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heikor

Ich frage mich schon länger ob die Diversifikation von Fonds in verschiedene geographische Anlagegebiete (EM, Europa, Asien, Amerika) heutzutage wirklich noch zeitgemäß ist.

Durch die Globalisierung sind wir doch alle miteinander verbunden, gibt es eine Krise in einem Gebiet, geht es überall bergab, u.a. heute schön bezüglich Ukraine zu sehen, die Abhängigkeit von den amerikanischen Märkten dürfte ja auch schon länger bekannt sein. Also, was tun? Eigentlich brauche ich doch nur noch einen Fonds der weltweit anlegt, da kann ich mir den Rest der Fondshopperei - und- suche auch sparen? Wie seht ihr das?

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Sapine

Das Problem dürfte sein einen repräsentativen Index bzw. Fonds zu finden. Auch wenn die Märkte stark korrelieren bzw. deren Wertentwicklung, bleiben immer Unterschiede und die Volatilität sinkt mit breiterer Basis. Der Effekt mag kleiner geworden sein, aber weg ist er nicht.

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Kaffeetasse

Sein Grundgedanke ist aber zum Teil schon berechtigt...wir haben keine großen gegeneinander abgeschotteten Märkte in NA, E, P und den EMs,

sondern eine eng verflochtene globale Weltwirtschaft. Samsungs Wohl und Wehe hängt nicht an seiner Heimat, dem "Emerging Market" Südkorea

und Nestle, mag sie auch in der Schweiz beheimatet sein und in CHF bilanzieren, hängt von weltweiten Märkten ab.

 

Bei Small Caps mag die Unterscheidung noch relevanter sein...

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Sapine

Bei Small Caps mag die Unterscheidung noch relevanter sein...

Wobei gerade viele der deutschen SC gerade aus dem Umkreis Maschinenbau sehr international unterwegs sind.

 

Eine Einschränkung auf den DAX wäre aber sehr problematisch, vielleicht weniger wegen seiner Einschränkung auf Deutschland als wegen seiner Einschränkung auf bestimmte Branchen bei vielen zyklischen Werten. Deshalb - man bräuchte einen sehr breiten Index.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Ja, die Korrelationen zwischen regionalen Aktienmärkten sind mittlerweile hoch, aber immerhin noch <1. Das reduziert mögliche Rebalancingeffekte innerhalb des Aktienteils trotzdem erheblich. Vergleiche die Korrelationen der Aktienmarkt-Betas 1990-1994 (ohne EM) oder 1995-1999 (mit EM) mit 2010/2011 oder 05/2009-heute (Quelle). Es ist möglich, dass die Korrelationen auch wieder sinken, aber darauf würde ich nicht wetten.

 

Japan war nach ca. 1990 (Platzen einer Mega-Blase) lange Zeit ein Sonderfall/Einmaleffekt. Ca. 01/2008-04/2009 rauschte aber alles gemeinsam in den Keller, auch Japan, REITs und Rohstoff-Futures. HighYield-, Aktien- und EM-Anleihen sowieso. Für solche schweren Krisen helfen nur sichere Anlagen (z.B. Bundesanleihen) als Diversifikation, drastische Faktor-Tilts oder richtig abgekoppelte Frontiermärkte (z.B. nicht die arabischen Ölstaaten). Nur sind dafür entweder die Kosten hoch oder bereits die Anlagevehikel für Kleinanleger nicht vorhanden. Unsicher ist der Erfolg sowieso. laugh.gif

 

Ein Rebalancing auf Fondsebene z.B. mittels BIP-Gewichtung spart eigene Endkunden-Transaktionskosten. Auch wenn die BIP-Gewichtung nicht per se "toll" oder "wissenschaftlich" ist, sondern einfach eine willkürliche Abweichung von der Marktkapitalisierung, wie andere auch. Eigenart ist insbesondere ein höherer Anteil der Schwellenländer (mehr Risiko, mehr Chance). BIP gibt es passiv derzeit soweit ich weiß im ETF-Portfolio-Global-Dachfonds (teuer) oder im ARERO-Fonds (nur Largecaps, plus Rohstoffe und Anleihen).

 

Dann hätten wir den Index MSCI ACWI IMI. Ca. 8.500 Aktien, weltweit inkl. EM und ein paar Smallcaps. Aber der einzige ETF von SPDR ist auch nicht billig und hat nur ein paar hundert Werte im Portfolio (Sampling). Zumindest 2000-3000 erwarte ich schon, kriegt Vanguard ja auch hin, in den Total-Stock-Market-Fonds. Frontiermärkte (FM) sind nicht dabei, und die ca. 5.000 kleineren Smallcaps/Microcaps ebenfalls nicht.

 

Die Microcaps hätten allerdings ein Gewicht nach Marktkapitalisierung von <1%, das würde an der Rendite nicht wirklich etwas ändern. FM vielleicht schon eher, wenn die in Zukunft mehr % des Welt-Aktienmarktes ausmachen sollten, da gibt es einen Index MSCI ACWI + Frontier Markets IMI. Aber noch keinen ETF darauf.

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Kaffeetasse

Wenn wir jetzt mal nur den normalen MSCI World nehmen, was würdet ihr sagen, wieviel EM-Geschäft steckt da circa drin?

Ich würde einfach mal sagen ein signifikanter Batzen im zweistelligen Prozentbereich. :-

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kohlehalde
· bearbeitet von kohlehalde

Diese Daten sind nicht so einfach zu kriegen.

Mal eine Mitteilung eines Consultingunternehmens von 2012 für DAX Unternehmen (damit dürften die heutigen Zahlen höher liegen)

 

Es gibt eine führende Gruppe von Unternehmen, die bereits heute einen erheblichen Teil des Konzernumsatzes in China erwirtschaften. Die relativ größte Bedeutung besitzt das China-Geschäft für Volkswagen, mittlerweile werden mehr als 25 Prozent der insgesamt produzierten Fahrzeuge in China ausgeliefert. Auch zukünftig glaubt Volkswagen an den chinesischen Markt und plant bis 2016 weitere 14 Milliarden Euro in die lokale Fertigung zu investieren. Aber auch beim Chipproduzenten Infineon stammen knapp 17 Prozent des Umsatzes aus China. Auch BMW erzielt einen Umsatzanteil von 16,8 Prozent. Ebenfalls zweistellig ist der chinesische Umsatzanteil bei Daimler.

 

In einer zweiten Gruppe von Unternehmen bewegt sich der Umsatzanteil des Chinageschäfts zwischen fünf und zehn Prozent. Zu diesen Unternehmen zählen Adidas, BASF, Bayer, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, Henkel, Linde oder Siemens.

 

Bei einer dritten Gruppe von Unternehmen spielt China jedoch immer noch eine untergeordnete Rolle. So macht die Allianz gerade einmal 0,2 Prozent ihres Umsatzes inChina, die Deutsche Bank 1,4 Prozent, Fresenius 0,7 Prozent, oder SAP 3,1 Prozent.

eac consulting

 

Die zukünftige Bedeutung von Emerging Markets ist immens: 84% der deutschen Unternehmen erwarten dort bis 2017 mindestens die Hälfte ihres weltweiten Umsatzes zu generieren...

GIA Studie

 

 

Die aktuellen Zahlen von Daimler die ich gesehen habe zeigten einen ca. 30% Anteil in China. Wobei auffällig war, dass hier nicht die kleinen Autos, sondern die großen mit der entsprechend höheren Gewinnspanne verkauft werden.

 

Aber es ist andersrum natürlich genauso, eine große Anzahl von Unternehmen aus dem EM Raum ist ebenfalls global unterwegs.

Eine Investititon in Unternehmen aus den DM bietet eine höhere Rechtssscherheit, hoffentlich geringere Korruption, bilanziert nach hier geltenden Recht und Informationen sind leichter zu beschaffen.

 

Vermutlich ist der Unterschied eher auf politischer Ebene zu suchen (Steuern etc.) und der BRIC Hype ist auch vorbei.

 

Gruß

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CHX

Wenn wir jetzt mal nur den normalen MSCI World nehmen, was würdet ihr sagen, wieviel EM-Geschäft steckt da circa drin?

 

So ca. 30%.

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Sapine

Ich denke eher 20-25 %

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RichyRich

Ich eher 25 - 30 % :lol: Nee, das trifft wohl ungefähr zu. die DMs aus dem Pazifik sind drin.

Und die restlichen DMs machen das übrige. Man denke nur mal an die ganzen Konsumriesen

ala CocaCola, Nestle oder etwa Automobilzulieferer und so weiter.

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Sapine

Eine Quelle konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht finden - vielleicht jemand anderes?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Zumindest für US Largecap: http://www.thereform...-sp-500-stocks/

 

Merrill’s Equity and Quant Strategy team, led by Savita Subramanian, has a list for you regardless of which camp you fall into. They calculate that the S&P 500 has about 14% revenue exposure to emerging market countries overall.

 

[...]

 

Source:

 

Don’t Call it a Pullback

BofA Merrill Lynch Equity and Quant Strategy

February 3rd, 2014

 

Die ML-Quelle scheint aber nicht öffentlich zu sein, jedenfalls finde ich zu dem Titel nichts.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Ich denke, die zweite Grafik kann nicht stimmen, Otto, denn USA/UK sind doch bei MK/ACWI total irrational über-, und die EM total ineffizient untergewichtet, wie jeder weiß. rolleyes.gif

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HazyDavy

Sein Grundgedanke ist aber zum Teil schon berechtigt...wir haben keine großen gegeneinander abgeschotteten Märkte in NA, E, P und den EMs,

sondern eine eng verflochtene globale Weltwirtschaft. Samsungs Wohl und Wehe hängt nicht an seiner Heimat, dem "Emerging Market" Südkorea

und Nestle, mag sie auch in der Schweiz beheimatet sein und in CHF bilanzieren, hängt von weltweiten Märkten ab.

 

Bei Small Caps mag die Unterscheidung noch relevanter sein...

 

Etwas off-topic, aber dass Morgan Stanley Südkorea immer noch als Emerging Market bezeichnet ist wirklich ein Witz...

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Sapine

Die Abgrenzung von EM und FM ist teils ähnlich absurd.

 

Danke Otto für die Zahlen.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Die Einteilung erfolgt aus Sicht eines (ausländischen) Investors, begutachtet die Kapitalmarktbedingungen vor Ort usw. BIP bzw. BNE (allgemeine Wirtschaftsdaten) sind nur ein Kriterium.

 

Z.B. hier die Methodik von MSCI. Auf S. 77 gibt es eine Tabelle mit Mindestanforderungen:

 

P1c4jeB.png

Auf den Folgeseiten wird das jeweils genauer definiert.

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