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Struktur Immobilienerwerb (zunächst Eigennutzung, spätere Vermietung)

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ufr

Hallo Zusammen,

 

angeregt durch den parallel laufenden Thread zur Immobilienvermietung ohne Kredittilgung sowie meine eigenen Überlegungen zur Kapitalentnahme aus meinem Riester-Banksparplan, beschäftige ich mich gerade mit folgendem Grobszenario:

  1. Erwerb einer zunächst selbstgenutzen Eigentumswohnung (z. B. 200 T€) im Alter von ca. 35 Jahren
  2. 10 Jahre später mit ca. 45 Jahren: Vermietung dieser Immobilie und Erwerb eines Wohnhauses (z.B. 450 T€)

Nun gestaltet sich meine finanzielle Situation derart, dass ich den aktuellen Erwerb einer selbstgenutzten Eigentumswohnung wohl vollständig mit Eigenmitteln (inkl. Zuwendungen meiner Eltern) strukturieren könnte.

Den Hauskauf in 10 Jahren werde ich aber voraussichtlich dann mit ca. 65-75 % FK strukturieren müssen, wenn ich die Eigentumswohnung nicht verkaufen will.

 

Nun ist dieses Szenario natürlich insoweit suboptimal, dass ich dann bei späterer Vermietung der Wohnung keinen steuerlich abzugsfähigen Zinsaufwand nutzen kann, da mein FK ja dem selbstgenutzen Wohnhaus zugeordnet ist.

Ich überlege mir derzeit daher verschiedene Gestaltungen, um dies zu optimieren.

 

Eine Idee ist, keine Schenkung durch meine Eltern zum Erwerb der Eigentumswohnung vorzunehmen, sondern an mich ein Darlehen zu marktgerechten Konditionen auszureichen, dessen Zinsaufwand ich dann später bei Vermietung steuerlich geltend machen könnte. Diese Lösung hat in der derzeitigen Zinssituation durchaus ihren Charme, führt aber in dem Zeitraum, in dem ich die Eigentumswohnung selbst nutze natürlich dazu, dass meine Eltern Zinsen versteuern müssen ohne dass ich abzugsfähigen Zinsaufwand hätte. Dies ist in der Selbstnutzungszeit dann in einer Gesamtbetrachtung ein erheblicher Nachteil gegenüber einer Schenkung.

 

Habt Ihr Ideen für alternative Gestaltungen?

 

Was mir noch gekommen ist - womit ich aber bisher keine Erfahrungen habe und nicht weiß, ob dies vor allem steuerlich so ginge - wäre eine Gestaltung über Betriebsvermögen. Also in dem Sinne, dass ich die Wohnung nicht im Privateigentum, sondern im Betriebsvermögen einer von mir gegründeten Personen(?)-gesellschaft erwerben würde. Meine Eltern würden dann dieser Gesellschaft ein Darlehen ausreichen und die Gesellschaft würde die Wohnung an mich vermieten. Somit würde die Gesellschaft in den ersten Jahren steuerlich durch Zinsen + Abschreibung ggf. sogar Verlust machen, den ich steuerlich verwerten könnte (?). Dies hätte nach meinem Verständnis steuerlich zumindest einen Verschiebungseffekt der Steuerzahllast in die Zukunft (wenn Gewinne aus der Vermietung erwirtschaftet werden, da der Zinsanteil in der monatlichen Annuität sinkt) zur Folge.

 

Was haltet Ihr von solchen Gestaltungen (zu komplex?, EStG-konform? oder purer Schwachsinn B)?).

 

Viele Grüße

ufr

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mzl

Da Du die Antwort gleich mitgeliefert hast: Meiner Meinung nach purer Schwachsinn. ;)

 

Das Credo im Parallelthread ist doch eindeutig. Steuerersparnisse sollten niemals das Hauptargument für Immotransaktionen sein. Eine größere Instandhaltungsmaßnahme, ein paar Monate ohne Mieteinnahmen oder ein paar Prozentpunkte Wertverlust und schon ist die schöne Rechnung dahin...

 

Gegenfragen an Dich:

- Wie gut kennst Du Dich mit Immobilien aus? Herumstöbern auf den üblichen Immobörsen zählt nicht, das tut momentan jeder. :lol:

- Warum willst Du eine Wohnung kaufen, die Du nach relativ kurzer Zeit der Eigennutzung gegen das eigengenutzte Haus tauschen willst? Für temporären Gebrauch mietet oder leiht man sich typischerweise Dinge.

- Welche Renditeschätzungen liegen Deinen Überlegungen zugrunde?

- Warum willst Du alles auf die Immokarte setzen?

- Warum kannst Du so langfristig planen? Das Leben verläuft meistens nicht linear.

- Tummelst Du Dich in einer der überkauften Regionen?

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Kolle

Du willst im Prinzip das Steuerprivileg für die Eigennutzung kombinieren mit der steuerlichen Absetzbarkeit einer vermieteten ETW. Mir fällt da auch nichts ein was das Finanzamt so durchgehen lassen würde. Das Problem besteht immer, dass man bei 4000 € Zinsen ( 2 % p.a. bei 200 T€ ) nur ca 1500 € Steuern sparen kann. Für die AfA nochmals einen ähnlichen Betrag.

 

Das mit dem Betriebsvermögen und Geschäfte an sich selbst kann ich nicht final abschätzen, ich kenne auch niemanden der das macht und das wird Gründe haben.

 

Mir würde nur das Modell einfallen, dass die Eltern kaufen und an dich vermieten. Zinsen und AfA laufen dann steuerlich gegen die Miete. Je nach Steuersatz der Eltern ein Nullsummenspiel. Verdienen wird die Bank.

 

Wenn du den Eltern das Darlehen gibst wird das Finanzamt sehr genau hinschauen. Schenkung der Eltern an dich mit anschließendem Darlehen an die Eltern wird vermutlich als Gestaltungsmissbrauch gewertet.

 

Also von meiner Seite keine kreative Idee.:( Bei den niedrigen Zinsen kommt auch steuerlich nicht viel dabei rum. Die ETW kannst du immer noch verkaufen wenn du ein Haus kaufen wirst.

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polydeikes

Die einzige Gestaltungsmöglichkeit die ich sehe, ist eine GbR. In diese lassen sich bedingt Rechte und Pflichten von Privatpersonen übertragen.

 

Nur weil diese Möglichkeit besteht, würde ich selbst aber keinen Gestaltungsmißbrauch riskieren. Aber da hat jeder ein anderes Nervenkostüm.

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ufr

Da Du die Antwort gleich mitgeliefert hast: Meiner Meinung nach purer Schwachsinn. ;)

 

Das Credo im Parallelthread ist doch eindeutig. Steuerersparnisse sollten niemals das Hauptargument für Immotransaktionen sein. Eine größere Instandhaltungsmaßnahme, ein paar Monate ohne Mieteinnahmen oder ein paar Prozentpunkte Wertverlust und schon ist die schöne Rechnung dahin...

 

Gegenfragen an Dich:

- Wie gut kennst Du Dich mit Immobilien aus? Herumstöbern auf den üblichen Immobörsen zählt nicht, das tut momentan jeder. :lol:

- Warum willst Du eine Wohnung kaufen, die Du nach relativ kurzer Zeit der Eigennutzung gegen das eigengenutzte Haus tauschen willst? Für temporären Gebrauch mietet oder leiht man sich typischerweise Dinge.

- Welche Renditeschätzungen liegen Deinen Überlegungen zugrunde?

- Warum willst Du alles auf die Immokarte setzen?

- Warum kannst Du so langfristig planen? Das Leben verläuft meistens nicht linear.

- Tummelst Du Dich in einer der überkauften Regionen?

 

Danke für die klare Antwort :thumbsup:. Sehe das oben skizzierte Modell allerdings nicht als im Kern steuerlich motiviert, sonst würde ich eher den umgekehrten Weg gehen: Erst vermieten, dann selbst einziehen.

Mir geht es darum, ob so eine Gestaltung - als Alternative zu den Möglichkeiten "zunächst Mieten, dann Kaufen" bzw. "Eigentumswohnung beim Hauskauf verkaufen" grundsätzlich denkbar ist.

Insofern ist mir auch Flexibilität wichtig und ich kann natürlich nicht belastbar so langfristig planen, aber ich halte das obige Szenario durchaus für ein realistisches, was in anderen immobilieneigentumaffineren Ländern aus meiner Sicht durchaus gängig ist.

Alles auf die Immokarte setzen will ich dabei auch nicht, sondern es würden noch Finanzmittel für andere Anlagen verbleiben und es kann durchaus sein, dass ich mich dann in 10 Jahren für einen Verkauf entscheide, weil mir das Immobilien-Klumpenrisiko und der Aufwand beim Vermieten zu hoch ist.

 

Insoweit ist der aktuell angedachte Immobilienerwerb sicherlich erstmal weniger renditeorientiert motiviert, sondern aus dem Wunsch nach individuell gestaltbarem Immobilieneigentum heraus und einer gewissen Abneigung gegen Mietverhältnisse. Falls dann in 10 Jahren mein Bedarf darüber hinaus wächst (auch das ist nicht sicher), würde ich die Entscheidung zwischen Vermieten und Verkaufen der Eigentumswohnung dann rein aus wirtschaftlichen Überlegungen treffen und genau für diese Entscheidung möchte ich mir jetzt eine Finanzierungsstruktur schaffen, in der ich mir nichts verbaue.

Aber das scheint ja leider wirklich kaum sinnvoll gestaltbar zu sein ...

 

Ansonsten bin ich bei Leibe (noch) kein Immobilienprofi, wohne aber in einer Region mit bislang noch relativ moderatem Preisanstieg und habe für mich die Grundsatzfrage zwischen Miete und Eigentum trotz einer dann sicherlich etwas einseitigen Asset Allocation in Richtung von Eigentum beantwortet (Wertpapiere sind zwar schön, aber auch nicht alles :w00t:).

 

 

Mir würde nur das Modell einfallen, dass die Eltern kaufen und an dich vermieten. Zinsen und AfA laufen dann steuerlich gegen die Miete. Je nach Steuersatz der Eltern ein Nullsummenspiel. Verdienen wird die Bank.

Wenn du den Eltern das Darlehen gibst wird das Finanzamt sehr genau hinschauen. Schenkung der Eltern an dich mit anschließendem Darlehen an die Eltern wird vermutlich als Gestaltungsmissbrauch gewertet.

Hatte ich auch überlegt, macht aber aufgrund niedrigerem Steuersatz meiner Eltern keinen Sinn und das Thema Gestaltungsmissbrauch ist dann schon sehr augenfällig.

Was ich zudem im Kern umgehen möchte ist jetzt Banken-FK aufzunehmen, wenn gleichzeitig meine Eltern Geld zu 0,x-Prozent auf der Bank liegen haben.

 

 

Vorsicht bei Krediten unter Verwandten. Zinsen müssen beim Empfänger möglicherweise als Einkommen versteuert werden, das kann teuer werden.

http://www.ovb-onlin...ht-3456556.html

Danke für den Hinweis.

Wusste noch nicht, dass dazu aktuell ein BFH-Verfahren läuft und bin davon ausgegangen, dass die Versteuerung der Einnahmen aus dem Privatdarlehen unter nahen Angehörigen zum persönlichen Einkommenssteuersatz bereits unstrittig ist.

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mzl

Danke für die klare Antwort :thumbsup:. Mir geht es darum, ob so eine Gestaltung - als Alternative zu den Möglichkeiten "zunächst Mieten, dann Kaufen" bzw. "Eigentumswohnung beim Hauskauf verkaufen" grundsätzlich denkbar ist.

(...)

 

Insoweit ist der aktuell angedachte Immobilienerwerb sicherlich erstmal weniger renditeorientiert motiviert, sondern aus dem Wunsch nach individuell gestaltbarem Immobilieneigentum heraus und einer gewissen Abneigung gegen Mietverhältnisse. Falls dann in 10 Jahren mein Bedarf darüber hinaus wächst (auch das ist nicht sicher), würde ich die Entscheidung zwischen Vermieten und Verkaufen der Eigentumswohnung dann rein aus wirtschaftlichen Überlegungen treffen und genau für diese Entscheidung möchte ich mir jetzt eine Finanzierungsstruktur schaffen, in der ich mir nichts verbaue.

Aber das scheint ja leider wirklich kaum sinnvoll gestaltbar zu sein ...

 

Ansonsten bin ich bei Leibe (noch) kein Immobilienprofi, wohne aber in einer Region mit bislang noch relativ moderatem Preisanstieg und habe für mich die Grundsatzfrage zwischen Miete und Eigentum trotz einer dann sicherlich etwas einseitigen Asset Allocation in Richtung von Eigentum beantwortet (Wertpapiere sind zwar schön, aber auch nicht alles :w00t:).

