Mordor März 5, 2014 Ich hätte mal eine allgemeine Geldfrage (Ich hoffe ich bin hier richtig ^^) . Geld ensteht ja zum Großteil via Kredit. Also wenn Geld geschöpft wird entsteht ja auf der anderen Seite ein Kredit. Soweit so gut. Das Geld zirkuliert im System und wird irgendwann wieder zurückbezahlt, damit der Kredit getilgt und alles ist wieder ausgeglichen. (Geldschöpfung der Geschäftsbanken) Was passiert jetzt aber wenn in diese Szenario ein Geldbetrag als Bargeld abgehoben wird und dieses Bargeld (z.B. durch einen Brand, etc..) verschwindet? Dieser fehlt dann im Topf bzw. im zirkulierenden System und irgend ein Kredit kann dann nicht mehr beglichen werden. Natürlich kann man wieder einen Kredit aufnehmen, oder das Geld wieder verdienen aber das "Problem" wird ja dabei nur weitergeschoben. Leztendlich ist die im Umlauf befindliche Geldsumme geringer als die Kreditsume. Sprich die Schulden bleiben, das zirkulierende Geld könnte aber im laufe der Zeit weniger werden. Gibt es für so einen Fall eingentlich "Korrekturmöglichkeiten" um das Gleichgewicht wieder herzustellen? Es müsste ja dann der Kredit ebenfalls verschwinden (das wird wohl nicht passieren, oder doch?) Mir ist klar, dass es sich hier um einen sehr winzigen Effekt handelt, es geht mir mehr um die logische Betrachtung was denn wohl passiert und wie man das wieder richten kann Liebe Grüsse Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yoko März 5, 2014 Der Wert von Geld entsteht ja dadurch, dass wir daran glauben das es einen Wert hätte, weil alle anderen daran glauben, dass es einen Wert besitzt.... Also: Jedes Jahr wird neues Geld gedruckt. Dass Bargeld aus dem Kreislauf verschwindet, was recht häufig doch passiert (z.B. Brand oder es verstaubt bei irgendeinem Drogenbaron), ist damit eigentlich kein Problem. Es wird einfach frisches Geld nachgedruckt. Ebenso steigt jährlich die Geldmenge doch stark an. In vielen Fällen hat das aber nicht auf Dauer funktioniert. Der Staat, ein verdammt großer Schuldner, hat dann einfach irgendwann eine Währungsreform durchgeführt und damit das Schuldenproblem gelöst (siehe Staatsbankrott). D.h. irgendjemand hat im komplexen Wirtschaftssystem dann Leistungen erbracht, ohne einen entsprechenden Gegenwert (Sach- bzw. Dienstleistung) zu erhalten, da er daran geglaubt hat, dass Geld würde seinen Wert weiter behalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio März 5, 2014 · bearbeitet März 5, 2014 von Malvolio Kredite die nicht mehr getilgt werden können, werden unter gewissen Voraussetzungen doch "gestrichen". Der entsprechende Vorgang nennt sich "Insolvenzverfahren" oder "Schuldenschnitt". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lorddoc März 5, 2014 Das viel fundamentalere Problem des Systems ist ja, dass das Geld zuzüglich Zinsen zurückgezahlt werden muss. Das Geld für die Zinsen existiert jedoch nicht, so dass für die Bezahlung der Zinsen wieder ein neuer Kredit aufgenommen werden muss, etc. Das klappt eine gewisse Zeit lang gut, bis irgendwann der Zinseszins exponentiell wächst du das System kollabiert (siehe Staatsbankrott, Krieg, Wirtschaftskrise, etc.) bzw. der Untergang so lange wie möglich aufgeschoben wird (siehe Privatisierung, Abwrackpräme, Finanzielle Repression, Niedrigzinsen, Aufkauf von Staatsanleihen durch Zentralbanken, etc.) Zu deiner Frage: Kredite verschwinden ständig, neben "Staatsbankrott" z.B. durch Abschreibung auf Kredite von insolventen Firmen, Privatinsolvenz, "Umschuldung", etc. Bargeld spiegelt insgesamt nur einen sehr kleinen Teil (ca. 3%) der im Umlauf befindlichen Geldmenge wieder, d.h. Verlust von Bargeld hat auf das System nur einen geringen Einfluss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba März 5, 2014 Das viel fundamentalere Problem des Systems ist ja, dass das Geld zuzüglich Zinsen zurückgezahlt werden muss. Das Geld für die Zinsen existiert jedoch nicht, so dass für die Bezahlung der Zinsen wieder ein neuer Kredit aufgenommen werden muss, etc. Das klappt eine gewisse Zeit lang gut, bis irgendwann der Zinseszins exponentiell wächst du das System kollabiert (siehe Staatsbankrott, Krieg, Wirtschaftskrise, etc.) bzw. der Untergang so lange wie möglich aufgeschoben wird (siehe Privatisierung, Abwrackpräme, Finanzielle Repression, Niedrigzinsen, Aufkauf von Staatsanleihen durch Zentralbanken, etc.) Das ist falsch. Alle gesunden Institutionen bezahlen ihren Zins aus ihren laufenden Erträgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein März 5, 2014 Betr: "Allgemeine Anfängerfrage Geld Kreislauf / Geldschöpfung" Da verweise ich doch mal auf die Informationen für neue Nutzer. Und damit es noch einfacher wird: schau mal hier. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mordor März 5, 2014 · bearbeitet März 5, 2014 von Mordor Ahhh vielen Dank Dann wird "einfach" die Verbindlichkeit gestrichen und damit wäre das Gleichgewicht wiederhergestellt. @Ramstein: Vielen Dank für den Link Ja das Thema mit der Geldschöpfung habe ich soweit eigentlich begriffen dass quasi ein Kredit entsteht und das Geld dem Kreditnehmen gutgeschrieben wird. Nur war mir nicht ganz klar was passiert, wenn das Geld (mangels Zahlungsmittel^^) nicht mehr zurückbezahlt werden kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TaurusX März 5, 2014 Das ist falsch. Alle gesunden Institutionen bezahlen ihren Zins aus ihren laufenden Erträgen. Das ist nicht falsch, denn die laufenden Erträge hat ja auch einer bezahlt, wo hat der wohl sein Geld her ?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorvusCorax März 5, 2014 · bearbeitet März 5, 2014 von CorvusCorax Jaja, der böse Zins. Der Zins ist aber auch notwendig. Wer würde schon jemanden Geld verleihen, wenn man dafür - im besten Falle - nur das zurückbekommt, was man geliehen hat. Das macht ökonomisch keinerlei Sinn. Neben einer geforderten Risikoprämie (Honorierung des eingegangen Bonitätsrisiko), einem ggf. notwendigen Inflationsausgleich spielt da auch noch die individuelle Zeitpräferenzrate eine Rolle. Niemand wählt bei einer Auswahlmöglichkeit eine künftig mögliche Zahlung, welche nominell genauso hoch ist wie eine heutig mögliche - sprich die Option verzichte heute auf 100 € und Du erhältst morgen 100 €. Heißt niemand würde irgendjemand mehr etwas leihen. Finanzierung & Investitionen wären undenkbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lorddoc März 5, 2014 Jaja, der böse Zins. Der Zins ist aber auch notwendig. Wer würde schon jemanden Geld verleihen, wenn man dafür - im besten Falle - nur das zurückbekommt, was man geliehen hat. Das macht ökonomisch keinerlei Sinn. Neben einer geforderten Risikoprämie (Honorierung des eingegangen Bonitätsrisiko), einem ggf. notwendigen Inflationsausgleich spielt da auch noch die individuelle Zeitpräferenzrate eine Rolle. Niemand wählt bei einer Auswahlmöglichkeit eine künftig mögliche Zahlung, welche nominell genauso hoch ist wie eine heutig mögliche - sprich die Option verzichte heute auf 100 € und Du erhältst morgen 100 €. Heißt niemand würde irgendjemand mehr etwas leihen. Finanzierung & Investitionen wären undenkbar. Im aktullen Geldsystem ist das natürlich richtig... Aber die Ökonomen haben sich andere Geldsysteme ausgedacht, die ohne Zins auskommen würden, z.B. das flißende Geld. Hier verliert das Geld fortlaufend an Wert (z.B. 1% pro Monat) und der Staat finanziert aus diesem Wertverlust die Staatsaufgaben (statt Steuern). Um diesen Wertverlust zu umgehen, kann man das Geld verleihen, um den Verlust abzumildern, d.h. statt nach einem Jahr von 100 nur noch 88 Geldeinheiten zu haben, verleihe ich das Geld an eine Firma und diese gibt mir dann nach einem Jahr z.B. 96 Geldeinheiten zurück (entspräche 8% Zinsen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 März 5, 2014 Jaja, der böse Zins. Der Zins ist aber auch notwendig. Wer würde schon jemanden Geld verleihen, wenn man dafür - im besten Falle - nur das zurückbekommt, was man geliehen hat. Das macht ökonomisch keinerlei Sinn. Neben einer geforderten Risikoprämie (Honorierung des eingegangen Bonitätsrisiko), einem ggf. notwendigen Inflationsausgleich spielt da auch noch die individuelle Zeitpräferenzrate eine Rolle. Niemand wählt bei einer Auswahlmöglichkeit eine künftig mögliche Zahlung, welche nominell genauso hoch ist wie eine heutig mögliche - sprich die Option verzichte heute auf 100 € und Du erhältst morgen 100 €. Heißt niemand würde irgendjemand mehr etwas leihen. Finanzierung & Investitionen wären undenkbar. :thumbsup: ...und was für positive Effekte gut zugängliche Finanzierungsmöglichkeiten haben konnte man wunderbar in den letzten 500 Jahren beobachten! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej März 5, 2014 Was passiert jetzt aber wenn in diese Szenario ein Geldbetrag als Bargeld abgehoben wird und dieses Bargeld (z.B. durch einen Brand, etc..) verschwindet? Entweder hab ich Paranoia oder das ist jetzt bereits das dritte Forum, in dem du diese Frage stellst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
