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RobFor96

Kursfeststellung

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RobFor96

Hallo Wertpapier- Community,

 

bin seit heute Mitglied hier, da mir vorher schon verschiedene Threads von euch bei Fragen bezüglich Börse, Aktien, etc. geholfen haben, das ganze zu verstehen. Nun hätte ich aber als Interessierter eine Frage bezüglich der Kursfeststellung. Ich habe die SuFu schon benutzt, bin auch auf einen Beitrag gestoßen, welcher mir jedoch nicht helfen konnte.

 

1) Ich habe schon oft gelesen, dass der Kurs einfach durch die Maximierung des Umsatzes innerhalb eines Orderbuchs zustande kommt.

Voraussetzung dafür wäre doch aber, dass es Käufer gibt, die bereit sind, mindestens den Preis des "billigsten" Verkäufers zu bezahlen (und natürlich umgekehrt), oder? Dadurch kann ja erst errechnet werden, wo der größte Umsatz stattfindet.

Kommt also ein Handel nur zustande, wenn eine der beiden Parteien jeweils "nachgibt" und teurer kauft bzw. billiger verkauft?

 

Bsp.: ThyssenKrupp

 

post-25996-0-82259100-1391188355_thumb.png

 

 

Müsste jetzt also der Käufer mit 1434 Stk. zu 19,07 mind. 19,09 bieten, damit ein Handel stattfindet (und umgekehrt), dann würde doch der neue Kurs 19,09 betragen, richtig?

Wenn also der Kurs fällt, heißt das dann, dass die Verkäufer eher bereit sind, den Preis der Käufer zu akzeptieren und mit ihrem Preis nach unten zu gehen?

 

2) Gibt es eigentlich an JEDER Börse für JEDE Aktie/Wertpapier einen Market- Maker?

Market- Maker dienen ja eigentlich nur zur Sicherung der Liquidität, indem sie "unterstützende" Käufe und Verkäufe tätigen, oder?

 

Danke im voraus

Gruß RobFor96

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Sapine

Hier eine schöne Erklärung von der Frankfurter Börse zum Auktionsprinzip

 

Das Auktionsprinzip ermöglicht, dass sich auf der Nachfrageseite die Investoren mit den höchsten Kaufgeboten und auf der Anbieterseite die Marktteilnehmer mit den niedrigsten Verkaufsgeboten durchsetzen. Ein Handelsintermediär ist für die Preisfindung nicht zwingend notwendig; die Kursfeststellung kann folglich auch elektronisch durchgeführt werden. An der Präsenzbörse in Frankfurt werden mit Hilfe von Xontro und Skontroführer die Kurse nach dem Auktionsprinzip festgestellt.

 

Auch das elektronische Handelssystem Xetra® ermittelt Kurse nach dem Auktionsprinzip. Das dem System zugrunde liegende Marktmodell sieht mehrere feststehende Auktionen vor: die Eröffnungsauktion, die Schlussauktion und, je nach Aktie, mehrere untertägige Auktionen. Jede Auktion besteht aus drei Phasen:

 

Aufrufphase: In dieser Phase können Teilnehmer Orders und Quotes eingeben sowie frühere Eingaben ändern oder löschen. Im Aktienhandel ist das Orderbuch teilweise geschlossen, während es im Rentenhandel offen (d. h. einsehbar) ist.

 

Preisermittlungsphase: Auf Basis der Orderbuchlage zum Ende der Aufrufphase wird der Auktionspreis nach dem Meistausführungsprinzip ermittelt.

 

Marktausgleichsphase: Verbleibt nach der Preisermittlung in einer Auktion ein Überhang von zum Auktionspreis limitierten oder unlimitierten Orders, werden diese dem Markt zum Auktionspreis angeboten.

 

Grundsatz für die Feststellung von Börsenpreisen, nach dem der Preis als Ausführungspreis bestimmt wird, bei dem der größte Umsatz bei geringstem Überhang zustande kommt.

 

Das Meistausführungsprinzip gilt sowohl bei der Feststellung von Einheitskursen im Parketthandel als auch bei Auktionen im vollelektronischen Handel.

 

Kauf- und Verkaufsorders werden in einem Orderbuch gesammelt; anhand der Orderlage ermittelt anschließend der Skontroführer im Präsenzhandel oder das vollelektronische Handelssystem den Kurs, zu dem der größte Umsatz erzielt werden kann und bei dem der geringste Angebots- und Nachfrageüberhang entsteht. Kann ein Umsatz bei mehreren Preisen zustande kommen, so wird zu dem Preis ausgeführt, bei dem der geringste Überhang (nicht ausführbare Orders, die zum festzustellenden Preis limitiert sind) vorliegt. Bei gleichen Überhängen wird im Interesse der Preiskontinuität der Preis gewählt, der näher am Referenzpreis (vorangegangener Preis) liegt.

 

zu 1) Wenn das höchste Kaufangebot unter dem niedrigsten Verkaufsangebot bleibt und keine unlimitierten Aufträge vorliegen, wird kein Handeln zustande kommen.

 

zu 2) Market Maker in der Regel nur bei marktengen Werten.

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RobFor96

Danke für die Antwort, sehr hilfreich:)

 

Nur nochmal zum Verständnis:

post-25996-0-82368700-1391195319_thumb.png

 

 

 

Vor der Ausführung dieser Orders war ja das Bid bei 102,- EUR und das Ask bei 100,- EUR und nach der Ausführung liegt doch das Bid bei 100,- EUR und das Ask bei 102,- EUR oder?

Wenn ja, dann ja so lange bis jmd. mindestens für den Ask- Preis kauft oder für den Bid- Preis verkauft, dann gibt es ja einen neuen Kurs und wiederum neue Bids und Asks oder?

Ist demnach eigentlich nicht die Situation in der Abbildung oben nur am Tagesanfang zu sehen weil sich ja dort die Orders sammeln, während im Tagesverlauf nur Kurse gebildet werden, sobald jmd. bestens/billigst- Orders gibt oder jmd. mit seinem Limit über den Bid oder den Ask- Kurs kauft/verkauft?

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bondholder

Ist demnach eigentlich nicht die Situation in der Abbildung oben nur am Tagesanfang zu sehen weil sich ja dort die Orders sammeln, während im Tagesverlauf nur Kurse gebildet werden, sobald jmd. bestens/billigst- Orders gibt oder jmd. mit seinem Limit über den Bid oder den Ask- Kurs kauft/verkauft?

Die Situation in der Abbildung bezieht sich auf Auktionen, nicht mit dem normalen fortlaufenden Handel zu verwechseln.

Es gibt auch heute noch Wertpapiere (Anleihen), die genau einmal am Tag zur Kasse gehandelt werden. Das Verfahren wird scherzhaft als Kassa-Lotterie bezeichnet. ;)

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RobFor96

also läuft es meistens eher nach dem fortlaufenden handels- prinzip?

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Sapine

bid = Geld

ask = Brief

 

Als Momentaufnahme hast Du recht mit den 100 bzw 102. Nachdem eine Auktion beendet ist trudeln weitere Orders ein bis es zur nächsten Auktion kommt. Es muss also weder die 100 noch die 102 zum Tragen kommen.

 

Aktien können fortlaufend oder über Auktionen gehandelt werden. Insbesondere die umsatzstarken Titel werden fortlaufend gehandelt.

 

EDIT: Ein und dieselbe Aktie kann auch zeitweise fortlaufend und bei geringen Umsätzen teilweise über Auktionen gehandelt werden.

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