Earendil März 3, 2014 · bearbeitet März 3, 2014 von Earendil Hallo Wertpapier-Forum, schon lange bin ich stiller Mitleser in diesem Forum und ich konnte mir auch schon viele Anregungen fürs eigene ETF-Depot holen. Momentan beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Thema Altersvorsorge und habe gehofft, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Wichtig ist mir im Alter genügend Geld zu haben, aber auch nicht überversorgt zu sein, sodass ich nur noch fürs Alter arbeite, aber nicht fürs Leben. Ausgestattet bin ich mir einer Direktversicherung über den Arbeitgeber (Entgeltumwandlung), einer Privatrente mit Mini-Beitrag (Überbleibsel einer kombinierten Rentenversicherung mit BUZ) und einem Riestervertrag (Details zu den Verträgen könnt ihr weiter unten bei den Basisangaben finden). Hauptsächlich geht es mir hier um den Riestervertrag, allerdings bin ich generell an eurer Meinung interessiert wie gut oder schlecht ich allgemein und auch fürs Alter aufgestellt bin und wo ich noch etwas verbessern kann. Angefangen mit dem Riestersparen habe ich 2006 bei Union Investment. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mit meinem BA-Studium angefangen und mein Verkäufer auf der Volksbank hat mich vom Riestersparen "überzeugt". Bis ich 2011 nach dem Master anfing fest zu arbeiten, hat sich auch nichts verändert und ich war mit Union Investment auch immer zufrieden. Die eigentliche Veränderung folgte erst 2012, als ich vor der Unisexumstellung auf der Suche nach einer neuen Berufsunfähigkeitsversicherung war (Erhöhung der Rate stand aus und beim alten BU-Vertrag bei der Sparkassenversicherung wurden die Vorerkrankungen damals nicht gemeldet). Ich kam zu diesem Zeitpunkt mit einem Versicherungsmakler in Kontakt, der mir von einem Kollegen empfohlen wurde. Der erste Eindruck war sehr gut und mit dem BU-Vertrag, den ich über den Makler abgeschlossen habe (Alte Leipziger, BV10), bin ich auch sehr zufrieden, vor allem auch, da er es geschafft hat, dass meine chronische Erkrankung nicht ausgeschlossen wurde, sondern dass ich "nur" einen Aufschlag von 25% bezahlen muss. Allerdings hat mir der Makler auch einen neuen Riestervertrag angedreht und mich dazu gebracht mein Guthaben aus dem Union Investment Tarif auf den neuen Vertrag zu übertragen. Leichtgläubig wie ich damals war, habe ich das alles kaum hinterfragt und habe mir auch den Konstenteil des Vertrags nicht näher angeschaut (der Makler hielt es auch nicht für nötig näher darauf einzugehen). Erst als ich Anfang 2013 anfing hier im Forum zu lesen und auch Bücher zu diesem Thema las, wurde ich stutzig. Bei meinem Makler habe ich einen fondsgebundenen Riesterrentenvertrag vom Volkswohl Bund,Tarif AWR, abgeschlossen. Mit der ersten Jahresinformation für das Jahr 2012 wurde mir noch nicht klar wie hoch die Kosten sind, da ich in 2012 nur einen Monat einbezahlt habe. Die Augen wurden mir mit der Jahresinformation für 2013 geöffnet, die vor einigen Tagen eintraf. Auf diese Information hin, habe ich das Kleingedruckte genauer gelesen und gesehen, wie hoch die Abschluss- und Vertriebskosten, sowie die jährlichen Kosten für diesen Vertrag sind. Deshalb bin ich jetzt auf der Suche nach einem neuen Riestervertrag. Den Riestervertrag komplett zu kündigen, käme für mich auch in Frage, allerdings hat mir der WPF-Rechner angezeigt, dass Riestern für mich sinnvoll ist (kann natürlich auch an falscher Bedienung liegen), weshalb ich primär auf der Suche nach einem guten Riestertarif bin. Allgemeiner Konsens im Forum scheint zu sein, dass fondsgebundene Riesterrentenversicherungen aufgrund der hohen Kosten "böse" sind. Das kann ich auch nachvollziehen. Bei einem Beratungsgespräch zum Thema Altersvorsorge bei der Verbraucherzentrale wurde mir eine Banksparplan empfohlen und zusätzlich solle ich noch ETFs besparen, da bei einem Banksparplan die einmaligen und jährlichen Kosten besondern niedrig sind. Allerdings ist die Rendite auch ziemlich gering - deshalb die Kombination mit ETFs. In dieser Konstellation befürchte ich, dass ich evtl. zu viel fürs Alter anspare, wenn man die zusätzliche Direktversicherung und Privatrentenversicherung bedenkt. Es wurde mir empfohlen einen ETF-Sparplan mit monatlich 150€ zu besparen. Hier im Forum wird auch öfters die DWS Riesterrente über einen Vermittler wie z.B. AVL empfohlen, allerdings sind viele mit der derzeitigen Rendite nicht zufrieden und der 5€ Trick ist im "Riester Rente - Tipps und Tricks" Thema durchgestrichen (http://www.wertpapie...pps-und-tricks/). Ist er noch anwendbar? Bei DWS käme für mich RiesterRente Premium oder TopRente Dynamik in Frage. Kann mir jemand vielleicht sagen wie hoch die jährlichen Kosten für die beiden Varianten sind, bzw. hat jemand Links zur Hand damit ich das nachlesen kann? Der Hauptunterschied scheint mir neben Kosten die größere Fondsauswahl bei RRP zu sein. Kann das so jemand bestätigen oder übersehe ich etwas? Muss man bei RRP über AVL Ausgabeaufschläge bezahlen oder werden diese auch rabattiert? Ich werde nicht ganz schlau daraus, ob mit "100% Rabatt auf die Abschlusskosten zusätzl. geleisteter Einzahlungen/staatlicher Zulagen" gemeint ist, dass kein AA gezahlt werden muss oder ob etwas anderes gemeint ist. Eine weitere Möglichkeit, die ich für mich sehe sind Nettotarife. Hierzu habe folgende Webseite gefunden, die Nettotarife auflistet und vergleicht: https://www.vorsorgekampagne.de. Allerdings werden dort auch nur fondsgebundene Tarife angeboten, was das Ganze für mich wieder unattraktiv macht. Im Großen und Ganzen bin ich etwas ratlos was ich machen soll. Fakt ist, dass mir die Kosten meines derzeitigen Vertrags mit ~12.000€ über die gesamte Laufzeit zu hoch sind. Hier nochmal meine Möglichkeiten im Überblick: beim Volkswohl Bund bleiben und die hohen Kosten in Kauf nehmenVorteil: Renditemöglichkeiten durch FondsauswahlNachteil: hohe Kosten (~12.000€ über die gesamte Laufzeit, wenn man den BU-Schutz mitrechnet sogar noch mehr), kein gutes Bauchgefühl zurück zu Union InvestmentVorteil: Geringere Kosten als Volkswohl Bund und eigentlich war ich damit immer zufrieden bevor mich der Makler zum Wechsel gedrängt hat, hohe Rendite durch hohen Aktienanteil möglichNachteil: Einseitige Umschichtung von Aktien zu Renten möglich Banksparplan + zusätzliches Investment in ETFsVorteil: Geringe KostenNachteil: Geringe Rendite des Banksparplans, durch Zusatzinvestment mit ETFs sorge ich evtl. zu viel vor fürs Alter DWS Riesterrente via Vermittler (z.B. AVL)Vorteil: Geringe einmalige Kosten durch 5€ Trick (ist er noch anwendbar?), geringe laufende Kosten durch Rabatte (kann mir jemand sagen wie hoch die jährlichen anfallenden Kosten sind?)Nachteil: Umschichtungen von Aktien zu Renten und zurück kann die Rendite geschmälert werden Nettotarif abschließen (welche wäre empfehlenswert?)Vorteil: Geringere Kosten als jetzt, Renditechancen durch große FondsauswahlNachteil: Zumindest über vorsorgekampagne wäre es immernoch ein fondsgebundener Tarif, was sich negativ auf die Kosten auswirkt Riesterrente komplett kündigen und stattdessen auf ETF-Sparplan setzenVorteil: geringe Kosten, hohe RenditechancenNachteile: keine Steuervorteile mehr, WPF-Rechner zeigte mir bei Riesterrente ein besseres Ergebnis wie für ETF-Sparpläne an (kann aber auch an falscher Benutzung liegen) Derzeit tendiere ich zu einem der DWS Tarife oder der Banksparplan + ETF Kombination. DWS ziehe ich Union Investment vor, da Renten zurück in Aktien umgeschichtet werden können. Durch die Rabatte über einen Fondsvermittler sollten die jährlichen Kosten auch unter denen von Union Investment liegen. Liege ich hier richtig? Habt ihr vielleicht Empfehlungen/Links für mich, die mir helfen können eine Entscheidung zu treffen? Die meisten der Riesterrententipps im Forum sind schon recht alt, deshalb bin ich für jeden Rat dankbar (Thread von Fleisch: http://www.wertpapie...306#entry290306, Kostenvergleich von Gerald1502: http://www.wertpapie...enversicherung/)! Ich suche derzeit nach einem Weg, der mir hohe Kosten erspart und bei dem ich dennoch Aussichten auf Rendite habe. Deshalb die Festlegung auf Fondssparplan oder Banksparplan + ETF. Die einmaligen Kosten bei meinem jetzigen Vertrag, die auf die ersten 5 Jahre verteilt werden, habe ich schon fast zu 1/4 bezahlt, deshalb würde ich gerne so schnell wie möglich zu einer Entscheidung kommen. Andererseits will ich dieses Mal auch nichts übers Knie brechen. Kann ich die Abschlusskosten vielleicht "deckeln" indem ich den Riestervertrag beitragsfrei stelle bis ich mich entschieden habe wie ich zukünftig verfahren möchte? Würden damit auch die Abschlusskosten gestoppt bis ich wieder Beiträge zahle? Mir ist klar, dass ich durch den Wechsel von Union Investment zum Volkswohl Bund bereits Geld verloren habe und ich nochmals Geld verlieren werde, wenn ich nochmal wechsle, aber derzeit fühle ich mich mit dem jetzigen Vertrag einfach nicht wohl, deshalb bin ich bereit dieses Risiko einzugehen - es sei denn ich übersehe etwas und ihr kommt zu dem Schluss, dass mein derzeitiger Vertrag gut ist. Ich freue mich über euer Feedback! Hier noch die Basisangaben gemäß http://www.wertpapie...meneroeffnung/: 2. Basisangaben 2.1 26, ledig in längerer Beziehung, keine Kinder, geplanter Renteneintritt mit 63-65 2.2 59000€ Bruttojahreseinkommen, unbefristet festangestellt in der IT-Branche, 1500€ bleiben jeden Monat übrig 2.3 Altersvorsorge: 162,17€/Monat Riester, 220€/Monat Direktversicherung (via Bruttoentgeltumwandlung), 16,67€/Monat Privatrente 2.4 risikobereit, zeitweise Verluste bis 30% bin ich bereit in Kauf zu nehmen, langfristig möchte ich keinen Kapitalverlust erleiden, Renditeerwartung liegt bei 4-6% 2.5 Privathaftpflicht, Berufsunfähigkeit, Hausrat, Rechtsschutz sind abgesichert 2.6 derzeit bin nur ich abgesichert, bei Hausrat und Rechtsschutz ist meine Lebensgefährtin mitabgesichert, Riester und Direktversicherung sind vererbbar, aber derzeit ist niemand im Vertrag eingetragen 2.7 Intensives Lesen im Forum und in einigen Büchern 3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche 3.1 bisher habe ich noch keinen Rentenbescheid bekommen, eingezahlt habe ich 3 Jahre während meines BA-Studiums und in den 3 Jahren in denen ich berufstätig bin 3.2 Riester 162,17€/Monat, Eichel (Direktversicherung) 220€/Monat 3.3 Arbeitgeber bezuschusst Direktversicherung mit 133€/Monat 3.4 Private Rentenversicherung über die Sparkassenversicherung, Beitrag 16,66€ monatlich, Details siehe unten 3.5 - 3.6 Momentan rechne ich mit einer Rente von 70% des letzten Nettogehalts 4. Sonstige Vermögenssituation 4.1 monatlich übrigbleibendes Kapital wandert aufs Tagesgeldkonto, in festen Abständen werden dann ETFs nachgekauft, geplant ist 10.000€ Reserve auf dem Tagesgeldkonto, Rest wird ins Depot investiert, das Verhältnis sollte immer 30% Tagesgeld, 70% Deopt betragen Depotzusammensetzung (zum Großteil basierend auf supertobs Idee): 30% sichere Anteile, 70% Aktien 20% Lyxor Euro MTS Global (FR0010028860) 10% dbx Emerging Markets Eurobond UCITS ETF (LU0321462953) 17,5% iShares Euro STOXX (DE000A0D8Q07) 18,9% COMSTAGE MSCI NORTH AMERICA TRN UCITS ETF (LU0392494992) 7,7% COMSTAGE MSCI PACIFIC TRN UCITS ETF (LU0392495023) 21% AMUNDI MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF (FR0010959676) 4,9% RBS MSCI Frontier Markets Index UCITS ETF (LU0667622202) Zusätzlich habe ich eine Mietimmobilie mit 3 Einheiten auf dem Namen. Allerdings ist derzeit ein Nießbrauchrecht für die Eltern eingetragen, sodass ich noch keinen Vorteil daraus habe. 4.2 - 4.3 derzeit sind keine größeren Investitionen absehbar 5. Bestehende Verträge Riesterrente (Volkswohl Bund, Tarif AWR, fondsgebundene Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung und dynamischem Wertsicherungskonzept) Zusätze: Ablaufmanagement in den letzten 5 Jahren in den Metzler Geldmarktfonds Beitragserstattung als Rentenzahlung bei mindestens 50% Berufsunfähigkeit (mit Wartezeit) Rückgewähr des Restkapitals bei Tod im Rentenbezug Laufzeit: 1.12.2012 - 1.12.2052 Garantierte monatliche Rente: 207,65€ Rentenprognose bei Fondswachstum von jährlich: 2% 606€ 4% 924€ 6% 1541€ 9% 3507€ Teilbeträge: Riesterrente 155,28€ BU-Schutz 6,89€ Besparte Fonds: Franklin Templeton Strategic Balanced A Acc € (ISIN: LU0236640206) Beitragsgarantie durch: DWS Garant 80 FPI (ISIN: LU0327386305) Kosten: Abschluss- und Vertriebskosten: 3113,67€ (verteilt über die ersten 5 Jahre) Verwaltungskosten: 153,48€/Jahr weitere Kosten: 53,75€/Jahr bei Zulagezuführung gemäß §§ 84, 85 EStG: 9,5% einmalig Zuzahlungen außerhalb der vereinbarten Beitragszahlung: 7,5% für Rentenbezug: in vereinbarter Rente sind 1,5% der Jahresrente eingerechnet bei Berufsunfähigkeit: 37,27€/Jahr in BU-Leistung einkalkuliert Guthabenübertrag von Union Investment: 4261,97€ Kosten seit Beginn der Versicherung: Abschluss - und Vertriebskosten: 702,52€ Verwaltung des gebildeten Kapitals: 168€ Risikobeiträge für BU-Absicherung: 89,57€ Derzeitige Aufteilung Beitragsgarantie/Fonds: 5611,02€ DWS Garant 80 FPI 48,03€ Franklin Templeton Strategic Balanced A Acc € Direktversicherung (Württembergische, Tarif AR/K2) Laufzeit: 1.3.2011 - 1.3.2052 Garantierte Kapitalabfindung: 162.917,15€ Garantierte Altersrente: 590,65€ Beitrag: 220€ Privatrente (Sparkassenversicherung) Laufzeit: 1.1.2006 - 1.10.2049 Garantierte monatliche Rente: 45,76€ Monatlicher Beitrag: 16,66€ Derzeitige Gesamtverzinsung: 3,55% Besonderheiten: war früher BU+Rente und wurde umgewandelt, da BU nun bei Alte Leipziger besteht Berufsunfähigkeitsversicherung (Alte Leipziger, Tarif BV10) vereinbarte BU-Rente: 1600€ Berufsgruppe: 1+ riskante Hobbys: - Laufzeit: 1.12.2013 - 1.12.2047 Dynamik: 5% Beitrag: 79,96€ Besonderheit: Beitrag beinhaltet 25% Zuschlag aufgrund chronischer Krankheit, kein Ausschluss Privathaftpflicht (Allianz Privat-Haftpflichtversicherung SingleSicherheitPlus) Beitrag: 63,45€ Hausratversicherung (Haftpflichtkasse Darmstadt, Tarif HR VARIO PLUS) Beitrag: 76,66€ jährlich Versicherungssumme: 60.000€ Privatrechtsschutz (KS/Auxilia, Tarif JURPRIVAT SB 400€ fallend) Beitrag: 205€ jährlich Bausparvertrag (Wüstenrot Bausparkasse) Bausparsumme: 10.000€ Zins Bausparguthaben: 1% p.a. Zins Bauspardarlehen: 1,95% p.a. Bonus für die Guthabenzinsen: 100% Mindestansparung: 50% Laufzeit: 15.7.2010 Verwendungszweck: derzeit keiner Beitrag: 50€ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 4, 2014 Was den 5 Euro Trick angeht, es gibt einen eigenen Thread. Bei mir im Thread ist er durchgestrichen, weil der Teil von mir nie aktualisiert wurde, nach Umzug ins Musterdepot Unterforum. Allerdings halte ich die Wechsel Orgie Uni > VWB > DWS nicht unbedingt für eine überlegte Entscheidung. MMn ist in deinem Fall die Erwartung an die Rentenleistung nicht realistisch. Werde dazu vermutlich morgen noch ein paar ausführlichere Worte schreiben. Jetzt geht es erstmal ins Bett. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial März 4, 2014 Welchen WPF-Rechner hast du verwendet? Meiner Einschätzung nach ist jede Riester-Variante nach Abzug der Kosten (beim Banksparplan sind die implizit in den niedrigen Zinsen) nur noch eine Spekulation auf langes Leben und niedrige Steuern im Alter. Aus meiner Sicht passt die Kombination Banksparplan und ETF gut. Was die Kombination Banksparplan und ETF angeht, verstehe ich deine Bedenken nicht: - Fondssparpläne und Fondgebundene Rentenversicherungen sind in ihrer Wertentwicklung völlig unkalkulierbar. Da weißt du tatsächlich nicht ob du zu viel oder zu wenig vorsorgst. Bei Banksparplänen ist das was rauskommt ziemlich gut kalkulierbar (bis auf Zinsschwankungen). - Die Rendite eines Banksparplans ist üblicherweise gekoppelt an einen definierten Geldmarktindex. Wenn die Zinsen wieder steigen, steigen auch die Zinsen deines Sparplans. - Du solltest Riestervermögen und anderes Vermögen nicht getrennt optimieren. Wenn du Tagesgeld (2% Zinsen) mit einem aktiven Riesterfondssparplan (Kosten 2,0% + Ausgabeaufschläge) kombininierst hast du effektiv weniger, als wenn du ETFs (Kosten 0,5% - keine Aufschläge) mit einem Riesterbanksparplan kombinierst(1% Zinsen). - Banksparplan + ETF hat zudem den Vorteil, dass du bei den ETFs jederzeit Risiko herausnehmen kannst (Rebalancing), bei Fondsparplan + Tagesgeld geht das nicht so ohne weiteres. - Umschichten in Wohnriester ist bei Banksparplänen völlig unproblematisch, bei Fondssparplänen sind die Übetragungskosten höher und natürlich gibt es auch das Risiko, dass die Aktien gerade schlecht stehen, wenn man eine Immobilie will. Wo ist jetzt das Problem mit der Überversicherung? Bisher hast du 162€ pro Monat in Riester investiert und dich nicht überversichert gefühlt. Mit Banksparplan wird das doch nicht anders sein. Oder wolltest du die Vorsorge-ETFs getrennt von deinem restlichen Depot laufen lassen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 4, 2014 Das Problem liegt hier: 3.6 Momentan rechne ich mit einer Rente von 70% des letzten Nettogehalts 70% sind schon seit 2002 nicht mehr realistisch. In deinem konkreten Fall wird es nicht viel mehr als etwa die Hälfte dessen sein, was du erwartest. Ich erkläre auch kurz wieso. Zunächst mal ist die weitere Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus bereits gesetzlich stand heute beschlossen. Die Absenkung wird in den nächsten Jahren durch geringere Anpassungen der Renten realisiert werden. Lässt man die Einmaleffekte außen vor, lage die Rentenanpassung im letzten Jahrzehnt schon nur bei etwa 0,8 % p.a.. In den nächsten Jahrzehnten ist das mit Stand Gesetzgebung heute nicht mehr zu erwarten. Eine Anpassung von 0,6 % p.a. wäre schon fast ein Idealfall aus meiner Sicht. Für einen jungen Akademiker ergibt sich damit zunächst ein praktisches Problem. Während sein Gehalt noch am Anfang der Entwicklung steht, ist bereits heute klar, dass die Rentenentwicklung sich noch nicht einmal auf dem Niveau der Kaufkraftverluste bewegen wird. Von "Schritt halten" bei der eigenen Gehaltsentwicklung eines Jungakademikers Mitte 20 kann schon gar keine Rede sein. Dazu kommt, dass deine Rentenleistung bei deinem zu erwartenden Renteneintritt voll zu versteuern sein wird. Wenn überhaupt, dann wäre die Aussage also schon von vornherein: "Bruttorente macht xyz % des letzten Nettos aus". Machen wir mal eine Überschlagsrechnung: 59.000 p.a. Brutto sind ca. 2.800 p.M. Netto. Bei 1.500 verfügbaren Mitteln deuted das auf Fixkosten von 1.300 p.M. hin (klingt eher niedrig). Gehen wir mal davon aus, dass wir diese 1.300 Euro erhalten wollen. Annahmen: Inflation 2 % Gehaltsentwicklung 1,2 % Rentenbeginn 67 Die Bruttorente würde dann nach aktuellem Stand bei etwa 4900 Euro liegen. Davon bleiben mit Stand heute noch etwa 3550 Euro Netto. Die 1300 Euro würden mit 2 % Inflation einer Zielrente von 2870 Euro entsprechen. Basierend auf diesen Annahmen ergäbe sich keine Altersvorsorgelücke. Ich kann mir nur irgendwie nicht vorstellen, dass du niemals in den Urlaub fährst, kein Auto betreibst etc., keine Anschaffungen machst ... sprich dauerhaft von 1300 Euro lebst. Wenn ich statt den 1.300 Euro stand heute nur 1.800 Euro realen Bedarf stand heute annehme, ergibt sich schon eine Vorsorglücke von 425 Euro. Fällt die Inflation statt mit 2 % etwas höher aus, bspw. mit 2,5 %, sind es schon 517 Euro. Rechne ich mit einem heutigen Netto von 2700 Euro, läge die Vorsorglücke bei etwa 2412 Euro. --- Ein Rentenbeginn mit 63 brächte schon mal rund 1.000 Euro weniger Rente (so denn die Voraussetzungen dafür überhaupt erfüllt wären). Bei geicher Inflationsannahme würde dennoch die 1300 von heute gerade so gedeckt werden können. Würde man nach heutiger Kaufkraft 1800 Netto haben wollen, ergäbe sich eine Vorsorglücke von rund 600 Euro p.M.. --- Sehr wahrscheinlich wird das Ergebnis in über 40 Jahren aber eher schlechter ausfallen. Die Überschläge sind mit heutigem Stand der Rentenanpassungen gerechnet und mit heutigen KV Beiträgen etc.. --- Für die betriebliche Altersvorsorge gilt ebenfalls: Bruttorente und Nettorente unterscheiden. Nach Steuern und KV / PV Beiträgen bleiben bestenfalls 60 % der Bruttorente als Nettorente, bei dir würde es (wenn GKV) eher weniger werden (Steuersatz). Du sparst zwar heute Steuern (aber keine KV/PV Beiträge), zahlst dafür im Alter aber auch wieder Steuern UND KV/ PV Beiträge. Auch Riester wird im Alter nachgelagert besteuert, ergibt aber zumindest im Regelfall keine KV / PV Beiträge im Alter. --- Hoffen wir mal, dass dich der Fall BU nicht ereilt. Bei 1600 Euro BU Rente wird Altersvorsorge nicht möglich sein, gesetzliche Rentenansprüche werden keine nennenswerten mehr erworben und die Kaufkraft der 1600 Euro zu Rentenbeginn ... naja ... kannst du dir selbst ausmalen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Earendil März 5, 2014 · bearbeitet März 5, 2014 von Earendil Hallo zusammen, vielen Dank für eure Antworten! Ich werde mal versuchen auf alle Punkte einzugehen: Wo ist jetzt das Problem mit der Überversicherung? Bisher hast du 162€ pro Monat in Riester investiert und dich nicht überversichert gefühlt. Mit Banksparplan wird das doch nicht anders sein. Oder wolltest du die Vorsorge-ETFs getrennt von deinem restlichen Depot laufen lassen? Korrekt, ich hatte vor die Altersvorsorge getrennt von der "normalen" Geldanlage zu betrachten. Im Optimalfall wollte ich auf das Altersvorsorgedepot nur einzahlen und erst bei der Rente Geld rausnehmen - anders als beim normalen Depot. Ob ich diesem Vorsatz einhalten kann, kann ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen, aber ich werde es mir vornehmen. Was mir an diesem Ansatz gefällt ist dass es eine sichere Komponente gibt (Banksparplan) und eine, die Renditemöglichkeiten bietet (ETF-Depot). Zuästzlich sind die Kosten gering und es ist zukünftig einfach die Sparleistung fürs Depot zu vergrößern, sollte sich mein Gehalt, bzw. meine Rentenvorstellung ändern. Die Frage, die ich mir stelle ist, ob ich in meinem Alter nicht einen größeren Teil des Altersvorsorgevermögens in Aktien investieren sollte als es das Banksparplan+ETF Konzept zulässt. Allerdings halte ich die Wechsel Orgie Uni > VWB > DWS nicht unbedingt für eine überlegte Entscheidung. Da stimme ich zu. Schon der Wechsel Uni > VWB hat mich Lehrgeld gekostet. An die nächste Entscheidung möchte ich gerne überlegter herangehen. Für die betriebliche Altersvorsorge gilt ebenfalls: Bruttorente und Nettorente unterscheiden. Nach Steuern und KV / PV Beiträgen bleiben bestenfalls 60 % der Bruttorente als Nettorente, bei dir würde es (wenn GKV) eher weniger werden (Steuersatz). Du sparst zwar heute Steuern (aber keine KV/PV Beiträge), zahlst dafür im Alter aber auch wieder Steuern UND KV/ PV Beiträge.<br style="font-family: tahoma, arial, verdana, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 19.5px; background-color: rgb(250, 251, 252);">Auch Riester wird im Alter nachgelagert besteuert, ergibt aber zumindest im Regelfall keine KV / PV Beiträge im Alter. Würde das nicht dafür sprechen zumindest einen Teil des Geldes für die Altersvorsorge z.B. über ein ETF-Depot (oder eine Privatrente) anzulegen? In diesem Fall würde man zwar für den Teil der Zinserträge, der über den Sparerfreibetrag hinausgeht Abgeltungssteuer (+ Soli + Kirchensteuer) bezahlen, aber man müsste im Alter dafür keine KV-/PV-Beiträge und keine Steuer bezahlen. Hoffen wir mal, dass dich der Fall BU nicht ereilt. Bei 1600 Euro BU Rente wird Altersvorsorge nicht möglich sein, gesetzliche Rentenansprüche werden keine nennenswerten mehr erworben und die Kaufkraft der 1600 Euro zu Rentenbeginn ... naja ... kannst du dir selbst ausmalen. Bei meinem momentanen VWB-Riestervertrag ist dieses Risiko abgesichert. Wie wird das denn in anderen Fällen gelöst, in denen dieses Risiko nicht im Riestervertrag abgesichert ist? Mit einer Unfallversicherung? Welchen WPF-Rechner hast du verwendet? Meiner Einschätzung nach ist jede Riester-Variante nach Abzug der Kosten (beim Banksparplan sind die implizit in den niedrigen Zinsen) nur noch eine Spekulation auf langes Leben und niedrige Steuern im Alter. Ich habe den Rechner von Fleisch aus folgendem Beitrag benutzt: http://www.wertpapie...251#entry334251 Hier habe ich versucht meinen Volkswohl Bund Vertrag in den Rechner einzugeben, doch ich komme nicht auf die Werte, die in den Vertragsunterlagen stehen: Riesterrechner_v.1.7_VWB.xls In den Vertragsunterlagen ist als Garantieleistung die Summe der Hauptversicherungsbeiträge mit 74.534,40€ angegeben. Der Rechner kommt auf 84.452,63€. Zudem steht in den Unterlagen, dass bei einer jährlichen Wertentwicklung von 4% p.a. ein Kapital von 186.500€ zur Bildung der Gesamtrente zur Verfügung stünde. Im Riesterrechner bin ich ca. 50.000€ davon entfernt. Deute ich vielleicht Eingabefelder im Rechner falsch oder interpretiere ich die Werte aus den Vertragsunterlagen falsch? Ich würde mit dem Rechner - oder eine modifizierten Form davon - andere Riesterangebote einem ETF-Sparplan gegenüberstellen, sodass ich meine Entscheidung auf Zahlen basieren kann und nicht auf einem Bauchgefühl. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 6, 2014 Ich bin der Meinung, dass du falsch an die Sache heran gehst. Ich würde erstmal ein klares Absicherungsziel (Wunschrente Netto im Alter nach heutigem Stand) definieren. Dann würde ich schauen, wie es ggf. mit der Vorsorgelücke aussieht. Und erst dann würde ich überlegen, mit welchen Produkten / Investitionsentscheidungen ich das ggf. abdecke. Deine Ausführungen im Eingangspost lassen darauf schließen, dass du dir diesbezüglich nicht sonderlich viele Gedanken gemacht hast. --- Der Riester Rechner ist nicht von mir, daher keine wirkliche Aussage zu dem xls. Fehlerquellen sind Berechnungen mit / ohne Zulagen, Berechnungen Rendite mit / ohne Kosten. Im Rechner (hochgeladene Datei) selbst sind bspw. nur Abschlusskosten hinterlegt, nicht die Verwaltungskosten (größerer Teil beim VWB). Maßgeblich ist die Berechnung des VWB. --- Das mit dem BU "Schutz" bei Riester ist ein ziemlich komplexes Thema. Anders als bei normalen BUZ der dritten Schicht gibt es einiges zu beachten, ua. steuerliche Aspekte. Hauptproblem ist aber die Förderberechtigung im Leistungsfall. Seit 2008 ist das bei einer Erwerbsunfähigkeit zwar grundsätzlich möglich, aber pauschal kann man die Aussage so auch nicht stehen lassen. Insgesamt ein zu komplexes Thema, um das hier auszuführen. Grundsätzlich sieht meine Meinung wie folgt aus: BUZ + Kapital nur in Schicht 3, nicht in Schicht 1 (Rürup) oder Schicht 2 (Riester). Der BUZ Baustein beim Riester Vertrag des VWB ändert aber abgesehen davon auch nichts an der Grundproblematik, dass ich die Absicherung BU für zu niedrig gemessen am Einkommen halte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag