pianopaule Februar 12, 2014 Also, wenn solche Überlegungen wie die des TO angestellt werden, haben wir den "Gaul immer von der anderen Seite gesattelt". Erstmal gecheckt, was bräuchten wir von der Wohnfläche her, welche Lage wäre erträglich, wie ist die Grundstückspreisentwicklung in unserer ausgesuchten Gegend usw. Insbesondere die Lage die bekanntlich das wichtigste beim Immo-Kauf ist. Dann halt gecheckt ohne Ende, sowas kann Jahre dauern. Dann ein Objekt, oder zwei, drei gefunden und dann erst angefangen -nach abarbeiten einer Vielzahl von Parameter- sich wegen der Finanzierung Gedanken zu machen. Ich sage das mal so weil ich einen "gesunden Menschenverstand" voraussetze - also es wird eben nicht nach Unternehmervillen oder adelige Schlösser gesucht usw. Die eigentliche Finanzierung nebst möglichst hoher EK-Quote wurde hier ja schon behandelt. Mein Ding wäre zunächst nach einem Objekt Ausschau zu halten welches "grob" meinen finanziellen Fähigkeiten entspricht und dann in die Details zu gehen - davon gibt es allerdings viele, sehr viele . . . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sebbo1985 Februar 12, 2014 · bearbeitet Februar 13, 2014 von Sebbo1985 Mein Ding wäre zunächst nach einem Objekt Ausschau zu halten welches "grob" meinen finanziellen Fähigkeiten entspricht und dann in die Details zu gehen - davon gibt es allerdings viele, sehr viele . . . Dann kriegst du das Objekt in der derzeitigen Marktlage aber zu 99 % nicht, weil mehrere Mitbieter die Finanzierung schon stehen haben und alle Details geklärt sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LosMintos Februar 12, 2014 Dann kriegst du das Objekt in der derzeitigen Marktlage aber zu 99 % nicht, weil mehrere Mitarbeiter die Finanzierung schon stehen haben und alle Details geklärt sind. Wie funktioniert das denn praktisch, wenn ein Kredit nötig ist? Zur Bank gehen, "blanko" 200 000 Euro Kredit zusichern lassen, wenn man dann (bspw.) ein Jahr später das passende Objekt findet, die Bank anrufen und kaufen? Wie lässt sich der Ansatz "Fertige Finanzierung vor Objekt" mit der Maßgabe, mehrere Finanzierungsangebote einzuholen vereinbaren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
membersound Februar 12, 2014 Danke für die rege Diskussion hier! Mein Ding wäre zunächst nach einem Objekt Ausschau zu halten welches "grob" meinen finanziellen Fähigkeiten entspricht und dann in die Details zu gehen - davon gibt es allerdings viele, sehr viele . . . Dann kriegst du das Objekt in der derzeitigen Marktlage aber zu 99 % nicht, weil mehrere Mitarbeiter die Finanzierung schon stehen haben und alle Details geklärt sind. Genau aus diesem Grund mache ich mir eben jetzt die Gedanken zur Finanzierung. Da wir eine "gebrauchte" Immobilie kaufen wollen, muss man beim Besichtigungstermin oft schon die Finanzierung (zumindest grob) feststehen haben. Sonst hat man gegen die Konkurenz gar keine Schnitte... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 12, 2014 Sprich mit ein oder zwei Banken, was die von dem Vorhaben halten mit fiktiven aber realitätsnahen Zahlen. Dann bekommst Du schon mal einen Eindruck, ob das funktionieren kann. Aber viel wichtiger ist, ob Du selbst es stemmen kannst. Wenn Ihr das seriös kalkuliert, dürfte es kein Problem sein, eine passende Bank zu finden. Wenn keine Bank bereit ist das ganze zu finanzieren, solltest Du vermutlich am besten die Finger davon lassen (der umgekehrte Schluss ist freilich nicht zulässig). Eine 100 % Finanzierung kann ich mir bei den von Dir genannten Eckdaten nur in preiswerten Gegenden Deutschlands vorstellen. Zwischen erstem Besichtigungstermin des Objekts und Unterschrift beim Notar vergehen in aller Regel etliche Tage wenn nicht sogar Wochen. Da sind Banktermine angesagt, um das konkrete Objekt abzuklopfen. Man sollte ohnehin nicht sofort nach der Besichtigung einen Kaufvertrag abschließen, ohne die Unterlagen zu studieren und Erkundigungen einzuholen. Blick ins Grundbuch, Nachbarn abklappern, Rechnungen bezüglich Instandhaltung prüfen, Schulden bei Gemeinden oder Hausgemeinschaften checken und Protokolle lesen sofern eine Hausverwaltung involviert ist, Bausachverständigen hinzu ziehen und und und Nicht vergessen, auch der Verkäufer hat ein Interesse daran, dass die Finanzierung steht, sonst hat er nach dem Notartermin auch jede Menge Kosten am Hals, was kein Mensch brauchen kann. Davon abgesehen kann Übereifer beim Kaufpreis schädlich sein, diesmal freilich aus Käufersicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pianopaule Februar 13, 2014 Mein Ding wäre zunächst nach einem Objekt Ausschau zu halten welches "grob" meinen finanziellen Fähigkeiten entspricht und dann in die Details zu gehen - davon gibt es allerdings viele, sehr viele . . . Dann kriegst du das Objekt in der derzeitigen Marktlage aber zu 99 % nicht, weil mehrere Mitarbeiter die Finanzierung schon stehen haben und alle Details geklärt sind. Der To schreibt später dass er sich schon eine "gebrauchte" Immobilie ausgesucht hat. Du schreibst dass "mehrere Mitarbeiter" schon alle Details geklärt hätten. Ich weiss jetzt nicht was unter den "Mitarbeitern" zu verstehen ist, vermute mal dass das Deine Bezeichnung für weitere Kaufinteressenten ist. Wenn das so ist waren den anderen Interessenten das Angebot offensichtlich früher bekannt als dem TO, und diese hatten entsprechend Zeit "alle Details zu klären". Es gibt -jenseits der Finanzierung- eine Unmenge von Details zu klären wie Sapine richtig anreisst. Sollte die Situation so sein dass Kauf-Interessent-Konkurrenten einfach alles sofort und jetzt ungesehen und ungeprüft vor einem wegkaufen (eine bizarre Situation wie manchmal an der Börse oder Wasserhamstern in Florida beim angekündigten hurricane usw.) würde ich soundso die Finger von lassen. In solchen Märkten wären die Preise Auktionspreise und hätten nichts mehr mit dem eigentlichen Wert einer Immobilie zu tun. Natürlich kann ich nicht auf eine Versteigerung gehen, die Hand hoch halten und erst danach überlegen wollen ob ich das überhaupt finanzieren kann. Auf "die Hütte kriegt der meistbietende und der am schnellsten protokolliert/zahlt" würde ich mich niemals einlassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sebbo1985 Februar 13, 2014 · bearbeitet Februar 13, 2014 von Sebbo1985 Ich meinte natürlich "Mitbieter" und nicht "Mitarbeiter" ;-) Ich hab mehrere Leute im Bekanntenkreis die momentan eine Immobilie suchen und es ist einfach so, dass viele die Finanzierung schon in groben Zügen stehen haben und sich dann nur nochmal ein neues konkretes Angebot bei vereinbartem Kaufpreis einholen müssen. Ebenso ist es Tatsache, dass viele nahezu "ungesehen" kaufen und man vom Makler tlw. komisch angeguckt wird wenn man nach Unterlagen fragt oder sich Details erneut anschauen möchte. Traurig aber wahr und für den Makler nun mal schnelle Kohle mit wenig Aufwand. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 13, 2014 Ebenso ist es Tatsache, dass viele nahezu "ungesehen" kaufen und man vom Makler tlw. komisch angeguckt wird wenn man nach Unterlagen fragt oder sich Details erneut anschauen möchte. Traurig aber wahr und für den Makler nun mal schnelle Kohle mit wenig Aufwand. Ist derzeit in einigen Regionen ein Verkäufer Markt, aber gut beraten bist Du nicht, wenn Du Dich von einem Makler so leicht von berechtigten Fragen abbringen lässt. Der muss mich nicht mögen, sondern soll seinen Job machen, bekommt schließlich ordentlich Kohle dafür. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 13, 2014 Ist doch völlig irrelevant, wie der Makler denkt und ob andere Kaufinteressenten ihre Finanzierung schon fertig haben oder nicht. Du willst den Makler nicht zum Freund haben, sondern gegen seine Interessen (hoher Verkaufspreis, hohe Provision) ein für dich gutes Geschäft machen. Was beim Immobilienkauf zählt ist meiner Meinung nach eher, ob die eigene Finanzierung solide und belastbar ist und ob man ein gutes Preis/Leistungsverhältnis bei der Wunschimmobilie erzielt. Und ob das Objekt nach 10+ Jahren immer noch die richtige Entscheidung war, ohne sich das zurecht zu lügen. Ich würde mir so viel Zeit bei der gründlichen Prüfung aller Unterlagen und der Immobilie nehmen, wie nötig ist. Auf keinen Fall sollte man sich irgendeinem künstlichen Zeitdruck unterwerfen. Dafür ist das Risiko bei der großen Ausgabe viel zu konzentriert und zu hoch. Und wenn in der Zwischenzeit jemand anderes zuschlägt und einem zuvor kommt: dann ist das eben so. Dann hat man erstmal nur wenig verloren, dafür Erfahrungen gewonnen, die dann bei der nächsten Immobilie helfen. Es ist für mich ganz eindeutig die bessere Entscheidung, jemanden anderen zuvor kommen zu lassen, als bei der Prüfung der Immobilie Risiken zu übersehen und/oder einen zu hohen Preis zu zahlen. Irgendwann passt schon alles zusammen. Es dauert eben so lange, wie es dauern muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KlausKarl Februar 15, 2014 Erst mal Eigenkapital bilden für zumindest die Nebenkosten alle zu bezahlen. Lage und Objekt aussuchen, von nem Fachmann bewerten lassen ( kostet aber kann sinnvoll sein) und ab zur Bank. Die Laufzeit des Kredits ist doch egal, je länger um so geringer die monatliche Rate. Man will ja auch im hier und jetzt gut leben. Es denkt eh jeder anders über die Länge, manche kommen damit klar 30 Jahre zahlen zu müssen andere nicht. Einen flexiblen Kredit nehmen, Sondertilgungen vereinbaren. Dadurch kann man die Laufzeit deutlich verringern, ohne es aber in einer Notsituation zu müssen. Ein Kredit mit 30 Jahre + Laufzeit ist da ruck zuck mal auf 20 Jahre gedrückt. Ein grosser Vorteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 15, 2014 Erst mal Eigenkapital bilden für zumindest die Nebenkosten alle zu bezahlen. Eigenkapital für die Kaufnebenkosten und mindestens 20%, besser 30% der Kaufsumme... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Februar 15, 2014 Die Laufzeit des Kredits ist doch egal, je länger um so geringer die monatliche Rate. Man will ja auch im hier und jetzt gut leben. Es denkt eh jeder anders über die Länge, manche kommen damit klar 30 Jahre zahlen zu müssen andere nicht. Natürlich muss ein Kredit jederzeit bedienbar sein ohne in den Dispo oder gar in eine Notsituation zu führen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass 30 Jahre Kredit für einen 30jährigen zu lang sind. Je länger der Kredit um so wahrscheinlicher tritt ein Ereignis ein mit dem man heute nicht rechnet. Arbeitsplatzverlust, Krise in der Beziehung, Krankheit, ich erspare mir weitere Aufzählungen. Ein gewisser Zwang zur Abzahlung verhindert allzu leichtfertige Verführungen mit dem "hier und jetzt gut leben". Das fängt mit dem Zweitauto an und hört bei exotischen Fernreisen nicht auf. Die Freude über heutigen Genuss ist niemals so hoch wie mögliche Schmerzen wenn mal Verwerfungen in der zweiten Hälfte des Berufsleben eintreten ( habe so einen Fall im Bekanntenkreis wo jemand in psychischer Behandlung ist weil der Arbeitsplatz unzumutbar geworden ist und nur wegen der Raten für das Haus aufrecht gehalten wird ). Abgesehen davon, dass rein rechnerisch ein besseres Leben rauskommt wenn die Hütte früh bezahlt ist und man Reserven für eine ordentliche Altersversorgung frei hat. Bleibt man andererseits zu lange in Miete, gewöhnt man sich viel zu schnell ans Geldverplembern. Möglicherweise bietet sich ein Kompromiss an: Altbauwohnung statt EFH finanzieren und mit 50 ein freier Mensch sein. Abgesehen davon, dass man günstige Gelegenheiten nie findet solange man nach ihnen mit einem tunnelartig verengten Blick sucht. Günstige Gelegenheiten begegnen einem aber oft durch scheinbaren Zufall oder weil die derzeitige Immobiliensituation umschlägt. Einfach die wertvolle Ressource Zeit nutzen, konsequent Eigenkapital ansparen und zuschlagen wenn alles ( dazu zählt auch die unkomplizierte Finanzierung ) passt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KlausKarl Februar 15, 2014 · bearbeitet Februar 15, 2014 von KlausKarl Was hast an ner Fernreise auszusetzen? Ein Haus ist halt auch nicht alles. Früh fertig sein mit bezahlen ist super, aber wenn ich bis dahin lebe wie ein Bettler dann brauche ich auch keine Hütte. Wenn man dann fertig ist weitersparen fürs Alter was soll das denn sein? Und weiter ja nix ausgeben es könnte ja mal was dazwischen kommen. Sparen bis in den Tod oder wie? Habe doch nur gemeint das der Kredit flexibel sein soll, dann kann man in guten Zeiten was mehr zurück zahlen wenn man es will. Wenn nicht dann eben nicht, liegt dann an jedem selber.Jeder Mensch hat andere Prioritäten im Leben. Viele Banken bieten doch kostenlose Sondertilgungen an bis 10% pro Jahr. Man kann die Rate per Dauerauftrag auch monatlich sondertilgen dann ist es auch Geld was automatisch weg geht und nicht zum verplempern lockt. Aber bei ner geringeren Pflicht Rate ist die Gefahr das man bei Problemen nicht mehr zahlen kann auch geringer als bei ner Horror Rate. Die die Miete wohnen, sind auch keine Geldverplempler sondern können sich keine Immo leisten oder wollen es nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 15, 2014 Ich finde das man mit etwa Fünfzig die eigengenutzte Immo so ziemlich abgezahlt haben sollte. Dann sind auch "exotische Fernreisen" und die Altersvorsorge wieder drin und möglich. Man sollte sich schon massiv einschränken können wenn man sich tatsächlich dazu entschließt ein Haus zu kaufen. Beides zugleich (Konsum und Immo) und extrem lange Laufzeit der Schulden halte ich für gefährlich. LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Februar 15, 2014 · bearbeitet Februar 15, 2014 von Kolle Meine eigene Immostory hilft dem TE zwar nicht weiter, für mich war es ein gelungener Kompromiss. Meine ( spätere ) Frau und ich waren verlobt, blieben aus Kostengründen aber jeder zu Hause bis das finanzielle Konzept tragfähig war. Wir kauften dann ein älteres Haus mit Ofenheizung, was fehlte zahlten die Eltern meiner Frau dazu. Das Haus kostete in den 70er Jahren 80.000 DM. Wir waren schuldenfrei. 12 Jahre später stand in der Nähe ein für damalige Verhältnisse sehr komfortables Haus in Superlage vor der Versteigerung. Wir einigten uns mit dem Besitzer und der Sparkasse auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis ( 400.000 DM ). EK 100.000 DM, wir finanzierten einen Teil variabel und mussten nach Verkauf des alten Hauses ( nach einigen Modernisierungen 220.000 DM ) noch ca 5 Jahre den verbleibenden Kredit abzahlen. Hätten wir gleich gebaut, hätten wir 20 Jahre abzahlen müssen für ein Haus, das heute weniger wert gewesen wäre als das was wir nun haben. Aktienanleger würden von perfektem Timing sprechen. Die verbleibende Zeit bis zur Rente reichte aus um zusammen mit der Rente auf gutem Niveau finanziell unabhängig zu werden. U.a. kauften wir eine damals im Bau befindliche ETW, dessen Errichter in eine finanzielle Schieflage geriet und vermieteten diese, ich wandelte ein Drittel des Gehalts in eine betriebliche Unterstützungskasse und der Rest waren Anleihen und Aktien. Das jetzige Haus ist nach Auszug der 3 Kinder nun zu groß und wir versuchen in den nächsten Jahren eine komfortable Neubau-ETW zu kaufen. Wir setzen wieder auf die wichtige Ressource Zeit weil wir es nicht eilig haben. Vielleicht kommt irgendwann ein guter Zeitpunkt für das Vorhaben. Fazit: Der Umweg über verschiedene Immobilien kann nützlich sein die finanzielle Belastbarkeit klein zu halten und gleichzeitig dem jeweiligen Familienstand optimal anzupassen. In jungen Jahren ist Komfort nicht so wichtig, im Alter legt man da großen Wert darauf. Man darf nie die Phantasie verlieren, dass es einem später besser geht. Wer sich in jungen Jahren finanziell für Jahrzehnte einengt wird zum Gefangenen der Wüstenrot-Strafkolonie und klagt später über die Rentenlücke. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pianopaule Februar 20, 2014 Meine eigene Immostory hilft dem TE zwar nicht weiter, für mich war es ein gelungener Kompromiss. Meine ( spätere ) Frau und ich waren verlobt, blieben aus Kostengründen aber jeder zu Hause bis das finanzielle Konzept tragfähig war. Wir kauften dann ein älteres Haus mit Ofenheizung, was fehlte zahlten die Eltern meiner Frau dazu. Das Haus kostete in den 70er Jahren 80.000 DM. Wir waren schuldenfrei Richtig guter Anfang, Ansprüche "low" und finanzielle Unterstützung der Eltern. 12 Jahre später stand in der Nähe ein für damalige Verhältnisse sehr komfortables Haus in Superlage vor der Versteigerung. Wir einigten uns mit dem Besitzer und der Sparkasse auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis ( 400.000 DM ). EK 100.000 DM, wir finanzierten einen Teil variabel und mussten nach Verkauf des alten Hauses ( nach einigen Modernisierungen 220.000 DM ) noch ca 5 Jahre den verbleibenden Kredit abzahlen. Wenn die Modernisierungen nicht den Grossteil der 220k DM aufgefressen haben, einen fantastischen deal gemacht. Es lohnt sich immer auf "Zack zu sein" und zu checken was in der Nachbarschaft so abgeht. Mit der Zeit können wirklich gute Okkasionen wahrgenommen werden. Das jetzige Haus ist nach Auszug der 3 Kinder nun zu groß und wir versuchen in den nächsten Jahren eine komfortable Neubau-ETW zu kaufen. Wir setzen wieder auf die wichtige Ressource Zeit weil wir es nicht eilig haben. Vielleicht kommt irgendwann ein guter Zeitpunkt für das Vorhaben. Fazit: Der Umweg über verschiedene Immobilien kann nützlich sein die finanzielle Belastbarkeit klein zu halten und gleichzeitig dem jeweiligen Familienstand optimal anzupassen. In jungen Jahren ist Komfort nicht so wichtig, im Alter legt man da großen Wert darauf. Man darf nie die Phantasie verlieren, dass es einem später besser geht. Wer sich in jungen Jahren finanziell für Jahrzehnte einengt wird zum Gefangenen der Wüstenrot-Strafkolonie und klagt später über die Rentenlücke. Wie Kolle schon schreibt hat das mit dem TO auf ersten Hinblick nur peripher zu tun. Ich finde jedoch diese Geschichte richtig gut und ein (eines von vielen) Beispiel wie es richtig angegangen werden kann. Gratulation, Kolle ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pianopaule Februar 20, 2014 Da fällt mir noch ein: Überhaupt wird bei einer Immobilie der "Schnitt" beim (Ein-)Kauf gemacht. Was nützt mir die perfekte Finanzierung wenn ich eine "Gurke" gekauft habe. Zur Zeit unter dem momentanen Kaufdruck in den Ballungszentren kaufen zu wollen/müssen halte ich für sehr unklug. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Februar 20, 2014 Meine eigene Immostory hilft dem TE zwar nicht weiter, für mich war es ein gelungener Kompromiss. Meine ( spätere ) Frau und ich waren verlobt, blieben aus Kostengründen aber jeder zu Hause bis das finanzielle Konzept tragfähig war. Wir kauften dann ein älteres Haus mit Ofenheizung, was fehlte zahlten die Eltern meiner Frau dazu. Das Haus kostete in den 70er Jahren 80.000 DM. Wir waren schuldenfrei. 12 Jahre später stand in der Nähe ein für damalige Verhältnisse sehr komfortables Haus in Superlage vor der Versteigerung. Wir einigten uns mit dem Besitzer und der Sparkasse auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis ( 400.000 DM ). EK 100.000 DM, wir finanzierten einen Teil variabel und mussten nach Verkauf des alten Hauses ( nach einigen Modernisierungen 220.000 DM ) noch ca 5 Jahre den verbleibenden Kredit abzahlen. Hätten wir gleich gebaut, hätten wir 20 Jahre abzahlen müssen für ein Haus, das heute weniger wert gewesen wäre als das was wir nun haben. Aktienanleger würden von perfektem Timing sprechen. Die verbleibende Zeit bis zur Rente reichte aus um zusammen mit der Rente auf gutem Niveau finanziell unabhängig zu werden. U.a. kauften wir eine damals im Bau befindliche ETW, dessen Errichter in eine finanzielle Schieflage geriet und vermieteten diese, ich wandelte ein Drittel des Gehalts in eine betriebliche Unterstützungskasse und der Rest waren Anleihen und Aktien. Das jetzige Haus ist nach Auszug der 3 Kinder nun zu groß und wir versuchen in den nächsten Jahren eine komfortable Neubau-ETW zu kaufen. Wir setzen wieder auf die wichtige Ressource Zeit weil wir es nicht eilig haben. Vielleicht kommt irgendwann ein guter Zeitpunkt für das Vorhaben. Sehr gut! Hand mit Fuss und so. So in etwa stelle ich mir das auch vor und warte geduldig auf das naechste Immoblasenplatzen. Dieses Risiko haben die aktuellen Haus-bauer und -kaeufer, waehrend ich ohne Risiko lebe (leider wird man dafuer oft schief angeguckt). Fazit: Der Umweg über verschiedene Immobilien kann nützlich sein die finanzielle Belastbarkeit klein zu halten und gleichzeitig dem jeweiligen Familienstand optimal anzupassen. In jungen Jahren ist Komfort nicht so wichtig, im Alter legt man da großen Wert darauf. Man darf nie die Phantasie verlieren, dass es einem später besser geht. Wer sich in jungen Jahren finanziell für Jahrzehnte einengt wird zum Gefangenen der Wüstenrot-Strafkolonie und klagt später über die Rentenlücke. ich beantrage hiermit Wüstenrot-Strafkolonie als Fachbegriff aufzunehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter Juni 1, 2014 · bearbeitet Juni 1, 2014 von odenter Hab jetzt nicht jeden Beitrag gelesen. Ich selbst (Single, Angestellter, gutes Gehalt) war auch vor kurzem, unteranderem, bei der PSD-Bank und hab mich beraten lassen. 110% Finanzierung wären kein Problem gewesen, Zinssatz würde bei 3,78% liegen. Je mehr Geld ich selber habe, desto geringer wird der Zins. Eigenkapital ist aufgrund eines Fernstudiums, Urlaub, Auto und Führerschein nicht vorhanden, abgesehen von einer beleihbaren Direktversicherung. DB und Commerzbank machen auch 120% Finanzierungen mit einer festen Laufzeit von 20 oder 25 Jahren. In Zahlen. Eigentumswohnung 114k, 90qm + Kaufnebenkosten. 50k von der KFW (Zinssatz weiss ich nicht mehr) Rate würde bei EUR 118 a Monat (für 10 Jahre) liegen + 330 a Monat für die restlichen 79k bei 1% Tilgung. Ich zahle jetzt EUR 440 Kaltmiete (52qm gute, zentrale Lage) und hätte kein Problem damit bis EUR 600 an Abtrag zu zahlen, alles darüber müsste ich mir gut überlegen ob ich mich für eine Immobilie derart einschränken will. 30 Jahre sind in meinen Augen auch kein Problem, ein guter Rechner ist der hier: http://www.baufi24.de/baufinanzierung-rechner/ Solange 1,5% - 2% Tilgung gehen haste nach 15 Jahren ca. die Hälfte bezahlt. Wobei ich nicht weiss ob ich das wirklich machen würde, ich bin noch jung. Wer weiss ob ich überhaupt 60 werde? Vielleicht möchte ich in 3 Jahren ein teures Hobby beginnen? Nur für ein Haus oder ne Wohnung schuften? Neee. Gegen die niedrigen Zinsen kannste auch nicht ansparen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Juni 1, 2014 Solange 1,5% - 2% Tilgung gehen haste nach 15 Jahren ca. die Hälfte bezahlt. Wobei ich nicht weiss ob ich das wirklich machen würde, ich bin noch jung. Wer weiss ob ich überhaupt 60 werde? Vielleicht möchte ich in 3 Jahren ein teures Hobby beginnen? Nur für ein Haus oder ne Wohnung schuften? Neee. Gegen die niedrigen Zinsen kannste auch nicht ansparen. Bei der PSD-Bank, 120 T€ und 2 % Tilgung ist das Darlehen in ca 28,1 getilgt, nach 17,6 Jahren zur Hälfte. Weiterhin Single ( kann sich ändern ) und jung ( kann sich vieles ändern, auch Umzug ). Monatliche Belastung ist tragbar ( 578 € ). Das mit der KfW kapiere ich nicht. Welches Programm ? Nach dem Preis ist es ein Bestandsbau. Ich würde einfach was ansparen und in 10 Jahren gucken wie die Situation dann ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juni 1, 2014 · bearbeitet Juni 1, 2014 von tyr In Zahlen. Eigentumswohnung 114k, 90qm + Kaufnebenkosten. 50k von der KFW (Zinssatz weiss ich nicht mehr) Rate würde bei EUR 118 a Monat (für 10 Jahre) liegen + 330 a Monat für die restlichen 79k bei 1% Tilgung. Ich zahle jetzt EUR 440 Kaltmiete (52qm gute, zentrale Lage) und hätte kein Problem damit bis EUR 600 an Abtrag zu zahlen, alles darüber müsste ich mir gut überlegen ob ich mich für eine Immobilie derart einschränken will. 30 Jahre sind in meinen Augen auch kein Problem, ein guter Rechner ist der hier: http://www.baufi24.de/baufinanzierung-rechner/ Was machst du, wenn du in ein paar Jahren eine feste Beziehung hast, ihr zusammen zieht, heiraten und Kinder bekommen wollt? Dann hättest du bei der 30-Jahre 110%-Finanzierung bis dahin nur die Bank und die ganzen Immobilienkauf-Nebenkostenempfänger bereichert, aber tatsächlich kein Vermögen aufgebaut. Du wärst noch beim Abzahlen der Kreditzinsen und der ganzen Nebenkosten (hallo Grunderwerbsteuer). Ein Immobilienkredit sollte mMn in 10 bis maximal 15 Jahren abgezahlt und für die ganze Zeit sollte der Zins festgeschrieben sein. Zudem: du kannst die Betriebskosten bei einer Mietwohnung nicht mit den Betriebskosten einer ETW gleich setzen. Thema Hausgeld und Instandhaltung. Weiter geht's mit den finanziellen Folgen, die Beschlüsse der Wohnungseigentümerversammlung für dich haben können. Weiterhin kommt es noch auf die Region und deren mittelfristigen Perspektiven an, ob ein Immobilienkauf aus finanzieller Sicht überhaupt ratsam erscheint. Mal ein paar aktuelle Zahlen und Bewertungen dazu (bitte die Kartendaten ansehen, weniger den Artikeltext): http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/mieten-und-wohnen/immobilien-blase-haeuser-sind-billig-weil-zinsen-niedrig-sind-12940694.html und http://www.focus.de/immobilien/kaufen/steigende-preise-kaufen-oder-mieten_id_3849764.html Mein Rat: spare erstmal Eigenkapital an. Es gibt keinen Grund, eine so teure Kaufentscheidung zu überstürzen. Du hast Zeit, die Verkäufer (Banker, Makler usw.) nicht. Wenn du das Minimum von 20% Eigenkapital angespart und dich mit den Grundlagen des Immobilienkaufs und der Immobilienbewirtschaftung beschäftigt hast bist du auch gleich viel weniger ein Opfer für Banken und die Immobilienbranche. Und plane auch mal zeitlich nach vorne, was passiert, wenn du kein Single mehr bist, sondern eine feste Beziehung, Heirat o.ä. ansteht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andjessi Juni 1, 2014 Man MUSS nicht umbedingt 20% EK angespart haben. Das ist auch nur eine Faustformel. Wenn man z.B. eher sehr jung ist und die Immobilie passt, warum keine Vollfianzierung. Allerdings dann nicht mit 1-2 Prozent Tilgung, sondern eher ab 4% aufwärts. Wenn privat aber noch nichts klar ist, würde ich auch gegen eine Kauf raten und lieber mieten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 1, 2014 Das mit der Abzahlung in 10 - 15 Jahren klingt zwar toll, lässt sich aber in Hochpreisgegenden ohne Familiensponsoring nur für Spitzenverdiener umsetzen. Je jünger man ist beim Erwerb, desto eher kann man es sich leisten, länger abzuzahlen. Unter 2 % Anfangstilgung anzufangen halte ich für einen Fehler, 3 % und mehr sind bedeutend solider im aktuellen Zinsumfeld. Desto länger die Finanzierung läuft, umso mehr Zinsen wirst Du bezahlen. Ob ich bereit wäre einen Zinsaufschlag für die über 80 % Finanzierung zu zahlen glaube ich eher nicht. An einen rasanten Zinsanstieg in den nächsten Jahren glaube ich nicht. Wenn dann in einigen Jahren etwas mehr Kapital zur Verfügung steht, bekommt man am Ende vielleicht keinen günstigeren Zins mehr als heute, dafür aber ist die Kreditsumme kleiner und die Tilgung geht schneller. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Günter Paul Juni 4, 2014 Völlig richtig , was Sapine schreibt ,..in der derzeitigen Niedrigzinssituation nimmt man klugerweise hohe Tilgungen.. Man darf nicht vergessen , dass sich die Laufzeit verlängert , je niedriger die Zinsen sind.... Das mit dem Zinsaufschlag hat natürlich seinen Grund , da sollte man schon akzeptieren , dass sich die Bank das höhere Risiko bezahlen lässt , denn sollte der Darlehensnehmer kollabieren wird versteigert und da könnte je nach Restforderung die Bank schon auf Forderungen sitzen bleiben ,..wer anspart oder andere Sicherheiten vorweisen kann , ist zweifellos immer im Vorteil... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag