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frugal-girl

Schlechtes Gewissen wegen fin. Freiheit

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frugal-girl

Hallo,

 

ich habe mich hier angemeldet, damit ich über ein Problem mit jemandem sprechen kann, der das gleiche Ziel wie ich anstrebt.

 

Ich bemühe mich durch Sparen und Aufbau vom passiven Einkommen finanziell unabhängig zu sein. Es wird noch ein paar Jahre dauern, aber ich glaube auf dem richtigen Weg zu sein.

 

Aber... in der letzten Zeit habe ich sehr oft schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen. Ich habe viele Hobbies und will dann meine Zeit damit verbringen. So war der Plan. Aber nun habe ich das Gefühl, das es nicht richtig ist. Es ist mir bewusst, dass dahinter die in mir tief verwurzelte gesellschaftliche Norm steckt, die die Arbeit bis 67 als etwas vorsieht, dass jeder Mensch machen soll. Ich mache es aber nicht, weil ich Fremdbestimmung hasse und Freiheit mir unglaublich wichtig ist. Dennoch...ich habe das Gefühl wie beim Spicken in der Schule...jemand erwartet etwas von mir und erfülle seine Erwartungen nicht.

 

Ist das nachvollziehbar?Mir ist wohl bewusst, dass das Problem nur in meinem Kopf steckt und ich meine Wahrnehmung ändern muss, sonst hat das Streben nach finanzieller Freiheit keinen Sinn mehr. Denn wenn ich es mache, dann will ich mich dabei wohl fühlen. Nicht mehr arbeiten zu müssen und dabei zu denken, dass es eigentlich nicht "richtig" ist, macht wirklich keinen Sinn. Wie kann ich mich davon befreien, dass ich die Normen der Gesellschaft übernehme und das für richtig halte, was von mir erwartet wird und was die meisten Menschen machen?

 

Ich bedanke mich herzlich für alle Kommentare und Anregungen

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chart

Nö, kann ich nicht nachvollziehen. Stell dir doch die Frage, ob es Sinn macht zu arbeiten, wenn man nicht muss.

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Holgerli

Aber... in der letzten Zeit habe ich sehr oft schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen. Ich habe viele Hobbies und will dann meine Zeit damit verbringen. So war der Plan. Aber nun habe ich das Gefühl, das es nicht richtig ist. Es ist mir bewusst, dass dahinter die in mir tief verwurzelte gesellschaftliche Norm steckt, die die Arbeit bis 67 als etwas vorsieht, dass jeder Mensch machen soll. Ich mache es aber nicht, weil ich Fremdbestimmung hasse und Freiheit mir unglaublich wichtig ist. Dennoch...ich habe das Gefühl wie beim Spicken in der Schule...jemand erwartet etwas von mir und erfülle seine Erwartungen nicht.

 

Hi und willkommen im Forum,

 

keine Ahnung wie alt Du bist aber ich für meinen Teil bin zu einer Zeit ins Arbeitsleben eingetreten, da wurde man als Arbeitnehmer schon mal gekündigt, wenn es für 3 Monate mau aussah und Fragen nach einem höheren Gehalt wurden damit beantwortet, dass offizielle 10% und inoffizielle 15% Arbeitslosigkeit garantiert wen finden lassen würden, der meinen Job sogar noch für 'n Euro weniger in der Stunde macht.

Warte mal ab, bis Dir selber oder jemand aus Deinem nahen Freundes- oder Verwandtenkreis das passiert. Dann relativieren sich Schuldgefühle recht schnell.

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Toni

Zur Not gibt es genug ehrenamtliche Tätigkeiten, mit denen man sein schlechtes Gewissen ganz einfach wegarbeiten kann...

 

:thumbsup:

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Kolle

Ein schlechtes Gewissen hätte ich nur dann, wenn ich mir das "arbeitsfreie Leben auf Kosten der Allgemeinheit" gönnen würde. Solange ich mein Geld so einteile, dass ich durch wenig Konsum früher "als die Norm" aufhören kann ist es doch okay. Ohne radikale Konsumeinschränkung funktioniert das sowieso in den meisten Fällen nicht. Der Quotient Verbrauch zu Nettolohn ist eine wichtige Kenngröße. Wer nur die Hälfte ausgibt, braucht nur halb so lange zu arbeiten.

 

In der Praxis ist es aber so, dass man sich irgendwann so an die Arbeit gewöhnt hat, dass sie einem fehlen würde. War zumindest bei mir so.Und in den letzten Jahren war mein Gehalt am höchsten.

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frugal-girl

Moin,

 

zu den Fragen...bin Mitte 30, beruflich und finanziell kann ich mich nicht beschweren

 

 

Stell dir doch die Frage, ob es Sinn macht zu arbeiten, wenn man nicht muss.

 

Das ist es eben! Weil man ja vorgelebt bekommt, dass man ohne Arbeit nicht leben kann (nicht nur wegen Geld, sonder wegen der Arbeit an sich) und dass Arbeit dem Leben einen Sinn gibt.

 

 

Das mit Ehrenamt habe ich dann tatsächlich als Alternative (Tafel oder Unicef kämen in Frage)

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mucben

Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen.

 

Auch ich habe den Plan spätestens mit 50 aufzuhören zu arbeiten und mich ausschließlich um meine Hobbies zu kümmern.

 

Meine Planung sieht sehr gut aus und es gibt momentan sogar die Möglichkeit zu finden, es sogar noch schneller (so bei ca. 41/42) zu schaffen.

 

Mein Problem ist daran, dass ich schon jetzt feststelle, dass mein "gehobener" Lebensstil schon einige Leute die Nase rümpfen lässt.

 

In dem Moment, wo ich nur noch mein eigener Herr bin und aus passivem Einkommen leben werde, wird das sicherlich noch einmal zunehmen.

 

Ist ein typisches Neid-Problem in Deutschland, glaube ich.

 

Bin übrigens auch Mitte 30.

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frugal-girl
· bearbeitet von frugal-girl

Ja, das kommt noch hinzu...

Ich rechne damit, dass ich dann nicht mehr viele Freunde bzw. Bekannte habe, eher ein paar wahre Freunde, die damit umgehen können.

Aber das macht mir nicht so viel aus, ich mag sowieso eher weniger Kontakte, dafür aber richtig gute... Und ich denke finanzielle Freiheit ist tatsächlich eine Art Prüfung bestehender Beziehungen bzw. Freundschaften/Bekanntschaften

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Diskussionen wie diese wurden im Forum schon einige Male geführt. Nicht arbeiten gehen zu müssen, ist für viele ein Traum. Die meisten sind aber nunmal darauf angewiesen. Das gesammelte Wissen dieses Forums KANN dazu beitragen, auf ein passives Einkommen hinzuarbeiten. Glückwunsch an denjenigen, der es schafft.

 

Wie schon gesagt wurde, gehört für die Allgemeinheit Arbeit zur gesellschaftlichen Norm. Wer sich da nicht einfügt, wird schonmal abfällig als "Schmarotzer" beschimpft. Gerade für Langzeitarbeitslose ist es jedoch schwierig, wieder in Lohn und Brot zu kommen. Zu den Themen "Sozialbetrug" und "Armutseinwanderung" äußere ich mich mal besser nicht. Aber muss man sich als Rentier (so nannte man im 19. Jahrhundert die Empfänger von passivem Einkommen) mit den Vorgenannten wirklich in einen Topf werfen lassen?

 

In ähnlichen Diskussionen hatten User von Erfahrungen berichtet, wonach sie von Freunden schief angesehen wurden, weil sie nicht mehr arbeiten gehen mussten. Nun ja, Neid ist die höchste Form der Anerkennung und auf solche Freunde kann man wohl verzichten. Solange man nicht abhebt und sich den Mitmenschen gegenüber hochnäsig verhält, die arbeiten gehen müssen, ist gegen dein Ziel imho nichts einzuwenden.

 

In vergleichbaren Diskussionen wurde die Frage gestellt, was man mit der vielen Freizeit macht. Einige sprachen von Reisen oder ehrenamtlicher Tätigkeit. Es spricht auch nichts dagegen, aus Spaß bzw. Überzeugung (weiter) arbeiten zu gehen. Wie sagte einst der alte Fritz: Jeder soll nach seiner Facon selig werden.

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frugal-girl

Danke für den Hinweis, dass es hier schon ähnliche Diskussionen gibt. Ich bin neu hier und kenne das Forum wirklich nur sehr oberflächlich.

 

Ich würde gerne die Diskussionen durchlesen...könnte mir jemand sagen, in welchem Bereich ich sie finde oder könnte sie jemand verlinken? Die Suchfunktion hat nicht viel gebracht...Danke:-)

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mucben

Ich glaube ganz ohne "Arbeit" geht's nicht.

 

Vielleicht ist die erste Zeit ohne wirklich gut.

 

Aber ich glaube, dass einem irgendwann die soziale Interaktion fehlen wird.

Und die nur beim Hobby (Golfplatz, Ponyhof und Flugplatz) zu bekommen ist auch einseitig.

 

Daher braucht man wohl eher eine "Beschäftigung".

Die kann ja mehrerlei Art sein.

Hobby-Unternehmensberater, karitative Zwecke, Pfadfinder-Leiter, Vereinstrainer, etc.

 

Das Thema Reisen habe ich mir auch überlegt. Aber immer alleine reisen?? Man muss ja auch Leute/Freunde finden, die Zeit/Geld haben.

Sonst wird man bald Sponsor und der finanzielle Plan haut irgendwann nicht mehr hin.

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Stockinvestor
· bearbeitet von Stockinvestor

... Ich bemühe mich durch Sparen und Aufbau vom passiven Einkommen finanziell unabhängig zu sein ...

 

Du brauchst da kein schlechtes Gewissen haben. Du hast gespart, wenn andere Geld ausgegeben haben. Während andere sich schöne Dinge geleistet haben ,wie z.B. ein neues Auto, Markenkleidung, in schicken Hotels Urlaub gemacht haben, Wochenentrips, Skiurlaube, schickes Essen, Cocktailbars oder sich ein teures großes Haus gekauft haben usw. hast Du vielleicht ein altes Auto oder gar kein Auto gefahren, keine Markenkleidung getragen, in einfacheren Unterkünften Urlaub gemacht, kein schickes Häuschen im Grünen usw. gekauft. Auf das alles hast Du verzichtet, um das gesparte Geld für Dich arbeiten zu lassen. Du hast Dir das Geld auch alles selbst erarbeitet, also kein große Erbschaft gemacht.

Warum jetzt ein schlechtes Gewissen haben, wenn Du Dich nun auf den Früchten Deiner jahrenlangen Arbeit und frugalen Lebensweise nun ausruhen möchtest.

Ich sehe da keine Veranlassung.

Um Dein schlechtes Gewissen zu beruhigen, was Du meiner Meinung nach aber nicht haben müsstest, könntest Du, wie schon erwähnt, soziale Arbeiten verrichten, aber Du könntest auch einen Teil Deines Geld spenden oder Bettlern öfter mal etwas in ihren Hut schmeißen.

So kannst Du Dir sagen. Ich habe auf meine FU hin gespart. Ich habe es nun geschafft zu den wenig Priviligierten zu gehören, die nicht mehr für ihr Geld arbeiten müssen. Dafür bin ich dankbar und gebe einen Teil an Bedürftige wieder ab. Wobei das auch zusätzlich posthum gemacht werden könnte.

 

Ich selbst sehe das mit dem nicht arbeiten sowieso noch etwas anders. Ich weiß nicht, wie es bei Dir sein wird, aber das Geld, dass man sich erarbeitet hat und von dem man nun lebt, muss ja irgendwie auch weiter verwaltet werden. Deswegen sehe ich mich mehr als Geldverwalter, Portfoliomanager auf selbständiger Basis und bin, weil ich mir tagtäglich dafür viele Informationen besorge alles andere als ohne Arbeit.

Ich mache das nur nicht für andere und kassiere dafür jede Menge Kohle, sondern für mich selbst. Ich bin jetzt nur nicht mehr abhängig beschäftigt, sondern sebstständig. Wenn Dich also zukünftig jemand fragen sollte, sagst Du ich bin Vermögensverwalter. Das es sich nur um Dein eigenes Geld handelt, was Du da verwaltest, musst Du ja nicht extra erwähnen. Deine Umwelt ist dann jedenfalls beruhigt und wird nicht neidisch sein, weil Du ja einen Beruf hast und Dich auch nicht schief anschauen. Vielleicht kannst Du den ein oder anderen auch finanziell beraten. Ein Buch schreiben, einen Blog schreiben oder hier im Forum Dein Wissen weiter geben, was ja auch ein gewisses soziales Engagement wäre. Nach dem Motto: Mein Weg. So habe ich es geschafft finanziell unabhängig zu werden.

 

Freue Dich, dass Du es bald geschafft hast und widme Dich Deiner Hobbies. Vielleicht kannst Du ja auch so anderen Freunde bereiten und musst Dich nicht als Schmarotzer fühlen. Da gibt es andere, die das eher tun müssten.

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mzl

Also ein schlechtes Gewissen müsstet Du nicht haben, schließlich hättest Du die finanzielle Unabhängigkeit durch eigene Arbeit und Sparsamkeit erreicht. Ungewohnt wird das Gefühl auf jeden Fall sein und wahrscheinlich dürftest Du nach der ersten Euphorie eine gewisse Leere verspüren. Wenn man Jahre oder Jahrzehnte hinter einem Ziel hergejagd hat und es dann endlich erreicht, muss man sich neu sortieren.

 

Ich habe mir einmal eine längere Auszeit ohne finanzielle Sorgen gegönnt und kenne diesen Zustand recht gut. Das Leben der anderen geht eben normal weiter, tagsüber hat niemand Zeit außer für ein hektisches Mittagessen. Und abends sind Bekannte und Freunde wie vorher relativ stark eingespannt. Solltest Du hauptsächlich irgendwelchen Hobbys frönen, müsstest Du Dich eben an die Einsamkeit gewöhnen.

 

Ich für meinen Teil würde ehrenamtliches (sozial/karikativ, Umwelt, usw.) oder etwas Vergleichbares wie politisches Engagement empfehlen. Zum einen trägt die alleinige Begeisterung für Deine Hobbys vermutlich nicht über Jahre, zum anderen magst Du wahrscheinlich intellektuelle Stimulation und brauchst Herausforderungen. Wie sonst würdest Du die finanzielle Unabhängigkeit erreichen? Am besten suchst Du Dir etwas, was sich nicht wie Arbeit anfühlt, gut steuerbar ist und sich trotzdem als Arbeit verkaufen lässt. wink.gif Apropos, hast Du Dein Ziel bereits mit Freunden, Bekannten und Verwandten diskutiert? Meistens hilft es, sich mit Vertrauten auszutauschen, denn wir wissen nichts über Dich...

 

Zu den Normen: Pfeif auf sie! Ich z.B. werde bestimmt nicht mit 67 oder 70 oder so in Rente gehen. Ich will solange wie es Körper und Geist zulassen arbeiten, aber selbstbestimmt und dosiert. Die meisten Rentner, die ich kenne, langweilen sich spätestens nach zwei Jahren. laugh.gif

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Kolle

Wer ohne Sondersituation ( Erbe, Lottogewinn, erfolgreich ein Geschäft verkauft etc. ) mit 50 oder früher aufhören kann mit dem Gelderwerb, muss ein Single sein. Für diejenigen die Kinder versorgen und für die Ausbildung geradestehen müssen stellt sich die Frage nicht.

 

Wenn ich auch selbst kein schlechtes Gewissen damit hätte von eigenem Geld nicht arbeiten zu müssen, so sehe ich doch Probleme bei der Vorbildfunktion für die Kinder. Wie sollen die motiviert werden wenn sie sehen dass es auch ohne Anstrengung geht ?

 

Abgesehen davon, dass man von einer Million kein ausreichendes passives Einkommen erwirtschaften kann um davon dauerhaft ohne Risiko leben zu können. Aber jetzt weiche ich vom Thema ab, war ja nicht gefragt.

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xenopus

Aber... in der letzten Zeit habe ich sehr oft schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen.

 

Warum? Solage Du keinem auf der Tasche liegst ist es Deine Entscheidung. Du kannst mit Deinem Leben anfangen was Du magst. Dieses in den Mittelpunkt stellen der Arbeit ist typisch für die protestantische Arbeitsmoral. Geh mal 2.000 Jahre zurück auf die Agora der griechischen Polis. Da lungerten alle die Typen rum, die Du aus dem Mathe-, Physik und Geschichtsunterrischt kennst. Alles freie Männer, die nicht gearbeitet haben, sondern Dreiecke gezeichnet haben, sich in zu volle badewannen gesetzt haben und nebenbei die Demokratie erfunden haben.

Krethi und Plethi, die armen Sklaven, die im Olivenhain geschuftet haben, damit die Freien was zu Essen hatten, die kennt heute keiner mehr.

Über Jahrhunderte haben alle Leute, die etwas auf sich gehalten haben nicht gearbeitet. Nur heute definiet sich der Mensch nur über seine Arbeit. Da stimmt doch was nicht. Nimm in der neueren Zeit die Herren von Goethe und von Humboldt. Beide Privatiers.

Wozu den ganzen Tag schuften? Wenn man eherlich ist: Wieviel Zeit verbringt man im Beruf mit Dingen, die wirklich wichtig sind und der Sache dienen und wieviel Zeit verbringt man mit bürokratischem Blödsinn und Machtspielchen? Das loszuwerden ist wirklich nicht verwerflich.

 

Wie die anderen Forenteilnehmer schon gesagt haben: Du strebst das Leben der "happy few" an. Also sei vorsichtig, wem Du davon erzählst. Du könntest es bereuen.

 

Was das arbeiten angeht: Ich weiß ja nicht, was Du beruflich so machst. Es könnte aber sein, daß Du als freie Frau, die nicht mehr arbeiten muß, sondern nur noch will auch wirtschaftlich erfolgreicher bist als je zuvor. Warum? Weil Du nur noch mit den Leuten zusammenarbeitest, die Dich wirklich wollen und weil Du jeden Preisdrücker vor die Tür setzt. Weil Du deshalb einen hohen Stundenlohn hast UND Deine Projekte sehr erfolgreich sind, weil Du mit Menschen zusammenarbeitest, die Du magst und Projekte umsetzt, die Du spannend findest.

 

Ziel muß es sein nicht mehr gegen Geld arbeiten zu müssen. Du arbeitest ja nicht auf ein Berufsverbot hin ;-) D.h. dürfen darfst Du immer.

 

 

Gruß

Xenopus

 

PS: Ich würde da aber auch nicht zuviel grübeln. Erreich erst mal Dein Ziel und sieh dann weiter.

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Sapine

Den Umgang mit Neidern empfinde ich als weniger belastend als den mit Notleidenden und Schmarotzern. Beim Neid gibt es zwei Formen, einmal den Neid im Sinne "ich wollte ich könnte das auch" und einmal den Neid im Sinne von "das gönn ich dem nicht" oder "der lebt auf unsere Kosten". Den beiden letzteren bin ich bis jetzt noch nicht begegnet, kann aber natürlich noch kommen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mit 56 dem Rentenalter bereits näher stehe und man den Schritt leichter akzeptieren kann. Das macht auch die Freizeitgestaltung für mich leichter, weil ich mich sehr wohl auch mit Leuten um die 60/65 vergnügen kann, ohne mich im Altersheim zu fühlen. Wer wirklich frühzeitig aufhören will, sollte einen guten Plan haben für tagsüber. Ein wenig Wirtschaftslektüre am morgen ein wenig Sport am Nachmittag oder umgekehrt kann schon helfen. Bei Schmarotzern gibt es das Problem, dass mein Kapital niemals reichen kann, einen auch nur marginalen Teil der Armut zu bekämpfen. Auch wenn ich spende und gelegentlich mal jemandem in Notlage helfe, bleibt immer ein fades Gefühl, wenn man Leute im Elend sieht. Aber das Gefühl bestand auch schon vor der finanziellen Freiheit, jetzt wird es lediglich für den Rest besser sichtbar und es macht die entsprechenden Leute vermutlich auch begehrlich.

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Maikel
Du brauchst da kein schlechtes Gewissen haben. Du hast gespart, wenn andere Geld ausgegeben haben. Wärend andere sich schöne Dinge geleistet haben ,wie z.B. ein neues Auto, Markenkleidung, in schicken Hotels Urlaub gemacht haben, Wochenentrips, Skiurlaube, schickes Essen, Cocktailbars oder sich ein teures großes Haus gekauft haben usw. hast Du vielleicht ein altes Auto oder gar kein Auto gefahren, keine Markenkleidung getragen, in einfacheren Unterkünften Urlaub gemacht, kein schickes Häuschen im Grünen usw. gekauft. Auf das alles hast Du verzichtet, um das gesparte Geld für Dich arbeiten zu lassen. Du hast Dir das Geld auch alles selbst erarbeitet,

Das ist auch meine Meinung dazu.

 

Ich hätte da noch ein Argument:

Wenn du nicht mehr arbeitest, kann jemand anderes deinen Arbeitsplatz einnehmen.

Wir haben schließlich immer noch eine viel zu hohe Arbeitslosigkeit, erst recht europaweit gesehen.

 

Da ist es doch besser, jemand arbeitet nicht, weil er von dem, was er bisher erarbeitet hat, Leben kann.

Als das jemand ohne Job von Hartz4 leben muß.

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Stockinvestor
· bearbeitet von Stockinvestor

 

Ich hätte da noch ein Argument:

Wenn du nicht mehr arbeitest, kann jemand anderes deinen Arbeitsplatz einnehmen.

 

Das ist ein sehr gutes Argument. Ich habe das selbst erlebt. Da wollten zwei weit über 60-Jährige partout bis zum Renteneintritt arbeiten, obwohl sie es sich finanziell hätten leisten können und vom Arbeitgeber sehr gute Abfindungsangebote bekommen haben. Durch ihre Hartnäckigkeit so aber jüngeren Leuten, die gerade eine Familie gründen wollten oder einer Mutter mit zwei schulpflichtigen Kindern damit den Arbeitsplatz streitig gemacht haben, weil die Firma unbedingt Arbeitsplätze abbauen wollte.

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Ramstein

Aber... in der letzten Zeit habe ich sehr oft schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen.

Hast du auch ein schlechtes Gewissen in deiner Wohnung, weil viele Familien kein festes Dach überm Kopf haben, oder mit 10 Personen in einem kleinen Zimmer hausen müssen? Hast du bei Mahlzeiten ein schlechtes Gewissen, weil fast 2 Mrd. Menschen Hunger leiden? Hast du ein schlechtes Gewissen, weil du eine Krankenversicherung hast, während Millionen Kranke keine ordentliche Versorgung bekommen?

 

Such dir Hilfe!

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checker-finance

Egal, ob nun ererbt, durch Subventionsabzocke erzielt, durch legalen Vertrieb von Tand oder Finanzprodukten an unbedarfte Kunden erworben, im Lotto gewonnen oder sogar redlich erarbeitet - pecunia non olet!

 

Niemand muß sich seines Geldes wegen schämen und jeder legale Erwerb ist gleichwertig.

 

Schuld oder Scham wegen materieller Voraussetzungen wegen nicht arbeiten Müssens kann ich nicht nachvollziehen.

 

Dieser Staat erzwingt mehr Steuern und Abgaben auf Ewerbseinkommen als viele andere, besteuert dann nochmals den Konsum und schreibt einem auch noch die Verwendung des restlichen Gelds vor (Kinder müssen für ihre Eltern zahlen, damit der Staat spart). Jeder Steuerflüchtling nach Monaco, in die Schweiz oder sonst wohin handelt in Notwehr gegen dieses Repressionssystem. Bei Steuerhinterziehungen ist die Notwehr aber nicht legalisiert, sondern nur in Sonderfällen amnestiert.

 

Wie auch immer, wer es schafft, sich aus dem Netto ein ausreichendes Vermögen aufzubauen und sogar weiter hier bleibt und Steuern zahlt, hat mehr getan, als irgendeine Moral verlangen kann.

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Sthenelos

Geld ist nur Geld. Es kann Freiheit bringen, oftmals passiert aber auch genau das Gegenteil.

Erst eine gesunde und normale Einstellung zum Geld und Vermögen ist das Fundament der angehenden Freiheit

um diese auch tatsächlich schätzen und lieben zu können.

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Kolle

Zu den Normen: Pfeif auf sie! Ich z.B. werde bestimmt nicht mit 67 oder 70 oder so in Rente gehen. Ich will solange wie es Körper und Geist zulassen arbeiten, aber selbstbestimmt und dosiert. Die meisten Rentner, die ich kenne, langweilen sich spätestens nach zwei Jahren. laugh.gif

 

Kann ich nur beipflichten !

 

Als meine wichtigsten Vorgesetzten in den Ruhestand gingen und unsere Entwicklungsabteilung umstrukuriert werden sollte, ging ich mit 61 Jahren gleich mit. Habe es hinterher bereut, zumal alles nicht so schlimm gekommen ist wie viele zunächst befürchtet haben ( es gab z.B. keinen Standortwechsel ). Ich bin auch nicht gleich in den "Ruhestand", sondern habe mich mit PV selbständig gemacht, große Summen investiert und finanziell geht es mir kein bisschen schlechter als vorher. Meine mir später in die Rente nachfolgenden früheren Kollegen fangen an sich zu langweilen. Andererseits muss ich bis über 80 fit bleiben um meine Investitionen zu amortisieren, macht aber auch mehr Spaß als auf der Rentnerbank im Wald.

 

Arbeit ist mehr als Geldverdienen, es bringt neben dem Gefühl gebraucht zu werden auch Anerkennung und soziale Kontakte. Ich kenne aber auch andere, die als Zeitarbeiter regelrecht ausgenutzt werden und die gerne aufhören würden wenn sie es sich nur leisten könnten ( Kinder im Studium und Haus abbezahlen ). Das wichtigste überhaupt ist die Fähigkeit mit wenig Geld klarzukommen, dann hat man alle Freiheiten was man tun und lassen möchte.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Hallo Frugal-girl,

 

ich habe mich hier angemeldet, damit ich über ein Problem mit jemandem sprechen kann, der das gleiche Ziel wie ich anstrebt.

 

Gleiches Ziel heißt nicht gleiche Probleme. Med1/Psychologie wäre m.E. dafür besser geeignet gewesen.

 

Aber... in der letzten Zeit habe ich sehr oft schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen. Ich habe viele Hobbies und will dann meine Zeit damit verbringen. So war der Plan. Aber nun habe ich das Gefühl, das es nicht richtig ist. Es ist mir bewusst, dass dahinter die in mir tief verwurzelte gesellschaftliche Norm steckt, die die Arbeit bis 67 als etwas vorsieht, dass jeder Mensch machen soll. Ich mache es aber nicht, weil ich Fremdbestimmung hasse und Freiheit mir unglaublich wichtig ist. Dennoch...ich habe das Gefühl wie beim Spicken in der Schule...jemand erwartet etwas von mir und erfülle seine Erwartungen nicht.

 

Du hast absolut richtig erkannt, dass diese Gesellschaftsnorm Dir nicht (mehr) von anderen Menschen vorgeschrieben wird, sondern in Deinem eigenen Kopf verwurzelt ist. Dein Gewissen kommt von innen. Das Gute daran: neben dem Gewissen (Super-Ego) hast Du noch 3 andere psychischen Blöcke:

- das ID sorgt für Dein physisches Überleben. Es rennt rund um die Uhr und beschützt Dich selbst dann, wenn Dein Gehirn vor Müdigkleit schon abschaltet

- das Super-ID ist Deine Seele. Dort entstehen Wünsche, die manchmal so destruktiv sind, dass man sie nur wenigen Menschen gestehen kann, ohne verspottet, ausgelacht, kritisiert zu werden. Am besten kommen sie bei sogenannten SEELENverwandten Menschen an. :)

- das EGO - oh, dieses Ding ist geil! Es ist der bewußte und der stärkste Teil Deiner Psyche. Seine Aufgabe ist u.a. die Arbeit anderer Blöcke zu koordinieren. Z.B. zu sorgen, dass das Gewissen nicht überhand nimmt und sich in den Weg Deiner Wünsche stellt. Auch dass Du das Gewissen nicht zu stark runterfährst, denn in diesem Fall wirst Du von anderen Menschen weniger akzeptiert, was wiederum Deinen Wünschen im Weg stehen würde.

 

 

Ist das nachvollziehbar?Mir ist wohl bewusst, dass das Problem nur in meinem Kopf steckt und ich meine Wahrnehmung ändern muss, sonst hat das Streben nach finanzieller Freiheit keinen Sinn mehr. Denn wenn ich es mache, dann will ich mich dabei wohl fühlen. Nicht mehr arbeiten zu müssen und dabei zu denken, dass es eigentlich nicht "richtig" ist, macht wirklich keinen Sinn. Wie kann ich mich davon befreien, dass ich die Normen der Gesellschaft übernehme und das für richtig halte, was von mir erwartet wird und was die meisten Menschen machen?

 

Die Frage der Balance stellt sich so zwischen ca. 27 und 37. Probleme dabei:

1. jeder muss sie für sich persönlich löschen, abhängig von seiner persönlichen Entwicklung und seiner persönlichen Situation. Du kannst viele Beispiele von Investment-Kollegen hier lesen, aber bis Du es nicht selbst gelernt hast, die Eigenschaften Deiner Psyche effizien zu nutzen und die Blöcke zusammen spielen zu lassen, wirst Du diese Beispiele für Dich nicht anwenden können. Kurz: man kommt nicht von der Grundschule gleich zur Uni ohne auf das Gymnasium zu gehen. Du kannst über das Gymnasium soviel lesen, wie Du möchtest, - es ersetzt Deine eigenen gymnasialen Erfahrungen nicht, Deine Reife wird durch eigene Erfahrungen kommen müssen, nicht durch das Beobachten von Erfahrungen anderer Menschen. Unteranderen hängen diese Zyklen der psychischen Entwicklung auch mit der körperlich-biologischen Entwicklung zusammen, was keine Beschleunigung zuläßt.

2. Du wirst nicht drumherum kommen, sie zu lösen. Diejenige, die es nicht schaffen, tun sich später im Leben unheimlich schwer, ungelöste Probleme ziehen sie runter. Dazu steht Dir die Midlife-Krisis noch bevor. :) Und die ist gefühlt heftiger und schlimmer, als das, was Dich aktuell kümmert. :)

 

 

Um Dich nicht ganz ohne praktische Tips hängen zu lassen:

 

1. Denke über die Balance in Deinem Leben nach. Hast Du eine gute/richtige/komfortable/stillvolle/effektive/schöne Balance bereits erreicht? Zwischen Arbeit, Freunden, Familie, Gesundheit, Kinder, Hobbies etc. Passende Wörter für die Balance-Bezeichnung such Dir selbst aus, je nachdem, was für Deine Psyche besser klingt/schmeckt.

 

2. Versuch zu verstehen, was Deine soziale Maske ist. In der Sozionik ist das die dritte psychische Funktion, auch Rollenfunktion genannt. Mir hat damals unheimlich geholfen, vom Gewissen los zu lassen, als ich erfahren habe, was meine soziale Maske ist und wie sie funktioniert. Ich konnte sie gleich wesentlich runterfahren, ohne dabei eine Angst zu haben, dass ich Erwartungen anderer Menschen nicht erfüllen würde. Das Gewissen hat automatisch nachgelassen, ohne dass dabei jemand zu Schade gekommen ist. :) War für meine Psyche sehr harmonisierend.

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Kolle

In jungen Jahren besuchte ich einen Kurs für rationale Selbstanalyse nach der Methode von Albert Ellis.

 

Dort lernt man, sich nicht von der Meinung oder gar Zuneigung anderer Menschen abhängig zu machen. Weitere Infos z.B. hier:

 

http://www.psychothe...nal-emotive.htm

 

Hat sich bei mir bis heute eingeprägt, auch wenn ich mich später nicht mehr aktiv mit dem Thema beschäftigt habe.

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checker-finance
· bearbeitet von checker-finance
Wie kann ich mich davon befreien, dass ich die Normen der Gesellschaft übernehme und das für richtig halte, was von mir erwartet wird und was die meisten Menschen machen?

 

Übung macht den Meister. Wenn das mit dem Geld so schwierig für Dich ist, verstoß doch erstmal gegen andere sinnlose Moralvorstellungen, bei denen Deine Werte nicht mit der Mehrheitsmoral übereinstimmen.

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