 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Eingangs hast Du nach Möglichkeiten der optimalen steuerlichen Gestaltung gefragt und jetzt positionierst Du Dich teilweise emotional mit den üblichen Immoargumenten (Freiheit, Gestaltungsspielraum). Letzteres sind sehr verständlich, trüben allerdings den Blick. An Deiner Stelle würde ich die unzähligen Immothreads hier im Forum durchstöbern und mir das Immospezial der Stiftung Finanztest aus dem letzten Herbst zulegen. Mir scheint, dass Du einige wichtige Punkte bei Immogeschäften ignorierst.

 

Meiner Meinung nach gibt es bei Immoinvestitionen zwei extreme Positionen: Auf der einen Seite die Masse der Deutschen, die in einer Eigentumswohnung oder einem Reihenhaus aufgewachsen sind (ich weiß, dass nur ca. 54 % der Deutschen Wohneigentum besitzen) und dieses mehr oder weniger selbstbestimmte Modell als schön erlebt haben. Also will man als Erwachsener genauso leben. Passenderweise faseln Banker, Makler und beinahe alle Bekannten, Freunde und Verwandten, dass Immobilien immer die beste Altersvorsorge sind. Ob das stimmt, hat natürlich fast niemand nachgerechnet. Zutreffend ist, dass die disziplinierende Sparwirkung eines langlaufenden Kreditvertrags zu Vermögensaufbau führt. Zutreffend ist allerdings auch, dass viele Immoinvestitionen kaufmännisch gesehen keine guten Geschäfte sind und vor allem die Rahmenbedingungen (Kaufpreise, Zinsen, Bevölkerungsentwicklung etc.) selten vergleichbar sind.

 

Auf der anderen Seite stehen die "pfiffigen Immofüchse", die sich sehr detailliert in alle Facetten von Immokäufen - nun ja - 'reinfuchsen und sich eine ellenlange Exceltabelle basteln, um jeden Cent Steuerersparnis zu modellieren. Leider sind bei Geschäften mit einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren (denn die böse Immospekulationssteuer darf natürlich niemals gezahlt werden!laugh.gif) unzählige Annahmen zu treffen, so dass die Kalkulation insgesamt auf wackeligen Füßen steht.

 

Mir scheint, dass Du einen Spagat zwischen diesen beiden Positionen hinbekommen willst. Dies wird Dir nicht gelingen! Wenn Du unbedingt in Deiner eigenen Bude wohnen willst, dann kaufe Dir eine Wohnung nach sorgfältiger Einarbeitung in das Immothema und intensiver Suche in Deiner Gegend. Falls der anschließende Wechsel in ein selbstgenutztes Haus bereits geplant ist, müsstest Du die Wohnung dann aber eventuell mit Wertverlusten (keiner weiß, wo die Kaufpreise und Zinsen stehen werden) nach zehn Jahren oder innerhalb der Spekulationsfrist (bei Wertzuwachs würde der Staat einen Teil davon kassieren) verkaufen, um das Haus stemmen zu können. Dann wäre die Frage angebracht, ob Dir dies den ganzen Aufwand wert ist. Denn unterschätze bitte nicht, wie viel Arbeit ein Immokauf bzw. die -pflege macht und z.B. welche Summen bei jeder Immotransaktion als Nebenkosten (Makler + Notar + Grunderwerbssteuer + Initialhandwerkerarbeiten belaufen sich üblicherweise auf 10 - 15 % des Kaufpreises) versickern.

 

Nicht böse gemeint, aber irgendwie klingst Du mir zu sehr nach der Immofraktion mit glasigen Augen. w00t.gif

 

Zu guter Letzt der Standard-Hinweis: Solche kniffligen Fragestellungen sollten immer mit Blick auf gesamte Vermögen und die Einkommenssituation diskutiert werden. Vielleicht ergeben sich in der Gesamtschau andere Möglichkeiten?

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Kolle

Was ich zudem im Kern umgehen möchte ist jetzt Banken-FK aufzunehmen, wenn gleichzeitig meine Eltern Geld zu 0,x-Prozent auf der Bank liegen haben.

 

Das ist genau der Knackpunkt wo man nicht weiter denken braucht. Kreditzinsen sind um die Marge der Bank höher als Guthabenzinsen. Das können steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten nicht herausreißen, zumindest nicht bei der momentanen Zinssituation. Es gab Zeiten mit 7 % ( oder höher ) Kreditzins und 6 % Guthabenzins, da sah es anders aus.

 

Ich hatte mal parallel eine vermietete ETW und ein selbstbewohntes Haus abzuzahlen. Es ist klar, dass man dann zuerst das selbstbewohnte Haus zügig entschuldet. Aber danach hatte ich ebenso zügig die ETW entschuldet, obwohl das ein befreundeter Steuerberater damals für einen Fehler hielt und mir riet, stattdessen eine KLV abzuschließen als Tilgungsersatz. Die für die Steuerfreiheit notwendigen 12 Jahre waren mir angesichts der Restschuld von 50 TDM mental zu lang und das Ganze auch zu komplex. Wenn ich auch nicht alles ausgereizt und optimal gestaltet habe, dafür war nach diesem Zeitpunkt der Kredit nach 4 Jahren getilgt, Kopf und Mittel frei für den Aufbau der Altersversorgung.

 

Heute stehe ich wieder vor der Überlegung, meine PV-Kredite nicht vollständig zu tilgen sondern das Kapital für den Aufbau von Wohneigentum für die Kinder zu nutzen. Dann wäre die Absetzbarkeit der Zinsen auch beim Selbstbewohnen gegeben. Ich werde das aber nur tun, wenn wir überhaupt Kredite benötigen. Kredite bei gleichzeitig vorhandenen Guthaben lohnen sich auch aus steuerlicher Sicht nur in Sonderfällen. Einer liegt bei mir vor mit meinen hochverzinsten Bausparguthaben, aber die lassen sich nicht in alle Ewigkeit fortführen.

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lenzelott
· bearbeitet von lenzelott

Hatte ich auch überlegt, macht aber aufgrund niedrigerem Steuersatz meiner Eltern keinen Sinn und das Thema Gestaltungsmissbrauch ist dann schon sehr augenfällig.

Was ich zudem im Kern umgehen möchte ist jetzt Banken-FK aufzunehmen, wenn gleichzeitig meine Eltern Geld zu 0,x-Prozent auf der Bank liegen haben.

 

Ist definitiv kein Gestaltungsmißbrauch, gibt´s genügend Literatur und Rechtsprechung dazu.

Mietpreis darf glaube ich nicht unter 56%/ 66% der Ortsvergleichsmiete liegen, ansonsten ist alles gut.

Fallstricke bei Mietverhältnissen unter angehörigen, guckst Du hier.

 

Der niedrige Steuersatz Deiner Eltern sollte doch sogar hilfreich sein bei der Konstruktion.

Sie kaufen aus Eigenkapital, vermieten an Dich.

Da ausser der 2% Afa keine weiteren Kosten vorerst zu verbuchen sind, wird wahrscheinlich ein kleiner steuerlicher Gewinn bei Deinen Eltern übrig bleiben.

Damit ein steuerlicher Verlust entsteht müßte die Mietrendite schon unter 2% liegen, was aufgrund der 66% Regel eher unwahrscheinlich ist.

Insofern ist der niedrige Steuersatz Deiner Eltern sogar sehr nützlich.

 

Später in >10 Jahren kaufst Du Deinen Eltern die Wohnung ab und finanzierst diese dann zu 100%.

Auch hier wieder Fallstricke beachten (Gutachten erstellen damit das Finanzamt nicht am Kaufpreis rummäkeln kann, ..).

Und Dein geplantes Haus dann zum Großteil aus Eigenmitteln.

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ufr

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Eingangs hast Du nach Möglichkeiten der optimalen steuerlichen Gestaltung gefragt und jetzt positionierst Du Dich teilweise emotional mit den üblichen Immoargumenten (Freiheit, Gestaltungsspielraum).

Bin mir auch nicht sicher, ob Du mich da richtig verstehst :rolleyes:, darum nochmal in Kurzfassung:

(1) Es kann sein, dass ich demnächst Wohneigentum erwerben werde

(2) Ein Haus ist mir jetzt noch zu groß, da ich momentan Single bin, aber das kann sich ja wieder ändern und sich später Bedarf für ein Wohnhaus ergeben

==> Ich möchte möglichst verhindern, dass ich mich evtl. in ein paar Jahren bei Hauskauf + ggf. Vermietung der zuvor erworbenen ETW ärgern muss, dass ich heute eine suboptimale Finanzierungsstruktur gewählt habe

 

 

Nicht böse gemeint, aber irgendwie klingst Du mir zu sehr nach der Immofraktion mit glasigen Augen. :w00t:

 

Zu guter Letzt der Standard-Hinweis: Solche kniffligen Fragestellungen sollten immer mit Blick auf gesamte Vermögen und die Einkommenssituation diskutiert werden. Vielleicht ergeben sich in der Gesamtschau andere Möglichkeiten?

Böse bin ich da überhaupt nicht, ich halt schon was aus :w00t:. Mag sein, dass das so rüber kommt, aber ich werde sicher keine unüberlegte Entscheidung treffen. Für mich ist es aber im Grundsatz akzeptabel, rund 40% meines Nettoeinkommens nachhaltig für das Thema eigene Immobilie einzuplanen. Dann bleibt neben laufenen Kosten, Auto, Urlaub zum Glück auch noch ein bisschen was übrig für den Spaß mit Aktien, Anleihen und Co. B)

 

Das ist genau der Knackpunkt wo man nicht weiter denken braucht. Kreditzinsen sind um die Marge der Bank höher als Guthabenzinsen. Das können steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten nicht herausreißen, zumindest nicht bei der momentanen Zinssituation.

Da gebe ich Dir völlig recht, die steuerliche Absetzbarkeit von FK-Zinsen bei der späteren Vermietung der ETW wäre halt das "Sahnehäubchen", wenn ich dann eh FK für das Haus aufnehmen muss.

 

Ist definitiv kein Gestaltungsmißbrauch, gibt´s genügend Literatur und Rechtsprechung dazu.

Sorry, das war wohl etwas unklar ausgedrückt. Gestaltungsmissbrauch war bezogen auf die von Kolle angesprochene Gestaltung "Schenkung der Eltern an mich mit anschließendem Darlehen an die Eltern".

 

Der niedrige Steuersatz Deiner Eltern sollte doch sogar hilfreich sein bei der Konstruktion.

Sie kaufen aus Eigenkapital, vermieten an Dich.

Da ausser der 2% Afa keine weiteren Kosten vorerst zu verbuchen sind, wird wahrscheinlich ein kleiner steuerlicher Gewinn bei Deinen Eltern übrig bleiben.

 

Später in >10 Jahren kaufst Du Deinen Eltern die Wohnung ab und finanzierst diese dann zu 100%.

Das könnte wirklich eine Option sein, auch wenn in der Zeit bis zur möglichen Vermietung der ETW die Lösung aufgrund der Steuerbelastung des Einkommens aus Vermietung gegenüber einer Schenkung meiner Eltern an mich im Nachteil ist.

Ich hätte gehofft, dass es eben irgendwie noch eine andere sinnvolle Lösung gibt als einen späteren Verkaufsvorgang, um dann FK auf die Wohnung zu bekommen.

Ist insofern halt Schade, dass die von mir aus Gründen der Lebensplanung favorisierte Variante "erst klein, dann groß kaufen" steuerlich strukturell im Nachteil gegenüber der umgekehrten Variante ist und keine "Umwidmung" von später zum Hauserwerb aufgenommenen FK auf die ETW möglich ist.

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FranzFerdinand
· bearbeitet von f*****5

Steuerlich wäre die beste Lösung, jetzt das Haus, das du später mal bewohnen willst, mit FK zu kaufen, und zu vermieten, und selbst zur Miete zu wohnen, in x Jahren dann Eigenbedarf anmelden und selbst einziehen.

 

Leider gehen Steuerrecht und Lebensplanung nicht immer Hand in Hand.

 

Bei dem Kapitalschieberein mit den Eltern auch immer beachten, dass es auch bei Schenkungen Meldepflichten gibt und es bei Geschwistern schnell mal kompliziert werden kann. Größter GAU: Die Eltern werden während der Abzahlungsphase und VOR der Schenkung an Dich dement oder man zerstreitet sich (alte Menschen werde ja manchmal seltsam). Außerdem wirst du Dich in dieser Phase ständig finanziell mit deinen Eltern auseinandersetzen müssen, was auch nicht jedermanns Sache ist.

 

Kurzum: Immokauf, Privatgebrauch und Steuerrecht sind kaum effektiv unter einen Hut zu bringen, außer man ist als lokaler Beamter mit einer lokalen Beamtin verheiratet und beide stellen Steueroptimierung vor Lebensoptimierung.

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