tyr Februar 6, 2014 Ein Drittel des angesetzten Preises für dieses Luxus-Appartement wären wohl eher realistisch. Neben der Lichtdurchflutung und dem unverbaubaren Ausblick beeindrucken wohl auch die niedrigen Energiekosten, da optimale Lage im Haus. Ernsthaft: ich verstehe nicht, warum man jetzt noch Immobilien kaufen sollte. Die Marktpreise in brauchbaren Lagen sind absolut überdreht und fern von jeder Wirklichkeit. Da nützt es einem gar nichts, wenn die Kreditzinsen niedrig sind, das gleicht sich durch die übertriebenen Preise mehr als aus. Die einzigen Gewinner sind wieder mal die Banken und die Makler. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 6, 2014 @ tyr : Aber für Aktien und deren derzeitige Bewertungen gilt dann vielleicht ähnliches wie für vielleicht überbewertete Immobilien ? Man redet sich gerne die eigenen Anlagestrategien schön. Das ist auch nur zu verständlich,da die wenigsten auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen können. LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Februar 6, 2014 Aber für Aktien und deren derzeitige Bewertungen gilt dann vielleicht ähnliches wie für vielleicht überbewertete Immobilien ? Wenn man schon Aktien und Immobilien in der derzeitigen Situation vergleichen will, dann vielleicht ein Beispiel: Eine Immobilie kaufe ich i.d.R. als langfristige Investition, um die Mieteinnahmen zu erhalten und ggf. eine Wertsteigerung zu erfahren. Übertragen auf Aktien hieße das, ich halte sie langfristig, kassiere die Dividende und erfahre ggf. eine Wertsteigerung. Natürlich ist der Aktienmarkt momentan ambitioniert bewertet - der Immobilienmarkt aber auch. Das heißt aber nicht, dass beide nicht langfristig gesehen weiter steigen können - die ein oder andere Schwächephase ausgenommen. Jetzt muss man sich fragen: Was ist einem lieber? Eine Immobilie als Klumpenrisiko (gehen wir mal vom durchschnittlichen Anleger aus) mit einer Rendite von 3%-5%, der Gefahr des Leerstandes oder von Mietnomaden, der Zeit, die ich in die Verwaltung und/oder Suche nach einem Mieter/Käufer investieren muss, die Gefahr, die Immobilie überhaupt veräußern zu können, wenn ich das Geld benötige (mangelnde Liquidität) .... oder die Aktie eines Qualitätsunternehmens (Namen gibt es hier genug im Forum), das auch nach derzeitiger Marktbewertung eine Dividendenrendite von ebenfalls 3%-5% erzielen kann, mit der Möglichkeit auf steigende Dividende und steigende Aktienkurse, jederzeit liquide an der Börse veräußerbar. Natürlich kann ein Unternehmen insolvent gehen und natürlich kann ein Aktienkurs einbrechen. Wenn ich aber, im Verhältnis zum Kaufpreis einer Immobilie ab ca. 100.000 Euro, ausreichend diversifiziere, dann sollte dieses Risiko minimal sein. Dazu kommt, dass man sich sowohl vor dem Kauf einer Immobilie und dem Kauf einer Aktie mit diversen Dingen beschäftigen muss, ja vielleicht sogar ein spezielles Expertenwissen aneignen muss: Ahnung vom Bauwesen und die Fähigkeit, die Bausubstanz o.ä. zu beurteilen, sollte bestenfalls vorhanden sein. Ansonsten muss ich mir teure Sachverständige einkaufen. Ein gewisses handwerkliches Geschick ist sicherlich auch von Vorteil - es sei denn, ich will jedes Mal bei jeder kleinen Reparatur einen teuren Handwerker bestellen. Ich sollte mich mit dem örtlichen Mietspiegel beschäftigen, ein gewisses Gespür für die oft zitierte Lage, Lage, Lage haben und ggf. auch demografische Entwicklungen rechtzeitig erkennen, um noch ein Schnäppchen zu erstehen. Wenn alle Welt weiß, dass ein bestimmtes Viertel gerade boomt, ist der Zug sicherlich schon abgefahren ... Natürlich sollte ich mich auf der anderen Seite intensiv mit dem jeweiligen Unternehmen beschäftigen, regelmäßig Geschäftsberichte lesen und vielleicht gewisse Trends und Marktentwicklungen antizipieren. Wenn mir das zu kompliziert ist, kann ich natürlich immer noch in Fonds oder ETFs gehen. Hier weiß ich allerdings nie - ebenso wie bei einem Immobilienfonds - was genau der Fondsmanager gerade vorhat oder welche Aktien oder Immobilien der Fonds im Bauch hat. Abgesehen davon, dass dies wieder eine Dienstleistung ist, die sich der Vermögensverwalter durch eine Gebühr bezahlen lässt ... Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich von Häusern (bis auf das, was ich selbst gebaut habe und momentan bewohne) keine Ahnung habe und mir auch schlichtweg die Zeit fehlen würde, mich regelmäßig darum zu kümmern. Vielleicht bin ich auch ein gebranntes Kind, da ich sehe, wie viel Arbeit und Stress meine Mutter mit vermieteten Immobilien hat. Da wühle ich mich lieber durch Geschäftsberichte und Excel-Tabellen Der wichtigste Punkt aber ist, das Aktieninvestment ebenfalls wie den Kauf einer Immobilie als langfristige Investition zu betrachten. Die Dividenden werden auch gezahlt, wenn der Kurs sich halbiert (gehen wir wirklich von einem Qualitätsunternehmen aus, ggf. ein dividend achiever, dividend aristocrat usw.). Das ist sogar die Chance, seinen Anteil am Unternehmen aufzustocken und den Durchschnittserwerbskurs zu senken und damit die zukünftige Dividendenrendite zu erhöhen. Damit will ich nicht per se ein Immobilieninvestment schlecht reden. Es kann bei ausreichendem Vermögen sicherlich zur Diversifizierung und Wertstabilität beitragen. Aber statt eines - womöglich noch kreditfinanzierten - einzelnen Objektes, das einen Großteil meines Vermögens ausmacht, würde ich doch lieber in Aktien gehen. Das mag manch sicherheitsorientierter Anleger anders sehen und diese Meinung bleibt ihm unbenommen. Ich jedoch bevorzuge den aus meiner Sicht einfacheren Weg. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 6, 2014 Du bist ja bereits Eigentümer eines (ich nehme mal an schuldenfreien) Hauses. Da ist ein weiteres Investment in Aktien ja die logische Folge. Die Risiken einer Vermietung (was bei dir offenbar entfällt) oder die eines Aktiendepots unterscheiden sich wahrscheinlich gar nicht mal so. Ausgenommen natürlich wenn es kreditfinanziert ist. Aber Lombardkredite auf Aktien gibt es ja auch noch. Ein Leben lang Miete zahlen (was bei dir ja nicht der Fall ist) und ein prall volles Aktiendepot birgt aber zusätzlichen Sprengstoff. LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 6, 2014 Das, meine Damen und Herren, ist Münster: http://forward.immobilienscout24.de/8401SUCEXPT/70912332?is24EC=IS24 Wutzi Spätestens hier muss ich doch an der Ernsthaftigkeit des TO zweifeln. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten 1) Verlust des Realitätsbezugs 2) Vera r s c h e Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 6, 2014 Das, meine Damen und Herren, ist Münster: http://forward.immob...332?is24EC=IS24 Wutzi Spätestens hier muss ich doch an der Ernsthaftigkeit des TO zweifeln. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten 1) Verlust des Realitätsbezugs 2) Vera r s c h e Tertium datur: strunzdumm beliebtes Opfer cleverer Verkäufer. Mein Motto ist in solchen Fällen: Der durchschnittliche Mensch ist (zumindest in Finanzangelegenheiten) ziemlich dumm. Und das bedeutet: 50% aller Menschen sind noch dümmer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andjessi Februar 6, 2014 · bearbeitet Februar 6, 2014 von andjessi Das, meine Damen und Herren, ist Münster: http://forward.immob...332?is24EC=IS24 Wutzi Spätestens hier muss ich doch an der Ernsthaftigkeit des TO zweifeln. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten 1) Verlust des Realitätsbezugs 2) Vera r s c h e Als ich auf den Link geklickt habe, musste ich auch laut Lachen. Genial. In Paris sollen ja auch Kellerzimmer ohne Fenster zu solchen Kursen verkauft werden. Jedenfalls ist die Keller"wohnung" so wohl wirklich nur an Studenten zu vermieten, die aktuell aufgrund der Wohnungsnot nichts finden und sich weiter nach besserem Wohnraum umsehen. Zufriedene Mieter wird es in einem solchen "Loch" jedenfalls nicht geben. Herzlichen Glückwunsch zum Mieterwechsel im Jahrestakt. Falls sich der Wohnungsmarkt in Münster irgendwann mal ein wenig entspannt, sind mit dem Objekt Verluste Richtung 80-90% zu erwarten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wutzi Februar 6, 2014 Spätestens hier muss ich doch an der Ernsthaftigkeit des TO zweifeln. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten 1) Verlust des Realitätsbezugs 2) Vera r s c h e Ich habe mit dem "Loch für Studenten" nichts zu tun - ich habe nur die Immobilienangebote in Münster durchgeklickt. Dieses völlig abstruse Angebot habe ich dann zum allgemeinen Amüsement hier gepostet. Mehr nicht. Wutzi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 6, 2014 Die richtige Ironie, als "gerades und klassisches Mittel der Redekunst"( Zitat,Thomas Mann, Der Zauberberg ) erkennen viele Leute gar nicht mehr. Ich fand das "Loch für Studenten " witzig. Sein Eigentümer gewiss auch. Er hat es vielleicht vor langer Zeit günstig gekauft und sucht es nun teuer zu veräußern um seinen Gewinn zu maximieren. Wie andere Anleger ihre Aktien. Da ist halt "Stock-Picking" beim Wohnungskauf angesagt. LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 6, 2014 Hier gibts solche Wohnhöhlen auch massig in EFHs für u45k. Die ersten hundert Interessenten kriegen auch noch eine Kaffeemaschine dazu ... *gedanklich schon mal auf Immobilienmakler umsattel* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 6, 2014 Oh mein Gott. Da hab ich endlich meine Lebensaufgabe gefunden (Kellerlöcher verticken). Endlich einen Sinn für mein Leben entdeckt ... Und dann kommst du mir mit sowas wie "Qualifikation", "Eignung nachweisen" pfui Spinne. Aber ich habe da volles Vertrauen in unsere hochqualifizierte Polik Lobbyvertretung der Immomakler. Da wird sich schon eine Übergangsregelung oder eine Bestandsschutzregelung für meinen uralten 34C finden. Also auf den Punkt. Wer will jetzt alles so ein Kellerloch ... und viel wichtiger ... welche Farbe soll die Kaffemaschine haben? :lol: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 6, 2014 Ich will so ein Kellerloch ! In einer Uni-Stadt ist sowas schnell vermietet. Über den Kaufpreis wird man wohl noch reden können, da sich die Nachfrage hier ja in Grenzen zuhalten scheint. Ist vielleicht eine Erbengemeinschaft. Die phantasieren sich oft Mondpreise zusammen, damit für jeden noch etwas abfällt. Bei uns kosten 20qm Neubau-Studenten- Zimmer 70k und bringen 14,-pro qm. LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 6, 2014 · bearbeitet Februar 6, 2014 von polydeikes Joseph, das sind auch "nur" 4 % Bruttorendite. Ich seh das ähnlich wie andjessi. Ändert sich die Marktlage (Mietpreisbremsen, sozialer Wohnungsbau etc.), musst du bei solchen Objekten mit erheblichen Wertverlusten rechnen. Die Momentaufnahme halte ich da für wenig konstruktiv. Abgesehen davon halte ich auch Studenten bei weitem nicht für so ein wertvolles Klientel. Etwas anders sieht das bei Wohnungen direkt ggü. einer Bildungseinrichtung für bspw. Duale Studiengänge, BA etc. pp. aus. Ein solches Objekt wurde mir mal in meiner alten Heimat vor ein paar Jahren angeboten. Ich war kurz davor mich dafür zu entscheiden, am Ende waren mir die räumliche Entfernung von über 300km und vor allem aber das Klumpen- und Kreditrisiko zu hoch. Die Bruttorenditen lagen aber auch erheblich höher und die weiteren zu berücksichtigenden Kosten erheblich niedriger als hier in dem Extrembeispiel diskutiert. edit: Und noch was. Wo wir schon bei Kellerlöchern sind. In direkter Bekanntschaft wurde die Zielgruppe Hartz 4 Empfänger erschlossen. Was da und wie da in dem Beispiel vermietet wird, sollte unter moralischen Aspekten besser nicht beurteilt werden. Allein mir würde es auch an den Drahtseilnerven fehlen. Aber die vom Amt quer finanzierten / gedeckten Mietrenditen inkl. einer Förderung für die Anschaffung machen bei Ausblendung der restlichen Aspekte im höchsten Maße neidisch. Mal schaun ob das dauerhaft gut geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 6, 2014 @ tyr : Aber für Aktien und deren derzeitige Bewertungen gilt dann vielleicht ähnliches wie für vielleicht überbewertete Immobilien ? Man redet sich gerne die eigenen Anlagestrategien schön. Das ist auch nur zu verständlich,da die wenigsten auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen können. LG Joseph Wo ich dir zustimme: natürlich redet man sich seine eigene Anlage schön. Sonst könnte man ja nicht ruhig schlafen. Das soll hier aber weniger das Thema sein. Aus meiner Sicht sind die Immobilienpreise in Deutschland derzeit überbewertet. Zu viele Menschen möchten Immobilien kaufen. Mal diese Beispielimmobilie hergenommen und eine Milchmädchenrechnung eines Laien aufgestellt: Angebotspreis: 129.000 EUR. Mit Verhandlungsgeschick bekommt man sicher auf 85% des Preises herunter. Das sind dann ca. 110.000 Euro. Freundlicherweise hat Münster ein Onlineformular zum herausfinden der ortsüblichen Vergleichsmiete: http://www.stadt-muenster.de/wohnungsamt/mietspiegel-online/mietspiegelabfrage/mietspiegelrechner-2013/berechnung//wermelingstrasse/7/30.html Wenn man den Rahmen voll ausschöpft und da noch 17% draufschlägt ist man bei 340 EUR Kaltmiete. Jetzt rechnet das Milchmädchen "tyr" mal: 110.000/340 = 27 Jahre 27 Jahre, bis sich die Investition rechnen könnte. Und dabei sind Grunderwerbssteuer, Maklerkosten, Leerstand, Instandhaltung, Schadensreparatur und vielfältige weitere Belastungen noch gar nicht mit einkalkuliert. Von Wertschwankungen gar nicht zu reden. Und jetzt die blöde Frage: möchte man wirklich so viel Geld in ein ausgebautes renoviertes Kellerloch in Münster investieren? Im schlechtesten Fall hat man für das Geld in 20 Jahren nur einen Keller irgendwo in Münster. Es ist ja nicht so, dass es sich um einen Keller mit Grundstücksanteil in München-Altbogenhausen handelt, der wohl auf die nächsten 50 Jahre hochgerechnet immer richtig viel wert sein wird. Nein, es ist in Münster. Ob Münster in 20 Jahren noch gefragt sein wird, so dass man ansatzweise eine Rendite erzielen könnte ist ungewiss. (nichts gegen Münster, dort lässt sich sicher gut leben und arbeiten) Das Beispiel ist sicher ein Extrem. Nur finden sich derzeit sehr viele solche Angebote. Vernünftige bezahlbare Immobilien in brauchbaren Familien-freundlichen Lagen in der Nähe wirtschaftlich starker Regionen gibt es derzeit praktisch nicht. Der Markt ist überfüllt von Investoren, die im Anlagenotstand ihr Kapital über Betongold in Sicherheit bringen wollen. Und es werden derzeit scheinbar Preise gezahlt, die aussehen, als ob dort Spielgeld ausgegeben werden würde. Wird aber nicht. Da wird echtes Geld ausgegeben. Echtes Geld, dessen Finanzierung platzen kann und dadurch Scheidungen, Privatinsolvenzen und viel soziales Leid entstehen kann. Und deshalb die Frage: würdest du in dieser derzeitigen Marktsituation wirklich prozyklisch eine Immobilie kaufen und die derzeitigen Preise bezahlen wollen, ein Klumpenrisiko eingehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Travis Bickle Februar 6, 2014 · bearbeitet Februar 6, 2014 von Travis Bickle Zum Vergleich zwischen Münster als klassicher Studentenstadt und München vielleicht noch interessant: KMK-Prognose zu den Studentenzahlen in Deutschland (z.B. S. 13 und 47 im PDF). Kurzfassung: peak Student haben wir wohl gerade hinter uns gelassen In der Prognose habe ich keinen Vergleich zur Entwicklung der Gesamtbevölkerung gesehen. Aber wenn sich demographisch nicht mächtig was ändert, ist eigentlich klar, dass die Studentenzahlen schneller schrumpfen werden als die Gesamtbevölkerung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Februar 6, 2014 Du hast ja Recht. Ich halte den Häuser- Markt meiner Stadt auch für abverkauft und überbewertet. Das gilt aber nicht für alle Regionen. Zum Glück stehe ich nicht mehr vor dieser Entscheidung und ich kann die Sorgen und Nöte junger Familien sehr gut nachvollziehen, die eigengenutzten Wohnraum erwerben wollen. Man hat in seinem Leben nur ein gewisses Zeitfenster solch eine Investition zu tätigen. Da kann man sich nur begrenzt an einen Zyklus halten. Als reiner Anleger würde ich bei solchen Preisen auch nicht zugreifen. Aber ist ein Aktienkauf nicht zur Zeit auch prozyklisch ? LG Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 6, 2014 · bearbeitet Februar 7, 2014 von polydeikes ... Mal diese Beispielimmobilie hergenommen und eine Milchmädchenrechnung eines Laien aufgestellt: Angebotspreis: 129.000 EUR. Mit Verhandlungsgeschick bekommt man sicher auf 85% des Preises herunter. Das sind dann ca. 110.000 Euro. Freundlicherweise hat Münster ein Onlineformular zum herausfinden der ortsüblichen Vergleichsmiete: http://www.stadt-muenster.de/wohnungsamt/mietspiegel-online/mietspiegelabfrage/mietspiegelrechner-2013/berechnung//wermelingstrasse/7/30.html Wenn man den Rahmen voll ausschöpft und da noch 17% draufschlägt ist man bei 340 EUR Kaltmiete. Jetzt rechnet das Milchmädchen "tyr" mal: 110.000/340 = 27 Jahre 27 Jahre, bis sich die Investition rechnen könnte. Und dabei sind Grunderwerbssteuer, Maklerkosten, Leerstand, Instandhaltung, Schadensreparatur und vielfältige weitere Belastungen noch gar nicht mit einkalkuliert. Von Wertschwankungen gar nicht zu reden. ... In vielen Dingen stimme ich dir zu, aber rechnerisch hast du einen bösen Denkfehler drin. Lassen wir mal ab vom Kellerloch, gehen wir zu einer soliden Immobilie. Gehen wir davon aus, dass die Chancen eines Werterhalts unter normalen Marktbedingungen gegeben sind. Nehmen wir den Kaufpreis der Einfachheit halber mit 100.000 Euro an. Unsere Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Immobilie auch in 20 oder 30 Jahren noch ungefähr den heutigen Wert inkl. Kaufkraftausgleich hat, dafür müssen wir aber an anderer Stelle entsprechende Instandhaltung einkalkulieren. Wir gehen mal von einfachen Zahlen aus, ohne jetzt direkten Bezug zur Realität. Kaufpreis: 100.000 Tilgung: 20 Jahre Mietzins Kaltmiete p.a. : 5000 Euro Anfängliche Tilgung: 3,5 % Effektivzins des Darlehens: 3,5 % Abschreibung auf den Kaufpreis: 2 % Grenzsteuersatz: 42 % Instandhaltungsrücklagen: 15 % des Mietzinses -> Abschreibung 2 % der Anschaffungskosten -> 2000 p.a. absetzen Wenn die Immobilie nun 20 Jahre lang so gut wie voll vermietet ist, finanziert die Mieteinnahme einen guten Teil des Kreditzinses. Übersteigt die Mieteinnahme dauerhaft den Kreditzins, machst du allein auf das Fremdkapital gesehen schon einen "Gewinn". D.h. die Immobilie armortisiert sich als solche bereits vom ersten Tag an, nicht erst nach xyz Jahren. Was wie passieren muss, siehe beispielhaft aufgeführte Zahlen ... Und so sollte es eben eigentlich sein, so und nicht anders. Machst du das Ganze auf Basis vorhandener Gelder, gibst du quasi ein Darlehen an dich selbst. Der Zins dieses Darlehens ist der Zins, den du mit einer alternativen Anlage nach Steuern bei vergleichbarem Risiko erwirtschaften kannst (quasi Opportunitätskosten). Also auch ohne Kredit rechnet sich das ganze wie mit einem Kredit, nur mit abgeänderten Annahmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 6, 2014 Du hast ja Recht. Ich halte den Häuser- Markt meiner Stadt auch für abverkauft und überbewertet. Das gilt aber nicht für alle Regionen. Zum Glück stehe ich nicht mehr vor dieser Entscheidung und ich kann die Sorgen und Nöte junger Familien sehr gut nachvollziehen, die eigengenutzten Wohnraum erwerben wollen. Man hat in seinem Leben nur ein gewisses Zeitfenster solch eine Investition zu tätigen. Da kann man sich nur begrenzt an einen Zyklus halten. Als reiner Anleger würde ich bei solchen Preisen auch nicht zugreifen. Aber ist ein Aktienkauf nicht zur Zeit auch prozyklisch ? LG Joseph Aktienkauf ist zur Zeit bestimmt eher prozyklisch. Nur sind die Transaktionskosten bei so einem Wertpapier viel geringer als bei einer Immobilie. Die Liquidität von Aktien ist auch deutlich höher. Ein paar Mausklicks beim Direktbroker der Wahl genügen und schon ist aus Aktienkapital Geld entstanden. Bei einer Immobilie kann man auch kein Stop-Loss-Limit einstellen, das das Verlustrisiko begrenzt, wenn z. B. eine Überschwemmung und Entwertung der Immobilie droht. Bereits bestehendes Immobilieneigentum zu halten, zu pflegen und bei Bedarf derzeit zu ver-kaufen ist bestimmt eine gute Idee. Derzeit eine Immobilie neu zu kaufen will meines Erachtens am konkreten Einzelobjekt sehr gut überlegt und vor allem durchkalkuliert werden. Und da wird es für Normalsterbliche derzeit in den attraktiven Regionen alles andere als einfach sein, ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis hinzubekommen. Die ausgebaute und renovierte Keller-"Wohnung" mit 30 m² in Münster für 129.000 Euro ist da nur die Spitze des Eisbergs. Und ja, ich würde im Zweifelsfall eher mit dem Immobilienkauf warten, bis etwas fair bezahlbares gefunden ist, statt aus Gier über niedrige Kreditzinsen überzogene Preise zu zahlen und dann eine Finanzierung zu haben, die einen in 5 Jahren in die Privatinsolvenz treibt, wenn sich irgendwas unvorhergesehenes verändert (Scheidung/Trennung, wirtschaftliche Probleme, Krankheit o.ä.). Dann lieber auf unbestimmte Zeit weiterhin Wohnungsmiete zahlen, Eigenkapital aufbauen und mit Geldanlage vermehren. Das ist meines Erachtens das kleinere Übel. Wenn in 10 oder 20 Jahren der Einstiegszeitpunkt günstiger ist findet man dann vielleicht eher eine günstige und gute Immobilie und hat dann genügend Eigenkapital, um auch unter einem höheren Zinsniveau eine belastbare Finanzierung auf die Beine zu stellen. Oder die Immobilie vielleicht sogar ganz aus Eigenkapital zu bezahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
voenixx Februar 6, 2014 In 10 oder 20 Jahren bin ich aber auch 10 oder 20 Jahre älter und vielleicht sag ich mir dann: vor 10 oder 20 Jahren wär das gar nicht so schlecht gewesen ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wutzi Februar 6, 2014 So, ich habe mir das "Loch für Studenten" mal angeschaut. Das Gebäude ist ein ziemlich großer Klotz. Vor den Fenstern der Wohnungen im Keller stehen entweder Fahrräder oder Autos. Man kann wunderbar hineinschauen. Der Schulhof in der Nachbarschaft wird auch als Spielplatz genutzt und ist so laut, daß man ihn schon eine Straße weiter hört. Wutzi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Februar 7, 2014 · bearbeitet Februar 7, 2014 von Kezboard So, ich habe mir das "Loch für Studenten" mal angeschaut. Das Gebäude ist ein ziemlich großer Klotz. Vor den Fenstern der Wohnungen im Keller stehen entweder Fahrräder oder Autos. Man kann wunderbar hineinschauen. Der Schulhof in der Nachbarschaft wird auch als Spielplatz genutzt und ist so laut, daß man ihn schon eine Straße weiter hört. D.h. du bist interessiert ... ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 7, 2014 In vielen Dingen stimme ich dir zu, aber rechnerisch hast du einen bösen Denkfehler drin. Lassen wir mal ab vom Kellerloch, gehen wir zu einer soliden Immobilie. Gehen wir davon aus, dass die Chancen eines Werterhalts unter normalen Marktbedingungen gegeben sind. Nehmen wir den Kaufpreis der Einfachheit halber mit 100.000 Euro an. [...] Danke, interessant. Dazu fehlt mir (noch) die finanzielle Bildung, um solche Rechnungen aufstellen zu können... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Februar 7, 2014 -> Abschreibung 2 % der Anschaffungskosten -> 2000 p.a. absetzen Der Grundstücksanteil kann nicht abgeschrieben werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wutzi Februar 7, 2014 So, ich habe mir das "Loch für Studenten" mal angeschaut. Das Gebäude ist ein ziemlich großer Klotz. Vor den Fenstern der Wohnungen im Keller stehen entweder Fahrräder oder Autos. Man kann wunderbar hineinschauen. Der Schulhof in der Nachbarschaft wird auch als Spielplatz genutzt und ist so laut, daß man ihn schon eine Straße weiter hört. D.h. du bist interessiert ... ? Alles eine Frage des Preises. Für 5000 € könnte man drüber nachdenken. Wutzi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag