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Sapine

Die Riester Rente - Eure Erfahrungen und Überlegungen

  

91 Stimmen

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Holgerli

Welches Riesterprodukt genau hast du gekündigt?

 

Sonst musst du ja alle Zulagen und Steuervorteile mit einem mal zurückzahlen. Zumindest diese Förderkomponente würde ich erhalten wollen.

 

"db Fondsrente" vom deutschen Herold/Zurich abgeschlossen über die Deutsche Bank.

Ich habe recht schnell beitragsfrei gestellt, sodass die Zulagen ca. 200 Euro waren und die Steuer"vorteile" -400,00 Euro (lt. Abschlussrechnung).

 

Ohne jetzt wieder eine Diskussion über Beratungserwartung, -qualität und -realität bzw. Eigenverantwortung des Kunden lostreten zu wollen: Wenn ich annehme das ich nicht der dümmste Kunde war, der einen Riestervertrag abgeschlossen hat: Mir waren sehr viele Sachen beim Abschluss nicht klar. Was dafür spricht, dass das Konzept "Riester Rente" zu kompliziert ist, bzw. es zulässt, dass einzelne Produkte zu (für den Kunden unklar) ausgestaletet werden können. Die 20% mittlerweile stillgelegten Verträge sprechen m.M.n. dafür, dass es nicht nur mir so ging.

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tyr

Hier widerspreche ich mal: "Ich verstehe Riester nicht und deswegen schließe ich Riester nicht ab!" ist neben einer gut begründeten Einfallfall-Entscheidung ala Ramstein eine sehr gute Begründung. Die alleinerziehenden Niedriglohn-Mütter die die obligatorischen 5 Euro einzahlten, um dank der üppigen Zulagen des Staates hinterher ein Zubrot zur Grundsicherung zu haben und dann später hörten, dass die Riester Rente angerechnet wird, sind das Beste Beispiel warum man Riester links liegen lassen sollte, wenn man nicht weiss ob es wirklich was bringt.

Wenns um die Komplexität geht: mit einem guten Riester-Banksparplan kann man zumindest in der Ansparphase kaum etwas falsch machen. Von groben Fehlern wie keine Zulage beantragen oder als Niedriglöhner riestern mal abgesehen.

 

So ein Riester-Banksparplan ist insbesondere nach dem Genossenschaftsmodell in der Ansparphase eine einfache Sache meiner Meinung nach. Erkauft wird die Einfachheit dann mit dem Renditeverzicht und der unklaren Höhe der Langlebigkeitsversicherung in der Auszahlungsphase.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Der allgemein an Riester geäußerten Kritik in Bezug auf Verwaltungsaufwand, welcher für Laien nur schwer zu durchschauen ist, kann ich mich nur anschließen. Als Studienanfänger hatte mir meine Beraterin bei der Volksbank wärmstens die Uniprofirente der Union Investment empfohlen. Dass ich als Student kaum Geld für den Vermögensaufbau hatte war egal, schließlich würde ich ja tolle Förderungen vom Staat kriegen. Nun, die Riesterzulage habe ich auch tatsächlich zunächst bekommen. Da ich als Student jedoch nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt war, wurden mir die Zulagen später wieder "weggenommen". Schönen Dank auch!

 

Als ich mich dann später privat krankenversichern "musste", wollte mir mein Debeka-Vertreter auch noch gleich seine Förderrente anbieten. Ja nee, is klar! Er verwies mich dann auf die Umschichtungsaktion der Uniprofirente während der Krise. Dies nahm ich zum Anlass, mich ab sofort selbst um meine Finanzen zu kümmern und bin dann auf dieses Forum gestoßen. Habe dann später doch die Uniprofirente aus dem besagten Grund gekündigt und mich darüber hinaus für die Förderrente entschieden. So investiere ich neben meinen Aktien auch in Anleihen. Die Zinsen werden ja nicht ewig so niedrig sein und für die nächste Zeit bin ich durch den attraktiven Garantiezins abgesichert.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Welches Riesterprodukt genau hast du gekündigt?

 

"db Fondsrente" vom deutschen Herold/Zurich abgeschlossen über die Deutsche Bank.

Ich habe recht schnell beitragsfrei gestellt, sodass die Zulagen ca. 200 Euro waren und die Steuer"vorteile" -400,00 Euro (lt. Abschlussrechnung).

Die Zulagen und Steuervorteile sind schon an die ZFA zurückgeflossen? Mich würde auch mal interessieren, wie man auf "-400 Euro" Steuervorteile gekommen ist.

 

Dass du mit vielen anderen Riester-Kündigern und Riester-Stilllegern in einem Boot sitzt macht die Sache nicht besser. Das Riesterguthaben auf einen besser für dich geeigneten Vertrag zu übertragen wäre meiner Meinung nach die schlauere Variante gewesen. Die ehemals erhaltenen Zulagen und Steuervorteile sind wohl jetzt für immer verloren.

 

Diesen Artikel der Süddeutschen Zeitung finde ich ganz interessant: Ca. 30 Mio. Arbeitnehmer sind förderberechtigt. Davon riestern tuen aber nur etwas mehr als 50 Prozent. Und von den Verträgen ruhen schon wieder 20%. Noch nicht dazugerechnet die, die wie ich komplett gekündigt haben

Der Artikel zeigt wieder das auf, wovon ich schon längere Zeit schreibe:

 

Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, hat das Ende des Riester-Booms erwartet: Es sei klar, dass nicht alle der mehr als 30 Millionen Arbeitnehmer und Beamte das Recht, staatlich gefördert vorzusorgen, wirklich nutzten. Für viele Verbraucher sei es zum Beispiel lohnender, einen Baukredit möglichst schnell zu tilgen oder in die eigene Ausbildung zu investieren. Auch habe sich herumgesprochen, dass die Riester-Rente "nicht nur Vorteile bringt, sondern einige Verträge auch sehr teuer sind". Er warnt junge Leute generell davor, eine private Rentenversicherung abzuschließen. "Der Normalfall ist, dass in fünf bis zehn Jahren irgendetwas dazwischenkommt und der Vertrag angepasst oder aufgelöst wird." Das Leben laufe "einfach nicht so planmäßig ab".

So sehe ich das auch. Langlaufende Verträge, die für ihren Ertrag auf stabile Lebensverhältnisse angewiesen sind passen kaum zu jungen Sparern, die die Zeit von Familie, Heirat, Kinder, Immobilie usw. noch vor sich haben. Dass das sogar der "Normalfall" bei jungen Leuten ist bestätigt das noch zusätzlich.

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tyr

Diesen Artikel der Süddeutschen Zeitung finde ich ganz interessant: Ca. 30 Mio. Arbeitnehmer sind förderberechtigt. Davon riestern tuen aber nur etwas mehr als 50 Prozent. Und von den Verträgen ruhen schon wieder 20%. Noch nicht dazugerechnet die, die wie ich komplett gekündigt haben

Der Artikel zeigt wieder das auf, wovon ich schon längere Zeit schreibe:

 

Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, hat das Ende des Riester-Booms erwartet: Es sei klar, dass nicht alle der mehr als 30 Millionen Arbeitnehmer und Beamte das Recht, staatlich gefördert vorzusorgen, wirklich nutzten. Für viele Verbraucher sei es zum Beispiel lohnender, einen Baukredit möglichst schnell zu tilgen oder in die eigene Ausbildung zu investieren. Auch habe sich herumgesprochen, dass die Riester-Rente "nicht nur Vorteile bringt, sondern einige Verträge auch sehr teuer sind". Er warnt junge Leute generell davor, eine private Rentenversicherung abzuschließen. "Der Normalfall ist, dass in fünf bis zehn Jahren irgendetwas dazwischenkommt und der Vertrag angepasst oder aufgelöst wird." Das Leben laufe "einfach nicht so planmäßig ab".

 

So sehe ich das auch. Langlaufende Verträge, die für ihren Ertrag auf stabile Lebensverhältnisse angewiesen sind passen kaum zu jungen Sparern, die die Zeit von Familie, Heirat, Kinder, Immobilie usw. noch vor sich haben. Dass das sogar der "Normalfall" bei jungen Leuten ist bestätigt das noch zusätzlich.

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polydeikes

Diese Aussagen finde ich undifferenziert. Die 5 Jahre sind ein Problem. Bei 10 Jahren bezweifle ich schon generell, dass der Banksparplan nicht dann schon erheblich teurer sein kann. Der Hinweis genau darauf fehlt in den Ausführungen des Artikels.

 

Am wenigsten verstehe ich aber, wie bspw. ein Akademiker mit Berufseinstieg von 4x.000 Brutto durch seinen Riester Beitrag nach Ablauf der Probezeit in Probleme geraten soll. Zumal Riester explizit die Gestaltungsmöglichkeiten über Sockelbeitrag und jederzeitige Anpassbarkeit gesetzlich vorgibt. Einen ETF Sparplan halte ich diesbezüglich für wesentlich unflexibler, den kann ich nicht ohne Weiteres auf 60 Euro im Jahr umstellen (und auch nicht so abschließen), dann zerhaut es mir meine gesamte erträumte Gewichtung mit bspw 2-3-4 ETFs.

 

Also Aussage 1)

"Junge Leute" gibts nicht, es gibt ein Einkommen von xx und ein zugehöriges Alter von yy und danach ist zu beurteilen

 

Aussage 2)

Die Anpassungsmöglichkeiten von Riester sind im Vergleich zu jedem anderen langfristigen Sparplan konkurrenzlos. Ich darf nur nicht hingehen und einen Sparplan mit Maximalbeitrag für Jahrzehnte abschließen.

 

---

 

zu 2)

Allerdings erschließt sich mir ohnehin nicht, warum das irgendjemand macht. Nehmen wir mal an, ich komme auf folgende Idee:

 

"Jungs, ich hab aktuell 1000 Euro mtl. zur Verfügung, die will ich gern sicher über Jahrzehnte anlegen. Ich werde einen Bausparvertrag abschließen mit 40 Jahren Laufzeit, 1000 Euro mtl. Rate. Die Bausparsumme beträgt 480.000 Euro, aber Abschlusskosten sind nur 1 %."

 

Für diese Idee würde mich vermutlich jeder Teilnehmer im Forum sofort für bekloppt erklären. Bei Riester hingegen wird sinngemäß genau das gemacht und für völlig normal befunden ... das wiederum versteh ich nicht und erkläre dieses Verhalten für "bekloppt".

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Holgerli

"db Fondsrente" vom deutschen Herold/Zurich abgeschlossen über die Deutsche Bank.

Ich habe recht schnell beitragsfrei gestellt, sodass die Zulagen ca. 200 Euro waren und die Steuer"vorteile" -400,00 Euro (lt. Abschlussrechnung).

Die Zulagen und Steuervorteile sind schon an die ZFA zurückgeflossen? Mich würde auch mal interessieren, wie man auf "-400 Euro" Steuervorteile gekommen ist.

 

Dass du mit vielen anderen Riester-Kündigern und Riester-Stilllegern in einem Boot sitzt macht die Sache nicht besser. Das Riesterguthaben auf einen besser für dich geeigneten Vertrag zu übertragen wäre meiner Meinung nach die schlauere Variante gewesen. Die ehemals erhaltenen Zulagen und Steuervorteile sind wohl jetzt für immer verloren.

 

Ja, die Zulagen sind unter "Rückzahlung staatl. Förderung" mit -183,00 Euro vermerkt und im April 2013 wurde auch nur der Endbetrag ohne Förderung überwiesen.

 

Des Weiteren bekam ich in 2014 eine "Leistungsmitteilung nach § 22 Nr. 5 EStG für das Jahr 2013":

Unter "8c: § 22 Nr. 5 Satz 3 i.V.m. Satz 2 Buchstabe b i.V.m. § 20 Abs 1b Nr. 6 EStG ggf. i.V.m. § 52 Abs. 36 Satz 5 EStG" steht: -445 Euro. Wenn ich das mit eben diesem Minus ins Steuerprogramm eingebe kommt ein gutes Mehr an Rückzahlung raus.

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad

@ polydeikes und Muggi :

Danke für die Information das mein betriebliches Riestern mir doppelte Sozialabgaben beschert.

Das ist hier schon ein sehr wertvolles Forum und ich ein "Meister der Verdrängung". Denn ich glaube diese Tatsache hat mir vor geraumer Zeit schon mal jemand aufgetan.

Bei Abschluss meines Vertrages war mir dies nicht bekannt und ich wurde von der VBL darüber auch nicht unterrichtet.

Man denkt es wäre eine Riesterrente dabei hat man eine bAV mit Riesterförderung und Doppelsozialabgaben.

War ich jetzt einfach nur dumm ( zum Teil gewissunsure.gif) oder könnte man dagegen nicht sogar klagen ?

Das ein gleichartiger privater Vertrag 17 % mehr Rente liefern würde lässt meine Magengeschwüre anfangen zu blutendry.gif

Wie könnte man unter Erhalt der Zulagen und der Steuerstundung in einen besseren privaten Vertrag wechseln ? Zu schade, denn ohne dieses Manko wäre mir mein Vertrag gut genug.

 

LG Joseph

 

 

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Sapine

Als ich mich den Angeboten zu Riester auseinandersetzte, wollte ich eigentlich einen Fondssparplan haben in der Erwartung, dass dort Renditen vergleichbar mit denen am Aktienmarkt erzielbar sind. Zum Glück (!) musste ich feststellen, dass ich dafür bereits zu alt war, denn wie sich später herausstellte, werden Riester Fondssparpläne diese Renditen nie erreichen, weil einerseits die Kostenseite zu stark drückt und andererseits die Beitragsgarantien zu zyklischen Umschichtungen führen können, die die Rendite erheblich drücken. Banksparpläne und eine klassische Rentenversicherung fand ich nicht attraktiv, da ich gleichzeitig Geld für Hypothekenzinsen zu zahlen hatte.

 

Zudem hatte ich bereits eine niedrig verzinste bAV über Entgeltumwandlung am laufen und wollte nicht noch mehr in diese Richtung investieren. Die bAV ist zwischenzeitlich beitragsfrei gestellt und ich lehne das Konzept allein schon deswegen mittlerweile komplett ab, weil die Absicherung dann wenn man sie eventuell brauchen würde (nach längerer Krankheit und möglicherweise drohender Invalidität) schlicht keinen nennenswerten Schutz bietet, weil der Arbeitgeber die Zahlung der Beiträge eingestellt und der Versicherungsschutz sich entsprechend drastisch verringert hat.

 

Rückblickend bin ich froh, dass ich diese Förderung, die eigentlich gar keine ist für die meisten förderberechtigten sondern nur eine Verschiebung von Steuern und Sozialversicherung ins Rentenalter, nicht wahrgenommen habe und statt dessen die Hypothek getilgt und selbst in Aktien investiert habe.

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tyr

Als ich mich den Angeboten zu Riester auseinandersetzte, wollte ich eigentlich einen Fondssparplan haben in der Erwartung, dass dort Renditen vergleichbar mit denen am Aktienmarkt erzielbar sind. Zum Glück (!) musste ich feststellen, dass ich dafür bereits zu alt war, denn wie sich später herausstellte, werden Riester Fondssparpläne diese Renditen nie erreichen, weil einerseits die Kostenseite zu stark drückt und andererseits die Beitragsgarantien zu zyklischen Umschichtungen führen können, die die Rendite erheblich drücken.

Es gibt ja noch den Deka Riester-Fondssparplan, der unabhängig von der Kursentwicklung abhängig vom Lebensalter umschichtet:

https://www.deka.de/decontent/altersvorsorge/riester-rente/bonusrente_3.jsp

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

@Joseph: Eine gute und zwei schlechte Nachrichten.

 

Die gute: Das mit den 17 % hängt von zwei Faktoren ab und ist eigentlich Nonsens.

a - Wie hoch die Beiträge zu KV / PV im Alter wirklich sind

b - was die Riester Lösung kostet, wie die Verrentung berechnet wird

 

Es können 17 % sein, es kann mehr sein aber genau so gut auch weniger, ua. je nach Vergleichsprodukt.

 

Die erste schlechte Nachricht: VBL ist nicht wirklich kapitalgedeckt, sondern quasi eher umlagefinanziert. Fehlt also hinten raus Geld für die Verrentung, wird halt gekürzt bis es wieder passt. Das ist nicht vergleichbar mit bspw. einem Versicherungsvertrag. Die 17 % sind damit das geringste Problem.

 

Die zweite schlechte Nachricht. Übertragen zum Umgehen der angesprochenen Probleme - v.a. SV Pflicht - ist nicht möglich.

 

Quäl mal die Forensuche, gibt wirklich einiges zum Thema, woran ich mich grob erinnern kann.

 

---

 

Und nun bitte wieder her mit dem Hassgeflame, weil ich schon wieder das Wort Versicherung genutzt habe, ich provisionsgetriebener Unmensch ... :P2

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Sapine

Es gibt ja noch den Deka Riester-Fondssparplan, der unabhängig von der Kursentwicklung abhängig vom Lebensalter umschichtet:

https://www.deka.de/decontent/altersvorsorge/riester-rente/bonusrente_3.jsp

* Bei einer Restlaufzeit von weniger als zehn Jahren bei Vertragsabschluss entfällt die Sicherungsphase, da von Anfang an in schwankungsarme Anlagen investiert wird.

 

Aber Deka Fonds kommen mir ohnehin nicht ins Haus.

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ZappBrannigan

Die erste schlechte Nachricht: VBL ist nicht wirklich kapitalgedeckt, sondern quasi eher umlagefinanziert. Fehlt also hinten raus Geld für die Verrentung, wird halt gekürzt bis es wieder passt. Das ist nicht vergleichbar mit bspw. einem Versicherungsvertrag. Die 17 % sind damit das geringste Problem.

Die VBL klassik ist umlagefinanziert. Die VBL dynamic, um die es hier ging, ist meines Wissens kapitalgedeckt.

 

 

@Zapp: Hast du dir mal meine Antwort zum Thema Wechseloption gem. der von dir genannten SW Quelle angeschaut? Kam leider kein Feedback mehr dazu von dir.

Ja, hab ich mir durchgelesen und schreib auch gleich noch eine Antwort im entsprechenden Thread.

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polydeikes

Die erste schlechte Nachricht: VBL ist nicht wirklich kapitalgedeckt, sondern quasi eher umlagefinanziert. Fehlt also hinten raus Geld für die Verrentung, wird halt gekürzt bis es wieder passt. Das ist nicht vergleichbar mit bspw. einem Versicherungsvertrag. Die 17 % sind damit das geringste Problem.

Die VBL klassik ist umlagefinanziert. Die VBL dynamic, um die es hier ging, ist meines Wissens kapitalgedeckt.

 

 

Das ist durchaus möglich, vielleicht werf ich was durcheinander.

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ZappBrannigan

Oder auch nicht, Par. 6 ... wird im Geschäftsplan festgelegt ...

 

http://www.vbl.de/de...0IecdK1GVBymbVc

 

Das klingt für mich aber doch stark nach Kapitaldeckung:

 

(1) 1 Die/der Versicherte erhält bei Eintritt des Versiche-

rungsfalls eine lebenslange Betriebsrente, die sich aus

dem Deckungskapital, mindestens aber aus der Summe

der eingezahlten Beiträge ggf. einschließlich der Alters-

vorsorgezulagen errechnet. 2 Deckungskapital ist das

nach dem Geschäftsplan in der jeweils geltenden Fas-

sung auf der Grundlage der eingezahlten Beiträge ggf.

einschließlich der Altersvorsorgezulagen und der erwirt-

schafteten Erträge gebildete Kapital, welches sich aus

Garantie-Deckungskapital und Fonds-Deckungskapital

zusammensetzt.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Richtig, klingt zunächst danach, aber lies mal (2). In dem Zusammenhang bleibt dann aus (1) nur die Zusage gem. AltZertG, dass die eingezahlten Beiträge und ggf Zulagen mind. verrentet werden müssen, aber völlig offen wie.

 

@Zap - Edit und Nachtrag:

Sorry, ich war gestern Abend einfach müde. Natürlich hast du recht, klassisch umlagenfinanziert (im Sinne gesetzlicher Rentenversicherung) ist das Ding nicht. Was aber tatsächlich als Rente an den Leistungsempfänger ausgezahlt wird, hängt einzig und allein von den zukünftigen Geschäftsplänen ab, siehe (2). Das macht die Sache generell irgendwo nicht besser, meine persönliche Meinung.

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Joseph Conrad

@ polydeikes und ZappBrannigan : Toll wie ihr euch meines Falles angenommen habt. Ich weiss eure Beiträge sehr zu schätzen.

 

LG Joseph

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Riester ja oder nein kann man pauschal nicht beantworten. Es hängt halt ganz an den Lebensumständen und dann auch an der Produktgruppe (Versicherung, Banksparplan, Fondssparplan sowie die Wohnriestervarianten). Tendenziell kann man sagen Riestern lohnt sich besonders, wenn man von einer Steuerstundung besonders profitiert (also eher niedrige Einkünfte im Alter erwartet, natürlich oberhalb der Grundsicherung, jetzt aber eine hohe Förderung erhält).

 

Ich möchte jedenfalls noch ein paar unkonventionelle Gestaltungsmöglichkeiten in die Runde zu werfen, die für den einen oder anderen sinnvoll sein mögen, wenn man keine Rente, sondern eine Kapitalzahlung aus seinem Riestervertrag erlangen möchte:

 

1. Hypothek mit Riesterguthaben ablösen

 

Vielen ist es ein Graus, dass die Riesterrente immer verrentet wird (nur 30% Entnahme sind möglich, grottige Sterbetafeln und Unisexrenten). Über den Umweg sein Immobiliendarlehen zu tilgen, kommt man hinten rum doch an das Geld, wenn man die fiktive Tilgung (die ja nicht mehr nötig ist) spart. Klar, das Wohnföderkonto muss später versteuert werden, aber auch hier gibt es Gestaltungsmöglichkeiten

 

Beispiel: Wäre ich jetzt 50 und hätte mein Darlehen schon bis auf z.B. 70.000,- EUR abgetragen (und wäre eigentlich mit z.B. 55 schuldenfrei), warum nicht einfach das Restdarlehen in dieser Niedrigzinsphase für 15 Jahre stehen lassen (und nur mit 1% tilgen) und dieses später mit dem Riesterkapital voll tilgen, parallel privat sparen. Die guten Banksparpläne und Versicherungen rentieren derzeit höher als der Darlehenszins..

 

 

 

2. Viele kleine Banksparpläne abschließen

 

Kleinstbetragsrenten können abgefunden werden, wenn sie unter 27,65 EUR (1% der monatlichen Bezugsgröße liegen). Dies kann man gezielt ausnutzen, in dem man alle paar Jahre einen neuen Riesterbanksparplan abschließt und Zahlungen rechtzeitig aussetzt. Der Abfindungsbetrag ist gar nicht so „klein“, so dass man ab Lebensalter 50, wenn man diese Strategie fahren möchte, nicht jedes Jahr, einen neuen Vertrag braucht. Die Abfindungsbeträge müssen natürlich versteuert werden, aber man hat auch hier Gestaltungsmöglichkeiten (nicht alle Sparpläne enden zum selben Datum)

 

 

 

3. Förderschädliche Kündigung kann sich rechnen

 

Man sollte auch prüfen, ob man nicht kurz vor der Rente einfach den ganzen Riestervertrag kündigt. Zwar zahlt man alle Zulagen und Steuervorteile zurück, nicht aber die auf Zulagen und Steuervorteile erhaltenen Zinsen. Der Zinsgewinn wird (bei Alter 60/62) nur mit dem hälftigen persönlichen Steuersatz belegt. Um Rentenfaktoren oder Steuern muss man sich nicht weiter scheren.

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Muggi

Für Sonderkonstellationen wie Geringverdiener zeitlich befristet, Mütter, Ehepartner, ältere Sparer und und und muss man individuell schauen. Insbesondere eignet sich Riester zur Verlagerung von Versorgungsansprüchen von einem akzeptabel verdienenden Ehepartners auf einen Ehepartner der sich bspw. durch Kindererziehung etc. weitgehend aus dem Berufsleben zurück gezogen hat.

 

Aber Riester ist und bleibt ein Konzept für die, die sich um ihre Altersvorsorge dank attraktivem Einkommen die wenigsten Gedanken machen müssen. Die, die von der Steuerstundung eben am stärksten profitieren.

Wie sieht es z.B. aus, wenn ein Ehepaar sagen wir mal zusammen 60.000,00 Euro brutto verdient (Mann nur 10.000,00 Euro und die Frau 50.000,00 Euro brutto) und die Zusammenveranlagung beim Finanzamt gewählt wird.

 

Der Mann schließt nun eine Riester-Rentenversicherung ab (die Frau nicht). Geht das Finanzamt bei der Günstigerprüfung zum Sonderausgabenabzug von den 60.000,00 aus? Hier würde sich ja eine Riester-Rentenversicherung höchstwahrscheinlich aufgrund der "hohen" Steuerstundung lohnen

 

Wenn das Finanzamt allerdings von 10.000,00 Euro ausgeht, dann bekommt man allenfalls die Grundzulage und keinen Steuervorteil in der Ansparphas.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Du würdest den Sonderausgabenabzug bekommen, ganz normal von den 60.000 Euro aus. Deine steuerliche Überlegung geht auf.

 

---

 

ABER, um den Gedanken mal weiter zu spinnen

 

Bei der Konstellation würde ich erst einmal auf bAV prüfen. Einmal wegen der Lohnsteuerklassenproblematik (gibt gleich jeden Monat mehr statt einmal im Jahr), dann wegen der Sozialausgabenproblematik, die %tual auch bei 10.000 erhalten bleibt und schlichtweg gespart (gestundet) werden könnte. Die Beiträge zur Rentenversicherung und die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sparst du quasi. Die Beiträge zur Krankenversicherung sparst du zunächst als Arbeitnehmeranteil, bei Verrentung dann aber voll zu entrichten (AG + AN Anteil).

 

Sprich in dem Beispiel spricht sehr viel für bAV anstelle von Riester oder zumindest in der Reihenfolge vor Riester. Natürlich wäre eine Kombination bAV + Riester auch denkbar.

 

Mann kann

 

a - 246 einzahlen und 154 Euro Zulage bekommen für den Mann (63 % Förderung auf den Eigenbeitrag)

b - voll einzahlen und den Sonderausgabenabzug in Anspruch nehmen abzgl. Grundzulage (43 % auf den Nettoeigenbeitrag)

 

Wenn wir jetzt noch gedanklich weitergehen und sagen, dass der Mann das Einkommen wegen der Betreuung zweier Kinder hat (mal mit 300 Kinderzulage jeweils) ... hätten wir:

 

10.000 / 100 * 4 - 154 - 300 - 300 -> es greift der Sockelbeitrag

 

... 60 Euro Sockelbeitrag und 754 Euro Zulagen ... halte ich persönlich für nen gutes Geschäft.

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