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Ulkbaer

Atwood Oceanics

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checker-finance
Klasse, danke. Bringt vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel.

 

Die "niedrige" Bewertung der Branche erkläre ich mir aktuell durch die sehr hohe Anlagenintensität, die geringen bis negativen Free Cashflows und den sehr niedrigen Kapitalumschlag. Multipliziert mit den guten Margen ergibt sich daraus zwar noch ein akzeptabler Return on Investment, da sind andere Geschäftsmodelle aber wesentlich attraktiver. Zudem wird die Nachfrage durch nicht steuerbare Faktoren determiniert und kommt wahrscheinlich zum größten Teil auch nur von sehr wenigen sehr großen Unternehmen wie Shell. Ist das plausibel?

 

Auch im Kennzahlenvergleich mit SDRL ist mir das aufgefallen. Etwas aus de Takt gebracht hat mich RIG, die scheinen ja anders aufgestellt zu sein. Sonst kann ich mir die deutlich höheren COGS nicht erklären. Aber das schaue ich mir im Detail noch ein mal an.

 

Die Vermutung über die Kundenstruktur liegt nahe, ist aber m. E. doch deutlich differenzierter. Das hängt damit zusammen, dass die Oil Major stets nach Risikominimierung trachten. Gerade exploration lassen sie erstmal kleinere Firmen machen und wenn die etwas finden, haben sie in der Regel nicht genug Kapitalkraft, um das Ölfeld zur Produktionreife zu bringen. Dann erfolgen farm-in deals. Die Oil Majors zahlen lieber etwas mehr für den WI an dem Ölfeld, nachdem dort die commerciality der Ölförderung nachgewiesen ist, als selbst das Explorationsrisiko einzugehen. Das ist natürlich nicht durchgehend so. Die Oil Majors machen auch selbst Exploration, aber das ist dann meistens in der Nähe von ihren Lizenzblöcken, wo sie schon Produzent sind. Ein Großteil der von den Oil Major georderten Rigs, werden weniger für Exploration als vielmehr für appraisal well oder field development eingesetzt.

 

"Sehr wenige sehr große Unternehmen" relativiert sich auch: XOM, CVX, COP, TOT, PBR, BP, RDS, Repsol, STO würde ich zu den Oil Majors zählen, aber in der zweiten Reihe sind auch noch einige sehr große Konzerne: HES, OXY, MRO, APA, APC, NBL, MUR, OMV, Rosneft, Tullow, TLM, CNQ, Mitsui. Dann gibt es noch eine große Zahl kleinerer Unternehmen, die aber z. T. sehr hohe Dayrates zahlen, vielleicht weil ihre Bonität niedriger ist. Und das sind nur die Independet Oil Companies. Dazu kommen noch die NOC (=National Oil Companies) wie Saudi Aramco.

 

Ein Branchenspezifikum sind in der Tat die sehr hohen CapEx, wenn ein Unternehmen die Flotte nicht altern, sondern ausbauen oder erneuern will. Geht auch anders. DO beispielsweise hat lange Zeit einfach keine neuen Rigs geordert und da hat die bestehende Flotte dann natürlich fetten FCF erzeugt. So etwas findest Du aktuell z. B. noch bei Awilco Drilling (dividend yield ca. 20%) oder Northern Offshore.

 

FCF und Kapitalumschlag können sich aber sehr schnell radikal verändern, wenn ein Unternehmen aus der Investitionsphase in die Betriebsphase übergeht. Das ist die Idee hinter den pureplays auf die UDW Drillships. UDW Drillships sind die teuersten Rigs, haben aber die schnellste Amortisation. Solche UDW DS pureplays mit sehr jungen Flotten sind ORIG (ok, nicht nur DS, sondern auch zwei SS) und PACD.

 

Ein Investition in die OCD verbietet sich, wenn man langfristig von einem stagnierenden bzw. fallendem Ölpreis ausgeht. Ich halte es aber für ein häufiges Mißverständnis, dass die Dayrates mit dem Ölpreis schwanken. während ältere low spec rigs typischerweise kurzfristige Verträge haben, sind im high spec-Bereich eher langfristige Verträge üblich. Je nachdem wieviel backlog ein OCD hat bzw. für wie lange seine Flotte ausgebucht ist, können Phasen sinkender Ölpreis total egal sein. Es kommt auch weniger auf den Ölpreis an, als vielmehr auf die Ölpreis-Erwartung der Kunden. kein E&P (Exploration & Production) Unternehmen wird eine Lizenz brachliegen lassen, weil der Ölpreis gerade mal durchsackt. Dazu muß man sich vor Augen halten, dass die Entwicklung eines maritimen Ölfelds ab der erfolgreichen Explorationsbohrung bis zur ersten Produktion 2-4 Jahre dauert.

 

SDRL ist ein Ausnahme und Klasse für sich, weil SDRL nicht nur Betreiber von Rigs ist, sondern quasi auch ein Flottenhändler. SDRL kauft Rigs, Flotten und ganze Konkurrenzunternehmen ebenso schnell, wie SDRL auch wieder Flotten und Rigs verkauft und Unternehmen ausgliedert. SDRL hat das höchste Leverage und die höchste Dividendenrendite. Das Themenpapier, ATW, ist das genaue Gegenteil: niedrige Verschuldung, nur organisches Wachstum, keine Dividende.

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checker-finance
Die Explorationsmöglichkeiten werden doch auch durch den aktuellen technologischen Stand determiniert, was zur Folge hat, dass Investitionen in nicht unerheblichem Maße immer wieder notwendig sind, um mit Konkurrenz und Kundenanforderungen mitzuhalten, oder?

 

Auch das ist differenzierter. Alle fünf Jahre wird sowieso ein Class Renewal oder ein SPS fällig, also ein längerer Aufenthalt im Trockendock. Da kann viel Technologie nachgerüstet werden. aber man kann aus einem shallow water rig kein UDW machen und ein Jack Up kann man nicht zu einem Semisub oder SS nicht zu einem DS umbauen. Es werden immer noch neue Ölfunde in den Kontinentalschelfmeeren entdeckt. da können oft auch 25 Jahre alte JU eingesetzt werden.

 

Die großen neuen Funde sind aber im DW- und UDW-Bereich. Dafür geeignete Rigs gab es for 15 Jahren noch gar nicht oder gerade erst und wenn dann waren es SS und nicht DS. Hierfür muß eine Flotte erstmal aufgebaut werden. Ähnlich im HE (Harsh Environment).

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checker-finance
Und dank der sehr hohen Lebensdauer von Rigs & Co. dürften Netto Flottenvergrößerungen doch auch ein Katalysator für einen Preisverfall bei Nachfragerückgang sein, oder? Wenn die Branche dann noch zyklisch investiert hat, der Ölpreis aber aktuell rückläufig ist und Shell schon Budgetkürzungen ankündigt, hört sich das tatsächlich nach sinkenden Dayrates an und dann sehe ich erst mal eine Konsolidierung, in der kleine Player wie ATW vielleicht nicht am besten bedient sind.

 

1. Die Annahme fußt auf einer statischen Nachfrage. Die maritime Ölförderung evolutioniert sich aber in immer tiefere Gewässer und mit den neuen seismischen Möglichkeiten werden die Explorationsrisiken niedriger. Weil zugleich die Riesenfelder onshore langsam aber sicher erschöpfen und solche Riesenfelder auch nicht mehr entdeckt werden, muß die Ölförderung auf teurere Varianten ausweichen, z. B.

- Fracking, auch nicht billig, da hoher Wasser- und Energieverbrauch, viele Bohrungen erforderlich sind und schnelle Erschöpfungsraten

- politisch explosive Gebiete wie Jemen, Kurdistan, Afghanistan, etc.

- DW und UDW

 

2. Was genau hat Shell gesagt und was bedeutet es? Eine der größten Investitionen von Shell überhaupt geht in den Bau der Prelude, das größte Schiff der Welt, ein FLNG. Wenn Shell z. B. darauf verzichtet, eigene Drillships zu bauen, senken sie auch ihren CapEx und gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Drillships.

 

Auch für Shell gilt, dass sie sich dauerhaft keine Reserve Replacement Ratio deutlich unter 100% leisten können. Eine kleine RRR würde bei stagnierenden Ölpreis Schrumpfung bedeuten und bei fallendem Ölpreis noch beschleunigte Schrumpfung. Schrumpfung mögen aber Manager noch weniger als Anleger. Sicher, das Wachstum muß auch profitabel sein, aber letztlich ist die Schrumpfung ein Tabu.

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checker-finance

(...), hört sich das tatsächlich nach sinkenden Dayrates an und dann sehe ich erst mal eine Konsolidierung, in der kleine Player wie ATW vielleicht nicht am besten bedient sind.

 

Ich halte das nicht für eine Frage von klein oder groß. Falls die Dayrates sinken trifft es diejenigen am härtesten, die einen niedrigen order backlog bzw. kurzfristig auslaufende Verträge bzw. unvercharterte, zur Auslieferung anstehende Neubauten haben und solche mit schwacher Bilanz.

 

ATW hat eine sehr starke Bilanz und ist für 2014 fast komplett ausgebucht und hat auch 2015 nicht so viel freie Kapazität. Awilco Drilling ist ähnlich stark aufgestellt, ORIG ebenfalls oder auch Odfjell Drilling.

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich werde mich dem Thema in den nächsten Tagen weiter nähern. Mir gefällt die Visibility, die du in deinem letzten Beitrag angesprochen hast, ausgesprochen gut.

 

Wer von der Shell Prelude noch nie etwas gehört hat: Beeindruckend.

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checker-finance
Ich halte das nicht für eine Frage von klein oder groß. Falls die Dayrates sinken trifft es diejenigen am härtesten, die einen niedrigen order backlog bzw. kurzfristig auslaufende Verträge bzw. unvercharterte, zur Auslieferung anstehende Neubauten haben und solche mit schwacher Bilanz.

 

ATW hat eine sehr starke Bilanz und ist für 2014 fast komplett ausgebucht und hat auch 2015 nicht so viel freie Kapazität. Awilco Drilling ist ähnlich stark aufgestellt, ORIG ebenfalls oder auch Odfjell Drilling.

 

Ich relativiere die etwas Aussage zu 2014 und 2015. in Prozent ausgedrückt waren die Werte vor der Vertragsverlängerung für die Atwood Aurora m. E. 85% ausgebucht in 2014 und 62% in 2015. Bessere Werte haben m. E. ORIG (2014:99% / 2015:76%) und PACD (2014:96% / 2015:68), sowie SDRL wenn, wie vom Management erwartet, verträge für West Jupiter und West Saturn demnächst unterzeichnet werden.

 

Abgesehen davon sind die Werte von ATW zu anderen wie z. B. RIG oder DO sehr gut, und ATW hat den großen Vorteil einer starken bilanz. D. h. auch wenn es ganz schlimm kommt, können sie ein fundig gap über den Kreditmarkt lösen und müssen nicht per KE verwässern.

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checker-finance

ORIG und PACD gefallen mir eigentlich nicht nur wegen der höheren Auslastung für 2014-2015 besser als ATW. ATW hat aber auch noch eine Besonderheit: Die meisten OCD haben beim flottenausbau stark oder wie PACD und ORIG ausschließlich auf UDW-Drillships gesetzt. Diese versprechen bei den Dayrates der Jahre 2012 und 2013 schnellere payback periods und höhere Profitablität.

 

Nachdenkenswert ist aber die These, dass genau dieses Herdenverhalten zu einer Verschlechterung der Dayrates bei UDW Drillships relativ zu den high spec JU von ATW führen könnte. ATW hat auch UDW DS exposure, aber eben auch eine diversifiziertere Flotte als die pure plays ORIG, PACD und Sevan.

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Lensk

ORIG und PACD gefallen mir eigentlich nicht nur wegen der höheren Auslastung für 2014-2015 besser als ATW.

 

Könntest du weitere Gründe nennen?

 

Ich finde die "Monokultur" bei den Pureplays extrem unangenehm, inbesondere wenn die Investitionen der letzten Jahre noch zum größten Teil fremdfinanziert wurden und die Bilanz heute eher ein optimistisches Szenario impliziert.

Für mich stellen sich im Moment insbesondere zwei Fragen, die in der ausführlichen aber mMn sehr unkonkreten Diskussion in diesem Thread und auch in vergleichbaren Threads nicht wirklich beantwortet wurden:

 

1. Wie ist sind die Korrelationen zwischen Aktienkursen von ATW, SDRL usw., Dayrates, Ölkursen. Ich habe keine Untersuchungen dazu gefunden, die Korrelation Aktie - Ölpreis kann ich selber berechnen, für die Dayrates finde ich aber keine vernünftige Datenquelle. (das müssen ja keine täglichen Daten sein!)

 

2. Sollten Nachfrage und infolgedessen Dayrates sinken, wo bricht der Umsatz dann zu erst weg? Gerade im Hinblick auf die Beurteilung der Pureplays ist es doch wichtig zu wissen, bei welchen Klassen die Utilization zu erst runter geht. Und wo die Verhandlungsmacht der Nachfrageseite am größten ist.

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checker-finance

Noch mehr Gründe? Die pure plays haben durch die homogene Flotte höhere Skaleneffekte. Da die UDW DS alle die gleiche Bauart sind und aus derselben Werft stammen, müssen weniger Ersatzteile vorgehalten werden und gerade der kritische Faktor Bemannung ist etwas leichter zu lösen, da das Personal auf jedem der Schiffe eingesetzt werden kann.

 

ORIG und PACD haben jeweils noch jüngere Flotten als ATW.

 

"Extrem unangenehm" kann ich nicht nachvollziehen. Die Bilanz ist eine Stichtagsbetrachtung und somit statisch. Order Backlog ist bilanziell nicht berücksichtigt. Zudem haben weder ORIG noch PACD mit ihrer Verschuldungsstruktur ein funding gap. Zudem enthalten beide Bilanzen keinerlei Goodwill und nur sehr wenig immaterielle Assets. Die Rigs werden at costs bilanziert, so dass eher stille Reserven zu erwarten sind.

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checker-finance
1. Wie ist sind die Korrelationen zwischen Aktienkursen von ATW, SDRL usw., Dayrates, Ölkursen. Ich habe keine Untersuchungen dazu gefunden, die Korrelation Aktie - Ölpreis kann ich selber berechnen, für die Dayrates finde ich aber keine vernünftige Datenquelle. (das müssen ja keine täglichen Daten sein!)

 

 

Tut mir Leid, dass Dir die Diskussion zu unkonkret ist. Es gibt nicht "den Ölpreis" und noch weniger gibt es "die dayrate". Die rigs haben unterschiedliche Baujahre, unterschiedliche Ausstattung, unterschiedliche Bohr- und Wassertiefen. Des weiteren hängt die konkret vereinbarte Dayrate durchaus erheblich von der Vertragsdauer ab und auch das Einsatzgebiet spielt eine große Rolle. UK hat z. B. sehr spezielle Sicherheitsanforderung, daher sind nur wenige rigs UK-capable. daher sind die dayrates für UK rigs tendenziell hoch. GoM hat eine sehr gute Infrastruktur für die Ölindustrie - da bekommt man Ersatzteile, Versorgungsschiffe und Crew sehr günstig, während in Westafrika praktisch alles teuer ist. Die Kosten schlägt der OCD idR. auf die dayrate auf. Manchmal wird die mobilization fee extra ausgewiesen, in anderen fällen zahlt das Kundenunternehmen nichts während der mobilization, dafür aber eine höhere dayrate. Und so weiter.

 

Aber fast alle OCD veröffentlichen die aktuellen dayrates ihrer rigs im monatlichen fleet status report. In manchen Quartalsreports findest Du auch trotz oben genannterProbleme Charts zur Entwicklung der "durchschnittlichen" dayrates. Da werden dann rigs nach Art und "generation" zusammengefaßt, z. B. "5th gen floater".

 

Allerdings ist der Nutzen so einer Korrelationsbetrachtung m. E. nahezu Null. Dayrates isoliert betrachtet bringt nichts, weil die utilization und die Flottengröße ebenfalls eine große Auswirkung auf den Kurs haben.

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checker-finance
2. Sollten Nachfrage und infolgedessen Dayrates sinken, wo bricht der Umsatz dann zu erst weg? Gerade im Hinblick auf die Beurteilung der Pureplays ist es doch wichtig zu wissen, bei welchen Klassen die Utilization zu erst runter geht. Und wo die Verhandlungsmacht der Nachfrageseite am größten ist.

 

Da steckt ein logischer Bruch drin. Der Umsatz kann sinken, weil die dayrates sinken, er kann aber auch sinken, weil die utilization sinkt. Wenn die OCD die dayrates senken, dürfte das erstmal für mehr Nachfrage sorgen und die utilization wieder hochtreiben. Umgekehrt könnte man mit hohen dayrates auch einen Anbietermarkt abwürgen.

 

Dennoch ist die Frage beantwortbar. Nach der Bifurkationsthese sind die modernsten UDW DS mit ihren großen Wasser- und Bohrtiefen, 2 BOPs, dual capacity drilling, high variable deck load, etc. immer gefragt, high spec Jack Ups ebenso. Das spricht sowohl für die pure plays wie ORIG, PACD, Sevan als auch für ATW, VTG und SDRL. Die Verlierer sind RIG, NE, ESV und DO mit ihren teilweise hohen Anteilen älterer rigs in der Flotte.

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Lensk

Richtig (was auch immer die Bifurkationsthese genau ist), das spricht dann für die pure plays :)

Ist kein logischer Bruch, sondern nur unclever geschrieben, aber du hast mich einigermaßen verstanden, dementsprechend danke für die Antwort zur zweiten Frage.

 

Mir ist klar, dass man da Durchschnitte bilden müsste und dass eine derartige Untersuchung nicht perfekt wäre. Habe gehofft, dass vielleicht jemand eine einigermaßen differenzierte Untersuchung irgendwo auf dem Rechner liegen hat.

 

Bzgl. der Bilanz spielte ich nicht speziell auf ORIG und PACD an, deren Kennzahlen habe ich gar nicht angeguckt. Unangenehm finde ich aber nicht die Bilanz, sondern die Konzentration der Chancen und Risiken auf UDW Drillships, wenn man auch ein diversifiziertes Portfolio am Markt anbieten und contracten kann. Natürlich verstehe ich die Beweggründe, bin aber trotzdem ein Fan von einem breiteren Portfolio, damit ich ruhig schlafen kann.

Wenn es aber tatsächlich so sein sollte, dass UDW DS immer gefragt sind, sind Pure Plays und eig auch ATW ja in einer komfortablen Situation und das trotz teilweise niedriger Bewertungen zZ :)

Diesbezüglich wäre aber die Fortführung deines Gedankens weiter oben bzgl. des Herdenverhaltens in den letzten Jahren sehr interessant.

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dakac

(was auch immer die Bifurkationsthese genau ist)

Bifurkationsthese hat definitiv etwas mit dem Penis zu tun. In diesem Fall geht es um die Unterscheidung wie tief man bohrt: Tief heißt sexy, nicht tief bedeutet weniger sexy!!

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checker-finance

(was auch immer die Bifurkationsthese genau ist)

Bifurkationsthese hat definitiv etwas mit dem Penis zu tun. In diesem Fall geht es um die Unterscheidung wie tief man bohrt: Tief heißt sexy, nicht tief bedeutet weniger sexy!!

 

Ich glaube eine Bifurkation des Bohrgestänges wäre kreativ, aber eher kontraproduktiv. Penetration zweier Bohrlöcher gleichzeitig, wäre natürlich ökonomisch interessant, scheint mir aber technisch weit außerhalb des möglichen zu liegen.

 

Die Bifurkationsthese (Gabelung) bezieht sich auf die Dayrates: Die Dayrates für moderne, high spec, UDW-geeignete, etc. rigs und diejenigen für alte, low spec, shallow water rigs gabeln sich, d. h. entwickeln sich auseinander. Man könnte es auch Ausdifferenzierungsthese nennen.

 

Daraus folgt eben der Managementansatz, sich so früh wie möglich (und somit zu so guten Preisen wie möglich) von älteren rigs zu trennen und in neue rigs zu investieren, statt die alten aufwendig aufzumotzen. Angeführt von SDRL sind m. E. ORIG, PACD, Odfjell Drilling, Maersk Drilling, Sevan Drilling, Vantage Drilling und ATW dem Lager zuzuordnen, die von Bifurkation profitieren, weil sie diesen Ansatz folgen bzw. früh angefangen haben, ihm zu folgen. ESV, NE, RIG, DO, RDC, Northern Offshore, Songa Offshore und HERO sind eher Spätstarter oder setzen das nur zögerlich und inkonsequent um. NE könnte wohl 2014 das lager wechseln, weil sie den Teil der Flotte der älter und low spec ist, in eine eigene Gesellschaft ausgliedern wollen. RIG hat so etwas Ähnliches Ende 2012 gemeacht, als sie die schlimmsten Kästen an eine bis dahin unbekannte und wohl nur zu dem Zweck gegründete Gesellschaft namens Shelf Drilling unter hohen Verlusten verkauft haben.

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dakac
· bearbeitet von dakac

Jö, gute und junge Stecher sind halt mehr wert, wie im Leben.

 

 

Das hier bestätigt deine Worte: Atwood Oceanics: An Exceptional Oil Play

ATWOOD'S FLEET IS MORE modern and high-tech than the average driller's—much of its fleet has been constructed since 2000, and three ships have contracts for more than $550,000 per day, the high end of the market. Drillers like Transocean and Noble (NE) have dozens of rigs built more than 15 years ago, with several that are more than 30 years old.

 

Apropos, Songa Offshore, jetzt kürzlich wurde eine Firma beauftragt 700 Arbeiter für 2015 zu finden: Jakter 700 riggarbeidere

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checker-finance

Gelegentlich wird die these diskutiert "billiges" shale oil / oil shale aus onshore US Produktion wäre ein Ölpreiskiller bzw. UDW production wäre dagegen nicht konkurrenzfähig. Dazu mal Seite 25 der Präsentation eines der führenden FPSO-Unternehmen, SBM Offshore: http://www.sbmoffshore.com/wp-content/uploads/2011/12/SBM-Offshore-General-presentation-November-2013-post-Q3.pdf

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Ulkbaer

Flottenbericht

 

Der neue Flottenbericht für März wurde gestern veröffentlicht.

 

Wichtigste Punkte:

 

  • Vertragsverlängerung für den Atwood Mako bis Ende November 2014 (zuvor August 2014) --> Dabei scheint es sich um eine Übergangsverlängerung von Salamander zu handeln. Salamander wartet einserseits noch auf die Zustimmung zur Ausweitung des Förderprogramms in Thailand, musste jedoch andererseits Atwood zufriedenstellen, dass sie nicht den Mako nicht anderweitig vermarkten. Sollte Salamander die Zustimmung erhalten, ist eine weitere Vertragsverlängerung für den Mako sehr wahrscheinlich
     
  • Weiterhin ist interessant, dass die Tagesrate, zu der der Mako verlängert wurde bei $165k/Tag liegt und damit $10k über dem alten Vertrag. Das ist ein weiteres Zeichen, dass der von den Analysten erwarteter Einbruch übertrieben ist
     
  • Das Drillship Advantage wird voraussichtlich Mitte April mit den Bohrarbeiten beginnen und erhält bis dahin eine Mobilization Rate von $409k.
     
  • Ansonsten gab es keine unerwarteten Stillstandzeiten

 

Durch diese zeitnahen Angaben und der hohen Transparenz lässt sich vergleichsweise einfach eine Schätzung für Umsatz und Gewinn abgeben.

Advantage: $409,000 x 90 Tage = $36.8M

Condor: $555,000 x 90 Tage = $49.95M

Osprey: $490,000 x 90 Tage = $44.1M

Eagle: $385,000 x 90 Tage = $34.65M

Falcon: $385,000 x 90 Tage = $34.65M

Hunter: $0 x 90 Tage= $0

Mako: $155,000 x 90 Tage= $13.95M

Manta: $159,500 x 90 Tage= $14.35M

Orca: $159,500 x 90 Tage= $14.35M

Beacon: $185,000 x 90 Tage= $16.65M

Aurora: $155,000 x 85 days = 13.17M

Max. Umsatz: $272.6M

 

Reimbursable income (Kenne kein deutsches Äquivalent): $12M

 

Umsatzschätzung

Unterstellt man einen Ausnutzungsgrad von 94% (konservative Schätzung) für die Umsätze und addiert das Reimbursable Income ($12M) und den Kapitalertrag für die verkaufte Vicksburg von $34M erhält man eine Umsatzschätzung von $302.2M

 

Gewinnschätzung

Verwendet man den Mittelwert der angegebenen Spanne im Conference Call von $140M-$150M für die Förderkosten(diese berücksichtigen die Reparaturkosten für Hunter/Aurora), $8M Kosten für Reimbursables, $37M Abschreibung, $15M Verwaltungskosten und$13M for FK-Zinsen resultiert ein Vorsteuergewinn von $84.2M. Durch den Verkauf der Vicksburg steigt in diesem Quartal der durchschnittliche Steuersatz auf 20%, sodass wir zu einem Nettogewinn von $67.4M kommen.

Unterstellt man weiterhin 64.2M ausstehende Aktien entsprechend dem letzten 10Q erhalten wir ein geschätztes EPS of $1.05. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen derzeit lediglich bei $0.98.

 

Damit ist eine positive Überraschung bei den nächsten Quartalszahlen nicht ausgeschlossen. :)

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Stoxx

Gute Infos, danke.

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Ulkbaer
Atwood Oceanics Inc. (ATW) is putting the brakes on building more ultra-deepwater oil and natural gas drilling rigs because of waning customer demand as it wraps up a $4.5 billion, six-year expansion plan.

 

The rig owner let an option to order a new vessel from Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co. expire last month, Chief Executive Officer Rob Saltiel said in an April 4 interview at his company’s new headquarters in Houston. Atwood won’t build any more rigs while it has two drillships under construction without contracts for work.

 

“To take a pause now, given the market uncertainty, makes good sense,” Saltiel said. “This is not the end, by any means, of Atwood’s growth strategy.”

 

Rig contractors are expecting less demand for the vessels that drill in water ranging from 1,000 feet (305 meters) to more than two miles (3.2 kilometers) as a glut of new supply hits the market at the same time customers are cutting budgets. The rig owners responded to rising demand in the past few years with the biggest batch of orders since the advent of deep-water drilling in the 1970s.

 

With 11 new ultra-deepwater rigs entering the market this year and another 16 next year, the highest dayrates for the world’s most expensive drilling vessels are expected to be near $520,000, Charles Minervino, an analyst at Susquehanna International Group, wrote in an April 2 note to investors. Two years ago, Ole Slorer, an analyst at Morgan Stanley, projected rates climbing to as much as $714,000 that year.

 

Atwood, which will have added nine new rigs between 2011 and 2015, would “potentially” look at building another rig after it signs a contract for one of its two available rigs, which roll out of the shipyard next year, Saltiel said. The company will also use the softer market environment to consider acquiring a rig or a company that owns rigs, he said.

 

“But those have to be opportunistic and compelling, given the attractiveness of our organic build program,” he said.

 

Quelle

 

Take aways:

 

  • Atwood ließ die Option für den Bau eines weiteren UDW-Drillships verfallen
    --> Ist konsistent zu den Aussagen vom CEO, dass die Option nur gezogen wird, wenn eines der beiden Drillships, die in 2015 geliefert werden, unter Vertrag ist. Bestätigt aber auch, dass die nächsten 12-18 Monate ein temporär schwächerer Markt wird
    --> Zeigt mMn das wirtschaftlich vernünftige Handeln des Mgmts, die nun das Wachstumsprogramm beenden, wo andere Wettbewerber, wie Transocean erst beginnen neue Drillships zu ordern
     
  • Susquehanna Analyst schätzt die Top-Dayrates für UDWs höher leicht höher ein, als sie derzeit sind
    --> Lässt mMn erahnen, dass der prognostizierte 25-50%ige Einbruch der Tagraten nicht nur übertrieben, sonder schlichtweg falsch und zu pauschal war
     
  • Atwood schließt auch einen gezielte Acquisition nicht aus, um das Wachstum voranzutreiben

Auch wenn der Markt die Meldung heute primär negativ auffasst und dies als weitere Bestätigung einer Marktschwäche der Branche sieht, verstärkt es eher mein Vertrauen in das vorausschauende Management.

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

  • Susquehanna Analyst schätzt die Top-Dayrates für UDWs höher leicht höher ein, als sie derzeit sind
    --> Lässt mMn erahnen, dass der prognostizierte 25-50%ige Einbruch der Tagraten nicht nur übertrieben, sonder schlichtweg falsch und zu pauschal war

 

With 11 new ultra-deepwater rigs entering the market this year and another 16 next year, the highest dayrates for the world’s most expensive drilling vessels are expected to be near $520,000, Charles Minervino, an analyst at Susquehanna International Group, wrote in an April 2 note to investors. Two years ago, Ole Slorer, an analyst at Morgan Stanley, projected rates climbing to as much as $714,000 that year.

 

Selbst wenn der Einbruch nicht so stark kommt, könnte es nicht auch sein, dass die eingepreisten Erwartungen zu hoch waren und der Kursrückgang dadurch gerechtfertigt ist?

Die Prognosen einer Schwächephase bei den Dayrates macht doch angesichts der Produktionsaktivitäten Sinn, da ein steigendes Angebot auf möglicherweise konstante bzw. fallende Nachfrage trifft.

 

Wie dem auch sein: Mir gefällt auch, was das Management sagt. Der nun entstehende Capex in den nächsten Jahren sollte ja schon durch die hohe Visibility bei den Cash Flows als finanziert gelten, oder?

Ich bin kein großer Fan von Akquisitionen, allerdings könnte ATW damit wachsen ohne das Angebot im Markt auszudehnen, durchaus charmant.

 

So oder so wird ATW immer interessanter, mMn könnte die Börse hier mit der Gewichtung der kurzfristigen Faktoren übertreiben. Leider generiert ATW aber keinen positiven FCF, damit habe ich persönlich ein Problem. Kann mir hier jemand sagen, wie genau die geplanten Capex (nennt ATW in Präsentationen) am Ende mit den tatsächlichen Capex übereinstimmen?

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checker-finance
Selbst wenn der Einbruch nicht so stark kommt, könnte es nicht auch sein, dass die eingepreisten Erwartungen zu hoch waren und der Kursrückgang dadurch gerechtfertigt ist?

Die Prognosen einer Schwächephase bei den Dayrates macht doch angesichts der Produktionsaktivitäten Sinn, da ein steigendes Angebot auf möglicherweise konstante bzw. fallende Nachfrage trifft.

 

Wie dem auch sein: Mir gefällt auch, was das Management sagt. Der nun entstehende Capex in den nächsten Jahren sollte ja schon durch die hohe Visibility bei den Cash Flows als finanziert gelten, oder?

Ich bin kein großer Fan von Akquisitionen, allerdings könnte ATW damit wachsen ohne das Angebot im Markt auszudehnen, durchaus charmant.

 

So oder so wird ATW immer interessanter, mMn könnte die Börse hier mit der Gewichtung der kurzfristigen Faktoren übertreiben. Leider generiert ATW aber keinen positiven FCF, damit habe ich persönlich ein Problem. Kann mir hier jemand sagen, wie genau die geplanten Capex (nennt ATW in Präsentationen) am Ende mit den tatsächlichen Capex übereinstimmen?

 

1. FCF

Ich frag mich immer wieder, wo dieser Dogmatismus mit dem FCF herkommt. Logischerweise muß erst investiert werden, bevor es Rückflüsse gibt.klar, man kann auch eine Unternehmen kaufen, dass in der Vergangenheit investiert hat und gewachsen ist und jetzt nur die Assets laufen läßt und die Erträge kassiert. Wenn man das Modell mag, ist man bei den Offshore Drilling Contractors z. B. bei Diamand Offshore (DO) gut aufgehoben.

 

Wenn ich überzeugt bin, dass die Investitionen sich lohnen, ist es mir ziemlich egal, dass durch die Investitonen der FCF geschmälert wird.

 

2. CapEx Visibilty

Der geplante CapEX dürfte weitestgehend mit dem tatsächlichen identisch sein, da die Baukosten für rigs in den Verträgen mit der Werft festgeschrieben sind. Allerdings sind wohl auch Teile der Baukosten variabel, so dass es da auch zu Kostenüberschreitungen kommen kann. Ebenso bei Ausgaben für die Wartung und Instandhaltung der bestehenden Flotte.

 

3. Eingepreiste Erwartungen zu hoch?

Der Kurs war nie so hoch, wie nach den Erwartungen hätte sein müssen, siehe z. B. http://seekingalpha.com/article/1901061-atwood-oceanics-upcoming-ultra-deepwater-rig-additions-not-priced-in-stock

 

Noch gibt es weder einen Einbruch der Dayrates noch einen Einbruch der Utilization. SDRL hat eindrucksvoll belegt durch die jüngsten Deal belegt, dass ihre Jack Ups vom Markt nachgefragt werden und die dayrates nicht signifikant sinken. Bei ATW steht die Auslieferung von Neubauten erst Mitte bzw. Ende 2015 an. Bis dahin sind durch die bestehenden Verträge wachsende Dayrates gerantiert, z. B. wechselt die Atwood Eagle mitte 2014 aus einem Vertrag mit 385k Dayrate in einen mit einer 460k Dayrate und die Falcon aus einem ebenfalls 385er Vertrag Ende des Jahres in einen 499er Vertrag.

 

Noch bedeutender für Umsatz und Gewinn wird sein, dass die Atwood Advantage mit einer 584er Dayrate jetzt gerade die Arbeit aufnimmt und im September die Atwood Achiever mit einer einer 595er Dayrate und auf dem Weg dahin kassiert sie schon mobilization fees.

 

Das alles ist vertraglich festgezurrtes Wachstum, dass nicht von der aktuellen Nachfrage- und Preisentwicklung abhängt.

 

4. "Steigendes Angebot"

Auch das liest man immer wieder. Aber ist das so? Tatsächlich kommen neue Drillships und Jack Ups auf den Markt. Das ist zutreffend. Bei den jack Ups aber ist die derzeitige Flotte überaltert. Da ist dann in die Gleichung auch eine Schrumpfung des Angebots durch Außerdienststellungen gegen zu rechnen.

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

FCF: Ein Unternehmen kann trotz verhältnismäßig hoher Investitionen einen FCF generieren. Die Welt ist nicht s/w und zieht eine Linie zwischen hoher FCF = Assets laufen lassen und negativer FCF = Investitionen für zukünftigen CF.

ATW mag ein besonders expansives Investitionsprogramm fahren, mir fällt es aber schwer, einen Wert für ein Asset mit negativen FCF zu definieren.

 

Deswegen auch meine Frage bzgl. der Capex Visibility, die du ja auch beantwortet hast. Dementsprechend kann man auf Basis des contracted CF ja mit einem positiven FCF rechnen.

 

Kurs: Die DCF Analyse des Seeking Alpha Autoren halte ich für irrelevant. Insb. da nicht klar ist, wie er zu seinen Daten wie dem Abzinsungsfaktor gekommen ist. Der kommt mir für eine FCF Valuation zu niedrig vor.

Genauso irrelevant ist der Multiple-Vergleich. Die Argumentation, ATW müsse aufgrund des Preises von Vergleichsobjekten wie RIG steigen, kann man genauso gut andersherum aufbauen. Wenn man überhaupt der sicheren Meinung ist, RIG sei ein geeignetes Vergleichsobjekt..

 

Naja, ich bin kein Fan von Seeking Alpha.

 

Zu 4.: Da konzentrierst du dich jetzt natürlich auf JackUps.. Der Gesamteffekt für ein Portfolio wie das von ATW ist unklar, oder?

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checker-finance

FCF: Ein Unternehmen kann trotz verhältnismäßig hoher Investitionen einen FCF generieren. Die Welt ist nicht s/w und zieht eine Linie zwischen hoher FCF = Assets laufen lassen und negativer FCF = Investitionen für zukünftigen CF.

ATW mag ein besonders expansives Investitionsprogramm fahren, mir fällt es aber schwer, einen Wert für ein Asset mit negativen FCF zu definieren.

 

Deswegen auch meine Frage bzgl. der Capex Visibility, die du ja auch beantwortet hast. Dementsprechend kann man auf Basis des contracted CF ja mit einem positiven FCF rechnen.

 

Ich verstehe langsam wirklich nicht mehr, worauf Du hinaus willst. Zum einen malst Du die Welt schwarz-weiß, nämlich negativer FCF = Schwarz = nicht investierbar und positiver FCF = weiß = investierbar. Das kannst du ja so machen. Es trifft ja jeder seine eigenen Entscheidungen und wenn es um eigenes Geld geht, dann muß das auch so sein. für dieses s/w Bild habe ich geschrieben, dass dann eben ATW im jahr 2014 nicht in Frage kommt, aber dafür DO.

 

ATW wird am Ende des Zeitraums 2011-2016 eine Summe von 4,5 Mrd USD in 4 high spec JU, 1 UDW SemiSub und 4 UDW Drillships investiert haben. 2010 hatte ATW einen Umsatz von 650 Mio. USD und ein net income von 257 Mio USD. Bei den damaligen CapEx für Wartung und Instandhaltung iHv. 187 Mio. USD war ATW 2010 CF-positiv. Ich denke aber es ist völlig klar, dass man bei der Größe eine 4,5 Mrd. Investitionspaket nicht aus dem CF stemmen kann.

 

Nun sind wir weit vorangeschritten in dem Investitionszyklus und für 2015 ff. wird ATW aller Voraussicht nach wieder CF-positiv sein. Trotzdem ist es für Anleger natürlich legitim zu sagen, dass ATW dann erst in 2015 für sie in Frage kommt. Allerdings gehe ich davon aus, dass der Aktienkurs 2015 höher sein wird als der jetzige.

 

Wie schwer ist es für ein Asset mit negativen FCF einen Wert zu definieren?

 

Nehmen wir mal einen Offshore Drilling Contractor, der noch keine aktive Flotte hat, aber zwei UDW Drillships à 600 Mio USD im Bau befindlich und zur Auslieferung Ende 2014. Beide mit Verträgen jeweils für fünf Jahre mit dayrates von ca. 500k USD. 2014 wird der FCF sehr negative sein, nämlich ein fettes Minus von -1,2 Mrd USD. Am Ende der Vertragslaufzeit werden Baukosten und Kapitalkosten mehr oder weniger eingespielt sein, aber rechnen wir mal konservativ mit einem verbleibenden Minus von 300 Mio USD. Dem stehen 2 UDW Drillships mit einer restlichen ökonomischen Lebensdauer von ca. 15 Jahren gegenüber. Egal ob man nun Buchwert, Ertragswert oder Verkehrswert nimmt, es wird da ein deutlich positiver Wert stehen. Auch wird es seit 2015 bereits positive FCF geben.

 

Ist das wirklich so schwer trotz negativen FCF in 2014 in diesen Assets einen Wert zu entdecken?

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