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MaKi

Verluste machen oder komplett umschichten

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MaKi

Hallo,

ich bin neu im Forum und würde mich freuen wenn ihr mir einen Rat für mein Depot geben könntet.

Folgendes Problem:

Ich habe seit ein paar Jahren ein Depot aus ETFs und Einzelwerten. Die Einzelwerte bestehen aus Standardwerten mit relativ hohen Dividenden und aus kleineren Firmen zum Zocken. Das Depot ist derzeit mit 6% im Plus.

Leider haben sich die Standardwerte und dividendenstarken Titel sehr gut entwickelt, während meine risikoreichen Anlagen stark im Minus sind und ich nicht davon ausgehe, dass sie sich in naher Zukunft wieder erholen.

Für mich stellt sich jetzt die Frage wie ich weiter mit dem Depot umgehen soll. Alles verkaufen, mit 5% plus und den Dividenden rausgehen und neu verteilen oder mich von den Risikoanlagen mit Verlusten trennen?

Wäre dankbar für Tipps und Anregungen oder welche Überlegungen dahinterstehen.

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freesteiler

Es gibt so etwas wie "Verluste machen" nicht. Das ist rein psychologisch, wenn man von den Gebühren absieht.

Also: Würdest du die riskanten Werte derzeit noch kaufen? Nein - verkauf sie.

Würdest du die BlueChips derzeit noch kaufen? Ja - behalt sie.

Es macht überhaupt keinen Sinn, alles zu verkaufen, damit man sagen kann, "insgesamt hab ich ja Gewinn gemacht...".

Willst du komplett raus aus Einzelwerten und nur noch in ETFs anlegen, verkauf sie alle.

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Flughafen

Wenn die Standardwerte immer noch eine gute Dividendenrendite bringen, wozu dann sie verkaufen?

 

Wenn die riskanten Papiere ihre Erwartungen nicht erfüllt haben, und es keine Sicherheit gibt, dass sie es kurz- bis mittelfristig tun werden, wozu sie dann weiter behalten?

 

Mag banal klingen, aber im Endeffekt läuft es auf Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen hinaus.

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MaKi

Gut. "Gewinne" erziele ich im Moment ja nur aus den Dividenden. Wie macht ihr das. Haltet ihr eure Dividendentitel im Schnitt länger als diejenigen ohne Dividende? Oder wann nehmt ihr Gewinne aus Kurssteigerungen mit? Ist ja auch steuerlich nicht unerheblich.

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freesteiler

Wenn du unter dem Freibetrag bist, könnte es durchaus Sinn machen, die Gewinne steuerlich zu realisieren. Das kannst du entweder dadurch machen, dass du dich von Werten trennst, die du nicht mehr haben willst, oder alternativ verkaufen und wieder kaufen, wenn du den Wert weiter in deinem Depot haben willst. In dem Fall musst du halt aufpassen, dass der steuerliche Gewinn nicht durch Gebühren komplett aufgefressen wird.

 

"Wie macht ihr das" ist keine sinnvolle Frage. Jeder hat andere Ziele, Voraussetzungen, Anlagemethoden usw. Da kriegst du 11 Varianten bei 10 Antworten.

Die richtige Frage ist: Würde ich den Wert heutzutage wieder kaufen? Ja - behalten / verkaufen+kaufen. Nein - verkaufen. Ganz einfach.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Ich ziehe es vor, die Gewinne möglichst gar nicht zu realisieren. Damit verschiebt man die Steuer in die Zukunft und die Inflation nagt fleißig daran. Irgendwann evtl. noch viel stärker als aktuell. Die Methode hat allerdings auch mindestens einen Hacken.

 

Beispiel: Ich habe die Post-Aktien für ca. 10 € gekauft. Bei ca. 27€ war sie mir zu teuer und ich hätte gerne verkauft. Von den ca. 17€ Kursgewinnen hätte ich 4,5€ Steuern zahlen müssen. Also, 27 - 4,5 = 22,5 €. Das war für mich der "Barwert" dieses Papiers beim Kurswert 27 €. Eigentlich sogar noch geringer wegen einer anderen steuerlichen Spezialität der Post und DTAG, daher wäre die Post real so ca. 20-20,5€ wert gewesen. Für 20€ würde ich das Papier für haltenswert bis kaufenswert empfinden, bekomme sie für diesen Preis aber am Markt nicht zu kaufen. So habe ich die Post für 27 behalten und eiskalt zugeschaut, wie sie auf ca. 24 abgeraucht war.

 

Der Hacken ist also dass Dein Barwert deutlich unter dem Kurswert liegt (um die Höhe der Steuer :) ) und das kann die Verkaufsmotivation ziemlich hemmen.

 

Im Endeffekt ja, es kommt auf Deine steuerlichen Präferenzen an.

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prototyp01

Lies sich für mich so, als hättest du damals dein Geld ohne "richtige" Strategie angelegt. Das ist nicht böse gemeint, denn so habe ich auch angefangen. So fängt wohl jeder an.

 

Ich habe kürzlich ein sehr gutes Buch gelesen: "Portfoliostrukturen - Handelsideen für Aktien, Indizes und Fonds" von Bernd Vogel.

 

Darin werden einige Strategien vorgestellt, die völlig frei von Emotionen sind und sich an objektiver Mathematik orientieren. Es ist ein Buch, was man nicht nur einfach liest, man muss damit arbeiten und die Beispiele für das eigene Depot durchrechnen. Es hat mich auch animiert, mich mit Sachen wie MACD(H), Aroon up/down etc. zu beschäftigen ebenso wie mit dem überaus wichtigen Money- und Riskmanagement. Alles in allem bedeutete dieses Buch einen massiven Wissenszuwachs für mich und es hat mich zum Umdenken fürs eigene Depot bewegt.

 

 

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Anleger Klein

Gut. "Gewinne" erziele ich im Moment ja nur aus den Dividenden. Wie macht ihr das. Haltet ihr eure Dividendentitel im Schnitt länger als diejenigen ohne Dividende? Oder wann nehmt ihr Gewinne aus Kurssteigerungen mit? Ist ja auch steuerlich nicht unerheblich.

 

Dividende ist kein Allheilmittel oder ein Qualitätsmerkmal für eine Aktie - gerade Firmen mit hohen Dividenden zahlen durchaus mal aus der Substanz anstatt aus dauerhaft erzielbarem Überschuss und machen sich so (nur auf den ersten Blick) attraktiv. Ob dein Gewinn nun in einer ausgeschütteten Dividende oder einem nicht ausgeschüttetem Kursgewinn liegt kann dir als Investor ja egal sein (steuerliche Sachen ausgenommen).

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Sapine

Bei den vorliegenden Informationen kann man schwer sagen, ob verkaufen oder nicht die bessere Lösung ist.

 

Wann wurde das Depot aufgebaut (vor 2009 oder danach)?

Soll es überhaupt ein Einzelaktiendepot bleiben oder welche Strategie willst Du verfolgen?

 

Dann muss jede einzelne Aktie bewertet werden.

- Wie sehe ich die Chancen für die Aktie (über Markt, Durchschnitt, unter Markt)

- Was bleibt beim Verkauf nach Steuern übrig (Gewinn/Verlust)

- Bei Verlustpositionen nach 2009, wie kann ich die nutzen, um Gewinne bei anderen Aktien steuerfrei zu vereinnahmen

...

 

Hohe Dividenden in Kombination mit gesundem Wachstum ist mir die liebste Art von Aktie, eine hohe Dividende alleine reicht nicht aus selbst wenn sie nicht aus der Substanz gezahlt wird.

 

Insbesondere wenn man ggf. Kursgewinne mit Verlusten bei anderen Aktien verrechnen kann, ist es vielleicht angeraten, auch einige der guten Positionen zu verkaufen. Aber bevor Du irgendetwas machst, solltest Du Dich erst mal damit auseinandersetzen, was Du machen möchtest und mit welchem Ziel.

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MaKi

Ich hatte mir vor dem Aufbau (nach 2009) schon eine Strategie erarbeitet. Hab mich danach allerdings nicht täglich drum gekümmert, sondern wollte es auf lange Sicht betrachten.

Ich hab es dann versäumt zum richtigen Zeitpunkt die Gewinne aus meinen Risikoanalagen mitzunehmen als sie noch gut liefen (z.B. Aixtron). Mir fehlte die "Exit-Strategie".

Von den Anlagen die ganz gut gelaufen sind (Z.B. BMW, HeidelbergCement, Novartis) bin ich nach wie vor überzeugt.

Auf das Geld bin ich nicht angewiesen, aber wenn ich die Entwicklung des DAX im Vergleich zu diesem Depot betrachte (bin bei nem Stand von ca 6000 eingestiegen), habe ich ein schlechtes Gefühl, wenn es wieder abwärts geht.

Daher auch meine Überlegung das Depot komplett umzustrukturieren und nach dem nächsten Paukenschlag wieder einzusteigen.

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