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MrPennystock

Einsteigerfrage zum ETF-Handel

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MrPennystock

Hallo Forengemeinde,

 

 

Vorarb möchte ich euch danken, dass ihr euch Zeit nehmt einem blutigen Anfänger wie mir lästige Fragen zu beantworten. Um das wenig zeitintensiv wie möglich zu gestalten, möchte ich gleich zum Punkt kommen.

Ich habe mich schon 1-2 Wochen etwas mit ETFs auseinandergesetzt und mir unter anderem das ETF-Handbuch der Frankfurter Börse angeschaut. Dort auf Seite 54 wird meine Grundfrage eigentlich schon treffend angesprochen:

 

Bei drei verschiedenen ETFs auf z. B. den DJ EURO STOXX 50®

ist es für Anleger schwer zu verstehen, ob und worin sich die

einzelnen Angebote unterscheiden, sind sie doch an denselben

Index gekoppelt.

Nun kann ich keine genaue Antwort herauslesen. Ich verstehe eines beim ETF-Handel nicht; wieso gibt es denn so viele verschiedene ETFs die man sich zulegen kann? Nach meinem jetzigen Wissensstand kauft man doch mit einem ETF quasi Aktien des gesamten Index, bspw. beim DAX Anteile aller 30 Unternehmen (richtig? :D). Also wieso gibt es denn nicht nur einen einzigen ETF, sagen wir den DAX SUPER ETF neben dem DOW JONES ETF und dem TecDAX ETF etc.

 

Falls diese Frage beantwortet wird, so schließt sich gleich noch eine weiter an: Wie kann ich jetzt praktisch in den ETF-Handel einsteigen? Ich habe mir ein Musterdepot bei finanzen.net gemacht, aber würde dann ehrlich gesagt relativ schnell in den regulären Handel einsteigen, natürlich erstmal Testweise mit einem geringen Betrag.

Man kann ja nur mithilfe eines Brokers ETFs kaufen (soweit ich weiß), gerne würde ich das online machen. Hat dort wer eine Empfehlung für mich?

 

Mir fallen später sicher noch 1000 Fragen ein, ich verspreche Euch aber, immer zuerst zu googlen, dann hier die SuFu zu benutzen und mich erst dann wieder an euch zu wenden.

 

Hier noch die perönlichen Angaben:

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Hat bisher alles mein alter Herr für mich gemacht, einzige Erfahrung ist, dass man mit Tagesgeld/Girokonto eher wenig Geld im vergleich zu Aktien machen kann (gerade jetzt)

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

-

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

 

In nächster Zeit durchaus täglich, etwa 60 - 80 Minuten

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

 

Versuch, durch ETFs das Verlustrisiko eher gering zu halten (im Vergleich zu Aktien bei Startups oder im Grunde Einzelunternehmen). Sehe ETFs eher als Alternative zum Tagesgeld.

 

 

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

 

Jahrzehnte

 

2. Zweck der Anlage

 

Inflationsverluste des Geldes auf der Bank verringern; später aber eventuell größere Summen, falls ich mich in das Gebiet eingearbeitet habe und bessere Chancen dort sehe

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

 

Denke Einmalanlage

 

4. Anlagekapital

 

Zunächst möchte ich in den ETF-Handel mit € 500 einsteigen, falls ich mir mehr zutraue durchaus ein Betrag im endenen 5-stelligen Bereich

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

wieso gibt es denn so viele verschiedene ETFs die man sich zulegen kann? Nach meinem jetzigen Wissensstand kauft man doch mit einem ETF quasi Aktien des gesamten Index, bspw. beim DAX Anteile aller 30 Unternehmen (richtig? :D). Also wieso gibt es denn nicht nur einen einzigen ETF, sagen wir den DAX SUPER ETF neben dem DOW JONES ETF und dem TecDAX ETF etc.

...

4. Anlagekapital

 

Zunächst möchte ich in den ETF-Handel mit € 500 einsteigen, falls ich mir mehr zutraue durchaus ein Betrag im endenen 5-stelligen Bereich

Es gibt auch Roggenbrötchen von unterschiedlichen Anbietern.

 

Bevor du dir für 500€ irgend etwas kaufst, solltest du in jedem Fall 1 oder 2 Stunden Lektüre in diesem Forum einplanen. Da du ja fast so viel Zeit pro Tag reserviert hast, sollte das kein Hinderungsgrund sein.

 

Licuala, Marcise, supertobs und andere könnten deine ersten Favoriten sein.

 

Sollte bei dir nomen=omen gelten, gibt es bessere Foren für dich.

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Ramstein

Dort auf Seite 54 wird meine Grundfrage eigentlich schon treffend angesprochen:

 

Bei drei verschiedenen ETFs auf z. B. den DJ EURO STOXX 50®

ist es für Anleger schwer zu verstehen, ob und worin sich die

einzelnen Angebote unterscheiden, sind sie doch an denselben

Index gekoppelt.

Nun kann ich keine genaue Antwort herauslesen. Ich verstehe eines beim ETF-Handel nicht; wieso gibt es denn so viele verschiedene ETFs die man sich zulegen kann? Nach meinem jetzigen Wissensstand kauft man doch mit einem ETF quasi Aktien des gesamten Index, bspw. beim DAX Anteile aller 30 Unternehmen (richtig? :D). Also wieso gibt es denn nicht nur einen einzigen ETF, sagen wir den DAX SUPER ETF neben dem DOW JONES ETF und dem TecDAX ETF etc.

Wie viele Sorten Mineralwasser gibt es im Supermarkt? Kannst du mehr als Nuancen an Unterschied schmecken? Das nennt man Marktwirtschaft.

 

Hast du schon mal in die Informationen für neue Nutzer geschaut?

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MrPennystock

Naja, ich würde es eben nicht in "irgendwas" packen, sondern in alle 30 deutschen DAX-Unternehmen, soweit ich das bis jetzt bestanden habe, eben mit einem ETF des DAX. Damit kann man ja nicht den Extremverlust machen denke ich. Hab auch schon durchaus 2 Stunden u.a. in dem Forum hier verbracht.

 

Und ja ich habe mir die FAQs und die Threads für neue Nutzer durchgelesen, scheinbar hab ich das große Ganze verpasst.

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Sapine

Diejenigen, die die Indices definieren sind nicht die gleichen, die die ETFs aufsetzen. Da beispielsweise eine Großbank bzw. deren Investmentgesellschaft anderen Banken und deren Investmentgesellschaften das Geschäft nicht alleine überlassen möchte, legt sie halt auch einen auf. Das ganze nennt sich Marktwirtschaft?

 

Bei den gängigsten Indices findest Du die meisten Anbieter, bei Exoten dann nur noch wenige. Ach ja und zugelassen für Deutschland sollten sie auch noch sein.

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MrPennystock

Ok habs verstanden, ich gebe zu, war eine eher schwache frage :D Naja werde mir jetzt erstmal Gerd Kommers Buch kaufen, sofern niemand eine bessere Buchempfehlung hat.

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LosMintos
mit einem ETF des DAX. Damit kann man ja nicht den Extremverlust machen denke ich.
Warum nicht? Einen Kurzsturz, um bspw. 30 Prozent, kann man nicht ausschließen. Theoretisch ist auch ein Totalverlust möglich, jedenfalls ist das Verlustrisiko eines ETF immer so groß (mindestens), wie das des zugrunde liegenden Index.

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MrPennystock
· bearbeitet von MrPennystock
mit einem ETF des DAX. Damit kann man ja nicht den Extremverlust machen denke ich.
Warum nicht? Einen Kurzsturz, um bspw. 30 Prozent, kann man nicht ausschließen. Theoretisch ist auch ein Totalverlust möglich, jedenfalls ist das Verlustrisiko eines ETF immer so groß (mindestens), wie das des zugrunde liegenden Index.

 

Naja, gehen wir mal von einem WorstCase-Crash wie 2008 aus, dann müsste ich ca. 2-3 Jahre warten, bis ich wieder den selben Wert in Papier hätte wie zuvor. Das könnte ich verkraften, da ich das Geld nicht sofort benötige. Totalverlust bei einem DAX-ETF scheint mir dann doch eher unwahrscheinlich.

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ZappBrannigan

Naja, gehen wir mal von einem WorstCase-Crash wie 2008 aus, dann müsste ich ca. 2-3 Jahre warten, bis ich wieder den selben Wert in Papier hätte wie zuvor.

2000 war dann der "worstest case" oder wie?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Der Worst Case beim DAX waren zwischen 1950 und 2014 inflationsbereinigte -1,56% p.a. nach knapp 20(!) Jahren Anlagedauer:

 

T6GgMTE.png

Quelle: Ich mit Daten von Prof. Stehle (Jahresrenditen).

 

2-3 Jahre, bis Du wieder beim alten Stand bist? laugh.giflaugh.gif Häng' da mal eine 0 an! Erst nach 23 Jahren wärst Du im o.g. Zeitraum "sicher" gewesen, hättest Kaufkrafterhalt gehabt. Worst Case wohlgemerkt, aber trotzdem.

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MrPennystock
· bearbeitet von MrPennystock

Der Worst Case beim DAX waren zwischen 1950 und 2014 inflationsbereinigte -1,56% p.a. nach knapp 20(!) Jahren Anlagedauer:

 

ImDeiwo.png

 

Quelle: Ich mit Daten von Prof. Stehle (Jahresrenditen).

 

2-3 Jahre bis Du wieder bei alten Stand bist? laugh.giflaugh.gif Häng' da mal eine 0 an!

 

Achso, ich dachte immer 2008 wurde als der schlimmste Nachkriegsbörsencrash gehandelt, wann war denn die Phase von der du sprichst?

 

// ja ich sehe gerade 2000 war wohl noch schlimmer, aber nominell hatte man da doch auch nach 6-7 Jahren seinen Wert wieder

 

// oh diese Frage kann ich mir auch selbst beantworten, 1960-1980 zb, aber wie wahrscheinlich ist es, dass so ein 0-Wachstum demnächst mal wieder kommt? Also über 20 Jahre.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

// oh diese Frage kann ich mir auch selbst beantworten, 1960-1980 zb,

Genau, Einstieg Januar 1961 für 22 Jahre: -0,85% p.a. real.

 

aber wie wahrscheinlich ist es, dass so ein 0-Wachstum demnächst mal wieder kommt? Also über 20 Jahre.

  • Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für eine Aktien-Realrendite von 0% p.a. auf etwa ein 1/3
  • Zu einem weiteren 1/3 erwarte ich 3% p.a ...
  • ... und zu 1/3 eine Realrendite von 5 % p.a. und mehr

Dabei meine ich den Aktien-Gesamtmarkt in den Industrieländern, d.h. was der CDAX hierzulande ist. In Schwellenländern und bei allgemein bei risikoreicheren Aktien besteht die Chance auf mehr, aber sicher ist auch dort nichts.

 

--> Begründung.

 

1/3 ist natürlich willkürlich, von mir aus auch nur 20% oder ähnlich. Aber Du willst ja eher hören, dass das Risiko dafür bei <1% liegt. Und das sehe ich ganz anders. Ich selbst hoffe schon auf mehr, aber kalkulieren sollten wir lieber vorsichtig.

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MrPennystock

Gibts denn irgendeinen Index, der da etwas verlässlicher ist? Ich brauche keine Top-Renditen, Sicherheit ist mir wichtiger. Amerkianische Indices vlt?

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yab
  • Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für eine Aktien-Realrendite von 0% p.a. auf etwa ein 1/3
  • Zu einem weiteren 1/3 erwarte ich 3% p.a ...
  • ... und zu 1/3 eine Realrendite von 5 % p.a. und mehr

Sorry, wenn ich hier ein wenig oT nachhake:

 

Risikobetrachtungen fallen mir auch schwer. Das max. Risiko ist ein Totalverlust. Die Eintrittswahrscheinlichkeit gering - bzw. in deiner Betrachtung = 0. Mit dem, was oben geschrieben steht, nimmst du jede Eintrittswahrscheinlichkeit eines (Verlust-)Risikos mit NULL an. Die Eintrittswahrscheinlich für Chance 0% / 3% / 5% drittelst du. Eine Eintrittswahrscheinlichkeit darüber ist dann wieder = 0.

 

Abgesehen davon, dass ich befürchte, dass es dann praktisch doch so einfach nicht geht: ist diese Interpretation der Aussage oben annähernd korrekt? Da im Grunde das max. Risiko wichtig aber weniger interessant ist, sondern eher die Eintrittswahrscheinlichkeit von max. Risiko bis max. Chance: wie kommt man praktisch zu solchen Einschätzungen? Gibt es da (für's erste leicht verdaulichen) Lesestoff?

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MrPennystock
  • Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für eine Aktien-Realrendite von 0% p.a. auf etwa ein 1/3
  • Zu einem weiteren 1/3 erwarte ich 3% p.a ...
  • ... und zu 1/3 eine Realrendite von 5 % p.a. und mehr

Sorry, wenn ich hier ein wenig oT nachhake:

 

Risikobetrachtungen fallen mir auch schwer. Das max. Risiko ist ein Totalverlust. Die Eintrittswahrscheinlichkeit gering - bzw. in deiner Betrachtung = 0. Mit dem, was oben geschrieben steht, nimmst du jede Eintrittswahrscheinlichkeit eines (Verlust-)Risikos mit NULL an. Die Eintrittswahrscheinlich für Chance 0% / 3% / 5% drittelst du. Eine Eintrittswahrscheinlichkeit darüber ist dann wieder = 0.

 

Abgesehen davon, dass ich befürchte, dass es dann praktisch doch so einfach nicht geht: ist diese Interpretation der Aussage oben annähernd korrekt? Da im Grunde das max. Risiko wichtig aber weniger interessant ist, sondern eher die Eintrittswahrscheinlichkeit von max. Risiko bis max. Chance: wie kommt man praktisch zu solchen Einschätzungen? Gibt es da (für's erste leicht verdaulichen) Lesestoff?

Ich denke er meinte, sein dritter Fall ist die Wahrscheinlichkeit für 5% und allem, was darüber liegt. Insofern teilt er schon die Wahrscheinlichkeit von 100% auf.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Risikobetrachtungen fallen mir auch schwer. Das max. Risiko ist ein Totalverlust. Die Eintrittswahrscheinlichkeit gering - bzw. in deiner Betrachtung = 0. Mit dem, was oben geschrieben steht, nimmst du jede Eintrittswahrscheinlichkeit eines (Verlust-)Risikos mit NULL an.

Ja, das oben ist nicht sonderlich differenziert und 1/3 null ist zu negativ. Ich wollte doch nur die euphorische Stimmung verderben. wink.gif

Formulieren wir es besser anders und leicht positiver, renditemäßig: Ich kalkuliere für die nächsten 20 Jahre mit einer Realrendite von 3-4% p.a für den breiten Aktienmarkt der Industrieländer, also sowas wie den MSCI World IMI. Mit 85% Largecaps und 15% Smallcaps über alle Branchen. Nicht mit einer statistischen "Normalverteilung" der Renditen, sondern mit erheblicher Wölbung/Kurtosis an den Seiten, den sogenannten "fat tails". Theoretische Sicht (Bildquelle):

 

1k4or8g.png

Auf der X-Achse sind die möglichen Renditen, von desaströs (links) bis grandios (rechts). Die Y-Achse repräsentiert, wie häufig/wahrscheinlich diese Renditen jeweils sind. Kernpunkt: Extrem gute oder schlechte Renditen (d.h. höhere Säulen ganz außen links und rechts, hier gelb) sind nicht so unwahrscheinlich, wie man einst erwartet hat. Ich hoffe schon auf mehr Rendite, aber darauf baue ich nicht meine finanzielle Lebensplanung.

 

Jetzt die Praxis: Historische Renditeverteilung für 100% Aktien, die auf der einen Seiten nur einen geringen Anteil Schwellenländer haben (~10%), bei denen auf der anderen Seite aber riskantere/chancenreichere Aktien als bei DAX oder S&P500 übergewichtet werden (Small/Value). Alle möglichen 1-Jahres-Anlageperioden, nominal (vor Inflation) und ohne Kosten in US-Dollar. Bis etwa die 1960er mit Daten von US-Aktien simuliert, danach mit weltweiten Daten (Quelle):

q8MrxZv.png

 

Von -50% bis +70% ist alles drin, in einem Jahr. Mehrere Gewinn- oder Verlustjahre hintereinander natürlich auch:

 

MtcOBoT.png

Bei 5 Jahren Anlagedauer:

GxyVJki.png

 

Die Verteilung sammelt sich in der Mitte, aber immer noch gab es das Risiko von -25% p.a. Jetzt 20 Jahre:

mfLBjv7.png

 

 

Es gibt immer noch wenige/seltene, aber doch vorhandene 20-Jahres-Perioden mit höchstens ach-und-krach Inflationsausgleich - vor Steuern und Kosten.

 

Je länger man anlegt, desto mehr geht es in die Mitte, zu moderaten % p.a. Auch ein Sparplan glättet die extremen Ausreißer, da wir viele kleine Einmalanlagen hintereinander hängen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass alle 14.000 Unternehmen in einem weltweiten MSCI ACWI IMI insolvent gehen - und dabei nichts für die Eigentümer übrig bleibt - sehe ich bei null. Auch plane ich nicht ein, dass in Deutschland das Privateigentum vergesellschaftet wird, inkl. unserer Fonds. Kann ich eh nichts gegen machen, als Kleinanleger.

Allerdings: Aktien können trotz Sparplänen oder langen Zeiträumen jederzeit um -70% crashen. Auch 1 Jahr vor dem geplanten Spar-Ende! Dann mag die Rendite aus Sicht des Startdatums ganz okay sein, zumindest real bei +-0. Nur sind vom einmal erreichten Hochpunkt trotzdem 70% weg. Das ist schwer zu verkraften. Psychologisch, aber vor allem, wenn die verbleibenden 30% nicht für den Ruhestand oder das Sparziel ausreichen. Deshalb gibt es meist die Empfehlung, rechtzeitig eund Stück für Stück mehr Geld in sicherere Anlagen umzuschichten. Nicht alles, aber soviel, dass auch der Worst Case keine Probleme bereitet. Je mehr andere Quellen es für zukünftiges Einkommen gibt (Gehalt/Beruf, Erbschaften, gesetzliche Rente/Pension, Immobilien, ...), desto besser kann man auch drastische Aktienverluste noch ausgleichen (durch Ansparen).

 

Um das Ganze für die Praxis einfacher zu machen, habe ich daraus für mich selbst die drei Szenarien gebildet, und dann für das schlechteste vorgesorgt (hohe Sparrate), während ich auf das beste hoffe (Überschuss).

Gibt es da (für's erste leicht verdaulichen) Lesestoff?
Auf den Link "Begründung" oben klicken. wink.gif Dann das blaue Viereck "read" --> PDF mit 150 Seiten.

 

Nicht falsch verstehen: ich will gar keinem Aktien austreiben. Wir reden von Worst Case-Szenarien. Anleihen bringen ziemlich sicher noch weniger! Das ist das Hauptproblem seit einigen Jahren - niedrige zu erwartende Renditen überall, außer noch in Schwellenländern und exotischen Bereichen.

 

Aber bitte nicht blauäugig einfach alles in den DAX stecken und planen, das alles so wie in der Zeit von 1980-2000 laufen wird, mit 10% p.a. oder mehr. Oder dass nach 5 Jahren alle möglichen Verluste wieder aufgeholt sind wie zuletzt. Erstmal einlesen, rechnen, weitersehen, dann investieren.

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Sapine

Der DAX ist nicht der geeignete Index für solche Überlegungen, weil einfach nicht breit aufgestellt. Bei weltweit aufgestelltem Portfolio sieht die Historie besser aus. Aber garantieren kann es Dir keiner.

 

Stichwort ist Renditedreieck.

 

Hier ein paar Zahlen zum S&P aber ohne inflationsbereinigung

http://financeandinvestments.blogspot.de/2012/06/historical-annual-returns-for-s-500.html

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Hier ein paar Zahlen zum S&P aber ohne inflationsbereinigung

S&P 500 von 1966-1980: 0% p.a. Realrendite. Genauso: 1929-1944. wink.gif

Aber stimmt schon, 16 statt 23 Jahre beim DAX bis >0% p.a, immerhin besser als nichts. Weltweite Streuung über alle Branchen unter Aktien ist immer gut (Diversifikation).

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Schinzilord

Also ich wuerde mir die naechsten 25 Jahre niedrige Renditen wuenschen, wenn dann in 25-35Jahre dies wieder aufgeholt wird...:)

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Also ich wuerde mir die naechsten 25 Jahre niedrige Renditen wuenschen, wenn dann in 25-35Jahre dies wieder aufgeholt wird...:)

Selig sind die Leute mit derzeit noch viel Human- und wenig Finanzkapital. biggrin.gif

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Habe Posting #16 oben detaillierter ausgebaut.

@MrPennystock

Spiel 'mal mit diesem Risiko-Rendite-Simuator herum. smile.gif (auf Englisch). Vieles in den Diagrammen lässt sich anklicken. Wichtig: Überall die grauen Schalter auf "85+ years" statt 50 stellen, damit auch der große Aktiencrash 1929-32 mit eingerechnet wird. Die bunten Kreise mit den Zahlen von 5 bis 100 repräsentieren den Aktienanteil in %. Draufklicken, und vergleichen mit 75% Aktien, 50% Aktien ... Den Rest steckt der Simulator in sichere Anleihen. Das Verhältnis zwischen Aktien und Anleihen wird regelmäßig wieder hergestellt ("Rebalancing"). Der Schalter "Glide Path" reduziert den Aktienanteil um 1% pro Jahr.

 

Veranschaulicht alles ganz gut und Du kannst testen, was Du an Verlusten und Dürreperioden verkraften willst. Schau dir speziell die Spalten "Highest", "Median" (Mittelwert) und "Lowest" der Anlageperioden von 1, 5, 10, 15 oder 20 Jahren Länge an. Interessant für Verlust, Abstürze und Risiken. Die Zahlen bis etwa in die 1960er sind mangels Daten mit US-Aktien simuliert, weil der Kapitalmarkt dort schon lange zuverlässig und ohne Unterbrechung existiert. Das ändert aber wenig an Rendite und Risiko. Nach und nach aber mit echten Daten aus dem Rest der Welt.

 

Zu den Renditen dort: die sind nominal, also musst Du noch etwa 3-4% durchschnittliche US-Inflation abziehen. Der Mittelwert der Renditen schwankt beim 100%-Aktiendepot um etwa 13% p.a, bei langen Anlagezeiträumen. Was ca. 9-10% p.a. real bedeutet - Fondskosten und Steuern ignoriert. Allerdings hat die Aktienauswahl auf der Seite bereits ein Übergewicht zu riskanteren/chancenreicheren Aktien weltweit ("Small/Value"). Das US-Äquivalent zum DAX dagegen, der S&P 500-Index, brachte ca. 2% pro Jahr weniger ein . Ist im Simulator auch anklickbar, das runde, graue Symbol "S&P". Der DAX liegt seit 1950 im Mittel bei etwa 7% p.a. real, auf 20 Jahre gesehen. Die Jahrzehnte davor sahen aber nicht so rosig aus. Hier mehr dazu, auch wie es im Rest der Welt im 20. Jahrhundert aussah. Ich selber kalkuliere für die nächsten 20 Jahre mit realen 3-4% p.a. für den breiten Aktienmarkt der Industrieländer. Als Mittelwert, Abweichung nach oben wie unten möglich, inklusive "fat tails". Wenn es mehr wird, gerne doch. smile.gif

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yab
Spiel 'mal mit diesem Risiko-Rendite-Simuator herum.

Ich bekomme bei dem Link (auch bei händischer Eingabe) nur eine Fehlermeldung:

post-24585-0-95014500-1392192057_thumb.png

 

Das gilt auch für den Verweis auf deine Quelle weiter oben. Muss man bei ifa angemeldet sein / eine aktive Session haben?

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moonraker
· bearbeitet von moonraker
Spiel 'mal mit diesem Risiko-Rendite-Simuator herum.[/Quote]

Ich bekomme bei dem Link (auch bei händischer Eingabe) nur eine Fehlermeldung

post-24585-0-95014500-1392192057_thumb.png

Das gilt auch für den Verweis auf deine Quelle weiter oben. Muss man bei ifa angemeldet sein / eine aktive Session haben?[/Quote]

Nein, müsste auch so gehen - bei mir klappt es zumindest. Beim IE musste ich aber auf Kompatibilitätsansicht stellen, damit es gescheit aussieht.

 

Habe noch nicht alle Diagramme erforscht, aber interessant sehen sie auf jeden Fall aus - Danke für den Link @lurklurk.

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kafkaesk93

Gibts denn irgendeinen Index, der da etwas verlässlicher ist? Ich brauche keine Top-Renditen, Sicherheit ist mir wichtiger. Amerkianische Indices vlt?

 

Ich tippe blind auf LowVola oder defensive Branchen... :-

 

 

 

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yab
· bearbeitet von yab

Jetzt geht es - vielleicht eine Problem auf WebSite vorhin. Oder ein vor dem Bildschirm. Egal: alles gut. Danke!

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