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GoGi

Was bedeutet Währungsrisiko?

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Ich könnte mir vorstellen, dass die Frage schon irgendwo beantwortet wurde, aber direkt gefunden habe ich nichts:

 

Was bedeutet es eigentlich genau, wenn hier im Forum über "Währungsrisiko" gesprochen wird?

 

Klar scheint es mir nur bei Anleihen zu sein. Wenn ich eine USD Anleihe mit 8% Rendite erwerbe, kann es sein, dass die Rendite in EUR am Ende nicht 8% sind, obwohl der Emittent alles korrekt bedient hat. Es sind 8% angegeben, aber man bekommt etwas anderes, und diese Diskrepanz liegt nur am Währungskurs. Dies Währungsrisiko zu nennen klingt einleuchtend.

 

Angeblich gibt es aber auch ein Währungsrisiko, wenn man z.B. eine Aktie aus den USA hält. Aber der Witz ist doch, dass selbst wenn der USD wertlos wird, z.B. die Fabrikhallen und Maschinen noch existieren und mir zu einem Teil gehören. Ich halte eben keine USD-Bestände (ausgenommen die Rücklagen etc. des Unternehmens). Dass es Auswirkungen auf ein Unternehmen in den USA haben kann, wenn plötzlich die Währung an Wert verliert, ist klar, aber ob die Auswirkungen vorherzusehen sind, ist mir unklar.

 

Schließlich wird ja auch von Währungsrisiko bei z.B. einem MSCI World-ETF gesprochen, weil da größtenteils US-Aktien enthalten sind. Aber wenn die US-Aktien nur wegen der Währung an Wert verlieren sollten (falls das tatsächlich einmal vorkommt), dann haben ja z.B. die Aktien aus der Eurozone danach automatisch einen höheren Anteil an der Marktkapitalisierung, wodurch der US-Anteil im Index automatisch fallen müsste.

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freesteiler

Du hast eine Aktie im Wert von 100$. Aktueller Umrechnungskurs zum Euro: 1:1.

Nun verliert der Dollar gegenüber dem Euro 50%. Die Aktie für 100$ ist jetzt nur noch 50€ wert.

 

Grüße

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Wie unterscheidet man das aber z.B. von einer europäischen Aktie, die 100€ kostet und deren Kurs auf 50€ fällt? Aus Sicht eines Amerikaners kostet diese europäische Aktie dann zufällig die ganze Zeit 100$.

 

Genauer, die Aktie, die von 100€ auf 50€ fällt, verhält sich in jeder Währung genau so, wie die US-Aktie, die konstant 100$ kostet.

 

Jedenfalls sehe ich kein besonderes Risiko eine US-Aktie zu besitzen. Warum soll die Wahrscheinlichkeit größer sein, dass europäische Aktien in € nicht fallen, als dass amerikanische Aktien in € nicht fallen?

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freesteiler
· bearbeitet von freesteiler

Das ist richtig. Währungsrisiko geht in beide Richtungen. Verliert die eigene Währung also, gewinnen dadurch die Aktien, die in anderen Währungen notiert sind. Natürlich nur, wenn man den Kurs in die eigene Währung umrechnet thumbsup.gif.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Okay, aber dann heißt Währungsrisiko einfach, dass Aktien in verschiedenen Währungen verschiedene Renditen haben werden, was zwar richtig ist, aber praktisch ohne jeden Inhalt, da offensichtlich.

 

Auch bei einer EU-Aktie habe ich das "Währungsrisiko", dass sie in $ vielleicht besser performt hätte.

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Der Pate

Naja, aber ich geh mal davon aus, dass Du im Euroraum wohnst, also bezahlst du so ziemlich alles mit Euro....kaufst du jetzt Aktien aus dem Euroraum wirst du kein Währungsrisiko haben (ein US-Amerikaner z.B. schon). Ob die Aktie im US-Dollar nun besser performt ist für Dich egal, da du letzendlich schließlich wieder in Euro umtauschen wirst. Währungsrisiko besteht also nur bei Aktien, die in anderer Währung bilanzieren als Deine Heimatwährung.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

[...] also bezahlst du so ziemlich alles mit Euro....kaufst du jetzt Aktien aus dem Euroraum wirst du kein Währungsrisiko haben [...]

Weil ich alles in € bezahle, stimmt es, dass mich der Kurs in € meiner Aktien interessiert. Aber US-Aktien können in € genauso steigen oder fallen wie europäische Aktien.

 

Ein besonderes Risiko sehe ich nicht, jedenfalls keines, was irgendwie systematisch mit der Währung zusammenhängt. Im Gegensatz zu Anleihen, wo man klar sagen kann, wie groß der Währungsverlust am Ende ist. Aber das liegt ja eigentlich daran, dass eine $-Anleihe letztlich ein Anspruch auf eine gewisse Menge $ ist.

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Der Pate

[...]Aber US-Aktien können in € genauso steigen oder fallen wie europäische Aktien.

 

Natürlich können sie das, aber überleg dir Folgendes (fiktives Beispiel):

Aktie X (Unternehmen aus den USA) notiert zu 100$, Wechselkurs US-Dollar - Euro = 1:1 ==> die Aktie notiert auch ungefähr bei 100€ Jetzt kaufst Du eine Aktie zu 100€:

Das Unternehmen kann innerhalb der nächsten 10 Jahre seine Gewinne vedreifachen und die Bewertung des Marktes ist nach wie vor gleich (gleiches KGV), also eine Verdreifachung des Aktienkurses in 10 Jahren (100$ -> 300$...super!).

Nun ändert sich aber in den 10 Jahren der Wechselkurs von 1$ = 1€ zu 2$ = 1€. Der Gewinn des Unternehmens in $ ist nach wie vor drei Mal so hoch, in Euro umgerechnet! aber nur 1,5 mal so hoch wie vor 10 Jahren. Die Aktie wird in Euro also "nur" auf 150% steigen. Genau anders verhält es sich natürlich wenn 1$ = 2€.

Hoffe, das wurde klarer. Falls ich an Deiner Frage vorbei geschrieben habe, frag nochmal deutlicher :D

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Die Aktie wird in Euro also "nur" auf 150% steigen.

Der Gewinn hat sich also nicht verdreifacht, sondern nur ver-1,5-facht, in € jedenfalls. Bei gleichbleibendem KGV ist die Aktie in € fair bewertet. Genauso ist sie in $ fair bewertet. Was übrig bleibt scheint irgendwie nur eine psychologische Komponente zu sein, zum Beispiel wird in den Zeitungen in den USA die Schlagzeile stehen "Firma X konnte im Jahr 2013 ihren Gewinn verdoppeln!!!". Am Ende wird das vermutlich sogar in den deutschen Medien so übernommen, und dann fühlt man sich reingelegt, wenn der Kurs aber "nur" auf 150% steigt. Man glaubt, das muss ein Währungsrisiko gewesen sei.

 

Man kann das auch noch auf die Spitze treiben und sich eine Firma Y vorstellen, die völlig identisch mit Firma X ist, also alle Produktionshallen etc. stehen in den USA, der Gewinn ist gleich, alles ist genau gleich, nur hat die Firma Y ihren Sitz in Deutschland. Der Aktienkurs wird natürlich identisch sein, sowohl in € als auch in $. Ihre Bilanz wird die Firma Y aber nun in € veröffentlichen und im Jahresbericht darf die Firma Y im Gegensatz zur Firma X nicht mit der Aussage "Wir konnten unsere Gewinne verdoppeln" prahlen, sondern muss sich mit der Aussage "Unsere Gewinne haben sich ver-1,5-facht" begnügen.

 

Ob man nun aber Firma X oder Y kauft, macht offenbar für den Anleger keinerlei Unterschied. Formal könnte man immernoch sagen, dass beim Kauf von Firma X ein Währungsrisiko besteht, aber diese Aussage ist in diesem Fall für eine etwaige Anlageentscheidung völlig unerheblich, es ist nur eine formale Aussage.

 

In diesem Fall kann man aber nicht mit dem "Währungsrisiko" begründen, warum man zum Beispiel EU-Aktien in seinem Depot übergewichtet. Trotzdem habe ich das in mehreren Threads so gelesen.

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Staatenverbund

Angeblich gibt es aber auch ein Währungsrisiko, wenn man z.B. eine Aktie aus den USA hält. Aber der Witz ist doch, dass selbst wenn der USD wertlos wird, z.B. die Fabrikhallen und Maschinen noch existieren und mir zu einem Teil gehören. Ich halte eben keine USD-Bestände (ausgenommen die Rücklagen etc. des Unternehmens). Dass es Auswirkungen auf ein Unternehmen in den USA haben kann, wenn plötzlich die Währung an Wert verliert, ist klar, aber ob die Auswirkungen vorherzusehen sind, ist mir unklar.

 

Ja, das ist ein weit verbreitetes Fehlverständnis, obwohl man den Unsinn dieser Annahme so kurz darlegen kann wie Du es da getan hast.

 

Es gibt natürlich bei Aktien ein Währungsrisiko, eben durch Währungsbestände des Unternehmens, aber natürlich auch durch Forderungen des Unternehmens, die auf eine Währung lauten (das sind dann quasi wieder die Anleihen indirekt), durch die Notwendigkeit, auch weiterhin z.B. im Endkundengeschäft in Landeswährung handeln zu müssen, und so weiter - mit der Währung, in der das Wertpapier am Heimatmarkt notiert, korreliert das natürlich, weil ein Unternehmen, das seine Geschäfte fast ausschliesslich in Frankreich und damit wahrscheinlich fast ausschliesslich in Euro betreibt, normalerweise nicht in Hong-Kong an die Börse gehen wird, und weil an Börsen üblicherweise in der üblichen Währung ihres Standortes gehandelt wird, aber das ist eben nur eine empirische Korrelation, kein kausaler Zusammenhang, und gerade bei international agierenden Unternehmen natürlich weniger ausgeprägt als bei lokal agierenden Unternehmen.

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Der Pate

Ihr bringt hier aber gerade zwei Sachen durcheinander, sicherlich besteht auf Unternehmensebene ein Währungsrisiko, und zwar kommt es hier darauf an wo das Unternehmen seine Umsätze generiert (gutes Beispiel ist hier FMC).

Trotzdem gibt es auch das Währungsrisko wie u.A. von freesteiler und mir beschrieben wurde, das gilt auch bei global agierenden Unternehmen die in der Regel von Währungskursschwankungen weniger betroffen sind. Es ist nunmal so, dass bei Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro, die Rendite bei einem US-amerikanischen Unternehmen von Euro-Anlegern geringer sein wird als von US-amerikanischen Anlegern. Wäre dem nicht so, gäbe es starke Differenzen in den Bewertungen.

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Staatenverbund
· bearbeitet von Staatenverbund

Trotzdem gibt es auch das Währungsrisko wie u.A. von freesteiler und mir beschrieben wurde, das gilt auch bei global agierenden Unternehmen die in der Regel von Währungskursschwankungen weniger betroffen sind. Es ist nunmal so, dass bei Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro, die Rendite bei einem US-amerikanischen Unternehmen von Euro-Anlegern geringer sein wird als von US-amerikanischen Anlegern. Wäre dem nicht so, gäbe es starke Differenzen in den Bewertungen.

 

Nein, Du wirfst da einen Haufen Zeug durcheinander. Nehmen wir mal an, ich gründe eine Aktiengesellschaft in den USA, ihr Geschäftszweck sind Fremdwährungsanlagen. Die Gesellschaft nimmt nun also Kapital in USD auf, indem sie Aktien ausgibt, und kauft von dem ganzen Geld EUR - die Gesellschaft ist also quasi ein Mantel um ein Euro-Girokonto. Wer hat jetzt ein Währungsrisiko, der europäische Anleger und/oder der amerikanische Anleger, und wie kommt dieses Währungsrisiko zustande?

 

Edit: Für den Fall, dass Du immernoch ein Währungsrisiko für den europäischen Anleger herbeizaubern willst: Erkläre auch, warum dieses Risiko nicht besteht, wenn der europäische Anleger sein Geld direkt auf ein eigenes Euro-Girokonto legt (ich denke, wir sind uns einig, dass ein Girokonto in der eigenen Heimatwährung kein Währungsrisiko beinhaltet?), obwohl die Rendite der Aktien obiger fiktiver Aktiengesellschaft und des eigenen Girokontos ohne Ausnahme immer exakt die gleiche sein wird.

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Cai Shen
Nehmen wir mal an, ich gründe eine Aktiengesellschaft in den USA, ihr Geschäftszweck sind Fremdwährungsanlagen. Die Gesellschaft nimmt nun also Kapital in USD auf, indem sie Aktien ausgibt, und kauft von dem ganzen Geld EUR - die Gesellschaft ist also quasi ein Mantel um ein Euro-Girokonto.

Dann ist der einzige Geschäftszweck des konstruierten Unternehmens jedoch ein Carry-Trade - eine Wette auf Zinsdifferenzen und Wechselkurs des Währungspaares.

Ich würde schon unterschieden, ob das Währungsrisiko bewußt eingegangen wird oder ob ein produzierendes Unternehmen bzw. dessen Anleger dem Währungsrisiko neben dem eigentlichen Geschäftsrisiko miese Produkte auf den Markt zu werfen zusätzlich ausgesetzt ist.

 

Das Währungsrisko könnte man auch hedgen, beim derzeitigen Zinsniveau sogar ausgesprochen einfach.

Ausländische Assets in USD oder JPY auf Kredit kaufen (Zins ~2% p.a.), entsprechende Rücklagen in EUR in sichere festverzinsliche Anlagen (1-2% p.a.) und die Performance des Aktienkurses (in Fremdwährung) kommt voll beim Anleger an.

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Kairos
Hier gibt es auch schon Diskussionen über die Thematik.

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BondWurzel

[...]Aber US-Aktien können in € genauso steigen oder fallen wie europäische Aktien.

 

Natürlich können sie das, aber überleg dir Folgendes (fiktives Beispiel):

Aktie X (Unternehmen aus den USA) notiert zu 100$, Wechselkurs US-Dollar - Euro = 1:1 ==> die Aktie notiert auch ungefähr bei 100€ Jetzt kaufst Du eine Aktie zu 100€:

Das Unternehmen kann innerhalb der nächsten 10 Jahre seine Gewinne vedreifachen und die Bewertung des Marktes ist nach wie vor gleich (gleiches KGV), also eine Verdreifachung des Aktienkurses in 10 Jahren (100$ -> 300$...super!).

Nun ändert sich aber in den 10 Jahren der Wechselkurs von 1$ = 1€ zu 2$ = 1€. Der Gewinn des Unternehmens in $ ist nach wie vor drei Mal so hoch, in Euro umgerechnet! aber nur 1,5 mal so hoch wie vor 10 Jahren. Die Aktie wird in Euro also "nur" auf 150% steigen. Genau anders verhält es sich natürlich wenn 1$ = 2€.

Hoffe, das wurde klarer. Falls ich an Deiner Frage vorbei geschrieben habe, frag nochmal deutlicher :D

:thumbsup:

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Es gibt natürlich bei Aktien ein Währungsrisiko, eben durch Währungsbestände des Unternehmens, aber natürlich auch durch Forderungen des Unternehmens, die auf eine Währung lauten (das sind dann quasi wieder die Anleihen indirekt), durch die Notwendigkeit, auch weiterhin z.B. im Endkundengeschäft in Landeswährung handeln zu müssen, und so weiter - mit der Währung, in der das Wertpapier am Heimatmarkt notiert, korreliert das natürlich, weil ein Unternehmen, das seine Geschäfte fast ausschliesslich in Frankreich und damit wahrscheinlich fast ausschliesslich in Euro betreibt, normalerweise nicht in Hong-Kong an die Börse gehen wird, und weil an Börsen üblicherweise in der üblichen Währung ihres Standortes gehandelt wird, aber das ist eben nur eine empirische Korrelation, kein kausaler Zusammenhang, und gerade bei international agierenden Unternehmen natürlich weniger ausgeprägt als bei lokal agierenden Unternehmen.

Genauso ist es. Dazu kommen natürlich dann auch noch die Löhne, die in einer bestimmten Währung bezahlt werden (Ok, könnte man auch als Forderung sehen).

 

Eigentlich ist es doch relativ einfach: Bei einem reinen Dienstleistungsunternehmen, dass ausschließlich auf dem amerikanischen Markt aktiv ist und keinerlei Forderungen in fremden Währungen zu bedienen hat (und kaum von Rohstoffen/Energie/... abhängt), ist das Währungsrisiko für einen amerikanischen Anleger sehr gering und für einen europäischen Anleger relativ nah an den Euro/Dollar-Wechselkurs gekoppelt. Bei einem globalisierten Unternehmen ist das allerdings ganz anders, da es eben auch sehr stark vom Euroraum und von den Währungen der ganzen Welt abhängt. Hier ist das Währungsrisiko für einen europäischen Anleger deutlich abgeschwächt - das Währungsrisiko für einen amerikanischen Anleger wäre nun aber aller Wahrscheinlichkeit auch ungleich Null (es ist relativ unwahrscheinlich, dass sich die Währungsabhängigkeiten des Unternehmens bei Wechselkursschwankungen genau zu Null addieren).

 

Dazu hatte ich auch mit Chemstudent vor einiger Zeit eine längere Diskussion. Das Fazit war mehr oder weniger, dass Währungsrisiken durch die Globalisierung immer mehr an Bedeutung verlieren und zudem kaum quantifizierbar sind. Damit ist eine Währungsabsicherung von Aktien kaum möglich und auch gar nicht sonderlich notwendig.

 

Die enge Verstrickung der Märkte bedeutet sogar, dass dieses hypothetische, rein-amerikanische Dienstleistungsunternehmen zu einem gewissen Teil vom Euroraum abhängt (da eben ein nicht unerheblicher Teil der US-Marktteilnehmer von diesem abhängen).

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Staatenverbund
Nehmen wir mal an, ich gründe eine Aktiengesellschaft in den USA, ihr Geschäftszweck sind Fremdwährungsanlagen. Die Gesellschaft nimmt nun also Kapital in USD auf, indem sie Aktien ausgibt, und kauft von dem ganzen Geld EUR - die Gesellschaft ist also quasi ein Mantel um ein Euro-Girokonto.

Dann ist der einzige Geschäftszweck des konstruierten Unternehmens jedoch ein Carry-Trade - eine Wette auf Zinsdifferenzen und Wechselkurs des Währungspaares.

 

Nein, ein Carry-Trade verwendet Fremdkapital - Eigenkapital hat keinen Zinssatz, also kann es auch keine Zinsdifferenz geben. Und ich habe absichtlich Girokonto geschrieben, um Zinsen ganz zu vermeiden - also, um es eindeutig zu machen: Ein unverzinstes Girokonto.

 

Das Währungsrisko könnte man auch hedgen, beim derzeitigen Zinsniveau sogar ausgesprochen einfach.

 

Welches Währungsrisiko?

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otto03

 

Dazu hatte ich auch mit Chemstudent vor einiger Zeit eine längere Diskussion. Das Fazit war mehr oder weniger, dass Währungsrisiken durch die Globalisierung immer mehr an Bedeutung verlieren und zudem kaum quantifizierbar sind. Damit ist eine Währungsabsicherung von Aktien kaum möglich und auch gar nicht sonderlich notwendig.

 

 

 

Wie immer, die Welt ist nicht nur schwarz/weiß

 

MSCI Japan in € 1 year 18,39%

MSCI Japan in Yen 1 year 36,30%

 

Ein wenig Hedging hätte sicherlich geholfen

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Wie immer, die Welt ist nicht nur schwarz/weiß

 

MSCI Japan in € 1 year 18,39%

MSCI Japan in Yen 1 year 36,30%

 

Ein wenig Hedging hätte sicherlich geholfen

Ein wenig "Hedging" wäre im Wesentlichen eine Wette auf den Yen gewesen. Das diese aufging ist reiner Zufall.

 

Abgesehen davon war mein Beitrag alles andere als schwarz/weiß. Ich habe nie behauptet, dass es keine Währungsrisiken gibt. Ich habe lediglich behauptet, dass diese aufgrund der globalisierten Märkte abnehmen und außerdem kaum quantifizierbar sind. Wie stark möchtest du deine MSCI Japan Wette den gegenüber Wechselkursschwankungen hedgen? Zu 100%, 50%, 10%? Wie bestimmst du das Ausmaß der Wechselkursabhängigkeit des MSCI Japan?

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otto03

Wie immer, die Welt ist nicht nur schwarz/weiß

 

MSCI Japan in € 1 year 18,39%

MSCI Japan in Yen 1 year 36,30%

 

Ein wenig Hedging hätte sicherlich geholfen

Ein wenig "Hedging" wäre im Wesentlichen eine Wette auf den Yen gewesen. Das diese aufging ist reiner Zufall.

 

Beides habe ich nicht bestritten und bestreite es auch nicht grundsätzlich - über den Zufall allerdings könnte man speziell in diesem Fall noch streiten

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Sapine

Ich habe nie behauptet, dass es keine Währungsrisiken gibt. Ich habe lediglich behauptet, dass diese aufgrund der globalisierten Märkte abnehmen und außerdem kaum quantifizierbar sind. Wie stark möchtest du deine MSCI Japan Wette den gegenüber Wechselkursschwankungen hedgen? Zu 100%, 50%, 10%? Wie bestimmst du das Ausmaß der Wechselkursabhängigkeit des MSCI Japan?

Nur weil man etwas schwer quantifizieren kann, bedeutet es nicht, dass man es ignorieren sollte. Dass das Währungsrisiko pro Unternehmen unterschiedlich und somit auch pro Aktienindex unterschiedlich bewertet werden muss, sollte klar sein. Zur Bewertung des Risikos könnte man die Zahlenreihen zu Euro/Yen und Nikkei in Euro zu Nikkei in Yen ein wenig ausquetschen. Ansonsten begründe doch mal warum die 0 % Schätzung die beste ist und das bitte nicht mit hypothetischen Unternehmen die in zinslose Girokonten investieren sondern anhand der realen Zahlen vom Nikkei oder meinetwegen auch vom TOPIX wenn Dir der lieber ist.

 

Wenn es um die Sinnhaftigkeit eines Hedge geht, potentielle Währungsrisiken abzusichern, stellt sich eher die Frage, welche Kosten welchen Chancen gegenüberstehen. Da ich davon ausgehe, dass die Banken üblicherweise rechnen können, vermute ich, dass diese Absicherung auf lange Sicht lediglich Kosten produziert. Daher kann man darauf schlicht verzichten in den allermeisten Situationen. Wenn man im eigenen Depot währungsbedingte Schwankungen reduzieren will, kann man dies am leichtesten im Anlagenbereich erreichen und falls einem das noch nicht genügt halt zusätzlich EURO-Aktien übergewichten, auch wenn die zu x % in Dollar und anderen Währungen stecken.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Nur weil man etwas schwer quantifizieren kann, bedeutet es nicht, dass man es ignorieren sollte. Dass das Währungsrisiko pro Unternehmen unterschiedlich und somit auch pro Aktienindex unterschiedlich bewertet werden muss, sollte klar sein. Zur Bewertung des Risikos könnte man die Zahlenreihen zu Euro/Yen und Nikkei in Euro zu Nikkei in Yen ein wenig ausquetschen. Ansonsten begründe doch mal warum die 0 % Schätzung die beste ist und das bitte nicht mit hypothetischen Unternehmen die in zinslose Girokonten investieren sondern anhand der realen Zahlen vom Nikkei oder meinetwegen auch vom TOPIX wenn Dir der lieber ist.

Du hast meine volle Zustimmung und ich habe auch nie behauptet, dass die 0%-Schätzung die beste ist - das ist sie sicher nicht. Wenn du allerdings anfängst den Nikkei/TOPIX gegenüber Euro/Yen-Wechselkursschwankungen abzusichern, warum sicherst du in dann nicht auch gegenüber Euro/Dollar-Wechselkursschwankungen ab? Ganz unabhängig ist der japanische Aktienmarkt vom amerikanischen Markt ja auch nicht gerade.

 

Aber natürlich muss man die Betrachtung nicht unnötig verkomplizieren. In erster Näherung reicht ein leichter Euro/Yen-Hedge vermutlich aus.

 

Wenn es um die Sinnhaftigkeit eines Hedge geht, potentielle Währungsrisiken abzusichern, stellt sich eher die Frage, welche Kosten welchen Chancen gegenüberstehen. Da ich davon ausgehe, dass die Banken üblicherweise rechnen können, vermute ich, dass diese Absicherung auf lange Sicht lediglich Kosten produziert. Daher kann man darauf schlicht verzichten in den allermeisten Situationen. Wenn man im eigenen Depot währungsbedingte Schwankungen reduzieren will, kann man dies am leichtesten im Anlagenbereich erreichen und falls einem das noch nicht genügt halt zusätzlich EURO-Aktien übergewichten, auch wenn die zu x % in Dollar und anderen Währungen stecken.

Auch da stimme ich dir voll zu. Es ist sicher anzunehmen, dass Unternehmen außerhalb des Euroraums stärker von Nicht-Eurowährungen abhängen. Daher ist eine leichte Euroraum-Übergewichtung sicher begründbar. Eine quantifizierbare Aussage wäre hier natürlich auch sehr hilfreich.

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Sapine

Nur weil man etwas schwer quantifizieren kann, bedeutet es nicht, dass man es ignorieren sollte. Dass das Währungsrisiko pro Unternehmen unterschiedlich und somit auch pro Aktienindex unterschiedlich bewertet werden muss, sollte klar sein. Zur Bewertung des Risikos könnte man die Zahlenreihen zu Euro/Yen und Nikkei in Euro zu Nikkei in Yen ein wenig ausquetschen. Ansonsten begründe doch mal warum die 0 % Schätzung die beste ist und das bitte nicht mit hypothetischen Unternehmen die in zinslose Girokonten investieren sondern anhand der realen Zahlen vom Nikkei oder meinetwegen auch vom TOPIX wenn Dir der lieber ist.

Du hast meine volle Zustimmung und ich habe auch nie behauptet, dass die 0%-Schätzung die beste ist - das ist sie sicher nicht. Wenn du allerdings anfängst den Nikkei/TOPIX gegenüber Euro/Yen-Wechselkursschwankungen abzusichern, warum sicherst du in dann nicht auch gegenüber Euro/Dollar-Wechselkursschwankungen ab? Ganz unabhängig ist der japanische Aktienmarkt vom amerikanischen Markt ja auch nicht gerade.

 

Aber natürlich muss man die Betrachtung nicht unnötig verkomplizieren. In erster Näherung reicht ein leichter Euro/Yen-Hedge vermutlich aus.

Klar steckt im Nikkei/TOPIX auch ein Stück Dollar drin, nur warum sollte ich den absichern wollen? ...

 

Wenn es um die Sinnhaftigkeit eines Hedge geht, potentielle Währungsrisiken abzusichern, stellt sich eher die Frage, welche Kosten welchen Chancen gegenüberstehen. Da ich davon ausgehe, dass die Banken üblicherweise rechnen können, vermute ich, dass diese Absicherung auf lange Sicht lediglich Kosten produziert. Daher kann man darauf schlicht verzichten in den allermeisten Situationen.

Für langfristige Anleger lohnt sich weder ein Yen Hedge noch ein Dollar Hedge, jedenfalls nicht unter dem Aspekt Vermeidung von Währungsrisiken bei der Aktienanlage.

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ZappBrannigan

Klar steckt im Nikkei/TOPIX auch ein Stück Dollar drin, nur warum sollte ich den absichern wollen? ...

Ich habe gesagt, wenn du den Nikkei/TOPIX gegenüber Wechselkursschwankungen absichern möchtest, dann musst du auch andere Fremdwährungen als den Yen berücksichtigen. Ich habe nicht gesagt, dass das sinnvoll ist.

 

Für langfristige Anleger lohnt sich weder ein Yen Hedge noch ein Dollar Hedge.

Wieder stimme ich dir zu. Irgendwie reden wir aneinander vorbei :lol:

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Sapine

Für mich (und mich hattest Du angesprochen) stimmt schon das "wenn" nicht, das wollte ich zum Ausdruck bringen. Daher muss ich mir die Konsequenzen aus dem "wenn" gar nicht überlegen. :P

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