Nudelesser Februar 8, 2014 · bearbeitet Februar 8, 2014 von Nudelesser Das spricht jetzt in meinen Augen erst recht und eindeutig für die sauberste, einfachste und risikoärmste Variante: Alles bleibt auf Tagesgeldkonten bei geringem Kapitalverzehr. Größere Beträge über einen unüberschaubaren Zeitraum als Tagesgeld zu parken, finde ich nicht sehr einleuchtend, zumal der Anlagebetrag doch wohl deutlich über dem absehbaren Bedarf von Vater und Mutter liegt. Mir wäre es das Hauptanliegen, optimal dem Wunsch der Eltern zu entsprechen (Altersvorsorge der Kinder) und dabei deren eigenen Finanzbedarf nicht zu vergessen. Also zunächst konservativ abschätzen, wieviel Vater und Mutter für ein angenehmes Leben brauchen und diesen Betrag als Tages- und Festgeld parken. Den Rest sinnvoll langfristig anlegen (was immer der einzelne darunter versteht, dazu gibt’s hier genug Diskussionsfäden). Wenn die renitente Schwester für einen solchen Vorschlag nicht zu begeistern ist, dann kann man immer noch auf Tagesgeld setzen und gemeinsam dem Geld beim Wegschmelzen zusehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Februar 9, 2014 Hallo WOVA1, da ich damit rechne, daß irgendwann die Zinsen auch wieder steigen, bin ich maximal für Festgeld für 1 Jahr zu begeistern - und da gibt es kaum einen Unterschied zu Tagesgeld. Was passiert mit Sparbriefleitern im Erbfall? Ich glaube das lohnt sich nicht oder kaum. Viele Grüße, Bergmolch Bei dem irgendwann kann ich Dir zustimmen. Nur glaube ich nicht an dieses oder nächstes Jahr. Und wenn, profitiert man halt jeweils mit einem Zehntel oder einem Siebtel des Kapitals von den dann höheren Zinsen. Was passiert im Erbfall ? Erbschaftssteuern dürften ja nach deutschem Recht kaum anfallen. Manche Banken haben eine Klausel, wo die Anlage mit dem Tod des Konteninhabers endet - wenn nicht - erbt man halt die Sparbriefleiter und freut sich längere Zeit an den Teilauszahlungen des Erbes. Was ja den Zweck 'Aufbau einer eigenen Alterversorgung' durchaus begünstigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 10, 2014 So etwas geschieht sehr häufig. Deine Eltern haben, trotz guten Willens ,die Kräfte und die Fähigkeiten verloren sich rechtzeitig selbst um ihr Vermögen zu kümmern." Blut ist dicker als Wasser " ist eine Art Leitspruch für mich. Das Problem ist aber stets "was dabei kommt". Da deine Schwester wohl ein Stück weit ihrem Ehemann hörig scheint, bleibt dir nichts weiter übrig als zu blockieren und abzuwarten. Es kann und darf ja nicht sein, das dieser Mann seine Finger auf euer Vermögen legt. Zum Glück kann sie ohne deine Zustimmung ja nicht an euer Geld heran. Wenn sie in echte Not gerät (Scheidung, Hartz4 etc.) kannst du immer noch als der beschützende Bruder einspringen. Verhungern tut in Europa ja niemand mehr. Diese Horror-Mär von "abschmelzendem Erbe" durch TG würde ich gelassen sehen. In dieser Situation ist es halt jetzt so. Eine andere Anlage kommt wohl kaum in Betracht. Mit Anlagen wie etwa einem ETF Portfolio kann man auch abschmelzende Effekte erzielen LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xenopus Februar 10, 2014 · bearbeitet Februar 10, 2014 von xenopus Bergmolch, Du schreibst: ..Meine Schwester und ihr Mann haben kreative Berufe mit unregelmäßigen und wohl ziemlich geringen Einkommen. Mein Schwager hat in finanzieller Hinsicht glaube ich regelrechte Existenzangst.... ...Mein Schwager ist der festen Überzeugung, daß jeder Betrag über 2000 Euro investiert gehört und nicht auf einem Tagesgeldkonto vergammeln darf. ... Was die Ratschläge hier im Forum angeht kann ich mich dem hier Gesagten nur anschließen. Diese Tagesgeldnummer scheint mir das Beste sein. Was ich hier anmerken möchte: Fühl Dich für Deine Schwester - bedingt - verantwortlich aber laß Dich von Deinem Schwager nicht nerven. Ich höre immer gerne auf Menschen, die in ihren Fachgebiet bewiesen haben, daß sie es drauf haben. Konkret auf Finanztipps bezogen: Wenn jemand es zu Wohlstand gebracht hat und gezeigt hat, daß er oder sie wirtschaften kann, dann möchte ich gerne hören, wie diese Person das zustande gebracht hat. Man will ja von den Besten lernen. In deinem Fall haben wir jemanden, der bis jetzt keine Finanzkompetenz gezeigt hat, sondern nur ein "gewaltig Wollender" ist. Ich vermute mal, daß Dein Schwager gerne im Konjunktiv redet, "Hätte ich dieses Geld, dann würde ich...", Bezüglich der Investitionsfreude des Herrn: Hat der Herr Schwager denn schon jemals mehr als 2.000 € zur freien Verfügung auf seinem Konto gehabt? Mir scheint eher, daß er selbst im Kleinen (Ausbalancieren der Einnahmen mit den Ausgaben) nicht zurecht kommt (sonst würdest Du keine Existenzangst vermuten). Wenn´s im Kleinen nicht klappt, dann wird´s im Großen auch nicht besser werden. Es wird halt keine Finanzkataströphchen hinlegen, sondern ein episches Desaster zustande bringen. Je mehr Kohle er verbrennen kann, umso schöner das Feuer :-) Deshalb meine Empfehlung: Fühl Dich gestärkt vom Zuspruch des Forums hier, setz Dich auf´s Gold und mach Deinem Schwager den Smaug! Lurchige Grüße vom Anuren Xenopus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser Februar 10, 2014 Hier scheint es eine Menge Leute zu geben, die ihrer andersdenkenden Verwandschaft gern mal ihre Überlegenheit demonstrieren, statt nach einer gütlichen Einigung zu suchen. Was spricht eigentlich gegen mein obiges „Mär“ von einem sinnvollen Kompromiss? Sehe weder Nachteile für den TO noch für die Eltern. Nur reden müsste man dann miteinander… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xenopus Februar 10, 2014 Hier scheint es eine Menge Leute zu geben, die ihrer andersdenkenden Verwandschaft gern mal ihre Überlegenheit demonstrieren, statt nach einer gütlichen Einigung zu suchen. Was spricht eigentlich gegen mein obiges „Mär“ von einem sinnvollen Kompromiss? Sehe weder Nachteile für den TO noch für die Eltern. Nur reden müsste man dann miteinander… Nein, das hat nichts mit Überlegenheit zu tun. Ich befürchte einfach, das es da keine gütliche Einigung geben wird. Die Positionen sind zu weit auseinander. Wir sitzen hier alle nur in der zweiten Reihe und müssen uns mit dem begnügen, was uns der TO sagt. Von daher ist vieles Spekulation und wir kennen viele Facetten nicht. Für mich wäre das Modell TG ein guter Kompromiß. Beide Eltern im Heim, Mutter dement... Wer weiß, was da noch an Kosten auf den TO zukommt, da würde ich auch keine Experimente eingehen. Was den Schwager angeht: Jemandem, der so auftritt, muß man schon entschieden Paroli bieten. Der TO scheint mir ein nachdenklicher, reflektierender Mensch zu sein, während der Schwager sehr dominant auftritt. So lese ich es aus den Worten des TO heraus, kann natürlich falsch sein. Wenn man solchen Leuten nicht ein bißchen den Rücken stärkt, ziehen sie auf Dauer gegen diese Ich-weiß-wie´s-geht-Typen den kürzeren. Mehr sollte es eigentlich nicht sein. Und auf jeden Fall ist ein Kompromiß einem offenen Konflikt immer vorzuziehen. Der macht nur die Anwälte reich und kostet Unmengen an Zeit. Xenopus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FranzFerdinand Februar 10, 2014 Ich warne vor zu starker Einmischung in die Finanzangelegenheiten der Eltern. Wenn es mal zu einer Betreuung kommen sollte, sind ohnehin nur noch mündelsichere Anlagen erlaubt. Und die Beamten sehen es nicht gerne, wenn die Kinder schon vorher im Vermögen "zugange" waren. Für die Eltern zählt nur noch sichere Verfügbarkeit des Geldes. Eine Rendite nutzt nur noch den Erben. Auf Verständnis für moderate Risiken seitens des Betreuungsgerichts, auch bei größeren Vermögen, sollte man nicht hoffen. Ich würde es bei Tagesgeld belassen und hoffen, dass am Ende noch etwas übrig bleibt. Das kann dann jeder Erbe so verwenden, wie er es gerne hat. Noch etwas: Man stelle sich vor, es werden 30% in ETFs investiert und der Markt stürzt ab. Besagter Schwager wird sofort Aufwind erhalten und sagen: Mit einer Immobilie wäre das nicht passiert (da keine tägliche Wertfeststellung). Dann hat man die Diskussion erneut. Der Streit ums Geld kann Familien zerstören. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
helios Februar 11, 2014 Hallo WOVA1, da ich damit rechne, daß irgendwann die Zinsen auch wieder steigen, bin ich maximal für Festgeld für 1 Jahr zu begeistern - und da gibt es kaum einen Unterschied zu Tagesgeld. Was passiert mit Sparbriefleitern im Erbfall? Ich glaube das lohnt sich nicht oder kaum. Viele Grüße, Bergmolch Servus Bergmolch, Geldanlegen macht derzeit wenig Freude, bei uns wird ein 5-jähriger Sparbrief fällig, damals gab es 4,5% auf die Laufzeit - aktuell bietet die Audi-Bank 1,4% auf 5 Jahre, 0,8% auf 3a und 0,6% auf 2a. Tagesgeld erhalten wir derzeit 0,9% bei einer Genossenbank. Über 3 Jahre Laufzeit würde ich im Alter nicht gehen, wegen bezahlen des Erbscheins und eventueller Erbschaftssteuerzahlung und Auseinandersetzung/Aufteilung der Erbengemeinschaft. Meine Eltern sind bereits verstorben (fast hätte ich geschreiben, was für ein Glück, sonst müssten meine Geschwister und ich immer noch jederzeit und sofort zum Rapport antanzen), aber meine Schwiegereltern leben noch und sie machen klar, ihr Häuschen verlassen sie nur waagrecht getragen, insofern hast schon eine riesen Hürde genommen. Der Gedanke deren Geld anzulegen, hat meiner Frau heut früh das Frühstück verdorben - ich hab gesagt, endlich Rache, das mach ich schon. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bergmolch Februar 15, 2014 Hallo, die Idee mit den ETFs war bei mir mit der Hoffnung verbunden, so ein Kompromiß könne dem Frieden dienen. Aber glücklich habe ich mich damit nie gefühlt, denn f*****5 hat Recht: Damit habe ich keine Garantie, von weiteren Diskussionen verschont zu bleiben oder am Schluß nicht erst recht die Arxxxkarte in der Hand zu haben. @Nudelesser: Weiteres Problem: Um herauszufinden, welchen Betrag meine Eltern denn tatsächlich brauchen werden, müßte ich schon eine Glaskugel haben, es gibt da zu viele Unbekannte. Und wie gesagt ist das Hauptinteresse meiner Eltern NICHT unsere Altersvorsorge! Jedenfalls weiß ich davon nichts. Klar sind folgende Ziele nach Priorität angeordnet: 1 Versorgung meiner Eltern 2 Mit Sicherheit wollen sie uns nicht auf der Tasche liegen 3 Wir erben was übrig bleibt, mein Vater wünscht sich, daß wir das Erbe zur privaten Altersvorsorge nutzen, meine Mutter hat sich dazu nicht geäußert. Ich denke in der Tat, daß es keinen sinnvollen Kompromiß gibt zwischen den Ansicht, Generalvollmachten seien dazu da, das potentielle Erbe im Interesse der Erben zu optimieren oder sie seien dazu da, das Eigentum so weiter zu verwalten, wie es die Eigentümer/Vollmachtgeber gemacht hätten, wenn sie es noch könnten. Falls meine Eltern noch fit und gesund wären, wäre es mir auch niemals im Traum eingefallen, ihnen Vorschläge zu machen, wie sie in meinem Interesse mit ihrem Eigentum umgehen sollten, damit ich möglichst viel erbe - eine grauenhafte Vorstellung wäre das für mich. Also bleibt es dabei: Ich verwalte das Eigentum meiner Eltern so, wie es zu ihnen paßt, allerdings mit Tagesgeldkonten an Stelle von Sparbüchern. Es hat mich einige Überwindung gekostet, so ein persönliches Problem hier in einem Internetforum auszubreiten - aber es hat sich für ich gelohnt, ich danke euch. Gruß Bergmolch Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag