachvollziehen, aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, was so ein Fake davon hat, hier über seine fiktiven Probleme zu diskutieren... Naja... @pillendreher - danke, das Gefühl möchte ich auch können:-) @Kolle - es ist schön, dass du quasi eine Finanzanalyse meines Lebens geleistet hast, aber ich möchte dich trotzdem bitten, dies zukünftig nicht zu tun. Aus ein paar Fakten, die du dir zusammengebastelt hast, entsteht ein völlig falsches Profil. Mein schlechtes Gewissen bezieht sich sicherlich nicht auf meine Familie und die finanziellen Gegebenheiten, die du einfach so unterstellst, stimmen nicht. Ich möchte hier jedoch nicht bezüglich der finanziellen Situation meiner Familie ins Detail gehen. Aber eigentlich hast du mich auf eine geniale Idee gebracht. Denn... bei Hausfrauen fragt keiner nach, warum sie nicht (mehr) arbeiten. Man vermutet einfach, dass der Ehemann genug verdient und die Frau sich ums Haus/Kind kümmert. Einfach genial und ich bin darauf vorher nicht gekommen. Wenn mich also dann irgendwann fragen wird, was ich mache, bin ich einfach Hausfrau:-) Dadurch hat sich das "Neidproblem" erledigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mountie Juli 20, 2014 · bearbeitet Juli 20, 2014 von Mountie Du brauchst da kein schlechtes Gewissen haben. Du hast gespart, wenn andere Geld ausgegeben haben. Während andere sich schöne Dinge geleistet haben ,wie z.B. ein neues Auto, Markenkleidung, in schicken Hotels Urlaub gemacht haben, Wochenentrips, Skiurlaube, schickes Essen, Cocktailbars oder sich ein teures großes Haus gekauft haben usw. hast Du vielleicht ein altes Auto oder gar kein Auto gefahren, keine Markenkleidung getragen, in einfacheren Unterkünften Urlaub gemacht, kein schickes Häuschen im Grünen usw. gekauft. Auf das alles hast Du verzichtet, um das gesparte Geld für Dich arbeiten zu lassen. Also dass die Threaderstellerin ihre Kleidung selbst genäht und in einer Höhle gewohnt hat, konnte ich dem Startbeitrag jetzt nicht unbedingt entnehmen. Das wollte ich dann doch kurz einwerfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juli 21, 2014 @Kolle - es ist schön, dass du quasi eine Finanzanalyse meines Lebens geleistet hast, aber ich möchte dich trotzdem bitten, dies zukünftig nicht zu tun. Aus ein paar Fakten, die du dir zusammengebastelt hast, entsteht ein völlig falsches Profil. Mein schlechtes Gewissen bezieht sich sicherlich nicht auf meine Familie und die finanziellen Gegebenheiten, die du einfach so unterstellst, stimmen nicht. Ich möchte hier jedoch nicht bezüglich der finanziellen Situation meiner Familie ins Detail gehen. Aber eigentlich hast du mich auf eine geniale Idee gebracht. Denn... bei Hausfrauen fragt keiner nach, warum sie nicht (mehr) arbeiten. Man vermutet einfach, dass der Ehemann genug verdient und die Frau sich ums Haus/Kind kümmert. Einfach genial und ich bin darauf vorher nicht gekommen. Wenn mich also dann irgendwann fragen wird, was ich mache, bin ich einfach Hausfrau:-) Dadurch hat sich das "Neidproblem" erledigt. So ist das wenn man nur ein paar Brocken in den Raum stellt, weil man Angst davor hat, etwas preis zu geben. Mir scheint Dein Problem liegt nicht beim Geld und was Du der Umwelt sagst, sondern bei Dir selbst. Mach Dir weniger Gedanken darüber, was andere über Dich denken könnten, sondern beschäftige Dich damit, was Dir Freude bereitet und Selbstvertrauen gibt. Das kann eine soziale Beschäftigung sein oder der Besuch im Klettergarten oder das Erlernen von etwas, was Dich schon immer interessiert hat. Vielleicht ein Tanzkurs oder Malen. Was es sein wird, weißt nur Du. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juli 21, 2014 also ich haben diese Zahlen nicht unkritisch übernommen, Doch, genau das hast du gemacht. Und, statt dich kritisch damit auseinanderzusetzen, hast du noch einen falschen Zusammenhang zwischen Lohnerhöhungen und Wirtschaftswachstum dazugeschrieben. Zu meiner Kritik an Pikettys Zahlen schreibst du "vorsichtshalber" nichts. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Juli 21, 2014 @Kolle - es ist schön, dass du quasi eine Finanzanalyse meines Lebens geleistet hast, aber ich möchte dich trotzdem bitten, dies zukünftig nicht zu tun. ..... Aber eigentlich hast du mich auf eine geniale Idee gebracht. Denn... bei Hausfrauen fragt keiner nach, warum sie nicht (mehr) arbeiten. Man vermutet einfach, dass der Ehemann genug verdient und die Frau sich ums Haus/Kind kümmert. Einfach genial und ich bin darauf vorher nicht gekommen. Wenn mich also dann irgendwann fragen wird, was ich mache, bin ich einfach Hausfrau:-) Dadurch hat sich das "Neidproblem" erledigt. Mit eher esoterischen Fragestellungen tue ich mir tatsächlich schwer, normalerweise antworte ich da nicht drauf. Bei üblichen monetären Fragestellungen ist es hier üblich wenigstens soviele Details zu nennen, dass es dem Fragesteller und den stillen Mitlesern auch was nutzt. Ich nehme den Hinweis ernst und werde zukünftig keine "Analyse" irgendwelcher Art zu deiner Person schreiben. Ohne Bezug zu deiner Situation und weil es zum zweiten Teil deiner Ausführungen passt, verrate ich aber soviel von mir: Meine Frau hat das gesamte Startvermögen in die Ehe eingebracht, mit einem Kind weitergearbeitet während ich studiert habe und erst beim zweiten von drei Kindern ist sie dann dauerhaft zu Hause geblieben um sich der Familie zu widmen. Ihr wäre nie im Traum eingefallen, sich deshalb ein schlechtes Gewissen zu machen. Ihre gesellschaftliche Anerkennung hat sie durch ehrenamtliches Engagement erhalten und Hausfrau ist ein ehrbarer Beruf im wörtlichen Sinne von Berufung. Und zu mir: Bei meinen Konsumansprüchen hätte ich mit etwa 55 aufhören können zu arbeiten. Aber da war mein Gehalt schon zu hoch, die Reserven zu gering und die Arbeit hat auch zu viel Spaß gemacht um das sinnvoll umzusetzen. Gewissensprobleme haben keine Rolle gespielt. Heute bin auch froh darüber, erst die letzten Jahre haben die Weiterentwicklung von "finanziell unabhängig" zu "bescheiden wohlhabend" gebracht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba Juli 21, 2014 Ihr wäre nie im Traum eingefallen, sich deshalb ein schlechtes Gewissen zu machen. Ihre gesellschaftliche Anerkennung hat sie durch ehrenamtliches Engagement erhalten und Hausfrau ist ein ehrbarer Beruf im wörtlichen Sinne von Berufung. Das kann man allerdings nicht so auf die heutigen jungen Frauen verallgemeinern. Die gesellschaftliche Anerkennung von Hausfrauen ist doch schon stark gesunken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
x_markus_x Juli 21, 2014 · bearbeitet Juli 21, 2014 von x_markus_x Ihr wäre nie im Traum eingefallen, sich deshalb ein schlechtes Gewissen zu machen. Ihre gesellschaftliche Anerkennung hat sie durch ehrenamtliches Engagement erhalten und Hausfrau ist ein ehrbarer Beruf im wörtlichen Sinne von Berufung. Das kann man allerdings nicht so auf die heutigen jungen Frauen verallgemeinern. Die gesellschaftliche Anerkennung von Hausfrauen ist doch schon stark gesunken. Das würde ich pauschal so nicht durchgehen lassen. Es gibt Gegenden in Dtld., bei denen »Hausfrau sein« durchaus eine legitime Zukunftsplanung ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mucben Juli 21, 2014 Ein Leben von passiven Einkommen geht imho erst ab 400.000 EUR Vermögen wenn man 3-4% Eigenkaptalrendite unterstellt. Mehr wird langfristig kaum möglich sein. Wichtig ist dass Du Dein Kapital nicht verzehrst sondern von Mieten, Dividenden oder Zinsen lebst (kein Verkauf von Vermögensteilen für Konsum/Lebenshaltung).Die Lebenshaltungskosten (insbes. Steuern für die Umverteilungsmaschine des Staates, Mieten, Krankenversicherung) in D sind derart hoch.... Findest Du aus dem Grund nicht 400.000 viel zu wenig? Ich glaube unter 1,5Mio EUR braucht man gar nicht darüber nachdenken nur vom passiven Einkommen zu leben. Aber dazu sollten wir vielleicht einen extra Thread aufmachen. Zur Ausgangsfrage: Falls es wirklich so ist, dass Du (@frugal) eher fremdbestimmt bist, weil es Dir wichtig ist, was andere von Dir denken, dann finde ich die zu sagen, dass Du "selbstständige Vermögensberaterin/-verwalterin" bist, eigentlich ganz gut. Denn damit lügst Du ja nicht, weil Du das ja tatsächlich (für Dich!) tust. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag