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BVB09

SBU bei der Stuttgarter

Empfohlene Beiträge

tyr

Besser bis 52 versichert als gar nicht, oder?

 

Bezieht sich das eigentlich auf das Alter, bis zu dem der Versicherungsfall eintreten kann oder wird im Leistungsfall nach dem Monat des 53. Geburtstages einfach nichts mehr ausgezahlt?

 

Grund: ich gehe eher davon aus, dass der Renteneintrittszeitpunkt in den nächsten Jahrzehnten noch weiter angehoben wird, z. B. auf 70 oder 72 Jahre. Was macht man dann im BU-Fall, wenn die Versicherung Jahre vorher aufhört zu zahlen?

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polydeikes

Damit ist schon das Versicherungsendalter gemeint. Für höhere Risikogruppen kann das so niedrig liegen, wie im Beispiel angedeuted. Und Versicherungsendalter in dem Sinne heißt "Ende der Leistungen". Wenn du bis 65 vereinbarst, wird auch nur bis 65 gezahlt ... usw. usf. ...

 

Logischerweise ist das BU-Risiko bei körperlich Tätigen nach 52 in Summe höher als vor 52 ... was man dann macht? Nix ...

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Holgerli

Darf ich mal eine Halb-OT-Frage an die versammelten Versicherungsmakler stellen (vor dem Hintergrund meiner persönlichen Suche nach dem "richtigen" Versicherungsmakler)? Ggf. interessiert den Threadstarter ja auch die gegebene Antwort:

 

Wenn ich mir so den Thread über die letzten 3 Seiten durchlese kann ich persönlich mich nicht des Eindrucks nicht erwehren, dass (schon aufgrund der vielen Rückfragen des Thread-Starters hier im Forum) die Auswahl, die Auswahlkriterien und die mitgelieferten Infos über die Versicherungsbedingungen durch den Versicherungsmakler nicht die optimalsten waren. Auch z.B. Polys Dart-Äffchen-Vergleich lassen weitere leichte Zweifel aufkommen.

 

Mein Fazit wäre an dieser Stelle: Ich lasse das an der Stelle mit diesem Versicherungsmakler und versuche es mit einem anderen.

 

Frage: Sehe ich die Beratungsleistung des angesprochenen Versicherungsmaklers jetzt gerade zu kritisch / zu schlecht oder trügt mich mein Bauchgefühl gerade nicht?

 

Nochmal sorry für OT.

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Matthew Pryor

Hallo Holger,

zumindest diese Aussage des Vermittlers

Die Leipziger hat er nicht weiter beachtet, da dort fahrlässige Verstöße im Straßenverkehr ausgeschlossen waren.

stimmt mich skeptisch,was seine Tauglichkeit betrifft.Das genaue Gegenteil geht eindeutig aus den Bedingungen hervor.Das ist ein Fauxpas,der so nicht passieren sollte.

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polydeikes

Naja, da kommen zwei Sachen zusammen.

 

1) Du kannst du aus dem was im Forum steht eh nie 100% darauf schließen, was in der Realität im Gespräch gelaufen ist. Während das Gespräch in der Praxis meist in wenigen Minuten durchläuft, hast du im Forum viel Zeit zu überlegen, was du auf welche Frage antwortest / was mit der Frage gemeint sein könnte usw. usf. ...

 

Deswegen stehen die Kollegen da draußen im Verlauf eines Threads im Forum manchmal wie die letzten Deppen da / oder wirken so. Was auch generell eben nicht heißt, dass es uns zum Beispiel in 10-15 Minuten Gespräch nicht anders ergehen könnte und dann unsere "Arbeitsleistung" in einem Forum zerlegt würde. :lol:

 

Konkretes Beispiel: Kunde kommt mit Gesellschaft xyz (hier Gothaer im Thread), du kennst die Bedingungen nicht und musst nun Face 2 Face dem Kunden Antworten geben. Ohne geeignete Software nahezu unmöglich ... Und die hier zwischen den Zeilen angeklungene Softfair Software führt nun nicht sonderlich weit bei so speziellen Themen wie BU. Wir im Forum hier können ruhig auf das Bedingungswerk klicken, durchlesen und unsere Antwort 15,30 Minuten oder ein paar Stunden später geben.

 

2) Du hast hier bei den im Forum mitschreibenden Maklern natürlich eine starke Spezialisierung drin. Ich persönlich mag den Begriff Generaldilletant für Vermittler, die so ziemlich alles irgendwie machen. Es gibt sicher auch den ein oder anderen, der in verschiedenen Sparten gute Arbeit macht. Für meinen Teil halte ich es für völlig unmöglich in allen Bereichen richtig gut zu sein.

 

Im Ggs zum Ausschließlichkeitsvertreter (der ja nur seine Tarife hat) muss der Makler in jeder Sparte eigentlich einen vollumfänglichen Marktüberblick haben. Allein bei BU solltest du mal wenigstens 25-30 Gesellschaften auf dem Radar haben (effektiv gibt es ja wesentlich mehr). Mit jeder weiteren Sparte summiert sich das auf und ist aus meiner Sicht irgendwann einfach nicht mehr stemmbar.

 

Daher hatte ich mal in einem anderen Thread erklärt: Die meisten Makler treffen eine eigene Vorauswahl aus vielleicht max. 5 Tarifen, die sie mit etwas Schubladendenken dann dem Kunden verordnen. Wie es nun zur Auswahl dieser bspw. 5 kommt, will ich mal nicht gedanklich weiter verfolgen. :lol:

 

Aber anders ist so ein "alle Sparten anbieten" aus meiner Sicht überhaupt nicht möglich.

 

Und bei den 3 Maklern die du hier im Thread hattest, gibt es ja jeweils 1 -2 Hauptspezialisierungen. In seinem Spezialgebiet kann man natürlich potentiell besser sein, als in einem Gebiet, indem man sich nicht auskennt. Mir zum Beispiel brauchst du mit dem Thema "Krankenversicherung" gar nicht kommen, davon hab ich keinen Schimmer, also lass ich das ...

 

Im Umkehrschluss: Gut möglich, dass ein Vermittler bspw. im Thema "Sach" bereits sehr gut beraten hat. Der Kunde geht dann evtl. wieder hin, weil er zufrieden war. Aber dieses Mal (siehe Thread) mit dem Thema BU. Nun heißt die gute Beratung im Thema Sach eben nicht, dass das Beratungslevel bei BU genauso stimmig ist.

 

---

 

Insofern als Aussage für dich Holgerli: Wenn du einen Makler suchst, informier dich vorher, in welchen Sparten er richtig fit ist. Und je mehr er potentiell anbietet, desto höher ist die Gefahr eines Generaldilletanten ... muss aber nicht zwangsläufig so sein.

 

---

 

Und was den Kollegen selbst angeht: Wenn mir ein Kunde ala "ich hab da im Fernsehen ..." kommen würde, bekäme er ein kurzes Datenblatt zur Auswertung des Tarifs weitgehend kommentarlos überreicht und das Thema wäre für mich durch. Sprich der Kollege hat einiges an Geduld bewiesen, das ist doch lobenswert.

 

Ab Post #22 kommen aber ehrlich gesagt Zweifel auf, ob das Thema BU jetzt unbedingt so das Paradethema des Kollegen ist ... nur meine Meinung und nicht abwertend gemeint.

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Holgerli

@Matthew & @poly: Danke, für die generelle Einschätzung.

 

@poly ganz speziell: Danke für die doch sehr detailierten und weitreichenden Gedankengänge bezüglich der schnellen Antworten in der Realität und der längeren Nachdenkzeit im Forum. Das und den "Generaldilletant für Vermittler" halte ich im Hinterkopf.

Bezüglich der Vorauswahl der Versicherungen: Halte ich grundsätzlich nicht für schlecht und lasse mich überraschen wie mein Gespräch in 10 Tagen verläuft.

 

Noch mal sorry für Semi-OffTopic und jetzt bitte wieder OnTopic.

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Peter Wolnitza

Guten Abend,

 

nur kurz zu zwei Themen:

 

Unterschiedliche Versicherungs- und Leistungsdauern:

Normalerweise sind beide Dauern identisch, z.B. bei 67 bedeutet das: Tritt der BU fall bis 67 ein, wird bis 67 auch geleistet.

 

Mann kann z.B. auch vereinbaren VSD= 60 und LSD =67

bedeutet: tritt die BU bis 60 auf, wird geleistet bis 67

tritt die BU mit 61 auf: Pech gehabt

 

Erst wenn Differenz zwischen VSD und LSD sehr gross wird, ergibt sich aus dem Verfahren eine nennenswerte Beitragsreduzierung - leider.

 

Auch das Vereinbaren einer Karenzzeit (=Leistung beginnt erst nach 6, 12, oder 24 Monaten nach Eintritt der BU) bringt meist keine signifikante Beitragsersparnis - ebenfalls leider

 

Insofern gibt es für "teure" Berufsgruppen wenig sinnvolle Möglichkeiten, das Thema BU richtig gut abzusichern. Da ist es schon erlaubt, mal links und rechts über den Zaun zu schauen, was es sonst noch so gibt

(Grundfähigkeitenabsicherung, Körperschutzpolice etc..) Sind aber alles Not-Lösungen.

 

Zu der angesprochenen Klausel der A.L. bzgl. Berufswechsel innerhalb der letzten 12 Monate:

- zunächst mal ist das aus Sicht des betroffenen Kunden klar ein negative Klausel

- es gibt andere Gesellschaften, die diese Klausel nicht in ihren Bedingungen haben

 

Aber:

Es müssen zwei Bedingungen erfüllt sein, damit die Klausel greift:

1. - der versicherte muss innerhalb der letzten 12 Monate seinen Job gewechselt haben

2. - die Krankheit, die jetzt im neuen Job zur BU geführt hat, muss dem Versicherten beim Wechsel bereits bekannt gewesen sein

 

Beides muss der Versicherer nachweisen.

 

Beispiel:

Kaufm. Angestellter (Sesselpupser), schwerer Motorradunfall, rechtes Knie total hinüber, er weiss zwei Dinge:

- es wird vermutlich nicht mehr besser

- es reicht vermutlich nicht für 50% BU als kaufm. Angestellter.

 

Also was tun?

Er kündigt und macht sich als Fliesenleger selbstständig. Nach 6 Monaten stellt er Antrag auf BU Leistung. Prüfung ergibt: Ja, er ist zu 70% BU, da er (1-Mann Betrieb) wesentliche, prägende Teile seiner beruflichen Tätigkeit nicht mehr verrichten kann.

 

Einige Versicherer würden jetzt leisten müssen.

A.L. dagegen würde prüfen (siehe oben)

1. - ja, er hat in den letzten 12 Monaten Job gewechselt

2. - ja, kaputtes Knie war bei Wechsel des Jobs bereits bekannt

--> keine Leistung (den unwahrscheinlichen Fall, dass er auf Anraten eines Arztes zum Fliesenleger mutiert ist, lass ich jetzt mal aussen vor)

 

Das heisst, hier handelt es sich um einen Schutz für das Versicherten Kollektiv - denn bei einem Versicherer mit guten Bedingungen (=egal, in welchen Beruf Sie wechseln, Sie sind versichert und brauchen uns das auch nicht anzuzeigen) OHNE diese

Klausel besteht die Gefahr, dass dem Versicherer das Fell über die Ohren gezogen wird ((Habe schon mal überlegt, eine Beratungs-GmbH zu gründen: Sie sagen zu mir, welches Weh-Wehchen Sie haben, ich sage Ihnen, in welchen Job Sie wechseln müssen, um in ein paar Monaten BU zu beantragen whistling.gif ))

 

Insofern hat diese Klausel durchaus Ihre sinnvolle Daseinsberechtigung - was aber nichts daran ändert, dass Sie für einen Betroffenen negativ ist. Bleibt nur: Im Zweifelsfalle halt 13 Monate als Fliesenleger durchzuhalten.

(Bei anderen Gesellschaften wird die Frist sogar auf 36 Monate ausgedehnt - da wirds dann richtig schwierig...)

 

Allgemein zum Thema BU:

Leider versuchen gerade die Rate-Agenturen den Eindruck zu vermitteln, als sei es kein Problem, mit ein paar Eingaben den optimalen BU Versicher zu ermitteln. Es gibt aber genügend Beispiele, die zeigen, dass es eben nicht so ist, weil die Versicherer - und das wird immer gerne unter den Tisch gekehrt - Ihre Versicherungsbedingungen auch unter Marketing Gesichtspunkten schreiben. Und wenn der Versicher irgendwo JA sagt, aber 8 Zeilen später erklärt, dass das JA eigentlich NEIN bedeutet, dann fallen halt im schlimmsten Falle zwei auf die Nase:

- der Kunde, der darauf vertraut hat

- und der Makler, der sich auf Sternchen, Kochlöffelchen (und was sonst noch alles verteilt wird), verlassen hat

 

Bei BU Bedingungen muss man wirklich genau hinschauen, ob das Komma vor oder nach einem Wort steht, weil das u.U. den Sinn verändert. Dann muss man schriftlich beim Versicherer nachfragen, wie er das an dieser Stelle genau meint usw..usw..

Das dauert, kostet Zeit (und vor allem zum Teil Nerven!), bis man selber zu einer klaren, eindeutigen Einschätzung kommt. Das dann auch noch auf andere Sparten ausdehnen? Hausrat, Haftpflicht, Unfall, Leben......der Tag hat nur 24 Stunden....

Und dann der Leistungsfall: Ich hätte als Kunde ein wenig Bauchgrummeln, wenn der Makler, der mich bei meinem BU Antrag unterstützen soll, als letzten Leistungsfall gestern einen Haftpflichtschaden meines Hundes abgewickelt hat.- nichts gegen den

Maklerkollegen -aber meinen Meniskus würde ich auch nicht vom HNO Arzt operieren lassen.

 

Spannendes Thema!

Schönen Samstag abend noch.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Und dann der Leistungsfall: Ich hätte als Kunde ein wenig Bauchgrummeln, wenn der Makler, der mich bei meinem BU Antrag unterstützen soll,

Mal eine (vielleicht blöde) Frage: jemand in jungen Jahren schließt derzeit eine BU bei einem Makler ab. In 30 Jahren tritt der Leistungsfall ein. Der Makler war erfahren und schon älter beim Abschluss. Zum Leistungsfall in 30 Jahren ist der Makler längst nicht mehr im Geschäft tätig. Wie geht man damit um? BU nur bei jungen Maklern abschließen? Kann die Maklerbetreuung/Bestandsprovision (?) gewechselt werden? Woher weiß man beim Abschluss, ob die kleine Maklerfirma in 10, 20 oder gar 30 Jahren, wenn der Leistungsfall wahrscheinlich eintreten könnte noch existiert?

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polydeikes

Und dann der Leistungsfall: Ich hätte als Kunde ein wenig Bauchgrummeln, wenn der Makler, der mich bei meinem BU Antrag unterstützen soll,

Mal eine (vielleicht blöde) Frage: jemand in jungen Jahren schließt derzeit eine BU bei einem Makler ab. In 30 Jahren tritt der Leistungsfall ein. Der Makler war erfahren und schon älter beim Abschluss. Zum Leistungsfall in 30 Jahren ist der Makler längst nicht mehr im Geschäft tätig. Wie geht man damit um? BU nur bei jungen Maklern abschließen? Kann die Maklerbetreuung/Bestandsprovision (?) gewechselt werden? Woher weiß man beim Abschluss, ob die kleine Maklerfirma in 10, 20 oder gar 30 Jahren, wenn der Leistungsfall wahrscheinlich eintreten könnte noch existiert?

 

Absolut berechtigte Frage, sogar noch berechtigter, als du vielleicht denkst.

 

Zunächst mal wirst du nie alles bekommen beim Thema BU. Entweder jemanden mit sehr viel Erfahrung, oder jemand der etwas jünger ist. "Jung + sehr viel Erfahrung" schließt sich irgendwo aus.

 

In der Praxis ist es überwiegend tatsächlich so, dass sich ein Versicherungsvermittler seinen Bestand um sein Alter herum aufbaut und mit seinem Bestand "in Rente geht". Sprich die Kunden bewegen sich im Regelfall etwa in der Altersregion des Vermittlers.

 

Das führt in der Praxis dazu, dass es dem Makler schwer fällt, seinen Bestand bei Rentenbeginn auf ein anderes Maklerunternehmen zu übertragen. (wer möchte mit eigenem Schwerpunkt BU noch einen BU Bestand aus 55+ Kunden ???)

 

Makler erhalten aber im Gegensatz zu Ausschließlichkeitsvertretern keine Altersvorsorge und keinen Ausgleichsanspruch von einer Gesellschaft. Sie müssen sich also Gedanken machen, wie sie ihren Bestand (den Anspruch auf Courtagezahlungen der gesammelten Kundenverträge) in bare Münze umwandeln. Nun ist es überhaupt kein Problem einen Bestand zu "verscherbeln", auf einen ausscheidenden Makler kommen derzeit 10 Bestandskäufer, wenn man den einschlägigen Börsen glauben schenken darf. Nur sagt das einerseits nicht viel über die Höhe der Abfindung, vor allem aber nichts über die Qualität des "Nachfolgers" aus.

 

Zudem überaltert der Versicherungsvertrieb, die Maklerschaft noch stärker als der Ausschließlichkeitsvertrieb. In Zukunft werden also potentiell noch mehr ausscheidende Makler auf noch weniger qualifizierten Nachwuchs kommen.

 

---

 

Du kannst generell die Betreuung deines Vertrags im Rahmen eines Vermittlerwechsels in andere Hände geben. Auch der Makler kann mit deiner Zustimmung die Betreuung deines Vertrags in andere Hände legen. Je nach Gesellschaft ist das in der Praxis aber gar nicht so einfach, da der neue Betreuer zwar die Pflichten, aber nicht immer die Vergütung übernimmt.

 

Es ist also völlig legitim mal nachzufragen, wie der Makler so plant, wenn man bspw. einem deutlich älterem (als man selbst) Kollegen das Vertrauen geschenkt hat.

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Moin @tyr, moin @polydeikes,

 

Absolut berechtigte Frage, sogar noch berechtigter, als du vielleicht denkst.

 

Zunächst mal wirst du nie alles bekommen beim Thema BU. Entweder jemanden mit sehr viel Erfahrung, oder jemand der etwas jünger ist. "Jung + sehr viel Erfahrung" schließt sich irgendwo aus.

 

In der Praxis ist es überwiegend tatsächlich so, dass sich ein Versicherungsvermittler seinen Bestand um sein Alter herum aufbaut und mit seinem Bestand "in Rente geht". Sprich die Kunden bewegen sich im Regelfall etwa in der Altersregion des Vermittlers.

Das stimmt so aber nur für den "Generaldillettanten", der quasi alles anbietet. Sobald eine Spezialisierung erfolgt, ist diese Annahme nicht mehr richtig.

 

Das führt in der Praxis dazu, dass es dem Makler schwer fällt, seinen Bestand bei Rentenbeginn auf ein anderes Maklerunternehmen zu übertragen. (wer möchte mit eigenem Schwerpunkt BU noch einen BU Bestand aus 55+ Kunden ???)

Entspräche dann aktuell der Zielgruppe "Best Ager" - sollen ziemlich gefragt sein, da sie derzeit die einzige Zielgruppe mit nennenswerter Kaufkraft abbildet.

 

 

 

Makler erhalten aber im Gegensatz zu Ausschließlichkeitsvertretern keine Altersvorsorge und keinen Ausgleichsanspruch von einer Gesellschaft. Sie müssen sich also Gedanken machen, wie sie ihren Bestand (den Anspruch auf Courtagezahlungen der gesammelten Kundenverträge) in bare Münze umwandeln. Nun ist es überhaupt kein Problem einen Bestand zu "verscherbeln", auf einen ausscheidenden Makler kommen derzeit 10 Bestandskäufer, wenn man den einschlägigen Börsen glauben schenken darf. Nur sagt das einerseits nicht viel über die Höhe der Abfindung, vor allem aber nichts über die Qualität des "Nachfolgers" aus.

Hier wird es entscheidend darauf ankommen, dass der Makler zum einen frühzeitig die richtige Rechtsform wählt. (GmbH o.ä.) - eine "klassische Bestandsübertragung" (=ich verkaufe meine Kunden an einen anderen Makler) ist u.a. mit derartig hohen Datenschutzrechtlichen Hürden versehen, dass es nahezu unmöglich ist. Bleibt im Prinzip nur der Verkauf des gesamten Unternehmens. Das setzt allerdings voraus, dass bereits im Vorfeld eine vernünftige Weichenstellung hinsichtlich Nachfolgeregelung erfolgte (Einarbeitung, Ausbildung etc.) Dann sollte eine Kontinuität in der Qualität der Beratung und Schadensabwicklung sicher gestellt sein.

 

Dennoch wird es da nie eine 100% Sicherheit geben, dass in 20 Jahren im Schadensfall noch TOP-Kompetenz vorhanden sein wird. Bei dem jungen Makler besteht auf diesen Zeithorizont betrachtet natürlich die Gefahr, dass der dann etwas ganz anderes verkauft (Schiffsbeteiligungen oder Immobilien - lässt sich doch viel mehr mit verdienen....rolleyes.gif).

 

Als letztes bleibt noch die Möglichkeit, sich im Schadensfall an einen auf BU Leistungsfälle spezialisierten Versicherungsberater zu wenden - entsprechende Kontakte sollten bei einem darauf spezialisierten Makler vorhanden sein und gepflegt werden.

 

Insgesamt eine nicht ganz leicht zu entscheidende Frage, für die es keine 100% falsch/richtig Antwort gibt. Ist aber prinzipiell bei jedem langen Planungshorizont so.

 

Edit: Ein Wechsel auf Wunsch des Kunden von Makler1 zu Makler2 funktioniert i.d.R. problemlos (von exotischen Bespielen mal abgesehen) und bringt aus der Sicht des übernehmenden Maklers durchaus interessante Vorteile. (Bestandspflege, Cross-Selling Möglichkeiten)

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BVB09

Hallo @all,

interessante Bemerkungen von allen hier, da erkenne ich einige Punkte wieder.

Bisher besitze ich nur Sachversicherungen (KFZ, PHV, Hausrat), da hat mich der Berater sehr gut beraten. Weiterhin steht der Makler schätzungsweise kurz vor seiner Rente.

 

Was ich mich jetzt aber allgemein frage ist, wo ist in meinem Fall die Notwenigkeit eines Maklers? Ich habe (bzw. bin noch dabei) mir mit Eurer Hilfe (dafür direkt nochmal herzllichen Dank) das notwendiges Wissen angeeignet um selbst den für mich passenden Tarif zu finden - es kann doch nicht richtig sein, dass ein potentieller Kunde sich stundenlang in das Thema einarbeiten muss, um solch eine Versicherung abzuschließen... Ist nicht böse gemeint, aber ich würde mal vermuten, dass 50% der Bevölkerung aus sprachlichen oder anderen Gründen gar nicht in der Lage sind, dies so zu leisten. Das nächste wäre ja jetzt, dass ich zu einem Makler gehe und die BU abschließe, der bekommt wahrscheinlich mehrere 100€ für "meine" Arbeit.

 

Ich will jetzt nicht auf das bereits diskutierte Modell Cashback Makler hinaus, aber irgendwie ist doch da eine Marktlücke...

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes
Das stimmt so aber nur für den "Generaldillettanten", der quasi alles anbietet. Sobald eine Spezialisierung erfolgt, ist diese Annahme nicht mehr richtig.

 

Genau so war es auch gemeint, ist ja ebenfalls die überwiegende auftretende Form.

 

Entspräche dann aktuell der Zielgruppe "Best Ager" - sollen ziemlich gefragt sein, da sie derzeit die einzige Zielgruppe mit nennenswerter Kaufkraft abbildet.

 

Wenn der Nachfolger eine Spezialisierung BU hat, nutzt ihm diese "Best Ager" Zielgruppe gar nichts. Mit 55+ wirds schwierig BUs zu verkaufen. Hat er eine Spezialisierung KV zusätzlich drin (Wink mit dem Zaun :P ), sieht es nicht so viel anders aus, kommt aber wenigstens das Thema Pflege dazu.

 

Die Zielgruppe ist nur dann interessant, wenn etwas verkauft werden soll, was eben keine BU ist. Ansonsten gibt es hier in der Region mehrere "Best Ager"- und "Best best Ager"(die direkt vor dem Tod) - Mischbestände zu kaufen, die will aber keiner. :lol:

 

Hab mich dem Thema in den letzten 15 Monaten sehr intensiv gewidmet. Überalterte Bestände ab einer gewissen Altersgruppe bringen derzeit keine 2 Jahrescourtagen mehr als Erlös, respektive sind unverkäuflich. Trotz bundesweiter Massenaufkäufer ...

 

---

 

Hier wird es entscheidend darauf ankommen, dass der Makler zum einen frühzeitig die richtige Rechtsform wählt. (GmbH o.ä.) - eine "klassische Bestandsübertragung" (=ich verkaufe meine Kunden an einen anderen Makler) ist u.a. mit derartig hohen Datenschutzrechtlichen Hürden versehen, dass es nahezu unmöglich ist. Bleibt im Prinzip nur der Verkauf des gesamten Unternehmens. Das setzt allerdings voraus, dass bereits im Vorfeld eine vernünftige Weichenstellung hinsichtlich Nachfolgeregelung erfolgte (Einarbeitung, Ausbildung etc.) Dann sollte eine Kontinuität in der Qualität der Beratung und Schadensabwicklung sicher gestellt sein.

 

Das kann man noch um die Poolproblematik etc. erweitern, stimme ich dir zu. Meine eigentliche Aussage zielte aber eher darauf, dass der / die übernehmende Makler/Maklergesellschaft regelmäßig nicht die gleiche Spezialisierung hat, wie der ursprüngliche Makler.

 

Dennoch wird es da nie eine 100% Sicherheit geben, dass in 20 Jahren im Schadensfall noch TOP-Kompetenz vorhanden sein wird. Bei dem jungen Makler besteht auf diesen Zeithorizont betrachtet natürlich die Gefahr, dass der dann etwas ganz anderes verkauft (Schiffsbeteiligungen oder Immobilien - lässt sich doch viel mehr mit verdienen....Eingefügtes Bild ).

 

Sry, das mit den Schiffsbeteiligungen halte ich dann doch für etwas weit hergeholt ...

 

Als letztes bleibt noch die Möglichkeit, sich im Schadensfall an einen auf BU Leistungsfälle spezialisierten Versicherungsberater zu wenden - entsprechende Kontakte sollten bei einem darauf spezialisierten Makler vorhanden sein und gepflegt werden.

 

Insgesamt eine nicht ganz leicht zu entscheidende Frage, für die es keine 100% falsch/richtig Antwort gibt. Ist aber prinzipiell bei jedem langen Planungshorizont so.

 

Sehr richtig, volle Zustimmung.

 

Edit: Ein Wechsel auf Wunsch des Kunden von Makler1 zu Makler2 funktioniert i.d.R. problemlos (von exotischen Bespielen mal abgesehen) und bringt aus der Sicht des übernehmenden Maklers durchaus interessante Vorteile. (Bestandspflege, Cross-Selling Möglichkeiten)

 

Hier habe ich mich evtl. nicht ganz klar ausgedrückt. 3 von 5 der größten Gesellschaften / Gesellschaftsgruppen arbeiten gar nicht mit neuen Maklern zusammen. Während es hier in der Region bspw. mehrere Makler mit "Anbindung" an die Debeka gibt, ist eine Neuanbindung bzw. Geschäft mit der Debeka heute quasi gar nicht mehr möglich.

 

Und auch von den Maklergesellschaften gewährleistet längst nicht jede Gesellschaft einen reibungslosen Übertrag INKL. Courtageansprüchen. Regelmässig vor allem die nicht, die einen eigenen Ausschließlichkeitsvertrieb haben. Das schlägt sich auch direkt auf den "Wert" des Bestandes wieder, wie ich in den letzten 15 Monaten bei zahlreichen Kaufversuchen praktisch wiederholt erfahren musste.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Hallo @all,

interessante Bemerkungen von allen hier, da erkenne ich einige Punkte wieder.

Bisher besitze ich nur Sachversicherungen (KFZ, PHV, Hausrat), da hat mich der Berater sehr gut beraten. Weiterhin steht der Makler schätzungsweise kurz vor seiner Rente.

 

Was ich mich jetzt aber allgemein frage ist, wo ist in meinem Fall die Notwenigkeit eines Maklers? Ich habe (bzw. bin noch dabei) mir mit Eurer Hilfe (dafür direkt nochmal herzllichen Dank) das notwendiges Wissen angeeignet um selbst den für mich passenden Tarif zu finden - es kann doch nicht richtig sein, dass ein potentieller Kunde sich stundenlang in das Thema einarbeiten muss, um solch eine Versicherung abzuschließen... Ist nicht böse gemeint, aber ich würde mal vermuten, dass 50% der Bevölkerung aus sprachlichen oder anderen Gründen gar nicht in der Lage sind, dies so zu leisten. Das nächste wäre ja jetzt, dass ich zu einem Makler gehe und die BU abschließe, der bekommt wahrscheinlich mehrere 100€ für "meine" Arbeit.

 

Ich will jetzt nicht auf das bereits diskutierte Modell Cashback Makler hinaus, aber irgendwie ist doch da eine Marktlücke...

 

Eben. Die Masse der Leute wäre (edit: Damit meine ich ohne Vorkenntnisse ...) - selbst wenn sie wollten - nicht in der Lage einen komplexeren Versicherungsvertrag zu verstehen. Mit dem Forum hast du halt eine Ausnahme. Das Detailwissen hier haben dir Makler kostenlos in ihrer Freizeit zur Verfügung gestellt. Das ist wohl kaum repräsentativ für die Masse der Leute auf Suche nach einem geeigneten, komplexeren Vertrag.

 

---

 

Die Frage Abschluss über Makler oder nicht muss man mit einer unhöflichen Gegenfrage beanworten. Was genau bringt es den Vertrag ohne Makler abzuschließen? Die Kosten sind bei den in Frage kommenden BU Gesellschaften die Gleichen, ob nun mit oder ohne Makler. Du kriegst weder eine AL, noch eine Condor, noch eine LV1871, noch eine Dialog, Bayerische etc. pp. günstiger, wenn du sie ohne Makler bei der Gesellschaft abschließt.

 

---

 

Weiterhin sind die Kosten für den Makler im Beitrag bereits einkalkuliert bei BU Verträgen, mit oder ohne Makler. Im Gegensatz zu kapitalbildenden Versichererungen ergibt sich da kein Unterschied in der Ablaufsumme wie bei einer KLV. Ein Direktversicherer mag in Sachen reiner Abschlusskosten ggf. günstiger sein, das sagt aber nichts über die effektiven Kosten und vor allem rein gar nichts über die Eignung des Bedingungswerks.

 

...

 

Vielleicht ein verständliches Beispiel obendrauf: Die Kunden denken immer, der teurere Vertrag bringt auch dem Vermittler mehr Kohle. Das ist zumindest bei BU völliger Nonsens. Vergütet wird BU nach dem Bruttobeitrag, nicht nach dem Nettobeitrag.

 

So kann bspw. eine optisch billigere HanseMerkur (Zahlbeitrag) deutlich mehr "Kohle" für den Vermittler bringen als eine erheblich preisintensivere AL. Einfach weil der Tarifbeitrag auch beim optisch günstigeren Anbieter höher sein kann, als zum Beispiel bei der AL.

 

Der Vertrag mit dem höchsten Tarifbeitrag bringt fast immer auch am meisten "Kohle" für den Vermittler ... der Zahlbeitrag ist für den Vermittler völlig irrelevant.

 

---

 

Warum sollte man nun bei BU einen Makler nehmen? Wenn du einen Ausschließlichkeitsvertreter / Einfirmenvertreter nimmst, gilt das Auge und Ohr Prinzip. Sprich er ist Repräsentant der Gesellschaft, was er weiss, gilt als Wissen der Gesellschaft. Das ist bei einem Leistungsantrag für BU durchaus ein Problem, Peter hat es zwischen den Zeilen mit seinem Scherz über die "Wie werde ich easy BU GmbH" bereits angesprochen.

 

Bei Sach hingegen haben gute Einfirmenvertreter regelmäßig Vollmachten zur Regulierung, die über die Möglichkeiten der meisten Makler hinaus gehen. Ich zum Beispiel würde eine Wohngebäudeversicherung niemals bei einem Makler abschließen, wäre ich Kunde ... und das sag ich als Makler.

 

Bei einer Unfallversicherung stellt sich hingegen schon wieder das Gleiche Problem wie bei einer BU. Mit versiertem Makler kommst du schlichtweg eher zu einer Leistung ...

 

---

 

"Cashback Makler": Ist einfach nur ein Verstoß gegen geltendes Recht. Noch immer ist das völlig veraltete Provisionsweitergabeverbot in Kraft. Mag man davon halten was man will, es bleibt ein Rechtsverstoß.

 

Die Alternative ist Honorarberatung - die auch jeder Makler erbringen kann. So kann ein Nettotarif auch im BU Bereich (allerdings bescheidene Auswahl, AL geht aber bspw., LV1871 auch) vermittelt werden, dafür gibt es dann eine Rechnung. Die Rechnung ist im Kontext der Vermittlung umsatzsteuerfrei und zumindest bei BU auch voll steuerlich absetzbar (im Ggs zur Abschlussvergütung im Beitrag).

 

Der Makler verzichtet dann aber komplett auf Abschluss- und Bestandsvergütung. Heißt: Willst du später mal einen Antrag auf Leistung beim Makler stellen, zahlst du erneut den Stundensatz. Dieses mal aber mit Mehrwertsteuer und nicht steuerlich absetzbar. Zumal in dem Fall mit einer Wahrscheinlichkeit Richtung 100 % wesentlich teurer (Arbeitszeit) als bei Zahlung einer Abschlusscourtage, die ohnehin im Beitrag enthalten ist ... egal wo du den Tarif abschließt.

 

Beratung gegen Honorar statt Provision / Courtage kann in vielen Bereichen Sinn machen, bei BU halte ich es für eine weniger sinnvolle Option. Aber da kann es gern auch mehr als eine Meinung geben ...

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BVB09

Falls es so rübergekommen ist, sorry, sollte kein Angriff gegen den Beruf sein. Ganz im Gegenteil, bin ja froh, dass es die Makler im Normalfall gibt.

Beste Beispiel ist mein zerstörtes Ceranfeld. Ich persönlich hätte die Rechnung an die Versicherung geschickt, der Makler hat noch Fahrt- und Einbaukosten hinzugerechnet, obwohl ich dies selbst duchgeführt hatte.

 

Aber du hast meiner Meinung nach das richtige angesprochen, IHR stellt eure Freizeit zur Verfügung und ein anderer wird daran verdienen. Mir geht es nicht darum den ein oder anderen Euro zu sparen, nur ums Prinzip :P

 

Klar stellen die User eines solchen Forums die Ausnahme dar, man muss ja neben den geistigen Fähigkeiten auch (und das ist mMn die absolute Ausnahme) über das Interesse verfügen, sich mit einem solchen Vertrag vor Abschluss auseinander zu setzen.

 

Wie ich bereits gesagt hab, Cashback wäre hier nicht die Lösung. Honorarberatung wäre wahrscheinlich eine Alternative, aber wie du bereits angedeutet hast, die Kohle die man bei einem Nettotarif spart gibt man über kurz oder lang für den Honorarberater aus - vielleicht wird sich das über die Jahre hinweg armortisieren, das weiß wohl niemand.

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polydeikes

Falls es so rübergekommen ist, sorry, sollte kein Angriff gegen den Beruf sein. Ganz im Gegenteil, bin ja froh, dass es die Makler im Normalfall gibt.

Beste Beispiel ist mein zerstörtes Ceranfeld. Ich persönlich hätte die Rechnung an die Versicherung geschickt, der Makler hat noch Fahrt- und Einbaukosten hinzugerechnet, obwohl ich dies selbst duchgeführt hatte.

 

Nö, hab das nicht als negativ aufgefasst, nachfragen muss erlaubt sein. Hab ja auch entsprechend ausgeführt, dass durch "Nichtnutzen" eines Maklers kein Vorteil entsteht in diesem Bereich. Das kann man noch ewig ausdehnen ... vom richtig gestellten Antrag auf Versicherungsschutz (das A & O ist der saubere Antrag) bis hin zum Leistungsfall ...

 

---

 

Mir geht es nicht darum den ein oder anderen Euro zu sparen, nur ums Prinzip :P

 

Es ist absolut legitim eine Möglichkeit zum Sparen zu suchen. Bei BU fährt der Kunde mit Preistrieb aber potentiell noch häufiger vor den Baum, als in anderen Sparten. Wenn du 30 Jahre jeden Monat 20 Euro mehr gezahlt hast, summiert sich das auf 7200 Euro. Hast du die 7.200 Euro gespart und einen billigeren Anbieter genommen, gibt es dann ggf. einfach keine Leistung. Nur die Praxis kann dann zeigen, welche Variante effektiv um wie viel teurer gekommen wäre.

 

Wenn man jetzt hingegen (wie viele speziell hier im Forum) eine extreme Preissensibilität hat und immer das Billigste sucht, sollte man sich die BU einfach ganz sparen. Ein Bedingungswerk, dass schlichtweg keine Leistungen hergibt ist auch dann noch viel, viel zu teuer wenn es nur ein Viertel von einem brauchbaren Vertrag kosten würde ...

 

Klar stellen die User eines solchen Forums die Ausnahme dar, man muss ja neben den geistigen Fähigkeiten auch (und das ist mMn die absolute Ausnahme) über das Interesse verfügen, sich mit einem solchen Vertrag vor Abschluss auseinander zu setzen.

 

Genau so ist es. Und die Aufmerksamkeitspanne des typischen Versicherungskunden ist nach spätestens 15 Minuten abgelaufen. Bei einer thematisch affinen Community wie dem WPF sieht das halt etwas anders aus.

 

Wie ich bereits gesagt hab, Cashback wäre hier nicht die Lösung. Honorarberatung wäre wahrscheinlich eine Alternative, aber wie du bereits angedeutet hast, die Kohle die man bei einem Nettotarif spart gibt man über kurz oder lang für den Honorarberater aus - vielleicht wird sich das über die Jahre hinweg armortisieren, das weiß wohl niemand.

 

Zumindest eignet sich der Bereich BU aus meiner Sicht nicht wirklich zum ausprobieren.

 

Es gibt aber natürlich unterschiedliche Abrechnungsmodelle. Es ist also möglich, dass du bspw. eine Pauschale zahlst, wo die Betreuung im Leistungsfall, sowie die Pflege (Anpassungen des Versicherungsschutzes etc.) des Vertrags enthalten sind. Dann kommst du aber bei BU vermutlich niemals günstiger weg als über normale Courtagetarife, weil du die Beratungskosten ja anfänglich im vollen Umfang hast, während du die im Beitrag enthaltenen Kosten über lange Laufzeiten verteilt zahlst ... nur eine Schätzung.

 

Makler werden in der Regel auch keine Ratenzahlungsmodelle anbieten. Das ist zum Einen nicht 100%tig verträglich mit der Problematik steuerliche Absetzbarkeit und Umsatzsteuer, vor allem muss der Makler dann aber die rechtlichen Erfordernisse von Verbraucherkrediten einhalten. Und solche Konstrukte für Kostenausgleichsvereinbarungen sind hochexplosiv vor den Gerichten, gibt genug Praxisfälle ...

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Peter Wolnitza

Hallo @all,

interessante Bemerkungen von allen hier, da erkenne ich einige Punkte wieder.

Bisher besitze ich nur Sachversicherungen (KFZ, PHV, Hausrat), da hat mich der Berater sehr gut beraten. Weiterhin steht der Makler schätzungsweise kurz vor seiner Rente.

 

Was ich mich jetzt aber allgemein frage ist, wo ist in meinem Fall die Notwenigkeit eines Maklers? Ich habe (bzw. bin noch dabei) mir mit Eurer Hilfe (dafür direkt nochmal herzllichen Dank) das notwendiges Wissen angeeignet um selbst den für mich passenden Tarif zu finden - es kann doch nicht richtig sein, dass ein potentieller Kunde sich stundenlang in das Thema einarbeiten muss, um solch eine Versicherung abzuschließen... Ist nicht böse gemeint, aber ich würde mal vermuten, dass 50% der Bevölkerung aus sprachlichen oder anderen Gründen gar nicht in der Lage sind, dies so zu leisten. Das nächste wäre ja jetzt, dass ich zu einem Makler gehe und die BU abschließe, der bekommt wahrscheinlich mehrere 100€ für "meine" Arbeit.

 

Ich will jetzt nicht auf das bereits diskutierte Modell Cashback Makler hinaus, aber irgendwie ist doch da eine Marktlücke...

 

Moin @bvb09,

 

der Gedankengang ist nachvollziehbar und verständlich. Aber:

 

Zum einen behaupte ich jetzt einfach mal, egal wie lange sich jemand (Ausgangsbasis: Laie) in das Thema einliest - ein guter, auf das Thema spezialisierter Makler wird immer noch ein paar Dinge mehr "auf der Pfanne" haben, die wichtig sind.

Hab das schon oft erlebt, dass Leute anrufen, "Hätte gerne BU bei Gesellschaft x oder y, weil......." - wenn wir dann tiefer ins Thema sind, stellte sich heraus, dass das nicht die ideale Wahl gewesen wäre.

Zum anderen gibt einen gravierenden Unterschied zwischen "Bedingungen lesen" - "Bedingungen verstehen" - "Bedeutung der Bedingungen in ihrer praktischen Auswirkung verstehen/kennen" .. soll heissen:

Hinter manch harmlos klingender Formulierung in den AVB verbirgt sich evtl.eine kleine bis mittelschwere Bombe, während andere Dinge, die in diversen Medien gross aufgebauscht werden, im Einzelfall eher sekundär zu bewerten sind.

Aus diesem ganzen Tarif-Chaos einerseits, aus dem persönlichen Anforderungsprofil andererseits den passenden Tarif zu finden, das dann auch noch mit der persönlichen Gesundheits/Krankheitshistorie in Einklang zu bringen - das macht letzten Endes

die Arbeit eines Maklers aus.

 

Zum Thema Gesundheit: Einen Grossteil meiner Arbeitszeit verbringe ich damit, die Anamnese mit dem Interessenten gemeinsam aufzubereiten. So, dass nichts vergessen wird, um keine offene Flanke für den Versicherer im Leistungsfall zu bieten -

aber auch so, dass der Risiko-Prüfer beim Checken der Risiko-Voranfrage nicht ohnmächtig vor Lachen vom Stuhl rutscht. Oft erleb ich hier, dass die persönliche Wahrnehmung "Bin doch pumperlgsund, nie was wichtiges gehabt" von den tatsächlich in den Akten stehenden

(=im Ernstfall relevanten) Infos deutlich abweicht.

 

Weiteres Argument am rande für den Makler: Stichwort Haftung.

 

Insgesamt macht es aus meiner Sicht, gerade bei komplexeren Verträgen mit grosser Bedeutung (= mal einfach dramatisch formuliert, die Verträge, von denen meine Existenz abhängt) Sinn, das Risiko über spezialisierte Makler einzudecken.

Beispiel: Meine Vermögensschadenhaftpflicht hab ich auch nicht selbst gebastelt, sondern von einem darauf spezialisierten Kollegen vermitteln lassen.

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polydeikes

Und selbst wenn wirklich die Auswahl des Bedingungswerks in Eigenregie erfolgt und der Antrag mangels Probleme leicht zu stellen wäre, bleibt noch die Thematik der technischen Umsetzung (Höhe der BU-Rente, Dynamisierung aktiv/passiv / Buz oder SBU / Nachversicherungsoptionen ...)

 

Diesbezüglich kann man Standardlösungen wählen, muss es aber nicht. Gerade bei jüngeren Menschen sehe ich da durchaus auch in diesem 3. und nicht ganz so problematischen Punkt Beratungsbedarf, damit der Vertrag auch nach 2-3 Jahrzehnten noch bedarfsgerecht sein kann.

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