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Ukraine

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Ich fand diese Werbung schön:

 

Sehr unterschiedliche Leute und Schicksale. Und alle ziehen trotzdem am gemeinsamen Strang.

 

Das ist das, was die Ukrainer wesentlich besser machen, als die Russen, sie haben eine wesentlich höhere Fähigkeit, horizontale Organisationen zu bilden und so gemeinsam Probleme zu lösen. Habe gestern einen Artikel eines Ukrainers gelesen, der wohl zu den Oligarchen im Dnepropetrowsk-Gebiet nahe steht. Laut dem Artikel haben sie einen Fonds aufgebaut, über den sie ihre Aktivitäten finanzieren, haben Militärspezialisten angeheuert und mit ihnen drei Verteidigungswälle für Artillerie und schweres Kriegsgerät aufgebaut, eine Menge Kontrollpunkte, haben sogar eine eigene Drohnen-Produktion. Sie hätten 4 Selbstverteidigungs-Bataillons aufgebaut, dazu 4 freiwillige Bataillons, die dem Innenministerium unterstellt sind und eine Einheit des Rechten Sektors. Eine logistische Unterstützung der Truppen im Donetsker Flughafen wurde aufgebaut.

 

Sie hätten 5.000 Reservisten, für jeden wurden die Waffen eingekauft und im Notfall würden diese nach dem schweizer System zum Einsatz kommen. Es existieren Mobilisationspläne usw. Er meint, dass sie sich bereits gut vorbereitet haben für die Verteidigung der Stadt und des Gebiets.

 

Das ist genau das, wovon Putin Angst hat, - das vermögende Privatleute sich selbst organisieren und dem Kreml-Herrsscher Widerstand leisten.

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checker-finance

Das ist genau das, wovon Putin Angst hat, - das vermögende Privatleute sich selbst organisieren und dem Kreml-Herrsscher Widerstand leisten.

 

Wovor Putin Angst hat, ist wohl eher ein Ölpreis unter 60$. Dann kann er einpacken. Die Saudis tun Obama den Gefallen und spielen mit Ölpreissenkungen. Das trifft gleich drei aus der neuen Achse des Bösen: Rußland, Venezuela und Iran.

 

Putin und seine treuen Oligarchen haben die Möglichkeit, wieder wie früher ihren Reichtum zu genießen. Dazu müssen sie nur den Gang nach Canossa gehen, d. h. die Ukraine in Ruhe lassen und Assad fallen lassen.

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checker-finance

Ich war überrascht, einen derart lesenswerten Artikel von Herrn Soros anzutreffen, und er hat leider m.E. mit fast allem recht, was er da schreibt.

 

http://www.nybooks.com/articles/archives/2014/nov/20/wake-up-europe/?insrc=hpss

 

Sehe ich anders. Besonders diese Passage:

The other deficiency of the current European attitude toward Ukraine is that it fails to recognize that the Russian attack on Ukraine is indirectly an attack on the European Union and its principles of governance. It ought to be evident that it is inappropriate for a country, or association of countries, at war to pursue a policy of fiscal austerity as the European Union continues to do. All available resources ought to be put to work in the war effort even if that involves running up budget deficits. The fragility of the new Ukraine makes the ambivalence of the West all the more perilous. Not only the survival of the new Ukraine but the future of NATO and the European Union itself is at risk.

 

1. EU auf die Anklagebank, aber die USA haben alles richtig gemacht? Was genau soll denn diese Differenzierung rechtfertigen? Keinerlei Argumentation zu dieser gewagten These.

 

2. Dass das ein mittelbarer Angriff auf die EU und ihre Prinzipien sei, ist die Privatmeinung von Herrn Soros. Eine gewagte Wertung und eben keine Tatsache. Nun gut, man kann diskutieren was "mittelbar" bedeutet. Wenn das heißen soll, dass es in einem irgendwie und lose gearteten Zusammenhang stehen soll, meintwegen, aber es ist defintiv nicht so, dass sich die EU mit Rußland im Krieg befände "a country, or association of countries, at war to pursue a policy of fiscal austerity as the European Union continues".

 

3. Was soll man davon halten, dass ein international Großinvestor und Superreicher hier im mutmaßlich eigenem Interesse einen Krieg herbeischreiben will, um davon zu profitieren. Dass er von einer expansiven Geldpolitik profitiert, dürfte außer Frage stehen. Aber mit Krieg spielt man nicht. Ein Krieg herbeireden, um daran zu verdienen, ist aller unterste Kategorie.

 

4. Wenn er will, dass jemand die Ukraine rauskauft, dann kann er gerne mit seinem Privatvermögen anfangen oder die US-Regierung anhauen. Das Geld europäischer Steuerzahler ist jedenfalls nicht dazu da.

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Mr. Jones

3. Was soll man davon halten, dass ein international Großinvestor und Superreicher hier im mutmaßlich eigenem Interesse einen Krieg herbeischreiben will, um davon zu profitieren. Dass er von einer expansiven Geldpolitik profitiert, dürfte außer Frage stehen. Aber mit Krieg spielt man nicht. Ein Krieg herbeireden, um daran zu verdienen, ist aller unterste Kategorie.

 

4. Wenn er will, dass jemand die Ukraine rauskauft, dann kann er gerne mit seinem Privatvermögen anfangen oder die US-Regierung anhauen. Das Geld europäischer Steuerzahler ist jedenfalls nicht dazu da.

Klassisches argumentum ad hominem...

 

Du unterstellst ihm einen Krieg herbeireden zu wollen. Das ist eine Unterstellung und unterste Schublade - und so weiter. Du weißt ja, wie sowas ausgeht...

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
3. Was soll man davon halten, dass ein international Großinvestor und Superreicher hier im mutmaßlich eigenem Interesse einen Krieg herbeischreiben will, um davon zu profitieren. Dass er von einer expansiven Geldpolitik profitiert, dürfte außer Frage stehen. Aber mit Krieg spielt man nicht. Ein Krieg herbeireden, um daran zu verdienen, ist aller unterste Kategorie.

 

4. Wenn er will, dass jemand die Ukraine rauskauft, dann kann er gerne mit seinem Privatvermögen anfangen oder die US-Regierung anhauen. Das Geld europäischer Steuerzahler ist jedenfalls nicht dazu da.

Zu 3.:

George Soros hatte sich auch schon zur europäischen Staatsschuldenkrise geäußert. Über den Inhalt seiner Äußerungen kann man sich natürlich streiten, wobei er sie plausibel begründet. Die Tatsache, dass er ein Hedge-Fonds-Manager ist und in den Neunzigern erfolgreich gegen das britische Pfund wettete, verleiht der Sache allerdings einen gewissen Beigeschmack.

 

Zu 4.:

Dr. Michael Hasenstab hält im von ihm verwalteten Templeton Global Bond Fund bzw. Templeton Global Total Return Fund ebenfalls Staatsanleihen der Ukraine.

 

Edit: Aufgrund des Hinweises von TaurusX habe ich diesen Beitrag inhaltlich überarbeitet. :thumbsup:

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wendelin

1. EU auf die Anklagebank, aber die USA haben alles richtig gemacht? Was genau soll denn diese Differenzierung rechtfertigen? Keinerlei Argumentation zu dieser gewagten These.

 

Der Autor beschreibt, was die EU falsch macht. Vollständigkeit von ihm hat keiner verlangt. Dass ein Herr Soros die USA durch die Blume sieht, war zu erwarten. Das macht das, was er über die Vorgänge in Russland und der EU schreibt, aber nicht falsch.

 

2. Dass das ein mittelbarer Angriff auf die EU und ihre Prinzipien sei, ist die Privatmeinung von Herrn Soros. Eine gewagte Wertung und eben keine Tatsache. Nun gut, man kann diskutieren was "mittelbar" bedeutet. Wenn das heißen soll, dass es in einem irgendwie und lose gearteten Zusammenhang stehen soll, meintwegen, aber es ist defintiv nicht so, dass sich die EU mit Rußland im Krieg befände "a country, or association of countries, at war to pursue a policy of fiscal austerity as the European Union continues"

 

Als Insider sage ich Dir, dass sich Russland im Krieg befindet. Auch mit der EU, da ist der Krieg nur noch nicht heiß, es ist aber ein Angriff; Russland versucht, die EU in eine moskaugesteuerte eurasische Union zu konvertieren. Dass das die gesamte demokratische Ordnung gefährdet hat die EU nur noch nicht gemerkt bzw. ist auf einen Angriff von innen, wie Russland ihn orchestriert, überhaupt nicht vorbereitet. Und wie war das nochmal mit den U-Booten vor Schweden und den russischen Flugzeugen im NATO-Luftraum? Alles ein perfektes friedliches Bild, ja?

 

3. Was soll man davon halten, dass ein international Großinvestor und Superreicher hier im mutmaßlich eigenem Interesse einen Krieg herbeischreiben will, um davon zu profitieren. Dass er von einer expansiven Geldpolitik profitiert, dürfte außer Frage stehen. Aber mit Krieg spielt man nicht. Ein Krieg herbeireden, um daran zu verdienen, ist aller unterste Kategorie.

 

Unterste Kategorie ist es, davon zu sprechen, dass ein Krieg herbeigeredet wird, während bereits Menschen unter Dauerbeschuss stehen und gestorben wird. Dann ist der Krieg schon da.

 

4. Wenn er will, dass jemand die Ukraine rauskauft, dann kann er gerne mit seinem Privatvermögen anfangen oder die US-Regierung anhauen. Das Geld europäischer Steuerzahler ist jedenfalls nicht dazu da.

 

Ich denke tatsächlich, dass sich Soros nicht zu Wort gemeldet hätte, wenn nicht irgendwelche eigene finanziellen Interessen im Spiel wären. Sonst wäre er ja nicht Soros. Das ändert nichts daran, dass er viel Wahres sagt.

 

Wenn Soros daran verdient, dass Menscheleben, Demokratie und Prinzipien der Weltfriedensordnung verteidigt werden, so ist das zwar schmierig, aber mir lieber als wenn bestimmte Kreise im Kreml daran verdienen, ebenjenes zu zerstören.

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checker-finance

Du unterstellst ihm einen Krieg herbeireden zu wollen. Das ist eine Unterstellung und unterste Schublade - und so weiter. Du weißt ja, wie sowas ausgeht...

 

Tatsache ist, dass Soros die EU mit einer Staat bzw. Zusammenschluß von Staaten gleichsetzt, der sich im Krieg befindet.

 

Das ist eine groteske Verdrehung. Die EU befindet sich nicht im. Krieg und ist eben nicht von Rußland angegriffen worden.

 

Wer so übertreibt und verdreht wie Soros will offensichtlich, dass sich die EU verhält, wie wenn sie im Krieg wäre. Das ist nichts anderes als einen Krieg herbei zu reden. Somit handelt sich nicht um eine Unterstellung, sondern um eine plausible Schlußfolgerung aus dem, was Soros geäußert hat.

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Mr. Jones

Ein heißer Krieg? Nein. Der kalte ist schon längst wieder im Gange und wird auch andauern, wenn bspw. die Sanktionen aufgehoben werden. Russland hat sich schon in den baltischen Staaten vorgetastet, fliegt mit seinen Bombern Grenzverletzungen, fleddert an europäischen Grenzen, unterstützt Separatisten um die EU/NATO zu schwächen, akzeptiert aber selbst keine separatistischen Bewegungen im eigenen Riesenreich und spielt die Öl- und Gaskarte aus und hält in Moldawien, Georgien und Armenien weiterhin die Welt zum Narren.

 

Kriegerische Handlungen, nein. Feindselige Handlungen, ja.

 

Wir (EU/NATO/USA) sollten resolut antworten.

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TaurusX

 

Dr. Michael Hasenstab hatte im von ihm verwalteten Templeton Global Bond Fund bzw. Templeton Global Total Return Fund auch mal (nicht wenige) Staatsanleihen der Ukraine. Von diesen hat er sich jedoch inzwischen getrennt.

 

Nein er hält die Ukraine Anleihen immer noch...

Stand 30.09.2014 sind noch ca. 3% Ukraine im TGTR

 

post-18352-0-51426300-1414142132_thumb.jpg

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BondWurzel

Ich halte auch noch. :)

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checker-finance
Als Insider sage ich Dir, dass sich Russland im Krieg befindet. Auch mit der EU, da ist der Krieg nur noch nicht heiß, es ist aber ein Angriff; Russland versucht, die EU in eine moskaugesteuerte eurasische Union zu konvertieren. Dass das die gesamte demokratische Ordnung gefährdet hat die EU nur noch nicht gemerkt bzw. ist auf einen Angriff von innen, wie Russland ihn orchestriert, überhaupt nicht vorbereitet. Und wie war das nochmal mit den U-Booten vor Schweden und den russischen Flugzeugen im NATO-Luftraum? Alles ein perfektes friedliches Bild, ja?

 

3. Was soll man davon halten, dass ein international Großinvestor und Superreicher hier im mutmaßlich eigenem Interesse einen Krieg herbeischreiben will, um davon zu profitieren. Dass er von einer expansiven Geldpolitik profitiert, dürfte außer Frage stehen. Aber mit Krieg spielt man nicht. Ein Krieg herbeireden, um daran zu verdienen, ist aller unterste Kategorie.

 

Unterste Kategorie ist es, davon zu sprechen, dass ein Krieg herbeigeredet wird, während bereits Menschen unter Dauerbeschuss stehen und gestorben wird. Dann ist der Krieg schon da.

 

Welche Art von Insider-Autorität möchtest du denn für Dich in Anspruch nehmen?

 

Soros hat die EU mit einer im Krieg mit Rußland befindlichen Organisation gleichgesetzt. darum geht es. Selbst Du erkennst ja an, dass da kein Krieg ist, sondern nur ein "Angriff" ist - wie auch immer so ein Angriff definiert sein soll. Der Begriff ist ja schön schwammig, da kann man alles darunter verstehen.

 

Irgendwelche konkreten Indizien dafür, dass Rußland versucht, die EU in eine moskaugesteuerte eurasische Union zu konvertieren? Eher sieht es so aus, dass die USA versucht mit TTIP in ein us-amerikanisches Absatzmarktprotektorat zu konvertieren.

 

Die EU hat noch nicht gemerkt, dass durch Rußland die gesamte demokratische Ordnung gefährdet ist, aber Du hast gemerkt und erzählst nun allen. Schon klar.

 

In der EU stehen keine Menschen unter Dauerbeschuß und es sterben auch keine. Die EU befindet sich nicht in einem Krieg, aber Soros will einen solchen herbei reden, indem er so tut, als wären wir schon im Krieg.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

@Checker:

 

Es geht um den Kampf der Werte. USA und die EU haben andere Werte als Russland. Bei uns ist mittlerweile der Gedanke üblich, dass der Staat für die Menschen existiert, ihnen die Infrastruktur bereit stellen muss, für ihre persönliche Sicherheit und die Sicherheit ihres Vermögens sorgen muss.

 

Zarenrussland/Sowjetunion/modernes Russland war/ist auf dem Prinzip aufgebaut, dass der Mensch nichts wert ist. Er hat dem Staat zu dienen. Der Staat wird als "Mutter-Heimat" dargestellt, das ist ein Archetyp des gesellschaftlichen Bewusstseins, den man mit einer Göttin bei den alten Griechen vergleichen kann. Diesen Archetyp muss man anbeten und dem muss man Opfer bringen. Hier ist das berühmte russische Plakat aus den 40ern, wo die Mutter-Heimat "ruft" und in der Hand gleich passend den Text des Soldaten-Gelöbnis hält:

 

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Das Vermögen der Menschen ist natürlich auch nichts wert. Das erklärt die Ausschweifungen der russischen Mentalität beim Alkoholkonsum oder Geldausgaben, - die Russen wissen schlichthin nicht, ob sie morgen dieses Vermögen noch besitzen dürfen, daher greifen sie jetzt zu.

 

*Ironie an* Dass der (von Menschen zu schützende) Staat einer kleinen Gruppierung nutzt, die an der Macht ist, und die Menschenopfer so dem Machterhalt dieser Gruppierung nutzen sollen, das ist natürlich purer Zufall. *Ironie aus*

 

Bei uns und den Amis läuft es anders. Wie Volker Rühe mal über Putin sagte:

Ihm fehlt das Verständnis für zivilgesellschaftliche Prozesse.

 

Ja, wir haben eine Zivilgesellschaft. Und Menschenrechte. Und der Staat hat für die Zivilgesellschaft zu existieren und die Menschenrechte zu bewahren. Nicht nur einem ganz kleinen Kreis von Machtinhaber nutzen. Unser Modell (oder besser das US-Modell, welches die Amis uns in dern 1940er Gott sei Dank importiert haben) wirkt auf osteuropäische und arabische Länder anziehend. Sie wollen es auch so haben, wie wir. Und nicht wie Putin, Assad, die chinesische Machtführung etc.

 

Dieser Kampf der Werte ist voll im Gange.

 

Zum Thema heißer/kalter Krieg: Putin hat mich ehrlich gesagt verblüfft. Er hat eine neue Kategorie des "warmen" Krieges erfunden. Dieser wird nicht mit Atomwaffen, sondern inoffiziell von Söldnern + Freiwilligen + (zur Not auch) Berufssoldaten in Formen ohne Abzeichnungen geführt. Diese neue Kriegsart macht es ihm möglich, einen Krieg ohne vernichtende Atomwaffen und ohne eine (für seine Macht gefährliche) Großmobilisation zu führen. Ich finde diese Art des Krieges duchaus interessant und beobachte ihn mit Spannung. Unter anderem habe ich den Verdacht, dass dieser Krieg für Putin gewisse Gefahren beinhalten kann. Putin kann sich ohne Gesichtsverlust bei eigener Bevölkerung schlecht leisten, den Krieg zu verlieren. Gewinnen kann er ihn nicht mehr, unter anderem weil er seine gesamte Armee nicht in die Ukraine schicken kann, - diese Opfer wird ihm die eigene Bevölkerung nicht verzeihen. Die Ukrainer sind aber mittlerweile militärisch besser drauf und haben zum Verteidigungskrieg gewechselt. Das heißt, die Separatisten müssten 3-5-Mal überlegen sein, um militärisch erfolgreich anzugreifen. Sind sie aber nicht und werden sie auch nicht mehr. Sie greifen an und werden (mit geringeren Opfern auf der ukrainischen Seite) niedergemetzelt. Die Angriffe auf den Flughafen in Donetsk erinnern mich an Versuche der 6 Armee, Stalingrad einzunehmen. Das Problem dabei: die Ukrainer können die "Volksrepublik Donetsk" so mit geringen Verlusten jahrelang im Schach halten. Und Putin muss ständig für Nachschub an Leuten und Munition sorgen. Mit daraus für ihn steigenden innenpolitischen Risiken. Die Ukrainer haben mittlerweile von Putin sogar gelernt, Friedensverträge auf Papier zu unterschreiben. :-

 

Ich bin also gespannt, wie dieser Warme Krieg ausgehen wird, die Situation ist spannend. Ich finde es jedenfalls gut und richtig, die Ukrainer zu unterstützen. Sie kämpfen für unsere Werte. OK, für US-Werte, die wir gezwungenermassen übernommen haben, aber dennoch freiwillig und gerne weiter pflegen. :thumbsup: Mit Truppen müssen wir nicht, es gibt aber viele andere Möglichkeiten, die Ukraine zu unterstützen.

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checker-finance

Wir die Guten, die Russen die Bösen - na ja. Rekrutierungsplakate als Beleg zu nehmen, halte ich auch für gewagt. Da gibt ähnliche Plakate von Uncle Sam und Kennedy hat gesagt: " Frage nicht was der Staat für Dich tut, sondern was Du für den Staat tun kannst."

 

War es nicht Kaffeetasse, der immer wieder Wehner zitiert hat: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen? Die Ukraine kämpft nicht für Demokratie und Menschenrechte. Sieht mir eher danach aus, als ob sich die ukrainischen Regierungen dem Meistbietenden an Hals werfen.

 

Kann man alles anders sehen, aber was man nicht uminterpretieren kann ist, dass Putin der EU nicht den Krieg erklärt hat. Eher anders herum: Die Sanktion war ein einseitiger feindseliger Akt der EU und der USA gegen Rußland. Trotzdem liefert Gazprom weiter russisches Gas an Polen und osteuropäische Staaten. Wenn die dann allerdings vertragsbrüchig werden, schränkt Gazprom die Lieferungen ein.

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checker-finance
Ja, wir haben eine Zivilgesellschaft. Und Menschenrechte. Und der Staat hat für die Zivilgesellschaft zu existieren und die Menschenrechte zu bewahren. Nicht nur einem ganz kleinen Kreis von Machtinhaber nutzen. Unser Modell (oder besser das US-Modell, welches die Amis uns in dern 1940er Gott sei Dank importiert haben) wirkt auf osteuropäische und arabische Länder anziehend. Sie wollen es auch so haben, wie wir. Und nicht wie Putin, Assad, die chinesische Machtführung etc.

 

Dieser Kampf der Werte ist voll im Gange.

 

In Ungarn beispielsweise hat das Volk einen Regierungschef gewählt, der mir kein überzeugter Anhänger von Demokratie, Menschenrechten und Europäischer Einigung zu sein scheint. Da stößt die anziehungskraft wohl an ihre Grenzen.

 

In Nordafrika wollen die Menschen offenbar auch keine westlichen Werte und Zivilgesellschaften. In freien Wahlen setzen sich chauvinistische islamische Parteien durch. Manche nicht-islamische Minderheit dürfte es unter den vorherigen Potentaten besser gehabt haben.

 

Ich persönlich schätze die westlichen Zivilgesellschaften, aber Russophobie hilft uns nicht weiter. Auch wenn man Putin nicht mag, er ist nun einmal da, er ist mächtig und damit muß man leben. Einigermaßen geschickt finde ich die Ölpreiswaffe. Ölpreise unter 80 USD dürften für Putin ein erhebliches Problem darstellen.

 

EU und USA werden aber eine Lösung finden müssen, die Putin ein gesichtswahrendes Nachgeben ermöglicht. Eskalation ist da schlicht nicht hilfreich.

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BondWurzel
EU und USA werden aber eine Lösung finden müssen, die Putin ein gesichtswahrendes Nachgeben ermöglicht. Eskalation ist da schlicht nicht hilfreich.
Müssen nicht, sie können auch warten bis Putin sich abgenutzt hat - verstärkt durch die wirtschaftlichen Probleme.

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checker-finance
EU und USA werden aber eine Lösung finden müssen, die Putin ein gesichtswahrendes Nachgeben ermöglicht. Eskalation ist da schlicht nicht hilfreich.
Müssen nicht, sie können auch warten bis Putin sich abgenutzt hat - verstärkt durch die wirtschaftlichen Probleme.

 

Wirtschaftliche Probleme hat insbesondere die EU selbst mehr als genug. Die Sanktion schädigen Rußland, aber sie sind auch Selbstschädigung.

 

Das Werden die USA und EU auch nicht beliebig lange durchhalten können. Je länger es dauert, desto mehr werden Rußland und China zusammenarbeiten. Wer freudetrunken und machtbesoffen glaubt und hofft, Rußland demütigen zu können, riskiert viel Einsatz für wenig Gewinn.

 

Es liegt im interesse der USA und der EU, sich mit Putin so schnell wie möglich einig zu werden.

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BondWurzel

Putin hat den Westen gedemütigt, doch nicht umgekehrt. Der Westen sitzt am längeren Hebel, das sieht man z.b. am Ölpreis und an den Finanzierungsmärkten, die sanktioniert werden, da nützt auch keine Chinapipeline, die 2018 erst fertig ist, China braucht den Westen auch. Un der Rubel stürzt jeden Tag weiter ab.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Ein Kalkül:

https://www.facebook...853947431282157

 

Entnommen von Echo Moskau, einer der letzten freien Sender in Russland (unten auf der Seite gibt es auch den Link zum Original). Macht auf seine Weise auch einen gewissen Sinn. Wenn man bedenkt, dass Russland in der Nacht des schottischen Unabhängigkeitsreferendums einen Atombomber dorthin schickte, der dort am frühen Morgen ankam, könnte man es schon als Einschüchterung durch Kraft des Willens betrachten. Putins persönliches Schicksal ist damit verbunden, wenn man seine Politik nicht eindämmt, wird der nicht aufhören.

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Akaman

Wenn man bedenkt, dass Russland in der Nacht des schottischen Unabhängigkeitsreferendums einen Atombomber dorthin schickte, der dort am frühen Morgen ankam, könnte man es schon als Einschüchterung durch Kraft des Willens betrachten.

Ich bitte um Verschiebung nach

https://www.wertpapier-forum.de/topic/27287-verschwoerungstheorien/

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Dann musst du das der RAF aber auch sagen, Akaman.

 

Scottish Independence Referendum

Thursday, 18 September 2014

 

Vom 19.9. Ein paar Stunden braucht es schon von Murmansk oder wo auch immer nach Schottland. Russland ist näher als man denkt. Und im letzten halben Jahr hat dort ein Radikalisierungsprozess der Gesellschaft stattgefunden, den man hier noch gar nicht wiklich erfasst hat. Vertrau mir, ich hatte eigentlich Ende letzten Jahres begonnen, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, weil mir russische Anleihen attraktiv erschienen. Seitdem ist viel, viel passiert. Wenn ich hier alle Dinge aufführen würde, würdest du mir kaum glauben. Und ich bin solchen postsozialistischen Ländern durchaus nicht schlecht gesonnen, wie du vielleicht bei einigen Diskussionen mitbekommen haben solltest. Und sicherlich kein McCarthywiedergänger wie Mr. Jones.

 

http://www.telegraph...an-bombers.html

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Kaffeetasse

Ich habe mit zwei Dingen ein Problem:

1) Macht Putin (bzw. Russland) bitte nicht größer, als er ist. Russland ist meiner Meinung nach eine Art "Kranker Mann" wie das Osmanische Reich vor 100-200 Jahren.

Da kann Putin rumpoltern, reden und tun, was er will...ich verweise einfach mal auf die von Herrn S.-L. aufgestellten Thesen in seinem Klassiker

"Russland im Zangengriff" (R vs. NATO, R vs. China, R vs. Islam). Die Russen sind noch mehr ein "sterbendes Volk" als die Deutschen,

die russische Wirtschaft hängt weiter größtenteils am Ölpreis, das konnte auch ein Putin nicht entscheidend ändern.

 

 

2) Statt immer zu überlegen und zu interpretieren, was andere denken, wollen oder erstreben (Putin, Poro, die Amis, die Separatisten...),

sollten wir lieber bei uns anfangen. Was sind unsere deutschen bzw. europäischen Interessen und wie sollten wir sie wahrnehmen bzw. was fehlt,

um dies optimal zu tun?

 

Wer hier wen demütigt, was ist denn das für eine Unsinnsfrage...genauso wie die These, Putin wolle Europa beherrschen. So naiv ist der Mann nicht.

Ökonomisch ist ein Konflikt weder für Russland noch für die Europäer hilfreich und sollte eigentlich tunlichst vermieden werden.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Und was ist, wenn man nichts mehr zu verlieren hat? Tu dir einfach mal ein wenig Sputnikipogrom und zwar die richtige, russische Seite nicht den deutschen Aufruf. Ich sehe da reine Aggression auch wenn es Selbstagression ist, sieh dir Kaminers Blog des letzten halben Jahres an und dann überleg mal wie das System Putin funktioniert: Er kam als recht uncharismatischer Funktionär des FSB an die Macht und profitierte von der Rohstoffhausse im letzten Jahrzehnt. 2008 zog er sich zunächst zurück und hätte als PM die von ihm so beklagten Themen wie Korruption, extraktive Wirtschaftsstruktur usw. angehen können. Hat er nicht getan. Stattdessen paukte er ein Zehnjahresaufrüstungsprogramm durch, das nächstes Jahr den Militärhaushalt auf 81 Mrd. (offiziell, wenn du dir den IWF-report durchliest, wirst du feststellen, dass inzwischen 25% des Budgets geheim sind und nur ca. die Hälfte des Budgets überhaupt erfasst werden.) anschwellen lässt, während Gesundheitsversorgung auf 10 Mrd. und Bildung auf 8 Mrd. gekürzt werden. Er möchte weiter Weltmacht spielen und genau das ist das Problem, Russland ist eine ernstzunehmende Regionalmacht, aber keine Weltmacht. Auch Frankreich, Deutschland und Großbratinnien mussten das lernen. Russland auch, nur anscheinend ist es dazu nicht bereit. Ich erkenne in Putin inzwischen sogar eine Art Milosevic. Milosevic erzählte immer weiter was vom Amselfeld und Putin erzählt etwas von der Krim als Geburtswiege.Er fängt mit seiner Hybris an, Russland zu zerstören und das meine ich ernsthaft. Ich wünsche mir bestimmt nicht zwanzig Kadyrows, jeder mit ein paar dutzend Atomraketen, aber Putin überspannt den Bogen so sehr, dass er selbst zum Totengräber Russlands werden könnte. Er hasst dieses nationale Russland und die anderen national begründeten Nachfolgerepubliken der Sowjetunion im übrigen zutiefst, davon bin ich überzeugt. Nur anstatt sich um sein eigenes Land zu kümmern und ihm zumindest ansatzweise eine Zukunft aufzubauen, hat er nun den Weg des außenpolitischen Hasadeurstums gewählt. Außenpolitische Erfolge sollen über innenpolitische Probleme hinwegtäuschen. Das wird nicht lange gutgehen, weil, wie du richtig feststelltest, die Substanz einfach nicht mehr vorhanden ist. Außerdem braucht es bei außenpolitischen Erfolgen immer eine Steigerung, um noch identitätsstiftend zu wirken. Donbass (Ruhrpott) gegen Krim ist schon sehr schwach und im nächsten Jahr werden die Menschen auch die Rechnung präsentiert bekommen. Und da ist dann nichts mehr mit nationaler Hochstimmung, dann muss es die nächste Dosis geben. Oder der Hofstaat entschließt sich zu einer Palastrevolution, aber das System Putin ist inzwischen so auf diese einzige Person ausgerichtet, dass ich nicht weiß, ob ein Führungswechsel so ohne weiteres möglich ist.

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checker-finance

Wenn man bedenkt, dass Russland in der Nacht des schottischen Unabhängigkeitsreferendums einen Atombomber dorthin schickte, der dort am frühen Morgen ankam, könnte man es schon als Einschüchterung durch Kraft des Willens betrachten.

Ich bitte um Verschiebung nach

https://www.wertpapier-forum.de/topic/27287-verschwoerungstheorien/

 

Die Quelle klingt allerdings leicht anders als Deine eigenwillige Interpretation:

"RAF sources said the launch from RAF Lossiemouth was routine and the Bears did not enter UK air space."

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