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Sebas

Was tun mit Riestervertrag?

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Sebas
· bearbeitet von Sebas

Hallo liebes Forum,

 

wie vermutlich viele andere auch habe ich mir zu Beginn meiner Berufstätigkeit einen Riestervertrag aufschwatzen lassen. Nachdem ich zuletzt wieder viel Negatives darüber gelesen habe, frage ich mich, was ich am besten mit dem Vertrag machen soll: kündigen, beitragsfrei ruhen lassen, weiter besparen oder Produktwechsel (zu fondsgebundener Variante)? Die Nachteile der Kündigung sind mir bekannt. Aufgrund von geringem Einkommen in den nächsten zwei Jahren kann ich die aktuellen Sparraten aber eher nicht halten...

 

Zu meiner Situation:

 

Ich bin 28 Jahre alt, ledig, kinderlos, wohne alleine zur Miete, habe ein (gutes) Juraexamen und gerade meine Promotion abgeschlossen. Zuletzt hatte ich eine Teilzeitstelle im ÖD und beginne demnächst mit dem Referendariat. Später werde ich entweder als Anwalt/Richter arbeiten oder zurück an die Uni gehen. Ich habe ca. 20k liquides Vermögen und folgende Verträge:

 

Riesterrente (Debeka, Tarif F 2 - für Beamte und ÖD, Typ Rentenversicherung)

 

garantierte monatliche Rente: 7,82 :rolleyes: (Stand 03/2013)

Laufzeit: 01.01.2010 - 01.05.2052

Sparrate: aktuell 97,70

Kapital: aktuell ca. 3000,-

 

Privathaftpflichtversicherung (Asstel)

 

Versicherungssumme für Personenschäden und Sachschäden: 10.000.000

Versicherungssumme für Mietschäden: 10.000.000

Forderungsausfalldeckung: Ja, ab 2.500

andere Versicherungsleistungen: Schlüsselverlust

Beitrag: ca 50,-/Jahr

 

BU Versicherung ohne Sparen (debeka, BV-S 01/09)

 

vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente: 1.000,- (wird genauso wie die anderen Verträge in Zukunft wohl noch aufgestockt werden)

Berufsgruppe: Jurist

Laufzeit: 12/2010 - 12/2048

Beitrag: 42,- mtl.

 

Hausratversicherung (Ammerländer, Hausrat Exclusiv)

 

Versicherungssumme für den gesamten Hausrat: 37.500

Beitrag: ca. 50,-/Jahr

 

Bausparvertrag (BHW, Dispo maXX)

 

Bausparsumme:14.000

Zins für das Bausparguthaben: 1% plus ggf. Bonus

Zins für das Bauspardarlehen: 2,9%

Laufzeit: 03.12.2009 -

Beitrag: 42 mtl.

 

Lebensversicherung (debeka, DK5/AM mit UZV, und Dynamik Typ A)

Laufzeit: 01.12.2004 - 01.12.2050

Summe aktuell (im Jahr 2050): 35.258

Beitrag aktuell: 47,48 mtl.

Sobald ich etwas mehr Geld verdiene, möchte ich zudem für die Altersvorsorge in einen ETF-Fondssparplan investieren. Über Immobilien habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Für einen Tipp, was ich mit dem Riestervertrag machen soll, wäre ich sehr dankbar!

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Der genannte Riester Vertrag gehört mit zu den besseren / besten Angeboten am Markt, vorbehaltlich individueller Eignung (Fördersituation, Durchhaltekraft bis Rentenbeginn). Ich würde den Vertrag in jedem Fall beibehalten. Über das mit welcher Sparrate kann man ohne Kenntnis der Fördersituation (Alter / Einkommen? / Ggf. Kinder) nichts sagen. Dafür sind halt auch die Richtlinien zur Themeneröffnung gedacht.

 

Die BU sollte für jemanden mit akademischer Ausbildung - selbst im öffentlichen Dienst - erheblich unterdimensioniert sein (Angaben zum Einkommen fehlen). Die Hausratversicherung erscheint von der Versicherungssumme auch sehr niedrig angesetzt (ungefähre qm Größe der Wohnung und ob Single oder 2. Person in Wohnung wäre interessant zu wissen).

 

edit: Nur um nicht zu verwirren die Ergänzung hier noch mal: Ja, kinderlos ist klar, war nur eine Aufzählung zu "Fördersituation". Gleiches gilt für Single / 2. Person bei der Hausrat ... Aufzählungscharakter.

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Sebas

Der genannte Riester Vertrag gehört mit zu den besseren / besten Angeboten am Markt, vorbehaltlich individueller Eignung (Fördersituation, Durchhaltekraft bis Rentenbeginn). Ich würde den Vertrag in jedem Fall beibehalten. Über das mit welcher Sparrate kann man ohne Kenntnis der Fördersituation (Alter / Einkommen? / Ggf. Kinder) nichts sagen. Dafür sind halt auch die Richtlinien zur Themeneröffnung gedacht.

 

Die BU sollte für jemanden mit akademischer Ausbildung - selbst im öffentlichen Dienst - erheblich unterdimensioniert sein (Angaben zum Einkommen fehlen). Die Hausratversicherung erscheint von der Versicherungssumme auch sehr niedrig angesetzt (ungefähre qm Größe der Wohnung und ob Single oder 2. Person in Wohnung wäre interessant zu wissen).

 

Hallo,

 

danke für die schnelle Rückmeldung. Die meisten der von Dir gewünschten Infos stehen eigentlich schon oben. Hier die ergänzte Version:

 

Ich bin 28 Jahre alt, ledig, kinderlos und wohne alleine. Aktuell verdiene ich ca. 1.6 netto im ÖD. Ab nächsten Monat sind es aber nur noch ca. 1.3 als Referendar (mit Nebentätigkeit) - in zwei bis drei Jahren dann hoffentlich detutlich mehr. Meine Wohnung ist 50 qm groß.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Hab selbst gemerkt, dass die Angaben leicht verwirrend sind. Mir gings mehr darum, was bei solchen Dingen in die Themeneröffnung sollte.

 

So, noch mal etwas genauer:

 

Bei der BU bist du mit aktuellem Einkommen auf ca. 80 % des Nettos als BU Rente limitiert. Wobei ich gestehen muss, dass ich mit der Debeka BU in Bezug auf die Grenzen der BU Rente nicht vertraut bin. Hier würde ich aber noch mit dem aktuellen Netto die Debeka aufsuchen und die BU anpassen. Würde auf mind. 1,2k erhöhen und eine Dynamik von bspw. 5 % reinpacken lassen. Alternativ käme eine Nachversicherungsgarantie in Frage, die Debeka hat meines Wissens aber nur Nachversicherungsoptionen (keine Garantie für diese Angabe). Aber wie gesagt, BU sehe ich den größten Handlungsbedarf. Einfach mal Termin machen ...

 

---

 

Die Riester. Grundsätzlich passt der Vertrag sehr gut. Klassische RRV bei einer im Bereich Leben leistungsfähigen Gesellschaft mit ÖD Tarif und vergleichbar moderaten Kosten. An dem Vertrag gibts eigentlich nichts zu meckern. Lass dich nicht von Idioten verunsichern, die Riester nicht im Ansatz verstanden haben, dafür aber ganz groß im Wiederholen von Vorurteilen auf Stammtischniveau sind.

 

Von der Fördersituation her drängt sich Riester aktuell allerdings nicht auf. Heißt, bis 30.000 Euro Brutto ist Riester eher ein "kann man mitnehmen" für Singles. Richtig interessant wirds aus Sichtweise steuerliche Förderung, wenn man erst mal die 40k hinter sich gelassen hat. Das sollte in deinem Fall aber greifbar sein.

 

Wenn du das Geld aus Riester derzeit dringend andersweitig benötigst, dann setz halt die Sparraten wieder runter. Die kannst du auch wieder erhöhen, wenn die 40k gefallen sind. Wenn du das Geld nicht brauchst, lass den Vertrag wie er ist.

 

---

 

Die Hausrat ist unter dem Aspekt Versicherungssumme zu qm bedarfsgerecht gewählt (Unterversicherungsverzicht vereinbart).

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Sebas
· bearbeitet von Sebas

Die BU kann m.W. bei Bedarf aufgestockt werden - so wurde es mir jedenfalls bei Vertragsabschluss versichert. Das habe ich auch geplant, sobald ich mehr Geld verdiene. Aktuellen Bedarf habe ich hier eigentlich nicht gesehen, weil ja absehbar ist, dass ich in zwei Jahren richtig verdiene (entweder als Beamter oder im freien Beruf). Ich werde mich aber noch mal bei meinem Kundenbetreuer erkundigen.

 

Was passiert eigentlich mit einem Riestervertrag, wenn man Beamter wird?

 

Den Riestervertrag behalte ich dann. Ich könnte die Raten auch in den nächsten beiden Jahren auf dem bisherigen Niveau halten, was im Hinblick auf die staatliche Förderung wohl gut wäre. Anderweitige Investitionen stehen bei mir ja nicht an und ich habe neben Erspartem auch unregelmäßige Zusatzeinkünfte aus selbstständiger Tätigkeit, die ich für die RR aufwenden könnte.

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polydeikes

Und was passiert, wenn binnen der nächsten 2 Jahre das Schicksal zuschlägt? Bist du dann bis 28 auf die Schulbank gegangen für 1000 Euro BU Rente, die in 30 Jahren keine 600 Euro Kaufkraft mehr haben? Anspruch auf Erwerbsminderungsrente dürfte ja auch gen 0 gehen in deinem Fall ...

 

Also ich würde nicht warten ...

 

---

 

Nix passiert mit Riester bei Beamten. Musst halt beim Dienstherren der Übermittlung deiner Daten zustimmen (sonst nix Zulagen). Beamte können gefördert riestern.

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Sebas

Aber ob mir dann 1.200 so viel mehr bringen? Da müsste ich ja gleich viel höher gehen, was aber finanziell schwierig wäre neben den ganzen anderen monatlichen Verpflichtungen.

 

Habe mich oben verschrieben: meinte nicht Beamte, sondern beim Wechsel in einen freien Beruf (Anwalt)? Habe gehört, dass RR dort nicht geht.

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polydeikes

So wie ich das verstanden habe, hast du 1000 Euro BU Rente. Diese sind weder aktiv (Beitragssteigerung bspw.) noch passiv (Rentensteigerung im Leistungsfall) dynamisiert. Das ist aus meiner Sicht nicht bedarfsgerecht.

 

Was die Debeka in ihrem Tarifuniversum bieten kann, das weiss ich nicht. Das soll entsprechend ein Debekamuggel klären. Dafür haben die halt ihre AO.

 

---

 

Als Anwalt bist du ggf. in einem berusständischen Versorgungswerk rentenversichert. Damit entfiele die Förderberechtigung, aber es verfällt nicht die bis dato erhaltene Förderung. Ggf. wäre man dann bei einer Heirat später mittelbar förderberechtigt, auch möglich.

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