otto03 Februar 9, 2014 Auch ein interessanter Gedanke ist das immer wieder von lurklurk angesprochene Erhöhen der Small Caps Anteile im Depot um durch die erhöhte Risiko/Rendite des Aktienanteil diesen zu reduzieren und den Anleihenanteil entsprechend zu erhöhen. Dadurch vergleichbares Risiko und Rendite wie WPF Standard aber mit geringerem max. DD und dadurch letzendlich erhöter Sicherheit. Lurkluk hat das m.E. nie empfohlen, Standard = Kein Verzicht auf small sondern Berücksichtigung small caps im Rahmen der Marktkapitalisierung. Übergewichten sollte man small cap value unter Verzicht auf small cap growth in der Hoffung, daß sich der historische beobachtete Effekt auch im eigenen Anlegerleben durchsetzt. 1. Problem - das eigene Anlegerleben kann zu kurz sein um von den beobachteten "Überrenditen" (small cap value = die Granate unter allen mcap beobachteten Besonderheiten) zu profitieren und das sagenumwobene "small cap value premium" abzugreifen. 2. Problem - es gibt z.Zt. kein in D käuflich zu erwerbenden Konstrukte, die nach Kosten dieses "abgreifen" ermöglichen könnten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lurklurk Februar 9, 2014 · bearbeitet Februar 9, 2014 von lurklurk Lurkluk hat das m.E. nie empfohlen, Standard = Kein Verzicht auf small sondern Berücksichtigung small caps im Rahmen der Marktkapitalisierung. Genau. Festgeld/Sparbriefe/eb.rexx Government Germany + ACWI IMI sehe als guten Ausgangspunkt, mit dem man nichts falsch macht. Rohstoff-Futures, REITs, Gold, mehr in Schwellenländer oder Faktortilts haben alle Vor- und Nachteile, und das Hauptproblem: werden sie in Zukunft so performen wie in den letzten 40-80 Jahren (verfügbare Daten) oder nicht? Die Prämie für Aktien insgesamt ist durch das Prinzip der Residualansprüche der Eigenkapitalgeber noch das solideste: "den letzten beißen die Hunde" -> als Ausgleich eine höhere Renditeforderung/-erwartung. 1. Problem - das eigene Anlegerleben kann zu kurz sein um von den beobachteten "Überrenditen" (small cap value = die Granate unter allen mcap beobachteten Besonderheiten) zu profitieren und das sagenumwobene "small cap value premium" abzugreifen. 2. Problem - es gibt z.Zt. kein in D käuflich zu erwerbenden Konstrukte, die nach Kosten dieses "abgreifen" ermöglichen könnten. Jepp. Mir persönlich ist allerdings das geringere Absturzrisiko am wichtigsten, deshalb akzeptiere ich die Unsicherheit bei EM und den Tilts. Das Beta habe ich ja nach wir vor mit drin. Im schlimmsten Fall kommt eben nur die Rendite eines stinknormalen Depots mit geringerem Aktienanteil bei raus. Immerhin gibt es einen Quasi-SV-EM-ETF (SPDR). Aber World und die restlichen Faktoren: nix. Außer man nimmt diesen lustigen Der-Aktionär-TSI-quasi-Momentum-Fonds mit 3,4+ % p.a. Kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba Februar 9, 2014 Bei der hier diskutierten Vorgehensweise geht man aber davon aus, dass gegensätzliche Volatitäten, die ja auch entsprechend ausgeprägt sein müssen, sich gegenseitig so aufheben, dass die Vola im Depot gering ist. Theoretisch sollte doch wegen der negativen Korrelation Rebalancing trotzdem möglich sein, oder? Immerhin gibt es einen Quasi-SV-EM-ETF (SPDR). Wieso hat eigentlich nur der SPDR EM SC einen Value-Tilt? Wegen des Samplings? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 9, 2014 · bearbeitet Februar 9, 2014 von troi65 Festgeld/Sparbriefe/eb.rexx Government Germany + ACWI IMI sehe als guten Ausgangspunkt, mit dem man nichts falsch macht. Rohstoff-Futures, REITs, Gold, mehr in Schwellenländer oder Faktortilts haben alle Vor- und Nachteile, und das Hauptproblem: werden sie in Zukunft so performen wie in den letzten 40-80 Jahren (verfügbare Daten) oder nicht? Halte ich für ganz wichtig, das irgendwo festzuhalten. Warum nicht in Deinem eigenen Musterdepot ? Schließlich war das ( kurzzeitig ) schon mal mal bestückt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kohlehalde Februar 9, 2014 1. Problem - das eigene Anlegerleben kann zu kurz sein um von den beobachteten "Überrenditen" (small cap value = die Granate unter allen mcap beobachteten Besonderheiten) zu profitieren und das sagenumwobene "small cap value premium" abzugreifen. 2. Problem - es gibt z.Zt. kein in D käuflich zu erwerbenden Konstrukte, die nach Kosten dieses "abgreifen" ermöglichen könnten. Wenn es dieses sagenumwogenen small cap value premium für uns in Deutschland nicht gibt, warum reden wir dann immer wieder darüber ?? Naja, interessant ist es ja, wenns mir auch nicht weiterhilft. Leider gehöre ich zu den Anlegern hier im Forum die mit begrenztem Wissen und leidiglichem Schulenglisch (liegt seit ca 40 Jahren brach) den Beiträgen hier zu folgen versuchen. Wenn ich was Falschverstandenes wiedergebe tuts mir leid. Ist keine böse Absicht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lurklurk Februar 9, 2014 · bearbeitet Februar 19, 2014 von lurklurk Wenn es dieses sagenumwogenen small cap value premium für uns in Deutschland nicht gibt, warum reden wir dann immer wieder darüber ?? Value gibt es passiv hierzulande. Ist der stabilere Faktor. Dazu noch Small im selben ETF wäre einfach ein netter Bonus, nochmal plus ~1% p.a. mögliche Rendite (Größenordnung). Gerade wenn die allgemeine Aktienrendite (Beta, Equity Premium) in Zukunft deutlich geringer ausfallen sollte, als das die schönen Rückrechnungen seit 1980 o.ä. erwarten lassen. <- Antti Ilmanen hat in dem PDF übrigens auch ein Kapitel, ab S. 101. Als Hausnummer: 3-5% p.a. reale/inflationsbereinigte Aktienrendite (Gesamtmarkt in den Industrieländern = risikofreier Zins + Beta), damit kalkuliere ich. Value+Small in einem geht derzeit (noch) nur mit recht teuren aktiven Fonds für uns Deutsche. Wobei es schon den einen Value-lastigen EM-Small-/Midcap-ETF zu kaufen gibt, von SPDR, seit Dezember 2013. Nur für MSCI-World oder MSCI Europe heißt es warten. Kommers/Supertobs Vorschlag von ETFs auf Largecap-Value + Smallcaps ist suboptimal, wegen Small-Growth. S-G hat prinzipbedingt den größeren Anteil in einem Smallcap-Index nach Marktkapitalisierung, weil es bei Value <> Growth in unserem Sinne hier um Aktienbewertungen geht: KGV/KBV/KCV. Da würde ich direkt nur Largecap-Value nehmen - außer den üblichen 15% Smallcaps nach Marktkapitalisierung oder gleich einen IMI-ETF, der ein bisschen Smallcaps drin hat. Zur Sicherheit/zur Diversifiktion. Es gibt auch bereits die ca. 20 ETFs auf "Smart-Beta", aber bei denen weiß man nie richtig, was an Faktorausrichtung drin sein wird: RAFI, Equal-Weighted, Low-Volatility/Minimum-Variance und Konsorten. Ich zweifle aber nicht an der Fließbandproduktion der Finanzindustrie. Goldman Sachs und Source haben zum Beispiel vor 2 Wochen einen Multifaktor-ETF aufgelegt, der aber ziemlich teuer ist und dessen Depotgewichtung nach diversen, komplexen Optimierungsberechnungen festgelegt wird - hmmmm, nee. Aber immerhin die Richtung, die ich gerne hätte. Bei entsprechendem Anlagevolumen gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit: einfach "von Hand" SV-Einzelaktien kaufen, wenn auch auf Kosten der Diversifikation über viele Werte, klar. ----- Nachtrag: Ich habe hier ein World-SV-Portfolio (untere 10% Marktkapitalisierung, davon das Value-1/3) gegen ein Äquivalent zum MSCI World-All-Cap berechnet, weil Otto03 und Mr. Jones immer über das Auftauchen oder Nichtauftauchen der Faktoren meckern. Nicht mit MSCI-Daten, weil die nicht soweit zurückgehen, sondern Daten von K. French. Es ist nicht die Gesamtrendite, sondern die Über-/Unterrendite von SV gegen den Gesamtmarkt in den Industrieländern. Quellensteuer auf Dividenden & Co nicht berücksichtigt, aber das sollte bei beiden Portfolios ähnlich sein und sich grob ausgleichen. Ein MSCI-SV-Index hat mehr unerwünschte Werte nach oben (Größe, 15% statt 10%) und zur Seite (Value/Growth, 1/2 statt 1/3). Das beeinflusst das Mischungsverhältnis mit dem ACWI (IMI), sofern jemand tilten will. Was ich aber eh nur denjenigen rate, die genau recherchiert haben, was sie da eigentlich tun (z.B. Ilmanen gelesen). Und wenn hoffentlich bald die ETFs zu kaufen sind, dafür! Zumindest seit 1990 und bei 10 Jahren Anlagedauer wäre man also immerhin auf US-Dollar-Basis nicht schlechter als etwa +-0 % p.a. gefahren (Einstieg Ende 1990). Bei 5 Jahren waren aber auch 5% p.a. Unterrendite zum "MSCI World Allcap"-Äquivalent drin, Ende der 90er (Dotcom/Growth-Bullenmarkt). Sowas ist Standard beim Tilten, das muss klar sein! Täglich die DAX-Kurse verfolgen und mit dem eigenen Depot vergleichen ist dabei der sichere Weg zum Nervenzusammenbruch. Die TER bei kleinen Werten ist auch etwas höher als für einen MSCI-World-ETF, das geht von der möglichen Mehrrendite gleich wieder ab. Allerdings gilt das auch für alle anderen Smallcap-ETFs oder anteilig die IMI-ETFs mit ihrem kleinen Smallcap-Anteil. Es wird hoffentlich klar, dass Tilten kein Aberglaube, aber auch kein Wundermittel ist, nur ein Baustein von mehreren: auf vielleicht 3% p.a. Mehrrendite des SV-Teils kann man auf Sicht von 10-15 Jahren hoffen. Ohne das "Small" eben ~1% p.a. weniger. Nur erwarte ich inflationsbereinigt von Aktien auch nicht viel mehr %, deshalb macht das für mich schon was aus. Reich wird dadurch trotzdem keiner von uns. ------- Aber jetzt vielleicht wieder mehr zurück zum eigentlichen Threadthema. Anleihenteil im Depot, Langläufer/Bundesanleihen/Bund-Leverage & Co, speziell mögliche Unterschiede und Eigenarten Deutschland <> US. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej Februar 10, 2014 ... was wären die Vorteile von gehebelten Kurzläufern gegenüber den Langläufern? Kürzere Laufzeiten = geringere Zinssensitivität, aber auch andere Renditeerwartung. Es kommt stark auf die Zinsstruktur an, ob sich das lohnt oder nicht. Es trägt aber auch zur Diversifizierung bei. Interessant ist, dass die kurzen Laufzeiten historisch fast immer die allerhöchsten Sharpe-Ratios hatten. Je kürzer desto "sharper". Dass die kürzerlaufenden mit geringeren Kursschwankungen als die Langläufer reagieren verstehe ich. Wenn du schreibst die Sharpe-Ratio ist zudem höher, hieße das ja folgendes: Würde man die Kurzläufer auf die gleiche Volatilität wie die Langläufer hebeln, wäre letztlich die Rendite höher als bei den Langläufern, richtig? Die Frage wäre nur, ob die Überrendite hier nicht wieder durch die Finanzierungskosten beim Hebeln aufgefressen wird (langfristig gesehen meine ich). Nur mal ein kurzer Blick auf einen Vergleich der Entwicklungen des Comstage Bund Lev. (schwarz) und einer dt. Staatsanleihe mit ca. 20 Jahren Restlaufzeit (blau) zeigt eine höhere Volatilität der gehebelten Anleihen (wobei der Betrachtungszeitraum leider relativ eingeschränkt ist): Da hätte ich jetzt erwartet, dass eine doppelt hebelte 10jährige Anleihe eine ähnliche Volatilität wie eine einfache 20jährige haben sollte. Ein Blick auf ZappBrannigans ersten Graph zeigt auch, dass eine Verdoppelung der Laufzeit nicht einfach eine Verdoppelung der Rendite und ein doppelter Hebel nicht immer die gleiche Rendite wie die doppelte Laufzeit bringt. So einfach scheint die Berechnung also nicht zu sein. Im Sinne des HBPP finde ich diese gehebelte Variante allerdings deutlich interessanter, da man anscheinend mit weniger Kapitaleinsatz eine ähnlich hohe oder sogar höhere Volatilität bekommt als mit 25% Langläufern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag