Sonnenkind Februar 16, 2014 · bearbeitet Februar 16, 2014 von Sonnenkind Liebe Mitglieder des Wertpapierforums, ich hoffe, die Kategorie ist die richtige und ich verstosse mit meiner Frage nicht gegen die Regeln des Forums. Ich weiss, dass man normalerweise eine ganze Menge Infos mitliefern soll, aber in meinem Fall geht es um etwas anderes... Ich brauche zunächst eine sehr allgemeine Einschätzung durch Euch Finanzexperten So, jetzt aber zu meiner Frage: Ich bin 33, Musikerin, und meine Eltern (Rentner) haben ein Kapital von 200.000 Euro angespart, das momentan ungenutzt auf der Bank vor sich hin dümpelt. über den Zinsatz brauchen wir nicht reden, also akuter Handlungsbedarf. Natürlich denken wir daran, eine Wohnung für mich oder als Kapitalanlage in Berlin (wo ich wohne) zu kaufen. Also, Wohnung bis 200.000 (inkl. Kosten) aussuchen, Cash auf den Tisch und fertig. Doch: Ich frage mich, ob das der beste Weg ist? Alternativ könnte man ja das niedrige Zinsniveau für Kredite ausnutzen und bsp. nur 100.000 direkt bezahlen, den Rest langfristig finanzieren und die restlichen 100.000 in andere Anlageformen stecken. Wir haben in der Familie leider keine Finanzexperten und halt nur die üblichen schlechten Laien-Erfahrungen mit Fond-Anlagen und Kurseinbrüchen gemacht... daher wollte ich hier mal nachfragen, ob ihr mir ganz grundsätzliche Denkanstösse geben könnt, was sich in unserem Fall anbieten würde. Ich weiss, das ist sehr allgemein, aber wie gesagt, stehen wir ganz am Anfang. Wichtig wäre noch, daß meine Eltern eine solide Rente beziehen, ich selbst jedoch aufgrund meiner Künstlerexistenz keine großen finanziellen Risiken schultern kann. Vielen lieben Dank schonmal und einen schönen Start in die Woche. Tanja Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Februar 16, 2014 Hallo Tanja und willkommen im Forum ! Alternativ könnte man ja das niedrige Zinsniveau für Kredite ausnutzen und bsp. nur 100.000 direkt bezahlen, den Rest langfristig finanzierenund die restlichen 100.000 in andere Anlageformen stecken. Das Problem liegt darin, dass du für deine übriggebliebenen 100.000 € bei sicheren Anlagen noch weniger Zinsen erhälst als du bei der Bank zahlen musst. Die Abgeltungssteuer ist kein Problem bei der Summe. Umgekehrt kannst du die Zinsen selbgenutzter Immobilien nicht steuerlich absetzen. Man könnte auf die Idee kommen, für die übrigen 100.000 € eine weitere Wohnung zu kaufen und zu vermieten. Die Zinsen für den zusätzlichen Kredit sind steuerlich absetzbar. Aber dann hast du Arbeit damit, möglicherweise auch Leerstände oder Mietnomaden, Ist nur was für erfahrene Investoren die Einzelrisiken auf mehrere Objekte umlegen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mzl Februar 17, 2014 · bearbeitet Februar 17, 2014 von mzl Hallo Tanja und auch von mir herzlich willkommen im Forum! Naja, trotz Deiner Angaben bleiben noch ziemlich viele Fragen offen. Zum Beispiel, ob das Geld jetzt schon per (indirekter) Schenkung an Dich gehen soll oder ob es nicht in erster Linie für die Rentenzeit Deiner Eltern gedacht ist. Ich nehme einmal an, dass Du Einzelkind bist, andernfalls hätten Deine Geschwister auch noch ein Wörtchen mitzureden. Habt Ihr bzw. Deine Eltern bereits Erfahrungen mit Wohneigentum? Falls nein, würde ich von einer derartigen Lösung sofort abraten. Ich weiß, dass die meisten Deutschen funkelnde Augen beim Thema Immobilien bekommen, aber es lauern viele Fallstricke. Der Berliner Markt hat in den letzten Jahren stark aufgewertet, so dass die Zeit der Schnäppchen vorbei sein dürfte. Mit 200 TEUR bekämest Du bestimmt noch etwas Nettes, doch das Klumpenrisiko wäre in diesem Fall erheblich. Darüber hinaus kann es leider immer sein, dass die eigenen Eltern irgendwann (leider auch sehr überraschend) zum Pflegefall werden, deswegen sollte die Privatschatulle für solche Fälle gefüllt sein und 100 TEUR gehen relativ schnell dabei drauf, sofern Deine Eltern nicht über eine sehr üppige Rente verfügen... Generell bietet sich immer die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen an. Falls das Geld prinzipiell als Schenkung bzw. Erbe für Dich gedacht ist, würde ich über eine Dreiteilung nachdenken, z.B. 100 TEUR in sichere Anlagen mit hoher Liquidität, 50 TEUR in ein langfristig ausgelegtes, weltweit diversifiziertes Aktiendepot, 10 TEUR als Künstler-Notgroschen aufs Tagesgeldkonto und die verbleibenden 40 TEUR eventuell als Eigenkapitalanteil für eine kleine Wohnung einsetzen. Du bist wahrscheinlich relativ bescheiden in Anbetracht Deiner übersichtlichen bzw. zumindest unsteten Einkünfte, deswegen würde ich mir an Deiner Stelle wenn überhaupt nur eine kleine 1- bis 2-Zimmer-Wohnung kaufen. Aus eigener leidvoller (Künstler-)Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du ohnehin Probleme haben wirst, einen Kredit zu bekommen. Und Deine Eltern als Rentner sollten lieber keinen länger laufenden Kredit mehr aufnehmen, zumal Du nicht die solventeste Mieterin wärest. Zur Miete zu wohnen, so man denn als Aussätziger äh Künstler überhaupt eine Wohnung in der Stadt bekommt, hat eben auch viele Vorteile. Man kann ja auch schwer abschätzen, wohin einen das Künstlerleben so verschlägt! So viel für den Anfang, weil ich raten muss und im Dunkeln tappe. Bitte präzisiere die Ausgangslage, damit wir Dir konkretere Ratschläge geben können. Am besten füllst Du das Standardformular für Neulinge mit umfassender Fragestellung aus, damit die Diskussion von Anfang an möglichst strukturiert verläuft. P.S. für Dich als mutmaßlichen Sonderfall: Verfügst Du überhaupt über regelmäßige Einnahmen z.B. aus einer Lehrtätigkeit, Tantiemen, etc.? Bist Du Mitglied der KSK? Der Normalfall, den wir hier diskutieren, ist eben der Angestellte mit gesetzlicher Krankenversicherung, geregelten Einkünften usw.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 17, 2014 · bearbeitet Februar 17, 2014 von tyr Ich bin 33, Musikerin, und meine Eltern (Rentner) haben ein Kapital von 200.000 Euro angespart, das momentan ungenutzt auf der Bank vor sich hin dümpelt. über den Zinsatz brauchen wir nicht reden, also akuter Handlungsbedarf. Hallo Sonnenkind, ich sehe gar keinen "akuter Handlungsbedarf", sondern eher nur Bedarf, dafür zu sorgen, dass das Kapital erhalten bleibt und vor Entwertung durch unpassende Kapitalanlagen und/oder die Inflation geschützt wird. Eine sehr ähnliche Frage gab es vor Kurzem im Forum übrigens schon einmal, du kannst dich dort einlesen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/41472-200k-anlegen-fur-altere-leute/ Ich schlage erstmal vor, das Geld auf ein gut verzinstes kostengünstiges Tagesgeldkonto mit deutscher Einlagensicherung zu bringen. Das geht sehr zügig und kostet bis auf ein wenig Aufwand (fast) nichts. Beispiele für dauerhaft gute Tagesgeldkonten ohne sonstige Gebühren oder Lockvogelangebote aus der Finanztest: AKF Bank Tagesgeld: http://www.akf.de/privatkunden/renditefinanz/ CosmosDirekt Tagesgeld Plus (Einlagensicherung durch Protektor): http://www.cosmosdirekt.de/produkte/geldanlage/geldanlage/tagesgeld/ FFS Bank Tagesgeld: http://www.ffsbank.de/ffs-tagesgeld.html Bei 200.000 Euro besser zwei Tagesgeldkonten bei verschiedenen voneinander unabhängigen Instituten eröffnen. Dann sind pro Institut 100.000 Euro in der Einlagensicherung im Pleitefall abgesichert. Damit ist das Geld dann erstmal annähernd in der Nähe eines Inflationsausgleichs und täglich verfügbar, bis ihr eine solide und diversifizierte Anlagestrategie auf die Beine gestellt habt. Und du bist ziemlich sicher vor Ärger, wenn deine Eltern das Geld doch auf einmal brauchen sollten, da der Wert erhalten geblieben ist und verfügbar bleibt. Relativ "spontan" und vor allem bei der derzeitigen Immobilienmarktlage eine Immobilie anzuschaffen halte ich für keine gute Idee. Dort wäre dann ein Großteil des Geldes gebunden und nicht verfügbar. Und ihr hättet ein großes Klumpenrisiko am Bein sowie erstmal hohe Transaktionskosten Geld -> Immobilienwert gezahlt, wo gar nicht klar ist, ob du die nächsten 20 Jahre wirklich in dieser Immobilie zubringen wirst und ob diese dann am Ende überhaupt inklusive aller Kosten wirklich wenigstens einen Inflationsausgleich schafft ist auch Spekulation. Ich empfehle dir daher erstmal, das Geld auf ein sicheres und gut verzinstes Tagesgeldkonto zu bringen und dann in aller Ruhe zu überlegen, welche Optionen mittel- und langfristig sinnvoll erscheinen. Sich über die Möglichkeiten zu informieren und rational zu überlegen, welche Variante sinnvoll sein kann braucht Zeit. Ich empfehle auch, das Thema zumindest am Anfang möglichst ohne "Berater", die von Provisionen leben, anzugehen. Unabhängige Informationen und Meinungen einholen, in Ruhe darüber nachdenken und dann eigenverantwortlich und informiert handeln. Ich empfehle auch dringend, die familiären Abhängigkeiten zu bedenken. Deine Eltern könnten das Geld nämlich später vielleicht doch benötigen, wenn Krankheiten auftreten oder ein Pflegefall entsteht. Mal als Beispiel. Dann war es möglicherweise doch keine gute Idee, eine Immobilie anzuschaffen, die dann erstmal wieder unter hohen Kosten wieder zu Geld gemacht werden muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 17, 2014 Die Wohnung in Berlin macht vor allem dann Sinn, wenn absehbar ist, dass Du für die nächsten 10 oder mehr Jahre in Berlin bleiben wirst. Ansonsten sind nicht nur die Nebenkosten zu hoch sondern es droht bei Wertsteigerung auch noch der Steuerabzug. Wenn das nicht mit einer vernünftigen Wahrscheinlichkeit der Fall ist, solltet Ihr nach einer anderen Lösung suchen. In jedem Fall sollten Deine Eltern selbst ausreichend Kapital zurück behalten, um evtl. Mehrkosten im Zusammenhang mit einer Pflegebedürftigkeit abzusichern. Falls das Projekt Wohnung umgesetzt werden soll, würde ich alles Geld rein stecken. Statt 100 k in eine höher rentierliche Anlage mit entsprechendem Risiko zu stecken, ist es vernünftiger, die laufenden Verpflichtungen niedrig zu halten. Gerade bei relativ unsicherer bzw. schwankender Einnahmesituation sind niedrige Fixkosten ein Segen. Gleichzeitig empfehle ich, das Äquivalent der Miete anzulegen als Vorsorge für Dich. Dabei lassen sich bei ausreichend langem Anlagehorizont auch besser rentierliche Anlagen finden als Tagesgeld. Grund zu besonderer Eile oder dringenden Handlungsbedarf kann ich nicht erkennen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mzl Februar 17, 2014 Schön, auf die WPF-Bande ist auch zur nächtlichen Stunde Verlass! Nachdem wir alle drei das Thema potenzielle Pflegebedürftigkeit erwähnt haben, möchte ich auch noch einmal explizit zu Gelassenheit aufrufen! Zeitdruck habt Ihr nicht und z.B. die Auswahl einer geeigneten Immobilie dauert üblicherweise Monate, wenn nicht gar Jahre... In diesem Sinne gute Nacht allerseits! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 17, 2014 Zeitdruck ist relativ. Wenn deine Eltern dir die 200k schenken, braucht es 10 Jahre bis das Geld ganz sicher vor dem Zugriff des Sozialamts ist . Wenn du dir damit eine nicht zu große Eigentumswohnung kaufst, bist du selbst für den Fall das du in Hartz 4 kommst sicher vor staatlichem Zugriff. Das funkioniert aber nur wenn die Pflegebedürftigkeit nicht bereits abzusehen war. Kostet die ETW weniger, böte sich für den Rest eine Bargeld Schenkung pö a pö an. LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Februar 17, 2014 · bearbeitet Februar 17, 2014 von Malvolio Frage: Reden wir hier von einer selbsbgenutzten Immobilie oder von einer Kapitalanlage (Vermietung)? Letzteres würde ich bei den o.g. Umständen grundsätzlich ziemlich kritisch sehen. Einen so großen Teil meines Vermögens in eine einzige Immobile zu stecken ist ein ziemliches Klumpenrisiko. Außerdem ist man recht illiquide. Sowas sollte man sich auf jeden Fall gut überlegen. Man kann sich natürlich alles schön rechnen, aber eine (vermietete) Immobile verursacht eben auch Kosten und Risiken, die man ggf. abdecken können muss, was ist z.B. wenn Reparatur-/Renovierungsbedarf ansteht, was ist wenn der Mieter nicht zahlt, usw.? Will ich mich selbst mit Mietern, Handwerkern, usw. rumärgern oder beauftrage ich einen Verwalter? Zudem muss man auch erstmal einen geeignete Immobilie zum vernünftigen Preis finden, was heutzutage auch nicht immer ganz so einfach ist. Eine selbstgenutzte Immobile hat wieder andere Vor- und Nachteile. Aber um hier eine halbwegs seriöse Empfehlung geben zu können, müsste man viel mehr über Deine Situation wissen. Abgesehen davon würde ich erstmal ein Tagesgeldkonto mit einer halbwegs erträglichen Verzinsung einrichten. Da bekommt man zwar heutzutage auch nicht viel, aber immerhin besser als nichts. Und dann kann man ganz in Ruhe überlegen, was man machen will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 17, 2014 Gegen eine selbstgenutzte Wohnimmobilie spricht aus meiner Sicht nichts, gegen eine kreditfinanzierte Spekulation hingegen eine Menge. Maßgeblich ist aber der angemessene Kaufpreis bei brauchbarer Lage und vertretbaren Unterhaltungs- / Nebenkosten. Und das dürfte in der derzeitigen, durch den Niedrigzins getriebenen Immobilienblase schwierig werden. Zumal, wenn keine Kenntnisse diesbezüglich vorhanden sind, sollte das nicht unproblematisch sein. Ich würde mir wenigstens ein kurzes, übersichtliches Buch zu Gemüte führen. Die Verbraucherzentralen bieten bspw. einen Ratgeber für 20 Euro an . siehe http://www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/meine-eigentumswohnung-selbst-nutzen-verwalten-vermieten Das ist nun nicht unbedingt Highlevel Literatur oder sonderlich schwer zu verstehen. Aber es kann den ein oder anderen Fehler vorab vermeiden, daher zu empfehlen. --- Wenn wir mal vom Falle der Selbstnutzung / Schenkung ausgehen: Die Mietersparnis darf nicht verzehrt werden. Wenigstens 15 % der theoretischen Kaltmiete sollte in Instandhaltungsrücklagen gehen. Zudem sollte aus der Mietersparnis zusätzliche Altersvorsorge möglich sein. In beiden Fällen haben wir bei Künstlern ein gewisses H4 Problem, bzw. das Problem der Pfändungssicherheit. Vielleicht kannst du dazu eine grobe Einschätzung deiner Situation geben @sonnenkind? Interessant wäre evtl. die Frage des Rentenversicherungsstatus? Dann könnte man schauen, was sich konstruieren lassen ließe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sonnenkind Februar 17, 2014 Liebe Forenmitglieder, super!!! vielen Dank für Eure ausführlichen Ratschläge!!!! Das ist ungeheuer hilfreich. Um also alles zu konkretisieren, hier die komplette Situation: Eltern: Beide Mitte 60, rentenmässig sehr gut abgesichert. schuldenfreies Eigenheim vorhanden, zusätzlich ein Elternhaus, das aber aufgrund von Instandhaltungskosten und "freundlichen" Mieteinahmen nicht viel abwirft Dazu noch Bausparverträge usw., wie gesagt insgesamt ein liquides Kapital von ca. 200.000 EUR. Ich habe noch eine Schwester, diese hat einen guten Job, ist völlig unabhängig und mit der ganzen Planung einverstanden. Unser Familienklima ist sehr gut, es geht also weniger darum, daß ich jetzt einen Batzen Geld geschenkt bekomme, sondern mehr darum, das momentan ungenutzte Geld irgendwie "sinnvoll" zu verwenden. (Was immer das bedeuten mag Ich selbst bin wie gesagt Künstlerin, unterrichte und gehöre eher nicht zu denjenigen, die man bedauern muss. Allerdings ist meine Einkommenssituation momentan trotzdem nicht mit dem durchschnittlichen Arbeitnehmer vergleichbar - und selbstverständlich beginne ich momentan, mir Gedanken um meine Rente zu machen. Mein Freund ist zwar Arzt, das sind natürlich grundsätzlich gute Perspektiven, aber darauf möchte und kann ich mich auf gar keinen Fall ausruhen in dieser unsteten Zeit Meine Rentensituation sieht so aus: KSK-Mitgliedschaft beantragt, sollte bald klappen. Sobald ich da drin bin, zahle ich in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Da wird mich in 35 Jahren natürlich kein Geldregen erwarten. Private Altersvorsorge (auf Rentenbasis) habe ich auch, bei der Huk24, aber vermutlich eher eines der Nepp-Angebote, von denen ihr abraten würdet Desweiteren habe ich vor kurzem bei der Allianz eine Riester-Rente für selbstständige Künstler abgeschlossen, zu der mir sehr geraten wurde (z.B. von der KSK) -allen Riester-Unkenrufen zum Trotz. So, und was die Wohnung angeht: Grundsätzlich können wir uns beides vorstellen. Vermietung und Eigennutzung. Das hängt ja auch vom Objekt ab, man bekommt eventuelle Mieter ja nicht immer sofort einfach so raus, ist manchmal auch eine moralische Angelegenheit, wenn ihr versteht. Perspektivisch aber würde ich gerne eine 3-Zimmer-Whg. haben, um vielleicht später mit Familie dort leben zu können, eine kleine 1-2 Zimmer-Wohnung macht daher wenig Sinn. Es ist nicht leicht mit den Wohnungen... auf der einen Seite hört man ständig, dass die Preise mittlerweile viel zu hoch sind, auf der anderen ist der Kaufpreis in Berlin halt immer noch ein Witz im internationalen Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten... meint ihr nicht, das wird sich langfristig massiv nach oben bewegen? Das wars mal wieder von mir. Falls ich noch weitere Fragen beantworten soll, sagt einfach Bescheid... ansonsten sind ich und meine Eltern sehr gespannt auf Euer Feedback, Anregungen und kritische Meinungen, was man beachten und in welche Richtung wir uns mal intensiver informieren sollten. Viele liebe Grüße, Tanja Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 17, 2014 Ich selbst bin wie gesagt Künstlerin, unterrichte und gehöre eher nicht zu denjenigen, die man bedauern muss. Allerdings ist meine Einkommenssituation momentan trotzdem nicht mit dem durchschnittlichen Arbeitnehmer vergleichbar - und selbstverständlich beginne ich momentan, mir Gedanken um meine Rente zu machen. Mein Freund ist zwar Arzt, das sind natürlich grundsätzlich gute Perspektiven, aber darauf möchte und kann ich mich auf gar keinen Fall ausruhen in dieser unsteten Zeit Gut, das hilft schon mal weiter. Bleibe trotzdem bei meiner Meinung, dass H4 Sicherheit wichtig ist. Meine Rentensituation sieht so aus:KSK-Mitgliedschaft beantragt, sollte bald klappen. Sobald ich da drin bin, zahle ich in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Da wird mich in 35 Jahren natürlich kein Geldregen erwarten. Private Altersvorsorge (auf Rentenbasis) habe ich auch, bei der Huk24, aber vermutlich eher eines der Nepp-Angebote, von denen ihr abraten würdet Ich geh mal davon aus, dass du hier eine private Rentenversicherung meinst. Aus Kostensicht ist die HUK24 dabei nicht unbedingt schlecht. Bedenke aber bitte, dass Schicht 3 (gehört die private Rentenversicherung dazu) nicht pfändungssicher ist und ggf. auch auf Sozialleistungen angerechnet wird / teilweise aufgezehrt werden muss. Ich weiss, dass die KSK grundsätzlich Beratungen (as far as i know für lau) anbietet. Das solltest du mal nutzen und dich über solche Dinge grundlegend informieren. Also das Produkt ist nicht schlecht, musst nur auf die Konstellation siehe oben aufpassen. Desweiteren habe ich vor kurzem bei der Allianz eine Riester-Rente für selbstständige Künstler abgeschlossen, zu der mir sehr geraten wurde (z.B. von der KSK) -allen Riester-Unkenrufen zum Trotz. Riester ist eine gute Idee, wenn auch nicht unbedingt zur Altersvorsorge in deinem Fall. Durch die KSK bist du erst mal förderberechtigt. Riester ist zudem H4 geschützt / pfändungssicher. Die Allianz ist jetzt nicht unbedingt das schlechteste Produkt am Markt, aber gepflegter Durchschnitt, dafür sauteuer. Da würde ich bei "vor kurzem" die Entscheidung noch ein mal gründlich überdenken. Riester hat einen erheblichen Vorteil. Was gefördert wurde, kann dir nicht weggepfändet werden und bei entsprechenden Sozialleistungen wird es nicht angerechnet. Zudem sind Riester Verträge vom Anbieter nicht kündbar. Es wäre daher bspw. durchaus eine Überlegung Instandhaltungskosten auf einem Riester Vertrag anzusparen, fördern zu lassen und ggf. dann wieder förderschädlich aufzulösen ... falls notwendig. Mir ist aber durchaus klar, dass dich diese Überlegung jetzt zunächst überfordert. Daher nimm es einfach nur mal zur Kenntnis, hängt am Ende doch eh alles davon ab, wie die Umsetzung erfolgt (Immobilie). Sprich, es gibt Möglichkeiten, ua. genannte, vollumfänglich verstehen musst du das zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. --- Riester und Altersvorsorge. Wie du schon selbst geschrieben hast, deine Rentenerwartung wird sehr niedrig sein. Bei jungen Menschen gilt allgemein in etwa die Grenze, dass ein dauerhaftes Einkommen von weniger als 30.000 Brutto bei weit entferntem Renteneintritt zu einer Rentenleistung auf Grundsicherungsniveau führen wird. Und das wird sich in Zukunft nicht bessern (im Rahmen des sinkenden Rentenniveaus, gesetzlich beschlossen). In deinem Fall liegen wir evtl. sogar noch unter der Grenze, zudem schlecht planbar. Riester wird wiederum auf die Grundsicherung im Falle eines Falles angerechnet. Das wird Vermögen zwar auch, aber da kann man ... naja ... an dieser Stelle vielleicht noch keine Ausführungen dazu. Insofern ist es ggf. durchaus nicht unbedingt die beste Entscheidung bei der Altersvorsorge auf Riester zu bauen. Zudem ist deine Förderquote vermutlich hundsmiserabel, müsstest du mal grob dein rentenversicherungspflichtiges Einkommen nennen, dann sag ich dir das exakt. --- So, und was die Wohnung angeht:Grundsätzlich können wir uns beides vorstellen. Vermietung und Eigennutzung. Das hängt ja auch vom Objekt ab, man bekommt eventuelle Mieter ja nicht immer sofort einfach so raus, ist manchmal auch eine moralische Angelegenheit, wenn ihr versteht. Perspektivisch aber würde ich gerne eine 3-Zimmer-Whg. haben, um vielleicht später mit Familie dort leben zu können, eine kleine 1-2 Zimmer-Wohnung macht daher wenig Sinn. Vermietung ist ein Risiko, dass idR schlecht bezahlt wird. Eine der Grundvoraussetzungen für Vermietung ist ein hohes Einkommen (steuerliche Abschreibung einer vermieteten Immobilie), die Grundvoraussetzung ist schon mal nicht gegeben. Ich würde dir da deutlich von abraten. Es ist nicht leicht mit den Wohnungen... auf der einen Seite hört man ständig, dass die Preise mittlerweile viel zu hoch sind, auf der anderen ist der Kaufpreis in Berlin halt immer noch ein Witz im internationalen Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten... meint ihr nicht, das wird sich langfristig massiv nach oben bewegen? Fürchte, dazu kann ich kaum etwas intelligentes sagen, sry. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 17, 2014 · bearbeitet Februar 17, 2014 von Ramstein Eigenheim und Elternhaus; damit ist der Immobilienanteil im "Familienvermögen" eigentlich mehr als ausreichend. Falls du mit deinem jetzigen Freund eine Familie planst: m.E. wird eine Ärztefamilie mehr als eine 3-Zimmerwohnung wünschen und zahlen können. Wie sehen die Pläne für das Elternhaus aus? Selbst mal einziehen? Sonst wird früher oder später ein Verkauf anstehen. Dabei sind freundliche Mieten kaufpreisdrückend. Lohnt es sich, Geld in die Modernisierung zu stecken? Mein Fazit: besser keine Eigentumswohnung, sondern Finanzanlagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 17, 2014 Eigenheim und Elternhaus; damit ist der Immobilienanteil im "Familienvermögen" eigentlich mehr als ausreichend. Falls du mit deinem jetzigen Freund eine Familie planst: m.E. wird eine Ärztefamilie mehr als eine 3-Zimmerwohnung wünschen und zahlen können. Wie sehen die Pläne für das Elternhaus aus? Selbst mal einziehen? Sonst wird früher oder später ein Verkauf anstehen. Dabei sind freundliche Mieten kaufpreisdrückend. Lohnt es sich, Geld in die Modernisierung zu stecken? Mein Fazit: besser keine Eigentumswohnung, sondern Finanzanlagen. 100 % Zustimmung Bei Schenkungen dieser Größenordnung unbedingt auf den Familienfrieden achten. Es will doch keiner dass sich daraus später mal irgendein Streit entwickelt. H4 Festigkeit im Alter dürfte bei dem zu erwartenden Erbe eher eine theoretische Gefahr sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 17, 2014 Es ist nicht leicht mit den Wohnungen... auf der einen Seite hört man ständig, dass die Preise mittlerweile viel zu hoch sind, auf der anderen ist der Kaufpreis in Berlin halt immer noch ein Witz im internationalen Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten... meint ihr nicht, das wird sich langfristig massiv nach oben bewegen? Ich bin zwar kein Immobilienexperte, aber meiner Meinung nach ist in Berlin auf absehbare Zeit viel weniger Potenzial für Immobilienwertsteigerungen vorhanden als in anderen europäischen Hauptstädten. Weil: Berlin ist arm. Da ist kaum leistungsfähige Wirtschaft. Kunst und Medien ja, Politik und Verwaltung auch. Die eigentliche zahlungskräftige deutsche Wirtschaft sitzt aber ganz woanders, nämlich eher in München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Hamburg. In London und Paris ist das ganz erheblich anders aus meiner Sicht. Wenn du auf dauerhaft und nachhaltig hohe Immobilienpreise in Deutschland spekulierst musst du aus meiner Sicht in einen Ballungsraum mit einer gesunden Wirtschaft schauen, z. B. München. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mzl Februar 17, 2014 · bearbeitet Februar 18, 2014 von mzl So, und was die Wohnung angeht: Grundsätzlich können wir uns beides vorstellen. Vermietung und Eigennutzung. Das hängt ja auch vom Objekt ab, man bekommt eventuelle Mieter ja nicht immer sofort einfach so raus, ist manchmal auch eine moralische Angelegenheit, wenn ihr versteht. Perspektivisch aber würde ich gerne eine 3-Zimmer-Whg. haben, um vielleicht später mit Familie dort leben zu können, eine kleine 1-2 Zimmer-Wohnung macht daher wenig Sinn. Es ist nicht leicht mit den Wohnungen... auf der einen Seite hört man ständig, dass die Preise mittlerweile viel zu hoch sind, auf der anderen ist der Kaufpreis in Berlin halt immer noch ein Witz im internationalen Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten... meint ihr nicht, das wird sich langfristig massiv nach oben bewegen? Vielen Dank für die zusätzlichen Infos und Deine Offenheit! Ich bleibe dabei, Dir bzw. Deinen Eltern von einem Immobilienkauf abzuraten. Euer Immobilienrisiko ist bereits ziemlich hoch. Unabhängig davon lassen sich Kaufpreise schlecht international vergleichen. Laut der sehr langfristigen, jährlichen Economist-Auswertung sind deutsche Immobilien zwar im Durchschnitt noch immer leicht unterbewertet und britische überbewertet, aber das besitzt wenig Aussagekraft im konkreten Fall. Berlin ist nun einmal deutlich strukturschwächer als London oder Paris. Da es ja nicht primär um ein Geschenk für die Tochter geht, sondern um Geldanlage, sind die erzielbaren Mieten als wesentlicher Renditetreiber sehr wichtig und da sieht's in Berlin oft auch nicht berauschend aus. Zum Thema Familienwohnung: Man kann sich auch in einer Mietwohnung dauerhaft sehr wohl fühlen und in Kombination mit Deinem Freund hättest Du auf dem Berliner Markt wohl gute Chancen eine ausreichend große Mietwohnung zu finden... Also passe ich meine Empfehlung ins Blaue wie folgt an: 100 TEUR in liquide, relativ sichere Anlagen wie Tagesgeld/Festgeld/Sparbriefe etc. fürs Pflegefall- und bereits vorhandene Immorisiko und 100 TEUR in ein diversifiziertes Wertpapierportfolio. Zweiteres mit relativ niedriger Aktienquote und nicht herausragend renditestark, sondern lieber sicherer und transparenter. Damit würden wir natürlich ein komplett neues Diskussionsfeld betreten. Riester ist an sich keine schlechte Idee, wobei Du die Steuersparnis als wesentlichen Treiber wohl leider nicht durchgehend nutzen können wirst. Die private Altersvorsorge auf Rentenbasis sehe ich prinzipiell kritisch, weil ich mir immer erst ein liquideres Polster von Tagesgeld bis hin zu Wertpapieren aufbauen würde. Pfändungssicherheit und Grundsicherung sind immer wichtige Stichpunkte. In diesen Punkten kenne ich mich jedoch kaum aus. An sich habe ich das Gefühl, dass sich zwei separate Diskussionsstränge ergeben, denn der Anlagenotstand Deiner Eltern und Deine persönliche Vermögenssituation sollten wahrscheinlich nicht in direkter Kombination erörtert werden. Ich schlage vor, dass wir uns in diesem Diskussionsfaden auf Ersteres konzentrieren, denn das war ja Deine Eingangsfrage. P.S. Wie habt Ihr Euch eigentlich die Vermögensverwaltung gedacht? Bist Du vom Familienrat als Zuständige auserkoren worden? Lesen Deine Eltern hier mit bzw. druckst Du die Diskussion aus? Viele von uns favorisierten Anlageformen bedürfen nämlich einer unregelmäßig-regelmäßigen Pflege (1-2 pro Jahr) und können zu zwischenzeitlichen (unrealisierten) Wertverlusten führen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 18, 2014 Wenn Sonnenkind befürchtet später mit hoher Wahrscheinlichkeit in Hartz 4 zu geraten, würde ich auch von einer Riesterrente absehen. Diese würde ihr zwar nicht gepfändet werden können ,aber stattdessen von der Grundsicherung abgezogen. Sie hätte also nichts davon. Anders aber die kleine 50qm ETW . Die würde ihr der heutige Staat als Eigentum belassen. Eine auskömmliche Ehe als Arztfrau wäre natürlich auch anzuraten Geht diese schief könnte man ja, per Eigenbedarf ,zurück in die eigene ETWLG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 18, 2014 Grundsicherung ist inkl. Miete. Also so nicht ganz richtig deine Überlegung. Es geht auch weniger um das Befürchten in Grundsicherung abzurutschen. Meine Aussage war lediglich, dass die Rente auf Grundsicherungsniveau oder drunter liegen wird. Das wiederum ist ein einfaches Rechenspiel. Ob dann aber tatsächlich jemals Grundsicherung zum Tragen kommt, das steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Die Auflagen bzgl. Vermögen etc. sind wesentlich härter als bei H4. Einziger Unterschied, die Betrachtung von Bedarfsgemeinschaften etc.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag