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Dandy

Wer bewegt die Börsen?

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Dandy

Hallo,

 

ich wollte mal gerne über die starken Hände an den Märkten diskutieren. Wer sind sie, die institutionellen Anleger, die Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Hedgefonds. Welchen Anteil an den Aktienmärkten/Indizes haben sie jeweils, nach welchen Kriterien können bzw. dürfen sie anlegen? Wo stehen wir dabei als Papierschiffchen im Sturm? Wer steht uns als kleine Privatanleger gegenüber, wie können wir anders handeln weil wir bestimmte Regeln nicht beachten müssen?

 

Interessant ist für mich vor Allem, nach welchen Vorgaben diese Teilnehmer in bestimmten Marktphasen handeln, also zum Beispiel ob sie bei rannahenden Crashes verkaufen müssen, wie sie die Börse komplett umgehen können, welche Instrumente sie nutzen können die dem Kleinanleger verwehrt bleiben.

 

Vielleicht kennt ja jemand belastbare Zahlen dazu und interessante Artikel über die Funktionsweise und Hintergründe instutionellen Handelns.

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo Dandy,

 

ich selbst beschäftige mich unter anderem auch mit den Eigentümerstrukturen von börsennotierten Unternehmen. Allerdings bin ich bisher noch nicht auf Idee gekommen, dazu im Forum eine Diskussion anzustoßen. Von daher thumbsup.gif für Deinen Einfall! Viele Unternehmen haben nach wie vor die Gründerfamilien als Hauptaktionäre: z. B. Fielmann, Piech/Porsche bei VW oder die Waltons bei Wal*Mart. Die Quandts sind zwar nicht die Gründer von BMW, bestimmen aber trotzdem die Geschicke des Autobauers. Dir geht es hier aber konkret um institutionelle Anleger. Deren Absichten können im jeweiligen Einzelfall recht unterschiedlich sein. Während Pensionskassen in der Regel langfristig orientiert sind, verfolgen Hedgefonds und Private Equity - Fonds/Firmen kurz- bis mittelfristig oft ganz andere Ziele. Eine schöne Übersicht zu den Eigentümerstrukturen von börsennotierten Unternehmen (aus den USA) bietet unter anderem MORNINGSTAR. Nachfolgend als Beispiel die Hauptaktionäre von John Deere:

 

- Cascade Investment Llc (8.06%)

- Vanguard Group, Inc. (5.45%)

- State Street Corp (4.06%)

- BlackRock Fund Advisors (2.99%)

- Capital World Investors (2.43%)

- Wellington Management Company, LLP (1.93%)

...

- Berkshire Hathaway Inc (1.08%)

Diese institutionellen Anleger gehören zu den "üblichen Verdächtigen". Cascade ist nicht ganz so "üblich", dabei handelt es sich um die Beteiligungsgesellschaft vom Microsoft-Gründer Bill Gates. Zu Berkshire Hathaway muss man wohl nichts sagen. BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und gehört mit einem Anteil von 20.86% mehrheitlich der Pnc Bank, National Association. Es ist schon erstaunlich, wie eine Bank mit einer Marktkapitalisierung von 35,32 Mrd. € somit die Geschicke der Weltwirtschaft beeinflussen kann. JPMorgan Chase wiederum ist mit 11,1% Hauptaktionär von Novartis. Die Versicherer Allianz und AXA treten jeweils mit der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors bzw. der Beteiligungsgesellschaft AllianceBernstein als institutionelle Anleger in Erscheinung. Die Norges Bank managed übrigens den norwegischen Staatsfonds.

Grüße aus der Domstadt!

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Ramstein

BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und gehört mit einem Anteil von 20.86% mehrheitlich der Pnc Bank, National Association. Es ist schon erstaunlich, wie eine Bank mit einer Marktkapitalisierung von 35,32 Mrd. € somit die Geschicke der Weltwirtschaft beeinflussen kann.

Beeinflusst Blackrock/ishares, oder z.B. MSCI, die die Indizes definieren, nach denen die Fonds anlegen?

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RichyRich
· bearbeitet von RichyRich

BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und gehört mit einem Anteil von 20.86% mehrheitlich der Pnc Bank, National Association. Es ist schon erstaunlich, wie eine Bank mit einer Marktkapitalisierung von 35,32 Mrd. € somit die Geschicke der Weltwirtschaft beeinflussen kann.

Beeinflusst Blackrock/ishares, oder z.B. MSCI, die die Indizes definieren, nach denen die Fonds anlegen?

 

Oh doch, BlackRock regiert in gewisser Weise die Welt!

 

Eine Reportage über BlackRock - "Die Story im Ersten: Geld regiert die Welt"

 

Ich war danach etwas erschüttert. Das die Emirate sich bspws. überall einkaufen ist ja allgemein bekannt.

Das aber große Finanzkonzerne soviel Einfluss auf unsere Wirtschaft nehmen, das hätte ich nicht gedacht.

 

Wenn Arbeiter in Deutschland auf die Straße gehen, weil ihre Firma die Löhne drücken will oder

Mieter in einer deutschen Großstadt gegen den Verfall ihrer Wohnungen kämpfen, dann stecken nicht

selten dieselben Verursacher dahinter: Finanzkonzerne, deren Namen nur Insidern etwas sagen.

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Ramstein

Beeinflusst Blackrock/ishares, oder z.B. MSCI, die die Indizes definieren, nach denen die Fonds anlegen?

 

Oh doch, BlackRock regiert in gewisser Weise die Welt!

 

Eine Reportage über BlackRock - "Die Story im Ersten: Geld regiert die Welt"

 

Ich war danach etwas erschüttert. Das die Emirate sich bspws. überall einkaufen ist ja allgemein bekannt.

Das aber große Finanzkonzerne soviel Einfluss auf unsere Wirtschaft nehmen, das hätte ich nicht gedacht.

Das Thema / der Film ist auch hier Forum nicht neu.

 

Es ist doch eher possierlich, wenn Max Otte über "Kampf der Betriebssysteme" und dem "aggressiven transaktionsorientierten sehr renditeorientierten angelsächsischen Kapitalismus" schwadroniert. Sage doch mal konkret, ob wie sich das auf die ishares ETFs auswirkt? Und wie begründest du daraus den Gegensatz zu sozialen Marktwirtschaft? ETFs sind unsozial? Beklagst du auch, dass sich so dieser "angelsächsische Kapitalismus" durchsetzt und wie sind deine Alternativen?

 

Natürlich kann beklagen, dass von der gewerkschaftlichen Neuen Heimat gebaute Siedlungen jetzt bei der TAG liegen und das Blackrock über Fonds jetzt mit 3% als "Aktionär" "beteiligt" ist. Da sucht man die Verantwortung nicht beim deutschen Management der TAG, sondern bei den bösen angelsächsischen Kapitalisten. Blutsauger kommt immer gut.

 

Das ist kein Dokumentarfilm, das ist bestenfalls Meinungsmache, für die naiven Zuschauer als "aufrüttelnde Dokumentation" getarnt. Die Verallgemeinerung von "Stupid German Money" ist eben "Stupid Germans".

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Dandy

Können wir zum Thema zurückkehren? Danke!

 

Gibt es Zahlen darüber welche institutionelle Anleger welchen Anteil an den globalen Börsenmärkten haben?

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MCThomas0215

Beeinflusst Blackrock/ishares, oder z.B. MSCI, die die Indizes definieren, nach denen die Fonds anlegen?

 

Grundsätzlich ja, aber was bedeutet 'physisch optimiertes sampling'?

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RichyRich
· bearbeitet von RichyRich

Können wir zum Thema zurückkehren? Danke!

 

Gibt es Zahlen darüber welche institutionelle Anleger welchen Anteil an den globalen Börsenmärkten haben?

 

Gern, aber schau Dir den Film doch mal an. Damit bist Du schon ein ganzes Stück weiter, um zu erfahren, was

sogenannte Schattenbanken, Private Equity-Firmen, Vermögensverwalter, Pensionsfonds etc. sind und in welcher Weise sie doch

die Firmen weltweit steuern.

 

Es ist doch eher possierlich, wenn Max Otte über "Kampf der Betriebssysteme" und dem "aggressiven transaktionsorientierten sehr

renditeorientierten angelsächsischen Kapitalismus" schwadroniert. Sage doch mal konkret, ob wie sich das auf die ishares ETFs

auswirkt?

Max Otte ist ein Professor wie viele andere. Manchmal stellt er ganz gute Thesen in den Raum, manchmal schwaffelt er vom Untergang wie

jeder andere Untergangs-Prophet. Angelsächischen Kapitalismus: Amazon? - Klingelt es da? Natürlich nehmen ausländische Unternehmen und

Banken bzw. Finanzinstitute Einfluss auf unsere Unternehmen. (allen voran Amerika)

ishares ETF: Hast Du zur Diskussion gestellt. Dandy, der TO hat danach nicht gefragt. - ETFs in allgemeinen sind nur insofern von BlackRocks

Interessen betroffen, wie sie in die Unternehmen investiert sind, in denen BlackRock die Fäden zumindest teilweise zieht.

 

Und wie begründest du daraus den Gegensatz zu sozialen Marktwirtschaft?

Na, dass unsere Marktwirtschaft im Wandel ist, das ist kaum zu übersehen.

 

ETFs sind unsozial?

Hä? Ich habe Dich zwar zitert, aber darum geht es in diesem Thread doch gar nicht.

 

Beklagst du auch, dass sich so dieser "angelsächsische Kapitalismus" durchsetzt und wie sind deine Alternativen?

Das ist so in gewisserweise ganz bestimmt schon Realtität. Alternative wäre, das wir wieder mehr Familengeführte Unternehmen

hätten. Das ist aber nicht im Sinne der herrschenden Politik. Da fehlt mir aber ehlich gesagt auch das Wissen für. Aber im Film geht

es bspws. auch um den deutschen Betrieb, WMF. Kann nicht mehr genau sagen um was es da genau ging, aber letztendlich nur noch

um Profit. Arbeitsplätze sind unsicherer als zuvor und vom Familienbetrieb kann keine Rede mehr sein. Bin mir aber wie gesagt nicht

mehr so sicher, um was es da ging.

 

Das ist kein Dokumentarfilm, das ist bestenfalls Meinungsmache, für die naiven Zuschauer als "aufrüttelnde Dokumentation" getarnt.

Die Verallgemeinerung von "Stupid German Money" ist eben "Stupid Germans".

Das mag sein. Aber erreicht den Zuschauer sonst eben halt auch nicht. Wenn wieder eine Reportage über die Herstellung von

Fußbällen unter unwürdigsten Zuständen und Kinderarbeit gezeigt wird, dann denkt morgen auch keiner mehr dran, die WM im TV abzuschalten.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Gibt es Zahlen darüber welche institutionelle Anleger welchen Anteil an den globalen Börsenmärkten haben?

Ich habe in meinem obigen Beitrag zunächst nur einen groben Überblick gegeben. Fangen wir mal nachfolgend bei den Vermögensverwaltern und dem von ihnen jeweils verwalteten Vermögen ("assets under management") an:

 

BlackRock: 4.324 Mrd. $ (Stand: 31.12.2013)

Vanguard: mehr als 2.000 Mrd. $ (Stand: 31.12.2013)

State Street: 1.600 Mrd. € (Stand: 31.12.2012)

Capital Group Companies: 1.147 Mrd. $ (Stand: 15.06.2014)

Wellington: 834 Mrd. Mrd. $

Berkshire Hathaway: 485 Mrd. $ (Stand: 31.12.2013)

AllianceBernstein: 466 Mrd. $ (Stand: Mai 2014)

Allianz Global Investors: 345 Mrd. € (Stand: 31.12.2013)

 

Um erstmal nur die wichtigsten zu nennen. Bei den Einheiten kann man schonmal leicht durcheinander kommen. Die Frage ist nun, wie hoch ihr Anteil an der gesamten Weltwirtschaft ist? Der MSCI World verfügt derzeit über eine Marktkapitalisierung von 32.934 Mrd. $. Der Primus BlackRock verwaltet gegenwärtig ein Vermögen von 4.324.088 Mio. $, davon stecken lediglich 317.262 Mio. $ in aktiv gemanagten Aktienfonds, also nicht einmal 7,34% des verwalteten Vermögens. Ein großer Teil des verwalteten Geldes ist in Indexfonds bzw. ETFs investiert. Mich würde konkret interessieren, ob und wie stark die Vermögensverwalter Einfluss aufs Management der von ihnen kontrollierten Unternehmen ausüben (können)? Verhalten sie sich anders als "Heuschrecken"? Arbeiten die Vermögensverwalter "Hand in Hand", wenn sie gemeinsam an einem Unternehmen beteiligt sind oder arbeiten sie auch schonmal gegeneinander?

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RichyRich
· bearbeitet von RichyRich

Hab auch keine Zahlen.

 

Aber wer ist größter Hauptaktionär bei folgenden Aktien-Unternehmen, Dandy?

 

Deutsche Bank

Lufthansa

BASF

Daimler

 

Jetzt, nachdem Du das weißt, weißt Du auch, dass das allesamt DAX-Unternehmen sind.

Also, wer regiert die Welt? - Wer bewegt Märkte und Börsen. :)

Es ist BlackRock. Einzigst bei Daimler überwiegt noch der Kuwait-Anteil. Wunder mich aber

auch grad, warum bei Daimler und BASF sich auch die Norwegische Zentralbank eingekauft hat. :blink:

Nein, es ist natürlich nicht nur BlackRock. Aber es sind die großen Heuschrecken usw...

 

EDIT: Habe hier noch etwas:

 

The Capital Group Companies, Inc. ist eine US-amerikanische Investmentgesellschaft, die sich im Auftrag vieler Kunden an großen Unternehmen beteiligt. Capital Group Companies hat ihren Sitz in Los Angeles (Kalifornien) und beschäftigt nach eigenen Angaben 8000 Angestellte in 20 Büros weltweit.

 

Zu den Tochterfirmen gehören: Capital International, Capital Guardian, Capital Research and Management, Capital Bank and Trust und American Funds.

 

In einer 2011 an der ETH Zürich veröffentlichten Studie wurde Capital Group Companies als das zweiteinflussreichste Unternehmen der Weltwirtschaft bezeichnet.[1]

 

 

Beteiligungen

 

Deutschland (2007/2009)

Quelle: wikipedia.de

 

The top 50 of the 147 superconnected companies

1. Barclays plc

2. Capital Group Companies Inc

3. FMR Corporation

4. AXA

5. State Street Corporation

6. JP Morgan Chase & Co

7. Legal & General Group plc

8. Vanguard Group Inc

9. UBS AG

10. Merrill Lynch & Co Inc

11. Wellington Management Co LLP

12. Deutsche Bank AG

13. Franklin Resources Inc

14. Credit Suisse Group

15. Walton Enterprises LLC

16. Bank of New York Mellon Corp

17. Natixis

18. Goldman Sachs Group Inc

19. T Rowe Price Group Inc

20. Legg Mason Inc

21. Morgan Stanley

22. Mitsubishi UFJ Financial Group Inc

23. Northern Trust Corporation

24. Société Générale

25. Bank of America Corporation

26. Lloyds TSB Group plc

27. Invesco plc

28. Allianz SE 29. TIAA

30. Old Mutual Public Limited Company

31. Aviva plc

32. Schroders plc

33. Dodge & Cox

34. Lehman Brothers Holdings Inc*

35. Sun Life Financial Inc

36. Standard Life plc

37. CNCE

38. Nomura Holdings Inc

39. The Depository Trust Company

40. Massachusetts Mutual Life Insurance

41. ING Groep NV

42. Brandes Investment Partners LP

43. Unicredito Italiano SPA

44. Deposit Insurance Corporation of Japan

45. Vereniging Aegon

46. BNP Paribas

47. Affiliated Managers Group Inc

48. Resona Holdings Inc

49. Capital Group International Inc

50. China Petrochemical Group Company

 

* Lehman still existed in the 2007 dataset used

 

Quelle: newscientist.com

(Stand: Oktober 2011)

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Dandy

Gibts da nicht vielleicht allgemeinere Zahlen. Für einzelne Unternehmen ist das wenig repräsentativ. Hab mal gelesen, dass der Anteil an ETF an den Aktienmärkten knapp zwanzig Prozent beträgt, wenn ich mich recht entsinne. Weiß jetzt aber ehrlich gesagt nicht, ob das Welt oder nur Nordamerika war. Die klassischen (aktiven) Fonds sind angeblich noch größer. Demzufolge könnten knapp 50% der Aktienmärkte durch Aktienfonds abgedeckt sein. Belastbare Zahlen wären halt nicht schlecht.

 

Bleibt aber die Frage nach dem Rest. Wie verteilen sich darauf die Versicherungen, Staats- und Pensionsfonds sowie Stiftungen? Und dann natürlich die Frage: Nach welchen Kriterien können und dürfen diese anlegen. Die haben für gewöhnlich ja nicht einfach freie Hand.

 

Wo ist eigentlich lurklurk wenn man ihn braucht?

 

@Ramstein:

ETF ist ja nicht gleichbedeutend mit passiv. Es gibt schließlich Regionen-, Größen- und Branchen-ETF (sowie Stil und sonstiges). Das kann also durchaus Indizes beeinflussen. Ist nur die Frage wie aktiv die großen ETF-Besitzer handeln. Sind ja nicht zwangsläufig alles 30/30/30/10 Weltdepots.

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Ramstein

Diese Diskussion erinnert mich etwas an das letzte Jahrtausend und die Deutschland AG als Variante des organisierten Kapitalismus. Damals waren Deutsche Bank und Allianz "die Bösen"

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Dandy

@Ramstein

 

Wie kommst Du auf "die Bösen"? Woher weißt Du worum es mir bei der Frage geht? Ich habe sie ganz neutral gestellt. Diskutier doch nicht immer so destruktiv, das nervt manchmal. :angry:

 

 

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Maikel
Wer bewegt die Börsen?

Interessantes Thema, zu dem ich leider nicht viel beitragen kann.

 

Mir fällt aber auf, daß hauptsächlich darüber diskutiert wird, wer wie viele Aktien hält.

 

Das Halten bewegt doch aber nicht die Börsen, sondern der Handel.

Und aktiv handeln tun ggf. ganz andere Marktteilnehmer.

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Ramstein
Blackrock-Gründer – "Von uns geht keine Gefahr aus"

 

Welt am Sonntag: Herr Kapito, Blackrock verwaltet 4,4 Billionen Dollar. Eine unvorstellbare Summe, oder?

 

Robert Kapito: Man muss sich diese 4,4 Billionen genauer anschauen. Die Hälfte des Geldes steckt in Indexprodukten, die andere Hälfte in aktiv verwalteten Fonds. Die Hälfte kommt von Privatanlegern, die andere Hälfte von institutionellen Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen. Wenn man die 4,4 Billionen auf die unterschiedlichen Märkte verteilt, in denen wir aktiv sind, ist Blackrock nicht riesig.

 

Welt am Sonntag: Anders gefragt: Wie gefährlich ist Blackrock?

 

Kapito: Die Frage verwundert mich. Wer sich vor Blackrock fürchtet, weiß nicht, wie das Vermögensverwaltungsgeschäft funktioniert. Ich sehe nicht, wie von uns Gefahr für andere Anleger, geschweige denn für das Finanzsystem ausgehen soll. Alles, was wir an den Märkten investieren, investieren wir im Namen unserer Kunden. Alles, was wir an Vermögen haben, liegt auf Konten unserer Kunden. Das Geld ist zu keiner Zeit bei Blackrock.

Auch das ganze Interview ist lesenswert.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo allerseits!

[...]

Auch das ganze Interview ist lesenswert.

Allerdings.

Ob das angelegte Geld direkt bei Blackrock liegt, ist im Gegensatz zu Stimmrechten in Bezug auf die Ausgangsfrage mMn. eher irrelevant.

'Im Sinne der Kunden' kann viel (alles mögliche?) bedeuten und der geschilderte 'direkte Draht zum Management' ist zunächst intransparent.

 

Ich will hier definitiv nicht behaupten, dass da [nur] 'böse Dinge' laufen - es könnte auch genau das Gegenteil der Fall sein!

Ich sehe aber zumindest auf den ersten (Über-)Blick logische Möglichkeiten zur Verschleierung - auch im großen Stil und zunächst einmal ganz unabhängig von Blackrock;

diese Möglichkeiten hat womöglich jeder größere Aktionär.

 

Grüße,

wpf-leser

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

BlackRock kommt bei euch ja nicht so gut weg. Folgender Artikel bezieht sich auf ein Interview mit dem CEO Larry Fink, in welchem dieser seinen langfristig orientieren Anlagehorizont betont: http://www.cbc.ca/ne...nking-1.2644081

Hier eine Analyse vom Handelsblatt zu BlackRock, die nachfolgende Passage gebe ich mal unkommentiert wieder: http://www.handelsbl...150978-all.html

 

Goldstein gehört zu den Pionieren bei Blackrock. Er kam 1994, direkt von der Universität, zu einer Zeit, als Blackrock das Wall-Street-Äquivalent einer Garagenfirma war. Heute ist er Chef von Blackrock Solutions - und der Hüter von Aladdin.

Hinter dem 1001-Nacht-Namen verbirgt sich das Geheimnis von Blackrock. Der Grund, warum Pensionskassen, Staatsfonds, Stiftungen, Versicherer weltweit dem Vermögensverwalter ihre Milliarden anvertrauen. Aladdin ist ein gigantisches Datenanalysesystem, es besteht aus einem Heer von Analysten und rund 5000 Großrechnern, verteilt auf vier Rechenzentren, deren Standorte geheim sind und die 200 Millionen Kalkulationen pro Woche ausführen. Eine Anlage, die die Weltraumbehörde Nasa neidisch machen kann. Die Kapazität braucht Aladdin, um täglich, stündlich, minütlich und teilweise sogar sekündlich auszurechnen, welchen Wert die Aktien, Bonds, Devisen oder Kreditpapiere haben, die in den milliardenschweren Anlageportfolios liegen.

 

Gleichzeitig durchleuchtet Aladdin, wie sich dieser Wert verändern dürfte, wenn sich das Umfeld verändert - die Konjunktur etwa oder die Umsatzzahlen, wenn Währungskurse purzeln oder der Ölpreis klettert. Das klingt einfacher, als es ist, denn die Wertpapiere, mit denen Investmenthäuser und Anleger jonglieren, sind komplizierte Konstrukte. Meist handelt es sich um Pools mit Abertausenden verschiedener Instrumente. Das macht es extrem schwer, herauszufinden, wie viel das Investment insgesamt wert ist - und wo die Gefahren liegen.

Wir sollten den Fokus an dieser Stelle aber nicht nur auf BlackRock setzen. Nicht außer Acht lassen sollte man z. B. die von Michael Hasenstab gemanagten Rentenfonds der Fondsgesellschaft Franklin Templeton: http://www.finanzen....s-setzt-2783498

 

Nachfolgend noch eine schöne Übersicht zu den größten Staatsfonds der Welt: http://de.statista.c...ten-vermoegens/

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Dandy

Nachfolgend noch eine schöne Übersicht zu den größten Staatsfonds der Welt: http://de.statista.c...ten-vermoegens/

Fast schon schockierend zu sehen dass die größten Staatsfonds fast ausnahmslos nicht in westlicher Hand sind (große Ausnahme natürlich der norwegische Staatsfonds).

 

Gibt es denn keine Zahlen darüber welchen Anteil an den weltweiten Aktienmärkten Staatsfonds haben? Da hätte man schonmal einen Ansatz und die nächste Frage wäre natürlich, nach welchen Regeln diese ihr Geld verwalten müssen. Daraus lassen sich dann gewisse Reaktionen in bestimmten wirtschaftlichen Phasen erklären.

 

 

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Ramstein
Fast schon schockierend zu sehen dass die größten Staatsfonds fast ausnahmslos nicht in westlicher Hand sind (große Ausnahme natürlich der norwegische Staatsfonds). Gibt es denn keine Zahlen darüber welchen Anteil an den weltweiten Aktienmärkten Staatsfonds haben? Da hätte man schonmal einen Ansatz und die nächste Frage wäre natürlich, nach welchen Regeln diese ihr Geld verwalten müssen. Daraus lassen sich dann gewisse Reaktionen in bestimmten wirtschaftlichen Phasen erklären.

Das ist systemgewollt. Falls wir das Umlageverfahren (sog. Generationenvertrag) durch ein Rücklageverfahren ersetzen würden, müssten auch für zukünftige deutsche Auszahlungen Investitionen vorgenommen werden. Falls es nicht die gesetzlich erzwungene Übergewichtung von Staatsanleihen bei Versicherungen gäbe, sähe es anders aus. Falls die privaten (nicht! Staatsfonds) Vorsorgen in den USA mitgerechnet würden, sähe es anders aus. Falls nicht die Deutschen überwiegend in die kapitalvernichtenden Zinsanlagen (Nur die sind sicher! Bei Aktien droht Totalverlust!) getrieben würden und sich nur zu willig treiben lassen, sähe es etwas anders aus.

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Schildkröte
Gibt es denn keine Zahlen darüber welchen Anteil an den weltweiten Aktienmärkten Staatsfonds haben? Da hätte man schonmal einen Ansatz und die nächste Frage wäre natürlich, nach welchen Regeln diese ihr Geld verwalten müssen. Daraus lassen sich dann gewisse Reaktionen in bestimmten wirtschaftlichen Phasen erklären.

Damit hat sich ein Forums-Kollege schonmal sehr ausführlich beschäftigt: https://www.wertpapier-forum.de/topic/39398-asset-allocation-von-stiftungen-und-pensionsfonds/

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