Back-Broker Juni 21, 2014 · bearbeitet Juni 21, 2014 von Back-Broker Hallo Forengemeinde, ich wollte mal fragen, ob ich der Einzige bin, der sich hier auch belletristisch-apokalyptische Finanzliteratur, wie das o. g. (u. anscheinend vom Spiegel protegierte) Werk, zu gemühte geführt hat. Auch wenn ich den Amazon-Kundenrezensionen grundsätzlich skeptisch gegenüberstehe,muss man aber schon sagen, dass das Buch (bis jetzt) ganz gut wegkommt! (Aber mal ehrlich... sind das alles professionelle bezahlte Trolle, die die Rezensionen da verfassen? ^^). Aber was ist zu dem Buch zu sagen? Wie bestimmt die meisten hier warten auch ich ja gerade zu sehnsüchtig auf den Crash, damit man endlich nicht mehr das Gefühl hat, Omas Kopfkissenersparnisse bei viel zu hohen Kursen endlich anlegen zu können Aber im Ernst: In der Tat schmückt das Buch am Anfang die grundsätzlich (denke ich nicht nur bei mir vorhandene) menschliche Sorge um das Finanzsystem gekonnt aus, was dazu führte, dass ich dem ganzen Buch eine Chance gegeben habe. Und tatsächlich beunruhigt einen auch die Tatsache, dass sich "das Geld" mehr oder weniger unkontrolliert vermehren kann, bzw. dies anscheinend von Hinz und Kunz getan werden kann. Ich hatte just davor noch ein anderes Buch gelesen, was genau in die selbe Kerbe geschlagen hat: Warum andere auf ihre kosten immer reicher werden, was auch ähnlich gute Rezensionen (zumindest auf Amazon) bekommen hat. Allein die Ratschläge, die das Buch im Bezug auf das eigene (Anleger-)Verhalten geben, lassen mich mit Einschränkung etwas ratlos zurück: Gold und Silber, ja sicher, immer. Ackerland zur Verpachtung (vielleicht gar nicht so schlecht) und ansonsten auch immer jedwede genossenschaftlich organisierten Projekte. Und (jetzt kommt es): Whiskey. Jawohl. Richtig gelesen. Single Malt. Die Wertsteigerungen der Spirituosen wäre beachtlich Da ich selbst zufällig die Möglichkeit habe, sehr günstig an das Zeug ranzukommen (also Marken-Whiskey, kein selbstgebrannter Schnappes) beschäftige ich mich damit ggf. vielleicht sogar mal etwas intensiver. Allein dafür hat sich dann u. U. vielleicht schon das Lesen des Buches (für mich) gelohnt Nun ja, damit ist mein Bedarf an wie gesagt belletristisch-apokalyptische Finanzliteratur aber erst einmal gedeckt. Eigentlich hatte ich etwas mehr gehofft etwas investigatives zu lesen, welches in die Richtung der immer zu hörenden Ansicht geht, dass "sich seit dem Crash 2008 im Finanzsystem im wesentlichen nicht viel geändert hat", dass "alles so weitergeht wie bisher" und demzufolge der nächste Crash auch zwangsläufig vor der Tür steht. Und nachher wollen es dann mal wieder alle gewusst haben. Tja, aber das man am Finanzmarkt aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und deswegen zukünftige Korrekturen rechtzeitig erkennen kann bleibt (für mich zumindest) wohl ein frommer Wunsch, was? MfG PS: Hier noch die Inhaltsangabe des diskutierten Buches: Es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob der Crash kommen wird - sondern lediglich wann. Denn alle Maßnahmen zur Banken-, Länder- und Eurorettung laufen auf volkswirtschaftliche Schadensmaximierung und den Staatsbankrott Deutschlands hinaus. Die Enteignung der Bürger für diesen Fall wird längst vorbereitet. Staatsanleihen, Renten- und Lebensversicherungen, Konten - das sind die großen Verlierer im Falle eines Crashs, der lieber früher als später kommen soll, denn nur dann sind Politik und Wirtschaft bereit, radikal etwas zu verändern. Wie man sein Geld rechtzeitig in Sachwerte umschichtet, um sein Erspartes nicht zu verlieren, erklären die Finanzstrategen für jeden verständlich.[/Quote] Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juni 21, 2014 Auch wenn ich den Amazon-Kundenrezensionen grundsätzlich skeptisch gegenüberstehe,muss man aber schon sagen, dass das Buch (bis jetzt) ganz gut wegkommt! (Aber mal ehrlich... sind das alles professionelle bezahlte Trolle, die die Rezensionen da verfassen? ^^). Das ist natürlich eine Community mit extremem Bias. Wer ein Buch mit diesem Titel kauft, wird in großer Mehrheit wohl nur seine eigene Meinung bestätigt sehen wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juni 21, 2014 Im Moment ist Deutschland weit weg davon pleite zu gehen, es sei denn, die Euroländer kollabieren und die Schulden werden auf alle Schultern verteilt, aber danach sieht es momentan auch nicht aus, da die Finanzierungen selbst von Griechenland gut über die Finanzmarkt-Bühne gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Juni 21, 2014 Wie bestimmt die meisten hier warten auch ich ja gerade zu sehnsüchtig auf den Crash, damit man endlich nicht mehr das Gefühl hat, Omas Kopfkissenersparnisse bei viel zu hohen Kursen endlich anlegen zu können Warten die meisten auf einen Crash, passiert nichts. Rechnen die meisten nicht mit einem Crash, passiert es. Hoffen die meisten auf ein baldiges Ende eines Crash, kommt das Ende nicht. Ist das Ende eines Crash da, glauben die meisten nicht daran. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sulawesi Juni 21, 2014 Ackerland zur Verpachtung Ja, am Besten dann wenn man aus der Stadt kommt und von Landwirtschaft und Böden keine Ahnung hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Juni 21, 2014 · bearbeitet Juni 21, 2014 von Malvolio In solchen Zusammenängen zitiere ich gerne den Altmeister John Maynard Keynes: "In the long run .... we are all dead"! Spätestens wenn der Sonne der "Treibstoff" ausgeht, wird die Menschheit untergehen .... wenn wir überhaupt so lage durchhalten. Krisen hat es immer gegeben und wir es immer gegen. In der Geschichte sieht man doch, dass irgendwann auch die mächtigsten Reiche gescheitert sind. Solche Umbrüche wird es natürlich auch in Zukunft geben. Aber wann das ist, da weiß man leider IMMER erst hinterher. Klar gibt es immer Crashproheten, die den nahenden Untergang oder die nächste Krise vorhersagen. Und so ist dann auch immer einer dabei, der die jeweilige Situation vorausgesagt hatte. Das hat dann aber meist eher mehr mit Statistik und Zufall als mit Hellsichtigkeit zu tun. Von den 99,9% der Proheten deren Krise nicht eigetreten ist, redet nämlich hinterher niemand mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juni 21, 2014 belletristisch-apokalyptische Finanzliteratur Das scheint ein ziemlich langweiliges Buch zu sein, in dem sich kein Gedanke findet, der nicht längst in den einschlägigen Krisenforen oder auch hier diskutiert worden wäre. Meine Empfehlung wäre eher ein gepflegter Zombiefilm wie etwa 28 Days Later. Da lernt man wenigstens, wie die Welt nach dem großen Crash aussieht und wie man im Ernstfall Hemd und Hose verteidigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette Juni 21, 2014 · bearbeitet Juni 21, 2014 von Schlaftablette Und was machst du, wenn der Niedergang nicht über Nacht kommt, sondern wie bei Rom ~200 Jahre dauert? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM Juni 21, 2014 Das mit den 200 Jahren finde ich einen interessanten Gedanken. Es gibt sehr viele Gründe, das Ende der bisherigen Ordnung kommen zu sehen (Neuer Ost-West-Konflikt, Ölkrisen infolge der arabischen Unsicherheiten, Stagnation oder Blasenplatzen in China, Ungleichverteilung der Vermögen global wie national, Revolutionen in Südeuropa). All das und viel mehr kann eintreten und hätte unangenehme Folgen für uns. Vieles davon haben wir in den letzten 25 Jahren aber bereits erlebt - und in dem Zeitraum hat sich der DAX verzehnfacht. Ich bin also nicht allzu pessimistisch was unsere Zukunft angeht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Juni 21, 2014 Und was machst du, wenn der Niedergang nicht über Nacht kommt, sondern wie bei Rom ~200 Jahre dauert? Dazu passen dann eher langatmige Dostojewski- oder Thomas-Mann-Verfilmungen. Genug Zeit zum Gucken hätte man ja. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juni 21, 2014 Und was machst du, wenn der Niedergang nicht über Nacht kommt, sondern wie bei Rom ~200 Jahre dauert? Je nachdem wie mittel- oder langfristig Du den Crash siehst: Keine Kinder mehr in die Welt setzen, bzw. Deinen Kindern sagen, dass die es nicht mehr tun sollen. Ich denke aber schon, dass der Niedergang keine 200 Jahre dauern wird, weil die Welt durch die die Technik und Kommunikation viel schneller geworden ist. Allerdings zeigt sich auch, dass die gröbsten Verwerfungen auch keine Jahrzehnte mehr dauern, sondern auch schneller durchlebt werden. Im Großen und Ganzen stimme ich ImperatoM daher zu: Ich denke, dass der Westen sehr gut aus den noch folgenden Krisen hervor gehen wird und das die Zukunft nicht wirklich so düster ist, wie in den Weltuntergangsbüchern beschrieben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Juni 21, 2014 Passend zum Thema Crash und vorhersagen hier ein Artikel, Crash-Prediger als Verlustbringer Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sulawesi Juni 22, 2014 Es gibt sehr viele Gründe, das Ende der bisherigen Ordnung kommen zu sehen Eigentlich viel weniger als früher. Neuer Ost-West-Konflikt Lächerlich und nicht existent. Ölkrisen infolge der arabischen Unsicherheiten Wo denn? Da war die Situation in den 70ern viel viel akuter. Heute ist die Region ja quasi Stabil. Syrien hat kein Oel und der Irak hat auch früher nicht wirklich was gefordert. Die restlichen Staaten sind recht homogen. Stagnation oder Blasenplatzen in China Ja, Immobilien sind hier völlig überbewertet und viele stehen leer. Meine Wohnung ist der totale Dreck und kostet über 3.000 Euro Miete. Ungleichverteilung der Vermögen global wie national Gerade in den letzten 10 Jahren haben vor allem die ärmsten profitiert. Es ist fast schon erschreckend wie schnell China und der Rest Asiens reich geworden ist. Revolutionen in Südeuropa Für oder gegen was? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM Juni 23, 2014 @Sulawesi: Ich wollte nur ein paar Möglichkeiten nennen. Wie realistisch die einzelnen in den nächsten Jahrzehnten sind, darf jeder selbst beurteilen. Wissen kann es ohnehin niemand... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag