Bärenbulle Februar 1, 2014 · bearbeitet Februar 2, 2014 von Bärenbulle Der Source Goldman Sachs Equity Factor Index World UCITS ETF (der “Fonds”) zielt darauf ab, die Wertentwicklung des Goldman Sachs Equity Factor Index World Net TR (der “Index”), abzüglich einer jährlichen Managementgebühr, abzubilden. Der Index bietet eine breite, globale Aktien-Exposure. Er zielt darauf ab, auf absoluter und risikobereinigter Basis, eine bessere Wertentwicklung als traditionelle Benchmarks zu erreichen. Dies soll durch die Gewichtung von fünf Faktoren die zu Aktienrenditen beitragen können erreicht werden: Low Beta, Size, Value, Momentum und Quality. Der Index wurde so gestaltet, dass die Exposure zu diesen Faktoren, bei gleichzeitiger Kontrolle des Länder-und Sektorrisikos gegenüber nach Marktkapitalisierung gewichteter Benchmarks, maximiert wird. Gewichtungen werden so berechnet, dass nachdem die Korrelationen zwischen Faktoren berücksichtigt wurden jeder Faktor das gleiche Risiko beiträgt. Die maximale Gewichtung pro Bestandteil beträgt 0,5 Prozent. Quelle: Source-Webseite Eigentlich ein sehr interessantes und intelligentes Konstrukt. Lustiger Zufall, dass der gerade aufgelegt, wo wir in lurklurks Fred über 5 Faktorenmodelle diskutiert hatten. Gebühren: Ich vermute das hier einige versteckte Gebührenebenen eingezogen wurden. Zumindest eine läßt sich recht deutlich erkennen (simulierte Transaktionskosten). Berechnungsversuche folgen: Rebalancing erfolgt 1xp.m.. Simulierte Transaktionskosten werden zz. mit 0,05% in Abzug gebracht. Ich vermute bei dem Turnover eines Papieres kosten An- und Verkauf doppelt, also 0,05%x2. Wie hoch der Turnover sein mag? Nimmt man mal 50% an, dann ist der ETF mit 1,25% TER sehr teuer. Der Optimierer besitzt als eine Restriktion, dass der Turnover die 40% nicht überschreiten darf. Nimmt man mal an, dass das Maximum nicht ständig erreicht wird, sondern der Turnover bei durchschnittlich z.B. 25-30% liegt, dann würde der ETF eine TER von ca. 1% besitzen. Zitat: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 2, 2014 · bearbeitet Februar 2, 2014 von Bärenbulle Berechnung der Faktor-Tilts: Die Berechnung der Portfoliogewichtungen ist hochkompliziert und erfolgt durch den spezifischen Optimierer einer Optimierungs-SW. Dabei ist keinesweg gesagt, dass der Optimierer immer die beste denkbare Lösung findet. Aus meiner Sicht ist das eine ziemlich große Unbekannte, denn von meinen Operation Research Kenntnissen (Hauptstudium UNI) weiß ich das solche Optimierer oft ganz schönen Mist berechnen. Bei Optimierungen dieser Komplexität ist wohl auch einiges an Suboptimalität und unerwarteten Seiteneffekten zu erwarten. Riskant für den Anleger ist daher auch, dass Source Kompensation für Fehlberechnung im Prospekt ausgeschlossen hat. Probleme mag es auch geben, wenn die SW fehlerhaft ist oder der SW-Anbieter pleite geht. Ein wenig Licht ins Dunkel gibt ansonsten aber die folgende Beschreibung der Faktorberechnungen: Interessant ist, das die Ausrichtung auf die Faktoren nur innerhalb des festen Korsetts der regionalen Industriesegmente erfolgt. Das ist ein extrem starres Korsett und hat IMO nicht mehr allzuviel mit den SMB und HML Sortierungen von Fama French und anderen zu tun. Dafür behält das Konstrukt dann aber seine Diversifikationseigenschaften analog den Kapitalmarktgewichtungen des MSCI World Index. Bei den Extremsortierungen mögen diese Eigenschaften vermutlich deutlich stärker verloren gehen (z.B. tauchen gehäuft bestimmte Branchen im Value-Teil der USA auf Banke bei der Bankenkriese, Utilities in Deutschland wegen der Energiewende etc.). Dies kann ein solches Korsett besser verhindern. Da Goldman Sachs die Berechnung immer eher kennt als der Anleger und Source kann man wohl auch die Möglichkeit von Frontrunning nicht ausschliessen, zumal Source im Prospekt sogar darauf hinweisst, dass GS gegenläufige Positionen einnehmen kann, welche dem Indexinvestor schaden können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 2, 2014 · bearbeitet Februar 2, 2014 von Bärenbulle Optimierer - Restriktionen: Hier die Restriktionen für den Optimierer, welche das Regionen, Country und Industrie-Korsett aufspannen. Restriktion 8 beschränkt die Transaktionskosten auf 40% Turnover. Zumndest verstehe ich den Satz so. Ist aber etwas seltsam formuliert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
big.bud99 Oktober 4, 2018 · bearbeitet Oktober 4, 2018 von big.bud99 Hi Bärenbulle, super Analyse - vielen Dank. Mittlerweile gibt es ja zwei weitere ETFs mit einer Multifactor World Strategie, und zwar einen von Ishares auf den MSCI World Multifactor Index (A14YPA) und einen Lyxor auf den J.P. Morgen Mulifactor World Index (LYX0U0). Alle drei werden auch von Kommer in seiner aktuellen Ausgabe zitiert. Ich versuche gerade die Unterschiede zu verstehen, leider finde ich bisher nur einigermaßen detaillierte Infos zum MSCI Index. Hast du die drei Produkte mal miteinander verglichen? Kannst du was zum Anlageuniversum des Goldman Sachs sagen? Ich sehe beim MSCI z.B. für mich persönlich den Nachteil, dass keine Small Caps enthalten sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag