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Enzo

Betriebliche Altervorsorge bei Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze

Empfohlene Beiträge

Enzo

Hallo,

 

ein paar persönliche Daten:

40 Jahre

verheiratet, 1 Kind (in absehbarer Zeit 2 Kinder)

Einkommen pro Jahr 70 T€ und Ehefrau 20 T€

freiwillig gesetzlich krankenversichert

 

Ich habe meinen Arbeitgeber gewechselt und jetzt ein deutlich höheres Jahreseinkommen (s.o.).

Von meinem Arbeitgeber habe ich ein Angebot für die betriebliche Altersvorsorge (Pensionsfond).

Es wird eine Mindestrendite von 3 %/Jahr garantiert.

 

Durch mein Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze spare ich in der Ansparphase nicht die Sozialbeträge.

Die Meinungen, ob sich dann eine betriebliche Altervorsorge lohnt, sind sehr unterschiedlich und ich bin etwas verunsichert.

 

Wie ist Eure Meinung / Handlungsempfehlung?

 

Gruß

Enzo

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Philchen

Hallo Enzo,

 

grundsätzlich muss man dafür etwas tiefer ins Detail gehen um die Frage seriös beantworten zu können.

Wenn es sich um eine reine Arbeitnehmerfinanzierung handelt, der Chef also nichts zugibt und du in der GKV bleibst, wird es sich aber tendenziell nicht lohnen.

 

Gruß

Philipp

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Enzo

Mir wird nur eine Mindestrendite von 3 % garantiert. In den letzten Jahren war die tatsächliche Rendite höher.

Ich werde voraussichtlich in der GKV bleiben.

Der Umstand, dass ich in der Ansparphase keine Sozialbeiträge spare und später die vollen Sozialbeitrag zahlen muss, drücken die Rendite nach Abgaben nach unter.

...ohne das selbst genau berechnet zu haben.

Das Thema muss ich noch einmal genauer betrachten. Wahrscheinlich werde ich mich gegen die bAV entscheiden.

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polydeikes

Eigentlich liegst du ja noch unter der BBG West für die gesetzliche Rentenversicherung. Somit entfällt ggf. nur das Thema Beiträge Krankenversicherung / Plfegeversicherung ...

 

Aber von der reinen Konstellation her, bist du eher für Riester "geeignet".

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Enzo
· bearbeitet von Enzo

Ich habe eine kleine Berechnung erstellt.

Bei unserem gemeinsamen Einkommen von 90 T€/Jahr (20T€ Frau, 70T€ ich) beträgt der Grenzsteuersatz ca. 38%.

1000 € Einzahlung in bAV. Die 1000 € mindern den Bruttolohn. Der Nettolohn vermindert sich hierdurch um 620 €. Durch die Entgeltumwandlung werden 380 € Steuern gespart.

 

Szenario Anlage 1000€ bAV:

In den 23 Jahren bis zur Rente werden aus 1000 € bAV bei 3% Mindestverzinsung 1974 €.

 

Szenario Anlage 620 € Nettolohn:

In den 23 Jahren werden aus 620 € bei angenommenen 3% Verzinsung 1224 €.

 

Ich habe bei der bAV 61% mehr, muss das Geld allerdings versteuern und KV(15,5%) + PV(2%) zahlen.

Mein Eindruck: Es würde es sich lohnen.

Habe ich etwas übersehen? Wie seht Ihr das?

 

Gruß

Enzo

 

Hinweis: Riester nutze ich bereits.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Nur mal eine Überlegung: Ist es dir denn möglich deinen Arbeitsvertrag anzupassen? Ein Beispiel:

 

Du bekommst aktuell 1000 GE Brutto

Du möchtest 100 GE per Entgeltumwandlung in eine bAV bringen

 

-> neue Konstellation

 

Du bekommst 900 GE BRUTTO

Der AG zahlt allein 100 GE in eine Unterstützungskasse oder Pensionskasse für dich ein

 

Wäre das möglich?

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boll

Mein Eindruck: Es würde es sich lohnen.

Wie kommst du zu dem Eindruck?

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sparfux

Falls es bei Euch auch Deferred Compensation angeboten wird, schau Dir das auch mal an. Man zahlt da auch aus dem Brutto ein und versteuert erst, wenn man in Rente geht. Man kann damit dann einen Teil seinen Einkommens ins Rentenalter schieben und im Jahr nach der Verrentung versteuern. Das würde ggf. sogar noch zusätzlich zur bAV gehen.

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polydeikes

Deferred Compensation heißt einfach nur Entgeltumwandlung ... :lol:

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sparfux

Deferred Compensation heißt einfach nur Entgeltumwandlung ... :lol:

 

Du wolltest mich eigentlich letztens auf die Ignorliste setzen :lol:

 

Bei uns gibt es normal Entgeldumwandlung über bAV und zusätzlich die Möglichkeit, privatrechtlich höhere Summen in eine Deferred Compensation einzuzahlen. Das ist dann aber wohl auch über eine Versicherung gegen Insolvenz abgesichert.

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polydeikes

aab97834.jpg

 

Hab ich auch. Aber so verpasse ich deine Highlights ... :lol:

 

Wie ich schon sagte:

Deferred Compensation heißt einfach nur Entgeltumwandlung ... :lol:

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Was ist der Sinn einer Ignorliste, wenn man dann die Ignorliste ignoriert?

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Sapine

Szenario Anlage 1000€ bAV:

In den 23 Jahren bis zur Rente werden aus 1000 € bAV bei 3% Mindestverzinsung 1974 €.

 

Szenario Anlage 620 € Nettolohn:

In den 23 Jahren werden aus 620 € bei angenommenen 3% Verzinsung 1224 €.

 

Ich habe bei der bAV 61% mehr, muss das Geld allerdings versteuern und KV(15,5%) + PV(2%) zahlen.

Mein Eindruck: Es würde es sich lohnen.

Habe ich etwas übersehen? Wie seht Ihr das?

Je nachdem wann Du in Rente gehst würde ich mit mehr oder weniger höheren Beiträgen für KV und PV rechnen.

Wie kommst Du darauf bei selbst angelegtem Geld mit 3 % Rendite zu rechnen? Wolltest Du ganz überwiegend in sicheren Anlagen investieren? Bei einem 70/30 Mix von Aktien/Renten würde ich eher mit 5 % Rendite vor Steuern kalkulieren.

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Enzo
· bearbeitet von Enzo

@polydeikes,

eine Zahlung der bAV durch den AG ist nicht möglich. Das Unternehmen ist sehr groß und der Angelegenheit leider nicht felxibel. 

 

@boll,

weil ich in der Rentenphase weniger Steuern bezahle. Habe ich einen Denkfehler?  @saphine, wenn ich statt 1000 € bAV eine Nettosumme von 620 € anlegen würde, erfolgt das überwiegend in sichere Anlagen. Ich habe angenommen, dass ich dann auch 3%/a Rendite erwirtschafte.

 

Ein Umstand der noch zu berücksichtigen ist: Mein Sparerfreibetrag ist schon ausgeschöpft.  

 

@all,

meine Frage, meine Bitte: Wie ist Eure Handlungsempfehlung bezüglich bAV unter Berücksichtigung der neuen Informationen?  Gruß Enzo

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polydeikes

Ich komme mit Freibeträgen und Lohnsteuerklassen III / V auf niedrigere Werte bei der Steuerersparnis. Wenn du ohnehin in ein vergleichbares Produkt investieren würdest, kannst du das auch per bAV tun. Ich würde es nicht noch zusätzlich zu Riester machen, wäre mir zu wenig Flexibilität. Rentabel kann der Steuerstundungseffekt schon sein ... aber auch das wäre für mich nicht ausschlaggebend.

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Sapine

@Enzo

1) Deine Annahmen bezüglich der zukünftigen Beitragssätze für die KV + PV sind optimistisch

2) Warum willst Du überwiegend in sichere Anlagen investieren bei einem so langen Anlagezeitraum?

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Enzo
· bearbeitet von Enzo

@polydeikes,

Du hast Recht. Das Thema Freibeträge habe ich vergessen zu berücksichtigen.

 

@Sapine,

zu 1.) Welche Annahme würdest Du treffen?

zu 2.) Ich bin mit ca. 50% in Aktien und Fonds investiert (ohne Berücksichtigung selbst genutztes EFH).

Für meine zusätzliche Altersvorsorge (aus bAV oder netto, was hier noch zu entscheiden ist) wünsche ich mir Sicherheit.

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Sapine

zu 1) Je nachdem wie lange der Rentenzeitpunkt noch weg ist, würde ich mit 1-2 % mehr rechnen pro Versicherung

zu 2) Auch hier kann ich kaum etwas sagen ohne zu wissen wie lange der Anlagezeitraum ist und wie Du das Kapital in der Rentenphase nutzen möchtest. Wenn es maximal 10 Jahre sind bis zur Rente fände ich eine Aufteilung von 50/50 + eigengenutzte Immobilie ok. Bei längeren Zeiträumen wäre es recht konservativ. Jetzt kommt die bAV noch hinzu als renditeschwaches Produkt. "...wünsche ich mir Sicherheit" ist eine wenig rationale Begründung wenngleich Dein gutes Recht.

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Enzo
· bearbeitet von Enzo

Ich bin 40 Jahre und habe theoretisch noch ca. 23 Jahre bis zur Rente.

@Sapine

Deiner Antwort entnehme ich, dass Du mir dann auch nicht zur bAV raten würdest.

Mein Fazit: Obwohl in der Presse bAV oft gelobt wird, ist es nicht immer die beste Variante. Mit zunehmendem Alter kann die Steuerstundung die fehlende Beitragseinsparung bei der Sozialversicherung, aufgrund des Einkommens über der Beitragsbemessungsgrenze in der Ansparphase, nicht kompensieren.

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Sapine

Nein ich gebe Dir keinen Rat sondern bewerte das was Du sagst kritisch. Bei Deiner Vergleichsrechnung rechnest Du "pro" BAV und darauf weise ich Dich hin. Die Begründung, warum Du in der Vergleichsrechnung so konservativ anlegen möchtest, bist Du mir und vor allem Dir selbst bislang schuldig geblieben. Vielleicht bringt es Dir etwas wenn Du über den Punkt noch etwas nachdenkst.

 

Das was für mich richtig und gut ist, muss es für Dich keineswegs sein. Ich persönlich würde die BAV mit einer alternativen Anlage von 4 % oder 5 % gegenrechnen, weil ich Anlagen mit einer Zielrendite von 3 % vor Steuern für wertmindernd ansehe. Was die Steuer nicht nimmt, frisst die Inflation auf. Wenn Du tatsächlich eine Anlage mit höherem Risiko nicht "aushalten" kannst oder willst, dann ist es so.

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