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makalele

Unser Sozialsystem - Alle Menschen sind gleich

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€-man

Gönne halt einem Einzeller auch ein wenig Spaß.

 

Gruß

€-man

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nolske

Genaueres weiß ich jetzt auch nicht.

 

Gruß

€-man

[...]

Wer Massagen haben will, bekommt als Privater großzügig, als Gesetzlicher sehr unwillig und zurückhaltend ein Rezept. Gute Therapeuten verlangen für die Behandlung von Gesetzlichen Zuzahlung oder bestehen ganz auf Privatzahlung.

[...]

Einigen Ärzten ist der normale GOÄ Satz nicht genug. Sie behandeln immer unter erschwerten Bedingungen. Das bringt mehr und wird bei richtiger Begründung auch von den Kassen voll erstattet.

Brille Fielmann ? Ja , Gesetzliche haben es schwer bei der Leistungserstattung, Private? Ich weiß, was ich bezahle und erstattet bekomme. Meist alles, auch wenn die Brille sehr teuer ist.

[...]

Wer mehr zahlt, bekommt mehr , mehr Service, mehr Leistung. Das ist nicht nur im Gesundheitswesen so.

(Hervorhebung durch mich)

Grundsätzlich sollte man nicht von DEM Privatpatienten sprechen. Die Tarife haben sich früher schon erheblich unterschieden und die Spanne ist heute noch viel größer. Gut, allgemeinsprachlich ist der Privatpatient der nonplusultra-abgesicherte Patient, der alle Leistungen bekommt, aber kaum Beitrag zahlt. Diesen Patienten gibt es verhältnismäßig eher selten. Der Großteil der Versicherten (vielleicht nicht in den ersten Jahren, aber da ist die Leistungsquote auch tendenziell gering) sind Personen mit "mittlerem" Schutz (trotzdem in vielen Punkten über dem Paket der GKV) oder eben Selbständige, die eine Grundabsicherung abschließen. (Bevor die Versicherungspflicht kam, gab es eine Menge Selbständige, die auch darauf verzichtet haben).

 

Je nach Tarif gibt es also "Unmengen" an Massagen, keine Frage. Aber wozu führt das? Die relativen Beitragsanpassungen (wie im Übrigen auch die absoluten Neubeiträge) sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Irgendwie müssen die Kosten eben "gedeckt" werden. Also zahle ich höheren Beitrag für bessere Leistungen. Klingt logisch, oder?

 

Zu der Hervorhebung (und soviel Korrektur muss sein): Es sind nicht die Kassen, die erstatten, sondern Versicherungen. Eine PKV ist nie eine Kasse. B)

 

Zum Thema Brille gibt es auch nur noch wenige Tarife, die einen rundum-Brillen-Schutz bieten. Zu Meist wird beim Gestell begrenzt. Aber auch hier: Wenn die Brillenleistungen die Kalkulation überschreiten wird eben angepasst.

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ZappBrannigan

Von einem Bekannten, Zahnarzt, habe ich allerdings gehört, dass er seine Praxis gar nicht aufrecht erhalten könne, wenn er nicht mindestens eine Quote von 30% Privatpatienten (und zwar nicht solchen von meiner Sorte) halte. Daraus folgere ich: Die Privatpatienten quersubventionieren in diesem Fall die Kassenpatienten. wäre das verallgemeinerbar hieße das: Gäbe es keine PKV müßten die Gebührensätze deutlich angehoben werden. Müßten die gesetzlichen Kassen die Privatversicherten aufnehmen, würden sie ggf. im Schnitt mehr Beiträge erzielen, ob diese Mehreinnahmen die Mehrkosten durch höhere Gebührensätze ausgleichen, darf bezweifelt werden.

Ohne das jetzt wirklich durchgerechnet zu haben würde ich stark davon ausgehen, dass die im Schnitt höheren Beiträge die Mehrkosten mehr als ausgleichen würden. Denn

 

1) Privatversicherte verdienen deutlich über dem Durchschnitt und würden in vielen Fällen (abgesehen vielleicht von einigen Beamten) den Höchstbeitrag zahlen. Privatversicherte entscheiden sich ja auch schließlich meistens aus Kostengründen für diese. Die Privatversicherung ist oft günstiger obwohl Privatversicherte häufigere und teurere Behandlungen erhalten (was nicht immer von Vorteil ist - als über meinen Vater ehemals Privatversicherter weis ich wovon ich rede). Daraus schließe ich, dass die Mehrkosten, die ein typischer Privatversicherter trägt, durch den Vorteil sich außerhalb der Solidargemeinschaft zu befinden mehr als kompensiert wird.

 

2) Warum ist die Privatversicherung günstiger? Weil in der GKV untere Einkommen und Familienversicherte von den höheren Einkommen subventioniert werden. Sollten die meist gutverdienenden Privatversicherten in die GKV gehen würde diese solidarische Last also auf mehr Schultern verteilt.

 

Besonders widersinnig finde ich, dass es momentan für Familien oft vorteilhaft wenn das besserverdienende Elternteil in der PKV ist und das schlechter verdienende in der GKV - die Kinder sind dann über die GKV mitversichert. Ist schon merkwürdig wenn das besser verdienende Elternteil sich aus der Solidargemeinschaft raushält, von der seine eigenen Kinder stark profitieren.

 

Es mag ja sein, dass die Privatversicherten dieses Ungleichgewicht durch die für sie im Schnitt höheren Gebührensätze teilweise kompensieren. Ich würde aber stark bezweifeln, dass dadurch die finanziellen Vorteile der PKV vollständig kompensiert werden (inkl. den finanziellen Vorteil - sprich unternehmerischen Gewinn - der Privatversicherungen).

 

Die Privatversicherungswirtschaft hat allerdings leider wohl eine zu große Lobby, als dass sich daran viel ändern wird. Besonders verwerflich finde ich es, dass viele Beamte momentan quasi in die PKV gedrängt werden - in vielen Bundesländern erhalten Beamte nur für privat bezahlte Leistungen Beihilfe. Die Lücke zwischen Beihilfeleistung und Arztkosten lässt sich mit einer Privatversicherung schließen. Gesetzlich versicherte Beamte gehen leer aus. Die Beihilfe ist also im Prinzip nichts anderes als ein riesiges Subventionsprogramm für die PKV.

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Matthew Pryor
Besonders widersinnig finde ich, dass es momentan für Familien oft vorteilhaft wenn das besserverdienende Elternteil in der PKV ist und das schlechter verdienende in der GKV - die Kinder sind dann über die GKV mitversichert.
blushing.gif.Wirst du dir bitte erst einmal mit dir einig,ob du bei "den Privatversicherten" von Selbstständigen oder über der JAEG verdienenden Angestellten ausgehst?

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Ramstein

Besonders widersinnig finde ich, dass es momentan für Familien oft vorteilhaft wenn das besserverdienende Elternteil in der PKV ist und das schlechter verdienende in der GKV - die Kinder sind dann über die GKV mitversichert. Ist schon merkwürdig wenn das besser verdienende Elternteil sich aus der Solidargemeinschaft raushält, von der seine eigenen Kinder stark profitieren.

Ich greife nur mal eine deiner irrigen Annahmen heraus ....

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ZappBrannigan
Besonders widersinnig finde ich, dass es momentan für Familien oft vorteilhaft wenn das besserverdienende Elternteil in der PKV ist und das schlechter verdienende in der GKV - die Kinder sind dann über die GKV mitversichert.
blushing.gif.Wirst du dir bitte erst einmal mit dir einig,ob du bei "den Privatversicherten" von Selbstständigen oder über der JAEG verdienenden Angestellten ausgehst?

Ich bin von letzterem ausgegangen (oder eben beihilfeberechtigte Beamte).

 

Ich greife nur mal eine deiner irrigen Annahmen heraus ....

Ich lasse mich sehr gerne belehren. Ich gebe gerne zu, dass ich auf diesem Gebiet kein Experte bin.

 

Ich kenne die PKV hauptsächlich darüber, dass ich über meinen Vater mitversichert war. Damals trug die Beihilfe 80% meiner Gesundheitskosten, die PKV 20%. Hätte sich mein Vater für die GKV entschieden, dann hätte er den vollen Satz+Arbeitgeberanteil zahlen müssen. Das sieht mir schon stark danach aus, dass die Politik die Beamten da in eine bestimmte Richtung lenken möchte.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Angestellter über der JAEG (→PKV) + Angestellte mit geringerem Einkommen (→GKV) heißt für das KInd: Eigener beitragspflichtiger Vertrag in der PKV oder aber freiwillige (ebenfalls beitragspflichtige) Versicherung in der GKV.Niemalsnicht aber beitragsneutrale GKV-Familienversicherung.

Bei Selbstständigen sieht es anders aus,wenn der "besser" verdienende unter der JAEG verdient,kraft seines Status`als Selbstständiger aber in der PKV versichert ist.Hier könnte dann die Familienversicherung des geringer verdienenden GKV-Mitgliedes greifen.

Ich gebe gerne zu, dass ich auf diesem Gebiet kein Experte bin.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen:Warum haut man(n) dann solche Statements raus?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Das klassische Beamtenmodell hat sowieso ausgedient.

 

die-25-besten-beamtenwitze-foto-imago-.jpg

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€-man

Das muss aber ein hoher Beamter sein.

 

Gruß

€-man

 

P.S. Zwecks der Krawatte, versteht sich.

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Angestellter über der JAEG (→PKV) + Angestellte mit geringerem Einkommen (→GKV) heißt für das KInd: Eigener beitragspflichtiger Vertrag in der PKV oder aber freiwillige (ebenfalls beitragspflichtige) Versicherung in der GKV.Niemalsnicht aber beitragsneutrale GKV-Familienversicherung.

Bei Selbstständigen sieht es anders aus,wenn der "besser" verdienende unter der JAEG verdient,kraft seines Status`als Selbstständiger aber in der PKV versichert ist.Hier könnte dann die Familienversicherung des geringer verdienenden GKV-Mitgliedes greifen.

Danke. Ganz so blöd ist der Gesetzgeber dann wohl doch nicht.

 

Ich gebe gerne zu, dass ich auf diesem Gebiet kein Experte bin.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen:Warum haut man(n) dann solche Statements raus?

Eine politische Meinung darf man ja wohl auch als Nicht-Experte haben. Und dies hier ist ja nichts anderes als eine politische Diskussion (noch dazu im off-topic Bereich). Aber wie schon gesagt - wenn ich mit meinem Halbwissen wie eben geschehen Blödsinn behaupte, dann bin ich für jede Belehrung dankbar.

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Ramstein

Ich kenne die PKV hauptsächlich darüber, dass ich über meinen Vater mitversichert war.

Dann solltest du auch Bundesanleihen kaufen. Machte mein Vater immer, weil es 7% Zinsen gab .....

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ZappBrannigan
· bearbeitet von ZappBrannigan

Ich kenne die PKV hauptsächlich darüber, dass ich über meinen Vater mitversichert war.

Dann solltest du auch Bundesanleihen kaufen. Machte mein Vater immer, weil es 7% Zinsen gab .....

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Beihilferegelung zu dem Thema (in dem Fall in NRW) seitdem nicht signifikant verändert hat. Du kannst mich aber auch gerne da eines besseren belehren.

 

Abgesehen davon war ich immerhin bis zu meinem 25. Lebensjahr über meinen Vater beihilfeberechtigt. Ist also nicht so, dass es sich hier nur um eine Anekdote aus meiner Kindheit handelt.

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checker-finance

Von einem Bekannten, Zahnarzt, habe ich allerdings gehört, dass er seine Praxis gar nicht aufrecht erhalten könne, wenn er nicht mindestens eine Quote von 30% Privatpatienten (und zwar nicht solchen von meiner Sorte) halte. Daraus folgere ich: Die Privatpatienten quersubventionieren in diesem Fall die Kassenpatienten. wäre das verallgemeinerbar hieße das: Gäbe es keine PKV müßten die Gebührensätze deutlich angehoben werden. Müßten die gesetzlichen Kassen die Privatversicherten aufnehmen, würden sie ggf. im Schnitt mehr Beiträge erzielen, ob diese Mehreinnahmen die Mehrkosten durch höhere Gebührensätze ausgleichen, darf bezweifelt werden.

Ohne das jetzt wirklich durchgerechnet zu haben würde ich stark davon ausgehen, dass die im Schnitt höheren Beiträge die Mehrkosten mehr als ausgleichen würden. Denn

 

1) Privatversicherte verdienen deutlich über dem Durchschnitt und würden in vielen Fällen (abgesehen vielleicht von einigen Beamten) den Höchstbeitrag zahlen. Privatversicherte entscheiden sich ja auch schließlich meistens aus Kostengründen für diese. Die Privatversicherung ist oft günstiger obwohl Privatversicherte häufigere und teurere Behandlungen erhalten (was nicht immer von Vorteil ist - als über meinen Vater ehemals Privatversicherter weis ich wovon ich rede). Daraus schließe ich, dass die Mehrkosten, die ein typischer Privatversicherter trägt, durch den Vorteil sich außerhalb der Solidargemeinschaft zu befinden mehr als kompensiert wird.

 

2) Warum ist die Privatversicherung günstiger? Weil in der GKV untere Einkommen und Familienversicherte von den höheren Einkommen subventioniert werden. Sollten die meist gutverdienenden Privatversicherten in die GKV gehen würde diese solidarische Last also auf mehr Schultern verteilt.

 

Auch da scheint mir mehr Glaube und Gefühl als Wissen im Spiel zu sein.

 

Abgesehen von "einigen" Beamten... der komplette mittlere Dienst, also z. b. bei der Polizei die Mehrheit, kommt in der Höchststufe knapp an die 3.000 € pro Monat heran. Das ist weit von Höchstbetrag, ab knapp 4.000 € entfernt.

 

Die Rentner zahlen nur auf ihre Rente Krankenversicherungsbeiträge. In der PKV zahlen sie, was die PKV verlangt, d. h. jährlich weiter steigende Beiträge. Viele ältere Privatversicherte würden sich ein Bein abhacken, um zurück in die GKV zu dürfen. Über den Gesamtdauer der Versicherung gesehen dürfte es für die meisten Angestellten rein finanziell und auf die Beiträge bezogen die falsche Entscheidung sein, in die PKV zu gehen. die Entscheidung wird eben zu einem Zeitpunkt getroffen, in dem die PKV-Beiträge unter denen der GKV liegen und viele berücksichtigen nicht, dass sich das brutal umkehrt. Soll es auch schon mal gegeben haben, dass sich jemand bei der eigenen Gesundheit überschätzt und dann an den Selbstbehalten dumm und dämlich zahlt...

 

Aber wenn es um Solidarität geht, spielen Fakten ja keine Rolle. Die Solidargemeinschaft will so viele vereinnahmen wie möglich und insbesondere, wenn sie den dumpfen Verdacht hegt, da könnte irgendeiner dabei sein, der sich ohne die Solidargemeinschaft besser steht.

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ghostkeeper
Weil der Arzt mindestens 2,3 mal soviel oder mehr vom Patienten bekommt, ist der Patient natürlich hochwillkommen.

Wo hast du denn diese Absurdität ausgegraben?Wikipedia?

 

Na, dann hast Du ja sicher eine stichhaltige Begründung warum die 100€ PKV willkommener sind als 100€ GKV. Und wenn die Ärzte nicht mehr bekommen - wozu brauchen sie dann einen bestimmten Prozentsatz PK-Versicherter? Schimmelt das Geld der GKV oder was ist damit?

 

cu

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TaurusX
· bearbeitet von TaurusX

Das liegt wohl zum grossen Teil daran, das in der GKV zum Quartalende viele Budget aufgebraucht sind,

von Privatpatienten wird zu jedem Zeitpunkt die Rechnung bezahlt, liegt aber auch daran das der Kunde und nicht

die Kasse die Rechnung bekommt, ob der Kunde die Rechnung ganz selbst bezahlt oder teilweise und

sich dann Geld von seinem Versicherer holt interessiert den Azrt nicht mehr.

 

Ich der GKV bekommt er schlichtweg einfach keine Geld mehr für bestimmte Lesitungen, die er erbringt, weil es eben kein Budget mehr gibt.

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ZappBrannigan

Abgesehen von "einigen" Beamten... der komplette mittlere Dienst, also z. b. bei der Polizei die Mehrheit, kommt in der Höchststufe knapp an die 3.000 € pro Monat heran. Das ist weit von Höchstbetrag, ab knapp 4.000 € entfernt.

Daher schrieb ich ja auch "einige" - für irgendein Adjektiv musste ich mich ja wohl entscheiden. Bei den verbeamteten Lehrern wird bspw. ein guter Teil über den 4000€ liegen. Aber du hast vielleicht Recht und ich hätte "einige" besser durch "viele" ersetzen sollen. Substantiell ändert dies aber wohl kaum etwas an der Grundaussage des Satzes.

 

Die Rentner zahlen nur auf ihre Rente Krankenversicherungsbeiträge. In der PKV zahlen sie, was die PKV verlangt, d. h. jährlich weiter steigende Beiträge. Viele ältere Privatversicherte würden sich ein Bein abhacken, um zurück in die GKV zu dürfen.

Das stimmt natürlich - auch die Rentner werden von den gut verdienenden GKV-Versicherten subventioniert. Klar werden die meisten dieser gut Verdienern irgendwann auch mal in den Genuss dieser Subvention kommen. Fakt ist aber, dass diese Subvention eben hauptsächlich von den mittleren Einkommen getragen wird, da die hohen Einkommen sich über die PKV raushalten können. Man muss aber wohl doch annehmen, dass ein im Arbeitsleben GKV-Höchstbeitragszahler inkl. Arbeitgeberbeitrag im Schnitt über sein Leben deutlich mehr Beiträge zahlt als er an Kosten verursacht - andernfalls wären die GKV längst Pleite. Er zahlt also deutlich mehr als er an Leistungen erwarten kann.

 

Über den Gesamtdauer der Versicherung gesehen dürfte es für die meisten Angestellten rein finanziell und auf die Beiträge bezogen die falsche Entscheidung sein, in die PKV zu gehen. die Entscheidung wird eben zu einem Zeitpunkt getroffen, in dem die PKV-Beiträge unter denen der GKV liegen und viele berücksichtigen nicht, dass sich das brutal umkehrt. Soll es auch schon mal gegeben haben, dass sich jemand bei der eigenen Gesundheit überschätzt und dann an den Selbstbehalten dumm und dämlich zahlt...

Das sich viele Leute in ihren Sparbemühungen verkalkulieren und eher dazu neigen kurzfristig zu denken ist nichts neues. Wieso dies für ein in PKV und GKV unterteiltes Gesundheitssystem spricht, ist mir nicht ganz klar.

 

Aber wenn es um Solidarität geht, spielen Fakten ja keine Rolle. Die Solidargemeinschaft will so viele vereinnahmen wie möglich und insbesondere, wenn sie den dumpfen Verdacht hegt, da könnte irgendeiner dabei sein, der sich ohne die Solidargemeinschaft besser steht.

Ok, jetzt sind wir wohl im 'rant'-Modus. Meine Grundthese ist einfach, dass ich es ungerecht finde wenn sich gerade die Leistungsträger aus der Solidargemeinschaft raushalten können. Ich habe ja eingangs schon erwähnt, dass ich gegen ein privates Grundversicherungssystem (+Zusatzversicherungen) wie in der Schweiz gar nichts hätte. Da sind die Regeln wenigstens für alle gleich. Ok, wenn ich ehrlich bin würde ich eine reine GKV nach skandinavischem Vorbild wohl bevorzugen - das zweigeteilte deutsche System ist aber meiner Meinung nach in jedem Fall unterlegen (vor allem eben im Gerechtigkeitsaspekt).

 

Da könnt ihr mir meine - zugegebenermaßen grobe - Falschbehauptung gerne weiterhin vorhalten. Aber in diesem Punkt habe ich noch kein substantielles Gegenargument gehört. Ebenso habe ich auch noch kein Argument gegen meine These von der Subvention der PKV durch die Beihilfe gehört.

 

Aber da ich es generell für ein Unding halte wenn die eigene Meinung in einer Diskussion wider überzeugender Gegenargumente in Stein gemeißelt ist, lasse ich mich auch hier gerne von euch überzeugen.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

[Meine Grundthese ist einfach, dass ich es ungerecht finde wenn sich gerade die Leistungsträger aus der Solidargemeinschaft raushalten können.

Offenbar gibt es verschiedene Definitionen von "Gerechtigkeit".

 

Ist es gerecht, wenn gesundheitsbewusstes Verhalten zu niedrigeren Kosten führt?

Ist es gerecht, wenn "die Besserverdienenden" über ihre Steuern die GKV subventionieren?

Ist es gerecht, dass der Steuersatz progressiv ist?

Ist es gerecht, dass sich manche Leute Ökolebensmittel leisten können, andere nicht?

Ist es gerecht, dass viele Selbständige 60 Stunden pro Woche arbeiten?

Ist es gerecht, wenn Firmen insolvent werden und die Mitarbeiter entlassen?

Ist es gerecht, dass Menschen unterschiedlich schön/klug/stark sind?

Ist die Frauenquote gerecht, wenn es an Qualifikation mangelt?

Wäre es nicht gerecht, wenn die Mieten in ganz Deutschland gleich wären?

Wäre es nicht gerecht, wenn alle Arbeitnehmer das gleiche Arbeitsentgelt bekämen?

Wäre es nicht gerecht, wenn alle die gleiche Wohnungsgröße hätten?

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ZappBrannigan

Offenbar gibt es verschiedene Definitionen von "Gerechtigkeit".

Ich stimme dir ja zu - über Gerechtigkeit lässt sich streiten.

 

Aber um zurück zum Thema zu kommen: Entweder man ist für eine Solidargemeinschaft oder nicht (über das Ausmaß der Solidarität lässt sich natürlich auch wieder streiten). Wenn man dafür ist, dann wird man es wohl nicht für gut heißen, dass gerade die Leistungsfähigen aus der Solidargemeinschaft ausscheren können (klar, an den Bundeszuschüssen sind sie weiterhin beteiligt - das ist aber eben nur ein Teil). Wenn man gegen ein Solidarsystem ist, dann ist man auch dagegen, dass die mittleren Einkommen die unteren Einkommen subventionieren müssen. Zusammenfassend: Ich kann Argumente für ein PKV-System finden und auch für ein GKV-System. Für ein Mischsystem finde ich aber keine überzeugenden Argumente.

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TaurusX

Ich frage auch noch was...

 

Ist es gerecht, das in der PKV für jeden Versicherten Beiträge bezahlt werden ?

Ist es gerecht, das der freiwillig GKV Versicherte Selbständige immer Beiträge bezahlen muss, so als ob er jeden Monat 20xx € brutto hat,

selbst wenn das in den ersten Jahren oft nicht der Fall ist, der normale GKV-Versicherte AN aber nach tatsächlichem EK den Beitrag bezaht ?

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nolske

[...]

Die Rentner zahlen nur auf ihre Rente Krankenversicherungsbeiträge. In der PKV zahlen sie, was die PKV verlangt, d. h. jährlich weiter steigende Beiträge. Viele ältere Privatversicherte würden sich ein Bein abhacken, um zurück in die GKV zu dürfen. Über den Gesamtdauer der Versicherung gesehen dürfte es für die meisten Angestellten rein finanziell und auf die Beiträge bezogen die falsche Entscheidung sein, in die PKV zu gehen. die Entscheidung wird eben zu einem Zeitpunkt getroffen, in dem die PKV-Beiträge unter denen der GKV liegen und viele berücksichtigen nicht, dass sich das brutal umkehrt. Soll es auch schon mal gegeben haben, dass sich jemand bei der eigenen Gesundheit überschätzt und dann an den Selbstbehalten dumm und dämlich zahlt...

 

 

So kann man es zusammenfassen. Wenngleich selbst der "Startbeitrag" nicht mehr unbedingt günstiger ist als jener der GKV. (Immer mit entsprechender Krankentagegeldversicherung (ab dem 42. Tag) gerechnet. Die Ausnahmen, bei denen AG eine längere Lohnfortzahlung bieten seien mal außen vor gelassen.

Vielleicht ist aber auch das "tragische" an dem System, dass Krankheitskosten sukzessive mit dem Alter zunehmen, was wiederum die bereits angesprochene Überschätzung des Gesundheitszustandes stärkt. Und wenn es dann soweit ist kommt beides zusammen: Absolutbeitrag mit dem Renteneintritt und häufigere Arztbesuche.

Und zack gibt es wieder einen "Fall" für WISO und dergleichen...

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Ramstein

Argumentieren wir am Beispiel? Ich bin seit 35 Jahren in der PKV und habe jeden einzelnen Monat maximal die Hälfte des GKV-Beitrages gezahlt.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Das liegt wohl zum grossen Teil daran, das in der GKV zum Quartalende viele Budget aufgebraucht sind,

... der GKV bekommt er schlichtweg einfach keine Geld mehr für bestimmte Lesitungen, die er erbringt, weil es eben kein Budget mehr gibt.

 

So schaut's aus...

 

... in der GKV: Budgetierungen, Fallpauschalen, Wirtschaftlichkeitsprüfungen, Honorarregresse, nachträgliche Kürzungen und Einbehalte seitens der GKVen, etc.pp.

 

Zur Zahnmedizin:

 

Wenn man als Zahnarzt bei einem PKV-Versicherten zum 2,3fachen GOZ-Satz abrechnet, dann heisst das mitnichten, dass man dann das 2,3fache Honorar einer vergleichbaren GKV-Leistung bekommen würde. Im Gegenteil: ein Großteil der Abrechnungspositionen in der aktuellen GOZ von 2012 sind beim 2,3fachen GOZ-Satz niedriger bewertet als eine vergleichbare BEMA-Leistung beim GKV-Patienten.

 

Im Rahmen der neuen GOZ von 2012 wurde die Honorierung für einige wenige Leistungen angehoben, für viele Leistungen blieb sie identisch, für einige Leistungspositionen wurde sie abgesenkt... - der Punktwert blieb identisch zur alten GOZ von 1988 (!), dieser wurde jetzt sogar als "floatend" angesetzt, d.h. so gegen Mitte 2015 wird überprüft, wieviel PKV-Honorare die ZÄ bundesweit zur Abrechnung gebracht haben. Sollte das Gesamtabrechnungsvolumen größer als ca. 6% gegenüber dem alten Gesamtvolumen von 2011 ausfallen, dürfte der PKV-Punktwert entsprechend abgesenkt werden... weiten sich also die Kosten für Zahnbehandlung mehr als politisch zugelassen aus, stünde die GOZ 2012 erneut zur Disposition.

 

Generell gilt i.d.R. sicherlich immer folgendes:

 

Eine Praxis verursacht Kosten (je nach Fachrichtung auch erhebliche Kosten) - diese laufenden Praxiskosten müssen erwirtschaftet werden, zudem die Kosten für Versicherungen, Beiträge, Altersvorsorge, Darlehenszinsen, Tilgungen, etc.pp.

Darüberhinaus möchte natürlich auch ein Arzt noch einen Gewinn erwirtschaften - schließlich ist man auch als Arzt Unternehmer.

Beim Steuerberater läuft i.d.R. alles zusammen - dieser berechnet den zu erwirtschaftenden Stundensatz, um sämtliche Kosten und einen entsprechenden Gewinn zu generieren. Anhand dieser Stundenkostensätze sollte man sich die erbrachten Leistungen honorieren lassen, unabhängig davon, ob PKV- oder GKV-Patient.

Sollte der 2,3fache GOZ-Satz oder die BEMA-Erstattung für eine ausreichende Honorierung der verwendeten Zeit und Materialien nicht ausreichen, wird beim PKV-Patienten durch einen entsprechend erhöhten Steigerungssatz und beim GKV-Patienten durch eine entsprechende Zuzahlung ausgeglichen.

 

P.S.: Imo dürfte die Bürgerversicherung früher oder später kommen...

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TaurusX

Der einzig nachhaltige Weg wäre , wenn Ärzte dafür belohnt würden, wenn sie Ihre Patienen dauerhaft genesen lassen.

Aber das ist wohl nur ein unerfüllbarer Wunschtraum von mir.

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Sulawesi

Der einzig nachhaltige Weg wäre , wenn Ärzte dafür belohnt würden, wenn sie Ihre Patienen dauerhaft genesen lassen.

 

 

Das klappt in 90% der Fälle wunderbar. Die Unterstellung "Ärzte wollen nicht dass ihre Patienten gesund sind, um Kasse zu machen" ist einfach nur total behindert.

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WOVA1

Der einzig nachhaltige Weg wäre , wenn Ärzte dafür belohnt würden, wenn sie Ihre Patienen dauerhaft genesen lassen.

Aber das ist wohl nur ein unerfüllbarer Wunschtraum von mir.

 

Allerdings.

 

Was machst Du dann mit chronischen Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Rheumatischen Erkrankungen,

die man zwar derzeit mit Medikamenten einigermassen in den Griff bekommt, aber leider nicht dauerhaft heilen kann ?

Was machst Du mit alten Leuten, wo Du auch oft nur die Symtome behandeln kannst, die aber beim heutigen Stand der Medizin nicht dauerhaft genesen werden ?

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