Remoh Mai 22, 2014 Nehmen wir an man würde im Lotte 1 Million Euro gewinnen und diese dann so in Aktien investieren, dass man auf eine jährliche Dividendenrendite von 3% kommt. Man erhält also im Jahr 30k€ an Dividenden. Wenn man nun keinerlei Arbeit nachgeht und kein weiteres Einkommen hat. Wie wird das ganze dann versteuert? Möglichkeit 1) Man ärgert sich mit den Banken und allen möglichen ausländischen Steuern auf Dividenden und regelt es so, dass man 25% Abgeltungssteuer + Soli + (gegebenenfalls Kirchensteuer zahlt) Möglichkeit 2) Man lässt die Erträge mit dem persönlichen Steuersatz errechnen (Dieser sollte bei dieser Summe unter den 25% liegen) Meine Frage wäre nun - sind das die einzigen Möglichkeiten wie man es machen könnte? - Wie sieht es mit anderen Sozialabgaben aus? Rentenversicherung etc. Was mir gerade noch in den Sinn kommt: Gäbe es auch die etwas "asoziale" Variante, dass man sich arbeitslos meldet und Harz 4 bekommt, trotz, dass man Kapitaleinkünfte in solch Größenordnung hat? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM Mai 22, 2014 Was mir gerade noch in den Sinn kommt: Gäbe es auch die etwas "asoziale" Variante, dass man sich arbeitslos meldet und Harz 4 bekommt, trotz, dass man Kapitaleinkünfte in solch Größenordnung hat? Zum Glück nicht! Die anderen beiden Möglichkeiten sind die einzigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FranzFerdinand Mai 22, 2014 · bearbeitet Mai 22, 2014 von f*****5 Du musst dich zwischen 1 und 2 nicht entscheiden. Die sog. Günstigerprüfung sorgt dafür, dass du nach der jeweils günstigeren Form besteuert wirst. Rentenversicherung zahlt man nur als Angestellter oder freiwillig, ist ja keine Steuer, sondern eine Versicherung. Ohne Einzahlung aber auch kein Anspruch. Andere (Sozial-)abgaben gibt es für Kapitaleinkünfte nicht, auch wenn die Günstigerprüfung zu einer persönlichen EK-Versteuerung führt. Arbeitslos melden geht schon, nur gibt es bei eigenem Vermögen keine Bezüge, da dieses, bis auf Rumpfbeträge, erst aufzubrauchen ist. Man kann das Geld verbotenerweise verstecken oder Dritten schenken, aber Bargeld bringt keine Zinsen, und ob man Dritten wirklich vertrauen kann, weiß man immer erst hinterher. Ich erinnere mich an eine schöne Episode aus der Region: Bauunternehmer überträgt (rechtzeitig) vor einer Insolvenz seiner Firma alle Vermögensgegenstände auf seine Frau und geht pleite. Kurz darauf verlässt ihn seine Frau... Sozialbetrüger fliegen heute schneller auf denn je, der Staat kann ja auf die Konten sehen. Beispiel für einen fehlgeschlagenen Betrugsversuch über eine Vereinslösung: http://www.focus.de/...id_3428155.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Remoh Mai 22, 2014 In beiden Fällen muss man sich dann aber auch noch selbst drum kümmern, dass bei ausländischen Aktien die Dividenden auch korrekt versteuert werden? Wenn man die Abgeltungssteuervariante nimmt, dann wird in der Regel ja immer bei Dividendenerhalt sofort die 25%+Soli von der Bank einbehalten. Gibt da es auch Möglichkeiten, dass man erst mal keine Steuern zahlt und diese dann am Ende des Jahres bzw. Anfang des folgenden in einem Mal bezahlt? Gedanke ist dabei, dass man so die Beträge auf einem Tagesgeld geparkt hat und nochmal eine minimale Zusatzrendite hat (welche dann auch nochmal versteuert werden muss). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Mai 22, 2014 Falls du z.B. dein Depot bei IB hast, musst du die Versteuerung komplett selbst machen. Also wird auch keine Abgeltungssteuer abgeführt. Aber: du musst es auch machen und dich z.B. selbst um Quellensteuererstattung kümmern. Ab dem zweiten oder dritten Jahr kannst du außerdem damit rechnen, dass das Finanzamt Vorauszahlungen festsetzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Mai 22, 2014 · bearbeitet Mai 22, 2014 von BondWurzel In beiden Fällen muss man sich dann aber auch noch selbst drum kümmern, dass bei ausländischen Aktien die Dividenden auch korrekt versteuert werden? Wenn man die Abgeltungssteuervariante nimmt, dann wird in der Regel ja immer bei Dividendenerhalt sofort die 25%+Soli von der Bank einbehalten. Gibt da es auch Möglichkeiten, dass man erst mal keine Steuern zahlt und diese dann am Ende des Jahres bzw. Anfang des folgenden in einem Mal bezahlt? Gedanke ist dabei, dass man so die Beträge auf einem Tagesgeld geparkt hat und nochmal eine minimale Zusatzrendite hat (welche dann auch nochmal versteuert werden muss). Aktuell noch ja...Depot im Ausland....Kursgewinne bleiben unversteuert und Zinsen noch 35% EU-Steuer, muss aber im darauffolgenden Jahr alles in der Steuererklärung angegeben werden. Es gibt auch einen EU-Vordruck, beim heimischen FA abgeben, abstempeln lassen inkl. Auslandsdepotnummer bei der ausl. Depotbank abgeben, dann wird keinerlei Steuer einbehalten und man gibt im nächsten Jahr alles in der Steuererklärung an. Es gibt ja auch noch den Grundfreibetrag. Eine Neuerung gilt für alle Steuerpflichtigen: Der Grundfreibetrag wurde für das Jahr 2013 von 8004 auf 8130 Euro erhöht. Im kommenden Jahr steigt der Freibetrag um weitere 224 auf dann 8354 Euro. Für Ehepaare gilt der doppelte Satz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
shelby Mai 22, 2014 · bearbeitet Mai 22, 2014 von shelby nicht zu vergessen ist die Krankenversicherung, solltest du nicht privat versichert sein, zahlst du von deinen Zinsen/Dividenen noch 15,5 Prozent. Die kann man dann allerdings wieder von der Steuer absetzen! 3. Möglichkeit: alles in Swap-basierte ETF stecken die NICHT ausschütten und NICHTS thesaurieren. Die gleichen 3% angenommen, kannst du dann jedes Jahr Anteile im Wert von 30.000EUR verkaufen. Von diesen 30.000 sind ca. 3% Kursgewinn den du versteuern musst. In dem Fall 900 Euro. Also eh knapp über dem Sparerpauschalbetrag, und weit weg vom Grundfreibetrag. In dem Fall musst du bei der GKV aber den Mindestbeitrag (ca. 140 EUR) bezahlen. Viel Spass Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Mai 22, 2014 Gibt da es auch Möglichkeiten, dass man erst mal keine Steuern zahlt und diese dann am Ende des Jahres bzw. Anfang des folgenden in einem Mal bezahlt? Gedanke ist dabei, dass man so die Beträge auf einem Tagesgeld geparkt hat und nochmal eine minimale Zusatzrendite hat (welche dann auch nochmal versteuert werden muss). Die Leute beim Finanzamt sind nicht dumm – bei der Konstellation werden spätestens im dritten Jahr ESt-Vorauszahlungen (quartalsweise) festgesetzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
shelby Mai 22, 2014 ... , kannst du dann jedes Jahr Anteile im Wert von 30.000EUR verkaufen. Von diesen 30.000 sind ca. 3% Kursgewinn den du versteuern musst. so ganz stimmt das nicht. Für das erste Jahr passts noch, in den darauffolgenden müsste sich der Gewinn verändern, habe das ganze aber noch nicht genau durchgerechnet, trotzdem kommst du ganz gu bei weg. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norica Mai 22, 2014 · bearbeitet Mai 22, 2014 von Norica Nehmen wir an man würde im Lotte 1 Million Euro gewinnen und diese dann so in Aktien investieren, dass man auf eine jährliche Dividendenrendite von 3% kommt. Man erhält also im Jahr 30k€ an Dividenden. Wenn man nun keinerlei Arbeit nachgeht und kein weiteres Einkommen hat. Wie wird das ganze dann versteuert? Möglichkeit 1) Man ärgert sich mit den Banken und allen möglichen ausländischen Steuern auf Dividenden und regelt es so, dass man 25% Abgeltungssteuer + Soli + (gegebenenfalls Kirchensteuer zahlt) Möglichkeit 2) Man lässt die Erträge mit dem persönlichen Steuersatz errechnen (Dieser sollte bei dieser Summe unter den 25% liegen) Meine Frage wäre nun - sind das die einzigen Möglichkeiten wie man es machen könnte? - Wie sieht es mit anderen Sozialabgaben aus? Rentenversicherung etc. Was mir gerade noch in den Sinn kommt: Gäbe es auch die etwas "asoziale" Variante, dass man sich arbeitslos meldet und Harz 4 bekommt, trotz, dass man Kapitaleinkünfte in solch Größenordnung hat? Hallo, es gibt sicher noch andere Varianten, mit einem höheren Betrag ist viel möglich. Bei der angegebenen Größenordnung würde ich eine Wohnsitzverlegung in Betracht ziehen, denn es gibt ganz nette Nachbarn der Deutschen, die (noch) nicht so einen Steuermist machen. Versicherungstechnisch: Wenn Du mit dem Gewinn umgehen kannst, was willst Du dann mit einer Rentenversicherung? Weiters hättest Du eine Menge Freizeit, damit muss man was anfangen. Wenn Du das geschickt anstellst, bist Du auch relativ günstig versichert.... Die 'asoziale' Variante geht, wie hier schon bemerkt, nicht. Aber die Frage ist eigentlich, was wirklich asozial ist. Das System ist vielleicht nicht gerade löchrig, aber doch ab und zu grobmaschig. Dies kann und wird legal genutzt.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag