tyr Mai 27, 2014 · bearbeitet Mai 27, 2014 von tyr Hallo Patrick89, die ganze Diskussion/Beratung läuft gerade am Bedarf völlig vorbei! Wichtig ist als Student (meine Erfahrung): (1) mit dem Geld, was man hat haushalten. Vor den Praktika ist ja meist nur geringes oder gar kein eigenes Einkommen vorhanden. (2) zügig und mit bestmöglichen Ergebnissen das Studium abschließen (3) eine Arbeitsstelle finden, Start in das eigene Leben Altersvorsorge ist zu früh! Ich würde tunlichst die Finger davon lassen, Verträge abzuschließen, die erstmal Courtage, Provision, Abschluss- und Verwaltungskosten erzeugen. Es sind ja noch nicht mal die existenziellen Risiken abgesichert. Wovon auch, Patrick89 studiert ja noch. Hier mal zwei Seiten, wo der Risikoversicherungsbedarf grob ermittelt werden kann: https://www.bundderversicherten.de/Bedarfsermittlung und http://www.test.de/Versicherungscheck-4635759-0/ Das Einzige, was hier zu Riesterprodukten drängt ist der Verfall des U25-Jahre-Bonus von einmalig (!) 200 Euro. Das lässt sich durch einen kostenfreien Riester-BSP sichern. Danach ist das Kapitel gegessen. Wichtiger wäre eigentlich eine Invaliditätsversicherung. Das Invaliditätsrisiko ist viel existenzbedrohender und besteht auch vor Erreichen der Altersgrenze. Da BU schwierig wird, besteht Beratungsbedarf, wie man Alternative Absicherungen aufbaut. Da können die Herren Matthew Pryor, polydeikes, Peter Wolnitza usw. sicher einiges zu beisteuern. Um die Versicherung zu bezahlen muss aber erstmal ausreichend Einkommen vorhanden sein. Alles noch nicht da. Daher: Studium abschließen. Zügig und mit besten Ergebnissen. 200 Euro mehr oder weniger Riesterguthaben spielt eigentlich keine Rolle. Bis zur Altersgrenze von 67 Jahren vergehen noch 43 Jahre! Da sind 200 Euro Zulage nur "nice to have". Und wenn man vorher berufsunfähig wird nützen einem ein paar im Studium angesparte Euro gar nichts. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Mai 27, 2014 · bearbeitet Mai 27, 2014 von polydeikes Die existenziellen Risiken im Sinne der PHV sind abgesichert. Im Ggs zu 99,9 % der Studenten hat er das auch nachgeprüft, siehe oben. Vermutlich hätte er sich auch ausführliche Gedanken gemacht über die Absicherung im Rahmen bspw. einer BU, wenn es ihm denn möglich wäre. Da jetzt zum 10. Mal den Finger in die Wunde drücken finde ich nicht gut. Spätestens mit Berufseinstieg hat er wieder weitere Optionen, zum Beispiel die im anderen Unterforum gerügten bAV + BU Rahmenverträge mit stark vereinfachter Gesundheitsprüfung. Es ist einfach so, dass er zum aktuellen Zeitpunkt kaum etwas Gescheites in diese Richtung unternehmen kann. Mit mehr finanziellem Spielraum und einem ordentlichen Arbeitgeber sieht das schon wieder anders aus. Und ganz ehrlich. Was bringt es jetzt bspw. einen EUV Tarif mit Wartezeit abzuschließen (so ziemlich die einzige Option wenn GDB gegeben), wenn bis zum Ablauf dieser Wartezeit bereits das Studium beendet und somit neue Alternativen gegeben sind. --- Und das Studenten eigentlich keine Zielgruppe für Riester sind, hat er mit Sicherheit inzwischen auch verstanden. Aber er stellt höfliche Fragen und bekommt höfliche Antworten. Zumal ich mal ganz vorsichtig zweifle, dass es in Sachen inhaltlicher Qualität wie z.Bsp. Hilfsbereitschaft und Erfahrungsschatz der User all zu viel Vergleichbares zum WPF gibt. Wichtiger wäre eigentlich eine Invaliditätsversicherung. Das Invaliditätsrisiko ist viel existenzbedrohender und besteht auch vor Erreichen der Altersgrenze. ... siehe seinen Eingangspost ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Mai 27, 2014 Ich würde fairerweise auf die Gesamtsituation hinweisen, dass nach dem Studium das Thema Invaliditätsversicherung existenziell wichtiger ist als eine staatlich geförderte Aufstockung der Rente aufzubauen. Wie mehrmals geschrieben: ja, in dem Fall ist das nicht einfach, aber dennoch nicht weniger wichtig. Im Thread nebenan hat Peter Wolnitza einen wie ich finde netten Rechner von einer seriösen Quelle verlinkt zur statistischen individuellen Lebenserwartung: http://www.wie-alt-werde-ich.de/index_desktop.html Ich habe diesen Rechner mal mit ein paar Beispieldaten für Jahrgang 1989 gefüttert, mit jeweils mittleren Risiken (leichter Raucher, Normalgewicht, regelmäßige Bewegung, gelegentlicher Stress, verheiratet ohne Kinder, kein Alkohol), damit ein Mittelwert zustande kommt aus gelb-grün und leicht grün. Lebenserwartung: 79 Jahre. Optimieren wir ein wenig das Verhalten: Nichtraucher, leichtes Übergewicht, regelmäßige Bewegung, wenig Stress, verheiratet mit Kindern und aktive Gesellschaftsteilnahme (max. 1 Glas Alk pro Tag): 85 Jahre. Verfügbare Sterbetafeln, die nach Männern und Frauen differenzieren sind noch härter: https://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/berichte/A2033_201100_1j_L.pdf Ein nach der Statistik von 2011 in Deutschland lebender 24-jähriger Mann hat demnach eine Lebenserwartung von noch 54,37 Jahren. Aufgerundet 79 Jahre. Das wäre der Mittelwert über alle Männer. Statistisch. Je nach Lebenswandel kann man also mit einem Riestervertrag die Rente für 12 bis 18 Jahre Lebenszeit (etwas) aufbessern. Auf der anderen Seite erreichen nach der Sterbetafel überhaupt nur 82% aller Männer das Alter von 67 Jahren (Renteneintritt, derzeitige Gesetzeslage). Man hat also statistisch auf jeden Fall auch eine gute Chance, gar nicht in den Genuss einer Riester-Rente zu kommen (ja, es gibt Ausnahmen, ab 60, 62 usw.). Alles Grundlagen, die meiner Meinung nach dem Fragenden erstmal bewusst sein sollten, damit Nüchternheit besteht, worum es überhaupt geht. Verträge abzuschließen ist cool, ein Gefühl der Absicherung zu haben auch. Das Langlebigkeitsrisiko und eine eventuelle Versorgungslücke im Alter ist meines Erachtens aber nur eins von vielen Risiken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Patrick89 Mai 27, 2014 Deshalb habe ich genau diesen Riester-BSP empfohlen. Weil (derzeit) kostenfrei beim Abschluss, zur Laufzeit und auch beim Übertrag des angesparten Vermögens. Und nebenbei dank Genossenschaftsbanken-Riester-BSP-Modell auch besonders transparent, keine Strafzinsen für kurze Laufzeiten. Als junger Mensch in Ausbildung mit ungewisser Zukunft sollte man zumindest mal darüber nachdenken, wenn eine Zulagenberechtigung vorhanden ist. Disclaimer: ich stehe in keiner Verbindung zu dieser Bank. Es handelt sich nur um soweit ich weiß derzeit das Einzige in der Ansparphase formal kostenfreie Riesterprodukt. Geschenkt bekommt man die Flexibilität natürlich nicht. Die Bank verdient soweit ich weiß an dem Zinsabschlag von derzeit 0,5% auf die Umlaufrendite. Das bedeutet dann eine schleichende Entwertung des Kapitals durch die Inflation. Letztes Jahr war die Inflation z. B. 1,43 % http://de.inflation....eutschland.aspx , der Zinssatz auf den Riester-BSP nach der Genossenschaftsbankmethode jedoch im Mittel nur ca. 0,78% (schwankend, siehe Tabelle auf http://www.sparda-ba...spardarenteplus ). Das heißt, dass man über 2013 ungefähr 0,7% an realem Wert in diesem BSP verloren hat. Die 200 Euro Sonderzulage können das im ersten Riesterjahr natürlich locker kompensieren. Wenn in späteren Jahren Stabilität in's Leben gekommen ist (feste Partnerschaft, Festanstellung, Immobilie o.ä.) sollte dann die Option geprüft werden, das Riesterkapital in ein weniger flexibles/teureres Produkt zu überführen, was nach Kosten und Inflation eine Rendite bringt. Vielen, vielen Dank. Teure Verträge mit hohen Abschluss- und Verwaltungskosten lohnen sich kaum, wenn sich deine Lebensverhältnisse noch laufend ändern. Du zahlst die Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten, kündigst den Vertrag dann aber ein paar Jahre später, weil sich dein Leben nochmal komplett umgekrempelt hat und du nun eine Immobilie anschaffen willst. Oder du in's Ausland ziehst. Oder du wirst selbständig. Was auch immer. Woher weiß man das schon als Student mit Mitte 20?Du kannst dich als Student mit 24 Jahren nur darin üben, auf dein zukünftiges Leben zu spekulieren. Du kannst auf Stabilität wetten. Ich würde mit Mitte 20 als Student keine solchen Wetten eingehen. Meiner Erfahrung nach ist die einzige wirkliche Konstante im Leben die Veränderung. Wenn du aber schon weißt, dass nach dem Studium nochmal die Weichen völlig neu gestellt werden und vielleicht Wünsche in Richtung Familie, Immobilie, Umzug oder gar Selbständigkeit anstehen würde ich keine Verträge abschließen, die eigentlich jahrzehntelang laufen sollen und wo die Abschluss- und Vertriebskosten der gesamten Laufzeit in den ersten Beitragsjahren anfallen und von deinen Einzahlungen ausgeschüttet werden. Und zwar nicht an dich, sondern an Vermittler und den Finanzdienstleister (Bank, Versicherung, Bausparkasse, was auch immer). Hier im Forum gibt es zu Riester viel zu lesen. Mit einem günstigen Riester-Banksparplan kannst du dir erstmal den Anspruch auf die 200 Euro Einsteigerzulage sichern und Zeit gewinnen. Mit einem guten Riester-BSP kann man viel richtig und wenig falsch machen. Das Potenzial für Rendite ist ziemlich mau, aber du verlierst auch nicht viel, wenn du das Riestervermögen nach 5 Jahren in einen neuen Vertrag überführst. Das macht auf jeden Fall Sinn. Ich habe aber die Vorstellung, dass so ein Vertrag durchhaltbar ist, auch wenn sich Rahmenbedingungen ändern. Grundsätzlich gehe ich wie gesagt von keinem ganz schlechten Einkommen aus. Abitur + Bachelor im besseren Einser Bereich, Master Studium (hoffentlich) ähnlich. Bei Studienende vier Praktika, zwei davon absolute Premium Adressen, Auslandssemester, weiterer Auslandsaufenthalt und mit Assessment Centern usw habe ich bisher auch keine großen Probleme gehabt. Wie bereits erwähnt besteht bereits ein Kontakt bzgl. möglicher Arbeitsstelle. Dort wäre Gehaltsverhandlung individuell und bei Abtasten teilte der Personalvorstand mit, dass eine Forderung von 100.000 zur Ende der Verhandlung führen würden, 40.000 aber nun auch sehr gering angesetzt wären. Daher habe ich meine Einschätzung genommen. Für mich interessante und relevante Traineeprogramme starten bei 48.000 EUR, nach einem Jahr steigt das dann natürlich ordentlich mit richtiger Stelle. Es kann natürlich immer alles anders kommen, und grundsätzlich bin ich auch eher skeptisch. Bei einem Gehalt in dem Bereich hoffe ich persönlich zumindest, dass es möglich wäre, eine Riester Versicherung laufen zu haben sowie, wenn sich meine Vorstellung diesbezüglich ändert, auf eine Immobilie zu sparen. Kann natürlich sein, dass ich mich täusche. Die ganzen Kosten einer Riester-Rentenversicherung lohnen sich, wenn du es auch tatsächlich hinbekommst, diesen Vertrag bis zum Renteneintritt durchzuziehen. Das ist bei dir aber noch nicht ansatzweise sicher. Im Gegenteil, die stürmische Zeit nach dem Studium steht bevor. Aber musst du selbst wissen, ob du gerne die Fehler von anderen wiederholen möchtest. Ich behalte die warnenden Worte im Hinterkopf bei meiner Entscheidung, vielen Dank. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Patrick89 Mai 27, 2014 Beim AL Vertreter könnte es schwierig werden, aber kannst mir ja mal eine PN schreiben. Werde ich drauf zurückkommen. Muss mir das ganze natürlich erstmal nach ausführlicher Informationssichtung überlegen. Habe zudem mal einen Termin bei der Deutschen Rentenversicherung (Bund) zur Beratung vereinbart, wie empfohlen. Der ist leider erst Anfang Juli nach online Termeinvereinbarung. Dafür nimmt die AL pro 100 Euro Rente satte 2,5 Euro Verwaltung, egal in welchem Tarif, was sich halt bei der "garantierten Rente" der normalen Tarife auch bemerkbar macht ggü. den Direktversicherern. Aus meiner Sicht ist es das Bedingungswerk ggü. der HM24 aber wert. Bei einem frühen Ableben ja auch nicht unbedingt nachteilhaft, wenn man dafür vorher weniger zahlt und mehr ansparen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Patrick89 Mai 27, 2014 Spätestens mit Berufseinstieg hat er wieder weitere Optionen, zum Beispiel die im anderen Unterforum gerügten bAV + BU Rahmenverträge mit stark vereinfachter Gesundheitsprüfung. Es ist einfach so, dass er zum aktuellen Zeitpunkt kaum etwas Gescheites in diese Richtung unternehmen kann. Mit mehr finanziellem Spielraum und einem ordentlichen Arbeitgeber sieht das schon wieder anders aus. In der Tat hoffe ich darauf bzw. werde bei der Auswahl meines Arbeitgebers auf so etwas achten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Patrick89 Mai 27, 2014 Im Thread nebenan hat Peter Wolnitza einen wie ich finde netten Rechner von einer seriösen Quelle verlinkt zur statistischen individuellen Lebenserwartung: http://www.wie-alt-w...ex_desktop.html Ich habe diesen Rechner mal mit ein paar Beispieldaten für Jahrgang 1989 gefüttert, mit jeweils mittleren Risiken (leichter Raucher, Normalgewicht, regelmäßige Bewegung, gelegentlicher Stress, verheiratet ohne Kinder, kein Alkohol), damit ein Mittelwert zustande kommt aus gelb-grün und leicht grün. Lebenserwartung: 79 Jahre. Erstens erinnert mich das auf jeden Fall daran, dass ich nach dem Studium einem gesünderen Lebensttil folgen sollte und wieder regelmäßig Sport treiben sollte Das bringt natürlich auch die größte "Rendite" statt um Prozentpunkte zu schachern, aber gut, man kennt seinen Schweinehund und seine dann manchmal vorhandene innere Schwäche ja, Rationalität / Vernunft hört bei einem selbst ja immer schnell auf. Je nach Lebenswandel kann man also mit einem Riestervertrag die Rente für 12 bis 18 Jahre Lebenszeit (etwas) aufbessern. Auf der anderen Seite erreichen nach der Sterbetafel überhaupt nur 82% aller Männer das Alter von 67 Jahren (Renteneintritt, derzeitige Gesetzeslage). Man hat also statistisch auf jeden Fall auch eine gute Chance, gar nicht in den Genuss einer Riester-Rente zu kommen (ja, es gibt Ausnahmen, ab 60, 62 usw.). Das war mir tatsächlich so nicht klar. Und der aktuellen Prognose des von Dir geposteten Rechners nach trifft dies allein nach dessen Lebenserwartungsberechnung auf mich schon zu. Aber gut, dafür habe ich die ersten 16 Jahre meines Lebens zwei Sportarten betrieben usw. Jetzt im Studium kaum etwas, das ändert sich aber auch nochmal wieder. Und das Rauchen gebe ich hoffentlich auch auf. Alles Grundlagen, die meiner Meinung nach dem Fragenden erstmal bewusst sein sollten, damit Nüchternheit besteht, worum es überhaupt geht. Verträge abzuschließen ist cool, ein Gefühl der Absicherung zu haben auch. Das Langlebigkeitsrisiko und eine eventuelle Versorgungslücke im Alter ist meines Erachtens aber nur eins von vielen Risiken. Der von Dir gewünschte Effekt ist auf jeden Fall eingetreten. Es ist halt alles sehr schwierig und ein sozialpolitischer Wahnsinn, der Meinung war ich zuvor auch schon, aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto schlimmer wird es. (Falls unbekannt, sehr gut in diesem Zusammenhang die Dissertation von Diana Wehlau (2009): "Lobbyismus und Rentenreform: Der Einfluss der Finanzdienstleistungsbranche auf die Teil-Privatisierung der Alterssicherung"). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Patrick89 Mai 27, 2014 · bearbeitet Mai 27, 2014 von Patrick89 Mein aktuelles Zwischenfazit: - Abschließen des Riester BSP bei der Sparda Bank Hamburg, damit bin ich flexibel und kann jederzeit noch in eine Versicherung wechseln, aber erstmal die Zulagen sichern. - Fondssparplan scheint hier auch nicht gepusht zu werden, scheine also nicht ganz verkehrt mit meiner Skepsis zu liegen, wenngleich gerade diese als Produkt für junge Leute empfohlen wird. - Über die Zeit werde ich mir weiter Gedanken über die zukünftige Ausrichtung machen. Dazu auch das Beratungsgespräch der der Deutschen Rentenversicherung Bund. Sowie Verfolgung der Diskussion (die hiermit nicht beendet werden soll) hier sowie im Rest des Forums. - Riester Versicherungen, die ich dabei im Auge behalte sind dann HM24 Riester-Meister bzw. die anderen Tarife der Hanse Merkur; bevorzugt aber die Angebote der AL (wenn nicht Standardtarif zum Sparen der hohen Kosten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Mai 27, 2014 Ich hatte zuletzt hier ( https://www.wertpapier-forum.de/topic/43852-dws-toprente-vs-deka-bonusrente/?do=findComment&comment=890330 ) eine mögliche Lösung zur Umgehung der Kapitalwahlrechtproblematik dargestellt. Es ist nicht so, dass man auf gedeih und Verderb einer Verrentung ausgeliefert wäre. Allerdings sollte der Aspekt Verrentungsgrundlagen bei Riester wesentlich stärker gewichtet werden, als ein paar Euro optischer Garantierentenunterschied. Im Prinzip wollte ich also nur verdeutlichen, dass der Kaninchenbau wesentlich tiefer geht, als das bspw. Finanztest und Co. suggerieren. --- Das generelle Problem eines Abschlusskostentarifs ist halt, dass du die Abschlusskosten für die gesamte Laufzeit (bzw. bis zur Maximierung) zahlst. Bei der AL wird bspw. auf 40 Jahre maximiert. Nimmt man jetzt die 60 Euro p.a., sieht es bei der CRV50 wie folgt aus: 60 x 40 = 2400 2400 / 100 * 2 = 48 Euro Abschlusskosten für den reinen Vertrag Entscheidet man sich also später gegen den Vertrag, hat man zunächst mal nur 48 Euro in den Sand gesetzt. Nun fallen die Abschlusskosten aber beim AL Tarif über die gesamte Laufzeit für alle Einzahlungen an. Heißt, wird der Vertrag fortgesetzt, hast du für jede Einzahlung auch diese 2 % Abschlusskosten. Das ist im Honorartarif nicht der Fall, da gibt es keine Abschlusskosten. Gleiches Spiel bei der Bestandspflegeprovision, die ist im CRV50 auch zur Hälfte noch drin. Deswegen liegen selbst mit absoluter Optimierung die Verwaltungskosten mind. bei 4,0x %, wohingegen die der Nettovariante auf 3,1 % zu optimieren sind. Anders formuliert: Bei später mal vollen Einzahlungen durch Sonderzahlungen läge die CRV50 bei 6,xx % und die HRV50 bei 3,xx % Kosten. Der "Breakeven" läge also auf Basis von Honorarkosten von bspw. 750 Euro bei Einzahlungen in Höhe von 25.000 Euro. Oder anders formuliert: Nach 12,x Jahren voller Beiträge gem. dem heute gültigen Höchstsatz wäre die Nettovariante der günstigere Tarif. --- Mal weg vom AL Beispiel: Generell, wenn du Riester abschließt, hast du Abschlusskosten. Und diese beziehen sich auch generell auf die gesamte Laufzeit, siehe obiges Beispiel. Du kannst bei Riester aber immer Sonderzahlungen leisten. Bei manchen Anbietern bis absolut 2100 Euro - Zulagenanspruch. Bei manchen Anbietern bis zum Höchstbetrag nach §10a EStG (aktuell die 2100 - Zulagenanspruch). Dieser Höchstbetrag ist variabel und ging bei Einführung mal mit 500 Euro p.a. los. Insofern: Mal ungeachtet des positiven Kosteneffekts bei den AL Tarifen über die 60 Euro p.a. Variante ... in deiner Situation reicht das mit 60 Euro p.a. einfach aus. Es gibt aber eben auch genügend Tarife mit absolutem statt prozentualem Kostenbaustein, Riester Fondspolicen bspw. fast immer. Da macht dieses 60 Euro Manöver dann keinen Sinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Mai 27, 2014 Mein aktuelles Zwischenfazit: - Abschließen des Riester BSP bei der Sparda Bank Hamburg, damit bin ich flexibel und kann jederzeit noch in eine Versicherung wechseln, aber erstmal die Zulagen sichern. - Fondssparplan scheint hier auch nicht gepusht zu werden, scheine also nicht ganz verkehrt mit meiner Skepsis zu liegen, wenngleich gerade diese als Produkt für junge Leute empfohlen wird. - Über die Zeit werde ich mir weiter Gedanken über die zukünftige Ausrichtung machen. Dazu auch das Beratungsgespräch der der Deutschen Rentenversicherung Bund. Sowie Verfolgung der Diskussion (die hiermit nicht beendet werden soll) hier sowie im Rest des Forums. - Riester Versicherungen, die ich dabei im Auge behalte sind dann HM24 Riester-Meister bzw. die anderen Tarife der Hanse Merkur; bevorzugt aber die Angebote der AL (wenn nicht Standardtarif zum Sparen der hohen Kosten). Nö. Eigentlich heißt das, du schließt mal bis zum Termin bei der DRV rein gar nichts ab. Die Zulage + Berufseinsteigerbonus kannst du theoretisch auch noch im Dezember mit 60 Euro Eigenleistung einfahren. Hol dir erst mal den neutralen Rat der DRV und brich nichts übers Knie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Patrick89 Mai 27, 2014 Nö. Eigentlich heißt das, du schließt mal bis zum Termin bei der DRV rein gar nichts ab. Die Zulage + Berufseinsteigerbonus kannst du theoretisch auch noch im Dezember mit 60 Euro Eigenleistung einfahren. Hol dir erst mal den neutralen Rat der DRV und brich nichts übers Knie. Vielen Dank für den überschlagenden Vergleich sowie Angabe des Break-Even der AL Tarife, danach wollte ich eh per PN fragen. Es gilt also, dass ich den Vertrag in diesem Jahr abschließen muss, aber nicht zwangsweise vor meinem Geburtstag? Okay, super, das hatte ich mich nämlich auch gefragt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Mai 27, 2014 · bearbeitet Mai 27, 2014 von polydeikes Maßgeblich ist der §84 EStG Jeder Zulageberechtigte erhält eine Grundzulage; diese beträgt jährlich 154 Euro. 2Für Zulageberechtigte nach § 79 Satz 1, die zu Beginn des Beitragsjahres (§ 88) das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhöht sich die Grundzulage nach Satz 1 um einmalig 200 Euro. 3Die Erhöhung nach Satz 2 ist für das erste nach dem 31. Dezember 2007 beginnende Beitragsjahr zu gewähren, für das eine Altersvorsorgezulage beantragt wird. Das Beitragsjahr wird wiederum im §88 EStG definiert. Der Anspruch auf die Zulage entsteht mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Altersvorsorgebeiträge geleistet worden sind (Beitragsjahr). D.h.: Es zählt das Kalenderjahr, nicht der Abschlusszeitpunkt im Sinne deines Geburtstags. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor Mai 28, 2014 Wichtiger wäre eigentlich eine Invaliditätsversicherung. Das Invaliditätsrisiko ist viel existenzbedrohender und besteht auch vor Erreichen der Altersgrenze. Da BU schwierig wird, besteht Beratungsbedarf, wie man Alternative Absicherungen aufbaut.<br style="font-family: tahoma, arial, verdana, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 19.5px; background-color: rgb(250, 251, 252);">Da können die Herren Matthew Pryor, polydeikes, Peter Wolnitza usw. sicher einiges zu beisteuern. Um die Versicherung zu bezahlen muss aber erstmal ausreichend Einkommen vorhanden sein. In der Tat eine vertrackte und sicher nicht angenehme Situation.Zumal als Student.Für einen im Arbeitsleben Stehenden würde sich die Situation eindeutig leichter darstellen,da gibt es zumindest im Ansatz Optionen (Krankentagegeld ohne Gesundheitsprüfung,die immer wieder mal auftauchenden "BU-Light-Aktionen"...). Nun ist nicht genau bekannt,wie sich GdB und "Erbkrankheit" genau definieren.Das kann,muss aber nicht immer zwingend ein Ausschlusskriterium sein.Machbar wäre in der derzeitigen Konstellation als absoluter Notnagel eventuell eine Unfallversicherung. Aber ich schieße an dieser Stelle zugegebenermaßen "ins Blaue",ein vom Prinzip her ähnlich gelagerter Fall war aber nach längerem hin und her kürzlich versicherbar.Alle anderen gängigen Absicherungen halte ich momentan für eher schwierig zu bekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag